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Die
Erfindung betrifft die Anordnung eines Handbremshebels in einem
Kraftfahrzeug, der neben einem Fahrzeugsitz um eine Querachse schwenkbar gelagert
und in Form eines Rahmens gestaltet ist, der an seinem vorderen
Ende mit einem gegebenenfalls durch eine Griffmulde gebildeten Griff
versehen und in seinem hinter dem Griff liegenden Bereich als Armstütze ausgebildet
ist. Zum bekannten Stand der Technik wird auf die
EP 0 212 262 B1 verwiesen.
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Insbesondere
für Personenkraftwagen
sind bereits verschiedene Konzepte für das Betätigungselement der Feststellbremsanlage
des Fahrzeugs bekannt. Zumeist ist dieses in Form eines in der sog. Mittelkonsole
der Fahrzeug-Innenausstattung gelagerten sog. Handbremshebels ausgeführt. Zur
Aktivierung der Feststellbremsanlage muss dieser Handbremshebel
mechanisch mittels Handkraft nach oben gezogen werden.
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Die
Integration eines Handbremshebels in die Mittelkonsole ist generell
kompromissbehaftet. Insbesondere in Kombination mit einer ebenfalls
direkt neben dem Sitz vorzusehenden Armstütze können sich negative Wechselwirkungen
ergeben. Dabei existiert nämlich
ein Zielkonflikt zwischen dem benötigtem Bauraum für die fahrerseitige
Armstütze
und dem Handbremshebel, da sich zur Sicherstellung der jeweiligen
Funktion überlappende
Bauräume
ergeben. Ferner ist die heute zumeist vorzufindende Gestalt eines
Handbremshebels als Stab in Verbindung mit einer gegenüber dem Fahrersitz
relativ hoch liegenden Anordnung aus ergonomischer Hinsicht nicht besonders
vorteilhaft, da aufgrund der hiermit vorgegebenen Handstellung nur
ein begrenzter Kraftbetrag aufgebracht werden kann. Demgegenüber günstiger
ist der aus der eingangs genannten
EP 0 212 262 B1 bekannte (und im Oberbegriff
des vorliegenden Anspruchs 1 beschriebene) Stand der Technik, da
hiermit die Funktion der Armstütze
in den Handbremshebel bzw. in das Betätigungselement der Feststellbremsanlage
integriert ist. Neben diesem besonders gestalteten Handbremshebel
ist ein Staufach mit einer Abdeckung vorgesehen, die ebenso wie
der als Armstütze
ausgebildete Handbremshebel als Armstütze ausgebildet und um die
gleiche Querachse schwenkbar ist, um einen Zugang zum Staufach zu
ermöglichen.
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Hierfür nun eine
weitere Verbesserung aufzuzeigen ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ist für
eine Handbremshebel-Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 dadurch gekennzeichnet, dass der die Armstütze bildende Abschnitt des
Handbremshebels gegenüber
dem Rahmen um eine im wesentlichen in Längsrichtung verlaufende Achse
klappbar ist, um einen Zugang zu einem innerhalb und/oder unterhalb des
Rahmens vorgesehenen Ablagebereich zu schaffen. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind Inhalt der Unteransprüche.
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Vorgeschlagen
wird somit, den Raum unterhalb des die Armstütze bildenden Abschnitts des Handbremshebels
als Ablagebereich für
Utensilien oder als Stauraum auch für größere Gegenstände zu nutzen.
Dabei wird die Handbrems-Betätigungsfunktion
im Sinne einer Funktionsvereinigung in eine für sich bekannte Kombination
aus Ablagemöglichkeit und
Armstütze
integriert. Aus dieser Funktionsvereinigung resultiert Raum für zusätzliche
Ablagemöglichkeiten.
Dies führt
zu einer Auflösung
des Bauraum-Zielkonfliktes
und erhöht
somit den Komfort der Fahrzeug-Innenausstattung.
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Dabei
gilt es jedoch, eine unverwechselbare Zugangsmöglichkeit zum unterhalb der
Armstütze vorgesehenen
Ablagebereich zu schaffen. Insbesondere soll dabei keine Verwechslungsmöglichkeit
zwischen einem Öffnen
des Ablagebereichs durch Wegklappen der Armstütze und einem Betätigen des Handbremshebels
bestehen. Daher wird vorgeschlagen, dass die Armstütze um eine
zur Schwenkachse des Handbremshebels nicht parallele Achse klappbar
ist, wenn ein Zugang zum Ablagebereich geschaffen werden soll. Besonders
günstig
auch unter ergonomischen Gesichtspunkten ist es dabei, wenn die
Klappachse der Armstütze
im wesentlichen in Längsrichtung
des Fahrzeugs verläuft,
während
die Schwenkachse des Handbremshebels wie üblich in Fzg.-Querrichtung
verläuft.
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Wenn
der Ablagebereich im wesentlichen unterhalb des sich in seiner Löseposition
(d.h. der Handbremshebel ist nicht angezogen und die Feststellbremse
ist gelöst)
befindenden Rahmens des Handbremshebels angeordnet ist, so ist dieser
bei mit „angezogenem" Handbremshebel abgestelltem Fahrzeug
von unterhalb des Handbremshebels zugänglich und könnte dabei
von außen
auch zumindest geringfügig
einsehbar sein. Wenn dies unerwünscht
ist, so kann hierfür
entweder eine separate Abdeckung vorgesehen sein, wobei weiterhin
vorgeschlagen wird, dass diese bei Aufklappen bzw. Verschwenken
der Armstütze
um die im wesentlichen in Längsrichtung
verlaufende Achse bspw. magnetgeführt im Öffnungssinne mitgenommen, bspw.
mitgeklappt, oder anderweitig, bspw. in Form eines Rollos ausgebildet
mitgeöffnet
wird, hingegen bei Verschwenken des Rahmens (und somit „Anziehen" des Handbremshebels)
in der Schließposition
verbleibt. Alternativ kann aber der Ablagebereich auch direkt am
Rahmen des Handbremshebels befestigt sein, so dass dieser Ablagebereich
bei einer Betätigung
des Handbremshebels mitverschwenkt wird, dabei aufgrund der geschlossen
Armstütze
jedoch weiterhin verschlossen bleibt.
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Zusätzlich zum
vorgeschlagenen Ablagebereich kann neben dem Handbremshebel ein
(weiterer) Stauraum vorgesehen sein, der von einer sich stilistisch
an den die Armstütze
des Handbremshebels bildenden Abschnitt anschließenden, ebenfalls um eine vorzugsweise
parallel zur im wesentlichen in Längsrichtung verlaufenden Achse
klappbaren Abdeckung abdeckbar ist. Dabei kann es sich um einen separaten
zusätzlichen
Stauraum handeln oder es können
der sog. Ablagebereich und der genannte Stauraum zusammenhängen, d.h.
ineinander übergehen.
Insbesondere bei einer derartigen Gestaltung mit zwei praktisch
nebeneinander vorgesehenen Armstützen,
von denen diejenige des Handbremshebels dem Fahrer und die andere,
benachbarte dem Beifahrer des PKWs oder dgl. zugeordnet ist, kann
es empfehlenswert sein, wenn der gegebenenfalls durch eine Griffmulde
gebildete Griff oder Abschnitt des Handbremshebels gegenüber der
Abdeckung des benachbarten Stauraums nach vorne verlängert ist,
so dass der Fahrer für
eine Betätigung
des Handbremshebels diesen „Griff" einfach, schnell
und sicher ergreifen kann. Eine entsprechende Kennzeichnung am Griff
oder eine geeignete Formgebung desselben, bspw. nach vorne vorspringend,
oder dgl. ermöglicht
auch einem Fahrer, dem dieses Fahrzeug neu ist, das schnelle Auffinden
des ggf. stilistisch geschickt eingebundenen Handbremshebels.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
weiter erläutert,
wobei die beigefügte 1 eine
perspektivische Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Handbremshebel-Anordnung
nur mit den wesentlichen Elementen zeigt und wobei 2a eine
stark vereinfachte Seitenansicht des Handbremshebels bei nicht aktivierter
Feststellbremse zeigt, während
in 2b die Handbremshebel-Position bei aktivierter
Feststellbremse dargestellt ist. Erfindungswesentlich können dabei
sämtliche
näher beschriebenen
Merkmale sein.
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Mit
der Bezugsziffer 1 ist eine sog. Mittel-Konsole einer nicht
weiter dargestellten Fahrzeug-Innenausstattung gekennzeichnet, die
sich in Fahrzeug-Längsrichtung
(= Pfeil 2) erstreckend zwischen den beiden (ebenfalls
nicht dargestellten) Vordersitzen eines PKW angeordnet ist. Auf
bzw. an dieser Konsole 1 ist auf der dem Sitz des Fahrers
zugewandten Seite ein sich etwa über
die Hälfte
der Breite der Konsole 1 sowie im wesentlichen über deren
gesamte Länge
erstreckender Rahmen 3 um eine in Querrichtung verlaufende
Schwenkachse 4 schwenkbar angeordnet bzw. gelagert. Diese
horizontal und zur Fahrzeug-Längsrichtung 2 im
wesentlichen senkrecht verlaufende Schwenkachse 4 ist dabei
im (bezüglich
der durch den Pfeil 2 gekennzeichneten Fahrtrichtung) hinteren
Bereich der Mittelkonsole 1 vorgesehen. Das gegenüberliegende
vorderen Ende des Rahmens 3 ist eine unter anderem durch eine
Griffmulde 5 in der Konsole 1 als Griff ausgebildet,
der solchermaßen
gestaltet ist, dass dieser Rahmen 3 als Handbremshebel
fungieren kann, mit welchem die Feststell-Bremsanlage des Fahrzeugs
betätigt
wird bzw. werden kann. Dabei ist in 2a dieser
Handbremshebel bzw. Rahmen 3 (mit seinem Griff) in derjenigen
Position relativ zur Mittelkonsole 1 dargestellt, in der
die Feststellbremse gelöst
ist, während
in 2b diejenige Position des Rahmens 3 bzw.
Handbremshebels dargestellt ist, in der die Feststellbremse aktiv
bzw. aktiviert ist. In diesen beiden 2a, 2b sind
unter der Bezugsziffer 12 der Unterarm und die Hand des
Fahrers dargestellt, wenn dieser den Griff bzw. Handbremshebel-Rahmen 3 ergreift
und betätigt.
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Auf 1 zurückkommend
ist auf der dem Fahrer zugewandten Längs-Seite des Rahmens 3 eine
parallel zur Fzg.-Längsrichtung 2 verlaufende sog.
Klapp-Achse 6 dargestellt, um die klappbar bzw. verschwenkbar
eine hier im aufgeklappten Zustand dargestellte und somit mit ihrer
Unterseite oder Innenseite sichtbare Armstütze 7 am Rahmen 3 befestigt
ist. Diese Armstütze 7 stellt
quasi eine Platte dar, die dann, wenn sie ausgehend vom figürlich dargestellten
Zustand um die Klapp-Achse 6 in die vollständig auf
dem Rahmen 1 aufliegende Position geschwenkt wurde, den
Rahmen 1 im wesentlichen abdeckt und in diesem Zustand
als Armstütze
für den rechten
Unterarm 12 des auf seinem Fahrersitz sitzenden Fahrers
fungiert. Im Hinblick hierauf ist die in 1 nicht
sichtbare, und im nicht dargestellten, den Rahmen 3 abdeckenden
Zustand oben liegende Oberseite 7a (vgl. 2a, 2b)
der Armstütze 7 vorzugsweise
gepolstert.
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Innerhalb
des Rahmens 3 und/oder unterhalb desselben ist ein Ablagebereich 8 vorgesehen, in
bzw. auf dem diverse Kleinutensilien abgelegt bzw. untergebracht
werden können.
Dieser Ablagebereich ist bei geöffneter
Armstütze 7 – so wie
figürlich
dargestellt – von
oben her zugänglich,
bei geschlossener Armstütze 7,
d.h. wenn diese als Armstütze 7 fungiert und
den Rahmen 3 abdeckt, durch die Armstütze 7 abgedeckt.
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Wenn
sich der den Handbremshebel bildende Rahmen 3 in der in 2b dargestellten,
die Feststellbremse aktivierenden Position befindet, so kann bei
fest mit der Mittelkonsole 1 verbundenem Ablagebereich 8 auf
diesen ebenfalls zugegriffen werden. Soll dann ein freier Blick
auf den Ablagebereich 8 vermieden werden, so kann hierfür eine separate
weitere Abdeckung vorgesehen sein. In einer alternativen Ausführungsform
ist der Ablagebereich 8 an der Unterseite des Rahmens 3 befestigt
und wird somit bei Aktivierung der Feststellbremse mit diesem verschwenkt,
wobei die darin abgelegten Utensilien durch die dann üblicherweise
geschlossene Armstütze 7 gegen
Herausfallen gesichert sind.
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Auf
der dem Fahrer abgewandten und somit einem Beifahrer zugewandten
Seite erkennt man in 1 neben dem Handbremshebel 3 bzw.
Rahmen 3 einen weiteren in der Mittelkonsole 1 vorgesehenen bzw.
aus dieser herausgearbeiteten Stauraum 9, der ebenfalls
durch eine Abdeckung 10 verschließbar ist, die um eine auf der
dem Beifahrer direkt benachbarten Seite ebenfalls in Fzg.-Längsrichtung 2 verlaufende
Achse 11 klappbar ist.
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Wenn
diese hier geöffnet
dargestellte Abdeckung 10 auf der Mittelkonsole 1 vollständig aufliegend
den Stauraum 9 abdeckt, so fungiert diese Abdeckung 10 als
Armstütze
für den
Beifahrer, genauer für
dessen linken Unterarm. Vorzugsweise ist die Oberseite dieser Abdeckung
stilistisch an die Oberseite der Armstütze 7 (des Fahrers)
angepasst.
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Mit
der vorgeschlagenen Anordnung kann nicht nur ein Handbremshebel
stilistisch dezent in eine Mittelkonsole einer Fzg.-Innenausstattung
integriert werden, sondern es ergibt sich gleichzeitig ein deutlicher
Zugewinn an Ablagen, wobei die um verschiedene Achsen 4, 6 schwenkbare
Ausführung höchste Bediensicherheit
gewährleistet.
Dabei können
durchaus eine Vielzahl von Details abweichend von obigen Erläuterungen
gestaltet sein, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu verlassen.