DE102006006708A1 - Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Braille-Prägeprofilen und von Brailleschrift-Prägungen sowie Braille-Prägeprofile als solche - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Braille-Prägeprofilen sowie zur Herstellung von Brailleschrift-Prägungen. Ferner betrifft die Erfindung auch Braille-Prägeprofile als solche. Insbesondere ist vorgesehen, in Verbindung mit einem Flachbettstanzen einerseits und einem Offsetdrucken andererseits einfache Lösungsmöglichkeiten für das Erstellen von Brailleschrift-Prägungen zur Verfügung zu stellen. Dazu kann für das Flachbettstanzen die Braille-Patrize mit der Braille-Matrize für eine Übertragung und exakte Positionierung im Stanzwerkzeug magnetisch miteinander verbindbar ausgebildet sein. Für das Offsetdrucken ist eine vorteilhafte exakte Positionierung der Braille-Patrize mittels einer Druckbogen-Schablone vorgeschlagen, die sich anschließend in einen Matrizenrohling eindrücken kann. Die Braille-Patrize wird jeweils bevorzugt aus einem sämtliche Braille-Prägepunkte aufweisenden Patrizenrohling gefertigt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Braille-Prägeprofilen und sowie zur Herstellung von Brailleschrift-Prägungen. Ferner betrifft die Erfindung auch Braille-Prägeprofile als solche.
- Es ist allgemein bekannt, dass z. B. in Verbindung mit sogenannten Medikamentenschachteln oder aber auch anderen Druckartikeln die Notwendigkeit besteht, diese zusätzlich zum Schachtelaufdruck mit Informationen in Blindenschrift (Brailleschrift) zu versehen. Bei der Brailleschrift handelt es sich um eine mit den Fingern leicht zu ertastende Punktschrift, die heute nahezu weltweit Verwendung findet. Ihre Grundform besteht aus sechs Punkten pro Schriftzeichen, woraus sich insgesamt 63 Kombinationsmöglichkeiten ergeben. Neben dieser 6-Punkt-Grundform ist auch eine 8-Punkt-Grundform bekannt, wobei diese 6 bzw. 8 Punkte jeweils pro Schriftzeichen in zwei nebeneinanderliegenden Punktreihen angeordnet werden.
- Um z. B. die im Rahmen eines Offset-Drucks in Rotationsdruckmaschinen bedruckten Bögen oder Schachteln, insbesondere Medikamenten-Schachteln, mit einer Brailleschrift-Information versehen zu können, müssen diese aus der Rotationsdruckmaschine entnommen und in speziell für die Herstellung von Blindendrucken hergestellten halb- oder vollautomatischen Druckmaschinen außerhalb der Rotationsdruckmaschinen nachbearbeitet werden. Diese sind speziell für den Prägedruck mit der Brailleschrift adaptiert. Als Druckvorlagen dienen Metallplatten, z. B. aus Weißblech oder Zink, in welche die Punktschriftzeichen mit Hilfe spezieller Setzmaschinen geprägt (punziert) werden. In diesem Fall sind somit für die darzustellende Brailleschrift-Information jeweils separate Druckplatten zu erstellen, was zeit- und kostenaufwendig ist.
- Darüber hinaus ist es allgemein bekannt, Brailleschrift-Prägungen in Flachbetttanzvorrichtungen durchzuführen, wozu sogenannte Braille-Matrizen, die Negativausnehmungen für Braille-Prägepunkte einer zugeordneten Braille-Patrize aufweisen, aus Aluminium, Messing oder Kunststoff gefräst und in eine aus Schichtholz gefertigte Stanzform der Flachbettstanzvorrichtung montiert werden, so dass diese Matrizen einen Prägeamboss ausbilden. Auf dem die Stanzplatte bildenden anderen Werkzeug der Flachbettstanzvorrichtung wird anschließend durch aufwendige Einrichte- und Ausrichtearbeiten die Braille-Patrize passgenau zur Braille-Matrize positioniert. Um den Aufwand hierfür zu minimieren, ist es bereits bekannt, die Braille-Matrizen und die Braille-Patrizen auf ihren zugeordneten Seiten mit einer Fettschicht zu beaufschlagen, um beispielsweise die Braille-Patrize auf der Braille-Matrize anzuordnen. Durch das Zusammenfahren der Werkzeuge, d. h. der Stanzform und der Stanzplatte wird dann die Braille-Patrize, die auf ihrer der Braille-Matrize abgewandten Rückseite eine Klebeschicht aufweist, auf die Stanzplatte übertragen. Alternativ zu dieser Fettbeaufschlagung ist auch eine Verbindung durch einen wieder lösbaren Klebstoff bekannt. In beiden Fällen müssen die Braille-Patrize und die Braille-Matrize nach dem Übertragungsprozess gereinigt werden, da sonst die Gefahr der Verschmutzung des Prägestoffs, also z. B. der Medikamenten-Schachtel besteht.
- Die Braille-Patrize selbst wird hier jeweils individuell für den jeweiligen Bedarfsfall aus einem vorgegebenen Material hergestellt, wofür entweder eine Ätztechnik oder eine Frästechnik auf einer Standardfräsmaschine eingesetzt wird. Dieses Fertigungsverfahren ist nicht rationell und deshalb sehr teuer, da durch die individuelle Produktionsweise der Anwender relativ lange Produktionszeiten in Kauf nehmen muss und dadurch in seinem eigenen Produktionsprozess behindert wird. Zudem werden hier Fehler im Herstellungsprozess häufig zu spät erkannt und der ganze aufwendige Prozess muss somit erneut durchgeführt werden.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Gesamtsystem aus Vorrichtungen und Verfahren zur Herstellung von Braille-Prägeprofilen und Braille- schrift-Prägungen einerseits sowie andererseits auch Braille-Prägeprofile als solche zur Verfügung zu stellen, mittels denen Brailleschrift-Informationen auf einfache und funktionssichere Weise auf Druckbögen, wie z. B. Medikamenten-Schachteln, aufgebracht werden können.
- Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Diese Aufgabe wird bezüglich eines Verfahrens zur Herstellung einer Braille-Patrize für Braille-Prägeprofile mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, gemäß dem vorgesehen ist, dass ein pro Braille-Letter die maximal mögliche Anzahl von Braille-Prägepunkten aufweisender Patrizenrohling in eine Feinbearbeitungsform eingebracht wird, in der zur Herstellung der Braille-Patrize eine vorgegebene Anzahl der Braille-Prägepunkte entsprechend einer vorgegebenen Brailleschrift-Information entfernt wird.
- Vorteilhaft bei dieser Feinbearbeitung der Patrizenrohlinge zu den endgültigen Braille-Patrizen ist, dass die Patrizenrohlinge in hoher Stückzahl und somit kostengünstig auf z. B. herkömmlichen Standardfräsmaschinen hergestellt werden können und dann zum Endkunden ausgeliefert werden können, wo sie auf einfache und schnelle Weise in z. B. Punktfräsmaschinen so bearbeitet werden können, dass die gewünschte Brailleschrift-Information auf der Braille-Patrize erzeugt wird.
- Die Entfernung der Braille-Punkte erfolgt vorzugsweise programmgesteuert mittels einem mit der Feinbearbeitungsvorrichtung gekoppelten oder in diese integrierten Rechner- und Steuereinrichtung, die wiederum eine Auswerteeinrichtung aufweisen kann, mittels der eine der Steuereinrichtung zugeführte und in Brailleschrift wiederzugebende Schwarz- bzw. Klarschrift-Information in die, der zu prägenden Brailleschrift-Information entsprechenden Steuerbefehle für die Feinbearbeitungsvorrichtung umgesetzt werden kann. Besonders bevorzugt ist die Auswerteeinrichtung hier für eine hohe Funktionssicherheit mittels einer Prüfeinrichtung gekoppelt, mittels der die Brailleschrift-Information vor dem Bearbeitungsstart der Feinbearbeitungsvorrichtung, insbesondere der Fräsmaschine, zur Überprüfung als Prüfinformation wiedergegeben wird, z. B. über eine Druckereinrichtung als Prüfinformation auf Papier ausgedruckt wird. Erst nach der erfolgten Freigabe wird dann mittels der Rechnereinrichtung die Errechnung der erforderlichen Steuerbefehle vorgenommen und mittels der Steuereinrichtung die Feinbearbeitungsvorrichtung angesteuert und gestartet.
- Nach dieser Herstellung der Braille-Patrize kann auf diese vorzugsweise in einer nachgeschalteten Station eine Haftfläche aufgebracht werden, die vorzugsweise durch ein doppelseitiges Klebeband mit einer abziehbaren Schutzfolie gebildet ist.
- Erfindungsgemäß weist ein Patrizenrohling eine Mehrzahl von Braille-Letterabschnitten auf, die jeweils in Abhängigkeit von der Blindenschriftart eine maximale Anzahl von Braille-Prägepunkten, d. h. insbesondere sechs Braille-Prägepunkte aufweisen. Bevorzugt sind die einzelnen, in Leserichtung nebeneinanderliegenden Braille-Letterabschnitte voneinander gleichmäßig beabstandet, wobei wenigstens zwei, nebeneinanderliegende Braille-Letterabschnitte aufweisende Zeilen pro Patrizenrohling vorgesehen sind, die einen vorgegebenen Abstand voneinander aufweisen. Damit ist eine vorteilhafte Standardisierung für den Patrizenrohling möglich.
- Der Patrizenrohling selbst ist vorzugsweise plattenförmig ausgebildet mit einer die Braille-Prägepunkte aufweisenden Basis- oder Trägerplatte, die vorzugsweise eine Materialstärke von 0,1 und 1,5 mm, bevorzugt zwischen 0,1 und 1,0 mm aufweist. Die Braille-Prägepunkte selbst weisen eine kugelige Form auf mit einem Durchmesser von ca. 1,6 mm und einer Höhenerstreckungsrichtung von ca. 0,6 mm.
- Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Patrizenrohling wenigstens bereichsweise, bevorzugt vollständig aus einem magnetischen, insbesondere einem ferromagnetischen Material hergestellt, worauf nachfolgend näher im Detail eingegangen wird.
- Die Aufgabe wird ferner mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst, der ein Verfahren, insbesondere ein Flachbettstanzverfahren zur Herstellung einer Brailleschriftprägung betrifft, bei dem mit einem ersten, eine Braille-Matrize aufweisenden Werkzeug, und mit einem zweiten, eine Braille-Patrize aufweisenden Werkzeug ein zwischen die Braille-Patrize und die Braille-Matrize eingebrachtes Prägematerial, insbesondere ein Druckbogen, mit einer der Brailleschrift-Information der Braille-Patrize entsprechenden Brailleschriftprägung versehen werden kann. Erfindungsgemäß ist hier vorgesehen, die Braille-Matrize in einem ersten Verfahrensschritt an bzw. in ihrem zugeordneten Werkzeug positionsgenau anzuordnen und anschließend mit der Braille-Patrize magnetisch zu verbinden, so dass die Braille-Prägepunkte der Braille-Patrize in den Braille-Negativausnehmungen der Braille-Matrize aufgenommen, insbesondere für eine lagerichtige Positionierung zueinander im wesentlichen formschlüssig aufgenommen sind, was jedoch gegebenenfalls alternativ oder zusätzlich auch über entsprechend gleich gestaltete Außenkonturen erreicht werden kann. Anschließend werden dann die Werkzeuge so relativ zueinander verlagert, dass sich die Braille-Patrize an ihrem zugeordneten Werkzeug – der Braille-Matrize positionsgenau zugeordnet – anlagert, insbesondere anhaftet, wobei die Haltekraft zwischen der Braille-Patrize und ihrem zugeordnetem Werkzeug größer ist als die Magnetkraft zwischen der Braille-Patrize und der Braille-Matrize, so dass sich bei einer voneinander weg gerichteten Relativverlagerung der Werkzeuge die Braille-Patrize und die Braille-Matrize voneinander lösen. Nach dieser auf einfache Weise mit einfachen Mitteln funktionssicher durchführbaren positionsgenauen Ausrichtung der Braille-Patrize und der Braille-Matrize auf ihren zugeordneten Werkzeugen kann dann in einem nächsten Verfahrensschritt das zu prägende Material zwischen die Werkzeuge eingeführt werden und eine exakte Brailleschriftprägung auf funktionssichere Weise vorgenommen werden. Dieser hier eben beschriebene Vorgang der Anlagerung der Braille-Patrize an dem dieser zugeordneten Werkzeug kann grundsätzlich in äquivalenter Weise auch andersrum erfolgen, nämlich dahingehend, dass zuerst die Braille-Patrize am zugeordneten Werkzeug positions- und lagegenau angeordnet wird und anschließend dann nach erfolgter magnetischer Verbindung mit der Braille-Matrize die Braille-Matrize an das dieser zugeordnete Werkzeug analog zur zuvor beschriebenen Art und Weise angelagert wird. Dies soll ausdrücklich vom Schutzumfang des Anspruchs 16 umfasst sein, der hier lediglich aus Gründen der Klarheit des Anspruchs auf die Übertragung der Braille-Patrize abstellt.
- Besonders vorteilhaft handelt es sich bei diesem Verfahren um ein Flachbettstanzverfahren mit Stanzwerkzeugen als Werkzeuge, die zusätzlich zu den Braille-Patrizen und Braille-Matrizen auch noch die erforderlichen Stanzprofile für das eigentliche Flachbettstanzen aufweisen.
- Bei derartigen Flachbettstanzen werden regelmäßig die gedruckten und auf einer Palette abgestapelten Bogen den Stanzwerkzeugen zugeführt und dann der komplette Bogen in einem Hub gestanzt und aufgrund der erfindungsgemäßen Braille-Prägeprofilanordnung nunmehr auch geprägt. Beispielsweise kann dann in der nächsten Station, die regelmäßig durch eine Ausbrechstation gebildet ist, der Abfall über Ausbrechwerkzeuge maschinell entfernt werden.
- Selbstverständlich kann die Flachbettstanze auch ohne Ausbrechstation aufgebaut sein.
- Besonders vorteilhaft sind die Braille-Prägeprofile gemäß einem weiteren unabhängigen Aspekt der vorliegenden Erfindung, insbesondere im Hinblick auf derartige Braille-Prägevorrichtungen, mehrteilig ausgebildet und weisen eine Braille-Patrize mit einer zu prägenden Brailleschrift-Information sowie eine der Braille-Patrize zugeordnete Braille-Matrize auf, die so ausgebildet sind, dass diese magnetisch miteinander verbunden werden können. In einer konkreten Ausführungsform weist die Braille-Patrize auf ihrer Patrizen-Prägeseite die Brailleschrift-Information darstellende, erhabene Braille-Prägepunkte auf, während die Braille-Matrize auf ihrer der Patrizen-Prägeseite zugeordneten Matrizen-Prägeseite Braillepunkt-Negativausnehmungen aufweist. In diesen Negativausnehmungen sind die Braille-Prägepunkte im lösbar verbundenen Zustand von Braille-Patrize und Braille-Matrize sowie während des Brailleschrift-Prägevorgangs im wesentlichen formschlüssig aufgenommen bzw. können dort aufgenommen werden.
- Zur Herstellung der Magnetverbindung gibt es grundsätzlich viele Möglichkeiten. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, die Braille-Patrize wenigstens bereichsweise aus einem magnetischen, insbesondere einem ferromagnetischen Material herzustellen, wobei die Braille-Patrize gemäß der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrensführung hergestellt wird, bei der die einzelnen Patrizenrohlinge mittels einer Feinbearbeitungsvorrichtung zur Braille-Patrize feinbearbeitet, z. B. gefräst oder geätzt werden. Die Braille-Matrize weist dann im Falle einer derartigen, aus einem magnetischen Material hergestellten Braille-Patrize einen Magnetbereich auf, mittels dem die Magnetverbindung zwischen der Braille-Patrize und der Braille-Matrize hergestellt werden kann. Gemäß einer konkreten Ausgestaltung hierzu weist die vorzugsweise aus einem nicht magnetischen Material hergestellte Braille-Matrize auf ihrer Matrizen-Prägeseite wenigstens eine Ausnehmung auf, in der ein Magnet, insbe sondere ein Dauermagnet, im wesentlichen oberflächenbündig aufgenommen werden kann. Die wenigstens eine Magnet-Ausnehmung ist dabei bevorzugt im Bereich zwischen den Braillepunkt-Negativausnehmungen der Braille-Matrize angeordnet, damit diese den Prägeprozess nicht beeinträchtigen können. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung in Verbindung mit einer länglichen, streifenartigen und im wesentlichen rechteckigen Außenkontur der Braille-Patrize ist vorgesehen, dass auf in Längsrichtung gegenüberliegenden Matrizenenden der entsprechend konkturangepasst ausgebildeten Braille-Matrize jeweils wenigstens eine Magnet-Ausnehmung angeordnet ist, in der dann die Magnete angeordnet und aufgenommen werden können. Vorzugsweise ist pro Brailleschriftzeile jeweils eine Magnet-Ausnehmung vorgesehen. Mit einer derartigen konkreten Anordnung kann eine sichere Magnetverbindung zwischen der Braille-Matrize und der Braille-Patrize, z. B. in Verbindung mit dem zuvor beschriebenen Übertragenen auf ein Werkzeug einer Flachbettstanzvorrichtung, vorgenommen werden.
- Konkret können die Magnet-Ausnehmungen durch Bohrungen gebildet sein, die einfach und preiswert herzustellen sind. Die Bohrungen und die Größe der Magnete ist dabei vorzugsweise im Bereich der Größenordnung der Braille-Prägepunktedurchmesser anzusiedeln, wobei in Verbindung mit den Magnet-Ausnehmungen auf jeden Fall anzustreben ist, die stabförmigen Magnete in den jeweils zugeordneten Ausnehmungen im wesentlichen formschlüssig aufzunehmen.
- Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung, gemäß der die Braille-Matrize und die Braille-Patrize wenigstens ein Markierungsmittel aufweisen, mittels dem eine lagerichtige Zuordnung der beiden Bauteile zueinander möglich ist. Dies kann beispielsweise durch eine randseitige bzw. eckseitige Abschrägung oder dergleichen erfolgen.
- Ein besonders einfaches Anheften der Braille-Matrize bzw. der Braille-Patrize beim Übertragungsvorgang auf ein Werkzeug wird mittels einer auf der Matrizen-Rückseite bzw. der Patrizen-Rückseite ausgebildeten Haftfläche erreicht, die insbesondere als Klebefläche durch ein z. B. doppelseitiges Klebeband mit Schutzfolienabdeckung ausgebildet sein kann. Neben einer einfachen Herstellung ist zudem hierdurch eine funktionssichere und dauerhafte Verbindung auf einfache Weise herzustellen.
- Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Verfahrensführung nach Anspruch 28 ist zur Herstellung einer Brailleschriftprägung, insbesondere in Verbindung mit Offsetdruck-Rotationsdruckmaschinen vorgesehen, einen mit einer Brailleschrift-Information zu versehenden Druckbogen in seinen vorgegebenen Brailleschrift-Prägebereichen mit wenigstens einer Patrizenausnehmung zu versehen, die im wesentlichen der Außenkontur wenigstens einer zugeordneten Braille-Patrize entspricht. Diese Druckbogen-Schablone wird anschließend in ein Druck- und/oder Lackierwerk einer Rotationsdruckmaschine eingefahren und dort wenigstens im Bereich der wenigstens einen Patrizenausnehmung in einer Anlageverbindung an einem zugeordneten Patrizen-Zylinder, der insbesondere durch einen Druckzylinder gebildet ist, gehalten. Anschließend wird dann die wenigstens eine Braille-Patrize durch die jeweils zugeordnete Patrizenausnehmung der Druckbogen-Schablone positionsgenau auf dem Zylinder angeordnet, insbesondere angehaftet, z. B. durch Kleben. Schließlich kann dann die Druckbogen-Schablone aus dem Druck- und/oder Lackierwerk wieder ausgefahren werden.
- Mit einer derartigen Verfahrensführung wird auf besonders einfache Weise eine exakte positionsgenaue Anordnung der Braille-Patrize möglich. Die Braille-Patrize wird hier ebenfalls wieder vorzugsweise so hergestellt, wie dies bereits zuvor in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Verfahrensführung zur Herstellung einer Braille-Patrize ausführlich beschrieben worden ist.
- Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung dieser Verfahrensführung ist vorgesehen, in einem nächsten Verfahrensschritt nach dem Ausfahren der Druckbogen-Schablone aus dem Druck- und/oder Lackierwerk eine der Braille-Patrize zugeordnete Braille-Matrize auf einem dem Patrizen-Zylinder zugeordneten Matrizen-Zylinder anzuordnen. Für den Fall, dass der Patrizen-Zylinder der Druckzylinder einer Rotationsdruckmaschine ist, ist der Matrizen-Zylinder dann der Gummituchzylinder. Zur Positionierung der Braille-Matrize wird diese besonders vorteilhaft außerhalb des Druck- und/oder Lackierwerks stand- und positionsgenau, der Braille-Patrizenposition zugeordnet, auf einer Standfolie angeordnet und anschließend mit dieser zusammen auf den Matrizen-Zylinder aufgespannt. Eine derartige, hinsichtlich der Skalierung umfangsreduzierte Standfolie ist beispielsweise aus der
EP 1 068 077 bekannt und wird mittels dieser Verweisung bezüglich der Aufbringung und der Positionskorrektur, d. h. insbesondere auch in Verbindung mit den Auf- und Einspannvorrichtungen am Gummituchzylinder, voll umfänglich auch zum Gegenstand dieser Anmeldung gemacht. - Die Braille-Matrize ist vorzugsweise aus einem solchen Material, insbesondere aus einem plastisch verformbaren Material, aufgebaut, dass sich bei der Betätigung des Druck- und/oder Lackierwerks die einer vorgegebenen Brailleschrift-Information entsprechenden Braille-Prägepunkte der Braille-Patrize des ersten Zylinders in die Braille-Matrize des zweiten Zylinders eindrücken und dort der Brailleschrift-Information entsprechende Braillepunkt-Negativausnehmungen ausbilden. Vorteilhaft erzeugt somit hier die Druckmaschine bei dieser Verfahrensführung die erforderliche Matrize automatisch und exakt positionsgenau. D. h., dass hier auf die Berechnung eines Reduktionsfaktors in Laufrichtung der Maschine verzichtet werden kann, da dieser automatisch durch das Abrollen der beiden Zylinder vorgegeben wird. Für den Einprägeprozess der Matrize kann der Anpressdruck im entsprechenden Druck- oder Lackierwerk vorübergehend erhöht werden, wobei der erforderliche Anpressdruck durch die Materialstärke des zu prägenden Bedruckstoffes bestimmt wird. Bei diesem Verfah ren können die Erhebungen der Patrize entsprechend den Erfordernissen des Bedruckmaterials tiefer in das Matrizenmaterial eintauchen. Für den Produktionsprozess des Prägens der Brailleschrift wird der Anpressdruck der Maschine dann entsprechend der Vorgabe wieder reduziert. Die Ausprägung der Prägung kann durch die Korrektur des Anpressdrucks dabei vorteilhaft reguliert werden.
- Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die in der zuletzt beschriebenen Verfahrensführung beschriebenen Braille-Matrize aus einem plastisch verformbaren Material aufgebaut, mit einer die Matrizen-Prägeseite ausbildenden, farbabweisenden Oberfläche. Dadurch wird auf einfache Weise sichergestellt, dass beim Einsatz der Profile im Druckprozess keine Beschädigungen an bedruckten Oberflächen auftreten können.
- Gemäß einer konkreten Ausgestaltung ist die Braille-Matrize mehrschichtig aufgebaut mit einer farbabweisenden Oberflächenschicht, die vorzugsweise durch eine PTFE-Schicht (Polytetrafluorethylen-Schicht) gebildet ist. Diese farbabweisende Oberflächenschicht ist vorzugsweise auf einer metallischen Schicht, vorzugsweise aus Aluminium oder Kupfer aufgebracht, die im wesentlichen als Trägerschicht für die farbabweisende Oberflächenschicht dient. Diese Metallschicht ist bevorzugt auf der der farbabweisenden Oberflächenschicht gegenüberliegenden Seite mit einer von allen Schichten die größte Materialstärke aufweisenden, flexiblen Füllschicht aus einem Faserstoff, insbesondere einer Schicht aus Maternkarton, verbunden, die auf ihrer der Metallschicht abgewandten Seite eine Haftschicht, insbesondere eine Klebebandschicht mit Schutzfolie, aufweist. Über ein derartiges Klebeband kann die Braille-Matrize auf einfache Weise auf einer Standfolie des in der
EP 1 068 077 beschriebenen Inline-Finishing-System befestigt werden, bei der die Position der Braille-Matrize durch die Rastereinteilung der Standfolie bestimmt wird. Mittels der Füllschicht aus einem Faserstoff wird eine besonders beständige Verformung der zuvor genannten Schichten ermöglicht. Insbesondere ist bei dem Aufbau der Braille-Matrize sicherzustellen, dass es sich bei der farbabweisenden Oberflächenschicht um eine tiefziehfähige Schicht handelt, was auch auf die darunterliegende metallische Schicht zutrifft. - Insgesamt ergeben sich durch die zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Ausgestaltungen, die allesamt miteinander beliebig kombiniert werden können, eine Vielzahl von Vorteilen, mittels denen der Prägeprozess mit Blindenschrift bei der Produktion von z. B. Pharmaverpackungen vereinfacht werden kann, um die erforderlichen Stückzahlen in wirtschaftlicher Weise herstellen zu können. So wird z. B. beim Flachbettstanzen die Rüstzeit der Stanzmaschine erheblich reduziert, wobei gleichzeitig eine Verschmutzung der Verpackungen vermieden wird. Die Kosten für die Herstellung der entsprechenden Stanzwerkzeuge werden ebenfalls drastisch reduziert, was sich insgesamt positiv auf die Gesamtkosten auswirkt.
- Im Offsetdruck verringert sich durch die Möglichkeit der Brailleschriftprägung bereits im Druckprozess ebenfalls der Produktionsaufwand. Insbesondere in Verbindung mit einer farbabweisenden Oberflächenschicht des Matrizenmaterials wird ein Inlineprozess möglich, bei der eine Brailleschriftprägung in die frische Druckfarbe hinein erfolgt, was wiederum die Produktivität erhöht. Da in dem zuvor beschriebenen Verfahren auf einen Mindestabstand zu den Rillungen in den Verpackungen verzichtet werden kann, entsteht somit auch die Möglichkeit mehr Informationen auf z. B. einer Pharmaverpackung in Blindenschrift anzubringen.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1a eine schematische Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Patrizenrohling, -
1b eine schematische Seitenansicht des Patrizenrohlings nach1a , -
2 einen zu einer Braille-Patrize fertig bearbeiteten Patrizenrohling mit zum Teil entfernten Braille-Prägepunkten, -
3a eine schematische Seitenansicht einer Braille-Matrize, -
3b eine Schnittansicht entlang der Linie B-B der3a , -
3c eine schematische Draufsicht auf die Braille-Matrize der3a , -
3d eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A der3c , -
4a -4d schematisch das Verfahren der Übertragung einer magnetisch mit einer Braille-Matrize verbindbaren Braille-Patrize auf ein Stanzwerkzeug, -
5 schematisch den Aufbau einer im Offsetdruckverfahren verwendbaren Braille-Matrize, -
6a schematisch einen Teilabschnitt eines Druckbogens mit einer Patrizenausnehmung, -
6b schematisch das Einfahren der Druckbogen-Schablone nach6a und das Ein- bzw. Aufsetzen der Braille-Patrize durch die Patrizenausnehmung hindurch, -
6c schematisch den mittels einer Standfolie auf einem Gummituchzylinder positionsgenau angeordneten Matrizen-Rohling der Braille-Matrize, -
6d schematisch den automatischen Einprägevorgang zur Ausbildung der Braille-Matrize, und -
6e die fertig hergestellte Braille-Matrize am Gummituchzylinder. - In der
1 ist schematisch ein aus einem magnetischen Metall hergestellter Patrizenrohling1 gezeigt, der pro Braille-Letter bzw. Braille-Letterabschnitt2 die maximal mögliche Anzahl von sechs Braille-Prägepunkten3 aufweist und der in hoher Stückzahl und somit kostengünstig auf herkömmlichen Standardfräsautomaten hergestellt werden kann. Alternativ dazu kann er auch als Ätzteil ausgebildet sein. - Dieser Patrizenrohling
1 wird in eine hier nicht dargestellte Punktfräsmaschine als Feinbearbeitungsvorrichtung eingebracht, die zur Fertig- und Feinbearbeitung der Patrizenrohlinge1 zu der in der2 dargestellten fertigen Braille-Patrize4 mit einer Rechner- und Steuereinrichtung gekoppelt ist, mittels der ein auf der Braille-Patrize4 wiederzugebender Brailletext als Klarschrift eingegeben werden kann und der mittels einer Auswerteeinrichtung in Brailleschrift übersetzt wird, wobei die ermittelte Brailleschrift-Information in einer Prüfeinrichtung als Prüfeinrichtung, z. B. als Prüfbogen auf Papier ausgedruckt, zur Verfügung gestellt wird. Sobald die Freigabe nach Überprüfung des Prüfbogens erfolgt ist, errechnet die Rechner- und Steuereinrichtung der Feinbearbeitungsvorrichtung nunmehr, welche Braille-Prägepunkte aus dem 6-Punkt-Raster jedes Braille-Letterabschnittes2 des Patrizenrohlings1 zu entfernen sind, um die gewünschte Braille-Patrize4 zu erzeugen. Die errechneten Koordinaten werden an die Steuereinrichtung der Fräsmaschine übergeben, wo der Produktionsprozess automatisch abläuft. Auf diesem Wege werden Braille-Pa trizen4 mit einer unterschiedlichen Reststärke von z. B. 0,1 bis 1,0 mm produziert, wobei sich die Reststärke nach den entsprechenden Anforderungen der Maschine richtet, auf der dieses System eingesetzt werden soll. Über die Rechner- und Steuereinrichtung kann vorteilhaft auch die gewünschte Anzahl der herzustellenden Braille-Patrizen4 eingegeben werden, die nach ihrer Fertigstellung in einer nachgeschalteten Station selbstklebend, mit z. B. einem doppelseitigen Klebeband mit Schutzfolienabdeckung ausgerüstet werden können. In Verbindung mit einem derartigen automatisierten Prozess ist es vorteilhaft, wenn die Patrizenrohlinge1 der hier nicht dargestellten Feinbearbeitungsvorrichtung bzw. Fräsvorrichtung gesteuert der Reihe nach zuführbar sind. Gegebenfalls kann die Fräsmaschine auch so ausgebildet sein, dass parallel mehrere Fräser, insbesondere Punktfräser arbeiten, so dass gegebenenfalls gleichzeitig mehrere Patrizenrohlinge1 bearbeitet werden können. - In der
3a ist nunmehr eine erste Ausführungsform einer insbesondere zum Einsatz in Flachbettstanzen6 (4a bis4d ) geeigneten Braille-Matrize5 gezeigt, die auf ihrer Matrizen-Prägeseite7 Braillepunkt-Negativausnehmungen8 aufweist, in denen die Braille-Prägepunkte3 auf der Patrizen-Prägeseite9 der Braille-Patrize4 im wesentlichen formschlüssig aufgenommen werden können. - Wie dies insbesondere den
1 bis3 zu entnehmen ist, weisen die einzelnen Braille-Letterabschnitte2 der Braille-Patrize4 und dementsprechend die den einzelnen Braille-Prägepunkten3 zugeordneten Negativausnehmungen8 der Braille-Matrize5 in Leserichtung gesehen jeweils einen gleichmäßigen Aufbau mit gleichmäßigen Abständen auf. Ebenso ist eine gleichmäßige Beabstandung zwischen den beiden Brailleschriftzeilen10 und11 vorgesehen. - Um die aus einem magnetischen, insbesondere einem ferromagnetischen Material hergestellte Braille-Patrize
4 mit der Braille-Matrize5 magnetisch lösbar miteinander verbinden zu können, weist die Braille-Matrize5 , wie dies insbesondere aus den3a bis3c hervorgeht, auf ihrer Matrizen-Prägeseite pro Brailleschriftzeile10 ,11 an gegenüberliegenden Matrizenendbereichen12 ,13 jeweils eine Magnet-Ausnehmung14 auf, die in der Matrizen-Prägeseite7 mündet und in der ein stabförmiger Dauermagnet15 formschlüssig und oberflächenbündig (3a und3b ) aufgenommen ist, um den Prägevorgang als solches nicht zu beeinträchtigen. Wie dies ferner insbesondere aus der3c entnommen werden kann, sind die Magnet-Ausnehmungen14 und entsprechend damit auch die Dauermagnete15 ferner in den Zwischenräumen zwischen zwei benachbarten, Braille-Letterabschnitten2 zugeordneten Negativausnehmungsbereichen angeordnet. - Wie dies insbesondere ein Vergleich der
3b und3d zeigt, weisen die Magnet-Ausnehmungen14 in etwa einen Durchmesser auf, der demjenigen der Negativausnehmungen8 bzw. der Braille-Prägepunkte3 entspricht. Die Dauermagnete15 bzw. Magnet-Ausnehmungen14 erstrecken sich dabei lediglich bis in einen oberen Endbereich der Braille-Matrize5 . - Die Verwendung der erfindungsgemäßen Braille-Patrize
4 und Braille-Matrize5 in der Flachbettstanze6 wird nachfolgend anhand der4a bis4d näher beschrieben. - Die Flachbettstanze
6 , von der hier lediglich die Stanzstation gezeigt ist, weist als erstes Werkzeug eine obere Stanzform17 auf, die relativ zur ortsfesten, unteren Stanzform16 verlagerbar ist. In die vorzugsweise aus Schichtholz hergestellte obere Stanzform17 wird in einem ersten Verfahrensschritt, die hier lediglich äußerst schematisch dargestellte Braille-Matrize5 eingeschlagen, so dass diese um ein vorgegebenes Maß, in der Praxis ca. 5 bis 7 mm über das Schichtholz übersteht. Anschließend wird sie mit der magnetischen Braille-Patrize4 , die in der Darstellung der4 gerade eingeführt wird, magnetisch verbunden, so dass die Braille-Prägepunkte3 der Braille-Patrize4 im in der4b dargestellten magnetverbundenen Zustand im wesentlichen formschlüssig in den Negativausnehmungen8 der Braille-Matrize5 aufgenommen sind, wodurch eine genaue und exakte Zuordnung der Braille-Patrize4 zur Braille-Matrize5 erfolgt. - Die Braille-Patrize
4 weist auf ihrer Rückseite eine mittels einer Schutzfolie18 abgedeckte Klebeschicht19 auf. Wie dies aus der4b ersichtlich ist, kann diese Schutzfolie18 im magnetverbundenen Zustand der Braille-Patrize4 und der Braille-Matrize5 abgezogen werden, so dass die Klebeschicht19 freiliegt. Wird dann die untere Stanzform16 (Stahlplatte) entsprechend dem Pfeil20 nach oben in Richtung auf die untere Stanzform16 zu verlagert, wie dies in der4c dargestellt ist, haftet sich die Klebeschicht19 entsprechend an der oberen Stanzform16 an, so dass die Braille-Patrize4 ebenfalls von der Braille-Matrize5 abgehoben wird. Dazu ist die Magnethaltekraft so auszulegen, dass diese kleiner ist als die Haftkraft zwischen der Klebeschicht19 und der oberen Stanzform17 . Alternativ zur hier beschriebenen Vorgehensweise könnte die Übertragung aber auch so erfolgen, dass die untere Stanzform16 nach oben bewegt wird. - Damit wird eine auf einfache Weise durchführbare, exakt positionsgenaue Übertragung der Braille-Patrize
4 auf die dieser zugeordnete, untere Stanzform16 , ausgehend von der auf der oberen Stanzform17 positionierten Braille-Matrize5 möglich. Um eine falsche Positionierung zu verhindern, können sowohl die Braille-Patrize4 als auch die Braille-Matrize5 mit z. B. einer Abschrägung am z. B. oberen Randbereich versehen sein, die die genaue Zuordnung ermöglicht, was hier nicht explizit dargestellt ist. Damit wird ein aufwendiges Korrigieren der Parallelität von Braille-Patrize4 und Braille-Matrize5 vorteilhaft vermieden, so dass unmittelbar nach der Übertragung bereits ein Druckbogen21 zwischen die Stanzformen16 und17 eingeführt und mit einer entsprechenden Brailleschriftprägung versehen werden kann. - In den
6b bis6d wird nunmehr die erfindungsgemäße Brailleschriftprägung im Offsetdruckverfahren näher erläutert. Dazu wird eine in6a ausschnitts weise gezeigte Druckbogen-Schablone22 in ein Druck- und/oder Lackierwerk23 eingefahren, wobei das Druck- und/oder Lackierwerk23 als Bestandteil einer Rotationsdruckmaschine hier nur ganz schematisch in einer Teilansicht dargestellt ist und einen Gummituchzylinder24 und einen Druckzylinder25 aufweist. - Zur Herstellung der Druckbogen-Schablone
22 wird der in der6a lediglich abschnittsweise dargestellter Druckbogen in einem vorgegebenen Brailleschriftprägebereich26 , in dem dieser mit einer Brailleschrift-Information zu versehen ist, mit einer Patrizenausnehmung27 versehen, die im wesentlichen der Außenkontur der diesem Brailleschrift-Prägebereich26 zugeordneten Braille-Patrize4 entspricht. - Wie dies wiederum der
6b entnommen werden kann, wird die Druckbogen-Schablone22 so in das Druck- und/oder Lackierwerk23 der Rotationsdruckmaschine eingefahren, dass die Patrizenausnehmung27 der Druckbogen-Schablone22 für das Einsetzen der Braille-Patrize4 in einer Anlageverbindung am Druckzylinder25 anliegt, so dass die Braille-Patrize4 formschlüssig durch die Patrizenausnehmung27 hindurch auf den Druckzylinder25 aufgeklebt werden kann. - Anschließend wird dann in einem nächsten Verfahrensschritt die Druckbogen-Schablone
22 aus dem Druck- und/oder Lackierwerk23 ausgefahren, wobei die Braille-Patrize4 exakt auf dem Druckzylinder24 positioniert ist. - In einem nächsten Verfahrensschritt wird dann außerhalb des Druck- und/oder Lackierwerks auf einer als Standfolie bezeichneten Trägerfolie
29 ein in der5 dargestellter Matrizenrohling stand- und positionsgenau angeordnet sowie mit dieser zusammen auf den Gummituchzylinder24 aufgespannt, wie dies lediglich äußerst schematisch in der6c dargestellt ist. - Der Matrizenrohling
28 ist, wie dies aus der5 hervorgeht, mehrschichtig aufgebaut und weist eine farbabweisende Oberflächenschicht30 aus PTFE auf, die auf einer Metallschicht31 , vorzugsweise aus Aluminium oder Kupfer aufgebracht wird. Nach der Metallschicht31 folgt eine Füllschicht32 aus einem Faserstoff, mittels der eine beständige Verformung der Oberflächenschicht30 und der Metallschicht31 ermöglicht wird. Die letzte Schicht besteht schließlich aus einem doppelseitigen Klebeband33 , das mittels Schutzfolie abgedeckt sein kann und über welches der Matrizenrohling28 auf der Standfolie29 befestigt werden kann. - Wie dies weiter in den
6d und6e schematisch dargestellt ist, wird anschließend durch Rotation des Gummituchzylinders24 gegen den Druckzylinder25 erreicht, dass der Matrizenrohling28 durch die Braille-Patrize4 entsprechend eingeprägt wird, wobei für diesen Einprägeprozess der Anpressdruck gegenüber dem normalen Prägedruck im Druck- und/oder Lackierwerk23 vorrübergehend erhöht werden kann. Wie dies insbesondere der6e entnommen werden kann, wird bei dieser Verfahrensführung somit die Braille-Matrize34 selbsttätig mittels der Braille-Patrize4 erzeugt. Auf die Berechnung eines Reduktionsfaktors in Laufrichtung der Maschine kann hier vorteilhaft verzichtet werden, da dieser automatisch durch das Abrollen der beiden Zylinder vorgegeben wird. Für den anschließenden Produktionsprozess des Prägens der Brailleschrift, der hier nicht mehr dargestellt ist, wird der Anpressdruck der Maschine dann entsprechend der Vorgabe wieder reduziert, wobei die farbabweisende PTFE-Oberflächenschicht30 eine Farbaufnahme der Braille-Matrize34 im Fertigungsprozess verhindert, wodurch eine Beschädigung des Druckbilds vermieden werden kann.
Claims (37)
- Verfahren zur Herstellung einer Braille-Patrize für Braille-Prägeprofile, wobei die Braille-Patrize auf ihrer Patrizen-Prägeseite eine vorgegebene Anzahl von erhabenen Braille-Prägepunkten aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Patrizenrohling (
1 ), der pro Braille-Letter (2 ) die maximal mögliche Anzahl von Braille-Prägepunkten (3 ) aufweist, in eine Feinbearbeitungsvorrichtung eingebracht wird, in der zur Herstellung der Braille-Patrize (4 ) eine vorgegebene Anzahl der Braille-Prägepunkte (3 ) entsprechend einer vorgegebenen Brailleschrift-Information entfernt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zu entfernenden Braille-Prägepunkte (
3 ) mittels einer Fräsvorrichtung, insbesondere einer Punktfräsvorrichtung, als Feinbearbeitungsvorrichtung abgefräst werden. - Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernung der Braille-Prägepunkte programmgesteuert mittels einer mit der Feinbearbeitungsvorrichtung gekoppelten oder in diese integrierten Rechner- und Steuereinrichtung erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechner- und Steuereinrichtung eine Auswerteeinrichtung aufweist, mittels der eine der Rechnereinrichtung zugeführte und in Brailleschrift wiederzugebende Klarschrift-Information in die, der zu prägenden Brailleschrift-Information entsprechenden Steuerbefehle für die Steuereinrichtung der Feinbearbeitungsvorrichtung umgesetzt wird.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung mittels einer Prüfeinrichtung gekoppelt ist, mittels der die Brailleschrift-Information vor dem Bearbeitungsstart der Feinbearbeitungsvorrichtung zur Überprüfung derselben als Prüfinformation wiedergegeben wird, und dass die Errechnung der erforderlichen Steuerbefehle sowie der Start der Feinbearbeitungsvorrichtung in Abhängigkeit von der Richtigkeit der wiedergegebenen Prüfinformation freigegeben wird.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinrichtung mit einer Druckereinrichtung gekoppelt ist, mittels der die Brailleschrift-Information als Prüfinformation auf Papier ausgedruckt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Patrizenrohling (
1 ) durch Fräsen oder Ätzen oder Prägen aus einem magnetischen Material hergestellt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf die der Patrizen-Prägeseite (
9 ) gegenüberliegende Patrizenseite eine Haftfläche aufgebracht wird, insbesondere ein sich im wesentlichen über deren gesamte Fläche erstreckendes doppelseitiges Klebeband (19 ) aufgebracht wird, das mit einer abziehbaren Schutzfolie (18 ) versehen wird. - Patrizenrohling zur Verwendung in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Patrizenrohling (
1 ) eine Mehrzahl von Braille-Letterabschnitten (2 ) aufweist, die in Abhängigkeit von der Blindenschriftart eine maximale Anzahl von Braille-Prägepunkten (3 ), insbesondere sechs Braille-Prägepunkte aufweisen. - Patrizenrohling nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen, in Leserichtung nebeneinanderliegenden Braille-Letterabschnitte (
2 ) voneinander gleichmäßig beabstandet sind. - Patrizenrohling nach Anspruch 9 oder Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei, nebeneinanderliegende Braille-Letterabschnitte (
2 ) aufweisende Zeilen (10 ,11 ) pro Patrizenrohling (1 ) vorgesehen sind, die einen vorgegebenen Abstand voneinander aufweisen. - Patrizenrohling nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Patrizenrohling (
1 ) plattenförmig ausgebildet ist mit einer die Braille-Prägepunkte aufweisenden Basis- oder Trägerplatte, die vorzugsweise eine Materialstärke zwischen 0,1 und 1,5 mm, bevorzugt zwischen 0,1 und 1,0 mm aufweist. - Patrizenrohling nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Patrizenrohling (
1 ) wenigstens bereichsweise, bevorzugt vollständig aus einem magnetischen, insbesondere ferromagnetischen Material hergestellt ist. - Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
- Patrize, hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8.
- Verfahren, insbesondere Flachbettstanzverfahren, zur Herstellung einer Brailleschriftprägung, mit einem ersten, eine Braille-Matrize aufweisenden Werkzeug, und mit einem zweiten eine Braille-Patrize aufweisenden Werkzeug, die so relativ zueinander verlagert werden, dass ein zwischen die Braille-Patrize und die Braille-Matrize eingebrachtes, zu prägendes Material mit einer der Brailleschrift-Information der Braille-Patrize entsprechenden Brailleschriftprägung versehen wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Verfahrensschritt die Braille-Matrize (
5 ) an bzw. in ihrem zugeordneten Werkzeug (17 ) positionsgenau angeordnet wird und anschließend mit der Braille-Patrize (4 ) magnetisch verbunden wird, so dass die Braille-Prägepunkte (3 ) der Braille-Patrize (4 ) in den Braille-Negativausnehmungen (8 ) der Braille-Matrize (5 ) aufgenommen sind, dass anschließend die Werkzeuge (16 ,17 ) so relativ zueinander verlagert werden, dass sich die Braille-Patrize (4 ) an ihrem zugeordneten Werkzeug (16 ), der Braille-Matrize (5 ) positionsgenau zugeordnet, anlagert, insbesondere anhaftet, wobei die Haftkraft zwischen der Braille-Patrize (4 ) und ihrem zugeordneten Werkzeug (16 ) größer ist als die Magnetkraft zwischen der Braille-Patrize (4 ) und der Braille-Matrize (5 ), so dass sich bei einer voneinander weg gerichteten Relativverlagerung der Werkzeuge (16 ,17 ) die Braille-Patrize (4 ) und die Braille-Matrize (5 ) voneinander lösen, und dass anschließend das zu prägende Material (21 ) zwischen die Werkzeuge (16 ,17 ) eingeführt wird. - Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ein Flachbettstanzverfahren ist, bei dem den mit der Braille-Patrize (
4 ) und der Braille-Matrize (5 ) versehenen Stanzwerkzeugen (16 ,17 ) ein Druckbogen (21 ) zugeführt wird. - Vorrichtung, insbesondere Flachbettstanzvorrichtung, zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 16 oder Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass an den Werkzeugen (
16 ,17 ) neben der Braille-Patrize (4 ) und der Braille-Matrize (5 ) auch die Stanzprofile angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das der Braille-Matrize (
5 ) zugeordnete Werkzeug (17 ) durch eine aus Schichtholz hergestellte Stanzform gebildet ist, an bzw. in der die Braille-Matrize (5 ) positionsgenau anordenbar ist, und dass das der Braille-Patrize (4 ) zugeordnete Werkzeug (16 ) durch eine vorzugsweise als Stahlplatte ausgebildete Stanzplatte gebildet ist. - Braille-Prägeprofil für Braille-Prägevorrichtungen, insbesondere zur Verwendung in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17 bzw. zur Verwendung in einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Braille-Prägeprofil mehrteilig ausgebildet ist und eine Braille-Patrize (
4 ) mit einer zu prägenden Brailleschrift-Information sowie eine der Braille-Patrize (4 ) zugeordnete Braille-Matrize (5 ) aufweist, wobei die Braille-Patrize (4 ) und die Braille-Matrize (5 ) so ausgebildet sind, dass diese magnetisch miteinander verbindbar sind. - Braille-Prägeprofil nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Braille-Patrize (
4 ) auf ihrer Patrizen-Prägeseite (9 ) die Brailleschrift-Information darstellende, erhabene Braille-Prägepunkte (3 ) aufweist, und dass die Braille-Matrize (5 ) auf ihrer der Patrizen-Prägeseite (9 ) zugeordneten Matrizen-Prägeseite (7 ) Braillepunkt-Negativausnehmungen (8 ) aufweist, in denen die Braille-Prägepunkte (3 ) im lösbar verbundenen Zustand von Braille-Patrize (4 ) und Braille-Matrize (5 ) sowie im wesentlichen auch während des Brailleschrift-Prägevorgangs im wesentlichen formschlüssig aufgenommen bzw. aufnehmbar sind. - Braille-Prägeprofil nach Anspruch 20 oder Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Braille-Patrize (
4 ) wenigstens bereichsweise aus einem magnetischen, insbesondere ferromagnetischen Material hergestellt ist, insbesondere hergestellt ist nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, und dass die Braille-Matrize (5 ) einen Magnetbereich aufweist, mittels dem die Magnetverbindung zwischen der Braille-Patrize (4 ) und der Braille-Matrize (5 ) herstellbar ist. - Braille-Prägeprofil nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, das die aus einem nicht-magnetischen Material hergestellte Braille-Matrize (
5 ) auf ihrer Matrizen-Prägeseite (7 ) wenigstens eine Ausnehmung (14 ) aufweist, in der ein Magnet (15 ), insbesondere ein Dauermagnet, im wesentlichen oberflächenbündig aufgenommen ist. - Braille-Prägeprofil nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Magnet-Ausnehmung (
14 ) im Bereich zwischen den Braillepunkt-Negativausnehmungen (8 ) der Braille-Matrize (5 ) angeordnet ist, insbesondere im Falle einer länglichen Außenkontur der Braille-Patrize (4 ) auf in Längsrichtung gegenüberliegenden Matrizenenden (12 ,13 ) der entsprechend konturangepasst ausgebildeten Braille-Matrize (5 ) jeweils wenigstens eine Magnet-Ausnehmung (14 ) angeordnet ist, vorzugsweise pro Brailleschriftzeile (10 ,11 ) jeweils eine Magnet-Ausnehmung (14 ) vorgesehen ist. - Braille-Prägeprofil nach Anspruch 23 oder Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Magnet-Ausnehmung (
14 ) durch eine Bohrung gebildet ist, deren Durchmesser in etwa dem Braille-Prägepunktdurchmesser entspricht und in denen stabförmige Magnete (15 ) im wesentlichen formschlüssig aufgenommen sind. - Braille-Prägeprofil nach einem der Ansprüche 20 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Braille-Matrize (
5 ) und die Braille-Patrize (4 ) wenigstens eine Markierung, insbesondere eine randseitige bzw. eckseitige Abschrägung oder dergleichen, für deren lagerichtige Zuordnung zueinander aufweisen. - Braille-Prägeprofil nach einem der Ansprüche 20 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Braille-Matrize (
5 ) auf ihrer der Matrizen-Prägeseite (7 ) abgewandten Matrizen-Rückseite eine Haftfläche, insbesondere eine Matrizen-Klebefläche, aufweist, und/oder dass die Braille-Patrize (4 ) auf ihrer der Patrizen-Prägeseite (9 ) abgewandten Patrizen-Rückseite eine Haftfläche, insbesondere eine Klebefläche (19 ) aufweist. - Verfahren zur Herstellung einer Brailleschriftprägung, insbesondere für Offsetdruck-Rotationsdruckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit einer Brailleschrift-Information zu versehender Druckbogen in seinem wenigstens einen vorgegebenen Brailleschriftprägebereich (
26 ) mit wenigstens einer Patrizenausnehmung (27 ) versehen wird, die im wesentlichen der Außenkontur wenigstens einer zugeordneten Braille-Patrize (4 ) entspricht, dass diese Druckbogen-Schablone (22 ) anschließend in ein Druck- und/oder Lackierwerk (23 ) einer Rotationsdruckmaschine eingefahren wird und dort wenigstens im Bereich der wenigstens einen Patrizenausnehmung (27 ) im wesentlichen in einer Anlageverbindung an einem zugeordneten Patrizen-Zylinder (25 ), insbesondere einem Druckzylinder, anliegt, dass anschließend die wenigstens eine Braille-Patrize (4 ) durch die jeweils zugeordnete Patrizenausnehmung (27 ) der Druckbogen-Schablone (22 ) hindurch positionsgenau auf dem Patrizen-Zylinder (25 ) angeordnet, insbesondere angehaftet wird, und dass anschließend die Druckbogen-Schablone (22 ) aus dem Druck- und/oder Lackierwerk ausgefahren wird. - Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass in einem nächsten Verfahrensabschnitt eine der wenigstens einen, insbesondere nach einem der Verfahren der Ansprüche 1 bis 8 hergestellte, Braille-Patrize (
4 ) zugeordnete Braille-Matrize (5 ) auf einem dem Patrizen-Zylinder (25 ) zugeordneten Matrizen-Zylinder (24 ), insbesondere einem Gummituchzylinder, angeordnet wird. - Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Braille-Matrize (
5 ) außerhalb des Druck- und/oder Lackierwerks (23 ), der Braille-Patrizenposition zugeordnet, stand- und positionsgenau auf einer Standfolie (29 ) angeordnet und anschließend mit dieser zusammen auf den Matrizen-Zylinder (24 ) aufgespannt wird. - Verfahren nach Anspruch 29 oder Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Braille-Matrize (
5 ) aus einem solchen Material, insbesondere plastisch verformbaren Material, vorgegebener Materialstärke ausgebildet ist, dass sich bei der Betätigung des Druck- und/oder Lackierwerks (23 ) die einer vorgegebenen Brailleschrift-Information entsprechenden Braille-Prägepunkte (3 ) der Braille-Patrize (4 ) in die Braille-Matrize (5 ) eindrücken und dort der Brailleschrift-Information entsprechende Braillepunkt-Negativausnehmungen (8 ) ausbilden. - Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass der Anpressdruck für den Einprägvorgang gegenüber dem Brailleschrift-Prägevorgang für einen Druckbogen erhöht ist.
- Braille-Matrize, insbesondere zur Verwendung in einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 28 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass die Braille-Matrize als Matrizenrohling (
28 ) aus einem wenigstens bereichsweise plastisch verformbaren Material aufgebaut ist und eine auf der Matrizen-Prägeseite ausgebildete farbabweisende Oberfläche (30 ) aufweist. - Braille-Matrize nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass der Matrizenrohling (
28 ) mehrschichtig aufgebaut ist mit einer farbabweisenden Oberflächenschicht (30 ). - Braille-Matrize nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass die farbabweisende Oberflächenschicht (
30 ) aus einem tiefziehfähigem Kunststoffmaterial, insbesondere PTFE gebildet ist. - Braille-Matrize nach Anspruch 34 oder Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass die farbabweisende Oberflächenschicht (
30 ) auf einer Metallschicht (31 ) als Trägerschicht angeordnet ist, vorzugsweise auf einer Kupfer- oder Leichtmetallschicht, insbesondere einer Aluminiumschicht. - Braille-Matrize nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallschicht (
31 ) auf der der farbabweisenden Oberflächenschicht gegenüberliegenden Seite mit einer von allen Schichten die größte Materialstärke aufweisenden, flexiblen Füllschicht (32 ) aus einem Faserstoff, insbesondere einer Schicht aus Maternkarton, verbunden ist, die auf ihrer der Metallschicht (31 ) abgewandten Seite eine Haftschicht, insbesondere eine Klebebandschicht (33 ) mit Schutzfolie aufweist.
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