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Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung zum Ver- und Entriegeln einer Kugelkopfstange einer Anhängezugvorrichtung an einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 der Erfindung.
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Anhängezugvorrichtungen für Kraftfahrzeuge sind seit langem bekannt und bestehen im Wesentlichen aus einer an der Kraftfahrzeugkarosserie festgelegten Kugelkopfstange.
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Die Kugelkopfstange kann gem. dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 87 01 814 U1 abnehmbar ausgebildet sein, wobei dieselbe axial in ein fest mit der Karosserie verbundenes Teil mit einem Ver- und Entriegelungsmechanismus einführbar bzw. aus diesem herausziehbar ist. Das Ver- und Entriegeln der Kugelkopfstange geschieht im Wesentlichen durch Betätigung eines Auslösehebels, der seinerseits auf ein Sperrelement einwirkt.
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Neben der besagten abnehmbaren Kugelkopfstange sind auch schwenkbare Kugelkopfstangen bekannt, die ihrerseits von einer Ruheposition in eine Betriebsposition und wieder zurück verschwenkbar sowie verriegelbar sind, wobei auch hier an sich bekannte Ver- und Entriegelungsmechanismen Verwendung finden, die ihrerseits durch manuelles Angreifen an einem Auslösehebel betätigbar sind. So ist aus der gattungsbildenden
DE 103 42 915 A1 eine Anhängevorrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, die einen Kugelkopf aufweist, der schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie befestigt ist und mittels einer Auslösevorrichtung betätigt wird. Die Auslösevorrichtung weist dabei einen Auslösehebel auf, der derart im hinteren Teil des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, dass der Auslösehebel nur bei einer geöffneten Heckklappe betätigt werden kann. Aus der
DE 103 54 753 A1 ist eine Anhängekupplung für Kraftfahrzeuge bekannt, welche eine fahrzeugfest angeordnete, schwenkbar sowie axial verschieblich gelagerte Kugelstange umfasst, die an ihrem freien Ende eine Kupplungskugel trägt und sowohl in ihrer Ruhelage als auch in ihrer Betriebslage über in Eingriff bringbare Formschlusskonturen einerseits eines Kugelstangenlagerkopfes und andererseits eines diesem gegenüberliegenden Bauteils drehfest festlegbar ist. Zum Entriegeln der Kugelstange ist ein federbelasteter und mit einem Bowdenzug verbundener Sperrbolzen vorgesehen. Aus der
DE 103 07 364 A1 ist eine Vorrichtung zur Kofferraum-Notentriegelung in einem Kraftfahrzeug mit einer an einer Kofferrauminnenwand anbringbaren Griffschale bekannt. An der Griffschale ist beweglich mittels eines Gelenklagers ein Betätigungshebel gelagert, wobei das Gelenklager an einem Hebelende angeordnet ist. Des Weiteren ist ein Seilzugverbindung zwischen dem Betätigungshebel und einem Schließelement eines Kofferraumschlosses vorgesehen. Aus der
US 5 277 080 A ist ein Verriegelungsmechanismus für ein Möbelteil bekannt, welchem ein Betätigungshebel zugeordnet ist, der seinerseits schwenkbar in einem Gehäuse angeordnet ist. Dem Hebel ist ein Bowdenzug zugeordnet, der einenends mit besagtem Hebel und anderenends mit dem Verriegelungsmechanismus wirkverbunden ist. Aus der
EP 1 352 779 A1 ist eine Griffanordnung zur Verwendung an einem Fahrzeugsitz bekannt, welche zur Änderung der Position des Fahrzeugsitzes einen beweglichen Griff umfasst. Schließlich ist aus der nicht vorveröffentlichten Druckschrift
DE 10 2004 039 622 A1 eine Seilzugbetätigung zum beispielsweise Betätigen einer aus- und einfahrbaren oder schwenkbaren Kupplung bekannt, welche ein an einem sogenannten Seilzughalter schwenkbar gelagertes Griffelement aufweist. Am besagten Seilzughalter ist der Seilzug befestigt. Das Griffelement samt Seilzughalter ist in einem Gehäuse angeordnet, welches in einem Stoßfänger derart integriert ist, dass dieses bei geschlossener Heckklappe oder geschlossenem Kofferraumdeckel nicht betätigbar respektive von dieser/m zumindest teilweise abgedeckt ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine Betätigungsvorrichtung zum Ver- und Entriegeln einer Kugelkopfstange einer Anhängezugvorrichtung an einem Kraftfahrzeug zu schaffen, die zum einen komfortabler handhabbar und zum anderen einfach in der Herstellung und leicht zu montieren ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Ausgehend von einer Betätigungsvorrichtung zum Ver- und Entriegeln einer Kugelkopfstange einer Anhängezugvorrichtung an einem Kraftfahrzeug, welche von einer Ruheposition in eine Betriebsposition und zurück verschwenkbar sowie innerhalb besagter Positionen verriegelbar ist und deren Ver- und Entriegelungsmechanismus mit einem Betätigungselement wirkverbunden ist, wobei das Betätigungselement durch ein lang gestrecktes Kraftübertragungselement gebildet ist, welches einenends mit dem Ver- und Entriegelungsmechanismus und anderenends mit einem manuell betätigbaren Griffelement verbunden ist, wobei besagtes Griffelement in die Außenkontur eines hinteren Stoßfängers des Kraftfahrzeugs integriert ist, und wobei das Griffelement durch eine mehrteilige Montageeinheit gebildet ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass die Montageeinheit einen das eine Ende des Kraftübertragungselementes aufnehmenden Hebel sowie ein Aufnahmeelement zur schwenkbaren Abstützung des Hebels an vorbereiteten Kanten des Aufnahmelementes umfasst, wobei besagtes Aufnahmeelement durch Verclipsung mit einem Rahmen verbunden ist, der seinerseits eine Öffnung in der Außenkontur des Stoßfängers umschließt und an demselben festgelegt ist.
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Durch diese Maßnahme ist eine einfache und kostengünstige Montage sowie eine komfortable Handhabung der Betätigungsvorrichtung gewährleistet, da das Griffelement nicht wie herkömmlich aufwendig in den Kofferraum sondern leicht erreichbar in ein Anbauteil, welches sehr spät im Fertigungsprozess mit der Kraftfahrzeugkarosserie verbunden wird, integriert ist.
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Das lang gestreckte Kraftübertragungselement kann hierbei durch einen an sich bekannten Bowdenzug gebildet sein. Ferner ist das lang gestreckte Kraftübertragungselement federbelastet ausgebildet, um immer eine bestimmte Ausgangsstellung für die Betätigung zu gewährleisten. Der Rahmen ist zweckmäßigerweise mit dem Stoßfänger verklebt oder verschweißt, kann jedoch auch mit demselben einstückig ausgebildet sein, wobei Stoßfänger und Rahmen sozusagen in einem Guss hergestellt sind. Weiter ist vorgesehen, dass der schwenkbare Hebel derart in die Außenkontur des Stoßfängers integriert ist, dass eine weitestgehend ebenmäßige Oberfläche gewährleistet ist. Als zweckmäßig hat sich des Weiteren erwiesen, dass die mehrteilige Montageeinheit des Griffelementes durch Spritzgussteile aus Kunststoff gebildet ist. Schließlich wird vorgeschlagen, dass das Griffelement derart am hinteren Stoßfänger angeordnet ist, dass es von einem geschlossenen Heckdeckel des Kraftfahrzeugs weitestgehend abgedeckt ist, wodurch die Anmutung der Heckpartie des Kraftfahrzeugs unbeeinträchtigt bleibt.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
- 1 die Explosionsdarstellung einer ersten Ausgestaltungsvariante einer Betätigungsvorrichtung,
- 2 die Betätigungsvorrichtung nach 1 im montierten Zustand (Außenansicht), und
- 3 die Innenansicht der montierten Betätigungsvorrichtung.
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Wie bereits oben dargetan, ist eine nicht näher gezeigte, jedoch an sich bekannte Kugelkopfstange einer Anhängezugvorrichtung an einem Kraftfahrzeug von einer Ruheposition in eine Betriebsposition und zurück verschwenkbar sowie innerhalb besagter Positionen verriegelbar.
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Das Ver- und Entriegeln der Kugelkopfstange in der jeweils gewünschten Position wird vermittels eines an sich bekannten, nicht näher dargestellten Ver- und Entriegelungsmechanismusses bewerkstelligt, wobei ein manuell betätigbares Betätigungselement 1 vorgesehen ist.
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Gem. 1 ist das Betätigungselement 1 durch ein lang gestrecktes Kraftübertragungselement 2 gebildet, welches einenends mit dem Ver- und Entriegelungsmechanismuss und anderenends mit einem manuell betätigbaren Griffelement 3 verbunden.
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Als Kraftübertragungselement 2 hat sich insbesondere ein an sich bekannter Bowdenzug bewährt, jedoch ist es auch denkbar, statt dessen einen nicht näher gezeigten geeigneten Hebelmechanismus in Anwendung zu bringen.
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Das Griffelement 3 ist gem. einer ersten Ausgestaltungsvariante durch eine mehrteilige Montageeinheit gebildet, die ihrerseits ein das eine Ende des Kraftübertragungselementes 2 aufnehmendes Verbindungselement 4 und einen an demselben schwenkbar gelagerten Hebel 5 umfasst.
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Des Weiteren ist ein einstückiges Aufnahmeelement 6 nach Art eines Gehäuses zur Abstützung des Verbindungselementes 4 samt Hebel 5 vorgesehen, welches zum einen eine Axialbewegung des Verbindungselementes 4 samt Kraftübertragungselement 2 innerhalb desselben gestattet und zum anderen von einem Rahmen 7 formschlüssig aufnehmbar ist.
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Besonders vorteilhaft ist das Griffelement 3 nunmehr in die Außenkontur eines hinteren Stoßfängers 8 des Kraftfahrzeugs integrierbar und zwar derart, dass der Rahmen 7 eine Öffnung in besagter Außenkontur des Stoßfängers 8 umschließt, indem dieser an der Innenmantelfläche des Stoßfängers 8 festlegbar, vorzugsweise mit derselben durch Klebung oder Schweißung verbindbar ist (insbes. 3). Denkbar ist es jedoch auch und wird durch die Erfindung mit erfasst, einen einstückig mit dem Stoßfänger 8 ausgebildeten Rahmen 7 auszubilden (nicht näher gezeigt).
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Bevorzugt sind die Einzelbauteile des Griffelementes 3 mit Aufnahmelaschen 9 bzw. in Aufnahmelaschen 9 während der Komplettierung eindringenden Rastvorsprüngen 10 versehen, so dass überwiegend eine kostengünstige und leicht zu bewerkstelligende Montage durch „Verclipsung“ realisierbar ist.
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So weist das Aufnahmeelement 6 vorliegend drei Rastvorsprünge 10 auf, die ihrerseits während der Montage infolge Verclipsung in korrespondierende Aufnahmelaschen 9 des Rahmens 7 formschlüssig eindringen (1).
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Auch das das Kraftübertragungselement 2 aufnehmende Verbindungselement 4 ist mit zwei gegenüberliegend angeordneten Aufnahmelaschen 9 in Form von Bohrungen versehen, in welche korrespondierende Rastvorsprünge 10 des Hebels 5 während der Montage eindringen und die Schwenkbarkeit desselben gestatten.
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Gemäß einer weiteren, hier nicht näher gezeigten, jedoch das Ausführungsbeispiel der Erfindung betreffenden Ausgestaltungsvariante des Griffelementes 3 wird auf ein separates Verbindungselement 4 verzichtet und das Kraftübertragungselement 2 direkt am Hebel 5 festgelegt. In diesem Fall ist die erforderliche Schwenkbarkeit des Hebels 5 dadurch gewährleistet, dass sich dieser an vorbereiteten Kanten des Aufnahmeelementes 6, die vorzugsweise nahe und parallel zur Schwenkachse ausgebildet sind, schwenkbar abstützt.
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Die 2 und 3 zeigen ein erfindungsgemäß ausgebildetes Griffelement 3 im endmontierten Zustand, wobei der schwenkbare Hebel 5 derart in die Außenkontur des Stoßfängers 8 integriert ist, dass eine weitestgehend ebenmäßige sichtbare Oberfläche gewährleistet ist.
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Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, die mehrteilige Montageeinheit des Griffelementes 3 vorzugsweise durch Spritzgussteile aus Kunststoff auszubilden, wodurch besonders einfach und kostengünstig insbesondere auch die Elemente zur Erzeugung einer Clipsverbindung erzeugbar sind.
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Bevorzugt ist das Griffelement 3 derart am hinteren Stoßfänger 8 angeordnet ist, dass es von einem geschlossenen Heckdeckel des Kraftfahrzeugs weitestgehend abgedeckt ist, wodurch die gewünschte Anmutung der Heckpartie des Kraftfahrzeugs unbeeinträchtigt bleibt (nicht näher dargestellt).
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Die Montage des Betätigungselementes 1 nach der ersten Ausgestaltungsvariante kann unter Bezugnahme auf 1 beispielsweise folgendermaßen erfolgen:
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Zunächst wird das Verbindungselement 4 mit dem einen Ende des Kraftübertragungselementes 2 fest verbunden und der schwenkbare Hebel 5 mit dem Verbindungselement 4 verclipst. Nachfolgend wird das Aufnahmeelement 6 auf das Kraftübertragungselement 2 aufgefädelt und das andere Ende des Kraftübertragungselementes 2 mit dem nicht näher gezeigten Ver- und Entriegelungsmechanismus wirkverbunden. Schließlich ist das Aufnahmeelement 6 mit dem Rahmen 7 zu verclipsen, welcher bereits in der vorbestimmten Position, die Öffnung des Stoßfängers 8 umschließend, an die Innenmantelfläche desselben durch Klebung oder Schweißung festgelegt wurde bzw. einstückig mit dem Stoßfänger 8 ausgebildet ist.
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Wird gem. der oben beschriebenen zweiten Ausgestaltungsvariante auf ein separates Verbindungselement 4 verzichtet, wird das Kraftübertragungselement 2 direkt am Hebel 5 festgelegt, welcher sich dann an besagten Kanten des Aufnahmeelementes 6 schwenkbar abstützt.
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Die Betätigung des Hebels 5 erfolgt durch manuellen Druck auf einen der Endabschnitte desselben, wodurch eine Schwenkbewegung bewirkt wird, die ihrerseits ein Hintergreifen erlaubt. Durch Zug am Hebel 5 kann der Ver- und Entriegelungsmechanismus gegen eine auf denselben und demgemäß auch auf das Kraftübertragungselement 2 einwirkende Federkraft von einer Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung überführt werden, welche gestattet, die nicht näher gezeigte schwenkbare Kugelkopfstange manuell von der einen Endposition in die andere zu verschwenken. Wird der Hebel 5 nunmehr losgelassen, wird der Ver- und Entriegelungsmechanismus vermittels besagter Federkraft selbsttätig wieder in eine Verriegelungsposition überführt und die Kugelkopfstange in der jeweiligen vorbestimmten Position festgelegt. Gleichzeitig wird infolge der auf das Kraftübertragungselement 2 einwirkenden Federkraft der Hebel 5 in seine Ausgangsstellung zurückgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Betätigungselement
- 2
- Kraftübertragungselement
- 3
- Griffelement
- 4
- Verbindungselement
- 5
- Hebel
- 6
- Aufnahmeelement
- 7
- Rahmen
- 8
- Stoßfänger
- 9
- Aufnahmelaschen
- 10
- Rastvorsprünge