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Die
Erfindung betrifft ein Scharnier für eine Türe eines Geräts nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner ein
Gerät,
das durch ein derartiges Scharnier gekennzeichnet ist.
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Aus
der
EP 1 321 717 A1 ist
ein Mikrowellengerät
mit einer Türe
bekannt, die durch ein Scharnier an dem Gerät beweglich gelagert ist, wobei
die Bewegung einer Rotation nahekommt. An der Türe ist eine vertikale Drehachse
vorgesehen, an der ein Schwenkhebel gelagert ist, der eine Kulisse
und einen Zahnkranz aufweist. In der Kulisse ist ein vertikaler
Bolzen des Gerätes
geführt.
Der Zahnkranz greift in eine an der Türe vorgesehene Zahnstange ein. Durch
das Zusammenwirken der Kulissenführung und
des Zahntriebes wird eine Bewegung der Türe erreicht, die einer Drehung
angenähert
ist. Die vorbekannte Lösung
ist allerdings kompliziert und aufwendig.
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Ein
Scharnier nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der
DE 77 30 937 U bekannt.
Die
DE 27 41 813 A1 und
die
GB 1 164 727 zeigen ähnliche
Scharniere.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Scharnier der eingangs angegebenen Art
vorzuschlagen, mit dem eine besonders platzsparende Bewegung der Türe realisiert
werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das Scharnier umfaßt einen
geräteseitigen
Führungsbolzen,
der in einer türseitigen
Führungskurve
geführt
ist, und einen türseitigen
Führungsbolzen,
der in einer geräteseitigen
Führungskurve
geführt
ist. Die türseitige Führungskurve
weist gekrümmte
Endbereiche auf, zwischen denen ein geradliniger Bereich oder ein entgegengesetzt
gekrümmter
Bereich vorgesehen ist. Durch die Ausgestaltung der Führungskurven wird
es ermöglichst,
eine platzsparende Bewegung der Türe zu realisieren.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung
im einzelnen erläutert.
In der Zeichnung zeigt
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1 ein
Mikrowellengerät
mit geschlossener Türe
in einer Ansicht von vorne,
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2 das
Mikrowellengerät
gemäß 1 mit
links angeschlagener, geöffneter
Türe in
einer perspektivischen Ansicht,
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3 das
Mikrowellengerät
gemäß 1 mit
rechts angeschlagener, geöffneter
Türe in
einer perspektivischen Ansicht,
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4 eine
vergrößerte, perspektivische
Darstellung des Scharniers des in 2 gezeigten
Geräts,
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5 eine
vergrößerte, perspektivische
Darstellung des unteren Bereichs des in 4 gezeigten Scharniers,
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6 das
Scharnier gemäß den 4 und 5 in
der geschlossenen Stellung in einer perspektivischen Darstellung,
wobei die einzelnen Teile noch nicht miteinander verbunden sind,
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7 einen
Teil des Scharniers gemäß 6,
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8 einen
Teil des türseitigen
Scharnierteils in einer Ansicht von oben, von der Seite, von unten
und in einer perspektivischen Ansicht,
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9 einen
Teil des geräteseitigen
Scharnierteils in einer Ansicht von vorne, einer Ansicht von der
Seite, einer Ansicht von oben und einer vergrößerten Ansicht von oben,
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10 das
in den 6 und 7 gezeigte Scharnier in einer
perspektivischen Ansicht im zusammengebauten Zustand,
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11 das
Scharnier mit einem Teil des in 2 gezeigten
Geräts
und der in 2 gezeigten Tür in einer
Ansicht von oben im vollständig
geöffneten
Zustand,
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12 eine
der 11 entsprechende Darstellung bei annähernd vollständig geöffneter
Tür,
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13 eine
der 11 und 12 entsprechende
Darstellung bei teilweise geschlossener Türe und
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14 eine
den 11, 12 und 13 entsprechende
Darstellung bei geschlossener Türe.
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Das
in der Zeichnung dargestellte Scharnier ist für Geräte aller Art geeignet, insbesondere
für Hausgeräte und/oder
Elektrogeräte.
In 1 ist die Vorderseite eines Mikrowellengeräts 1 gezeigt,
das in seinem unteren Randbereich Bedienelemente 2 aufweist
und an dem eine Türe 3 beweglich
gelagert ist. Die Frontseiten des Geräts 1 und der Türe 3 sind
derart aufeinander abgestimmt, daß sie das aus 1 ersichtliche,
einheitliche Erscheinungsbild aufweisen. Die vertikalen, vorderen, äußeren Endflächen des
Gerätes 1 und
der Türe 3 fluchten
miteinander, wenn die Türe 3 geschlossen
ist.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist die Türe 3 an dem Gerät 1 durch
ein Scharnier 4 links angeschlagen. Bei der Ausführungsform
nach 3 ist die Türe 3 an
dem Gerät 1 durch
das Scharnier 4 rechts angeschlagen.
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Wie
aus 4 ersichtlich besteht das Scharnier 4 aus
einem türseitigen
Scharnierteil 5 und einem geräteseitigen Scharnierteil 6.
Das türseitige Scharnierteil 5 umfaßt ein Befestigungsblech 7,
das mit der Innenseite der Türe 3 verbunden
ist, wobei die Verbindung durch eine Verschraubung, eine Vernietung,
eine Verklebung oder Ähnliches
realisiert sein kann. Von dem Befestigungsblech 7 ist oben
und unten jeweils ein türseitiges
Scharnierblech 8 rechtwinklig abgekantet.
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Das
geräteseitige
Scharnierteil 6 umfaßt
ein oberes und ein unteres Befestigungsblech 9, das mit der
Vorderseite des Geräts 1 verbunden,
insbesondere verschraubt, vernietet, verklebt, etc. ist und von dem
jeweils ein geräteseitiges
Scharnierblech 10 rechtwinklig abgekantet ist.
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An
dem türseitigen
Scharnierteil 5, nämlich an
dem türseitigen
Scharnierblech 8 ist ein türseitiger Führungsbolzen 11 vorgesehen.
Ferner ist an dem türseitigen
Scharnierteil 5, nämlich
dem türseitigen Scharnierblech 8,
eine türseitige
Führungskurve 12 vorgesehen.
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An
dem geräteseitigen
Scharnierteil 6, nämlich
an dem geräteseitigen
Scharnierblech 10 ist ein geräteseitiger Führungsbolzen 13 vorgesehen.
Ferner ist an dem geräteseitigen
Scharnierteil 6, nämlich dem
geräteseitigen
Scharnierblech 10, eine geräteseitige Führungskurve 14 (siehe
insbesondere 9) vorgesehen.
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Der
türseitige
Führungsbolzen 11 ist
in der geräteseitigen
Führungskurve 14 geführt. Der
geräteseitige
Führungsbolzen 13 ist
in der türseitigen Führungskurve 12 geführt.
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Die
türseitige
Führungskurve 12 weist,
wie insbesondere aus 8 ersichtlich, gekrümmte Endbereiche 15 auf,
zwischen denen ein entgegengesetzt gekrümmter Bereich 16 vorgesehen
ist. Die gekrümmten
Endbereiche 15 weisen dieselbe Krümmungsrichtung auf. Sie bilden
annähernd
kreisbogenförmige
Teilstücke
eines Kreisbogens um den türseitigen
Führungsbolzen 11.
Die türseitige
Führungskurve 12 erstreckt
sich über
einen Winkelbereich von etwas mehr als 90° um den türseitigen Führungsbolzen 11. Die
Krümmung
des entgegengesetzt gekrümmten
Bereichs 16 verläuft
entgegengesetzt zur Krümmung
der gekrümmten
Endbereiche 15. Der Krümmungsradius
der gekrümmten
Endbereiche 15 entspricht im wesentlichen dem Abstand der
gekrümmten
Endbereiche 15 von dem türseitigen Führungsbolzen 11. Der
Krümmungsradius
des entgegengesetzt gekrümmten
Bereichs 16 ist wesentlich größer, so daß der entgegengesetzt gekrümmte Bereich 16 wesentlich
flacher gekrümmt
ist als die gekrümmten
Endbereiche 15.
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Je
nach Einbauverhältnissen
können
die Krümmungen
auch abweichend ausgeführt
sein. Insbesondere kann der entgegengesetzt gekrümmte Bereich 16 als
geradliniger Bereich ausgestaltet sein. Ferner können die Bereiche 15–16–15 kreisbogenförmig oder
im wesentlichen kreisbogenförmig
verlaufen.
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An
dem türseitigen
Scharnierblech 8 ist jeweils von außen eine türseitige Lagerplatte 17 aus Kunststoff
befestigt. Die türseitige
Lagerplatte 17 umfaßt
ein Basisteil 18, das in Form und Größe im wesentlichen mit dem
türseitigen
Scharnierblech 8 übereinstimmt.
In das Basisteil 18 ist ein Loch 11' für den türseitigen Führungsbolzen 11 eingearbeitet.
Ferner weist das Basisteil 18 einen geschlitzten Stift 19 auf, der
durch eine entsprechende Öffnung
in dem türseitigen
Scharnierblech 8 hindurchgesteckt werden kann. Auf diese
Weise kann die türseitige
Lagerplatte 17 an das türseitige
Scharnierblech 8 angeclipst werden. Ferner ist an dem Basisteil 18 ein
Führungsteil 20 vorgesehen,
das in Form und Größe der türseitigen
Führungskurve 12 entspricht
und in dem der geräteseitige
Führungsbolzen 13 geführt ist.
Die türseitige
Lagerplatte 17 dient auch als Gleitkörper zwischen den beiden Scharnierteilen.
Sie ist vorzugsweise aus einem Kunststoff mit guten Gleiteigenschaften
und mit guten Verschleißeigenschaften
hergestellt.
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Wie
insbesondere aus 9 ersichtlich verläuft die
geräteseitige
Führungskurve 14 geradlinig. Sie
verläuft
von dem geräteseitigen
Führungsbolzen 13 weg,
also in einer im wesentlichen zum geräteseitigen Führungsbolzen 13 radialen
Richtung.
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11 zeigt
das Scharnier in der vollständig geöffneten
Stellung, in der der Öffnungswinkel
etwa 93° beträgt. Der
geräteseitige
Führungsbolzen 13 befindet
sich am inneren Ende der türseitigen
Führungskurve 12.
Durch den Anschlag des geräteseitigen
Führungsbolzens 13 an
diesem Ende der türseitigen
Führungskurve 12 wird
der Öffnungswinkel
der Türe 8 begrenzt.
Der türseitige
Führungsbolzen 11 befindet
sich annähernd
am äußeren Ende
der geräteseitigen
Führungskurve 14.
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Wenn
der Öffnungswinkel
auf 90° vermindert wird,
wie in 12 gezeigt, wandern die Führungsbolzen 11, 13 um
ein kurzes Stück
in ihren Führungskurven 12, 14.
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Wenn
der Öffnungswinkel
der Türe 3 auf
45° vermindert
worden ist, wie in 13 gezeigt, liegt der geräteseitige
Führungsbolzen 13 in
der Mitte der türseitigen
Führungskurve 12,
also in der Mitte des entgegengesetzt gekrümmten Bereichs 16.
Der türseitige
Führungsbolzen 11 liegt
am inneren Ende der geräteseitigen
Führungskurve 14.
Hierdurch wird erreicht, daß die
Ecke 21 der Türe 3 nicht
an dem Gehäuse
eines benachbarten Möbels 22 anschlägt. Bei dem
benachbarten Möbel 22 kann
es sich um ein anderes Gerät,
ein Einbaumöbel,
ein sonstiges Möbel oder
ein sonstiges Teil handeln. Insbesondere schließt das benachbarte Möbel 22 bündig an
die Seitenfläche
des Geräts 1 an,
wobei es diese Seitenfläche
nach vorne überragt.
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Wenn
die Türe 3 vollständig geschlossen
ist, wie in 14 gezeigt, liegt der geräteseitige
Führungsbolzen 13 am
inneren Ende der türseitigen
Führungskurve 12 an.
Der türseitige
Führungsbolzen 11 liegt
wieder am äußeren Ende
der geräteseitigen Führungskurve 14 an.
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Durch
die Erfindung kann die Forderung erfüllt werden, daß die Türe 3 über die
gesamte Breite des Gerätes 1 von
beispielsweise 60 cm geht. Die Blende mit den Bedienungselementen 2 liegt
dabei unterhalb der Türe 3.
Im Ausführungsbeispiel
beträgt das
Spaltmaß zwischen
Türe 3 und
Blende nur 2,5 mm. Das erfindungsgemäße Scharnier kann derart ausgestaltet
werden, daß es
komplett in der Frontseite der Türe 3 liegt
und bei geschlossener Türe 3 nicht sichtbar
ist. Es kann also derart ausgestaltet werden, daß es bei Ansicht der Türe 3 von
vorne weder oben noch unten noch seitlich vorsteht.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Scharnier
können Öffnungswinkel
von bis zu 90° und
auch von über
90° realisiert
werden, ohne daß die
vordere Frontfläche
der Türe 3,
die als Glasscheibe ausgestaltet sein kann, an das benachbarte Möbel 22 anschlägt. Bei
dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der maximale Öffnungswinkel
93°. Bei
anderen Platzverhältnissen
und/oder einer anderen Ausgestaltung der Scharnierteile können allerdings
auch größere Öffnungswinkel
erreicht werden, beispielsweise Öffnungswinkel
bis 110° und möglicherweise
noch mehr. Über
den gesamten Schwenkbereich bis beispielsweise 93° bzw. 110° wird gewährleistet,
daß die
vordere Front der Türe 3 nicht
an das benachbarte Möbel 22 anschlägt. Im Ausführungsbeispiel
beträgt
der Spalt zwischen der an der vorderen Seite der Türe 3 vorgesehenen
Glasscheibe und dem benachbarten Möbel 22 bei geschlossener
Türe 3,0
mm. Er beträgt über den
gesamten Schwenkbereich mindestens 1,0 mm, d.h. die Türe 3 schwenkt
nur um maximal 2,0 mm aus.
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Durch
die Erfindung ist es möglich,
die Türe sehr
flach auszuführen.
Das Scharnier baut im Ausführungsbeispiel
nur 15 mm in der Tiefe auf.
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Ferner
ist das Scharnier symmetrisch aufgebaut. Es ist also sowohl für Linksanschlag
(2) als auch für
Rechtsanschlag (3) verwendbar. Hierzu muß es lediglich
umgedreht werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Scharnier
kann der Türanschlag
bei geöffneter
Türe 3 im
Scharnier integriert werden. Im Ausführungsbeispiel ist der Türanschlag
mit einer Kraft von 65 N belastbar. Wie erläutert läuft der geräteseitige Führungsbolzen 13 in der
türseitigen
Führungskurve 12 auf
das Kurvenende, so daß der
Türanschlag
genau definiert und mit der geforderten Kraft belastbar ist.
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Das
erfindungsgemäße Scharnier
kann derart realisiert werden, daß es über den gesamten Öffnungswinkel
spielfrei läuft
und sich nicht verklemmt. Dies wird da durch erreicht, daß sich die
beiden Führungsbolzen
in den beiden Führungskurven über den gesamten Öffnungswinkel
in einer gegenläufigen Richtung
bewegen. Die Führungsbolzen
und die Führungskurven
können
als Passung ausgeführt sein.