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Die
Erfindung betrifft ein Strangschloss wie Kabel- oder Kettenschloss
mit einem Strang, an dessen erstem Ende ein Schlosskloben und an
dessen zweitem Ende ein mit einer Klobenaufnahme versehenes Schlossgehäuse angeordnet
ist, in dem ein um eine Schliesswerksachse verdrehbares Schliesswerk
angeordnet ist.
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Derartige
Schlösser
sind aus der Praxis seit langem bekannt und sehr weit verbreitet,
um Zweiräder
wie Fahriräder
oder Motorräder
vor Diebstahl zu schützen.
Dabei ist es weiterhin aus der
DE 41 20 814 C2 und der
DE 20 2005 013 831 U1 bekannt,
am Schloßkloben
eine in Umfangsrichtung verlaufende Nut auszubilden, in die von
zwei gegenüberliegenden
Seiten Rastkugeln zur Sicherung durch das Schließwerk eingeführt werden
können,
während
die
DE 198 24 921
A1 zum Zusammenwirken mit der Ringnut zwei verschwenkbare
Hebelarme zeigt. Auch in der
DE 296 00 592 U1 ist dem Schloßkloben eine
Ringnut zugeordnet, damit dieser Schloßkloben in beliebiger Drehlage
in die Klobenaufnahme eingeführt
und dort mittels eines Stiftes gesichert werden kann. Zu der Regel
wird dabei die Stellung der Rastkugeln oder des Stiftes bei derartigen
Schlössern
in der geöffneten
Stellung des Strangschlosses durch Federkraft bestimmt.
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Da
grundsätzlich
Motorräder
gegenüber Fahrrädern einen
deutlich höheren
Wert aufweisen, sind wegen des höheren
Risikos auch die Anforderungen an den Diebstahlschutz gesteigert,
was sich in den Anforderungen diverser Prüfbehörden niederschlägt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Strangschloss der
eingangs genannten Art so auszubilden, dass es besser gegen manipulative
Eingriffe des nicht autorisierten Trennens des Schlossklobens von
dem Schlossgehäuse
geschützt ist.
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Diese
Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass im Schlossgehäuse zwei
Führungsteile
parallel zur Schliesswerksachse geführt sind, die jeweils mindestens
ein Sperrglied zum Zusammenwirken mit einer zugeordneten Sperrgliedaufnahme
des Schlossklobens aufweisen, und dass jedes Führungsteil einen Gewindeabschnitt
aufweist, in den ein dem Schliesswerk zugeordnetes Steuerglied eingreift.
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Dieses
Strangschloss zeichnet sich dadurch aus, dass zwei Sperrglieder
zur Sicherung des Schliessklobens in dem Schlossgehäuse vorhanden sind,
die mittels eines Schliesswerkes betätigt werden können in
einer synchronen Weise durch das Zusammenwirken der Steuerglieder
mit dem Gewindegangabschnitte.
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Dabei
ist besonders bevorzugt, wenn die Führungsteile im Schlossgehäuse einander
gegenüberliegen
und die Sperrglieder auf gegenüberliegenden
Seiten der Klobenaufnahme angeordnet sind und die beiden Gewindegangabschnitte
einen gegenläufigen
Drehsinn aufweisen. Durch den gegenlaufenden Drehsinn der Gewindegangabschnitte
wird erreicht, dass die lineare Verstellung der Führungsteile
in entgegengesetzte Richtungen erfolgt, so dass in einfacher Weise
der Schlosskloben von zwei Seiten durch die Sperrglieder beaufschlagt
werden kann. Die Verstellung der Sperrglieder wird dabei vermittelt
durch die Gewindegangabschnitte aus der Drehbewegung des Schliesswerks
abgeleitet, so dass in sehr kompakter Weise mit wenig Raumbedarf im
Schlossgehäuse
eine sehr sichere Verriegelung des Schlossklobens erreicht wird.
Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der Schlosskloben eine koaxial
zur Klobenachse orientierte Ringnut als Sperrgliedaufnahme aufweist,
da so der Schlosskloben selber auch in beliebiger Drehlage relativ
zu seiner Klobenachse in die Klobenaufnahme eingeführt werden kann,
der Nutzer also nicht darauf achten muss, dass der Schlosskloben
geeignet orientiert ist, um in die Klobenaufnahme eingeführt zu werden.
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Die
Verbindung zwischen den Führungsteilen
und den Sperrgliedern läßt sich
in einfacher Weise dadurch herstellen, dass die als Schalensegmente
gestalteten Führungsteile
zum gegenüberliegenden
Führungsteil
weisende Ösen
als Halter für
die parallel zur durch die Ringnut definierten Ebene liegenden Sperrglieder
besitzen. Dabei bietet es sich dann an, dass die Führungsteile
an den Ösen
gegenseitig abgestützt
sind, also durch die Ösen
auch ein Verkippen der Führungsteile
in dem Schlossgehäuse vermieden
wird, wodurch die genaue Positionierung der Sperrglieder relativ
zu der Ringnut sichergestellt ist.
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Um
das Öffnen
des Strangschlosses zu erleichtern, ist in der Klobenaufnahme koaxial
zu dessen Achse eine Auswurffeder angeordnet, die beim Verdrehen
des Schliesswerkes und damit Entfernen der Sperrglieder aus der
Ringnut des Schlossklobens diesen beaufschlagt und aus der Klobenaufnahme des
Schlossgehäuses
herausdrückt.
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Dabei
ist es dann besonders günstig,
dass die Auswurffeder in der entspannten Position mit dem aus der
Klobenaufnahme entfernten Schliesskloben die Sperrglieder gegen
Verstellung in die Sperrstellung sperrt. Diese Auswurffeder erzwingt
damit eine bestimmte Lage der Sperrglieder, die über die Führungsteile und den Steuerstiften
auch eine bestimmte Lage des Schließwerks erzwingt, so dass aufgrund der
durch die Auswurffeder blockierten Sperrglieder das Schliesswerk
in der geöffneten
Stellung blockiert ist und der Schlüssel erst wieder abgezogen
werden kann, wenn der Schlosskloben in die Kolbenaufnahme eingesetzt
wird unter Spannung der Auswurffeder, so dass die Sperrglieder in
die Ringnut eintreten können.
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Für eine gute
Führung über die
gesamte Lebensdauer des Strangschlosses mit einer sicheren formschlüssigen Verbindung
ist es zweckmäßig, wenn
die Gewindegangabschnitte durch Führungsschlitze gebildet sind,
in die dem Schliesswerk zugeordnete Stifte eingreifen.
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Im
folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel
näher erläutert; es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung der zur Erläuterung der Erfindung relevanten
Teile eines Strangschlosses, gezeigt im geschlossenem Zustand,
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2 eine
der 1 entsprechenden Darstellung ohne die das Schlossgehäuse aufnehmende äussere Kapsel,
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3 eine
der 2 entsprechende Darstellung mit dem mittels eines
Längsschnittes
geöffneten
Schlossgehäuse,
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4 eine
der 3 entsprechende Darstellung mit der geschnitten
dargestellten Umhüllung des
Schliesswerks,
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5 eine
der 4 entsprechende Darstellung mit dem zur besseren Übersicht
geschnitten dargestellten oberen Führungsteil,
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6 eine
der 5 entsprechende Darstellung mit dem verkürzt dargestellten
Sperrglied des oberen Führungsteiles,
und
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7 eine
der 6 entsprechende Darstellung mit der geschnitten
dargestellten Kapsel des Schlossgehäuses.
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In
der Zeichnung ist ein Strangschloss 1 dargestellt in der
konkreten Ausführungsform
eines Kettenschlosses, wobei der Begriff Strangschloss 1 jedes
Schloss umfassen soll, bei dem ein Strang 2 wie ein Kabel,
eine Kette 3 oder dergleichen an einem ersten Ende einen
Schlosskloben 4 und an einem zweiten Ende ein mit einer
Klobenaufnahme 14 versehenes Schlossgehäuse 5 aufweist. Bei
dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Schlossgehäuse 5 durch
eine Kapsel 6 umhüllt,
die aus einem leicht formbaren und kostengünstig herzustellenden Material
gefertigt werden kann, um das Schlossgehäuse 5 gegen äussere Witterungseinflüsse zu schützen und
dessen Kopplung mit einem Halter zu erleichtern. In dem Schlossgehäuse 5 ist
ein um eine Schließwerksache
verdrehbares Schliesswerk 7 angeordnet, dass mittels eines
Schlüssels 8 verdreht
werden kann. Im Schlossgehäuse 5 selber sind
zwei als Schalensegmente 9 gestaltete Führungsteile 10 parallel
zur Schliesswerksachse geführt,
die jeweils mindestens ein Sperrglied 11 zum Zusammenwirken
mit einer zugeordneten Sperrgliedaufnahme 12 des Schlossklobens 4 aufweisen.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Sperrglieder 11 durch vierkant-Sperrglieder aus
gehärtetem
Material realisiert, die mit der als Ringnut 13 gestalteten
Sperrgliedaufnahme 12 des Schlossklobens zusammenwirken.
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Die
Führungsteile 10 liegen
in dem Schlossgehäuse 5 einander
gegenüber
und auch die Sperrglieder 11 sind auf den gegenüberliegenden
Seiten der Klobenaufnahme 14 angeordnet. Die gezielte Verstellung
der Sperrglieder 14 durch die Bewegung der Führungsteilen 10 bei
Verdrehen des Schliesswerks 7 durch den Schlüssel 8 wird
erreicht, indem jedes Führungsteil 10 einen
durch Führungsschlitze 15 gebildeten
Gewindegangabschnitt 17 aufweist, in dem ein dem Schliesswerk 7 zugeordnetes
Steuerglied 16 eingreift, wobei die Gewindegangabschnitte einen
gegenläufigen
Drehsinn aufweisen.
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Bei
dem in der Zeichnung (3) dargestellten Ausführungsbeispiel
wird also durch das Verdrehen des Schlüssels 8 in die dem Öffnen entsprechende
Drehrichtung das obere Führungsteil 10 axial nach
vorne in Richtung Schlüssel 8 verstellt,
während das
untere Führungsteil 10 in
die entgegengesetzte Richtung in Richtung zum Strang 2 linear
verstellt wird. Dabei treten die Sperrglieder 11 aus der
Ringnut 13 aus und der Schlosskloben 4 kann aus der Klobenaufnahme 14 entfernt
werden, was durch eine Auswurffeder 18 unterstützt wird,
die in der Klobenaufnahme 14 koaxial zu dessen Achse angeordnet ist.
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In
der entspannten Position ist die Auswurffeder 18 so positioniert,
dass die Sperrglieder 11 gegen Verstellung in die Sperrstellung
gesperrt sind. Dies bewirkt, dass der Schlüssel 8 nicht aus dem Schliesswerk 7 abgezogen
werden kann, da die Stellung der Sperrglieder 11 über die
Führungsteile 10 und
die Steuerglieder 16 unmittelbar mit der Drehlage des Schliesswerks 7 korreliert
ist.
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Die 3 und 4 lassen
erkennen, dass die Führungsteile 10 zum
gegenüberliegenden
Führungsteil 10 weisende Ösen 19 als
Halter für
die parallel zu der durch die Ringnut 13 definierten Ebene liegenden
Sperrglieder 11 besitzen, wobei die Führungsteile 10 an
den Ösen 19 gegenseitig
abgestützt sind,
also die Ösen 19 nicht
nur eine einfache Halterung der Sperrglieder 11 ermöglichen,
sondern zugleich eine verbesserte Führung der Führungsteile 10 bewirken.