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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Prüfen von
Garnspulen auf einstellbare Qualitätskriterien im kontinuierlichen
Transport durch eine Prüfkammer.
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Durch
die
DE 37 18 616 C2 zählt eine
Vorrichtung zum Prüfen
der geometrischen Eigenschaften einer Garnspule in einer Spulentransporteinrichtung
zum Stand der Technik. Hierbei ist der Transportweg zum Befördern der
Garnspule von einer als Tunnel ausgebildeten Dunkelkammer überdeckt.
In dieser sind eine optisch arbeitende Prüfeinrichtung sowie ein Garnspulen-Drehmechanismus
angeordnet. Die Dunkelkammer ist durch zwei Licht abschirmende Türen am Eingang
und am Ausgang abgeschlossen, welche zum Passieren der Garnspule
geöffnet
und anschließend
wieder geschlossen werden müssen.
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In
der
DE 199 24 721
A1 wird eine Vorrichtung zum Prüfen von Garnspulen vorgeschlagen,
bei welcher die Garnspulen in besonderen Aufnahmen von einem Stetigförderer durch
die Prüfkammer
getragen und hierbei höhenverlagert
werden. Jede Aufnahme weist zwei frontal einander gegenüber liegende
Aufnahmen für
die Garnspulen auf, die durch eine konkav gekrümmte Füh rungsbahn miteinander verbunden
sind. An der im Transportweg vorgesehenen Umlenkung bewegen sich
die Garnspulen von der ersten Auflage und gelangen über die
Führungsbahn in
die zweite Auflage. Nach der optischen Begutachtung werden die als
fehlerfrei erkannten Garnspulen über
eine erste Abgabe abgezogen, wohingegen fehlerhafte Garnspulen bis
zu einer zweiten Abgabe transportiert und dort entnommen werden.
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Auch
durch die
DE 36 30
668 A1 ist eine optische Prüfvorrichtung für Garnspulen
bekannt geworden. Die Prüfvorrichtung
sieht zwei Projektionsbereiche zum Aussenden von Licht auf die Oberfläche einer
Garnschicht einer Garnspule vor. Über einen Licht empfangenden
Bereich werden Reflektionsfehler des ausgesendeten Lichts ausgewertet. Die
Garnspule muss hierzu in einem fest vorgegebenen Winkel gegenüber der
Prüfvorrichtung
positioniert werden.
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In
der
DE 40 10 884 A1 ,
der
DE 42 11 985 A1 und
der
DE 43 23 456 A1 werden
Spulenprüfvorrichtungen
offenbart, bei welchen die Garnspulen und insbesondere deren Stirnseiten
mit optischen Messmitteln geprüft
werden. Der Transport der Spulen erfolgt stehend, soweit auf diesen
Aspekt in den einzelnen Druckschriften überhaupt explizit eingegangen wird.
Während
der Prüfung
müssen
die Spulen gedreht werden, so dass zwangsläufig spezielle Aufnahmen für die Spulen
erforderlich sind.
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Schließlich zählt durch
die
EP 0 650 915 A1 eine
Vorrichtung zum Überprüfen der
Spulenqualität zum
Stand der Technik, bei welcher die Spulen mittels optischer Sensoren
bereits während
der Spulenbildung überwacht
werden. Die Garnspulen werden hierbei nicht in eine separate Prüfkammer
befördert. Allerdings
muss jede Spulvorrichtung bei dieser Vorgehensweise mit einer Prüfvorrichtung
versehen werden.
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Bei
den bekannten Prüfvorrichtungen
wird es als nachteilig angesehen, dass die Garnspulen aus den Transportsystemen, über welche
sie zwischen den einzelnen Stationen einer Spinnerei transportiert werden,
zur Prüfung
in speziell dafür
vorgesehene Aufnahmen übergeben
werden müssen.
Entsprechende Übergabeeinheiten
mit geeignetem Puffer sind erforderlich, die der Prüfstation sowohl
vor- als auch nachgeschaltet werden müssen. Störungen im Materialfluss sind
dadurch nicht ausgeschlossen
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Prüfvorrichtung und ein Prüfverfahren
aufzuzeigen, bei welcher bzw. bei welchem die zu prüfenden Garnspulen
ohne Wechsel des Transportmittels innerhalb einer Prüfkammer
auf einstellbare Qualitätskriterien
geprüft
werden können.
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Diese
Aufgabe ist bei einem Verfahren mit den Maßnahmen des Patentanspruchs
1 und bei einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Patentanspruch
2 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Wesentlich
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist,
dass die Längsachsen
der Garnspulen innerhalb der Prüfkammer
in Förderrichtung
weisen, so dass die Längsachsen
zweier aufeinander folgender Garnspulen beim Durchfahren der Umlenkung
im Winkel zueinander stehen. Die Orientierung der Längsachsen
der Garnspulen in Förderrichtung
ist von Hängeförderern
bekannt. Bei Hängeförderern
werden die Garnspulen einzeln in entsprechenden Aufnahmen hängend transportiert,
wo bei die Aufnahmen in einem Schienensystem geführt sind. Im Rahmen der Erfindung
ist nun vorgesehen, dass die bei geradliniger Transportrichtung
optisch nicht hinreichend zu begutachenden Stirnseiten der Garnspulen
während des
Durchfahrens einer Umlenkung geprüft werden. Dadurch hat eine
optisch arbeitende Prüfvorrichtung, insbesondere
eine Prüfkamera,
freies Blickfeld auf die zu prüfende
Stirnseite der Garnspule, ohne dass diese in eine besondere Aufnahme überführt werden muss.
Das heißt,
eine Übergabestation
ist weder vor der noch im Anschluss an die Prüfkammer erforderlich, so dass
die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit deutlich geringerem Aufwand installiert werden kann als andere
bekannte Vorrichtungen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Relativlage
der Garnspule gegenüber der
Aufnahme nicht verändert
werden muss. Der apparative Aufwand kann dadurch erheblich reduziert werden.
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Die
Prüfung
der einstellbaren Qualitätskriterien
erfolgt durch bekannte Messtechnik. Standardprüfkriterien sind die Materialhomogenität, die Materialmischung,
die Überprüfung der
Fadenreserve, der Hülsenfarbe
und der Symmetrie der Hülse
in der Spule, die Prüfung
des Spulendurchmessers und weiterer Parameter. Hierzu werden unterschiedliche optische
Prüfverfahren
eingesetzt, insbesondere mit Licht unterschiedlicher Wellenlänge, wie
beispielsweise UV-Licht, aber auch mit Hilfe von Laserlicht.
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Da
ein wesentliches Qualitätskriterium
von Kreuzspulen die Materialhomogenität ist, stellt die optische
Auswertung der Stirnseite der Garnspule einen wichtigen Aspekt des
Prüfvorgangs
dar. Es wird als bemerkenswerter Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
angesehen, dass die Garnspulen mit ihren Stirnseiten nicht für einen
bestimmten Zeitraum planparallel zur optisch arbeitenden Prüfeinrichtung
ausgerichtet werden müssen,
sondern "on-the-fly", das heißt während des
Durchfahrens der Umlenkung geprüft
werden können.
Hierbei steht die zu prüfende Garnspule
nur für
einen kurzen Moment im richtigen Winkel zur optischen Prüfeinrichtung,
wobei in dieser Winkellage die gewünschte Messung erfolgt. Da
sich die Garnspulen auf dem Förderer
mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 bis 20 m/min, insbesondere in
einem Bereich von ca. 9 m/min, bewegen, sind die messtechnischen
Anforderungen an die Prüfeinrichtung
hoch, denn die während
der Umlenkung erfolgende Schwenkbewegung der Garnspule auf die optische
Prüfeinrichtung
muss bei der Steuerung der optischen Prüfeinrichtung berücksichtigt
werden. Unter Umständen
kann von der Stirnseite der sich bewegenden Garnspule lediglich
eine Ellipse erfasst werden, da sich die optische Achse der Prüfeinrichtung
und die Flächennormale
der Stirnseite nicht decken, sondern im Winkel zueinander stehen.
Allerdings kann mathematisch auch von elliptischen Abbildungen der
Stirnseite auf die exakte Lage einer Materialinhomogenität einer
kreisrunden Stirnfläche geschlossen
werden. Gleiches gilt für
Unrundheiten und weitere Prüfungskriterien.
Wesentlich ist, dass der Winkel zwischen der optischen Achse der
Prüfeinrichtung
und der Flächennormalen
der Stirnseite der Garnspule bei der digitalen Auswertung der Daten
entsprechend berücksichtigt
wird.
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Optimal
ist es natürlich,
wenn die optische Achse der Prüfeinrichtung
mit der Flächennormalen der
zu prüfenden
Fläche
der Garnspule zusammenfällt.
Die Flächennormale
kann bezogen auf die gesamte Stirnseite die Längsachse der Spule sein. Aufgrund
der leicht konischen Form der Kreuzspule kann die Flächennormale
der zu prüfenden
Oberfläche auch
von der Längsachse
der Spule abweichen. Entscheidend ist letztlich, unter welchen Winkelverhältnissen
eine optimale Messung durchgeführt
werden kann.
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Die
optisch arbeitende Prüfeinrichtung
kann mehrere Lichtquellen und optische Erfassungsmittel, insbesondere
mehrere Kameras, umfassen, die unter verschiedenen Blickwinkeln
auf die vorbei fahrenden Garnspulen gerichtet sind, insbesondere
auch um die Umfangsseiten der Garnspulen optisch zu erfassen. Im
Unterschied zu bekannten Prüfsystemen werden
die Garnspulen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht um ihre
Längsachse
gedreht, da ein Großteil
der maßgeblichen
Qualitätskriterien
auch ohne vollständige
Untersuchung der umfangsseitigen Flächen bestimmbar ist. Zweckmäßigerweise sollte
die Aufnahme des Förderers
jedoch einen möglichst
großen
Flächenbereich
der Garnspule zur optischen Prüfung
freigeben. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn es sich um einen
Hängeförderer handelt, dessen
Aufnahmen jeweils eine Garnspule radial umfangsseitig umgreifen,
wobei die Garnspulen auf endseitigen Auflagern der Arme gehalten sind.
Die Auflager sind zusammen mit den Armen möglichst schlank und in der
Seitenansicht T-förmig konfiguriert,
so dass ein möglichst
großer
Umfangsbereich der Garnspulen sichtbar bleibt. Das bedeutet, dass
die Arme in der Seitenansicht sehr schmal gehalten sind und die
Auflager gegenüber
den Armen deutlich breiter sind. Bei den Auflagern kann es sich um
relativ dünne,
sich in Fahrtrichtung erstreckende Bolzen handeln, während der
Arm selbst als dünnwandiges,
flaches Blechbauteil konfiguriert sein kann. Die Auflager der Aufnahmen
sind in einem Abstand zueinander angeordnet. Dies ermöglicht das Anheben
und Absetzen der Garnspulen.
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Die
Aufnahmen weisen vorzugsweise eine nicht reflektierende Oberfläche auf,
um die Messungen innerhalb der Prüfeinrichtung nicht zu stören. Die Oberfläche kann
insbesondere schwarz sein. Eine Mattierung ist zweckmäßig. Die
Farbe der Oberfläche
kann zudem möglichst
kontrastreich zur Farbe der Garnspulen gewählt sein, um eine Farberkennung
der Garnspulen nicht durch die Farbe der Aufnahmen zu beeinträchtigen.
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Die
Umlenkung innerhalb der Prüfkammer
ist bevorzugt ein Kreisbogen. Der Durchmesser des Kreisbogens ist
auf die Transportgeschwindigkeit sowie auf die Prüfgeschwindigkeit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
abgestimmt. Wesentlich für
die Funktion der Prüfvorrichtung
ist, dass ein entsprechender Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden
Garnspulen vorhanden ist, so dass der Winkel zwischen den aufeinander
folgenden Garnspulen innerhalb der Umlenkung hinreichend groß ist. Günstig ist
es, wenn sich der Kreisbogen über
180° erstreckt und
sich während
der Messung nur eine einzige Garnspule innerhalb der Umlenkung befindet.
In diesem Fall beträgt
der Winkel zur vorhergehenden und zur nachfolgenden Garnspule 90°, so dass
freie Sicht auf beide Stirnseiten der Garnspulen besteht. Aber auch
wenn nur eine Seite der Garnspulen beispielsweise zur Prüfung der
Materialhomogenität
optisch geprüft
werden soll, ergibt sich aus der Anforderung, dass der Winkel möglichst
90° betragen
soll, automatisch, dass die dem Prüfling vorhergehende Garnspule bereits
die Umlenkung verlassen hat. Grundsätzlich ist auch eine Umlenkung
um 90° denkbar,
allerdings ist die Abschirmung von Umgebungslicht bei einer 180°-Umlenkung
besser. Je nach Radius des Kreisbogens kann auch ein kleinerer Winkel
als 90° für die Erfassung
der Stirnseite ausreichend sein. Vorteilhaft wird ein Winkel größer 70° angesehen.
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Innerhalb
der Prüfkammer
kann eine Wiegeeinheit angeordnet sein, wobei sich ein mit der Transportgeschwindigkeit
des Förderers
bewegendes Wiegeband dafür
vorgesehen ist, die Garnspulen zur Durchführung des Wiegevorgangs aus
ihren Aufnahmen anzuheben und anschließend in dieselbe, sich synchron
bewegende Aufnahme wieder abzusetzen. Durch das Anheben der Garnspulen
wird die Wiegeeinheit mit dem Gewicht der Garnspule belastet, so dass
das Gewicht der Garnspule festgestellt werden kann.
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Zusätzlich kann
der Prüfkammer
eine Kennzeichnungsvorrichtung zur Kennzeichnung einer geprüften Garnspule
nachgeschaltet sein, wobei die Kennzeichnung mit einem Prüfdatensatz
gekoppelt ist. Die Kopplung zwischen Kennzeichnung und Prüfdatensatz
bedeutet in diesem Zusammenhang entweder, dass der Prüfdatensatz
separat in digitaler Form gespeichert und als solcher nicht unmittelbar an
der Garnspule im Klartext ablesbar ist. Die Kopplung kann aber auch
bedeuten, dass der Prüfdatensatz
codiert oder im Klartext unmittelbar an der Garnspule, insbesondere
der Hülse,
fixiert wird. Grundsätzlich
lässt sich
eine Garnspule bei modernen Transportsystemen bereits dadurch identifizieren, dass
sie in einer bestimmten Aufnahme des Förderers transportiert wird. Über das
Steuersystem des Förderers
ist ein Rückschluss
möglich,
welchen Weg eine Garnspule innerhalb der Spinnerei genommen hat,
so dass die Zuordnung des Prüfdatensatzes
zu einer Aufnahme und daher mittelbar zur Garnspule möglich ist.
Eine größere Sicherheit
ist natürlich
dann gegeben, wenn der Prüfdatensatz
unmittelbar an der Garnspule fixiert ist, sei es codiert oder im
Klartext. Eine Codierung wäre
beispielsweise in Form einer Identnummer oder eines Barcodes möglich. In
physikalischer Hinsicht ist aber auch der Einsatz von Transpondern
oder anderen elektronischen Kennzeichnungsmitteln denkbar, die eine
eindeutige Zuordnung der Garnspule zu einem Prüf datensatz ermöglichen.
Wenn der Prüfdatensatz
im Klartext unmittelbar an der Garnspule zur Verfügung gestellt werden
soll, ist der Einsatz von Etikettierern sinnvoll, wobei entsprechende
Etiketten entweder auf der Garnspule selbst und besonders vorteilhaft
innerhalb der Hülse
angebracht werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Vorrichtung zur Prüfung
von Garnspulen in der Seitenansicht;
-
2 die
Vorrichtung der 1 in der Draufsicht;
-
3 die
Vorrichtung der 2 im Schnitt entlang der Linie
III-III;
-
4 eine
Seitenansicht einer Wiegevorrichtung und
-
5 einen
Schnitt durch die Wiegevorrichtung der 4 entlang
der Linie V-V.
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Die 1 bis 3 zeigen
in drei unterschiedlichen Ansichten eine Vorrichtung 1 zum
Prüfen
von Garnspulen auf einstellbare Qualitätskriterien im kontinuierlichen
Transport. Die Garnspulen 2, 3, 4 werden
in horizontaler Richtung an dem Förderer 5 transportiert,
der als Hängeförderer konfiguriert
ist. Der Hängeförderer 5 umfasst
ein Schienensystem 6 mit einer kreisbogenförmigen Umlenkung 7 um
180°. Die
Umlenkung 7 befindet sich in einer Prüfkammer 8, die vor
Umgebungslicht abschirmt. Es ist zu erkennen, dass die Garnspulen 2, 3, 4 in
einzelnen Aufnahmen 9 im Abstand zueinander an dem Schienensystem 6 transportiert
werden. Jede der Aufnahmen 9 weist zwei eine Garnspule
umfangsseitig umgreifende Arme 10 auf, an deren Enden Auflager 11 angeordnet
sind, die sich beiderseits der Arme 10 und quer zu diesen
erstrecken. Dadurch sind die Arme 10 im Zusammenhang mit
dem Auflager 11 jeweils T-förmig konfiguriert. Die Auflager 11 befinden
sich im Abstand zueinander, so dass der untere Umfangsbereich der
eingehängten
Garnspulen 2, 3, 4 frei zugänglich ist.
Bei den Armen 10 handelt es sich um schmale Metallbänder, so
dass sie einen möglichst kleinen
Umfangsbereich der Garnspulen 2, 3, 4 bedecken.
Die Arme 10 unterliegen keiner besonders hohen Belastung
durch die eingehängten
Garnspulen 2, 3, 4, so dass sie relativ
leicht bauend ausgeführt
sein können.
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Wie
anhand der 1 bis 3 zu erkennen
ist, werden die Garnspulen 2, 3, 4 so
transportiert, dass ihre Längsachsen
LA2, LA3, LA4 in Transportrichtung, d.h. in Richtung der Schienen
weisen. Innerhalb der Umlenkung 7 bilden die Längsachsen LA2,
LA3, LA4 der entsprechenden Garnspulen 2, 3, 4 gewissermaßen jeweils
eine Tangente an den Kreisbogen mit dem Mittelpunkt M, welcher die
Umlenkung 7 bildet. Dadurch stehen die Längsachsen LA2,
LA3, LA4 zweier aufeinander folgender Garnspulen 2, 3, 4 beim
Durchfahren der Umlenkung 7 im Winkel W zueinander. Zudem
ist der Abstand A zwischen zwei aufeinander folgenden Garnspulen 4, 12 in
diesem Ausführungsbeispiel
so groß bemessen, dass
sich immer nur eine einzige Garnspule 3 innerhalb der zu
durchfahrenden Umlenkung 7 befindet. Dadurch ist eine vollständige optische
Erfassung der Stirnseite einer Garnspule möglich. Aufgrund der Wicklung
ist die Stirnseite in diesem Ausführungsbeispiel nicht eben,
sondern leicht kegelig. Nachfolgend wird zur Vereinfachung davon
ausgegangen, dass die Längsachse
LA2, LA3, LA4 einer Garnspule 2, 3, 4 die
Flächennormale
der Stirnseite ist, obschon für eine
exakte optische Überprüfung der
Stirnseite nicht die zuvor genannte senkrecht zur Längsachse
orientierte Ebene maßgeblich
ist, sondern die tatsächliche Oberfläche der
jeweiligen Garnspule.
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Zur
Prüfung
der Garnspule wird in diesem Ausführungsbeispiel eine optisch
arbeitende Prüfeinrichtung 13 eingesetzt,
umfassend zwei Kameras 14, 15, die in unterschiedlichen
Winkeln zueinander positioniert sind und in einem an der Prüfkammer 8 angeordneten
Schaltschrank 16 angeordnet sind. Die Kameras 14, 15 sind
so eingestellt, dass die sich in Richtung des Pfeils P an den Prüfeinrichtungen 13 vorbei
bewegenden Garnspulen 2, 3, 4 im Moment der
besten Fokussierung aufgenommen werden, wobei das aufgenommene Digitalbild
einer nicht näher dargestellten
Auswerteeinheit zugeführt
wird, um die zu prüfenden
Qualitätskriterien
anhand vorher eingegebener Vergleichsgrößen zu bestimmen. Während des
Messvorgangs ändern
die Garnspulen 2, 3, 4 mit ihrer Stirnseite 17 bzw.
die Stirnflächen
der Garnspulen 2, 3, 4 kontinuierlich
ihre Winkellage gegenüber den
optischen Achsen 18, 19 der Kameras 14, 15.
Es ist daher eine exakte Synchronisierung des Messvorgangs in Bezug
auf die Winkellage der Stirnseite 17 erforderlich. Dies
kann durch eine vollautomatische Triggerung erreicht werden. Durch
die vollautomatische Triggerung bzw. Fokussierung ist es auch möglich, etwaige
Winkelfehler der Garnspulen 2, 3, 4 auszugleichen,
da nicht sichergestellt werden kann, dass alle Garnspulen 2, 3, 4 exakt
die gleiche Lage innerhalb der Aufnahmen 9 einnehmen; einerseits
weil sich die Garnspulen 2, 3, 4 voneinander
unterscheiden, zum anderen aber auch, weil sich die relative Lage
der Garnspulen 2, 3, 4 innerhalb der
Aufnahmen 9 verändern
kann und auch die Aufnahmen 9 selbst mit Fertigungstoleranzen
behaftet sind. All diese Störfaktoren
werden durch die optische Prüfeinrichtung 13 und
die nachgeschaltete Auswerteeinheit eliminiert.
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Anhand
der 3 ist zu erkennen, dass die Prüfkammer 8 auf den
Durchmesser der Aufnahmen 9 abgestimmte Eintritts- und
Austrittsöffnungen 20, 21 aufweist.
Türen sind
an diesen Öffnungen
nicht erforderlich, da durch die Umlenkung eine hinreichende Abschirmung
vor Umgebungslicht gewährleistet wird.
Es kann daher beim Eintritt und beim Austritt in die Prüfkammer 8 kein
Verschleiß auftreten.
Die Prüfkammer 8 selbst
ist im Grunde nur zur Abschirmung von Umgebungslicht vorgesehen,
um den optischen Prüfvorgang
zu ermöglichen
bzw. zu verbessern. Es handelt sich vorzugsweise um eine aufgeständerte Blechkonstruktion,
die in Höhe
des Förderers 5 angeordnet
ist, so dass die Höhenlage
der Garnspulen 2, 3, 4, 12 während der
Prüfung
nicht verändert
wird. Die Prüfkammer 5 selbst
bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist an die Höhenlage
vorhandener Förderer 5 angepasst,
um den Materialfluss so wenig wie möglich zu beeinflussen.
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Innerhalb
der Prüfkammer
kann zusätzlich eine
Wiegeeinheit 22 angeordnet sein, wie sie schematisch in
den 4 und 5 dargestellt ist. Die Wiegeeinheit 22 umfasst
ein sich mit der Transportgeschwindigkeit des Förderers 5 bewegendes
angetriebenes Wiegeband 23, das in diesem Ausführungsbeispiel
in einen linken Bandabschnitt 24 und einen rechten Bandabschnitt 25 aufgeteilt ist.
Die Bandabschnitte 24, 25 greifen im Abstand zueinander
zwischen die Auflager der Aufnahme 9 und heben dadurch
die auf den Auflagern 11 liegenden Garnspulen 26 langsam
an und setzen sie beim Verlassen der Wiegeeinheit 22 langsam
wieder ab. Während
des Anhebens und Absetzens werden die Garnspulen 26 von
der Wiegeeinheit 22 bzw. dem Wiegeband 23 fort
bewegt, so dass das Gewicht der Garnspule 26 auf der Wiegeeinheit 22 lastet
und über nicht
näher dargestellte
Messeinrichtungen bestimmt werden kann. Grundsätzlich ist es denkbar, die
Wiegeeinheit der Prüfkammer
vor- oder nachzuschalten. Entscheidend ist, dass sämtliche
Qualitätsmerkmale einer
Garnspule möglichst
zeitnah erfasst werden, um den Prüfdatensatz für eine anschließende Kennzeichnung
der Garnspule zu komplettieren. Die Kennzeichnung kann insbesondere
eine an der Garnspule vorgesehene Hülsenetikettierung mit einer
entsprechenden Identifikationsnummer oder Kennzeichnung sein.
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- 1
- Vorrichtung
zum Prüfen
von Garnspulen
- 2
- Garnspule
- 3
- Garnspule
- 4
- Garnspule
- 5
- Förderer
- 6
- Schienensystem
- 7
- Umlenkung
- 8
- Prüfkammer
- 9
- Aufnahme
v. 5
- 10
- Arm
v. 9
- 11
- Auflager
an 10
- 12
- Garnspule
- 13
- Prüfeinrichtung
- 14
- Kamera
v. 13
- 15
- Kamera
v. 13
- 16
- Schaltschrank
- 17
- Stirnseite
v. 3
- 18
- optische
Achse v. 14
- 19
- optische
Achse v. 15
- 20
- Eintrittsöffnung
- 21
- Austrittsöffnung
- 22
- Wiegeeinheit
- 23
- Wiegeband
- 24
- Bandabschnitt
v. 23
- 25
- Bandabschnitt
v. 23
- 26
- Garnspule
- A
- Abstand
zw. 4 u. 12
- LA2
- Längsachse
v. 2
- LA3
- Längsachse
v. 3
- LA4
- Längsachse
v. 4
- M
- Mittelpunkt
v. 7
- P
- Pfeil
- W
- Winkel