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Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeugfahrgestell, insbesondere ein zerlegbares
Fahrzeugfahrgestell eines Fahrzeugs.
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Herkömmliche
Fahrzeuge umfassen normalerweise einen vorderen Fahrgestellteil,
einen hinteren Fahrgestellteil und einen auf einer Stütze montierten
Sitz, die auf dem vorderen Fahrgestellteil aufrecht steht. Der vordere
Fahrgestellteil hat einen hinteren Rand, der einen ersten gezahnten
Abschnitt aufweist, sowie ein in dem ersten gezahnten Abschnitt
gebildetes Durchgangsloch. Der hintere Fahrgestellteil hat einen
vorderen Rand, der einen zweiten gezahnten Abschnitt und einen Verriegelungsstift aufweist,
der beweglich an dem zweiten gezahnten Abschnitt montiert ist. Wenn
der vordere und der hintere Fahrgestellteil miteinander in Eingriff
gebracht werden, greift der erste gezahnte Abschnitt in den zweiten
gezahnten Abschnitt ein und der Verriegelungsstift wird in das Durchgangsloch
eingeführt
und verläuft
durch dieses, um so den vorderen und den hinteren Fahrgestellteil
miteinander zu verriegeln.
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Das
vorstehend beschriebene Fahrzeug ist insofern nachteilhaft, als
nach dem Zusammenkuppeln des vorderen und des hinteren Fahrgestellteils der
Benutzer den Verriegelungsstift verwenden muss, um den vorderen
und den hinteren Fahrgestellteil von Hand zu verriegeln, was unpraktisch
ist. Ferner ist das Ausrichten des Durchgangslochs mit dem Verriegelungsstift
ebenfalls aufwändig.
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Aus
der
DD 78 059 A1 ist
ein Krankentransportstuhl bekannt, der einen ersten und einen zweiten
Fahrgestellteil und eine Kupplungseinheit aufweist, wobei der erste
und der zweite Fahrgestellteil lösbar
durch die Kupplungseinheit aneinander gekuppelt werden, wenn der
erste und der zweite Fahrgestellteil in eine Kupplungsposition bewegt
werden. Ferner ist eine Verriegelungseinheit vorgesehen, die es
erlaubt, mittels handbetätigter
Flügelschrauben die
beiden miteinander verkuppelten Fahrgestellteile fest zu verbinden.
Die
DE 1 555 963 A zeigt
ebenfalls ein zweiteiliges Fahrzeug, nämlich ein Kombinationsfahrzeug
zur Lastenbeförderung,
bei dem ein erster Antriebsteil und ein zweiter lastentragender
Teil durch Bolzen oder dergleichen von Hand verbindbar sind. Auch
bei diesen beiden Fahrzeugfahrgestellen ist nachteilig, dass die
beiden Fahrgestellteile zunächst
exakt ausgerichtet werden müssen,
um anschließend
von Hand miteinander verbunden zu werden.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeugfahrgestell
zu schaffen, bei dem die vorstehend genannten Nachteile des herkömmlichen
Fahrzeugfahrgestells vermieden werden.
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Demgemäß enthält ein Fahrzeugfahrgestell gemäß dieser
Erfindung: eine Kupplungseinheit; einen ersten und einen zweiten
Fahrgestellteil, die lösbar
durch die Kupplungseinheit aneinander gekuppelt werden, wenn der
erste und der zweiten Fahrgestellteil in eine Kupplungsposition
bewegt werden, und die in Längsrichtung ausgerichtet
sind; eine Verriegelungseinheit, die einen ersten Eingriffsteil,
der gelenkig an dem ersten Fahrgestellteil angebracht ist, so dass
er relativ zu dem ersten und dem zweiten Fahrgestellteil zwischen
einer Verriegelungsposition und einer Freigabeposition schwenkbar
ist, an dem eine erste und eine zweite Eingriffsvertiefung gebildet ist
und der eine gekrümmte
Führungsfläche hat,
die zwischen der ersten und der zweiten Vertiefung verläuft, einen
zweiten Eingriffsteil, der an dem zweiten Fahrgestellteil montiert
ist und in der Weise mit einer Zunge versehen ist, dass die Zunge
den ersten Eingriffsteil verschiebt, so dass er aus der Entriegelungsposition
in die Verriegelungsposition schwenkt und während der Bewegung des ersten
und des zweiten Fahrgestellteils aus einer ausgekuppelten Position
in die aneinander gekuppelte Position entlang der gekrümmten Führungsfläche in die
erste Vertiefung gleitet, und ein erstes Vorspannelement umfasst,
um den ersten Eingriffsteil aus der Verriegelungsposition in die
Entriegelungsposition rückzustellen;
und eine Rückhalteeinheit,
die einen Rückhalteteil,
der an dem ersten Fahrgestellteil gelenkig angebracht ist, so dass
er relativ zu dem ersten und dem zweiten Fahrgestellteil zwischen
einer Rückhalteposition
und einer Freigabeposition schwenkbar ist und der ein Eingriffsende
hat, und ein zweites Vorspannelement umfasst, um den Rückhalteteil
aus der Freigabeposition in die Rückhalteposition rückzustellen. Das
Eingriffsende des Rückhalteteils
erstreckt sich in die zweite Vertiefung in dem ersten Eingriffsteil,
wenn der Rückhalteteil
in der Rückhalteposition
angeordnet ist, und hält
dadurch den ersten Eingriffsteil in der Verriegelungsposition. Das
Eingriffsende des Rückhalteteils
wird außer
Eingriff mit der zweiten Vertiefung gebracht, wenn der Rückhalteteil in
der Freigabeposition angeordnet ist, und erlaubt dadurch das Verschwenken
des ersten Eingriffsteils aus der Verriegelungsposition in die Freigabeposition.
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Weitere
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden detaillierten
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen deutlich, in denen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Fahrzeugs in zusammengebautem Zustand
ist, das die bevorzugte Ausführungsform
eines Fahrzeugfahrgestells gemäß vorliegender
Erfindung enthält;
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2 eine
auseinandergezogene perspektivische Ansicht der bevorzugten Ausführungsform
ist;
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3 eine
schematische Teilansicht ist, die zeigt, wie der erste und der zweite
Fahrgestellteil der bevorzugten Ausführungsform aneinander gekuppelt werden;
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4 eine
schematische Teilansicht ist, die eine Verriegelungsposition eines
ersten Eingriffsteils und eine Rückhalteposition
eines Rückhalteteils
der bevorzugten Ausführungsform
zeigt;
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5 eine
schematische Teilansicht ist, die zeigt, wie unter Verwendung eines
Hebels der bevorzugten Ausführungsform
der erste Eingriffsteil in eine Entriegelungsposition bewegt wird
und wie der Rückhalteteil
in eine Freigabeposition bewegt wird.
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1 zeigt
ein Fahrzeug, das die bevorzugte Ausführungsform eines Fahrzeugfahrgestells 100 gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält.
Das Fahrzeug umfasst ferner eine Sitzeinheit 200 und eine
Kopfrohreinheit 300. Wie 2 und 3 zeigen,
enthält
das Fahrzeugfahrgestell 100 eine Kupplungseinheit, einen
ersten und einen zweiten Fahrgestellteil 10, 20,
eine Verriegelungseinheit 30 und eine Rückhalteeinheit.
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Der
erste und der zweite Fahrgestellteil 10, 20 werden
mittels der Kupplungseinheit abnehmbar aneinander gekuppelt, wenn
der erste und der zweite Fahrgestellteil 10, 20 in
eine Kupplungsposition bewegt werden und in einer Längsrichtung
(X) zueinander ausgerichtet werden.
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Der
erste Fahrgestellteil 10 umfasst einen Rahmenkörper 11,
der eine Rahmenöffnung 12 bildet,
und eine erste Querstange 121, die relativ zu der Längsrichtung
(X) angeordnet ist und eine Rückseite der
Rahmenöffnung 12 begrenzt.
Eine Befestigungsplatte 31 ist an dem Rahmenkörper 11 montiert
und ist mit einem bogenförmigen
Schlitz 310 gebildet, der von einer Schlitzbegrenzungswand 310' begrenzt ist, die
zwei entgegengesetzte Enden hat. Der zweite Rahmenteil 20 hat
ein Verbindungsende 21, das in der Rahmenöffnung 12 aufgenommen
wird, und umfasst eine zweite Querstange 211, die an dem
Verbindungsende 21 angeordnet ist.
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Die
Kupplungseinheit umfasst zwei Einsteckstäbe 13, die an der
ersten Querstange 121 des ersten Rahmenteils 10 angeordnet
sind, sowie zwei Durchgangslöcher 22,
die in der zweiten Querstange 211 des zweiten Rahmenteils 20 gebildet
sind, so dass die Einsteckstäbe 13 jeweils
durch sie verlaufen können.
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Der
erste Rahmenteil 10 umfasst ferner ein Paar Führungsplatten 122,
die in der Rahmenöffnung 12 angeordnet
sind und die freie Endabschnitte 123 haben, die von der
Rahmenöffnung 12 in
divergierender Weise nach außen
verlaufen, um die Bewegung des Verbindungsendes 21 des
zweiten Rahmenteils 20 in der Rahmenöffnung 12 während der
Bewegung des ersten und des zweiten Rahmenteils 10, 20 in
die Kupplungsposition zu führen.
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Die
Verriegelungseinheit 30 enthält einen ersten Eingriffsteil 32,
einen zweiten Eingriffsteil 36 und ein erstes Vorspannelement 33.
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Der
erste Eingriffsteil 32 ist gelenkig an der Befestigungsplatte 31 des
ersten Rahmenteils 10 angebracht, so dass er relativ zu
dem ersten und dem zweiten Fahrgestellteil 10, 20 zwischen
einer Verriegelungsposition und einer Freigabeposition schwenkbar
ist. Der erste Eingriffsteil 32 umfasst einen U-förmigen Abschnitt,
die einen ersten und einen zweiten Arm 327, 328 hat,
die zusammenwirkend eine erste Vertiefung 321 zwischen
sich bilden. Die erste Vertiefung 321 hat ein offenes Ende 321', das sich in
Querrichtung relativ zu der Längsrichtung
(X) öffnet,
wenn der erste Eingriffsteil 32 in der Verriegelungsposition
(siehe 4) angeordnet ist, und das sich in der Längsrichtung
(X) öffnet,
wenn der erste Eingriffsteil 32 in der Freigabeposition
angeordnet ist (siehe 3 und 5). Der
erste Eingriffsteil 32 enthält ferner einen Vorsprung 329,
der von dem zweiten Arm 328 ausgeht und mit dem zweiten
Arm 328 zusammenwirkend eine zweite Vertiefung 322 zwischen
diesen bildet, sowie eine gekrümmte
Führungsfläche 326,
die zwischen der ersten und der zweiten Vertiefung 321, 322 verläuft.
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Der
zweite Eingriffsteil 36 ist an dem zweiten Fahrgestellteil 20 angebracht
und in der Weise mit einer Zunge 37 gebildet, dass die
Zunge 37 den ersten Eingriffsteil 32 verschiebt,
so dass er aus der Freigabeposition in die Verriegelungsposition
schwenkt und während
der Relativbewegung des ersten und des zweiten Fahrgestellteils 10, 20 in
Längsrichtung
(X) aus einer ausgekuppelten Position (siehe 5) in die
Kupplungsposition (siehe 4) entlang der gekrümmten Führungsfläche 326 in
die erste Vertiefung 321 gleitet.
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Das
erste Vorspannelement 33 ist eine Schraubenfeder, die mit
dem ersten Eingriffsteil 32 und der Befestigungsplatte 31 verbunden
ist und dazu dient, den ersten Eingriffsteil 32 aus der
Verriegelungsposition in die Freigabeposition rückzustellen.
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Die
Rückhalteeinheit
umfasst einen Rückhalteteil 34 und
ein zweites Vorspannelement 35.
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Das
Rückhalteteil 34 ist
gelenkig an der Befestigungsplatte 31 des ersten Fahrgestellteils 10 montiert,
so dass es relativ zu dem ersten und dem zweiten Fahrgestellteil 10, 20 zwischen
einer Rückhalteposition
und einer Freigabeposition schwenkbar ist, und hat ein Eingriffsende 341 und
einen Vorspannende 342 entgegengesetzt zu dem Eingriffsende 341.
Die Rückhalteeinheit
umfasst ferner einen Bolzen 343, der durch das Eingriffsende 341 des
Rückhalteteils 34 und
in den bogenförmigen
Schlitz 310 verläuft
und der an einem der Enden der Schlitzbegrenzungswand 310' anschlägt, wenn
der Rückhalteteil 34 in
der Rückhalteposition
(siehe 4) angeordnet ist, und der an dem anderen Ende
der Schlitzbegrenzungswand 310' anschlägt, wenn der Rückhalteteil 34 in
der Freigabeposition angeordnet ist (siehe 5).
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Das
zweite Vorspannelement 35 ist eine Schraubenfeder, die
mit dem Vorspannende 342 des Rückhalteteils 34 und
der Befestigungsplatte 31 verbunden ist und dazu dient,
den Rückhalteteil 34 aus der
Freigabeposition in die Rückhalteposition
rückzustellen.
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Das
Fahrzeugfahrgestell 100 enthält ferner einen Betätigungsdraht 38,
der mit dem Eingriffsende 341 des Rückhalteteils 34 verbunden
ist, sowie einen Betätigungshebel 39,
der an dem ersten Fahrgestellteil 10 gelenkig montiert
ist und der mit dem Betätigungsdraht 38 verbunden
ist, um das Verschwenken des Rückhalteteils 34 aus
der Rückhalteposition
in die Freigabeposition anzutreiben.
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Wie 3 zeigt,
wird dann, wenn der erste Fahrgestellteil 10 von dem zweiten
Fahrgestellteil 20 beabstandet ist, der erste Eingriffsteil 32 von
dem ersten Vorspannelement 33 vorgespannt, so dass er in
der Freigabeposition angeordnet ist, in der das offene Ende 321' der ersten
Vertiefung 321 sich in Längsrichtung (X) öffnet. Der
Rückhalteteil 34 wird durch
das zweite Vorspannelement 35 vorgespannt, so dass er in
der Rückhalteposition
ist. In diesem Moment ist die zweite Vertiefung 322 von
dem Eingriffsende 341 des Rückhalteteils 34 beabstandet.
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Während der
Bewegung des ersten und des zweiten Fahrgestellteils 10, 20 in
die Kupplungsposition, wie in 4 gezeigt,
wird das Verbindungsende 21 des zweiten Fahrgestellteils 20 zunächst durch Führung der
Führungsplatten 122 und
den Verlauf der Einsteckstäbe 13 in
die Durchgangslöcher 22 in die
Rahmenöffnung 12 bewegt.
Wenn sich die zweite Querstange 211 nahe an die erste Querstange 121 bewegt,
wird die Zunge 37 in dem offenen Ende 321' der ersten
Vertiefung 321 aufgenommen und drückt den ersten Eingriffsteil 32 in
der Weise, dass der erste Eingriffsteil 32 in die Verriegelungsposition
geschwenkt wird, und gleitet anschließend vollständig in die zweite Vertiefung 323,
wenn der erste Eingriffsteil 32 die Verriegelungsposition
erreicht. In diesem Moment weist das offene Ende 321' der ersten
Vertiefung 321 in Querrichtung und das erste Vorspannelement 33 ist
ausgedehnt und speichert somit eine Kraft, die verwendet werden
kann, um den ersten Eingriffsteil 32 aus der Verriegelungsposition
in die Freigabeposition rückzusetzen.
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Um
wie in 5 gezeigt den ersten und den zweiten Fahrgestellteil 10, 20 voneinander
zu lösen, wird
der Betätigungshebel 39 gegen
die Vorspannkraft des zweiten Vorspannelements 35 gezogen,
um so das Verschwenken des Rückhalteteils 34 aus
der Rückhalteposition
in die Freigabeposition durch den Betätigungsdraht 38 zu
bewirken (gleichzeitig speichert das zweite Vorspannelement 35 eine
Vorspannkraft, um den Rückhalteteil 34 aus
der Freigabeposition in die Rückhalteposition
rückzusetzen), wodurch
das Eingriffsende 341 des Rückhalteteils 34 aus
der zweiten Vertiefung 322 freigegeben wird. Anschließend kann
sich durch die Vorspannkraft des ersten Vorspannelements 33 der
erste Eingriffsteil 32 aus der Verriegelungsposition in
die Freigabeposition bewegen, wenn der zweite Fahrgestellteil 20 bei
Anwendung einer Kraft von außen
von dem ersten Fahrgestellteil 10 wegbewegt wird.
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Aus
der vorstehenden Erläuterung
wird deutlich, dass durch das Vorsehen der Verriegelungseinheit
an dem Fahrzeugfahrgestell 100 gemäß dieser Erfindung der erste
und der zweite Fahrgestellteil 10, 20 ohne weiteres
zusammengesetzt und voneinander getrennt werden können.