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Die
Erfindung betrifft eine Diele, insbesondere eine Fußbodendiele
aus Holz.
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Fußbodendielen
müssen
verschiedene Anforderungen erfüllen.
Zum einen soll eine strapazierfähige,
druckfeste Oberfläche
vorhanden sein, so dass auch starke lokale Belastungen keine Eindruckstellen
verursachen. Zum anderen soll über
die Dielenlänge
eine gute Biegetragfähigkeit
vorhanden sein, um die Abstände
zwischen bodenseitigen Auflagen bzw. Unebenheiten überbrücken zu
können. Bei
aus Holz bestehenden Dielen besteht auch die Gefahr von Verzug,
was ebenfalls unerwünscht
ist. Eine weitere Forderung besteht darin, dass die einer nicht
zu vermeidenden Abnutzung unterliegende Oberfläche möglichst oft abgeschliffen werden
kann, um insgesamt eine lange Lebensdauer zu erzielen. Die bisherigen
Fußbodendielen
können
diese Anforderungen jeweils nur teilweise erfüllen.
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Die
bekannten Riemenböden
bestehen aus Brettern mit längsverlaufender
Faserung. Diese Bretter besitzen zwar eine hohe Biegetragfähigkeit
in Längsrichtung.
Die Oberfläche
ist aber für
hohe Beanspruchungen nicht geeignet. Außerdem besteht eine Verzuggefahr über der
Breite.
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Es
sind auch sog. Dreischichtdielen bekannt, die einen sperrholzartigen
Aufbau mit einer oberen und unteren, aus Längsholz bestehenden Lage und einer
mittleren, aus Querholz bestehenden Lage aufweisen. In Folge dieses
sperrholzartigen Aufbaus ergibt sich eine vergleichsweise hohe Formstabilität und Verzugsicherheit.
Die durchgehend aus Längsholz
bestehende Oberfläche
ist jedoch vergleichsweise empfindlich. Hinzu kommt, dass die Zahl
der möglichen
Abschleifvorgänge
in Folge des sperrholzartigen Aufbaus begrenzt ist, was die Gesamtlebensdauer
beschränkt.
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Eine
andere bekannte Anordnung ist als aus fliesenartigen Hirnholzplatten
bestehendes Hirnholzpflaster ausgebildet. Die Hirnholzplatten enthalten ganz
oder zumindest teilweise umlaufende Jahresringe. Anordnungen dieser
Art besitzen zwar eine gute, oberflächenseitige Druckfestigkeit,
jedoch nur eine geringe Biegefestigkeit. Es ist daher eine ganzflächige Auflage
auf dem Untergrund erforderlich, was vielfach aufwendige Unterkonstruktionen
erfordert. Bei von unten aufsteigender Feuchtigkeit besteht zudem
die Gefahr von Wölbungsverzug.
Um dem vorzubeugen ist eine bodenseitige Verklebung erforderlich.
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Hiervon
ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter
Vermeidung der Nachteile und Beibehaltung der Vorteile der bekannten
Anordnungen eine aus Holz bestehende Diele zu schaffen, die nicht
nur eine strapazierfähige,
druckfeste Oberfläche,
sondern auch eine hohe Formstabilität und gleichzeitig auch eine
gute Biegefestigkeit über
der Länge
besitzt und eine hohe Lebensdauer gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1, gelöst. Hierdurch
kommt eine Holzdiele in Vorschlag, die aus einem Verbund von über die Dielenlänge durchgehenden
Längsholzleisten
mit in Längsrichtung
sich erstreckender Faserung und über der
Breite abwechselnd hiermit angeordneten, streifenförmigen Hirnholzbereichen
besteht, die aus aneinander angesetzten Hirnholzklötzchen zusammengesetzt
sind.
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Die
Längsholzbereiche
bewirken eine gute Biegetragfähigkeit über der
Länge.
Es können
daher vergleichsweise große
Lagerabstände
bzw. vergleichsweise große
Unebenheiten überbrückt werden.
Eine ganzflächige,
bodenseitige Abstützung
ist in vorteilhafter Weise nicht erforderlich. Die Hirnholzbereiche
bewirken eine hohe oberflächenseitige Druck-
und Abnützfestigkeit.
Der Wechsel von Längsholz
und Hirnholz ergibt in vorteilhafter Weise auch eine hohe Formstabilität und Verzugssicherheit und
zwar in vorteilhafter Weise auch dann, wenn Längs- und Hirnholz über die
Dielendicke durchgehen. Dies wiederum ermöglicht eine vergleichsweise große Zahl
von Abschleifvorgängen,
so dass insgesamt eine lange Lebensdauer erreicht wird. Ein weiterer,
besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Diele ist auch darin zu
sehen, dass in Folge des Wechsels von Längsholz und Hirnholz eine ästhetisch
ansprechende Musterung mit einem ansprechenden Farbenspiel erzielbar
ist. Dieser Vorteil wird dadurch noch verstärkt, dass die Hirnholzbereiche
ihrerseits zumindest über
der Dielenlänge
weiter unterteilt sind und oberflächenseitig als durch aneinander anschließende Rechtecke
gebildete Streifen in Erscheinung treten.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen
der übergeordneten
Maßnahmen sind
in den Unteransprüchen
angegeben.
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So
können
die Hirnholzklötzchen
und die Längsholzleisten
zweckmäßig mit
stumpfem Stoß aneinander
anschließen
und miteinander verleimt sein. Dies ermöglicht eine einfache Herstellung
und ergibt einen hochfesten Verbund.
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Eine
weitere, besonders zu bevorzugende Maßnahme kann darin bestehen,
dass die Hirnholzklötzchen
der Hirnholzbereiche im Wesentlichen in Richtung der Dielenbreite
sich erstreckende Jahresringe aufweisen. Aufgrund dieser Anordnung
mit in Richtung der Dielenbreite stehenden Jahresringen ergeben
sich eine besonders gute Formstabilität und Festigkeit, da hier kein
nennenswerter Schub in Dielenlängsrichtung
zu erwarten ist.
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Zur
Erzielung eines besonders kräftigen
Farbenspiels können
innerhalb einer Diele unterschiedliche Holzarten Verwendung finden.
Zweckmäßig findet
jedoch sowohl für
die Längsholzleisten
als auch für
die Hirnholzklötzchen
Hartholz Verwendung.
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Eine
besonders rationelle Herstellung von erfindungsgemäßen Dielen
lässt sich
dadurch erreichen, dass diese durch Auftrennen eines Balkens hergestellt
werden, der als Schichtholzbalken ausgebildet ist, der aufeinanderfolgende
Schichten mit in Längsrichtung
verlaufender Faserung und mit diese kreuzender Faserung aufweist,
wobei die die letztgenannte Faserung aufweisenden Schichten durch
nebeneinander angeordnete Stäbe
gebildet werden. Bei dieser Vorgehensweise können die erfindungsgemäßen Dielen
einfach als Schnittware hergestellt werden, was sich günstig auf
die erforderlichen Produktionskosten auswirkt. Außerdem ist es
auf einfache Weise möglich,
praktisch jede gewünschte
Dielendicke zu erzeugen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der
nachstehenden Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
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In
der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Diele,
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2 einen
in erfindungsgemäße Dielen auftrennbaren
Balken und
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3 ein
Schema für
eine zweckmäßige Auftrennung
eines Baumstamms.
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Hauptanwendungsgebiet
der vorliegenden Erfindung sind hohen Beanspruchungen ausgesetzte Dielen,
insbesondere Fußbodendielen.
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Die
der 1 zugrunde liegende Diele besteht aus einem Verbund
von über
die Dielenlänge durchgehenden
Längsholzleisten 1 und über der
Dielenbreite abwechselnd hiermit angeordneten, streifenförmigen Hirnholzbereichen 2.
Die Längsholzleisten 1 besitzen
eine in Dielenlängsrichtung
sich erstreckende Faserung, d.h. die in 1 angedeuteten Jahresringe 3 gehen über die
Dielenlänge
durch. Zweckmäßig verlaufen
diese Jahresringe, wie anhand der Stirnseite der dargestellten Diele
ersichtlich ist, im Dielenquerschnitt mehr in Richtung der Dielendicke
als der Dielenbreite.
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Die
streifenförmigen
Hirnholzbereiche 2 werden durch in Dielenlängsrichtung
aneinander angesetzte Hirnholzklötzchen 4 gebildet.
Dabei verläuft die
Faserung in Richtung der Dielendicke. Die Jahresringe 5 treten
dementsprechend an der Dielenoberfläche mit ihren Stirnseiten in
Erscheinung. Zweckmäßig verlaufen
die Jahresringe 5 der Hirnholzbereiche 2 bzw.
der diese bildenden Hirnholzklötzchen 4 in
der Draufsicht auf die Dielenoberfläche in Richtung der Dielenbreite.
Dieser in Richtung der Dielenbreite stehende Verlauf der Jahresringe 4 stellt sicher,
dass ein durch den Verlauf der Jahresringe bewirkter Schub in Dielenlängsrichtung
vermieden wird.
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Die
Hirnholzklötzchen 4 schließen mit stumpfem
Stoß aneinander
und an die benachbarten Längsholzleisten 1 an.
Zur Erzielung einer tragfähigen
Verbindung sind die Hirnholzklötzchen 4 untereinander
und mit den Längsholzleisten 1 verleimt.
Dabei findet zweckmäßig ein
wasserfester Leim Verwendung. Selbstverständlich wäre es natürlich auch denkbar, die Längsholzleisten 1 und
die die benachbarten, streifenförmigen
Hirnholzbereiche 2 bildenden Hirnholzklötzchen 4 und auch
diese miteinander zu verzahnen. In der Regel genügt jedoch ein stumpfer Stoß mit guter
Verleimung.
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Die
Dicke der Längsholzleisten 1 und
der benachbarten Hirnholzbereiche 2 entspricht zweckmäßig der
Dielendicke, d.h. die Längsholzleisten 1 und die
Hirnholzklötzchen 4 gehen über die
Dielendicke ununterteilt durch. Hierdurch ist es möglich, eine
derartige Diele vergleichsweise oft abschleifen zu können. Die
streifenförmigen
Hirnholzbereiche 2 verleihen der erfindungsgemäßen Diele
eine besonders hohe, oberflächenseitige
Druck- und Abnutzfestigkeit, so dass ein Abschleifen der Oberfläche nur
vergleichsweise selten erforderlich ist und damit insgesamt eine
hohe Lebensdauer erreicht wird. Die über die Dielenlänge durchgehenden
Längsholzleisten 1 bewirken
eine hohe Biegetragfähigkeit über der
Dielenlänge,
was die Verlegung vereinfacht und sich somit ebenfalls vorteilhaft
auf die erzielbare Gesamtwirtschaftlichkeit auswirkt.
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Die
Hirnholzklötzchen 4 können in
Richtung der Dielenbreite unterteilt sein wie durch die Hirnholzklötzchen 4a in 1 angedeutet
ist. Zweckmäßig gehen
die Hirnholzklötzchen 4 jedoch über die
Breite des jeweils zugehörigen,
streifenförmigen
Hirnholzbereich 2 durch.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
sind alle Hirnholzklötzchen 4 in
Richtung der Dielenlänge gleich
dimensioniert. Es wäre
aber auch eine unterschiedliche Klötzchenlänge denkbar. Die Hirnholzklötzchen 4 können eine
etwa quadratische Grundform aufweisen, wobei ihre Dimension in Richtung der
Dielenlänge
der Breite der jeweils zugeordneten Hirnholzstreifen 2 entspricht.
Hiervon kann aber auch abgewichen werden. Es wäre ohne Weiteres denkbar, die
Hirnholzklötzchen 4 länger oder
kürzer
als die Streifenbreite des zugeordneten Hirnholzbereichs 2 auszubilden.
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Bei
der Herstellung eines Fußbodens
etc. werden aneinander angrenzende Dielen zweckmäßig durch eine Nut- und Federverbindung
miteinander verbunden. Hierzu sind die Dielen, wie aus 1 erkennbar
ist, mit einer umlaufenden Nut- und
Federanordnung versehen. Im Bereich einer Längsseite und einer Querseite
ist eine Nut 6, im Bereich der anderen Längsseite
und Querseite eine Feder 7 vorgesehen.
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Vorteilhaft
sind im Bereich der einander gegenüberliegenden Längsseiten
der erfindungsgemäßen Diele
einerseits, in 1 rechts, eine Längsholzleiste 1 und
andererseits, in 1 links, ein streifenförmiger Hirnholzbereich 2 vorgesehen.
Hierdurch wird erreicht, dass derartige Dielen so verlegt werden können, dass
auch auf einer größeren Fläche Längsholzleisten 1 und
streifenförmige
Hirnholzbereiche 2 abwechselnd aufeinander folgen. Zur
Vereinfachung der Verlegung können
dabei nebeneinander angeordnete Dielen, wie schon erwähnt, durch
Nut und Feder miteinander verbunden sein. Aus Stabilitätsgründen sind
zweckmäßig die
seitliche Feder 7 der seitlichen Längsholzleiste 1 und
die seitliche Nut 6 dem seitlichen Stirnholzbereich 2 zugeordnet.
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Die
Dielenoberfläche
ist zweckmäßig geschliffen.
Dies gewährleistet
eine zuverläßige Oberflächenqualität nicht
nur der Längsholzleisten 1 sondern
auch der Stirnholzbereiche 2. Eine weitere Oberflächenbehandlung
in Form eines speziellen Oberflächenauftrags
etc. kann vorgesehen sein, ist bei Verwendung geeigneter Hölzer jedoch
nicht erforderlich. Zweckmäßig finden
sowohl für
die Längsholzleisten 1 als
auch für
die Hirnholzbereiche 2 Harthölzer Verwendung.
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Aufgrund
des Wechsels von Längsholz
und Hirnholz ergibt sich auch bei Verwendung derselben Holzart eine
ansprechende Musterung der Oberfläche. Zur Verstärkung dieses
Effekts können
innerhalb einer Diele unterschiedliche Holzarten Verwendung finden.
So können
z.B. die Längsholzleisten 1 aus
einer ersten Holzart und die Hirnholzbereiche 2 aus einer
anderen Holzart bestehen. Zusätzlich
oder alternativ kann auch noch eine Variation innerhalb der Hirnholzbereiche 2 vorgesehen
sein. So können beispielsweise
aufeinander folgende Hirnholzklötzchen 4 aus
unterschiedlichen Holzarten bestehen. Zweckmäßig findet in jedem Fall Hartholz
Verwendung, wenngleich in besonderen Einzelfällen hiervon auch abgewichen
werden kann.
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Die
Längsholzleisten 1 und
Hirnholzbereiche 2 gehen, wie oben schon erwähnt wurde, über die Dielendicke
durch. Die erfindungsgemäße Diele kann
daher zweckmäßig als
Schnittware durch Auftrennen eines in geeigneter Weise als Schichtholzbalken
ausgebildeten Balkens bzw. einer entsprechenden Platte hergestellt
werden. Ein derartiger Balken 8 ist in 2 angedeutet.
Dieser Balken 8 besteht aus mehreren Schichten 9, 10,
die abwechselnd aufeinander folgen. Dabei besitzen die Schichten 9 eine
in Balkenlängsrichtung
verlaufende Faserung 11 und die Schichten 10 eine
die Faserung 11 kreuzende Faserung 12, wie in 2 durch
Jahresringe angedeutet ist. Diese Schichten 10 bestehen
ihrerseits aus nebeneinander angeordneten Stäben 13, die sich quer
zur Balkenlängsrichtung
erstrecken. Ein derartiger Balken 8 kann durch in 2 durch eine
unterbrochene Linie angedeutete Schnitte 14 in Dielen beliebiger
Dicke unterteilt werden. In ähnlicher Weise
kann der Balken 8 als Abschnitt einer entsprechenden Schichtholzplatte
hergestellt werden.
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Die
Längsholzleisten 1 und
die den Hirnholzbereichen 2 zugrunde liegenden Elemente
werden durch geeignete Auftrennung eines Baumstamms gewonnen, wie
in 3 angedeutet ist. Der in 3 angedeutete
Baumstamm wird so aufgeteilt, dass sich ein mittlerer, den Kern
enthaltender Bereich 15 und zwei seitliche Bereiche 16 ergeben.
Der mittlere Bereich 15 ergibt dabei die Hirnholzbereiche
mit in Richtung der Dielenbreite stehenden Jahresringen. Die seitlichen
Bereiche 16 ergeben die Längsholzleisten 1 mit
in Richtung der Dielendicke vorzugsweise stehenden Jahresringen.
Auf diese Weise lassen sich die erfindungsgemäßen Dielen mit vergleichsweise
wenig Verschnitt und Abfall herstellen.