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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dampfgargerät mit einer einen Garraum begrenzenden Muffel, mit einer Dampferzeugungseinheit zum Einleiten von Dampf in den Garraum und mit einer Kondensationswand, die eine Kondensationsfläche für Dampf bildet, wobei die Kondensationswand zur Vergrößerung der Kondensationsfläche Sicken oder Prägungen aufweist.
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Ein Dampfgarofen ist beispielsweise in der
EP 0 894 460 B1 beschrieben. Derartige Dampfgarofen weisen einen von einer Muffel und einer Tür umschlossenen Garraum und eine Dampferzeugungseinheit zur Erzeugung von Wasserdampf auf. Zudem weisen sie einen Ablauf zum Entfernen von kondensiertem Wasser aus dem Garraum auf. Der Ablauf steht üblicherweise mit Kondensationsflächen in Verbindung, an denen der im Garraum befindliche Dampf kondensiert. Die Dampferzeugungseinheit kann innerhalb oder außerhalb der Muffel angeordnet sein.
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Üblicherweise sind seitliche Halteeinrichtungen zum horizontalen Einschieben von Gargutauflagen vorgesehen, die beispielsweise als U-förmige Bleche ausgebildet sein können, die jeweils an den Seitenwänden der Muffel verankert sind. Eine mögliche Ausgestaltung derartiger Halteelemente ist in der
DE 85 08 617 U1 gezeigt.
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DE 197 33 314 A1 offenbart einen Dampfgarofen mit einem von einer Muffel und einer Tür umschlossenen Dampfgarraum, einer Dampferzeugereinheit zur Erzeugung von Wasserdampf und einem Ablauf zum Entfernen von kondensiertem Wasser aus dem Dampfgarofen, der hinsichtlich seines Nutzungskomforts verbessert werden soll. eine Dampfablöschungsvorrichtung auf, um den in dem Dampfgarraum befindlichen Dampf zur Verminderung des Dampfaustrittes beim Öffnen der Tür zu kondensieren. Diese weist einen an einer Wand der Muffel angeordneten Kondensationskörper, eine Zuführungsleitung zum Zuführen von Kühlflüssigkeit und eine Kühlflüssigkeitsabführung zum Abführen der Kühlflüssigkeit auf. Der Kondensationskörper hat eine durch die Kühlflüssigkeit gekühlte Kühlfläche, an der der Wasserdampf kondensiert.
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DE 199 26 485 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Regelung oder Steuerung von Feuchtigkeit und/oder Temperatur, die in einem Garraum einer Garvorrichtung angeordnet ist. Die Vorrichtung umfasst eine Wasserleitvorrichtung mit einem regel- und steuerbaren Wasserzulauf sowie einem Wasserablauf, wobei die Wasserleitvorrichtung Leitelemente in Form von Langlöchern aufweist, um das herabfließende Wasser in eine bestimmte Richtung zu leiten. An dieser Wasseroberfläche kann eine Kondensation des in dem Behandlungsraum vorhandenen Dampfes stattfinden.
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US 5 916 353 A offenbart einen Ofen. Der Ofen ist mit einer Struktur versehen, die eine Tür hält, die so ausgebildet ist, dass sie sich über einen offenen vorderen Bereich eines Garraums des Ofens erstreckt und den offenen Bereich abdichtet. Die Struktur ist leicht geöffnet, um eine Abdichtung zwischen der Tür und dem Ofen gerade eben aufzuheben, um Feuchtigkeit aus dem Garraum entweichen zu lassen, wenn der Ofen zum Dehydrieren von Nahrungsmittelprodukten verwendet wird. Zu diesem Zweck weist der Ofen ein Abstandselement auf, das zwischen einer deaktivierten Position, in welcher der Ofen in herkömmlicher Weise verwendet werden kann, und einer aktivierten Position zur Verwendung in einer Dehydratationsbetriebsart bewegbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein schwenkbar gelagertes Abstandselement zwischen der Tür und einem Schrankteil des Ofens für eine Bewegung zwischen den deaktivierten und aktivierten Positionen positioniert. In dieser bevorzugten Ausführungsform ist das Abstandselement durch Schwerkraft beim Öffnen der Tür automatisch von der aktivierten in die deaktivierte Position bewegbar. Der Ofen enthält auch ein Steuersystem zum Festlegen des Dehydratationsbetriebs und zum Eingeben einer gewünschten Dehydratationstemperatur. Zusätzlich umfasst das Steuersystem eine Anordnung zum Überschreiben der gewünschten Dehydratationstemperatur, wenn die eingestellte Temperatur außerhalb eines vorbestimmten Temperaturbereichs liegt, indem eine vorbestimmte Standardtemperatur festgelegt wird.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Dampfgargerät zur Verfügung zu stellen, das einen verbesserten Betrieb und insbesondere ein schnelleres Abkühlen, bspw. beim Öffnen einer Tür, ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Dampfgargerät mit einer einen Garraum begrenzenden Muffel, einer Dampferzeugungseinheit zum Einleiten von Dampf in den Garraum, und einer Kondensationswand, die eine Kondensationsfläche für Dampf bildet, wobei die Kondensationswand zur Vergrößerung der Kondensationsfläche Sicken oder Prägungen aufweist und wobei die Sicken oder Prägungen als Halterungen für Gargutträger ausgebildet sind.
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Bei dem Dampfgargerät ist vorgesehen, dass eine Kondensationswand Sicken oder Prägungen aufweist, welche die wirksame Kondensationsfläche für auftreffenden Wasserdampf vergrößern. Vorzugsweise können zwei Kondensationsflächen durch gegenüber liegend angeordnete Seitenwände der Muffel gebildet. Diese Seitenwände können jeweils mit Halteeinrichtungen zum Einschieben und Ablegen wenigstens einer Gargutauflage versehen sein.
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Die Erfindung sieht vor, dass die Halteeinrichtungen zum horizontalen Einschieben und Ablegen der Gargutauflagen jeweils durch die Sicken gebildet sind, die in vertikal angeordneten, jeweils den Seitenwänden der Muffel zugeordneten Halteblechen eingeprägt sind. Durch diese eingeprägten Sicken sind zum einen die als Kondensationsfläche geeigneten und fungieren Oberflächen innerhalb der Muffel vergrößert. Zum anderen eignen sich die eingeprägten Sicken zum Einschieben und Auflegen von Gargutauflagen innerhalb der Muffel. Durch die eingeprägten Sicken kann die Kondensationsfunktion des Gargeräts durch die vergrößerten Oberflächen des Garraums verbessert werden. Zudem kann auf zusätzliche Halteeinrichtungen zum Einschieben von Gargutauflagen verzichtet werden, so dass sich die Herstellkosten des Dampfgarofens reduzieren lassen.
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Die Haltebleche können an den Seitenwänden der Muffel verankert sein, beispielsweise durch Schweiß-, Niet- oder Schraubverbindungen. Wahlweise kann zumindest ein Halteblech durch eine der Seitenwände selbst gebildet sein. Gegebenenfalls können beide Haltebleche durch jeweils eine Seitenwand gebildet sein, so dass die eingeprägten Sicken in den Seitenblechen selbst angeordnet sind.
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Die Dampferzeugungseinheit kann innerhalb oder außerhalb der Muffel angeordnet sein. Bei einer innerhalb der Muffel angeordneten Dampferzeugungseinheit kann der Dampf beispielsweise mittels eines Heißluftsystems durch eines der Seitenbleche geführt werden, welches das Halteblech bildet bzw. an dem eines der Haltebleche befestigt ist.
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Wenn die Prägungen direkt in die Seitenbleche eingebracht sind, kann die Dampferzeugungseinheit auch außerhalb der Muffel angeordnet sein, wobei der Dampf seitlich oder rückseitig der Muffel zugeführt werden kann. Die externe Dampferzeugungseinheit kann sich wahlweise seitlich oder im hinteren Bereich des Dampfbackofens befinden.
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Die eingeprägten Sicken erstrecken sich vorzugsweise in annähernd horizontaler Richtung, da sie zum Einschub der Gargutauflagen geeignet sein müssen. Zusätzlich kann eine Vertikalprägung vorgesehen sein, mit der die horizontal verlaufenden Sicken jeweils verbunden sind. Hierdurch kann eine Kondensationsfunktion verbessert werden, da an den Halteblechen kondensierter Dampf über die Vertikalprägung besser nach unten abgeleitet werden kann. Da aufgrund der eingeprägten Sicken die Oberfläche der Haltebleche bzw. der Seitenwände vergrößert ist, eignen sich die Haltebleche hervorragend als verbesserte Kondensationsflächen.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine erste Variante eines erfindungsgemäßen Dampfgargeräts und
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2 eine alternative Variante des Dampfgargeräts.
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Die schematische Darstellung der 1 verdeutlicht ein Dampfgargerät 10 mit einer Muffel 12 und einer darin angeordneten Dampferzeugungseinheit 14. Die Dampferzeugungseinheit 14 ist in einem seitlichen Bereich der Muffel 12 angeordnet und mittels eines Seitenblechs 16 vom Garraum getrennt. Die Dampferzeugungseinheit 14 weist einen nicht dargestellten Ringheizkörper sowie einen nicht dargestellten Ventilator auf, der axial innerhalb des Ringheizkörpers angeordnet ist. In einen zwischen der Muffelseitenwand und dem Seitenblech 16 gebildeten Verdampfungsraum 17 mündet eine Dosierleitung 15. Die Dosierleitung 15 versorgt die Dampferzeugungseinheit 14 mit Frischwasser. Dieses tropft auf den Ringheizkörper und verdampft dort. Der erzeugte Dampf wird mittels des Ventilators über im Seitenblech 16 vorgesehene Strömungsöffnungen in den Garraum gefördert.
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Im Dampfbetrieb treten Fälle auf, in denen eine möglichst schnelle Kondensation des Dampfs im Garraum erforderlich ist. Hierzu ist eine Kondensationsleitung 18 vorgesehen, die neben der Dosierleitung 15 in den Verdampfungsraum 17 mündet. Sollte eine schnelle Kondensation erforderlich sein, etwa beim Öffnen der Gargerätetür im Dampfbetrieb, so wird über die Kondensationsleitung 18 Wasser gegen das Seitenblech 16 gespritzt. Dadurch kühlt sich das Seitenblech 16 ab und dient als Kondensationsfläche für den Dampf.
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In dem Seitenblech 16 sind eine Reihe von Prägungen oder Sicken 24 ausgebildet, um die vom Seitenblech 16 bereitgestellte Kondensationsfläche zu vergrößern. Die Prägungen 24 erstrecken sich in horizontaler Richtung ausgehend von der Muffelöffnung in einer Tiefenrichtung zur Muffelrückwand. Sie sind erfindungsgemäß so ausgebildet, dass Gargutträger, etwa Backbleche 25, mit ihren Rändern in die Prägungen 24 eingeschoben werden können. Hierzu sind in der dem Seitenblech 16 gegenüberliegenden Muffelseitenwand 20 ebenfalls korrespondierende Prägungen 24 ausgebildet. Das in den Figuren gezeigte Backblech ist mit seinen Rändern in zwei dieser korrespondierenden Prägungen 24 eingeschoben.
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Durch die Prägungen 24 im Seitenblech ist einerseits eine Vergrößerung der Kondensationsfläche des Seitenblechs erreicht. Andererseits dienen die Prägungen zur Halterung von Gargutträgern. Im Sinne einer Bauteilreduzierung wird erfindungsgemäß ein zusätzliches Halteelement zur Halterung von Gargutträgern eingespart. Durch diese Vergrößerung der Kondensationsfläche kann die Kondensation von in die Muffel 12 eingeleitetem Dampf verbessert und beschleunigt werden, bspw. wenn der in der Muffel 12 befindliche Dampf vor dem Öffnen der Tür schnell niedergeschlagen werden soll.
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Das Seitenblech 16 sowie die gegenüberliegende Muffelseitenwand 20 fungieren jeweils als Halteelemente für horizontal einschiebbare Gargutauflagen 25 aufweisen. Diese Halteelemente weisen die Form eingeprägter Sicken 24 auf, die jeweils in horizontaler Richtung verlaufend in die Haltebleche 20 eingebracht sind.
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Eine Ablaufleitung 26 zum Entfernen von kondensiertem Wasser ist an der Bodenseite der Muffel 12 angeordnet.
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2 zeigt eine alternative Ausgestaltung eines Dampfgargeräts 10, bei dem die Dampferzeugungseinheit 14 außerhalb der Muffel 12 angeordnet ist. Hier trennt die Muffelseitenwand 27 die Dampferzeugungseinheit 14 vom Garraum. Bei dieser Variante sind somit beide Muffelseitenwände 27 und 20 mit den Prägungen bzw. Sicken 24 ausgebildet. Die eingeprägten Sicken 24 vergrößert die Kondensationsfläche innerhalb des Garraums, so dass insgesamt mehr Dampf in den Garraum geleitet werden kann als bei glatten Seitenwänden. Zudem kann dieser Dampf bei Bedarf schneller an den mit den Sicken 24 versehenen Prallplatten 15 niedergeschlagen werden.