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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf ein Rundsenden von Inhalt unter Verwendung einer Drahtlosübertragungskapazität.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Eine herkömmliche Architektur zum Rundsenden eines Ereignisses in Echtzeit oder nahezu Echtzeit (live) im Fernsehen oder auf Rich-Media-Einrichtungen ist in 1 gezeigt. Diese Architektur hat einige fundamentale Unzulänglichkeiten für TV-Produktionsfirmen, Mobil-TV-, IP-TV-(Internetprotokollfernseh-) und Internet-TV-Anbieter, wie hohe Logistikkosten und reduzierte Flexibilität.
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In der in 1 gezeigten Architektur erfordert das Rundsenden (wie eine TV-Übertragung) eines Ereignisses 100 von lokaler oder regionaler (beispielsweise landesweiter) Wichtigkeit die Verwendung einer mobilen Steuereinheit 103, die allgemein als Satellitenwagen bekannt ist, an dem Ort des Ereignisses. Die mobile Steuereinheit 103 verarbeitet und überträgt durch die Kameras 102 aufgenommene (und über eine Kabelverbindung 104 zu der mobilen Steuereinheit 103 übertragene) Bilder zu einer TV-Station, die einen Masterregieraum (MCR) 107a, 107b hostet.
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Kleine bis mittelgroße Medienproduktionsfirmen, IP-TV-, Internet-TV- und Mobil-TV-Anbieter, die für gewöhnlich nicht die finanzielle Stärke zum Investieren in ihre eigene Übertragungsausrüstung haben, müssen die erforderlichen Ressourcen von etablierten großen TV-Übertragungsfirmen mieten. Die Kosten für die Miete, Anwendung und Wartung einer derartigen Ausrüstung belasten die Rentabilität, und machen es für eine gewisse Kategorie von Medienproduktionsfirmen schwierig, in den Live-Ereignis-Übertragungsmarkt hineinzukommen oder sich selbst dort zu etablieren.
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Einer der größten Kostenfaktoren neben der erforderlichen Ausrüstung wird beim Übertragen eines Ereignisses in Echtzeit durch die Übertragung des Videosignals erzeugt:
- • die Verwendung von Mirkowellen (digital/analog terrestrisch) (wie durch den Pfeil 105b gezeigt) zwischen der mobilen Steuereinheit 103 und dem lokalen/regionalen TV-Station-MCR 107b, der das kodierte TV-/Videosignal über einen TV-Übertragungsmasten 108b zu den jeweiligen Zielnetzwerken 109b sendet, und/oder
- • die Verwendung (wie durch die Pfeile 105a und 106 gezeigt) eines Telekommunikationssatelliten 101 zwischen der mobilen Steuereinheit 103 und dem entfernten TV-Station-MCR 107a, der das kodierte TV-/Videosignal über einen TV-Übertragungsmasten 108a zu den jeweiligen Zielnetzwerken 109a sendet.
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Ein möglicher Aspekt, für den das Fehlen von Flexibilität eine negative Auswirkung hat, besteht darin, dass üblicherweise mehrere Sekundärereignisse neben dem Hauptereignis passieren: Interviews im Umkleideraum vor oder nach einem Spiel oder Live-Berichte um den Hauptereignisort. Diese Sekundärereignisse können beinahe die gleiche Wichtigkeit für den Endverbraucher haben wie das Hauptereignis. Aufgrund der Größe der Ausrüstung und der erforderlichen Nähe zwischen den Kameras und der mobilen Steuereinheit (für eine Live-Neuübertragung) ist es nicht immer möglich, diese Informationen dem Endverbraucher in Echtzeit zur Verfügung zu stellen.
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KURZZUSAMMENFASSUNG
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Im Kontext dieser Anmeldung ist der Ausdruck Ereignis breit zu interpretieren. Der Ausdruck Ereignis soll nicht auf das Umfassen lediglich kurzeitiger Ereignisse vom Ein-Aus-Typ wie Fußballspiele beschränkt werden, sondern ein Ereignis soll als all das verstanden werden, was durch einen Vertrag abgedeckt werden kann, der eine geografische Abdeckung und Dauer definiert.
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In der in 2 gezeigten Architektur ist die Übertragung eines Ereignisses 100 in Echtzeit derart eingerichtet, dass drahtlosfähige TV-Kameras 202 ein Drahtlossignal 203 zu einer Basisstation 201 eines Drahtlosnetzwerks übertragen, das beispielsweise ein Mobilnetzwerk sein kann. Die Basisstation 201 sendet 204 die Daten über ein Kommunikationsnetzwerk 210 unter Verwendung bekannter Verfahren zu TV-Stationen 107a, 107b über Verbindungen 205a, 205b. Die TV-Stationen 107a, 107b besorgen das Senden des kodierten TV-/Videosignals über TV-Übertragungsmasten 108a, 108b zu den jeweiligen Zielnetzwerken 109a, 109b.
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Diese Architektur ist durch die folgenden technologischen Faktoren vereinfacht:
- • Die Verwendung von Drahtlosnetzwerken, wie LTE, über den Globus, was die erforderliche Qualität des Dienstes beim Übertragen eines Live-TV-Streams über die Luft bereitstellt.
- • Die Verfügbarkeit neuer TV-Kameramodelle, jeweils mit einer darin enthaltenen Drahtloseinrichtung, wie ein Mobilmodem. Derartige Kameras können aufgenommene Bilder direkt zu dem Drahtlosnetzwerk zu einer Zielplattform übertragen.
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Die Verwendung des herkömmlichen Satelliten- oder elektronischen Mikrowellen-Nachrichtensammelwagens (Bezugszeichen 103 in 1) ist nicht erforderlich. Die damit verbundenen Kosten und der Aufwand können verringert werden: weniger Investitionskosten aufgrund einer billigeren Ausrüstung und weniger operative Kosten aufgrund der Einfachheit der neuen mobilen Kameraanlage.
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Die Kombination dieser zwei Faktoren liefert eine große Auswahl an Vorteilen einschließlich eines reduzierten logistischen Aufwands und geringerer Übertragungskosten. Die auf die Übertragung von Inhalt über einen Satelliten bezogenen Kosten können verglichen mit dem Preis für eine ähnliche bandbreitengebündelte LTE-Uplink-Verbindung unter Verwendung mehrerer SIM-Karten in dem in der Kamera eingebetteten Modem sehr hoch werden.
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Gemäß einer ersten Beispielausgestaltung der Erfindung ist ein Verfahren zur Regelung einer Drahtlosübertragungskapazität bereitgestellt, mit:
Empfangen einer Angabe über eine verfügbare Drahtlosübertragungskapazität von einem Drahtlosübertragungskapazitätsanbieter durch einen Server,
Empfangen einer Angabe von einem Client über einen Drahtlosübertragungskapazitätsbedarf hinsichtlich eines Benutzers durch den Server,
Reservieren von Drahtlosübertragungskapazität für den Benutzer durch den Server beruhend auf der verfügbaren Drahtlosübertragungskapazität und dem Drahtlosübertragungsbedarf und
Auffordern des Drahtlosübertragungskapazitätsanbieters zum Zuteilen der reservierten Drahtlosübertragungskapazität für den Benutzer.
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Der Server kann ein Webserver sein. Er kann ein Brokerserver sein, der einen Brokerdienst zwischen dem Drahtlosübertragungskapazitätsanbieter und dem Client bereitstellt. Der Server kann sich in einem IP-Netzwerk befinden. Der Drahtlosübertragungskapazitätsanbieter kann ein Mobilnetzwerkbetreiber, ein Telekommunikationsbetreiber sein. Der Server kann sich extern zu dem Bedienermobilnetzwerk befinden. Der Client (oder Kunde) kann ein Ereignispromoter, ein Ereignisorganisierer oder eine Medienfirma sein. Der Benutzer ist typischerweise auf den Client bezogen. Der Benutzer kann ein tatsächlicher Benutzer (oder Teilnehmer) des Drahtlosübertragungssystems, wie des Mobilnetzwerks sein. Das Mobilnetzwerk kann ein LTE-Netzwerk sein. Der Benutzer kann durch eine Benutzeridentität identifiziert werden. Der Benutzer kann eine Mobilmodemkamera mit einem Benutzeridentifikationsmodul für eine Benutzeridentifizierung sein. Eine derartige Mobilmodemkamera kann zum Aufnehmen eines Ereignisses und zum Übertragen von Video-/TV-Signalen durch die zugeteilte Kapazität zu dem Netzwerk des Drahtlosübertragungskapazitätsanbieters verwendet werden, damit sie zu Verbrauchereinrichtungen weiter gesendet oder über einen Live-Stream gesendet werden. Eine gebündelte LTE-Uplink-Verbindung kann zwischen Mobilmodemkameras und dem Mobilnetzwerk verwendet werden. Das Reservieren und das nachfolgende Zuteilen können zum Übertragen von Inhalt durchgeführt werden. Das Reservieren und Zuteilen kann zum Live-Übertragen oder ein Live-Streaming eines bestimmten Ereignisses, eines Medienereignisses durchgeführt werden.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen sind die verfügbare Drahtloskapazität und der Drahtlosübertragungskapazitätsbedarf zeitabhängig, und die Reservierung wird zeitabhängig durchgeführt. Die Zuteilung kann für den reservierten Zeitabschnitt (Dauer der Reservierung) gemacht werden.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen sind die verfügbare Drahtloskapazität und der Drahtlosübertragungskapazitätsbedarf ortsabhängig, und die Reservierung wird ortsabhängig durchgeführt. Die Zuteilung kann für den reservierten geografischen Ort gemacht werden.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen umfasst das Verfahren das Beibehalten eines Kapazitätsbereichsgitters mit zeit- und ortsabhängigen Informationen über eine verfügbare und reservierte Drahtlosübertragungskapazität.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen umfasst das Auffordern ein Senden einer Angabe zum Modifizieren einer den Benutzer betreffenden Dienstpriorität. In bestimmten Ausführungsbeispielen ist die Dienstpriorität eine Dienstqualitäts-QoS-Priorität.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen betreibt der Drahtlosübertragungskapazitätsanbieter ein Mobilnetzwerk und das Auffordern wird von außerhalb des Mobilnetzwerks durchgeführt.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen umfasst das Auffordern ein Angeben zum Modifizieren einer Priorität einer Benutzeridentität in einer Datenbank, wie einer Policy and Charging Rules Function(PCRF-)Datenbank, einem Home Subscriber Server (HSS) oder Packet Data Network Gateway (PGW) eines LTE-Telekommunikationsnetzwerks. Die Datenbank kann die Datenbank eines Netzwerkbetreibers sein. Demnach kann die Datenbank eine Teilnehmerprioritätsinformationsdatenbank sein, wobei der Ausdruck auch Netzwerkelemente umfasst, in denen teilnehmerprioritätsbezogene Informationen gespeichert sein können.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen gibt das Angeben zum Modifizieren ein Einschalten der Priorität ”Dialogvideo” in der Policy and Charging Rule Function für die Benutzeridentität für die Dauer der reservierten Zeit an.
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In Abhängigkeit von der Implementierung wird die Angabe über den Drahtlosübertragungskapazitätsbedarf bezüglich eines Benutzers von dem Client als Antwort auf ein Angebot oder vor einem Angebot empfangen. In bestimmten Ausführungsbeispielen kann das Senden eines Angebots zum Client weggelassen werden.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen ist ein virtueller Online-Marktplatz bereitgestellt, auf den global zugegriffen werden kann, wo Ereignispromoter, Medienproduktionsfirmen und Mobilnetzwerkbetreiber folgendes vermögen:
- • Treffen und mit der zum Abdecken eines Ereignisses in Echtzeit erforderlichen Funkkapazität handeln und/oder
- • Automatisch den Bestellprozess für die Funkkapazität initiieren, die auf dem virtuellen Online-Marktplatz verkauft/beschafft wurde.
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Gemäß einer zweiten Beispielausgestaltung der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Regeln einer Drahtlosübertragungskapazität bereitgestellt, mit:
einer Einrichtung zum Empfangen einer Angabe über eine verfügbare Drahtlosübertragungskapazität von einem Drahtlosübertragungskapazitätsanbieter und einer Angabe über einen Drahtlosübertragungskapazitätsbedarf hinsichtlich eines Benutzers von einem Client,
einer Einrichtung zum Reservieren einer Drahtlosübertragungskapazität für den Benutzer in der Datenbank beruhend auf der verfügbaren Drahtlosübertragungskapazität und dem Drahtlosübertragungsbedarf und
einer Einrichtung zum Auffordern des Drahtlosübertragungskapazitätsanbieters zum Zuteilen der reservierten Drahtlosübertragungskapazität für den Benutzer.
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Die Vorrichtung kann ein Server sein. Sie kann ein Broker-Server sein, der einen Broker-Dienst zwischen dem Drahtlosübertragungskapazitätsanbieter und Clients bereitstellt. Der Server kann ein Server zum Arbeiten in einem IP-Netzwerk sein.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen umfasst die Einrichtung zum Empfangen von Angaben ein Kommunikationsmodul und einen Prozessor. In bestimmten Ausführungsbeispielen umfasst die Einrichtung zum Reservieren einer Kapazität eine Datenbank und den Prozessor. In bestimmten Ausführungsbeispielen umfasst die Einrichtung zum Auffordern des Drahtlosübertragungskapazitätsanbieters zum Zuteilen der reservierten Drahtlosübertragungskapazität den Prozessor und das Kommunikationsmodul.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen umfasst die Einrichtung zum Reservieren eine Datenbank, und die Vorrichtung ist zum Aufbewahren eines Kapazitätsbereichsgitters in der Datenbank eingerichtet, das zeit- und ortsabhängige Informationen über eine verfügbare und reservierte Drahtlosübertragungskapazität umfasst.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen umfasst die Einrichtung zum Auffordern ein Kommunikationsmodul, und die Vorrichtung ist zum Senden einer Angabe über das Kommunikationsmodul zum Modifizieren einer den Benutzer betreffenden Dienstpriorität eingerichtet.
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In bestimmten Ausführungsbeispielen ist die Einrichtung zum Empfangen einer Angabe über eine verfügbare Drahtlosübertragungskapazität und einer Angabe über einen Drahtlosübertragungskapazitätsbedarf zum Empfangen zeit- und ortsabhängiger Informationen eingerichtet.
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Verschiedene, nicht bindende Beispielaspekte und Ausführungsbeispiele der Erfindung wurden vorstehend veranschaulicht. Die vorstehenden Ausführungsbeispiele dienen lediglich zum Beschreiben ausgewählter Aspekte oder Schritte, die in Implementierungen der Erfindung verwendet werden können. Einige Ausführungsbeispiele können ohne Bezugnahme auf bestimmte Beispielaspekte der Erfindung präsentiert sein. Es sollte gewürdigt werden, dass entsprechende Ausführungsbeispiele auch für andere Beispielaspekte gelten können. Es kann jede geeignete Kombination der Ausführungsbeispiele gebildet werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Nachstehend wird die Erfindung lediglich als Beispiel unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt eine herkömmliche Architektur zum Implementieren einer Live-Übertragung eines Ereignisses,
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2 zeigt eine Architektur zum Implementieren einer Live-Übertragung eines Ereignisses gemäß einem Ausführungsbeispiel,
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3 zeigt ein Verfahren zum Regeln einer Drahtlosübertragungskapazität gemäß einem Ausführungsbeispiel,
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4 zeigt eine Vorrichtung zum Regeln einer Drahtlosübertragungskapazität gemäß einem Ausführungsbeispiel,
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5 zeigt eine Visualisierung eines Kapazitätsbereichsgitters gemäß einem Ausführungsbeispiel, und
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die 6A–6C zeigen Kapazitätsbereichsverwendungsszenarien gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Unter Bezugnahme auf 3 wird ein Verfahren zum Regeln einer Drahtlosübertragungskapazität gemäß einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Die Kapazität könnte zum Bereitstellen einer Medienabdeckung für ein Ereignis über Streaming oder ein anderes Übertragungsverfahren verwendet werden.
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In Schritt 301 ist ein Mobilnetzwerkbetreiber oder jemand, der das Vermögen zum Zuteilen von Drahtlosübertragungsressourcen hat (beispielsweise ein Mobile Virtual Network Operator, MVNO), mit einem Brokerdienstanbieter, der durch einen Server dargestellt ist (und näher in Verbindung mit 4 beschrieben wird) über das Ausmaß einer für den Brokerdienstanbieter verfügbaren Drahtlosübertragungskapazität einig. Beispielsweise stellt der Betreiber dem Brokerdienstanbieter Informationen über eine Bandbreite, Zeit und Ort bereit, d. h., wo und wann und wie viel Bandbreite der Brokerdienstanbieter zur Verfügung hat. In der einfachsten Form stimmt der Betreiber zu, eine gewisse Bandbreite im gesamten Bereich seines Netzwerks 24/7 herzugeben. Alternativ dazu stellt der Betreiber dem Brokerdienstanbieter lediglich die Kapazität bereit, die er selbst wahrscheinlich nicht verkaufen kann. Beispielsweise kann der Betreiber die gesamte Kapazität oder einen Teil von ihr während der Spitzenstunden behalten, und lediglich die verbleibende Kapazität für den Brokerdienstanbieter bereitstellen, und/oder der Betreiber kann davon Abstand nehmen, dem Brokerdienstanbieter zumindest einen Teil der Kapazität an vordefinierten Orten bereitzustellen.
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In den Schritten 302a und 302b wird der Brokerdienstanbieter über die Zeit und den Ort eines Ereignisses informiert, das eine Drahtlosübertragungskapazität benötigt, sowie über die erforderliche Bandbreite. Ein Ereignisorganisierer kann den Brokerdienstanbieter über die Zeit und den Ort informieren (302a), beispielsweise ein in einem bestimmten Stadion zu einem bestimmten Datum und einer bestimmten Zeit abgehaltenes Fußballspiel. Ist der Ereignisorganisierer auch für die Live-Übertragung des Ereignisses verantwortlich, oder kennt er die Bandbreitenanforderungen, kann er auch die erforderlichen Bandbreitenanforderungen identifizieren (302b). Es ist aber auch alternativ möglich, dass die Bandbreitenanforderungen durch eine Medienfirma (oder einen Medienanbieter) mitgeteilt werden, die für das Behandeln des Ereignisses verantwortlich ist. Es ist selbst möglich, dass die Medienfirma den Bedarf zum Behandeln dieses Ereignisses von dem Brokerdienstanbieter vorgefunden hat, und ihren Dienst dem Ereignisorganisierer angeboten hat, oder der Brokerdienstanbieter kann eine Bandbreite vorschlagen und der Ereignisorganisierer oder die Medienfirma in der Rolle eines Kunden kann mit der Bandbreitenanforderung antworten.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfassen die in den Schritten 302a und 302b bereitgestellten Informationen beispielsweise folgende Informationen:
- • Name des geförderten Ereignisses (beispielsweise Olympische Spiele in London, Fußball)
- • Beschreibung des Ereignisses (weitere Informationen)
- • Kategorie (die Kategorie, zu der das Ereignis gehört: Sport, Musik, Politik, usw.)
- • Start: Startdatum und -zeit des Ereignisses
- • Ende: Enddatum und -zeit des Ereignisses
- • Adresse: Hauptadresse, wo das Ereignis stattfinden wird
- • Koordinaten: GPS-Koordinaten zum Identifizieren des geografischen Orts, wo das Ereignis stattfinden wird
- • Radius: von der Hauptadresse ausgehender Radius, der den geografischen Bereich definiert, der durch das Ereignis abgedeckt wird
- • Bandbreite: Bandbreitenanforderung
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Beruhend auf den in Schritt 301 empfangenen Informationen kennt der Brokerdienstanbieter die verfügbare Drahtlosübertragungskapazität. Er kann beispielsweise ein Kapazitätsbereichsgitter verwenden, das später in der Beschreibung erklärt wird. In Schritt 303 bestimmt der Brokerdienstanbieter, ob es eine Kapazität zum Erfüllen der Bandbreitenanforderung des Ereignisses an dem Ort und zu den angegebenen Zeiten gibt.
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Wird die verfügbare Drahtlosübertragungskapazität gefunden, macht der Brokerdienstanbieter in Schritt 304 dem Ereignisorganisierer oder der Medienfirma ein Angebot. In Abhängigkeit davon, wie der Brokerdienst, der durch den Brokerdienstanbieter bereitgestellt wird, aufgebaut wurde, kann das Angebot verschiedene Formen annehmen. Hat der Brokerdienst eine webbasierte Schnittstelle für den Kunden zur Eingabe seines Bedarfs, kann das Angebot einfach ein neues Dialogfenster sein, das das Angebot ausführt und den Kunden zum Annehmen oder Ablehnen des Angebots bittet. Andererseits kann der Brokerdienst voll automatisiert sein; dann kann das Angebot zwischen zwei Softwareteilen gemacht werden, wobei einer in dem Brokerdienst und der andere in einer Kundeneinrichtung läuft (in diesem Ausführungsbeispiel ist der Kunde der Ereignisorganisierer und/oder die Medienfirma). Die Kommunikation zwischen dem Betreiber und dem Brokerdienstanbieter kann auf ähnliche Weise implementiert sein.
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In Schritt 305 nimmt der Kunde das Angebot (oder einen Teil davon) an. Der Brokerdienstanbieter schlägt eine Bandbreite im Angebot vor, und der Kunde kann beispielsweise die gesamte angebotene Bandbreite oder einen Teil davon annehmen (wenn dieser bereits die Bandbreitenanforderung des Kunden erfüllt).
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In Schritt 306 reserviert der Brokerdienstanbieter die in Schritt 305 angenommene Kapazität. Dies kann beispielsweise durch Aktualisieren des Kapazitätsbereichsgitters wie nachstehend beschrieben geschehen.
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Die Zeit zwischen der Reservierung, dem tatsächlichen Ereignis und der Zuteilung der Kapazität kann stark variieren. In Abhängigkeit von der Implementierung kann die Zuteilung sofort nach der Reservierung durchgeführt werden, oder kann Monate nach der Reservierung durchgeführt werden. Aus diesem Grund kann der Brokerdienstanbieter eine endgültige Überprüfung der verfügbaren Ressourcen einige Zeit vor der Zuteilung der Kapazität durchführen, um sicherzugehen, dass die Ressourcen tatsächlich verfügbar sind (Schritt 307). Diese Überprüfung kann durch Anwenden des Kapazitätsbereichsgitters wie vorstehend angeführt und nachstehend zu beschreiben durchgeführt werden.
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In Schritt 308 sendet der Brokerdienstanbieter eine Aufforderung zu dem Betreiber zum Zuteilen der reservierten Kapazität. Die reservierte Kapazität wird zugeteilt, um zum Abdecken der Reservierung verwendet zu werden. Die Zuteilung wird in bestimmten Ausführungsbeispielen durch Modifizieren der Priorität zumindest einer Benutzeridentität in einer Datenbank durchgeführt. Die Datenbank kann eine Teilnehmerstrategiedatenbank oder ein anderes Netzwerkelement sein, das auf eine Teilnehmerpriorität bezogene Informationen speichern kann. Im Fall eines LTE-Netzwerks kann die die Datenbank aufrechterhaltende Funktion beispielsweise eine Policy and Charging Rule Function (PCRF), ein Home Subscriber Server (HSS) oder ein Packet Data Network Gateway (PGW) sein. In bestimmten Ausführungsbeispielen wird die Priorität durch Einstellen des Diensttyps, der an die zumindest eine Benutzeridentität angefügt ist, auf ”Dialogvideo” in der Policy and Charging Rule Function für die Dauer der Reservierung modifiziert werden (sodass die Priorität bezüglich dieses Diensttyps auch ausgewählt wird). Ein garantierter Bitratenfunkressourcentyp kann verwendet werden. Die zumindest eine Benutzeridentität bezieht sich hier auf die Benutzeridentität in einem Benutzeridentifizierungsmodul einer Mobilmodemkamera, die zur Aufnahme des Ereignisses verwendet wird.
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4 zeigt eine Vorrichtung zum Regeln einer Drahtlosübertragungskapazität gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Vorrichtung umfasst einen Brokerserver 401. Der Brokerserver 401 umfasst einen Prozessor (CPU oder dergleichen) 403. Der Brokerserver 401 umfasst ferner einen mit dem Prozessor 403 verbundenen Speicher 404. Der Prozessor 403 ist zum Ausführen einer im Speicher 404 gespeicherten Brokerserversoftware eingerichtet, um die Operationen des Brokerservers 401 zu steuern.
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Der Brokerserver 401 umfasst ferner ein Eingabe-/Ausgabesystem 402 (oder ein Kommunikationsmodul) zur Kommunikation mit dem Netzwerk des Ereignisorganisierers oder der Medienfirma 420 über eine Verbindung 407 und zur Kommunikation über eine Verbindung 408 mit dem Netzwerk (Betreibernetzwerk) 410, das eine Drahtlosübertragungskapazität bereitstellt, wie das LTE-Netzwerk.
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Der Brokerserver 401 umfasst ferner eine Datenbank 405 zur Speicherung eines Kapazitätsbereichsgitters oder dergleichen, mit dessen Hilfe der Brokerserver 401 die verfügbare Drahtlosübertragungskapazität und ihre Reservierung aufbewahrt.
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Das Betreibernetzwerk (Mobilnetzwerk) 410 umfasst eine Datenbank 411, wie eine PCRF-Datenbank für das LTE-Netzwerk. Wie vorstehend angeführt kann die Datenbank eine Teilnehmerstrategiedatenbank oder ein anderes Netzwerkelement sein (wie das HSS oder der PGW), das teilnehmerprioritätsbezogene Informationen speichern kann. Wenn der Brokerserver 401, der ein zu dem Betreibernetzwerk 410 externer Server sein kann, das Betreibernetzwerk zum Zuteilen einer Drahtlosübertragungskapazität gemäß bestimmten Ausführungsbeispielen auffordert, wird die PCRF-Datenbank, das HSS oder der PGW wie vorstehend beschrieben in Abhängigkeit von der Implementierung verwendet.
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Die teilnehmerprioritätsbezogenen Informationen können beispielsweise ein Qualitätsklassenidentifizierer, wie ein QoS Class Identifier (QCI) sein, der einen einzelnen Identifizier zum Definieren mehrerer verbindungsbezogener Parameter verwendet, wie es in Tabelle 1 gezeigt ist. QCI ist ein Parameter, der Einzelheiten darüber angibt, wie das System eine Paketweiterleitung handhabt. Gemäß dem vorstehend vorgestellten Beispiel kann das Erteilen der ”Dialogvideo”-priorität für den Teilnehmer durch Ändern des QCI-Parameters in den Wert 2 implementiert werden.
QCI | Ressourcentyp | Priorität | Paket verzögerungsbudget | Paket fehler verlust | Beispieldienste |
1 | Garantierte Bitrate | 2 | 100 ms | 10–2 | Dialogstimme |
2 | Garantierte Bitrate | 4 | 150 ms | 10–3 | Dialogvideo (Live-Streaming |
3 | Garantierte Bitrate | 3 | 0 ms | 10–3 | Echtzeitspiel |
4 | Garantierte Bitrate | 5 | 304 ms | 10–6 | Nicht-Dialogvideo (Gepuffertes Streaming) |
5 | Nichtgarantierte Bitrate | 1 | 100 ms | 10–6 | IMS-Signalisierung |
6 | Nichtgarantierte Bitrate | 6 | 300 ms | 10–6 | Video (Gepuffertes Streaming) TCP-basierend (beispielsweise www. e-mail, chat, fdp, direkter gemeinsamer Dateizugriff, fortschreitendes Video, usw.) |
7 | Nichtgarantierte Bitrate | 7 | 100 ms | 10–3 | Sprache, Video (Live-Streaming) Interaktives Spielen |
8 | Nichtgarantierte Bitrate | 8 | 300 ms | 10–6 | Video (Gepuffertes Streaming) TCP-basierend (beispielsweise www, e-mail, chat, fdp, direkter gemainsamer Dateizugriff, fortschreitendes Video, usw.) |
9 | Nichtgarantierte Bitrate | 9 | | | |
Tabelle 1 QoS Class Identifier (QCI)
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Ein weiteres Beispiel von teilnehmerprioritätsbezogenen Informationen, die allein oder in Verbindung mit anderen Parametern zum Einstellen der Priorität des Teilnehmers gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zu verwenden sind, ist ein Allocation and Retention Priority(ARP-)Parameter. Der ARP enthält Informationen über die Prioritätsstufe, die Vorwegnahmefähigkeit und das Vorwegnahmeschadenspotential des Dienstes/Trägers. Die Prioritätsstufe definiert die relative Wichtigkeit einer Ressourcenanfrage. Dies ermöglicht eine Entscheidung darüber, ob eine Trägererrichtungs- oder Modifizierungsanfrage im Fall von Ressourceneinschränkungen angenommen werden kann oder verworfen werden muss (was typischerweise für eine Zugangssteuerung eines garantierten Bitratenverkehrs verwendet wird). Sie kann auch zum Entscheiden darüber verwendet werden, welche vorhandenen Träger während Ressourceneinschränkungen im Voraus mit Beschlag belegt werden.
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Der Unterschied zwischen QCI- und ARP-Parametern besteht darin, dass sich QCI auf eine Priorität bezüglich einer Ressourcenzuteilung für einen bestimmten Dienst durch denselben Teilnehmer bezieht, d. h. im Fall, in dem eine Benutzereinrichtung (UE) gleichzeitig eine VoIP-(höhere QCI-Priorität)Sitzung ausführt und das Web durchsucht (geringere QCI-Priorität), werden die Ressourcen zuerst Paketen von VOIP zugewiesen und dann dem Webdurchsuchen. Andererseits bezieht sich die ARP-Priorität auf die Priorität bezüglich einer Zuteilung eines Dienstes/Trägers, d. h., wenn das Netzwerk stark belastet ist und ein Teilnehmer VOIP (höhere ARP-Priorität) und einen Webdurchsuchungs-(geringere ARP-Priorität)Träger aufbauen möchte, das Netzwerk typischerweise lediglich eine VOIP-Sitzung aufbaut, um nicht überlastet zu werden. Oder im Fall, wenn es bereits überlastet ist, wird es die Träger/Dienste mit geringeren ARP-Prioritäten abstoßen.
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Gemäß einem Beispiel der Erfindung werden sowohl der QCI- als auch der ARP-Parameter in Kombination zum Einstellen einer Priorität des Teilnehmers gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung verwendet.
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4 zeigt ferner zwei drahtlosfähige Kameras, d. h., Mobilmodemkameras 102a, 102b, die mit Benutzeridentitäten in Benutzeridentifikationsmodulen 402a, 402b, wie SIM-Karten ausgestattet sind. Die Benuterzidentitäten in den Benutzeridentifikationsmodulen stellen Benutzer des Drahtlosübertragungssystems dar, d. h., Benutzer, die eine Drahtlosübertragungskapazität (oder Funkressourcen) zur Kommunikation von Daten, wie Video-/TV-Signale, benötigen.
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5 zeigt die Bildung eines Kapazitätsbereichsgitters gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Zellen eines Kapazitätsbereichsgitters sind hier grundlegend Zellen eines Abbildungsgitters, das die geografischen Orte identifiziert, hier die Orte oder Zellen A1 bis C6.
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In jeder Gitterzelle bewahrt der Brokerdienstanbieter Informationen als Funktion der Zeit auf, wie viel Kapazität er zum Verkauf verfügbar hat, und wie viel er bereits reserviert hat. Dies ist ferner in den Kapazitätsbereichsgitterverwendungsszenarien der 6A bis 6C veranschaulicht.
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6A zeigt ein leeres Gitter, bevor eine verfügbare Drahtlosübertragungskapazität vom Betreiber empfangen wird: für alle Zellen zu jeder Zeit gilt: Verfügbarkeit = k. A. und Reservierung = k. A.
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6B zeigt das Kapazitätsbereichsgitter in einer Situation, in der der Brokerdienstanbieter die verfügbare Drahtlosübertragungskapazität vom Betreiber empfangen hat, der Brokerdienstanbieter aber noch keine Reservierungen gemacht hat: für alle Zellen zu jeder Zeit gilt: Verfügbarkeit = 10 MB und Reservierung = k. A. 6B nimmt den einfachsten Fall an, in dem der Betreiber dem gesamten Netzwerk 24/7 (zu jeder Zeit) die gleichen Ressourcen gegeben hat. Es wird angemerkt, dass der Betreiber in der Praxis die dem Brokerdienstanbieter gegebene Kapazität beruhend auf Ort und/oder Zeit variieren möchte. Dies wird durch das Gitter voll unterstützt, ist hier aber weggelassen, um das Beispiel leichter verständlich zu halten.
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6C zeigt das Kapazitätsbereichsgitter in einer Situation, in der der Brokerdienstanbieter die verfügbare Drahtlosübertragungskapazität von dem Betreiber erhalten hat und auch Reservierungen für die Benutzer gemacht hat:
Der Broker hat eine Kapazität von 5 MB für den Benutzer A im Zeitabschnitt 07:00 bis 09:00 am Ort A3 und eine Kapazität von 2 MB für den Benutzer B über das gesamte Netzwerk ab der Zeit 08:00 reserviert. Das Kapazitätsbereichsgitter zeigt, wie viel Kapazität in jeder der Zellen noch vorhanden ist.
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Ohne den Schutzbereich und die Interpretation der Patentansprüche einzuschränken, sind bestimmte technische Wirkungen eines oder mehrerer der hier offenbarten Ausführungsbeispiele im Folgenden aufgeführt: eine technische Wirkung ist eine effektive Drahtlosübertragungskapazitätsregelung beruhend auf einer verfügbaren Kapazität und einem Übertragungskapazitätsbedarf. Ein weiterer technischer Effekt ist die Bereitstellung eines Verfahrens und einer Vorrichtung zum Reservieren und Zuteilen von Bandbreite für eine Live-Rundsendeübertragung eines Ereignisses.
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Es wird angemerkt, dass einige der vorstehend beschriebenen Funktionen oder Verfahrensschritte in unterschiedlicher Reihenfolge und/oder gleichzeitig zueinander durchgeführt werden können. Ferner kann eine oder können mehrere der vorstehend beschriebenen Funktionen oder Verfahrensschritte optional sein oder kombiniert werden.
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Die vorstehende Beschreibung hat anhand nicht einschränkender Beispiele bestimmter Implementierungen und von Ausführungsbeispielen der Erfindung eine vollständige und informative Beschreibung des durch die Erfinder gegenwärtig erachteten besten Ausführungsbeispiels bereitgestellt. Für den Fachmann ist aber klar ersichtlich, dass die Erfindung nicht auf Einzelheiten der vorstehend angeführten Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern in anderen Ausführungsbeispielen unter Verwendung äquivalenter Einrichtungen implementiert werden kann, ohne von den Eigenschaften der Erfindung abzuweichen. Ferner können einige der Merkmale der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele dieser Erfindung vorteilhaft ohne die entsprechende Verwendung anderer Merkmale verwendet werden. So soll die vorstehende Beschreibung lediglich als die Prinzipien der Erfindung veranschaulichend betrachtet werden und nicht als die Erfindung einschränkend. Der Schutzbereich der Erfindung ist lediglich durch die beigefügten Patentansprüche beschränkt.