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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuweisen einer Frequenz für eine drahtlose Audiokommunikation, einen Frequenzinformationsserver, ein Sende/Empfangsmittel und eine mobile Drahtlos-Audiokommunikationsvorrichtung sowie ein Drahtlos-Mikrofon-Empfangssystem.
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Drahtlose Mikrofone sowie drahtlose In-Ear Monitore werden immer beliebter, während die für deren Betrieb zur Verfügung stehenden Frequenzen beschränkt bleiben. Somit müssen die zur Verfügung stehenden Frequenzbereiche mehrfach, beispielsweise örtlich oder zeitlich genutzt werden. Dementsprechend müssen die anwendbaren Mikrofonfrequenzen berechnet und entsprechend koordiniert werden. Hierbei soll eine aktive Störvermeidung bzw. deren Reduktion ermöglicht werden, indem externe Störquellen berücksichtigt werden, welche von anderen Funkanwendungen stammen.
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US 2003/0157916 A1 zeigt ein Verfahren zur automatischen Frequenzeinstellung eines Drahtlos-Mikrofonempfängers.
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Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Zuweisen von Frequenzen für eine drahtlose Audiokommunikation vorzusehen, welches die zur Verfügung stehenden Frequenzbereiche effektiv ausnutzt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Zuweisen einer Frequenz für eine drahtlose Audiokommunikation gemäß Anspruch 1 und durch einen Frequenzinformationsserver gemäß Anspruch 3 gelöst.
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Somit wird ein Verfahren zum Zuweisen einer Frequenz für eine drahtlose Audiokommunikation vorgesehen. Eine Anfrage für eine Frequenz für eine drahtlose Audiokommunikation wird empfangen. Die Anfrage beinhaltet den Standort, den Zeitraum, die Anzahl der benötigten drahtlosen Kommunikationsstrecken und/oder die zur Verfügung stehende Technik für die drahtlose Audiokommunikation. Diese Abfrage wird mit in Datenbanken gespeicherten Informationen hinsichtlich einer Frequenzbelegung verglichen. Mögliche Frequenzbereiche werden ausgegeben, und die möglichen Frequenzbereiche werden an Sende- und/oder Empfangseinheiten der angefragten drahtlosen Audiokommunikation zugewiesen.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann die Flexibilität, die Verfügbarkeit, die Qualität und die Koordinierung der zur Verfügung stehenden Frequenzbereiche verbessert werden.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Frequenzinformationsserver zum Zuweisen einer Frequenz für eine drahtlose Audiokommunikationsstrecke. Der Server weist eine Eingangs/Ausgangsschnittstelle zum Empfangen von Anfragen nach einer Frequenz für eine drahtlose Audiokommunikationsstrecke auf. Diese Anfrage kann den Standort, den Zeitraum, die Anzahl der drahtlosen Audiokommunikationsstrecken und/oder die zur Verfügung stehende Technik für die drahtlose Audiokommunikationsstrecke aufweisen. Ferner weist der Frequenzinformationsserver mindestens eine Datenbank zum Speichern von Informationen hinsichtlich der verwendeten Frequenz, des Standortes, des Termins, der Gerätetypen und/oder der Nutzer von drahtlosen Audiokommunikationsstrecken auf. Eine Berechnungseinheit koordiniert die angefragten Audiokommunikationsstrecken mit den in der mindestens einen Datenbank gespeicherten Informationen. Die Übertragungsparameter der angefragten drahtlosen Audiokommunikationsstrecke werden zugewiesen. Ferner weist der Frequenzinformationsserver eine Frequenzinformationsserver-Schnittstelle zum Ausgeben der durch die Berechnungseinheit zugewiesenen Übertragungsparameter der angefragten drahtlosen Audiokommunikationsstrecke auf.
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Die Erfindung betrifft ferner eine mobile drahtlose Audikommunikationsvorrichtung mit einer Sende/Empfangseinheit zum Senden und/oder Empfangen von drahtlos übertragenen Audiosignalen. Ferner weist die Audiokommunikationsvorrichtung einen Speicher zum Speichern von Übertragungsparametern für die drahtlose Audiokommunikationsstrecke auf. Eine Steuereinheit steuert die Sende/Empfangseinheit anhand der in dem Speicher gespeicherten Übertragungsparameter.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren detailliert beschrieben.
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1 zeigt ein Blockschaltbild eines Drahtlos-Sende/Empfangssystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt ein Blockschaltbild eines Drahtlos-Sende/Empfangssystems gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. In dem System ist ein Drahtlos-Sende/Empfangsmittel SEM, mobile Audiokommunikationsvorrichtungen, d. h. ein drahtloser In-Ear Monitor IEM, ein Drahtlos-Mikrofon DM sowie ein Frequenzinformationsserver FIS gezeigt. Das drahtlose Mikrofon DM zeichnet Audiosignale auf und übermittelt diese Audiosignale an das Sende/Empfangsmittel SEM. Das Sende/Empfangsmittel SEM sendet Audiosignale drahtlos an den In-Ear Monitor IEM, welcher die empfangenen Signale in ein Audiosignal umwandelt.
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Ferner ist ein externer Frequenzinformationsserver FIS gezeigt, welcher dazu dient, die Sende/Empfangsparameter des In-Ear Monitors IEM, des Drahtlos-Mikrofons DM und des Sende/Empfangsmittels SEM festzulegen und das Sende/Empfangsmittel SEM weiterzuleiten. Anhand dieser Informationen bzw. Parameter wie beispielsweise die Sende/Empfangsfrequenz, die Sendeleistung, der Sendezeitraum etc. kann jeweils eine drahtlose Funkstrecke zwischen dem Sende/Empfangsmittel SEM und dem In-Ear Monitor IEM sowie dem Drahtlos-Mikrofon DM hergestellt werden.
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Somit weist das Sende/Empfangsmittel SEM eine Sende/Empfangsschnittstelle SESS, eine Steuereinheit SESE, einen Sende/Empfangsspeicher SES und eine Sende/Empfangseinheit SEE auf. Über diese Sende/Empfangsschnittstelle SES empfängt das Sende/Empfangsmittel SEM Informationen bzw. Parameter für die benötigten Empfangsstrecken von einem externen Funkinformationsserver FIS. Diese Informationen werden in dem Sende/Empfangsspeicher SES gespeichert. Anhand dieser Informationen und Parameter steuert die Steuereinheit SESE die drahtlose Sende/Empfangseinheit SEE. Hierbei erfolgt insbesondere eine Steuerung bzw. Einstellung der Frequenz und der Sende/Empfangsleistung der durch die Sende/Empfangseinheit SEE vorgesehenen drahtlosen Funkstrecken. Vorzugsweise wird während der Initialisierung des In-Ear Monitors IEM und/oder des Drahtlos-Mikrofons DM zunächst die Frequenz und die jeweilige Sende- bzw. Empfangsleistung von der Sende/Empfangseinheit SEE an den In-Ear Monitor IEM und/oder das Drahtlos-Mikrofon DM übertragen. Dies kann beispielsweise auf einer fest definierten Initialisierungsfrequenz erfolgen, welche sowohl in dem Sende/Empfangsmittel SEM als auch in dem In-Ear Monitor IEM und/oder dem Drahtlos-Mikrofon DM gespeichert ist und bei einer Initialisierung der jeweiligen Funkstrecken zunächst ausgewählt und eingestellt wird.
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Der In-Ear Monitor IEM weist eine Empfangseinheit EE, eine Steuereinheit SEIEM, einen Speicher SIEM und einen Audioausgang AA auf. Vorzugweise während der Initialisierung der drahtlosen Funkstrecke zwischen dem Sende/Empfangsmittel SEM und dem drahtlosen In-Ear Monitor IEM empfängt die Empfangseinheit EE die Parameter der Funkstrecke, wie beispielsweise die Frequenz und die Sende/Empfangsleistung und speichert diese in dem Speicher SIEM. Während bzw. nach der Initialisierung wird die Empfangseinheit EE dann durch die Steuereinheit SEIEM anhand der in dem Speicher SIEM gespeicherten Parameter auf die jeweilige Frequenz und die entsprechende Empfangsleistung eingestellt. Danach kann der In-Ear Monitor IEM die von dem Sende/Empfangsmittel SEM drahtlos übertragenen Signale anhand der Empfangseinheit EE empfangen und die darin enthaltenen Audiosignale decodieren und über den Audioausgang AA ausgeben.
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Vorzugsweise während der Initialisierung der Funkstrecke zwischen dem Sende/Empfangsmittel SEM und dem Drahtlos-Mikrofon DM werden zunächst die entsprechenden Informationen bzw. Parameter hinsichtlich der Funkübertragungsstrecke von dem Sende/Empfangsmittel SEM an das Drahtlos-Mikrofon DM übermittelt. Das Drahtlos-Mikrofon DM weist eine Sendeeinheit SE (welche auch Daten und Signale empfangen kann), eine Steuereinheit SEDM, einen Speicher SDM und einen Audioeingang AE auf. Die während der Initialisierung von dem Sende/Empfangsmittel übertragenen Parameter der Funkübertragungsstrecke werden in dem Speicher SDM gespeichert. Die Steuereinheit SEDM stellt dann die jeweiligen Parameter der Funkübertragung wie beispielsweise die Frequenz und die Sendeleistung des Drahtlos-Mikrofons anhand der in dem Speicher SDM gespeicherten Parameter ein. Somit können die durch den Audioeingang AE empfangenen bzw. aufgezeichneten Audiosignale mittels der Steuereinheit SEDM codiert werden und über die Sendeeinheit SE basierend auf den eingestellten Parametern der Funkübertragungsstrecke an das Sende/Empfangsmittel SEM übertragen bzw. übermittelt werden.
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Die Parameter der Funkübertragungsstrecke können kabelgebunden bzw. drahtlos wie beispielsweise über eine Infrarot-, eine Ultraschall- oder eine WLAN-Übertragungsstrecke übertragen werden. Zusätzlich bzw. alternativ dazu kann ebenfalls eine weitere separate Funkverbindung hierfür vorgesehen werden, welche beispielsweise auf Infrarot-, Ultraschall-, WLAN-, HF-Übertragungsstrecken beruht.
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Nachfolgend wird der Aufbau und die Funktion des Frequenzinformationsservers FIS detaillierter beschrieben. Der Server weist eine Eingangs/Ausgangsschnittstelle EAS, eine Vielzahl von Datenbanken DB1–DB5, eine Vielzahl von Berechnungstools BT1 und BT2 sowie eine Berechnungseinheit BE auf. Über die Eingangs/Ausgangsschnittstelle EAS empfängt der Frequenzinformationsserver FIS Anfragen bzw. Daten und Informationen bezüglich des Standorts, des Zeitraums, der Anzahl der Funkübertragungsstrecken sowie der zur Verfügung stehenden Technik für eine zu planende Veranstaltung. Somit werden beispielsweise die prinzipiell zur Verfügung stehende Technik und deren technische Parameter, d. h. die Daten aller bekannter Sender/Empfänger werden in der Datenbank gespeichert. Anhand dieser Informationen sowie der in den Datenbanken DB1–DB5 gespeicherten Informationen sowie anhand der durch die Berechnungstools ermittelten Informationen berechnet die Berechnungseinheit BE einen Frequenzbereich sowie entsprechende Sende- bzw. Empfangsleistungen für die gewünschten Funkübertragungsstrecken. Diese Informationen bzw. Parameter werden von der Berechnungseinheit BE an die Frequenzinformationsserver-Schnittstelle FISS weitergeleitet. Diese Informationen bzw. Parameter werden dann von der Frequenzinformationsserver-Schnittstelle FISS an ein entsprechendes Sende/Empfangsmittel SEM drahtlos oder drahtgebunden übertragen.
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In der ersten Datenbank DB1 sind Frequenz-, Standort-, Termin-, Gerätetyp- und Nutzerinformationen von drahtlosen Mikrofonen und drahtlosen In-Ear Monitoren gespeichert, d. h. bereits geplante Funkübertragungsstrecken für drahtlose Mikrofone oder drahtlose In-Ear Monitore sind in dieser Datenbank gespeichert. Hierbei können diese Personen- und/oder Standortdaten ggf. in anonymisierter Form gespeichert werden. In der zweiten Dankbank DB2 sind Informationen zur Frequenznutzung von Primärfunkdiensten gespeichert. Diese Informationen können beispielsweise Informationen über einen Standort und Feldstärkevorhersage von TV-Sendern beinhalten. Dies gilt insbesondere für einen Frequenzbereich, in dem drahtlose Funkübertragungsstrecken direkt oder durch Intermodulation beeinträchtigt werden können. In der dritten Datenbank DB3 können Informationen zur Frequenznutzung von sonstigen Funkapplikationen gespeichert werden, welche relevant für den Frequenzbereich sind, in dem eine drahtlose Funkübertragungsstrecke direkt oder durch Intermodulation beeinträchtigt werden kann. In der vierten Datenbank DB4 werden Informationen über technische Geräteparameter zur Bestimmung der Reichweite und des Störabstandes in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit, der Intermodulation, einer belegten Bandbreite etc. gespeichert. In der fünften Datenbank DB5 können Informationen über Gebäude- und Geländeparameter gespeichert werden.
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Die Informationen in den Datenbanken DB1–DB4 werden vorzugsweise regelmäßig aktualisiert. Alternativ bzw. zusätzlich dazu können die Informationen in den Datenbanken DB1–DB5 anhand der durch die Eingangs/Ausgangsschnittstelle EAS empfangenen Anfragen aktualisiert werden. Alternativ zu dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel können die Datenbanken ganz oder teilweise extern zu dem Frequenzinformationsserver FIS beispielsweise auf einem externen Server vorgesehen sein, soweit gewährleistet ist, dass der Frequenzinformationsserver FIS ohne Weiteres auf diese Informationen zugreifen kann.
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Das erste Berechnungstool BT1 dient zur Vorhersage von Ausbreitungsparametern in Gebäuden oder im Gelände. Das zweite Berechnungstool BT2 dient zur Intermodulationskalkulation. Diese externen Tools BT1–BT2 können ebenfalls extern zu dem Frequenzinformationsserver angeordnet werden, soweit sichergestellt ist, dass der Frequenzinformationsserver FIS auf die Ergebnisse der Berechnungstools zugreifen kann.
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Der Frequenzinformationsserver kann ferner eine Frequenzverwaltungsschnittstelle FWS aufweisen, mittels welcher der Frequenzinformationsserver mit den jeweiligen Servern einer Frequenzverwaltung bzw. einer Regulierungsbehörde kommunizieren kann, um somit die Kontrollaufgaben der Frequenzverwaltung bzw. der Regulierungsbehörde zu gewährleisten. Ferner kann somit eine Regulierung von Lizenzen gewährleistet werden. Mittels der Frequenzverwaltungsschnittstelle FWS kann eine externe Frequenzverwaltung bzw. eine Regulierungsbehörde auf Datenbanken des Frequenzinformationsservers FIS zugreifen und Frequenzen bzw. Frequenzbereiche ganz oder zeitweise sperren bzw. freigeben.
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Der Frequenzinformationsserver FIS kann ferner eine Gebührenerfassungsschnittstelle GEZ aufweisen, mittels welcher eine gebührenpflichtige Zuweisung von Frequenzen für die angefragten Funkübertragungsstrecken abgerechnet werden kann. Dies kann beispielsweise derart erfolgen, dass die entsprechenden Gebühreninformationen über die Gebührenerfassungsschnittstelle GEZ an einen externen Server für die Gebührenerfassung weitergeleitet werden.
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Die Eingangs/Ausgangsschnittstelle EAS des Frequenzinformationsservers FIS ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass externe Anwender beispielsweise über das Internet auf diese Schnittstelle zugreifen können und die gewünschten Informationen hinsichtlich des Standortes, des Zeitraums, der Anzahl der Funkübertragungsstrecken und dergleichen online eingeben können.
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In den Datenbanken DB1–DB5 werden vorzugsweise permanent aktualisierte Informationen zur aktuellen und geplanten Frequenznutzung von drahtlosen Funkübertragungsstrecken für drahtlose Mikrofone und In-Ear Monitore erfasst. Während der Planung von Funkübertragungsstrecken für drahtlose Mikrofone und/oder In-Ear Monitore werden ein oder mehrere Wunschstandorte ggf. mit Streckenführung und der beabsichtigte Nutzungszeitraum sowie die beabsichtigte Anzahl von Mikrofon- und/oder In-Ear Monitor-Strecken sowie die verwendete Gerätetechnik angegeben. Durch Verknüpfung dieser Eingabeparameter mit den in den Datenbanken gespeicherten bereits bekannten Informationen zur aktuellen oder geplanten regionalen Frequenznutzung, den lokalen Ausbreitungseigenschaften und spezifischen technischen Systemeigenschaften der Mikrofone und In-Ear Monitore werden die nutzbaren Frequenzen und Zeiträume koordiniert und entsprechend zugewiesen. Über die standardisierten Schnittstellen werden Frequenz- und Leitungsparameter zur Mikrofon- und/oder In-Ear Monitor-Programmierung bereitgestellt. Vorzugsweise erfolgt die Programmierung automatisch. Eventuell erforderliche Meldungen an die zuständigen Frequenzverwaltungen bzw. Regulierungsbehörden werden vorzugsweise automatisch generiert und übertragen. Anfallende Transaktionskosten können kalkuliert und entsprechend abgewickelt werden.
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Nachfolgend wird eine Frequenzzuweisung für eine Funkübertragungsstrecke basierend auf dem oben beschriebenen Frequenzinformationsserver beispielhaft näher beschrieben. Über das Internet kann eine Verbindung zu der Eingangs/Ausgangsschnittstelle EAS des Frequenzinformationsservers FIS hergestellt bzw. aufgebaut werden. Über diese Schnittstelle EAS können Informationen hinsichtlich des Standortes, des benötigten Zeitraums, der Anzahl der benötigten Funkübertragungsstrecken sowie der zur Verfügung stehenden Technik eingegeben werden. Auf der Basis der eingegebenen Planungsinformationen sowie der technischen Systemsimulation wird eine Realisierbarkeit der gewünschten Funkübertragungsstrecken für diesen Zeitraum an diesem Standort geprüft und vorzugsweise entsprechend angezeigt. Die vorläufig ermittelte Frequenzbelegung kann bereits reserviert werden, so dass diese Frequenzbelegung an diesem Standort zu diesem Zeitpunkt nicht anderweitig vergeben werden kann. Sobald die Berechnungseinheit BE des Frequenzinformationsservers anhand der Informationen in den Datenbanken festgestellt hat, dass gewünschte Funkübertragungsstrecken verfügbar sind, werden die entsprechenden Frequenzbereiche für den Zeitraum an diesem Standort fest zugewiesen. Wenn die Verwendung der angezeigten Funkübertragungsstrecken lizenz- oder gebührenpflichtig ist, werden die entsprechenden Informationen über die Gebührenerfassungsschnittstelle GEZ entsprechend weitergeleitet. Dann kann eine Autorisierung für die beabsichtigte Frequenznutzung erfolgen. Für den Zuweisungszeitraum und Zuweisungsstandort werden die zugeteilten Frequenzen und/oder Sende/Empfangsleistungen in der Frequenzdatenbank eingetragen und damit für andere Anwendungen gesperrt. Erforderliche Informationen werden an die entsprechenden nationalen Regulierungsbehörden weitergeleitet. Sollte die Planung abgebrochen bzw. unterbrochen werden, so wird die vorläufige Frequenzreservierung aufgehoben.
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Das oben beschriebene System erweist sich als vorteilhaft, da eine entsprechende Zuweisung der Übertragungsparameter für die drahtlosen Funkübertragungsstrecken innerhalb von wenigen Minuten standardisiert erfolgen kann. Die erfassten oder dargestellten Daten können im Sinne des Datenschutzes mit unterschiedlich tiefen Anonymisierungsstufen versehen werden. Ferner können prinzipiell auch Szenarien zur Veranstaltungsplanung durchgeführt werden wie beispielsweise die Auswahl der geeigneten Technik. Für eine eigenständige Offline-Frequenzplanung, beispielsweise für größere Veranstaltungen, können zeitbegrenzte Frequenzgruppen bzw. -bereiche zugeteilt werden.
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Das oben beschriebene System ist relevant für eine detaillierte nationale und/oder regionale Frequenzzuweisung (in Grenznähe ist die Frequenzzuweisung mit den jeweiligen Nachbarländern zu koordinieren, so dass auch eine internationale Frequenzzuweisung ermöglicht werden kann), für die Beschreibung und Auswirkung der primären Frequenzbanknutzung, für die Beschreibung und Auswirkung benachbarter Frequenznutzung. Ferner können technische Eigenschaften der eingesetzten bzw. einzusetzenden drahtlosen Mikrofone und drahtlosen In-Ear Monitore sowie die technischen Eigenschaften benachbarter Mikrofone und In-Ear Monitore berücksichtigt werden. Standort- und Feldunterlagen können zur Feldstärkekalkulation herangezogen werden. Ferner können Absorptionsparameter von Baustoffen und Gebäuden erfasst und in den Datenbanken gespeichert werden. Die Sender- und/oder Empfängerbewertung kann beispielsweise durch Systemsimulationstechniken erfolgen.
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Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel, welches auf dem oben beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel basiert, können die Drahtlos-Mikrofone DM, die In-Ear Monitore IEM und das Sende/Empfangsmittel SEM jeweils eine IP-Adresse aufweisen, welche beispielsweise in dem jeweiligen Speicher gespeichert werden kann. Somit kann jedes Drahtlos-Mikrofon, jeder In-Ear Monitor und jede Sende/Empfangseinheit unmittelbar durch den Frequenzinformationsserver FIS angesteuert werden bzw. eine entsprechende Kommunikation kann ermöglicht werden.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Frequenzinformationssystem zum Zuweisen einer Frequenz für eine drahtlose Audiokommunikationsstrecke. Das System weist eine Eingangs/Ausgangsschnittstelle zum Empfangen von Anfragen nach einer Frequenz für eine drahtlose Audiokommunikationsstrecke auf. Diese Anfrage kann den Standort, den Zeitraum, die Anzahl der drahtlosen Audiokommunikationsstrecken und/oder die zur Verfügung stehende Technik für die drahtlose Audiokommunikationsstrecke aufweisen. Ferner weist das Frequenzinformationssystem mindestens eine Datenbank zum Speichern von Informationen hinsichtlich der verwendeten Frequenz, des Standortes, des Termins, der Gerätetypen und/oder der Nutzer von drahtlosen Audiokommunikationsstrecken auf. Eine Berechnungseinheit koordiniert die angefragten Audiokommunikationsstrecken mit den in der mindestens einen Datenbank gespeicherten Informationen. Die Übertragungsparameter der angefragten drahtlosen Audiokommunikationsstrecke werden zugewiesen. Ferner weist das Frequenzinformationssystem eine Frequenzinformationsserver-Schnittstelle zum Ausgeben der durch die Berechnungseinheit zugewiesenen Übertragungsparameter der angefragten drahtlosen Audiokommunikationsstrecke auf.
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Die in den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen angeführte Funkstrecke bzw. Audiokommunikationsstrecke bezieht sich auf eine drahtlose Übertragungsstrecke, mittels welcher Audiosignale gesendet und empfangen werden. Diese Funkstrecke bzw. Audiokommunikationsstrecke kann beispielsweise eine HF-Übertragungsstrecke (bzw. UHF-Übertragungsstrecke), eine Infrarot-Übertragungsstrecke, eine Ultraschall-Übertragungsstrecke, eine WLAN-Übertragungsstrecke oder dergleichen darstellen. Vorzugsweise stellt die Funkstrecke bzw. die drahtlose Audiokommunikationsstrecke eine HF-Übertragungsstrecke dar, wobei die Frequenzen dieser Übertragungsstrecke gewissen Beschränkungen hinsichtlich einer Lizensierung oder einer Freigabe unterliegen.
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Das oben beschriebene Sende/Empfangsmittel SEM stellt vorzugsweise einen Empfänger für ein Drahtlos-Mikrofon und/oder einen Sender für einen In-Ear-Monitor bzw. einen Drahtlos-Kopfhörer oder ein Drahtlos-Headset dar. Diese Vorrichtung kann in einer Audiosignalverarbeitungs-Vorrichtung wie beispielsweise ein Mischpult oder in einer TV-Kamera oder einer Videokamera mit drahtloser Sende/Empfangseinheit angeordnet sein.
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Obwohl gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel das Sende/Empfangsmittel SEM die Sende/Empfangs-Schnittstelle aufweist, kann alternativ dazu auch ein Sende/Empfangsmittel vorgesehen werden, welches keine unmittelbare Schnittstelle zu dem Frequenzinformationsserver aufweist. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass eine weitere Audiosignalverarbeitungs-Vorrichtung oder ein Computer an das Sende/Empfangsmittel SEM angeschlossen ist.
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Die oben beschriebenen Funkstrecke bzw. Audiokommunikationsstrecken können beispielsweise auch zwischen einem drahtlosen Mikrofon und einer TV- oder Video-Kamera mit einer entsprechenden drahtlosen Empfangseinheit vorhanden sein. Die drahtlose Empfangseinheit der Kamera kann dann das von dem drahtlosen Mikrofon empfangene Audiosignal an eine weitere drahtlose Empfangsvorrichtung weiterleiten. Alternativ bzw. zusätzlich dazu kann ein Audiosignal von der weiteren drahtlosen Empfangsvorrichtung an die Kamera übermittelt werden, welche das Audiosignal dann an einen drahtlosen Empfänger weiterleitet. Somit können beispielsweise Regieanweisungen über die Kamera an einen Reporter übermittelt werden. Hierbei kann sowohl das drahtlose Mikrofon als auch die Kamera als mobile Drahtlos-Audiokommunikationsvorrichtung ausgestaltet sein. Alternativ bzw. zusätzlich dazu kann die Kamera auch als Sende/Empfangsmittel für eine drahtlose Audiokommunikationsstrecke ausgestaltet sein. Die Zuweisung der Parameter dieser Funkübertragungsstrecken bzw. Audiokommunikationsstrecken, welche eine Implementierung von Wireless Audio darstellen können, kann wie oben beschrieben erfolgen.