-
Bandsperrfilter
werden benötigt,
um unerwünschte
Frequenzbänder
zu unterdrücken.
Solche Filter können
z.B. vorteilhaft eingesetzt werden, wenn bei zwei nahe beieinander
liegenden Frequenzbändern
eines drahtlosen Übertragungsstandards
eines der beiden ausgeblendet werden soll, wobei neben dem gewünschten
Empfangsband noch weitere Frequenzbereiche ungedämpft das Filter passieren können sollen.
Der Durchlassbereich des Filters sollte im Idealfall mindestens
die Bandbreite des zu empfangenden Systems aufweisen und dort eine
nur geringe Einfügedämpfung erzeugen.
Im Sperrbereich sollte so ein Filter eine hohe Dämpfung aufweisen und im Idealfall
einen schnellen Übergang
vom Durchlassbereich zum Bandsperrbereich, also eine steile Flanke
des Durchlassbereiches besitzen.
-
Es
sind verschiedene Notchfilter und Bandsperrfilter mit geringer Sperrbandbreite
bekannt, die im Wesentlichen auf einer Verschaltung von Impedanzelementen
beruhen. Solche Verschaltungen von Impedanzelementen können beispielsweise
aus einer Ladder Type Anordnung mit SAW Resonatoren bestehen, die
dann in Serien- oder in Parallelzweigen angeordnet sind. Zumeist
ist ein aufwendiges Anpassnetzwerk erforderlich, um überhaupt
einen Durchlassbereich mit vernünftiger
Bandbreite zu realisieren.
-
Ein
weiteres Problem, das bei SAW Bandsperrfiltern auftreten kann, ist
die mangelnde Leistungsfestigkeit, die zum Verschleiß von Elektrodenstrukturen
und damit zum vorzeitigen Ausfall der entsprechenden Filterbauelemente
führt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Bandsperrfilter anzugeben,
welches zumindest eines der genannten Probleme beseitigt.
-
Es
wird ein Bandsperrfilter angegeben, welches auf einem piezoelektrischen
Substrat realisiert ist und aus einer Reihe darauf angeordneter
SAW-Impedanzelemente besteht. Die Anordnung umfasst zumindest einen
Serienzweig und mehrere dazu parallele Parallelzweige, wobei in
dem zumindest einen Serienzweig zumindest ein Serienresonator und
in den Parallelzweigen jeweils zumindest ein einen Interdigitalwandler
umfassendes Parallel-Impedanzelement angeordnet sind. Maßgeblich
für die
Sperrwirkung des Bandsperrfilters ist das Verhältnis der Fingerperioden der
die Frequenz der jeweiligen Impedanzelemente bestimmenden Interdigitalwandler.
Die mittlere Fingerperiode im Interdigitalwandler des zumindest
einen Serienresonators ist dabei größer gewählt als die mittlere Fingerperiode
im Interdigitalwandler der Parallel-Impedanzelemente. Damit ist
die der Fingerperiode entsprechende Resonanzfrequenz in den Interdigitalwandlern
der Parallel-Impedanzelemente höher
als die Resonanzfrequenz der Serienresonatoren.
-
Mit
einer solchen Anordnung gelingt es, ein Sperrband mit einer Breite
von 2 % bis mehr als 5 % relativ zur Mittenfrequenz des Sperrbandes
zu erzielen. Bei geeigneter Wahl der Fingerperioden kann auch eine
steile Flanke zwischen dem Sperrband und dem Durchlassbereich des
Bandsperrfilters erhalten werden. Ein geeignetes Verhältnis der
Fingerperiode Ps des Serienresonators zur
Fingerperiode Pp des Parallel-Impedanzelements
liegt zwischen 1,03 und 1,10. mit einer solchen Auswahl wird erreicht,
dass die Antiresonanz der Parallel-Impedanzelemente die rechte Flanke
der Bandsperre bildet, während
die linke Flanke der Bandsperre im Wesentlichen von der Antiresonanz
der Serienresonatoren gebildet wird.
-
Vorteilhaft
ist es dabei, mehrere Parallel-Impedanzelemente in einer entsprechenden
Anzahl von Parallelzweigen vorzusehen und auch im Serienzweig eine
Mehrzahl von Serienresonatoren anzuordnen. Jedes Parallel-Impedanzelement
kann dabei eine von den anderen Parallel-Impedanzelementen verschiedene
Fingerperiode aufweisen, ebenso wie jeder Serienresonator eine andere
Fingerperiode aufweisen kann, wobei für jedes denkbare Paar, gebildet
aus jeweils einem Parallel-Impedanzelement und einem Serienresonator
gilt, dass vorzugsweise das genannte Verhältnis der Fingerperioden eingehalten
wird. Je größer der
Unterschied in der Fingerperiode gewählt wird, desto größer wird
die Bandbreite der Bandsperre.
-
Beim
erfindungsgemäßen Bandsperrfilter
ist es möglich,
die Parallel-Impedanzelemente als reine Interdigitalwandler ohne
Reflektoren auszuführen.
Dadurch wird der Chipflächenbedarf
auf der Oberfläche
des piezoelektrischen Substrats verringert, ohne dass dabei die
Einfügedämpfung im
Durchlassbereich ansteigt. Parallel dazu können auch Kosten für das Substratmaterial
eingespart werden, bedingt durch die verringerte Bauelementgröße. Als
weiterer Vorteil dieser Ausführung
ergibt sich, dass die Leistungsfestigkeit des Bandsperrfilters verbessert
wird. Es zeigt sich nämlich,
dass in einem nur aus einem Interdigitalwandler bestehenden Parallel-Impedanzelement
eine homogene lokale Leistungsverteilung über die Länge des Interdigitalwandlers
erhalten wird, die keine lokale Spitzen aufweist. Dies führt daher
zu einer gleichmäßigen Belastung über die
Länge des
Wandlers. Gegenüber
einer ungleichmäßigen, Spitzen
aufweisenden Leistungsverteilung bei herkömmlichen Parallel-Impedanzelementen,
die üblicherweise als
Resonatoren ausgeführt
sind, wird bei der vorgeschlagenen Ausgestaltung die maximal im
Parallel-Impedanzelement auftretende Leistungsdichte deutlich reduziert.
Dies erhöht
die Lebensdauer und damit die Zuverlässigkeit des Bauelements und
erlaubt darüber
hinaus die Beaufschlagung des Filters mit einer höheren Leistung
gegenüber
bekannten, als Impedanznetzwerk ausgeführten Bandsperrfiltern.
-
Weiterhin
ist es vorteilhaft, die als reine Interdigitalwandler ausgebildeten
Parallel-Impedanzelemente homogen auszuführen, sodass sie über die
Länge des
Wandlers gesehen eine konstante Metallisierungsstärke sowie
gleichbleibende Fingerbreiten und Fingerabstände aufweisen. Eine homogene
Ausführung
des Interdigitalwandlers führt
dazu, dass die andernfalls an Stellen von Inhomogenitäten lokale
Resonanzen auftreten, die wiederum zu einer lokalen Leistungsüberhöhung am
Ort der Inhomogenität
führen
würden.
-
Daneben
gelingt es auch auf andere Weise, Parallel-Impedanzelemente mit
minimierter maximaler lokaler Leistungsdichte zu realisieren, wenn
die Parallel-Impedanzelemente als SAW-Resonatoren ausgeführt sind, die einen synchronen
Aufbau aufweisen. Ein synchroner Resonator umfasst einen homogenen
Interdigitalwandler, der beidseitig von je einem Reflektor begrenzt
ist, in dem sich Fingerbreite, Fingerperiode und Metallisierungsstärke des
Interdigitalwandlers fortsetzt. Auch der Abstand zwischen Interdigitalwandler
und Reflektor entspricht einer Fingerperiode, sodass insgesamt eine äußerst homogene
Metallisierungsstruktur im synchronen Resonator realisiert ist.
Auch mit einem solchen synchronen Resonator wird eine äußerst homogene
Leistungsverteilung über
die Länge
des Resonators erzielt, wobei die Leistungsbelastung am Übergang vom
Interdigitalwandler zum Reflektor auftritt. Dagegen kann gezeigt
werden, dass bei einem deutlich asynchronen Resonator, der beispielsweise
einen von der Fingerperiode abweichenden Abstand zwischen Reflektor
und Interdigitalwandler aufweist, an genau diesem Übergang
Leistungsüberhöhungen auftreten,
die auf zusätzliche
lokale Resonanzen zurückgeführt werden
können.
-
Für eine weitere
bezüglich
der Leistungsfestigkeit verbesserte Variante eines Bandsperrfilters
wird vorgeschlagen, die Parallel-Impedanzelemente als kaskadierte
Interdigitalwandler auszuführen
oder als Resonatoren, die solche kaskadierte Interdigitalwandler
aufweisen. Ein kaskadierter Interdigitalwandler besteht aus mehreren
seriell miteinander verschalteten Teilwandlern, die vorzugsweise
eng benachbart transversal nebeneinander angeordnet sind. In einem
kaskadierten Wandler teilen sich also n Teilwandler die Gesamtapertur
des kaskadierten Interdigitalwandlers. Durch diese Serienverschaltung
wird außerdem
eine Spannungsteilung erhalten, sodass jeder Teilwandler gegenüber einem
nicht kaskadierten Wandler nun mit einer geringeren Spannung beaufschlagt
ist.
-
Vorzugsweise
wird die Kaskadierung gleichmäßig vorgenommen,
und die n Teilwandler identisch ausgebildet. In einer solchen Ausgestaltung
liegt an jedem Teilwandler nur der n-te Teil der Gesamtspannung
an, wobei die Anzahl n zumindest zwei beträgt und 5 oder mehr erreichen
kann. Nachteilig an der Kaskadierung ist, dass zum Erzielen einer
gleichbleibenden Gesamtimpedanz gegenüber dem unkaskadierten Interdigitalwandler
die Fläche
des Wandlers um den Faktor n2 erhöht werden
muss. Dies gelingt über
eine Verlängerung der
Teilwandler bzw. durch eine Verbreiterung der Gesamtapertur gegenüber einem
unkaskadierten. Ein zweifach kaskadierter Interdigitalwandler (n
= 2) erfordert eine vierfache Fläche
bei gleichblei bender Impedanz gegenüber einem nichtkaskadierten
Wandler. Die akustische Leistungsdichte wird dadurch um einen Faktor
4 verringert. Der Grad der Kaskadierung wird daher nur so hoch gewählt, wie
für die
gewünschte
Leistungsfestigkeit erforderlich, um den Flächenbedarf für das Bandsperrfilter
zu minimieren.
-
Aufgrund
der vom Serienresonator relativ stark abweichenden Fingerperiode
wirken die Parallel-Impedanzelemente im Durchlassbereich des Bandsperrfilters
im Wesentlichen als statische Kapazitäten. Da dies zu einer ungünstigen
Lage des Filters im Smith-Diagramm führen würde, wird dieser Effekt vorteilhaft
durch externe Anpasselemente ausgeglichen und so das Filter wieder
angepasst. Dazu sind z.B. Parallel-Induktivitäten geeignet die parallel zu
den Parallelzweigen, den Serienzweigen oder parallel zu Ein- und
Ausgang geschaltet werden.
-
Das
erfindungsgemäße Bandsperrfilter
hat darüber
hinaus den Vorteil, dass gegenüber
einem Ladder Type Bandpassfilter eine wesentlich höhere Bandbreite
im Durchlassbereich erzielt werden kann, die wesentlich größer als
der Pol-Nullstellenabstand der verwendeten Parallel-Impedanzelemente
bzw. Serienresonatoren sein kann. Weil die Resonanz der Parallel-Impedanzelemente
deutlich oberhalb des Durchlassbereichs liegt, werden von diesen
im Durchlassbereich nur geringfügig
akustische Wellen angeregt. Dies führt dazu, dass mit einem als
reinem Interdigitalwandler ausgeführten Parallel-Impedanzelement im
Durchlassbereich eine gegen einen mit Reflektoren ausgestatteten
Resonator nur geringfügig
verschlechterte Einfügedämpfung erhalten
wird. Anders dagegen in den Serienresonatoren, die sämtlich Reflektoren
zur Verringerung der Einfügedämpfung aufweisen.
-
Zur
Anpassung des Bandsperrfilters können
die Anpasselemente an unterschiedlichen Orten der Ladder Typ Anordnung
eingefügt
werden. In einer Ausführung
wird eine gute Anpassung durch zwei Parallel-Induktivitäten erreicht,
die am Ein- und Ausgang des Bandsperrfilters in einem gegen Masse
geschalteten Parallelzweig vorgesehen sind.
-
In
einer weiteren Ausführung
werden zumindest drei Parallelzweige mit einem jeweils darin angeordneten
Parallel-Impedanzelement
vorgesehen, wobei eine der Induktivitäten parallel zu einem der mittleren
Parallel-Impedanzelemente in einem gegen Masse geschalteten Parallelzweig
vorgesehen ist.
-
In
einer Ausführung übersteigt
die Anzahl der Parallel-Impedanzelemente
diejenige der Serienresonatoren. Möglich ist es jedoch auch, das
Bandsperrfilter am Ein- und Ausgang mit zumindest je einem Serienresonator
zu verschalten.
-
Im
Bandsperrfilter können
Durchlassbereich und Sperrbereich unmittelbar nebeneinander liegen.
Die Steilheit der Flanke zwischen Durchlass und Sperrbereich muss
sich mit abnehmendem Abstand erhöhen.
Sie lässt
sich zusätzlich
verbessern, wenn parallel zu einem oder mehreren Serienresonatoren
eine Kapazität
geschaltet wird. Diese kann vorteilhaft neben den Impedanzelementen
auf der Oberfläche
des Substrats als Metallisierungsstruktur realisiert werden. Die
Kapazität
kann beispielsweise in Form von benachbarten metallisierten Flächen oder
besser als Interdigitalstruktur ausgeführt werden. Vorteilhaft ist
es, die Interdigitalstruktur als reine Kapazität auszubilden, die keine Verluste
in Form von abgestrahlten akustischen Oberflächen wellen erzeugt. Dazu kann
entweder die Fingerperiode deutlich kleiner gewählt werden, als die der im
Bandsperrfilter verwendeten Interdigitalwandler. Möglich ist es
auch, die Interdigitalstruktur auf der Oberfläche des Substrats relativ zu
den Serienresonatoren gedreht auszuführen, sodass sie in einer Kristallrichtung
angeordnet sind, in der akustische Oberflächenwellen nicht oder nur schwach
angeregt werden. Bei Lithiumtantalat als Substratmaterial gelingt
dies z.B. mit einer Drehung der Interdigitalstruktur um 90° gegenüber dem
Interdigitalwandler eines Serienresonators.
-
Ein
weiter verbessertes Eigenschaftsspektrum wird erhalten, wenn das
Bandsperrfilter mit einem Bandpassfilter in Serie geschaltet wird.
Auf diese Weise erhält
man ein kombiniertes Filterelement, welches sowohl einen Sperrbereich
als auch einen beidseitig von einer Flanke begrenzten Durchlassbereich
aufweist. Dieses Kombinationselement kann in einem gewünschten
Durchlassbereich gegebener Bandbreite mit minimaler Einfügedämpfung arbeiten
und dabei gleichzeitig in einem unmittelbar hin zu höheren Frequenzen
angrenzenden Sperrbereich ein zweites Band mit hoher Sperrwirkung
dämpfen.
-
Vorteilhaft
wird für
eine solche Filterkombination auch das Bandpassfilter als Ladder
Type Anordnung von Serien- und Parallelresonatoren ausgeführt. Weitere
Vorteile werden erzielt, wenn Bandpassfilter und Bandsperrfilter
auf dem gleichen Substrat angeordnet sind. Bezüglich ihrer Fingerperioden
und damit ihrer Mittenfrequenzen sind beide Filter so an einander
angepasst, dass die rechte Flanke des Durchlassbereichs mit der
linken Flanke des Sperrbereichs zusammenfällt. Damit wird eine optimale
Flanke und ein minimaler Abstand zwischen Durchlassbereich und Sperrbereich
erzielt. Aus diesem Grund weisen auch sämtliche SAW-Impedanzelemente
der beiden Filter ähnliche
Fingerperioden auf, die ohne spürbare
Performanceverluste mit der gleichem Metallisierung ausgeführt werden
können.
Damit gelingt auch die Herstellung von Bandpassfilter und Bandsperrfilter
auf einem Substrat in einem gemeinsamen Herstellungsprozess ohne
zusätzliche
Schritte.
-
Für eine solche
Kombination ist es außerdem
nicht erforderlich, Bandpassfilter und Bandsperrfilter zu trennen.
Vielmehr ist es möglich,
die Kombination in einer einzigen Ladder Type Anordnung zu realisieren.
Dabei können
sogar die Serienresonatoren unverändert bleiben. Diese werden
dann zum einen mit Parallel-Impedanzelementen, verschaltet, deren
Frequenzlagen einmal wie vorgeschlagen zum Bandsperrfilter passend ausgeführt sind.
Zum Anderen werden Parallel-Impedanzelemente vorgesehen, deren Fingerperiode
für ein Bandpassfilter
passend ausgeführt
sind. Dort liegt die Anti-Resonanz des Parallel-Impedanzelements ungefähr bei der
Resonanz des Serienresonators. Die Fingerperiode von Parallel-Impedanzelement
und Serienresonator unterscheidet sich im Bandpassfilter daher nur
um einen Wert, der ungefähr
dem Pol-Nullstellenabstand des jeweiligen Resonators entspricht.
Dieser wiederum ist vom Substratmaterial und von der Metallisierung
abhängig.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und den dazugehörigen Figuren näher erläutert. Diese
sind rein schematisch und nicht maßstabsgetreu ausgeführt, sodass
den Figuren weder relative noch absolute Maßangaben entnommen werden können.
-
Es
zeigen:
-
1 ein
Bandsperrfilter mit Anpasselementen im Ersatzschaltbild,
-
2 die
Metallisierungsstruktur des in 1 gezeigten
Filters,
-
3 eine
weitere Metallisierungsstruktur für das Bandsperrfilter von 1,
-
4 ein
Ersatzschaltbild eines weiteren Bandsperrfilters mit induktiven
und kapazitiven Anpasselementen,
-
5 die
Metallisierungsstruktur eines Filters mit auf dem Substrat realisierten
kapazitiven Anpasselementen,
-
6 einen
kaskadierten Interdigitalwandler,
-
7 die
Durchlasskurve des in 1 gezeigten Filters,
-
8a die
lokale Leistungsverteilung am ersten Parallel-Resonator eines Bandsperrfilters,
-
8b die
maximale Leistungsdichte am ersten Parallel-Resonator,
-
9a die
maximale Leistungsdichte über
die Frequenz am ersten Parallel-Resonator eines bekannten Bandsperrfilters,
-
9b die
lokale Leistungsverteilung am selben Resonator,
-
10a die maximale Leistungsdichte am ersten Parallel-Impedanzelement an
einem Bandsperrfilter gemäß 3,
-
10b die lokale Leistungsverteilung an dem selben
Parallel-Impedanzelement,
-
11 die
Verschaltung eines Bandsperrfilters mit einem Bandpassfilter als
Ersatzschaltbild, und
-
12 die
Durchlasskurve der Anordnung gemäß 11.
-
1 zeigt
das Ersatzschaltbild einer möglichen
Ausgestaltung eines Bandsperrfilters. Dieses ist als Reaktanzfilter
in Ladder Type Struktur ausgebildet und umfasst einen seriellen
Zweig, in dem zwei Serienresonatoren RS1 und RS2 angeordnet sind.
Parallel zum Serienzweig sind drei Parallelzweige vorgesehen, in denen
jeweils ein Parallel-Impedanzelement RP1 bis RP3 angeordnet ist.
Die Parallel-Impedanzelemente umfassen zumindest einen Interdigitalwandler
mit einer Fingerperiode PP, die kleiner
ist als die mittlere Fingerperiode Ps der
Serienresonatoren RS bzw. deren Interdigitalwandler. Des weiteren
umfasst das Filter zwei parallel zum Serienzweig geschaltete Anpasselemente
AEI die am Eingang IN und am Ausgang OUT als parallele Induktivitäten gegen
Masse geschaltet sind.
-
2 zeigt
eine mögliche
Metallisierungsstruktur, mit der das in 1 dargestellte
Bandsperrfilter auf einem piezoelektrischen Substrat verwirklicht
werden kann. Die Serienresonatoren RS1, RS2 sind als Eintor-Resonatoren
ausgebildet. Die Parallel-Impedanzelemente RP1, RP2, RP3 sind als
synchrone Resonatoren (hier als Parallel-Resonator bezeichnet) ausgebildet,
die wie die Serienresonatoren jeweils einen Interdigitalwandler
umfassen, der zwischen zwei Reflektoren angeordnet ist. Dabei sind
die Fingerbreiten und -Abstände in
den Reflektoren und im Interdigitalwandler des synchronen Parallel-Resonators
gleich und entsprechen ebenso der Fingerperiode Pp wie
der Abstand des Interdigitalwandlers zum Reflektor. Die in 1 zusätzlich dargestellten
induktiven Anpassungselemente AEI können extern realisiert sein.
-
3 zeigt
eine weitere mögliche
Metallisierungsstruktur für
ein erfindungsgemäßes Bandsperrfilter, bei
dem die Parallel-Impedanzelemente RP als bloße Interdigitalstruktur ohne
Reflektoren ausgeführt
sind.
-
4 zeigt
das Ersatzschaltbild für
eine weitere Ausführung
eines Bandsperrfilters, bei dem ausgehend von dem in 1 dargestellten
Bandsperrfilter zusätzlich
noch zwei Anpasselemente AEC vorgesehen sind, die jeweils parallel
zu den Serienresonatoren geschaltete Kapazitäten AEC1, AEC2 umfassen. Mit
diesen zusätzlichen
Anpasselementen AEC lässt
sich die rechte Flanke des Durchlassbereichs steiler gestalten.
-
5 zeigt
eine Metallisierung für
das in 4 dargestellte Bandsperrfilter, bei dem die kapazitiven Anpasselemente
AEC als Metallisierungsstruktur auf dem piezoelektrischen Substrat
ausgebildet sind und hier in Form eines Interdigitalwandlers ausgeführt sind.
Zur Vermeidung einer Wechselwirkung mit Serienresonator oder Parallel-Impedanzelement
ist die Fingerperiode in den kapazitiven Anpasselementen AEC kleiner
gewählt
als im Serienresonator und daher auch kleiner als im Parallel-Impedanzelement.
Außerdem
ist der Interdigitalwandler um 90° gegenüber dem
Serienresonator verdreht.
-
6 zeigt
einen kaskadierten Interdigitalwandler, der sowohl als Parallel-Impedanzelement,
als auch in einem Serienresonator zusammen mit Reflektoren einsetzbar
ist. Der kaskadierte Interdigitalwandler umfasst zwei in Serie geschaltete
Teilwandler TW1 und TW2, die transversal nebeneinander angeordnet
sind und eine gemeinsame mittlere Stromschiene aufweisen können. Vorzugsweise
ist die Kaskadierung symmetrisch, sodass die Teilaperturen AP1,
AP2 gleich groß sind.
Die beiden Teilspuren werden vorzugsweise akustisch gegenphasig
be trieben. Der kaskadierte Interdigitalwandler kann aber auch z.B.
durch Umklappen einer der Teilspuren in einen Interdigitalwandler
mit gleichphasig betreibbaren Teilspuren überführt werden.
-
7 zeigt
die übereinander
gelegten Durchlasskurven für
zwei Bandsperrfilter, die gemäß dem Ersatzschaltbild
von 1 ausgebildet und mit Metallisierungen wie in 2 bzw. 3 dargestellt
ausgeführt sind.
Man sieht, dass beide Filter nahezu identische Durchlasskurven aufweisen
und lediglich im Sperrbereich minimal voneinander abweichen. Dies
zeigt, dass die Ausführungen
mit Parallel-Impedanzelementen mit und ohne Reflektoren praktisch
gleichwertig sind, sodass die Ausführung ohne Reflektoren wegen
des damit erzielbaren Platzgewinns auf der Oberfläche des
Substrats nahezu immer bevorzugt ist.
-
7 zeigt
weiterhin, dass die relative Bandbreite des Durchlassbereichs bezogen
auf seine Mittenfrequenz mehr als 5% und hier sogar 20% beträgt. Der Übergang
vom sehr breiten Durchlassbereich mit einer geringen Einfügedämpfung von
maximal +/- 2 dB zum Sperrband verläuft mit einer steilen Flanke,
die innerhalb weniger als 20 MHz abfällt. (Die Mittenfrequenz der
Bandsperre liegt hier bei ca. 900 MHz.) Dies zeigt, dass das Bandsperrfilter
hervorragend zum Sperren eines Sperrbandes in enger Nachbarschaft
zu einem Nutzband eingesetzt werden kann.
-
Die
Darstellungen in 8a und 8b verdeutlichen
die hohe Leistungsfestigkeit, die mit einem gemäß den 1 und 2 ausgeführten Bandsperrfilter
erzielt werden kann. 8a zeigt die Leistungsverteilung
am ersten Parallel-Impedanzelement
bei einer fixen Frequenz von hier 903,5 MHz.
-
Die
Leistungsverteilung ist über
die Länge
des als synchroner Resonator ausgebildeten Parallel-Impedanzelement
bestimmt und für
jeden einzelnen Wandlerfinger in Form einer vertikal auf der X-Achse
stehenden Linie dargestellt, wobei die X-Achse die Längendimension
des Parallel-Resonators darstellt. Es zeigt sich, dass die Leistungsverteilung äußerst homogen
ist und am Ende des Interdigitalwandlers zum Reflektor hin abfällt. Diese
homogene Leistungsverteilung gewährleistet,
dass alle Finger gleichmäßig mit
Leistung beaufschlagt sind, sodass es an keiner Stelle zu einer
Belastungsspitze kommt, die anfällig
für eine
Beschädigung der
Metallisierungsstruktur wäre.
-
Während die
Leistungsverteilung gemäß 8a bei
einer fixen Frequenz bestimmt ist, zeigt die 8b, wie
die maximale am ersten Parallel-Resonator bestimmte maximale Leistungsdichte über die
Frequenz variiert. Es zeigt sich, dass die Parallel-Resonatoren
ihrer Funktion entsprechend ausschließlich im Sperrband belastet
sind, wobei die maximale Leistungsdichte im Sperrband auch über die
Frequenz relativ gleichmäßig verteilt
auf die Parallel-Resonatoren (hier auf den ersten Parallel-Resonator)
einwirkt.
-
Im
Vergleich dazu ist in 9a die Leistungsverteilung für ein ähnliches
Bandsperrfilter dargestellt, bei dem die in 8a als
synchrone Resonatoren ausgebildeten Parallel-Impedanzelemente hier durch asynchrone
Resonatoren ersetzt sind. Dazu werden homogene Interdigitalwandler
und homogene Reflektoren verwendet, wobei die Fingerperiode im Reflektor
jedoch 1 % kleiner ist als im Wandler und wobei der Wandler-Reflektorabstand
(gemessen an den Fingerkanten) im Vergleich zur Fingerperiode des
Interdigitalwandlers um 12 % reduziert ist.
-
Aus
der Leistungsverteilung gemäß 9a zeigt
sich, dass ein asynchroner paralleler Resonator im Sperrband bei
ca. 903,5 MHz eine schmalbandige Leistungsüberhöhung aufweist, deren Leistungsdichte
um einen Faktor von ca. 4 über
dem mittleren Wert liegt. Dies bedeutet, dass ein mit dieser Frequenz
belastetes Bandsperrfilter eine stark reduzierte Lebensdauer aufweist.
Gleichzeitig zeigt es die Überlegenheit
bezüglich der
Leistungsverträglichkeit
eines erfindungsgemäß mit synchronen
Resonatoren als Parallel-Impedanzelemente ausgebildeten Bandsperrfilters.
-
9b zeigt
noch einmal zur Verdeutlichung die über die Länge des ersten Parallel-Resonators
bestimmte Leistungsverteilung eines asynchron ausgebildeten Parallel-Resonators.
Man erkennt, dass hier die Leistung nicht mehr homogen über die
Länge des
Parallel-Resonators verteilt ist, sondern dass im Übergang zwischen
Interdigitalwandler und Reflektor Leistungsüberhöhungen auftreten, die auf dort
sich ausbildende Resonanzen zurückzuführen sind.
Auch hieraus wird klar, dass ein solcher Resonator in seiner Leistungsverträglichkeit
deutlich reduziert ist gegenüber
einem synchronen Resonator.
-
10a zeigt die Leistungsdichte im ersten Parallelimpedanzelement
RP1 eines gemäß 3 ausgebildeten
Bandsperrfilters mit als homogene Interdigitalwandler ausgebildeten
Parallel-Impedanzelementen. Hier zeigt sich fast noch stärker als
bei der Ausführung
mit synchronen Resonatoren, dass die über die Frequenz bestimmte
maximale Leistungsdichte am ersten Parallel-Impedanzelement über die
Frequenz äußerst gleichmäßig ist.
Dies bedeutet, dass im Sperrband keine übermäßige Leistungsüberhöhung auftritt,
die zu einer Belastung des Bandsperrfilters führen könnte.
-
10b zeigt die bei der Beispiel-Frequenz von 903,5
MHz simulierte Leistungsverteilung über die Länge des ersten der als homogene
Interdigitalwandler ausgebildeten Parallel-Impedanzelemente. Auch hier zeigt sich,
dass die Leistung gleichmäßig über den
Interdigitalwandler verteilt ist und keine Leistungsüberhöhung stattfindet.
-
Im
Folgenden wird beispielhaft ein erfindungsgemäßes Bandsperrfilter genauer
beschrieben. Das Filter weist wie in 1 angegeben
drei Parallel-Impedanzelemente auf, die jeweils als homogene Interdigitalwandler
ohne Reflektoren ausgeführt
sind. Im seriellen Zweig sind zwei Serienresonatoren angeordnet,
die als asynchrone Resonatoren ausgebildet sind. Das Filter wird
auf einem Lithiumtantalat Substrat mit einer Metallisierungsstruktur
z.B. aus AlCuAl ausgeführt.
Die Gesamtmetallschichtdicke beträgt ca. 330 nm. Das Metallisierungsverhältnis wird
auf 0,65 eingestellt. Jeder Reflektor der Serienresonatoren enthält ca. 34
Reflektorfinger. Am Ein- und
Ausgang des Filters ist jeweils ein induktives Anpasselement AEE
mit einer Induktivität
von ca. 6 nH parallel zum Serienzweig geschaltet.
-
Die
folgende Tabelle gibt für
jedes Impedanzelement (Serienresonator bzw. Parallel-Impedanzelement)
die Fingerzahl, die Apertur, die Periode, die Kaskadierung und das
Verhältnis
zwischen den Fingerperioden von Reflektor und Wandler in den Serienresonatoren
an:
-
Mit
diesen Werten wird die in 3 schematisch
dargestellte Metallisierungsstruktur realisiert, mit der die in 7 dargestellte
Durchlasskurve erhalten wird.
-
Mit
einer wie in 5 mit zusätzlichen kapazitiven Anpasselementen
AEC ausgebildeten Ausführung kann
dem gegenüber
eine weiter verbesserte Flanke zwischen Sperrbereich und Durchlassbereich
erzielt werden.
-
11 zeigt
als Ersatzschaltbild die Verschaltung eines herkömmlichen Bandpassfilters BPF
mit einem erfindungsgemäßen Bandsperrfilter
BSF, mit der neue vorteilhafte Eigenschaften erreicht werden. Das Bandpassfilter
ist als Ladder Type Struktur mit drei Serienresonatoren und drei
Parallelresonatoren ausgebildet.
-
Das
Bandsperrfilter kann beispielsweise wie in 1, 2, 3 oder 5 dargestellt
ausgebildet werden. Kapazitive Anpasselemente können auf der Substratoberfläche, induktive
Anpasselemente als externe Elemente parallel zum Serienzweig gegen
Masse geschaltet werden. Beide Filter BPF und BSF können auf einem
gemeinsamen piezoelektrischen Substrat, beispielsweise auf einem
gemeinsamen Lithiumtantalatchip realisiert sein.
-
Mit
dieser Verschaltung wird die in 12 dargestellte
Durchlasskurve erhalten, die überraschend
vorteilhafter Weise die Eigenschaften der beiden Filter kombiniert.
Neben einem scharf begrenzten Durchlassbereich, der nun zusätzlich eine
steile linke Flanke aufweist, ist ein breiter Bandsperrbereich ausgebildet,
der gegenüber
dem reinen Bandsperrfilter eine noch höhere Selektion von ca. 45 dB
aufweist. Passband und Sperrbereich weisen jeweils eine Bandbreite
von ca. 5 auf.
-
In
einer Abwandlung der in 11 dargestellten
Struktur können
die Parallel-Impedanzelemente von Bandpassfilter und Bandsperrfilter
innerhalb einer gemeinsamen Ladder Type Struktur und beliebig durcheinander
angeordnet realisiert sein. Sämtliche
Parallel-Impedanzelemente der beiden Filtertypen können ohne Reflektoren
als homogene Interdigitalwandler ausgebildet sein, die vorzugsweise
kaskadiert sind. Die Serienimpedanzelemente sind als Resonatoren
mit Reflektoren ausgeführt,
die ebenfalls kaskadierte Interdigitalwandler aufweisen können. Die
Serienresonatoren sind dabei asynchron mit unterschiedlichen Fingerperioden im
Interdigitalwandler und im Reflektor ausgebildet. Der Abstand zwischen
Reflektoren und Interdigitalwandler in den Serienresonatoren kann
regelmäßig sein
und einer Fingerperiode entsprechen, wobei die Abstände jeweils
von Fingermitte zu Fingermitte definiert ist. Damit wird auch im
Serienresonator eine erniedrigte Leistungsdichte und damit eine
höhere
Leistungsverträglichkeit
des Gesamtfilters erhalten. Möglich
ist es jedoch auch, in den Serienresonatoren davon abweichende Abstände zwischen
Interdigitalwandlern und Reflektoren zu realisieren.
-
Das
Bandpassfilter (BPF) kann aber auch als DMS Filter (Dual oder Double
Mode SAW) verwirklicht sein. Es kann als single ended/balanced DMS
Filter verwirklicht sein und so eine integrierte BALUN Funktion (Balanced/Unbalanced)
aufweisen. Das DMS Filter kann auf dem gleichen Substrat wie das
ladder type SAW Filter realisiert sein, vorzugsweise aber auf einem
davon getrennten Substrat.
-
Die
Erfindung wurde nur anhand weniger Ausführungsbeispiele erläutert und
ist nicht auf diese beschränkt.
Insbesondere Anzahl, Anordnung und Kaskadierung der Serien- und
Parallel-Impedanzelemente kann
beliebig variiert werden. Die gleiche Variation ist bezüglich der
Anzahl der Finger, der Aperturen und die Streuung der Fingerperiode über sämtliche
Impedanzelemente eines Zweiges (Parallelzweig oder serieller Zweig)
möglich.
Erfindungsgemäße Bandsperrfilter
sind beispielsweise zum Einsatz in zukünftigen Endgeräten der
mobilen Kommunikation geeignet, um eine für den digitalen Fernsehstandard
DVB-H ausgelegte
Antenne von dem TX-Band des nahegelegenen GSM 800 Standards abzukoppeln
bzw. das Fernsehsignal vor Störsignalen
aus diesem TX-Band zu schützen.
Weiterhin ist es möglich,
erfindungsgemäße Bandsperrfilter
in Empfängern
für den
digitalen TV-Standard DVB-T einzusetzen um auch dort das TX-Band von GSM Mobilfunkgeräten auszufiltern.
-
- BSF
- Bandsperrfilter
- BPF
- Bandpassfilter
- RS
- Serienimpedanzelement,
insbesondere Serienresonator
- RP
- Parallelimpedanzelement,
insbesondere Parallelwandler oder Parallelresonator
- AEI,
AEC
- Anpassungselemente
- AEI
- Parallelinduktivität
- AEC
- Parallelkapazität
- P
- Fingerabstand
= Fingerperiode
- TW
- (kaskadierte)
Teilwandler
- IN
- Eingang
- OUT
- Ausgang
- AP
- Apertur