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Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einem Befestigungssystem für Sicherheitszäune für polygonale und/oder gerundete Grundrißformen, mit Zaunpfosten, die jeweils ein rohr- oder profilförmiges Pfostenteil und damit durch Befestigungsmittel verbindbare Tragelemente aufweisen, die jeweils mit zwei Anlageflächen versehen sind, an denen mittels jeweils eines Klemmelements, das das jeweilige Befestigungsmittel überdeckt, flächige Zaunelemente befestigbar sind.
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Sicherheitszäune werden verwendet, um beispielsweise das Überschreiten bestimmter Grenzen durch Personen zu verhindern. Dabei kann es einerseits darum gehen, das unbefugte Eindringen in bestimmte Bereiche zu verhindern, andererseits werden Sicherheitszäune auch dann verwendet, wenn bestimmten Personen ein Aufenthaltsbereich zugewiesen ist, den diese nicht verlassen sollen. So werden Sicherheitszäune z. B. in Strafvollzugsanstalten verwendet, um ein Ausbrechen der Häftlinge zu verhindern, wenn sich diese außerhalb des Gebäudes in Freibereichen aufhalten. Um ein Übersteigen zu verhindern, werden bei den als Zaunflächen üblicherweise verwendeten Gittermatten die horizontalen Gitterstäbe mit sehr geringem Abstand angeordnet, so daß eine Hand oder ein Fuß möglichst keinen Halt dazwischen finden kann. Bei einer üblichen Eckausbildung in einem Winkel von 90° kann sich eine Person jedoch an der einen Zaunflanke mit dem Rücken abstützen und so genügend Druck aufbringen, um an der anderen Zaunflanke den für das Klettern nötigen Halt zu finden, ähnlich dem Klettern in Felsspalten. Vergrößert man den Winkel der Ecke auf ca. 150° kann der Effekt des Verkeilens nicht mehr ausgenutzt werden. Außerdem werden Sicherheitszaunanlagen mit möglichst wenig 90°-Ecken auch aus psychologischen Gründen im Bereich des Strafvollzugs bevorzugt. Bei Zaunanlagen mit Eckausbildungen bieten die Ecken den Häftlingen einen Ort, an dem sie unter Umständen eine gewisse Sicherheit empfinden können, und sich demzufolge an diesen Stellen Treffpunkte mehrerer Häftlinge etablieren können. Bei besonders kriminellen Häftlingen sollte dies jedoch unbedingt vermieden werden, um eine Gruppenbildung zu unterbinden, damit die Sicherheit in den Vollzugsanstalten gewährleistet bleibt.
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß sich Sicherheitszäune der üblichen Art nicht oder nur sehr bedingt für aufgeweitete Ecken und polygonale und/oder gerundete Grundrißformen eignen. Der Nachteil der bekannten Lösungen besteht darin, daß die Zaunpfosten so ausgelegt sind, daß Zaunelemente entweder in einer Flucht montiert werden können oder in einem rechten Winkel zueinander. Die bei Sicherheitszäunen verwendeten Zaunelemente sind durch eine hohe Anzahl an Gitterstäben so steif, daß sie sich nur mühsam biegen lassen, um Abweichungen zu ermöglichen. Als weiteres Einsatzgebiet, bei dem polygonale oder gerundete Grundrißformen erforderlich sind, sind auch diejenigen Bereiche zu nennen, die bei Justizvollzugsanstalten vorgesehen werden müssen, um den Gefangenen im Falle eines Gebäudebrands eine sichere Flucht ins Freie zu ermöglichen, ohne jedoch ausbrechen zu können. Dazu werden eingezäunte Bereiche in ausreichendem Abstand zu den Gebäuden vorgesehen. Zu diesen Bereichen führen mit Sicherheitszäunen versehene Gänge. Die abgezäunten Bereiche werden vorzugsweise rund ausgelegt, um in einem Brandfall und der damit einhergehenden allgemeinen Panik einen möglichst reibungsfreien Zutritt vieler Häftlinge in den Bereich zu ermöglichen.
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Aus der
DE 101 05 483 C2 ist ein gattungsgemäßes Befestigungssystem bekannt, bei dem die Horizontalstäbe der Zaunelemente auf konsolenartige Halterungen mit ausgebildeten Auflagebereichen gelegt werden, und in dieser Lage durch ein Klemmelement gehalten werden, wobei die Vertikalstäbe an einer Anlagerippe anliegen.
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Weiter offenbart die
DE 299 06 653 U1 eine Zaunbefestigung mit Halterungen, bei der die Gitterstabmatten mit ihren Horizontalstäben hinter Anformungen von Haltearmen an der Halterung eingehängt werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Befestigungssystem für Sicherheitszäune zu schaffen, das auf einfache, kostengünstige Weise die Herstellung unterschiedlicher polygonaler und/oder gerundeter Grundrißformen gestattet.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Befestigungssystem für Sicherheitszäune der eingangs genannten Art gelöst, bei dem für unterschiedliche Winkel zwischen den an die Zaunpfosten angrenzenden flächigen Zaunelementen jeweils unterschiedliche Tragelemente, deren Anlageflächen entsprechende Winkel bilden, sowie unterschiedliche Klemmelemente vorhanden sind, deren Form jeweils dem Winkel zwischen den Anlageflächen angepaßt ist.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Sicherheitszauns besteht darin, daß je nach dem geplanten Winkel zwischen den flächigen Zaunelementen an einem Zaunpfosten Tragelemente und Klemmelemente verwendet werden, die für den entsprechenden Winkel ausgelegt sind. Ähnlich einem Baukastensystem können die anderen Teile gleich sein. Dadurch erhält man eine Art Sicherheitszaunsystem, das eine freie Grundrißgestaltung erlaubt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind zur Befestigung benachbarter Zaunelemente zwischen den Anlageflächen und einem Klemmelement getrennte Sicherheitsverbindungsmittel vorgesehen, um einen möglichst sicheren Halt der Zaunelemente zu gewährleisten. Durch die Verwendung von getrennten Sicherheitsverbindungsmitteln für die beiden angrenzenden Zaunelemente ergibt sich außerdem eine vereinfachte Montage, da jeweils ein Zaunelement separat befestigt werden kann, bevor ein weiteres Zaunelement justiert und fixiert wird.
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In einer bevorzugten Ausführung sind die Klemmelemente an den Anlageflächen mit Sicherheitsverbindungsmitteln in Form von Flachrundkopfschrauben mit Abrißmuttern befestigbar. Durch diese Befestigungsmittel, die sich im Sicherheitszaunbau bei Gefängnissen bewährt haben, wird erreicht, daß nach der Montage eine sichere und dauerhafte Verbindung gewährleistet ist, da die Klemmelemente nur unter Zerstörung der Flachrundkopfschrauben und Abrißmuttern oder unter Zerstörung der Klemmelemente selbst entfernt werden können, um so die Zaunelemente von dem Pfosten zu lösen.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung weist das Pfostenteil eine sich vertikal erstreckende Montagefläche auf, an der das Tragelement montierbar ist. Hierfür sind beispielsweise Rechteckrohre geeignet.
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In einer Ausführungsvariante bildet bei mindestens einem Tragelement die eine Anlagefläche einen anderen Winkel zur Montagefläche als die andere Anlagefläche. Dadurch kann der Zaun polygonale Grundrißformen haben, und gleichzeitig können die Zaunpfosten auf andere konstruktive Vorgaben Bezug nehmen, beispielsweise bei Anbindung der Pfostenkonstruktion an eine bestehende Fassadenkonstruktion.
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Bei einer hierzu alternativen Ausführungsform bilden bei mindestens einem Tragelement die beiden Anlageflächen den gleichen Winkel zur Montagefläche, so daß die Senkrechte auf der Montagefläche die Winkelhalbierende des Winkels zwischen den beiden Anlageflächen bildet. Dies vereinfacht die Montage, da die Anlageflächen auf beiden Seiten die gleichen Winkelverhältnisse haben. Eine Unterscheidung in „rechts” und „links” ist nicht erforderlich.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform stehen bei mindestens einem Tragelement die Anlageflächen in einem Winkel von ca. 160° bis 110° zueinander, womit sich günstige Winkelverhältnisse der Zaunflächen im Grundriß erreichen lassen.
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Besonders zweckmäßig ist bei mindestens einem Tragelement eine Ausführungsform, bei der die Anlageflächen in einem Winkel von ca. 150° zueinander stehen. Dadurch lassen sich Grundrißformen realisieren, bei denen einerseits keine Ecke entsteht oder zumindest nur ein sehr schwacher Winkel und bei denen andererseits die Anzahl der für eine geschlossene polygonale Form benötigten Pfosten nicht zu groß ist.
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Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf ein Ausführungsbeispiel der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
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1 einen Horizontalschnitt im Bereich des Zaunpfostens mit zwei zueinander parallelen Zaunelementen und
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2 einen Horizontalschnitt mit zwei Zaunelementen, die zueinander im Winkel von 150° stehen.
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In 1 ist an einem Zaunpfosten 10 ein erstes flächiges Zaunelement 12 mittels eines Klemmelements 14 an einem Tragelement 16 befestigt, das über eine erste Anlagefläche 18 und eine zweite Anlagefläche 20 verfügt. Das Tragelement 16 ist mit einem Befestigungsmittel, beispielsweise einer Schraube 22, an einem rohrförmigen Pfostenteil 24 montiert. An dem Tragelement 16 ist mittels des Klemmelements 14 ein zweites Zaunelement 26 befestigt, das parallel zu dem ersten Zaunelement 12 verläuft. Die beiden Zaunelemente 12, 26 bestehen aus Gitterstabmatten mit horizontal verlaufenden Gitterstäben 28 und vertikalen Gitterstäben 30. Die Zaunelemente 12, 26 sind an dem Tragelement 16 durch das Klemmelement 14 gehalten, das mittels Flachrundkopfschrauben 32 mit Abrißmuttern 34 gegen das Tragelement 16 gepreßt wird und dadurch die horizontal verlaufenden Gitterstäbe 28 einklemmt. Die Gitterstabmatten haben in der Regel am Rand einen vertikalen Gitterstab 30, so daß die Befestigungen mit den Flachrundkopfschrauben 32 zwischen diesem Randstab und einem vorletzten vertikalen Gitterstab 30 angeordnet werden können. Dadurch sind die Zaunelemente 12, 26 auch dann sicher gegen ein Herausdrücken gehalten, wenn die Klemmkraft des Klemmelements 14 nicht ausreichen sollte, bzw. nachlassen sollte.
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Das Tragelement 16 kann sich einteilig oder mehrteilig auf die ganze Höhe des Pfostenteils 24 erstrecken. Das Tragelement kann aber auch in entsprechender Anzahl nur an den Stellen vorgesehen sein, an denen das Klemmelement 14 befestigt wird. Entsprechend den üblichen Befestigungen von Gitterstabmatten an Zaunpfosten ist das Tragelement 16 an dem Pfosten 24 in einem Abstand von 33 cm verschraubt. Je nach Anforderung kann der Abstand auch weiter oder enger gewählt werden.
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Die Schraube 22 wird von dem Klemmelement 14 verdeckt, um ein unbefugtes Lösen der Schraube 22 von dem Pfosten 24 zu verhindern. Das Klemmelement 14 kann sich einteilig oder mehrteilig auf die ganze Höhe des Pfostenteils 24 erstrecken. Wenn sich die Flachrundkopfschrauben 32 mit den Abrißmuttern 34 auf gleicher Höhe befinden wie die Schraube 22, kann das Klemmelement 14 auch nur in diesen Bereichen angeordnet sein. Für eine wirkungsvolle Abdeckung der Schraube 22 müssen dann jedoch beispielsweise zusätzliche Abkantungen am Klemmelement 14 ausgebildet sein. Statt mit Schrauben 22 kann das Tragelement 16 auch mit anderen Befestigungsmitteln, beispielsweise mit Nieten oder durch Schweißen oder Kleben an dem Pfostenteil 24 befestigt werden.
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Bei dem Pfostenteil 24 handelt es sich um ein Rechteckrohr. Es ist jedoch vorgesehen, auch andere Rohre oder Profile zu verwenden. Beispielsweise können IPE-Profile zum Einsatz kommen, wenn die Zaunkonstruktion auch zum Tragen einer Dachkonstruktion verwendet werden soll. Grundsätzlich eignen sich alle Profile, die eine ausreichende Stabilität vor allem für die Horizontalkräfte haben und sich für die Befestigung des Tragelements 16 eignen. Bei Verwendung von Rundrohren als Pfosten 24 ist die Befestigung des Tragelements 16 mit Rohrschellen vorgesehen. Besonders günstig als Pfostenteil sind Profile, die eine Montagefläche 36 für das Tragelement 16 bilden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 sind die Teile, die denen der 1 entsprechen, mit den jeweils gleichen Bezugszeichen versehen. Gezeigt ist ein erstes Zaunelement 12, das in einem Winkel von 150° zu einem zweiten Zaunelement 26 angeordnet ist. Um dieses Winkelverhältnis aufnehmen zu können, weist das Tragelement 16' zwei im entsprechenden Winkel zueinander stehende Anlageflächen 18, 20 auf, d. h. die Anlageflächen weisen auch einen Winkel von 150° zueinander auf. In dem dargestellten Fall haben beide Zaunelemente 12, 26 das gleiche Verhältnis zu der Montagefläche 36 an dem Pfostenteil 24. Die beiden Anlageflächen 18, 20 des Tragelements 16' weisen zu der Montagefläche 36 jeweils einen Winkel von 15° auf. Um einen sicheren Halt, d. h. ein sicheres Anpressen der Zaunelemente 12, 26 an dem Tragelement 16' zu gewährleisten, ist ein Klemmelement 14' im Bereich der Befestigung der Zaunelemente 12, 26 an den Anlageflächen 18, 20 des Tragelements 16' an den Winkel der Anlageflächen angepaßt, d. h. auch das Klemmelement 14' weist in seinen Randbereichen einen Winkel von 150° auf.
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Selbstverständlich kann der Winkel der beiden Zaunelemente 12, 26 auch andere Werte haben. Ebenso können die Winkel der Zaunelemente 12, 26 im Bezug zur Montagefläche 36 unterschiedlich sein.
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Das Tragelement 16 bzw. 16' kann auch aus zwei Hälften zusammengesetzt sein. Dadurch lassen sich bei geringerer Anzahl verschiedene Winkelkombinationen erreichen. Das Tragelement 16 bzw. 16' kann aus Stahlblech mit entsprechender Dicke gebogen oder gekantet sein. Die Anpassungen der Winkel sind dadurch einfach und kostengünstig möglich. Das Tragelement kann aber auch durch andere Verfahren, wie zum Beispiel durch Walzen oder auch durch Strangpressen hergestellt werden.
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Im Sinne eines Baukastensystems ist vorgesehen, bei den Tragelementen und den Klemmelementen verschiedene Winkelabstufungen vorzuhalten, um eine möglichst große Variabilität und Flexibilität bei gleichzeitig möglichst geringen Kosten und einer einfachen Montage zu gewährleisten. Daher werden einheitliche Befestigungsteile und einheitliche Befestigungsabstände verwendet. In der Höhe können bei Bedarf mehrere Gittermatten übereinander angeordnet werden.