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Die
Erfindung betrifft eine Feuerschutztür nach dem Oberbegriff des
beigefügten
Anspruches 1, wie sie aus der
DE 103 54 221 B3 bekannt ist. Weiter betrifft
die Erfindung ein Türblatt
sowie eine Zarge für
eine solche Feuerschutztür
sowie Herstellverfahren hierfür.
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Feuerschutztüren aus
Metall der hier insbesondere interessierenden Art sind bereits in
der DIN 18082 beschrieben und gehören somit vom Grundaufbau zum
allgemeinen Fachwissen. Die aus der DIN 18082 und auch aus der
EP 0 733 149 B1 bekannte übliche Bauart,
von der grundsätzlich
auch die Erfindung ausgeht, zeichnet sich dadurch aus, dass das
Türblatt
aus einem Kastenblech aus Stahlblech und einem Deckelblech gebildet
wird. Das Kastenblech bildet einen kastenförmigen Hohlraum, der durch
das Deckelblech verschlossen wird. Die Stahlbleche sind insoweit
feuerbeständig,
dass sie auch bei den im Brandfall auftretenden Temperaturen relativ
stabil bleiben und der Türblattkörper erhalten bleibt.
Das Türblatt
wird an einer ebenfalls aus Stahlblech gebildeten Zarge mittels
Türscharnieren
gehalten.
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Andererseits
sind Stahlbleche gute Wärmeleiter,
so dass Maßnahmen
getroffen werden müssen,
dass die dem Feuer abgewandte Seite nicht zu heiß wird. Im Brandversuch werden
nämlich
an mehreren Stellen der brandabgewandten Seite Temperaturen gemessen.
Werden dabei durch entsprechende Normen vorgegebene Maximaltemperaturen überschritten,
so besteht die Tür
den Brandversuch nicht und darf nicht als Feuerschutztür bezeichnet werden.
Außerdem
gibt es im Brandfall und Brandversuch den sogenannten Bimetalleffekt.
Die dem Brand zu gewandte Seite dehnt sich aufgrund der hohen Temperaturen
stärker
aus als die dem Brand abgewandte Seite, wodurch es zu Verwindungen kommt.
Das Türblatt
kann sich so stark verbiegen, dass die Türspalte zu groß werden;
tritt hier vor einer vorbestimmten Brandversuchsdauer Feuer durch,
so ist der Brandversuch ebenfalls nicht bestanden.
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Es
ist daher bei allen diesen aus Metall gebildeten Feuerschutztüren üblich, innerhalb
des Türblatts,
d.h. insbesondere innerhalb des Türblattkastens ein Isolationsmaterial
mit einem Brandschutzwirkstoff einzubringen. Dies sind in der Regel Mineralwollmatten,
die mit Natriumsilikaten oder sonstigen Kühlstoffen, welche im Brandfall
Feuchtigkeit abgeben, versehen sind.
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Zusätzlich ist
es üblich
und bisher in der Regel erforderlich, innerhalb des Türspaltes
Streifen aus im Brandfall aufschäumenden
Materialien unterzubringen. Solche beispielsweise unter dem Handelsnamen
Palusol® erhältlichen
Streifen quellen im Brandfall auf und dichten den Türspalt ab.
Durch das Aufschäumen
werden auch Türspalte
abgedichtet, die durch den Bimetalleffekt erweitert worden sind. Der
Bimetalleffekt kann außerdem
durch die in den Isoliermaterialien untergebrachten Alkalimetallsilikate
und deren im Brandfall kühlende
Wirkung vermieden werden.
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Bei
allen auf dem Markt befindlichen Stahlblech-Feuerschutztüren hat
sich bewährt,
Türblatt und
Zarge mit einem Pulverlack zu lackieren. Damit kann man praktisch
jede gewünschte
Farbe kostengünstig
und umweltfreundlich erhalten. Zum Lackieren wird ein Farbpulver
auf die zu beschichtenden Teile aufgesprüht. Durch elektrische Aufladung
von Pulver und zu beschichtendem Teil haftet das Pulver an dem Teil
an und bleibt gleichmäßig verteilt.
Dieses Teil wird anschließend
durch einen Ofen gefahren. Die dort gefahrenen Temperaturen bringen
die Pulver zum Schmelzen und erzeugen so eine gleichmäßige Lackschicht.
Dieses Lackeriverfahren ist umweltfreundlich und unbedenklich für die Gesundheit
der in der Produktion arbeitenden Mitarbeiter. Jeder Türhersteller
hat daher entsprechende Investitionskosten getätigt und eine Pulverlackieranlage
in seiner Fertigungsstraße
installiert.
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Diese
Techniken haben sich für
Stahlblech-Feuerschutztüren
bewährt
und wurden und werden millionenfach in der Großserie verwendet. Solche Feuerschutztüren aus
Metallblech sind insbesondere die kostengünstigste Art von Feuerschutztüren überhaupt.
Sie haben daher weite Verbreitung gefunden und sind praktisch in
jedem Gebäude,
insbesondere in Kellerräumen,
zu finden. Günstige
Kosten stellen für
diese Art von Türen
daher den Hauptaspekt dar.
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Jedoch
stellen die im Inneren unterzubringenden Isoliermaterialien und
die Dämmschichtbildnerstreifen
fertigungstechnisch und montagetechnisch ein Problem dar und stehen
einer weiteren Kostensenkung in der Produktion entgegen.
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Die
Feuerschutztüren
werden in der Regel in metallverarbeitenden Industriebetrieben hergestellt. Für diese
Betriebe sind die aus Mineralwolle bestehenden Isoliermaterialien
sowie die Dämmschichtbildner
Fremdprodukte, die teuer zugekauft werden müssen und in den Betrieben nur
mit Mühe
zu verarbeiten sind.
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Insbesondere
können
die Isoliermatten nur schwer zugeschnitten werden. In der Regel
werden daher die mit Brandschutzmaterialien versehenen Isoliermatten
jeweils passend für
das anzufertigende Türblatt
vom Zulieferer bezogen. Dies bedingt die Notwendigkeit einer großer Lagerhaltung
und schränkt
die Flexibilität
in der Herstellung verschiedener Formate ein. Außerdem sind die speziell für Metallblech-Feuerschutztüren hergestellten
mit im Brandfall kühlenden
Materialien versehenen Isoliermatten recht teuer.
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Die
Dämmschichtbildnerstreifen,
welche beispielsweise, wie aus der
EP 1 550 786 A2 bekannt, in einer Nut in
der Zarge untergebracht werden, sind klimaempfindlich und müssen daher
speziell abgedichtet sein. Das Herstellen der Nut und das Einbringen
des Dämmschichtbildnerstreifens
sind teuere Arbeitsschritte, die Türhersteller gerne vermeiden
würden.
Probleme gibt es weiter mit den üblichen
Pulverbeschichtungen, weswegen die Streifen vielfach in einem zusätzlichen
Arbeitschritt nach der Lackierung der Zarge eingebracht werden.
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Die
Türhersteller
und auch die Zulieferbetriebe sind, wie sich insbesondere der Entwicklung
von Patentanmeldungen auf diesen Gebieten entnehmen lässt, daher
bereits seit Jahren auf der Suche nach kostengünstigeren und flexibleren Konstruktionen und
Herstellverfahren für
Feuerschutztüren
aus Metallblechen.
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Beispiele
hierfür
finden sich in der WO 02/08557, welche zum Ziel hat, das Isoliermaterial und
die Brandschutzkühlmittel
lose in den Türblattkasten
zu blasen und so die isolierende und kühlende Füllung erst innerhalb des Türblattkastens
herzustellen. Wenngleich diese Idee in Modellversuchen gute Ergebnisse
erzielt hat, so hat es bisher Schwierigkeiten bei der praktischen
Umsetzung für
die Großserie gegeben.
Es ist in der Großserie
schwierig, durchgängig
bei allen Türblättern eine
homogene Isolierschicht sicherzustellen. Gibt es jedoch Lücken in
der Isolation auch nur einer Tür,
so könnte
es zum Ausfall der Tür
im Brandfall kommen.
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Bei
der eingangs erwähnten
DE 103 54 221 B1 werden
die Herstell- und Lagerkosten dadurch gesenkt, dass man für Bereiche,
die im Brandfall unterschiedlichen Kühlschutz benötigen, im
Kühlmittelgehalt
angepasste Isolierungen verwendet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Feuerschutztür der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten kostengünstigen
Bauart mit einem aus Metallblech gebildeten Türflügel und einer Zarge aus Metall
derart zu verbessern, dass sie ohne Nachteile für die Feuerschutzwirkung kostengünstiger
und flexibler in den Formaten herstellbar ist. Vorteilhafterweise
sollen für
die Herstellung bestehende Fertigungsanlagen mit geringem Adaptionsaufwand
benutzt werden können
und die Lagerhaltungskosten verringert werden können.
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Zum
Lösen dieser
Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Feuerschutztür mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Ein Türblatt sowie eine Zarge für eine solche
Feuerschutztür
sowie ein vorteilhaftes Herstellverfahren sind Gegenstand der Nebenansprüche.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch die teilweise
oder vollständige
Beschichtung von Oberflächen
der einzelnen Türelemente – Türblatt und/oder
Zarge – mit
einem intumeszierenden Lack das lange ungelöste Problem gelöst werden
kann, mit herstellungstechnisch einfach und äußerst flexibel handzuhabenden
Mitteln eine Isolierung und Abdichtung im Brandfall zu erhalten.
Der Lackauftrag passt sich automatisch jeder Kontur der Oberfläche an und
kann auch im Inneren eines Türblattkastens
oder einer komplizierten Profilform mit einfachen Mitteln ganz gezielt
und reproduzierbar erfolgen. Dadurch kann man die üblichen
inneren Isoliermaterialien aus gesundheitlich bedenklichen Mineralwollen
einsparen. Auch kann man bei entsprechendem Auftrag die Dämmschichtbildnerstreifen
ersetzen.
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Der
Lackauftrag kann innen und außen
erfolgen. Innen bringt der aufschäumende Lack im Brandfall eine
Kühlwirkung
ein und wirkt wie das Isoliermaterial. Außen dient er zusätzlich zu
der Kühlwirkung noch
zum Ausfüllen
von Spalten.
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Intumeszierende
Lacke sind bereits seit Jahren bekannt und auf dem Markt erhältlich.
Sie werden bisher aber allein dazu eingesetzt, die Feuerwiderstandsdauer
von tragenden Bauwerksteilen bei Stahl- oder Holzkonstruktionen
zu erhöhen.
Eine jüngere
Zusammenfassung des derzeitigen Stands der Technik hierzu findet
sich in der DE 10 2004 023 166 A1, auf die für weitere Einzelheiten verwiesen
wird. Die bisher bekannten intumeszierende Lacke sind Brandschutzanstriche
auf Lösungsmittelbasis
oder Wasserbasis.
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Bereits
die Verwendung dieser bisher bekannten intumeszierenden Nasslackbeschichtungen an
Feuerschutztüren
führt zu überraschenden
und überragenden
Einsparungen in der Produktion von Feuerschutztüren.
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Vorteilhafterweise
kann man den intumeszierenden Lack vor oder nach dem Verbinden (und
endgültigen
Verschließen)
von Deckelblech und Kastenblech auf die Innenseiten, die Außenseiten
und/oder die Stirnseiten auftragen. Bei einem Auftrag vor dem Verbinden
kommt man noch leicht mit Sprühanlagen an
die später
inneren Oberflächen
heran. Bei einem Auftrag erst nach der Verbindung kann man dagegen auch
Verbindungstechniken einsetzen, die hohe Temperaturen bedingen,
wie zum Beispiel Schweißen.
Ein großflächiger Anstrich/Auftrag
wirkt im Brandfall kühlend
und wirkt der Temperaturleitung durch die Tür in Dickenrichtung sowie dem
Bimetalleffekt entgegen. Im Türspalt
befindlicher Anstrich/Auftrag schäumt im Brandfall den Türspalt aus und
dichtet diesen ab.
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Bei
der Erfindung und/oder deren vorteilhaften Ausgestaltungen werden
somit die bisher nur durch zusätzliche
Elemente erbrachten Brandschutzaufgaben einfach durch einen Lackauftrag
erbracht. Dieser kann in einem metallverarbeitenden Industriebetrieb
viel einfacher und flexibler gehandhabt werden als die bisherigen
Lösungen
mit Isoliermatten und Dämmschichtbildnerstreifen.
Letztere müssen
weder beschafft noch bevorratet werden, so dass sich die Lagerhaltungskosten
und/oder die Logistikkosten verringern.
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Wenn
man schweißlose
Verbindungstechniken für
die Metallbleche des Türblattes
und/oder für die
Metallprofile der Zarge verwendet, wie sie insbesondere in der nicht
vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung DE 10 2005 004 356.9 der Hörmann KG
Freisen vom 31.01.2005 bzw. der
EP 1 550 786 A2 beschrieben sind, dann kann
man den intumeszierenden Lackauftrag auch vor dem Verbinden bequem
auf die Einzelteile des Türblattes
bzw. der Zarge aufbringen und anschließend zu dem Türblatt bzw.
der Zarge verbinden. Die hierbei auftretenden niedrigen Temperaturen
reichen nicht zum Auslösen des
Aufschäumvorganges
auf.
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Insbesondere
der Innenauftrag ist besonders interessant, da das Türblattinnere
gegen Witterungseinflüsse
geschützt
ist und somit keine zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen
zur Sicherung der Beständigkeit
der ansonsten zuweilen empfindlichen Lacke getroffen werden muss.
Bei Außenauftrag
kann ein zusätzlicher
Decklackauftrag vorteilhaft sein.
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Um
bestehende Einrichtungen möglichst weitgehend
nutzen zu können
und/oder um für
eine umweltfreundliche und saubere Methode zum Auftragen des intumeszierenden
Lacks zu sorgen, ist besonders der Einsatz von Pulverlacktechniken
bevorzugt. Daher wird bevorzugt ein intumeszierender Pulverlack
verwendet.
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Die
Pulverpartikel solcher Pulverlacke haben gemäß vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung einen intumeszierenden erster Stoff und einen zweiten Stoff,
der zur Lackbildung nach dem Pulverauftrag durch Erwärmen und
Plastifizierung dient. Hierzu können
in einzelnen Pulverpartikeln beide Stoffe vorhanden sein, oder es
wird ein Pulvergemisch mit Partikeln gewählt, die jeweils aus dem jeweiligen
Stoff gebildet sind. Die Stoffauswahl ist derart, dass die für die Lackbildung
erforderliche Schmelztemperatur deutlich unterhalb der Aktivierungstemperatur
für die Brandaufschäumung liegt.
Passende Stoffe hierfür findet
der Fachmann zum Beispiel in der Patentliteratur zu extrudierbaren
Dämmschichtbildnern.
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So
ist es bereits aus der
DE
37 27 271 C2 bekannt, Formkörper aus Feuerschutzmasse auch
mit komplexen Formen dadurch herzustellen, dass man eine im Brandfall
aufschäumende
rieselfähige Grundmischung
mit pulverförmigen
Polyphenolchlorid mischt und daraus den Formkörper durch Strangpressen oder
Spritzguss formt. Für
weitere Einzelheiten wird auf die
DE 37 27 271 C2 verwiesen. In der gleichen
Weise kann man diese oder eine vergleichbare rieselfähige Mischung
aus Grundmischung und Polyphenolchloridpulver als Pulverlack in
der Art verwenden, dass man die Pulvermischung unter entsprechender
statischer Aufladung auf das Metallteil der Feuerschutztür aufträgt und anschließend das Metallteil
gerade soweit erhitzt, dass die zum Schmelzkleben verantwortliche
Komponente schmilzt, die brandaufschäumende Wirkung aber nicht eintritt,
genauso wie dies bisher beim Extrudieren dieser Mischungen erfolgt
ist.
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Vergleichbare
Systeme, mit einem schmelzbarem Polymer, in den intumeszierende
Partikel eingebettet sind, beschreiben die
EP 0 745 718 B1 und die
EP 0 839 171 B1 .
Entsprechend in Pulverform (vor dem Plastifizieren) vorliegend können auch
diese System für
eine Pulverlackbeschichtung zum Erhalt einer intumeszierenden Lackbeschichtung
eingesetzt werden.
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Pulverlacksysteme
mit dämmschichtbildender
Wirkung können – nur auf
Anfrage und derzeit noch unter Geheimnisvorbehalt – von der
Fa. Rohm & Haas
und von der Fa. DuPont bezogen werden.
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Insbesondere
ist demnach die Verwendung von dämmschichtbildenden
Pulverlacken bei der Herstellung von Feuerschutztüren bevorzugt.
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Der
Lackauftrag kann wahlweise vollflächig oder partiell auf Blechinnenseiten
oder wahlweise vollständig
oder partiell auf die Blechaußenkontur aufgetragen
werden.
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Die
Erfindung und/oder deren vorteilhafte Ausgestaltungen bieten folgende
technischen Vorteile:
- • Es ist ein vollständiger oder
partieller Dämmschichtpulverauftrag/-lackauftrag über automatisierte
Spritzsysteme möglich.
- • Bei
Verwendung als Innenbeschichtung können ergänzende Dämmstoffe oder Isolationsmaterialien
entfallen.
- • Isolationseigenschaften
können
verbessert werden.
- • Standzeiten
der Feuerschutztüren
können
durch zusätzlichen
Lackauftrag erheblich verlängert werden.
- • Die
Produktion wird kostengünstiger.
- • Gegebenenfalls
ist ein vollständiger
Entfall von zusätzlichen
streifenförmigen
Dämmschichtbildnern
möglich.
- • Die
Montage wird einfacher.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Darin
zeigt:
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1 eine
Vorderansicht auf eine Feuerschutztür nach der Erfindung;
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2 bis 6 Horizontalschnitte
entlang der Linie A-A von 1 für fünf verschiedene
Ausführungsformen
der Feuerschutztür
in einer schematischen Darstellung mit gegenüber den realen Dimensionen
zu Darstellungszwecken stark verdickt dargestellten Materialstärken;
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7 ein
erstes Ausführungsbeispiel
für eine
bei der Feuerschutztür
gemäß den 1 bis 6 verwendbare
Pulverlackmischung mit im Schnitt dargestellten, zu Darstellungszwecken
stark vergrößerten Partikeln;
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8 ein
zweites Ausführungsbeispiel
für eine
bei der Feuerschutztür
gemäß den 1 bis 6 verwendbare
Pulverlackmischung mit im Schnitt stark vergrößert dargestellten Partikeln
bei einem Auftrag in Pulverlacktechnik; und
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9 eine
geschnittene Darstellung durch einen mit einem der beiden Pulverlacksysteme
von 7 oder 8 beschichtete Oberfläche der
Feuerschutztür.
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Die
in 1 dargestellte Feuerschutztür 1 ein weist eine
Zarge 2 aus Stahlprofilen 3, 4, 5 und ein
Türblatt 6 aus
Stahlblech auf, das mittels Türbänder 7 an
der Zarge 2 schwenkbar gelagert ist. Zumindest eine Oberfläche des
Türblattes 6 oder
der Zarge 2 ist mit einem intumeszierenden Lack versehen,
wie dies im folgenden anhand den verschiedenen Ausführungsbeispielen
der 2 bis 6 verdeutlicht ist.
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Wie
aus diesen
2 bis
6 ersichtlich ist,
ist das Türblatt
6 aus
einem Kastenblech
8 und einem damit randseitig mittels
einer Randverbindung
9 verbundenen Deckelblech
10 gebildet,
so dass im Türblattinneren
ein Hohlraum
11 entsteht. Die Randverbindung
9 und
die Stahlprofile
3,
4,
5 der Zarge
2 sind
nur schematisch dargestellt. Im einzelnen kann der Aufbau des Türblattes
6 und
speziell der einzelnen Randverbindungen so sein, wie dies in der
DE 10 2005 004 356.9 näher
beschrieben und dargestellt ist. Es wird für weitere Einzelheiten ausdrücklich auf diese
Druckschrift verwiesen, die Teil der hiesigen Offenbarung darstellt.
Die Zarge kann so aufgebaut sein, wie in der
EP 1 550 786 A2 näher beschrieben, mit
dem Unterschied, dass die dort mit
38 bezeichnete Aufnahmenut
und der darin untergebrachte, dort mit
39 bezeichnete Brandschutzstreifen
entfallen kann.
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Bei
der in 2 dargestellten ersten Ausführungsform sind die zu dem
Hohlraum 11 hin gerichteten Innenseiten mit einem intumeszierenden,
bei Temperaturen über
einer ersten Temperatur aufschäumenden,
Lack 12 versehen. Dieser Lack 12 ersetzt die sonst üblicherweise
in dem Hohlraum 11 untergebrachten Isolier- und/oder Dämmmatten 13 (siehe 3)
aus mit im Brandfall Feuchtigkeit abgebenden Materialien versetzten
Mineralwollen. Im Brandfall, bei einer Erhitzung eines der mit dem
Lack 12 versehenen Bleche 8, 10 über die
erste Temperatur, schäumt
der Lack 12 auf und kühlt
dadurch großflächig das
entsprechende Blech 8 bzw. 10. Weiter schäumt der
Lack 12 den Hohlraum 11 aus und bildet dort eine
wärmeisolierende
Dämmschicht.
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Bei
dem in der 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
ist der intumeszierende Lack 12 an den außenseitigen
Oberflächen
der Stirnseiten 14 und der Falze 15 des Türblattes 6 aufgetragen.
Im Brandfall schäumt
der Lack 12 auf und schäumt
den Türspalt 16 zwischen
Zarge 2 und Türblatt 6 aus.
Er kühlt
dabei die Stirnseiten und verringert somit den Wärmeübertrag.
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4 zeigt
ein viertes Ausführungsbeispiel, bei
dem der intumeszierende Lack 12 auf einer dem Türspalt 16 begrenzenden
Oberfläche
der Zarge 2 und auf den innenseitigen Oberflächen der
Bleche 8 und 10 aufgetragen ist. Die Wirkung ist vergleichbar zu
einer Kombination der Wirkungen des ersten und des zweiten Ausführungsbeispieles.
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In
einer nicht dargestellten Abwandlung dieses vierten Ausführungsbeispiels
können
die Dämmmatten
14 – vorzugsweise
ausgebildet wie in der
DE 103
54 221 B3 beschrieben – auch
noch zusätzlich
in dem Hohlraum
11 untergebracht sein. Durch speziellen
Auftrag des Lacks
12 vollständig oder auch nur an den besonders
gefährdeten
Stellen kann mit geringem Aufwand die Feuerwiderstandsdauer der
Feuerschutztür
beträchtlich
erhöht
werden. Der zusätzliche Lackauftrag
kann zum Beispiel von der Schutzklasse T30 zu der Schutzklasse T90
oder gar T120 führen.
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Wie
bei dem fünften
Ausführungsbeispiel, wie
in 5 gezeigt, kann eine intumeszierende Beschichtung – Lack 12 – auch großflächig an
der Außenseite
von Kastenblech 8 und/oder Deckelblech 10 aufgetragen
sein. Weiter ist beispielhaft dargestellt, dass die Stahlprofile 3, 4, 5 auf
einer verdeckten und somit klimageschützten Seite mit dem Lack 12 versehen
sind.
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Und 6 zeigt
beispielhaft, dass sämtliche Metalloberflächen der
Feuerschutztür 1 wahlweise partiell
nur an gefährdeten
Stellen (zum Beispiel nahe des oberen Türspalts) oder wie dargestellt ganzflächig mit
dem intumeszierenden Lack 12 beschichtet sein kann.
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Der
Lack
12 ist bevorzugt in Pulverlacktechnik aufgetragen.
7 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel
für eine
Pulvermischung
21 zum Herstellen eines solchen Lacks
12.
Die einzelnen Pulverpartikel
17 weisen Partikelkörner
18 aus
einem intumeszierenden Stoff
19 auf, der bei der ersten
Temperatur aufschäumt.
Diese Partikelkörner
18 sind
in einen zweiten, heißschmelzendem
Stoff
20 eingebettet. Der zweite Stoff
20 ist
insbesondere ein Polymer und ist derart ausgewählt, dass er bei einer zweiten
Temperatur, die deutlich unterhalb der ersten Temperatur liegt,
schmilzt und flüssig
wird und bei einer Abkühlung
unter die zweite Temperatur wie ein Schmelzkleber wieder fest wird.
Beispiele für
die Stoffe
19 und
20 finden sich in den oben genannten,
koextrudierbare Stoffsysteme betreffenden Druckschriften
DE 37 27 271 C2 ,
EP 0 745 718 B1 und
EP 0 839 171 B1 .
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8 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine solche
Pulvermischung 22, bei der der erste Stoff 19 und
der zweite Stoff 20 jeweils in Form einzelner eigener Partikel 24, 25 vorliegt,
wobei diese Partikel 24, 25 gründlich untereinander vermischt sind.
Wie bei der Pulverlacktechnik üblich
wird das zu beschichtende Metallteil (zum Beispiel das Kastenblech 8)
und die Pulvermischung 21 oder 22 mit unterschiedlichem
Vorzeichen elektrostatisch geladen, so dass das Pulver auf die zu
beschichtende Oberfläche
gezogen wird und dort elektrostatisch festgehalten wird. Anschließend wird
das zu beschichtende Metallteil – hier 8 – auf eine
Temperatur oberhalb der zweiten aber unterhalb der ersten Temperatur
erhitzt, wie dies durch die Pfeile 23 bei 9 angedeutet
ist. Dies bewirkt, dass der zweite Stoff 20 schmilzt und die
Partikel 24 des ersten Stoffs 19 in einer Lackschicht 26 einbettet.
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Der
Dämmschichtbildner-Pulverlackauftrag kann
vor oder nach dem Herstellen von Türblatt 6 bzw. Zarge 2 geschehen.
Beispielsweise kann ein Sprühventil
mit einer Lanze (nicht dargestellt) durch eine Öffnung am stirnseitigen Boden
des Türblattes 6 in
den Hohlraum 11 eingeführt
werden, um die Pulveraufträge
auf die Innenseiten von Kastenblech 8 und Deckelblech 10 zu
bewerkstelligen. Außenseitig kann
der Lackauftrag in der bisher für
die bisher üblichen
Pulverlackaufträge üblichen
Weise erfolgen; hier muss man gegenüber bisherigen Fertigungen nur
die bisherigen Lackpulver durch die entsprechende Pulvermischung 21, 22 ersetzen
und eventuell die Prozesstemperaturen anpassen.
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Aufgrund
der besonderen Verbindungstechniken für die Randverbindung 9 sowie
die Eckverbindung der Stahlprofile 3, 4, 5 werden
im Gegensatz zu Schweißverbindungen – beim Verbinden
der einzelnen Metallteile 8, 10 bzw. 3, 4, 5 keine
nennenswerten Erwärmungen
mehr erfolgen. Insofern können diese
einzelnen Metallteile auch vor dem Verbinden entsprechend mit dem
intumeszierenden Lack 12 versehen werden, insbesondere
pulverbeschichtet werden. In den 2 und 4 ist
dies dadurch angedeutet, dass auch im Inneren des Falzes 15,
wo sich die Bleche 8, 9 berühren, der Lack 12 mit
Punkten dargestellt ist.
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- 1
- Feuerschutztür
- 2
- Zarge
- 3
- Stahlprofil
- 4
- Stahlprofil
- 5
- Stahlprofil
- 6
- Türblatt
- 7
- Türband
- 8
- Kastenblech
- 9
- Randverbindung
- 10
- Deckelblech
- 11
- Hohlraum
- 12
- intumeszierender
Lack
- 13
- Dämmmatte
- 14
- Stirnseite
- 15
- Falz
- 16
- Türspalt
- 17
- Pulverpartikel
- 18
- Partikelkörner
- 19
- erster
Stoff (intumeszierend)
- 20
- zweiter
Stoff (heißschmelzend)
- 21
- erste
Pulvermischung
- 22
- zweite
Pulvermischung
- 23
- Wärme
- 24
- Partikel
erster Stoff
- 25
- Partikel
zweiter Stoff
- 26
- Lackschicht