DE102006002960A1

DE102006002960A1 - Flurförderzeug mit einer optischen Warneinrichtung

Info

Publication number: DE102006002960A1
Application number: DE102006002960A
Authority: DE
Inventors: Matthias Gradl; Uwe Neumann; Frank Lidle
Original assignee: Linde GmbH
Current assignee: Linde Material Handling GmbH
Priority date: 2006-01-21
Filing date: 2006-01-21
Publication date: 2007-07-26

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einer optischen Warneinrichtung zum Schutz von im Umfeld befindlichen Personen. Um den Schutz der Personen zu verbessern und unnötige Belästigungen zu vermeiden, sind erfindungsgemäß durch die optische Warneinrichtung in Fahrtrichtung weisende Lichteffekte (L) auf die Fahrbahn projizierbar.

Description

Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einer optischen Warneinrichtung zum Schutz von im Umfeld befindlichen Personen.

Ein Flurförderzeug ist eine Arbeitsmaschine, die in einer Umgebung betrieben wird, in der sich häufig auch Personen auf der Fahrbahn aufhalten oder bewegen. Es ist bekannt, zum Schutz dieser Personen zusätzlich oder alternativ zu einer akustischen Warneinrichtung eine optische Warneinrichtung auf dem Flurförderzeug anzuordnen. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Rundumleuchte oder um eine Blitzleuchte handeln. Mit Hilfe der Warneinrichtung soll verhindert werden, dass es zu Kollisionen des Flurförderzeugs bzw. des damit transportierten Ladeguts oder der daran angebrachten Arbeitsgeräten mit den im Umfeld befindlichen Personen kommt. Hierbei wird durch das von der optischen Warneinrichtung emittierte Licht die Aufmerksamkeit der Person erregt, so dass diese ihr Verhalten auf die durch die Fahrbewegungen des Flurförderzeugs potentiell vorhandene Gefährdung anpassen kann.

Naturgemäß findet eine Erregung der Aufmerksamkeit einer sich im Umfeld eines fahrenden Flurförderzeugs befindlichen Person nur bei direktem Sichtkontakt oder über mehr oder weniger zufällig auftretende Reflexion des von der optischen Warneinrichtung emittierten Lichts statt. Ist dies nicht der Fall, so besteht hinsichtlich möglicher Kollisionen mit der Person ein hohes Gefährdungspotential. Personen, die sich nicht in unmittelbarer Fahrtrichtung des Flurförderzeugs befinden und daher nicht unmittelbar gefährdet sind, können das von der optische Warneinrichtung erzeugte Licht ebenfalls wahrnehmen und sich dadurch gestört oder beeinträchtigt fühlen, werden also unnötig belästigt. Die genannten Probleme können verstärkt auftreten, wenn sich in einer bestimmten Umgebung mehrere fahrende Flurförderzeuge befinden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein Flurförderzeug der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei dem der Schutz von im Umfeld befindlichen Personen verbessert ist und unnötige Belästigungen vermieden werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass durch die optische Warneinrichtung in Fahrtrichtung weisende Lichteffekte auf die Fahrbahn projizierbar sind.

Bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug werden somit gezielt Personen gewarnt, die sich in demjenigen Bereich befinden, in dessen Richtung das Flurförderzeug fährt. Andere, außerhalb dieses Bereichs befindliche Personen bleiben unbehelligt. Gegenüber der ungerichteten Emittierung von Licht durch eine Rundumleuchte werden beim erfindungsgemäßen Flurförderzeug von der optischen Warneinrichtung bei freiem, ebenen Umfeld gerichtete Lichteffekte in einem bezüglich der Flächenabmessungen definierten Oberflächenbereich der Fahrbahn erzeugt, die dem Flurförderzeug in Fahrtrichtung vorauseilen und die Aufmerksamkeit von sich dort aufhaltenden Personen erregen. Fahrtrichtungswechsel werden automatisch berücksichtigt. Personen, die sich im weiteren Umfeld befinden, werden nicht gestört. Vorausgesetzt wird bei der Erfindung, dass die auf die Fahrbahn projizierten Lichteffekte auch im Freien, also bei Tageslicht, und in hell beleuchteten Hallen gut wahrnehmbar sind, um die Aufmerksamkeit von potentiell gefährdeten Personen zu erregen.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Entfernung der projizierten Lichteffekte zum Flurförderzeug und/oder die Größe der Projektionsfläche der Lichteffekte abhängig von der Fahrgeschwindigkeit veränderbar. Hierbei nimmt zweckmäßigerweise die Entfernung der projizierten Lichteffekte und/oder die Projektionsfläche der Lichteffekte mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit zu, so dass auch bei erhöhter Fahrgeschwindigkeit genügend Zeit bleibt, damit gefährdete Personen die Lichteffekte wahrnehmen und reagieren können.

Um die Aufmerksamkeit von gefährdeten Personen zu erhöhen, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass die von der optischen Warneinrichtung erzeugten Lichteffekte als bewegte Bilder ausgeführt sind. Gleichwohl ist es auch möglich, sich bei der Erzeugung der Lichteffekte auf statische Bilder zu beschränken.

Der Erhöhung der Aufmerksamkeit von gefährdeten Personen dient auch eine alternative oder zusätzliche Ausgestaltung der Erfindung, gemäß der die von der optischen Warneinrichtung erzeugten Lichteffekte wechselnde Farben aufweisen.

Zur Erzeugung der Lichteffekte können grundsätzlich alle dafür geeigneten Lichtquellen in Betracht gezogen werden. Besonders günstig ist es, wenn die optische Warneinrichtung eine Laserstrahlen erzeugende Lichtquelle aufweist. Laserstrahlen sind einerseits sehr lichtstark, andererseits lassen sich damit relativ einfach statische oder dynamische Lichteffekte erzeugen, die in Fahrtrichtung auf die Fahrbahn projiziert werden.

Ferner können beliebige optische Hilfsmittel Verwendung finden. Hierbei weist die optische Warneinrichtung bevorzugt mindestens ein optisches Element auf, das als Spiegel oder Prisma oder Linse ausgebildet ist.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs,
2 eine erste Draufsicht auf das Flurförderzeug und
3 eine zweite Draufsicht auf das Flurförderzeug.
Das erfindungsgemäße Flurförderzeug ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Frontsitz-Gabelstapler ausgebildet, der mit einem Hubgerüst H samt daran höhenbeweglicher Lastgabel G ausgerüstet ist.
Erfindungsgemäß werden von einer in den Figuren nicht dagestellten optischen Warneinrichtung, die sich in einer geeigneten Position am Fahrzeug befinden, in Fahrtrichtung des Flurförderzeugs weisende Lichteffekte L erzeugt, die als Bilder auf die Fahrbahn projiziert werden. Bei Wechsel der Fahrtrichtung ändert sich auch die Richtung der Lichtprojektion (gestrichelte Darstellung für Rückwärtsfahrt)
Die Lichteffekte L können als statische oder dynamische Bilder und darüber hinaus farbig ausgeführt sein. Ferner können die Größe der Projektionsfläche P und/oder die Entfernung der Lichteffekte L zum Flurförderzeug mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit größer werden.
Auch bei Kurvenfahrt des Flurförderzeugs können die Lichteffekte L dem Fahrzeug in die eingeschlagene Richtung vorauseilen (siehe 2).
Wie sich aus 3 ergibt, ist es auch möglich, die optische Warneinrichtung so auszubilden bzw. anzuordnen, dass die gerichtet emittierten Lichtstrahlen vom Arbeitsgerät (hier: Gabelzinken der Lastgabel G) ausgehen.

Claims

Flurförderzeug mit einer optischen Warneinrichtung zum Schutz von im Umfeld befindlichen Personen, dadurch gekennzeichnet, dass durch die optische Warneinrichtung in Fahrtrichtung weisende Lichteffekte (L) auf die Fahrbahn projizierbar sind.
Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernung der projizierten Lichteffekte (L) zum Flurförderzeug und/oder die Größe der Projektionsfläche (P) der Lichteffekte (L) abhängig von der Fahrgeschwindigkeit veränderbar ist.
Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die von der optischen Warneinrichtung erzeugten Lichteffekte (L) als bewegte Bilder ausgeführt sind.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die von der optischen Warneinrichtung erzeugten Lichteffekte (L) wechselnde Farben aufweisen.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Warneinrichtung eine Laserstrahlen erzeugende Lichtquelle aufweist.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Warneinrichtung mindestens ein optisches Element aufweist, das als Spiegel oder Prisma oder Linse ausgebildet ist.