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Die Erfindung betrifft eine Tür mit metallischen Rahmenprofilen.
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Eine „Brandschutzbeschichtung“, oftmals auch „intumeszierende Beschichtung“ oder „intumeszierender Lack“ bezeichnet, ist im Sinne dieses Dokumentes eine Beschichtung, welche unter Hitzeeinwirkung aufschäumt, und bestimmungsgemäß dabei eine Brandschutzwirkung entfaltet. Die Brandschutzwirkung beruht dabei auf zumindest einem von mehreren der folgenden Effekte: Beim Aufquellen wird Wärmeenergie absorbiert; es wird eine wärmeisolierende, nicht brennbare Schicht gebildet; durch das Aufquellen werden Spalte zwischen Bauteilen verschlossen und damit Gasdurchfluss unterbunden. Brandschutzbeschichtungen dieser Art sind beispielsweise durch die Schriften
EP181372 B1 ,
DE69326818 T2 ,
AT402068 B und
DE19631878 A1 offenbart.
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Die
DE 10 2005 040 106 A1 zeigt eine einfache Schwenktür mit einem als geschlossene Blechschale gebildeten Türblatt und einem aus Blech gebildeten, einfachen Zargenprofil. Um die Brandschutzeigenschaften zu verbessern, sind die Blechflächen des Türblattes an den Innenseiten und das Zargenprofil vollflächig mit einer Brandschutzbeschichtung versehen. Durch die einfache Bauweise ist die Tür trotz Brandschutzeigenschaft recht kostengünstig herstellbar. Nachteilig ist, dass für das Anbringen von Beschlägen aufwändige Zusatzarbeiten erforderlich sind, dass es kaum möglich ist, Beschläge verdeckt (also weitgehend „unsichtbar“) zu montieren, und dass die Brandschutzbeschichtung die optische Gestaltbarkeit von Sichtflächen stark behindert.
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Die
AT 515184 B1 beschreibt Bauweisen für Türen und Fenster, bei denen der bewegliche Flügel und/oder die gebäudefeste Zarge ein Rahmenprofil aufweist, welches eine Profilhohlraum aufweist, welcher zur jeweiligen Falzfläche hin offen ist. Die „Falzflächen“ sind dabei jene zur Ebene der Tür oder des Fensters etwa normal ausgerichteten Flächen, an welchen bei geschlossenem Flügel, der Flügel und die Zarge einander zugewandt liegen. Von der offenen Fläche her sind in den Profilhohlraum Beschläge sehr komfortabel und flexibel einbaubar. Es wird auch vorgeschlagen, im Profilhohlraum Gegenstände wie Dämmstreifen oder Wärmeschutzschilder zu befestigen, durch welche für die Anwendung als Tür die Brandschutzeigenschaften verbessert werden. Nachteilig ist, dass der im Profilhohlraum vorhandene Platz zwischen den dem Brandschutz dienenden Gegenständen und den sonstigen dort anzubringenden Beschlägen wie Schlosskasten, Türantriebsteilen etc. aufgeteilt werden muss, und dass es deswegen zu langwierigen Anpassungsarbeiten oder zu lückenhaftem Brandschutz kommt.
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Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, für Türen die aus der
AT 515184 B1 bekannte Bauweise, bei denen der bewegliche Flügel und/oder die gebäudefeste Zarge ein Rahmenprofil aufweist, welches einen Profilhohlraum aufweist, welcher zur jeweiligen Falzfläche hin offen ist, dahingehend zu verbessern, dass Brandschutz erreichbar ist, ohne dass es deswegen zu schwer lösbaren Platzproblemen mit Beschlägen kommt, die in den Profilhohlraum einzubauen sind.
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Für das Lösen der Aufgabe wird vorgeschlagen, an den dem Profilhohlraum zugewandten Oberflächenbereichen des Rahmenprofils eine Brandschutzbeschichtung anzubringen und/oder einen Gegenstand im Profilhohlraum anzuordnen, welcher eine Brandschutzbeschichtung aufweist.
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Die Brandschutzbeschichtung trägt nur sehr wenig an die Profilwände auf. Die Dicke kann im Bereich von etwa 0,3 mm bis zu weinigen mm betragen. Es ist ein leichtes, bei der Konstruktion der Rahmenprofile den dafür notwendigen Raum vorzusehen. Die Brandschutzbeschichtung braucht auch nicht vollflächig aufgetragen zu werden, da sie sich ja im Brandfall durch die Hitzeeinwirkung ohnedies aufbläht und somit auch Raum, welcher ansonsten für Montagezwecke genutzt werden kann, ausfüllt oder gegen die Umgebung abdichtet. Es können also beim Beschichtungsvorgang mit Brandschutzbeschichtung schon Oberflächenzonen des Rahmenprofils und Raumbereiche im Profilhohlraum des Rahmenprofils ausgespart werden, von denen bekannt ist, dass sie für die Montage von Teilen wichtig sind.
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Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen zu beispielhaften Ausführungen veranschaulicht:
- 1: zeigt in Profilansicht ein erstes beispielhaft erfindungsgemäß ausgestattetes Rahmenprofil.
- 2: zeigt in Profilansicht ein zweites beispielhaft erfindungsgemäß ausgestattetes Rahmenprofil.
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Das Rahmenprofil 1 besteht typischerweise aus Stahlblech. In den skizzierten Beispielen kann es Teil eines Türflügels sein. Es weist einen Profilhohlraum 2 auf, der zu jener Längsseite des Rahmenprofils hin offen ist, welcher der Türzarge zugewandt liegt. Ein Beschlag 3, beispielsweise ein Schlosskasten, ist im Wesentlichen im Profilhohlraum 2 angeordnet und an Wandbereichen des Rahmenprofils mittels Befestigungsteilen 4 fixiert.
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Gemäß 1 sind erfindungsgemäß die dem Profilhohlraum 2 zugewandten Oberflächenbereiche des Rahmenprofils 1 mit einer Brandschutzbeschichtung 5 versehen.
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Wie für Brandschutzbeschichtungen üblich kann diese Brandschutzbeschichtung 5 als ursprünglich flüssiger, pastöser oder pulverförmiger Lack mit den dafür üblichen Methoden aufgebracht worden sein und mit den dafür üblichen Maßnahmen aushärten gelassen worden sein.
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Wie skizziert braucht nicht die ganze innere Oberfläche des Profilhohlraums 2 mit Brandschutzbeschichtung 5 bedeckt zu sein. Es reicht aus, jene Flächenbereiche zu beschichten, die an denen die Beschichtung keinesfalls nicht die Montage von Beschlagteilen behindert. Dazu ist es vorteilhaft, die Brandschutzbeschichtung 5 im Profilhohlraum 2 in Form von mehreren voneinander getrennten Streifen aufzubringen, deren Längsrichtung parallel zur Profilrichtung des Rahmenprofils 1 liegt.
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Im Brandfall erhitzt sich die dem Brand zugewandte Seite das Rahmenprofils 1 und die an diesem Bereich befindliche Brandschutzbeschichtung 5 quillt auf ein vielfaches ihres Volumens auf. Sie bildet eine Isolierschicht und kann bei entsprechend großer Bemessung sogar den ganzen Profilhohlraum 2 ausfüllen und aus diesem herausquellen und auch den Spalt zum Zargenprofil hin überbrücken.
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Stellvertretend für viele weitere Variationsmöglichkeiten ist in 2 skizziert, wie Gegenstände 6 im Profilhohlraum 2 des Rahmenprofils 1 angeordnet sein können, wobei die Gegenstände 6 eine Brandschutzbeschichtung 5 aufweisen. Im skizzierten vorteilhaften Fall sind die Gegenstände 6 Bleche - aus Stahl oder Aluminium - an jeweils einer Wand des Rahmenprofils 1 festgeklemmt, und sie teilen den Profilhohlraum 2 in mehrere Kammern, welche bezüglich der zur Türebene normalen Richtung hintereinander liegen. Die durch diese Anordnung der Gegenstände 6 erreichte Raumaufteilung im Profilhohlraum 2 bewirkt im Brandfall besonders effektiv, dass durch das Rahmenprofil 1 hindurch kaum Hitzefluss zwischen den beiden durch die Tür getrennten Räumen stattfindet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 181372 B1 [0002]
- DE 69326818 T2 [0002]
- AT 402068 B [0002]
- DE 19631878 A1 [0002]
- DE 102005040106 A1 [0003]
- AT 515184 B1 [0004, 0005]