-
Die
Erfindung betrifft eine Zubereitung insbesondere eine kosmetische
Zubereitung, vorzugsweise in flüssiger
oder pastöser
Form, zur Verwendung auf der Haut, auf Semischleimhäuten, auf
Schleimhäuten
und insbesondere auf keratinischen Materialien wie Haaren, Wimpern
und Augenbrauen, insbesondere zum Formen, Dekorieren, Färben, Verschönen derselben
sowie zum Pflegen der Haut und der Hautanhangsgebilde. Derartige
Zubereitungen finden beispielsweise Verwendung für das Formen und Färben, insbesondere
der Wimpern und der Haare – eine
solche Zubereitung bezeichnet man dann als „Mascara".
-
Grundsätzlich können erfindungsgemäßen Zubereitungen
bei geeigneter Einstellung und Einfärbung auch als Make-up, Concealer,
Camouflage, Lidschatten, Eyeliner, Lipliner, Rouge, Lippenrouge,
Lipgloss, Sonnenschutzmittel, Sunblocker, temporäres Tattoo, farbiger Effekt-Sonnenschutz
für Surfer
und dergleichen verwenden.
-
Stand der Technik
-
Zubereitungen,
insbesondere kosmetische Zubereitungen, mit denen keratinisches
Material, z.B. Wimpern oder Haare geformt und gefärbt werden
können,
sind schon seit langer Zeit bekannt. Um den vielfältigen Anforderungen,
die an derartige Zubereitungen zu stellen sind, zu genügen, wurden
immer wieder Verbesserungen entwickelt. Zusammensetzungen, die auf
Haare oder Wimpern aufgetragen werden, sollen einerseits die Haare
oder Wimpern gut färben,
andererseits aber nicht auf die Umgebung oder andere Gegenstände, wie
z.B. Textilien, abfärben.
Sie sollen an den Haaren oder Wimpern gut haften, sie aber nicht
permanent einfärben
und sich auch wieder leicht entfernen lassen. Auf die Haare und
Wimpern sollen sie sich leicht und gleichmäßig auftragen lassen, insbesondere
den Wimpern sollen sie eine schöne
Form geben und diese Form auch nach dem Trocknen behalten. Dazu
sollen die Zusammensetzungen grundsätzlich pastös aber dennoch so dünnflüssig sein,
dass sie sich gut und gleichmäßig auftragen
lassen, andererseits aber rasch trocknen, damit die masse nicht
verschmiert wird und Wimpern während
der Trockenphase nicht miteinander verkleben können. Zusätzlich sollen die Zubereitungen
so stabil sein, dass sie über
längere
Zeit unter Umgebungsbedingungen aufbewahrt werden können. Ihre
Inhaltsstoffe sollen also weder absetzen noch separieren.
-
Zur
Lösung
dieser vorgenannten, sich teilweise widersprechenden Aufgaben wurden
die unterschiedlichsten Zubereitungsformen und Inhaltsstoffe vorgeschlagen.
So kennt man Mascara-Zubereitungen auch als sog. "Block-Mascara" oder „Cake-Mascara" – eine feste Zubereitungsform,
von der die Masse mittels einer angefeuchteten Bürste abgenommen wird – als „Emulsions-Mascara" in Form von O/W-
oder W/O-Emulsionen oder in Form einer lösungsmittelbasierten Mascara.
Die Verwendung einer "Block-Mascara" wird kompliziert, wenn
kein Wasser zum Anfeuchten der Bürste
oder der Masse zur Verfügung
steht und eine andere geläufige Bezeichnung – nämlich "Spuck-Mascara" – zeigt, daß alternative Anwendungsformen
durchaus ernsthafte mikrobiologisch bedingte Gefahren für Produkt
und Anwender in sich bergen können.
-
Andere
gängige
Mascaras enthalten einen Wachsanteil, der für die Haftung auf dem Haar
oder der Wimper sorgt, einen Filmbildner, der für eine schöne und geschwungene Form der
Wimper und den Erhalt dieser Form sorgt sowie Bindemittel, um die
Viskosität
in einem geeigneten Bereich einzustellen. Eine derartige Mascara
enthält
dann immer eine Wasserphase und eine Lipidphase. In einer solchen „Emulsions-Mascara" muss dann – typbedingt – immer
mindestens ein Emulgator verwendet werden, um die kontinuierliche
Phase mit der dispergierten Phase in inniger Verbindung zu halten.
Nachteilig bei einem solchen Produkt ist meist, daß es nach
dem Trocknen auf den Wimpern durch Feuchtigkeit aus der Umgebung,
z.B. Wasser, Regen, Schweiß und
insbesondere durch die ganz leicht alkalische Tränenflüssigkeit wieder angelöst werden
kann, wodurch die Haltbarkeit solcher Zubereitungen verringert ist.
Auch der Einsatz von wasserlöslichen
oder in Wasser dispergierbaren Polymeren bringt hier nachhaltige
Effekte. Ein Beispiel für
ein solches polymerhaltiges Produkt findet sich bei W. Umbach, „Kosmetik", Georg Thieme Verlag,
Stuttgart, 1988, Seite 101. Andere Beispiele finden sich in den
Standardwerken der Kosmetik-Literatur, z.B. bei H. Janistyn, „Handbuch
der Kosmetika und Riechstoffe",
3. Band, Hüthig-Verlag,
2. Aufl., 1973, auf den Seite 855–860 oder bei G. A. Nowak, „Die kosmetischen
Präparate", Verlag Ziolkowsky,
3. Aufl., 1984, auf den Seiten 748–751.
-
Weiterhin
beschreibt bspw.
US 6,210,692 kosmetische
Emulsionen, die u.a als Mascara geeignet sind und aus einer wässrigen
Phase und einer Lipidphase aufgebaut sind, die zur Stabilisierung
zwei verschiedene Bindemittel, nämlich
ein hydrophiles Verdickungsmittel und einen Polysaccharidether enthalten,
wobei die Verwendung solcher Verdickungsmittel, die mit der wässrigen
Phase Gele bilden, vermieden werden soll. Diese Emulsionen sollen
besonders gut geeignet sein, um trockene und empfindliche Haut zu
pflegen und zu behandeln. Daneben beschreibt
US 6,325,994 eine kosmetische Zusammensetzung,
die insbesondere als Mascara geeignet ist und die aus einer lipophilen
Phase mit Fett und Wachs, sowie aus einem lipophilen Polymer besteht,
wobei dieses lipophile Polymer ein spezielles Acrylat-Methacrylat-Copolymer
ist. Diese Zusammensetzung kann auch in Form einer Emulsion mit
einer wässrigen
Phase vorliegen. Darüber
hinaus kann diese Zusammensetzung übliche Zusatzstoffe wie Farbstoffe,
Pigmente und Füllstoffe
enthalten. Obwohl diese Zusammensetzung wasserbeständig und
sehr haltbar sein soll, befriedigt sie noch nicht in jeder Beziehung.
-
Die
in der vorgenannten Literatur beschriebenen, vergleichbaren Zusammensetzungen,
enthalten üblicherweise
Lipide wie z.B. Wachse und Öle,
Emulgatoren, Bindemittel und Färbemittel
und sie liegen in Emulsionsform vor – entweder als Öl-in-Wasser-
oder als Wasser-in-Öl-Emulsion
vor. Die bekannten Zubereitungen weisen aber mindestens einen der
nachfolgend genannten Nachteile auf. Viele der bekannten Emulsionen sind
nicht stabil genug, um im erwärmten
Zustand verarbeitet zu werden. Für
kosmetische Zusammensetzungen kann aber eine Wärmebehandlung erforderlich
sein, was dann spezielle und aufwendige Behandlungsstufen erfordert.
Aufgrund ihrer Beschaffenheit ist es häufig schwierig, Färbemittel,
insbesondere Pigmente so einzuarbeiten, dass sie stabil in der Zusammensetzung
bleiben, ohne abzusetzen oder sich zu verklumpen. Zusammensetzungen,
die gut auf keratinischen Materialien haften, sind davon oft schwierig
wieder zu entfernen. Insbesondere Wasser- und tränenfeste Zusammensetzungen
lassen sich durch einfaches Waschen mit Wasser nicht mehr entfernen
und erfordern dann die Verwendung spezieller „Make-up Entferner".
-
Besonders
nachteilig bei derartigen Zusammensetzungen ist zudem, dass sie
oft nach dem Trocknen auf Wimpern oder Haaren einen spröden Überzug bilden,
der reißen
und abblättern
kann. Bei einer Haar-Mascara kann dieser Effekt durchaus erwünscht sein,
weil sich eine solche Zubereitung in Form einer temporären Haarfärbung später durch
Ausbürsten
wieder leicht entfernbar ist – wenn
jedoch feine Teilchen von den Wimpern abblättern, dann können sie
im Auge landen und zu mechanischen Reizen führen, was z.B. bei Trägerinnen
von Kontaktlinsen auch die Linsen verfärben kann; es kann aber auch
der Bereich unter dem Auge eingefärbt werden (bekannt als der
sog. "Panda-Baren-Effekt").
-
Bekannt
sind auch lösungsmittelhaltige
Mascara-Zubereitungen, die nur noch wenig oder gar kein Wasser mehr
enthalten. Polare Lösungsmittel
wie Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol, Aceton, Methylethylketon, Ethylacetat,
Tetrahydrofuran, Dichlormethan und dergleichen werden zwar in der älteren Fachliteratur
empfohlen – sie
schließen
sich hierbei aufgrund ihres Geruchs, ihrer stark reizenden Wirkung
auf Haut und Schleimhäute
und mangelnder Umweltverträglichkeit
von selbst aus. Ethanol kann allenfalls in Mengen unterhalb von etwa
15 Vol-% verwendet werden. Unpolare Isoparaffine wurden zwar in
Vergangenheit schon eingesetzt – gegen
sie spricht aber bei einigen der Aromatengehalt, was sie für kosmetische
Verwendungen ausschließt
und die leichte Entflammbarkeit der niedrigsiedenden Isoparaffine,
wodurch spezielle Vorkehrungen bei der Produktion derartiger Zubereitungen angeraten
sind. Wählt
man aber ausschließlich
oder überwiegend
höhersiedende
C11/C12-Isoparaffin,
so erhält
man zwar auf Haut und Haaren sehr gut haftende Zubereitungen mit
sehr guter Transferresistenz – diese
besitzen aber dann meist der sehr lange Trocknungszeiten, was sie
für Verwender
deutlich unkomfortabel macht. Nachteilig ist zudem noch, daß sich Diffusionsprobleme
und Spannungsrißkorrosion
bei Verwendung von Behältnissen
aus bestimmten Sorten von Polypropylen ergeben können.
-
Aufgabenstellung
-
Die
Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben sich daher als Aufgaben
gestellt, ein Produkt zu entwickeln, welches in der Herstellung
einfach ist und auch ohne besonderen Maschinenpark sicher und reproduzierbar
hergestellt werden kann; in das Pigmente leicht eingearbeitet werden
können
und stabil darin erhalten bleiben; welches gut und gleichmäßig färbt und
dennoch nicht mit Pigmenten überladen
ist; welches frei ist von nichtionogenen Emulgatoren auf Basis von
Polyoxyethylen (PEG) oder Polyoxypropylen (PPG), da diese in Augennähe als reizend
beurteilt werden; das auch bei erhöhter Temperatur stabil ist
und deshalb ohne Trennung oder Zersetzung erwärmt werden kann; das bei erhöhter Temperatur
eine solche Viskosität
aufweist, dass es leicht abfüllbar
ist; das leicht und gleichmäßig aufgetragen
werden kann, lange haftet, die Wimpern verlängern kann, den Wimpern Volumen
geben kann, die Applikationsfehler verzeiht und spätere Korrekturen erlaubt
und auch nach Stunden ein Nachschminken zum Intensivieren des Aussehens
zulässt,
sich nicht auf Lidflächen überträgt, Wasser-
und tränenfest
ist, nach dem Antrocknen nicht abbröselt oder abblättert und
dennoch mit normalen Mitteln leicht wieder entfernt werden kann.
-
Alle
diese Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst mit einer Zubereitung, insbesondere
einer kosmetischen Zubreitung, die in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion
(O/W-Emulsion) vorliegt und neben üblichen kosmetischen Inhaltsstoffen
mindestens eine Wachskomponente, eine Fettsäure, einen Filmbildner, einen mehrwertigen
Alkohol, ein Hydrocolloid als Gelkomponente und einen und nichtionogenen
Emulgator der keine PEG- oder
PPG-Reste aufweist, enthält.
-
Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass die Verwendung von Sorbitan Olivat in Kombination mit
wenigstens teilweise neutralisierter Stearinsäure zu sehr stabilen O/W-Emulsionen
mit besonders guter Temperaturstabilität führt, in welchen sich Färbemittel,
insbesondere Pigmente, sehr leicht und gleichmäßig verteilen lassen, die dann
nicht mehr aus dieser Masse herauswandern können, so dass die aufgetragene Masse
selbst bei Kontakt mit Wasser, mit Schweiß oder mit Tränenflüssigkeit
nicht mehr abfärbt.
Die Struktur dieser O/W-Emulsion ist in festem und auch pastösem Zustand
so stabilisiert, dass selbst bei höherer Temperatur keine Entmischung
auftritt. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass sie problemlos
erwärmt
und in erwärmten Zustand
und damit bei niedrigerer Viskosität abgefüllt werden kann, was den Herstell-
und Abfüllprozess
erleichtert und beschleunigt. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitung
ist zudem einfach und kann mit üblichen,
zur Verfügung
stehenden Einrichtungen leicht und sicher reproduzierbar erfolgen.
Besonders vorteilhaft ist dabei die Verwendung einer Vakuum-Prozessanlage,
welche das gleichmäßige Entlüften der
Zubereitung zur weiteren Verbesserung der Lagerstabilität erlaubt.
-
Die
Zubereitung, insbesondere kosmetische Zubereitung ist insbesondere
dafür vorgesehen,
auf keratinisches Material aufgetragen zu werden, wobei hierbei
vor allem Wimpern, Augenbrauen, Haare und Haarteile in Betracht
gezogen werden. Denkbar ist auch, die erfindungsgemäße Zubereitung
bei Herren zum Kaschieren ergrauter Schläfenbehaarung oder zum Färben von
Bärten
einzusetzen. Besonders geeignet ist die erfindungsgemäße Zubereitung
in Form einer Mascara.
-
Die
wichtigsten Bestandteile der erfindungsgemäßen Zubereitung sind neben
dem die kontinuierliche Phase der Emulsion bildenden Wasser, eine
Wachskomponente, ein mehrwertiger Alkohol, ein Filmbildnersystem
und eine Gelkomponente.
-
Die
Wachskomponente besteht aus wenigstens einem Wachs und gegebenenfalls
zusätzlich
mindestens einem Fett und/oder Öl,
die jeweils pflanzlicher, tierischer, mineralischer oder synthetischer
Herkunft sein können.
Zusätzlich
kann mindestens ein Emulgator und mindestens ein Coemulgator enthalten
sein, um die Verarbeitung der Wachskomponente zu einer Emulsion
zu erleichtern. Um ein ästhetisch
besonders befriedigendes Ergebnis zu erhalten, kann die Wachskomponente
zusätzlich
ein Polyvinylpyrrolidon-Copolymer enthalten.
-
Die
Wachskomponente gibt der Masse die erwünschte Konsistenz und macht
die Zusammensetzung Wasser- und tränenfest. Zu diesem Zweck kann
die Wachskomponente aus fett-, öl-
und wachsartigen Rohstoffen aufgebaut sein, die bei Raumtemperatur – also bei
23°C +/– 2°C – flüssig, pastenförmig oder
fest sein können.
Bevorzugt wird zur Einstellung der optimalen Konsistenz eine Kombination
aus mindestens einem Wachs und mindestens einem Öl eingesetzt.
-
Bevorzugt
wird mindestens ein Wachs eingesetzt, das bei Raumtemperatur fest
ist. Die Wachse werden ausgewählt
unter pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder synthetischen
Ursprungs sind oder unter Hybriden. Besonders bevorzugt sind Wachse
mit einem Tropfpunkt von 45 bis 200°C und einer Härte von
2 bis 40. Wachse mit einem Tropfpunkt unter 45°C können Probleme bei der Lagerfähigkeit
bereiten, Wachse mit einem Tropfpunkt über 200°C sind teilweise in der Verarbeitung
schwierig. Die Härte
der Wachse wird bestimmt mit der Methode der Nadelpenetration. Die
Bestimmung erfolgt nach der amerikanischen Norm ASTM D5: Bei einer
Temperatur von 25°C
wird eine Nadel mit einem definierten Konus und einem Gewicht von
2,5 g, die mit einem Gewicht von 47,5 g beschwert ist, in eine plane
Oberfläche
eines Probekörpers
eindringen lassen. Bestimmt wird der Härtewert als die Eindringtiefe
in Zehnteln eines Millimeters nach 5 Sekunden.
-
Für die erfindungsgemäß eingesetzte
Wachskomponente sind die üblicherweise
in der Kosmetik verwendeten Wachse geeignet, insbesondere pflanzliche
Wachse wie Carnauba und Candelillawachs, Ouricuriwachs, Japanwachs,
Baumwollwachs, Reiswachs, Blütenwachse
und/oder Fruchtwachse wie Orangenblütenwachs, Orangenwachs, Jasminwachs
oder Apfelwachs, hydriertes Jojobaöl; tierische Wachse wie Bienenwachs,
modifizierte Bienenwachse, u.a. sog. Cera Bellina" (Polyglyceryl-3
Beeswax), Lanolinwachse und Insektenwachse; mineralische Wachse
wie Montanwachse, Ozokerite, Paraffinwachse und mikrokristalline Wachse,
sowie synthetische Wachse wie Fischer-Tropsch-Wachse, Wachs-Polymer-Hybride,
Polyethylenwachse, Silikonwachse, langkettige Ester wie Cetylpalmitat,
Cetylstearat, Behenylstearat, Behenyloleat, Behenylbehenat, Acelainsäuredioleylester,
Acelainsäure-dibehenylester
sowie Mischungen aller aufgeführten Wachse.
Besonders bevorzugt werden pflanzliche Wachse und synthetische Wachse,
sowie insbesondere deren Mischungen.
-
In
der Wachskomponente ist mindestens ein Öl oder Fett enthalten, um die
Viskosität
der Zubereitung auf den gewünschten
Bereich einzustellen und um der Zubereitung Geschmeidigkeit zu verleihen.
Hierzu kommen Öle
und Fette in Betracht, die pflanzlicher tierischer, mineralischer
oder synthetischer Herkunft sein können und die auch in hydriertem
oder modifiziertem Zustand verwendet werden können. Beispiele für geeignete Öle und Fette
sind Rapsöl,
Sonnenblumenöl,
Sesamöl,
Erdnussöl,
Distelöl,
Kokosöl,
hydriertes Kokosöl,
Ricinusöl,
hydriertes Ricinusöl,
Klauenöl,
Rindertalg, Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat,
Butylstearat, Isobutylstearat, Isostearyl-isostearat, Oleyloleat,
Oleylerucat, Diethylsebacat, Hexyllaurat, Dibutyladipat, Caprylic/Capric
Triglyceride und ähnliche
synthetische Triglyceride, Paraffinöle, Polybuten, Squalan, Squalen
und deren Gemische, synthetische Ester, Silikonöle, wobei hier sowohl flüchtige als
auch nicht-flüchtige
Silikonöle
in Betracht kommen Dimethicone (Dimethylpolysiloxan), Alkyldimethicone,
deren Alkylreste Kettenlängen
zwischen 10 und 36 Kohlenstoffatome aufweisen können, Bis-PEG/PPG-16/16 PEG/PPG-16/16
Dimethicone, Diphenyldimethicone, Phenyltrimethicone, Cyclomethicone,
sowie flüchtige
und nicht flüchtige
Paraffine und/oder Isoparaffine. Beispielhaft genannt seien hier
lineare flüchtige
Silikonöle
wie Hexamethyldisiloxan, Octamethyltrisiloxan, Decamethyltetrasiloxan
und/oder Dodecamethylpentasiloxan und/oder cyclische Silikonöle wie Hexamethylcyclotrisiloxan,
Octamethylcyclotetrasiloxan, Decamethylcyclopentasiloxan und/oder Dodecamethylcyclohexasiloxan.
Von den flüchtigen
Paraffinen und Isoparaffinen sind jene mit 10 bis 16 Kohlenstoffatomen
zu erwähnen,
insbesondere Decan, Isodecan, Dodecan, Isododecan, Tetradecan und/oder
Isotetradecan. Besonders vorteilhaft ist dabei das C11/C12 Isoparaffin. Besonders vorteilhaft ist
dabei die Verwendung von Mischungen der genannten Substanzen. So
ist häufig
ein nicht-flüchtiges Öl oder Fett
als auch ein flüchtiges Öl enthalten,
um der Zubereitung verschiedene Eigenschaften zu vermitteln. In
einer Ausführungsform
enthält
die Wachskomponente flüchtige
Bestandteile, insbesondere Dimethicone und/oder Cyclomethicone und
oder Isoparaffine in einer Konzentration von bis zu 20 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zubereitung. Die hier und auch nachfolgend
angeführten
Mengenangaben können
im Einzelfall durchaus leicht über-
oder unterschritten werden und dabei dennoch erfindungsgemäße Zubereitungen
erhalten werden. Für den
einschlägig
befassten Fachmann käme
dies aufgrund der Vielzahl der genannten, möglichen Substanzen keinesfalls
unerwartet – er
wüsste
daher, das bei solchen Über-
oder Unterschreitungen der Rahmen der vorstehend genannten Erfindung
nicht verlassen würde.
-
Wie
erwähnt,
werden bevorzugt Mischungen aus Wachsen, Ölen und Fetten verwendet, wobei
die jeweils ausgeführten
Substanzen in solchen Mengen eingesetzt werden, dass die gewünschten
Eigenschaften, wie Struktur und Viskosität, erzielt werden. Die jeweils
einzusetzenden Mengen und Mischungen sind dem einschlägig befassten
Fachmann bekannt und bedürfen
deshalb keiner näheren
Erläuterung.
-
Die
Wachskomponente kann darüber
hinaus noch weitere dem Fachmann grundsätzlich bekannte Bestandteile
aufweisen, die Eigenschaften wie Stabilität, Viskosität, Verarbeitbarkeit und Haltbarkeit
beeinflussen. In ihren Eigenschaften den Wachsen vergleichbar sind
hierbei Rohstoffe wie mittel- bis langkettige gesättigte,
verzweigtkettige oder geradkettige Fettalkohole oder Fettsäuren wie
Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Behenylalkohol, Cerylalkohol,
Myricylalkohol, Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure,
Arachinsäure,
Behensäure,
Cerotinsäure,
Melissinsäure
oder Mischungen der genannten Substanzen.
-
Bevorzugt
wird die vorstehend beschriebene Wachskomponente in einem solchen
Anteil eingesetzt, dass sie 0,5 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 12 bis
30 Gew.-% der fertigen Zusammensetzung bildet, wobei sich die Prozentangaben
immer auf die Gewichtsmenge in der fertigen Zusammensetzung beziehen.
Innerhalb der Wachskomponente liegt der Anteil des Wachses bevorzugt
zwischen 20 und 100 Gew.-% und ist besonders bevorzugt zwischen
60 und 90 Gew.-%.
-
Das Öl oder Fett
wird üblicherweise
in einem solchen Anteil zugegeben, dass die Konsistenz der Masse
im gewünschten
Bereich ist. Normalerweise liegt der Anteil der Öle und Fette in der Wachskomponente, abhängig von
den sonstigen eingesetzten Materialien, zwischen 20 und 80 Gew.-%,
wobei der untere Bereich bevorzugt ist und mit der Maßgabe, dass
die Summe der Prozentangaben, bezogen allein auf die Inhaltsstoffe der
Wachskomponente, 100 Gew.-% nicht überschreitet.
-
Zusätzlich kann
die Wachskomponente, wie oben bereits ausgeführt, noch Emulgatoren und Coemulgatoren
enthalten. Diese fördern
die Emulsionsbildung und Homogenität der Zubereitung und stabilisieren
die gebildete Emulsion. Bevorzugt einsetzbar sind hier nichtionogene
Emulgatoren, da anionaktive, kationische oder amphotere Emulgatoren
aufgrund ihres salzartigen Charakters zu Reizungen im Augenbereich
führen, insbesondere dann,
wenn sie in längeren
Kontakt mit den Schleimhäuten
des Auges gelangen. Insbesondere die Alkalisalze von Fettsäuren – auch als
Coemulgatoren – haben
sich hierbei als weniger geeignet erwiesen, da ihre vollständige Verseifung
bei pH-Werten zwischen 9 und 10 erfolgt, was bei längerer Einwirkung
auf die Schleimhäute
des Auges zu Reizungen führen
kann. Salze von organischen Basen mit Fettsäuren bilden sich schon im schwach
alkalischen Bereich, jedoch können
bestimmte organische Basen zu deutlich wahrnehmbaren und unangenehmen
Nebengerüchen
in einer Zubereitung führen.
Nichtionogene Emulgatoren, welche PEG- oder PPG-Anteile aufweisen,
können
aber nach neueren Erkenntnissen ebenfalls zu Reizungen im Augenbereich
führen.
Als besonders geeignet für
die erfindungsgemäßen Zubereitungen
haben sich daher O/W-Emulgatoren auf Basis von Sorbitan erwiesen,
insbesondere das sog. Sorbitan Olivat, der Monoester aus den Fettsäuren des
Olivenöls
mit Sorbitol, welcher naturgemäß keine
PEG- oder PPG-Anteile aufweist. Als besonders vorteilhaft erwies
sich dabei die Kombination des Sorbitan Olivats mit wenigstens teilweise
mit organischen Basen neutralisierten gesättigten, geradkettigen oder
verzweigtkettigen Fettsäuren
mit Kettenlängen zwischen
14 und 24 Kohlenstoffartomen, wobei hier sich hier Stearinsäure, Isostearinsäure oder
Behensäure, wenigstens
teilweise neutralisiert mit Aminomethylpropanol (AMP) als besonders
vorteilhaft herausgestellt hat. Als geeignet als Coemulgator erwies
sich auch mit Triethanolamin neutralisiertes Stearin, das handelsübliche Gemisch
aus Palmitin- und Stearinsäure,
wenn man gewisse geruchliche Probleme dabei billigend in Kauf nimmt.
Als besonders geeignet hat sich dabei ein Mengenverhältnis von
Sorbitan Olivat zu Stearinsäure
von 3 zu 1 bis 1 zu 3 erwiesen, welche dann wenigstens teilweise
mit Aminomethylpropanol neutralisiert wird.
-
Überraschenderweise
zeigte sich, dass auch die Verwendung eines PVP-Copolymers wie PVP/Hexadecen
Copolymer oder PVP/Eicosen Copolymer oder einer Mischung der beiden
Copolymeren in Verbindung mit Sorbitan Olivat emulsionsstabilisierend
wirkt. Die Copolymeren wirken in diesem Anwendungsfall nicht nur als
Filmbildner und Dispergierhilfsmittel für Feststoffe sondern überraschend
auch als Coemulgator. Vorteilhaft ist es hierbei, ein Mengenverhältnis zwischen
Sorbitan Olivat und PVP-Copolymer im Bereich zwischen 10 zu 1 und
3 zu 1 zu wählen.
-
Ein
weiterer erfindungswesentlicher Bestandteil ist ein mehrwertiger,
wenigstens zweiwertiger Alkohol, der ggf. auch weitere funktionelle
Gruppen, beispielsweise Aminofunktionen aufweisen kann. Beispiele
für geeignete
zwei- oder mehrwertige Alkohole sind Propandiol, Dipropylenglykol,
Tripropylenglykol, Glycerin, Diglycerin, Triglycerin, Butandiole,
Pentaerythrit, Hexandiole, Sorbitol, Xylitol, Mannitol, Alditol,
Pantothenol oder deren Mischungen. Ihre Einsatzmenge in der erfindungsgemäßen Zubereitung
liegt dabei zwischen 0,3 und 10 Gew.-%, bevorzugt zwischen 1 und
5 Gew.-%. Die zwei- oder mehrwertigen Alkohole dienen in kosmetischen
Zubereitungen üblicherweise
aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaften als Feuchtigkeitsspender. In
der erfindungsgemäßen Zubereitung
dienen sie aufgrund ihrer relativ sehr geringen Verdampfungsgeschwindigkeit
als permanente Weichmacher, die das Abbröseln oder Abblättern der
aufgetragenen Masse zuverlässig
verhindern. Wegen ihrer hygroskopischen Eigenschaften ist es besonders überraschend,
dass sie die Wasser- und Tränenfestigkeit
der erfindungsgemäßen Zubereitung
in keiner Weise beeinträchtigen.
-
Eine
weitere wesentliche Komponente der erfindungsgemäßen kosmetischen Zubereitung
ist ein polymeres Filmbildnersystem. Das Filmbildnersystem wird üblicherweise
gebildet von einem Polymer oder von mehreren Polymeren, das/die
in einem Medium in Form einer Dispersion oder als Lösung vorliegt/vorliegen, wobei
das/die Polymer(en) bei der Entfernung dieses Mediums, d.h. des
Lösungs-
resp. Dispergiermittels, einen Film bilden. Der Feststoffgehalt
liegt, je nach Polymerart, zwischen 10 und 70 Gew.-%, bevorzugt
zwischen 20 und 0 Gew.-%. In Einzelfällen können die Polymeren oder Polymermischungen
auch in Form von solubilisierbaren Polymerpulvern vorliegen. In
der vorliegenden Anmeldung wird jedes System aus Filmbildner und
Medium (auch Solubilisierungsmittel, Lösungsmittel oder Dispergiermittel
genannt) generell als „Dispersion" bezeichnet, um Unklarheiten
auszuschließen.
Auf dem Gebiet der Polymeren sind bekanntermaßen die Übergänge zwischen Dispersion und
Lösung
fließend.
Der Ausdruck „Dispersion" schließt daher
auch Lösungen
mit ein. Eingeschlossen sind auch Systeme, in denen das filmbildende
Polymer z.B. durch Zugabe einer Säure oder Base solubilisiert
wurde. Das Medium ist bevorzugt Wasser.
-
Filmbildende
Polymere sind an sich bekannt, und alle üblicherweise in kosmetischen
Präparaten
verwendeten können
zum Einsatz kommen. Der Filmbildner führt zusammen mit der Wachskomponente
zu einem sehr haltbaren, Wasser- und tränenfesten Überzug für das keratinische Material,
z.B. für
Wimper, Augenbraue, Haar, Haarteil, Schläfenhaar oder Bart.
-
Das
filmbildende Polymer kann durch Polyaddition, Polykondensation oder
Polymerisation erzeugt werden oder als ein Polymer natürlichen
Ursprungs vorliegen. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Polyvinylalkohol,
PVP/Alken-Copolymer und funktionalisierte Polyurethane, insbesondere
durch Einbau von anorganischen und/oder organischen Säureresten
hydrophilierte Polyurethane. Als Säurereste beispielhaft sind
zu nennen Sulfonat-, Sulfat-, Phosphonat-, Phosphat- und Carboxylatreste.
-
Das
Filmbildnersystem wird in einer Menge verwendet, die den gewünschten
Effekt liefert. Geeignet sind dabei Mengen im Bereich von 0,1 bis
50 Gew.-%. Um besonders vorteilhafte Eigenschaften in Bezug auf Haltbarkeit,
Haftung auf der gewählten
Unterlage und Flexibilität
und Formkraft zu erhalten, werden die Mengen im Bereich von bevorzugt
0,3 bis 35 Gew.-% und besonders bevorzugt von 1 bis 25 Gew.-% eingesetzt, wobei
die Menge im Einzelfall von dem verwendeten Polymer und Anteil und
Art der Wachskomponente und der Gelkomponente abhängt. Je
stärker
die von der gelkomponente gebildete Struktur, resp. je stärker der
gebildete Film ist, desto geringer kann die Menge an Filmbildnersystem
sein. Die optimale Menge kann von dem einschlägig befassten Fachmann leicht
gefunden werden. Die Mengenangabe bezieht sich dabei auf das verwendete
System, also die Menge an filmbildenden Polymeren und Solubilisierungsmittel.
-
Eine
weitere erfindungswesentliche Komponente der Zubereitung, insbesondere
kosmetischen Zubereitung ist eine Gelkomponente, die enthalten sein
muss, um die vorteilhaften Eigenschaften zu erzielen. Es wurde festgestellt,
dass die Verwendung eines vorgequollenen Hydrokolloids als Gelkomponente
strukturbildend wirkt und die Struktur so stabilisiert, dass die
Zusammensetzung nach dem Trocknen einen dauerhaften, flexiblen und
Wasser- und tränenfesten
Film auf keratinischem Material bildet und zusammen mit dem Filmbildner
und der Wachskomponente die weiteren Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Zubereitung
so in dieser Zusammensetzung festhält, dass sie nicht ausgelaugt
werden und nicht auswandern oder ausbluten können. Durch die Gelkomponente
wird daher ein Material geschaffen, das, wie vorstehend ausgeführt, in
idealer Weise geeignet ist, um Farbstoffe und Pigmente, aber auch
weitere Inhaltsstoffe aufzunehmen und festzuhalten.
-
Die
Gelkomponente wird aus mindestens einem vorgequollenem Hydrokolloid
gebildet, wobei die Quellung vorzugsweise in Wasser erfolgt. Es
wurde festgestellt, dass ein Hydrokolloid in gequollenem Zustand das
gewünschte
Netzwerk ausbildet, das dann in Verbindung mit dem Filmbildnersystem
andere Inhaltsstoffe aufnehmen und stabilisieren kann. Als Hydrokolloide
sollen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung solche wasserlöslichen
natürliche
oder synthetische Polymere bezeichnet werden, die in Lösungsmitteln,
insbesondere wässrigen
Systemen Gele oder viskose, insbesondere hochviskose Lösungen bilden.
Beispiele möglicher
Gelbildner sind in Pulverform und als Verdickungsmittel in kosmetischen
Zubereitungen grundsätzlich
bekannt – beispielhaft
zu nennen sind hier Cellulosen und Cellulosederivate, Stärke und
Stärkederivate, Alginate,
Pektine, Carragheene, Traganth, Pflanzengummen, Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon und Dextran und deren Gemischen. Bisher wurde
aber nicht erkannt, dass sie in vorgequollenem Zustand einer kosmetischen
Zubereitung sehr vorteilhafte Eigenschaften verleihen können. Als
besonders vorteilhaft hat sich dabei überraschenderweise eine Kombination
aus Polyvinylalkohol und Hydroxyethylcellulose herausgestellt, wenn
dabei ein Mengenverhältnis
zwischen 10 zu 1 und insbesondere 6 zu 1 gewählt wird. Hierbei wurde gefunden,
dass diese Kombination zweier Hydrokolloide in vorgequollenem Zustand
der erfindungsgemäßen Zubereitung
Struktur, Stabilität
und Volumen verleiht. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Kombination
aus zwei vorgequollenen Hydrokolloiden kann sogar dazu führen, dass
sich das Volumen der Zubereitung nach dem Trocknen kaum oder gar
nicht verringert. Dadurch macht die erfindungsgemäße Zubereitung
auch nach dem Trocknen keratinische Materialien, insbesondere Wimpern,
fülliger
und länger,
verleiht ihnen Schwung und verstärkt
so den ästhetischen
Eindruck.
-
Wesentlich
ist es dabei, dass die Kombination der Hydrokolloide – einzeln
oder gemeinsam, zur Vermeidung von Verfahrensfehlern, der späteren Zubereitung
zugegeben – in
ausgequollenem Zustand, also in Form eines stabilen wässrigen
Gels oder einer hochviskosen wässrigen
Lösung,
für die
Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitung
verwendet wird und nicht etwa erst in der Zubereitung quellen gelassen
wird. Besonders gute Eigenschaften werden erzielt, wenn die Kombination
der Hydrokolloide in erwärmtem
Wasser, vorzugsweise in Wasser mit einer Temperatur von 40 bis 90°C. Üblicherweise
wird die Kombination der Hydrokolloide – oder jedes für sich – unter
Rühren
in Wasser eingestreut und anschließend, nach vollständigem Quellen,
vor der Weiterverarbeitung bevorzugt auf etwa 40°C, besonders bevorzugt auf Raumtemperatur
abkühlen
lassen. Durch das Ausquellen verändern
sich die physikalischen Eigenschaften der Hydrokolloide irreversibel,
was die gewünschte
Struktur liefert. Das so erhaltene Hydrokolloid resp. die Kombination
zweier oder mehrerer Hydrokolloide ist deshalb stabil und lagerfähig und
kann daher vor der Weiterverarbeitung auch einige Zeit, z.B. einige
Stunden oder auch über noch
längere
Zeiträume
aufbewahrt werden. Zur Vermeidung eines mikrobiellen Befalls des
vorgequollenen Hydrokolloidsystems während der Lagerung, kann ein
Konservierungsmittel zugefügt
werden. Konservierungsmittel für
derartige Systeme sind dem einschlägig befassten Fachmann bekannt.
Es können
hierfür
die für
Lebensmittel und Kosmetika geeigneten und zugelassenen Konservierungsmittel
verwendet werden.
-
Zusätzlich kann
dem System auch noch ein Dispergierhilfsmittel zugesetzt werden.
Es wurde gefunden, dass eine Kombination aus Konservierungsmittel
und Dispergierhilfsmittel die antimikrobielle Wirkung synergistisch
zu erhöhen
vermag. Günstig
wirkt sich dabei auch ein Zusatz von EDTA und deren Salzen aus,
da hierdurch Calciumionen komplexiert werden, was die Zellmembranen
von Mikroorganismen durchlässiger
für Konservierungsmittel
macht. Als geeignete Konservierungsmittel können Benzylalkohol, Phenethylalkohol, Phenoxyethanol,
Ester der p-Hydroxy-benzoesäure
und deren Salze, IPBC, Formaldehydabspalter wie Imidazolidinylharnstoff
oder Diazolidinylharnstoff, organische und organische aromatische
Carbonsäuren
und Mischungen der genannten Substanzen genannt werden. Dabei ist
zu beachten, dass ihre Verwendung und die Höchstmengen durch die jeweilige
nationale oder regionale Gesetzgebung auch zugelassen sind.
-
Die
erfindungsgemäße Zubereitung
kann außerdem
noch weitere übliche
kosmetische Inhaltsstoffe wie Antioxidantien, Riechstoffe, Vitamine,
Extrakte, Wirkstoffe, Proteinhydrolysate und sonstige Hilfsstoffe
enthalten, die bestimmte erwünschte
Eigenschaften beeinflussen. Ein wichtiger Inhaltsstoff für kosmetische
Zubereitungen, insbesondere für
dekorative kosmetische Zubereitungen sind Färbemittel, also Farbstoffe
oder Pigmente, um einen wünschenswerten
Farbeindruck zu vermitteln. Neben diesen können auch noch Füllstoffe in
Form von vorzugsweise feinteiligen anorganischen oder organischen
Feststoffen Verwendung finden. Es wurde gefunden, dass die erfindungsgemäße Zubereitung
dafür geeignet
ist, sowohl Füllstoffe
wie Talkum, Kaolin, Heilerde, Smectite, Bentonite, Hectorite, Montmorillonite,
Stärke
und modifizierte Stärke,
nicht quellende Stärken,
wasserunlösliche
Cellulosen, Polytetrafluorethylenpulver (Teflon), Polyamidpulver
(Nylon), Polyethylenpulver, Polypropylenpulver, Seidenpulver, Siliciumdioxid,
Bornitrid, Glimmer, feines Fasermaterial von Seide, Baumwolle, Wolle,
Leinen, Polyamid, Polyacrylnitril, Polyestern, Elasthanen, Viscose,
Kunstseide, Cellulose oder dergleichen, unlösliche Metallseifen wie Mg-Stearat,
Ca-Stearat, Sr-Stearat oder Zn-Stearat oder Mischungen daraus zu
stabilisieren und/oder anorganische oder organische Pigmente und Verlackungen
organischer Farbstoffe so einzuschließen und zu dispergieren, dass
sie nicht ausgelaugt werden oder auswandern oder ausbluten können. Als
Färbemittel
können
alle für
Kosmetika von der jeweiligen nationalen oder regionalen Gesetzgebung
zugelassenen Färbemittel
verwendet werden. Farbstoffe sind dabei im allgemeinen weniger vorteilhaft,
weil sie keratinische Materialien unter Umständen semipermanent, d.h. über einen
Zeitraum von mehreren Tagen, einfärben können; ein Einsatz schließt sich
dadurch aber nicht grundsätzlich
aus, da es sich hierbei durchaus auch um einen erwünschten
Effekt handeln kann. Bevorzugt werden Pigmente zur Einfärbung der
erfindungsgemäßen Zubereitung
in mikronisierter Form eingesetzt. Ganz allgemein werden unter „Pigmenten" weiße oder
farbige, anorganische oder organische, in Wasser und dem jeweiligen
Medium unlösliche
Partikel verstanden, die eine Zusammensetzung färben und/oder trüben können. Es
kann sich dabei um weiße
oder farbige, anorganische und/oder organische Pigmente in handelsüblicher
Größe oder
mit Teilchengrößen im Nanometerbereich,
also um sog. „Nanopigmente" handeln. In diesem
Bereich sind ultrafeines Aluminiumoxid, Ceroxid, Titandioxid, Zinkoxid
oder deren Mischungen zu nennen, die durchschnittliche Teilchengrößen im Bereich
zwischen 5 und 25 nm aufweisen. Durch den einschlägig befassten
Fachmann erfolgt die Auswahl geeigneter Färbemittel entsprechend der
erwünschten
Effekte und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. Beispiele geeigneter
anorganischer und organischer Pigmente sind Titandioxid, Zinkoxid,
Bariumsulfat, Ruß,
Carmin, gelbes, rotes oder schwarzes Eisenoxid, Chrooxidgrün, Chromoxidhydratgrün, Ultramarin,
Berliner Blau (Ferric Blue), Manganviolett. Beispiele für organische
Färbemittel
sind Verlackungen organischer Farbstoffe wie Aluminium-, Barium-,
Calcium-, Kalium-, Strontium oder Zirkoniumlacke und andere, dem
einschlägig
befassten Fachmann wohlbekannte Stoffe oder Mischungen der genannten
Substanzen. Weiterhin können
auch Perlglanzpigmente und andere „Glitzerstoffe" wie mit Titandioxid
beschichte Glimmer und farbige mit Titandioxid und Metalloxiden
beschichtete Glimmer, Bismuthoxichlorid, mit Metalloxiden beschichtetes
Bismuthoxichlorid, plättchenförmige Metallpulver
von Aluminium, Bronze, Messing, Kupfer, Silber und Gold. Geeignet
sind auch „Glitzerstoffe" auf Basis feiner
plättchenförmiger Gläser, die
ggf. auch wenigstens teilweise mit Titandioxid und/oder farbigen
Metalloxiden beschichtet sein können,
wenigstens teilweise mit anderen Materialien beschichtete plättchenförmige Metallpulver,
wenigstens teilweise mit anderen Materialien beschichtete Kunststoffplättchen,
vorzugsweise PET-Plättchen,
feste Lösungen von
Farbstoffen in festen Kunststoffmatrices, vorzugsweise Polyester-3
oder Mischungen aus den vorgenannten farbigen Substanzen. Die letztgenannten
festen Lösungen
von Farbstoffen in Kunststoffmatrices, die sich durch intensives
Leuchten im langwelligen UV-Licht,
dem sog. „Schwarzlicht" auszeichnen, sind
wohlfeil im Handel und beispielsweise bekannt unter den INCI-Namen „Polyester-3,
Red 22", „Polyester-3,
Red 28", „Polyester-3,
Yellow-10" oder „Polyester-3,
Blue-1", siehe hierzu
z.B. auch WO 2004/108108. Sie können
auch in Mischungen untereinander, ggf. auch in Verbindung mit für kosmetische
Anwendungen zugelassenen UV-aktiven Stilbenderivaten, die sich im langwelligen
UV-Licht durch ein intensives hellblaues Leuchten auszeichnen oder
in beliebigen Mischungen mit den vorgenannten Färbemitteln, die auch in mit
Siliconen oder Fettsäuren
oberflächenbeschichteter,
bspw. hydrophobierter Form vorliegen können, entsprechend den erwünschten
Farbeffekten, verwendet werden. Diese Aufzählung ist nur beispielhaft
und keinesfalls abschließend.
-
Wenn
die erfindungsgemäße Zubereitung
als Mascara verwendet wird, werden im Regelfall solche Pigmente
eingesetzt, die zu den üblicherweise
erwünschten
Farben, nämlich
Schwarz, Braun, Blau und Grau führen.
Gleichwohl können
aber auch andersfarbige Zubereitungen hergestellt werden, um die
Wimpernspitzen oder die Wimpern auch insgesamt mit kontrastierenden
Farben, z.B. Hellgrün,
Moosgrün,
Gelb, Orange oder unterschiedlichen Rottönen, modisch zu akzentuieren
und kontrastreich einzufärben.
Insbesondere im Bereich der Haar-Mascara bietet sich dem Fachmann,
ausgehend von den vorstehend angeführten Färbemitteln, eine breite Palette
von Möglichkeiten
an, auch für
den Bereich des sog. "Effekt-Make-up", z.B. bei Farbstellungen
für Disco-Besuche
der Verbraucher.
-
Die
Menge der feinteiligen Feststoffphase, bestehend aus anorganischen
und/oder organischen Füllstoffen
und anorganischen und/oder organischen Färbemitteln liegt im allgemeinen
im Bereich zwischen 0,1 und 30 Gew.-%, bevorzugt zwischen 1 und
20 Gew.-% und besonders bevorzugt zwischen 5 und 15 Gew.-%.
-
Die
färbenden
Bestandteile müssen
nicht notwendigerweise in der erfindungsgemäßen Zubereitung enthalten sein.
Es ist auch eine Ausführungsform
möglich,
in der färbende
und strukturgebende Bestandteile getrennt sind, wobei zuerst die
erfindungsgemäße Zubereitung
ohne färbende
Inhaltsstoffe auf das keratinische Material aufgetragen wird und anschließend eine
Formulierung, die die Färbemittel
enthält,
aufgebracht wird. Es ist auch möglich,
besonders großflächige „Glitzerstoffe", die durchschnittliche
Teilchengrößen im Bereich
von etwa 50 bis 500 μm
aufweisen können,
in geeigneter Weise und in trockener Form nachträglich auf die noch nicht getrocknete
und nicht farbige erfindungsgemäße Zubereitung
aufzubringen.
-
Der
pH-Wert der erfindungsgemäßen Zubereitung
sollte bevorzugt im neutralen bis schwach basischen Bereich liegen,
da die Tränenflüssigkeit
ja einen pH-Wert von etwa 7,4 aufweist und bei Verwendung von organisch
neutralisierter Fettsäure
diese nur in diesem Milieu ihre volle Wirkung als Coemulgator und Emulsionsstabilisator
entfalten kann. Gegebenenfalls enthält die erfindungsgemäße Zubereitung
zur Einstellung und Abpufferung des pH-Wertes noch basische Mittel
und/oder Puffermittel wie z.B. Natronlauge oder Kalilauge, Amine
und übliche
Puffersubstanzen. Bevorzugt wird der pH-Wert der Zubereitung so
eingestellt, dass er im Bereich von 6,5 bis 8,0 und besonders bevorzugt
von 6,9 bis 7,5 liegt. Erfindungsgemäß wird somit eine Zubereitung
zur Verfügung
gestellt, die in Form einer Emulsion vorliegt und besonders vorteilhafte
Eigenschaften vereinigt. Die Zubereitung kann leicht hergestellt
werden, führt
zu stabilen Produkten, kann leicht weiterverarbeitet werden, da
sie wärmestabil
ist. Sie erzeugt einen Film, der lange haftet, ohne die darin enthaltenen Inhaltsstoffe
freizugeben. Der Film lässt
die Keratinfasern, auf die er aufgetragen wird, füllig aussehen
und gibt ihnen Schwung und Form – er „curlt" sie also schön und dauerhaft. Zum gewünschten
Zeitpunkt kann die Zubereitung auch leicht wieder entfernt werden,
indem Wasser, ggf. leicht erwärmt
und mit einem Netzmittel versehen, aufgebracht wird, was zum Quellen
des Films führt,
wodurch er leicht und rückstandsfrei
wieder abgenommen werden kann. Das erfindungsgemäße Produkt kann aber auch ebenso
gut mit einem handelsüblichen Make-up
Entferner oder entsprechenden Tüchlein
wieder entfernt werden. Durch die spezielle Kombination von Wachskomponente,
mehrwertigem Alkohol, Filmbildner und Gelkomponente wird ein Netzwerk
oder Gerüst
gebildet, das dauerhaft an der Keratinfaser haftet, so dass ein
homogener, voluminöser,
flexibler und lange haltbarer Film entsteht.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
dieser Zubereitung, wie in Anspruch 56 beschrieben.
-
Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitung
wird die wässrige
Gelkomponente vorbereitet, indem man die Kombination aus wenigstens
zwei Hydrokolloiden – die
nacheinander oder gemeinsam vermischt vorliegen – in einer Teilemenge des zur
Herstellung der Zubereitung benötigten
Wassers vorgequollen wird. Hierzu wird bevorzugt erwärmtes Wasser,
das vorteilhafterweise eine Temperatur von 40 bis 90°C und bevorzugt
von 60 bis 80°C
aufweist, mit den Hydrokolloiden unter Rühren in Kontakt gebracht und
daran anschließend
ggf. abkühlen
und ausquellen lassen. Dieser Mischung wird dann der mindestens
zweiwertige, mehrwertige Alkohol oder ein Gemisch aus zwei oder
mehr dieser Alkohole zugesetzt. Gegebenenfalls kann dieser Mischung
noch ein Konservierungsmittel und/oder ein und/oder Dispergierhilfsmittel
und/oder die zur wenigstens Teilneutralisation der Fettsäure benötigte Base
zugegeben werden – die
Base kann aber auch ebenso gut der noch vorhandenen Restmenge an
Wasser zu einem späteren
Zeitpunkt, also unmittelbar vor der Herstellung der Emulsion, zugegeben
werden. Das ausgequollene Gel ist stabil und kann auch über längere Zeiträume gelagert
werden, so dass es nicht sofort weiterverarbeitet werden muss.
-
Die
Bestandteile der Wachskomponente werden in ein geeignetes Gefäß eingewogen
und zusammen auf 50 bis 100°C,
bevorzugt 60 bis 80°C,
erwärmt.
Die Restmenge an Wasser wird nun etwa 5°C über die Temperatur der aufgeschmolzenen
Wachskomponente erwärmt,
es wird dann notwendige Menge an Base zugegeben, dann wird die flüssige Wachskomponente
dem Wasser unter gutem Rühren
zugesetzt. Zum intensiven Durchmischen der sich bildenden O/W-Emulsion
bedient man sich vorzugsweise eines Schnellrührers oder führt den
ganzen Herstellvorgang in einer evakuierbaren Prozessanlage durch.
Man lässt
nun auf etwa 50 bis 45°C
abkühlen,
setzt die ausgequollene Gelphase zu und homogenisiert jetzt den
Ansatz über
mehrere Minuten. Anschließend
wird die Feststoffphase, bestehend aus Pigmenten und ggf. Füllstoffen
zugegeben und nochmals gründlich
homogenisiert. Nunmehr werden die temperaturempfindlichen Substanzen
wie z.B. Antioxidantien, Riechstoffgemische, fertige Polymerdispersionen,
flüchtige
Substanzen wie Silikonöle
oder Isoparaffine und dergleichen zugesetzt und die fertige Zubereitung
dann entweder bis auf Raumtemperatur abgekühlt und in fest verschließbare Lagerbehältnisse
abgefüllt
oder bei einer Temperatur von etwa 40°C direkt zur Abfüllung weiterbefördert und
in geeignete und handelsübliche
Applikationseinrichtungen abgefüllt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Zubereitung leicht, gut reproduzierbar und in hohen Stückzahlen
rationell gefertigt werden. Die Abfüllung in noch erwärmtem Zustand
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren bietet
somit Vorteile sowohl in hygienischer als auch in verfahrenstechnischer
Hinsicht.
-
Übliche Applikationseinrichtungen
für Mascara – sie werden
nachfolgend als „Behältnisse" bezeichnet und weisen üblicherweise
einen Aufnahmeraum aus einem transparenten oder in der Farbe der
Masse oder der „Hausfarbe" des Anbieters eingefärbten Material
auf, wobei der Aufnahmeraum mit einem lösbar angebrachten Verschluss
versehen ist, an dem sich ein nach innen reichender Stiel befindet,
welcher eine Bürste zur
Applikation der aufzutragenden Masse befindet – sind handelsüblich und
dem Fachmann hinreichend bekannt – er hat hier lediglich zu
beachten, dass die gewählte
Bürste
die Wimpern gut benetzt und sie dabei vereinzelt und dass Bürste und
Abstreifer und zusätzlich
das Material des Behältnisses
und die Inhaltsstoffe der Mascara-Zubereitung gut aufeinander abgestimmt
werden. Werden eine Mascara-Zubereitung und eine Effekt-Mascara
zusammen angeboten, dann empfiehlt sich eine aus zwei einzelnen
Einheiten kombinierbare Verpackung – aber auch solche Kombi-Verpackungen,
bei denen eine Einheit mit einem geringerem Volumen und einer kleineren
Bürste
ausgestattet sein kann, sind zwischenzeitlich schon handelsüblich. Da
der Mensch im Normalfall mehr Kopfhaare als Wimpern besitzt, muss
für eine
Haar-Mascara naturgemäß ein größeres Behältnis gewählt werden.
Die erfindungsgemäße Zubereitung,
insbesondere kosmetische Zubereitung ist besonders gut geeignet,
keratinische Materialien zu überziehen.
Sie wird daher bevorzugt dazu verwendet, um Wimpern, Augenbrauen,
Haare, Haarteile, ergraute Schläfenhaare,
Barthaare und andere keratinische Materialien zu färben und/oder
zu formen. Besonders geeignet ist die erfindungsgemäße Zubereitung
als Mascara, da sie fest an den Wimpern haftet, gut und gleichmäßig deckt,
nicht auswandert, nicht abfärbt
und nicht ausblutet, nicht abbröselt
und nicht absplittert und lange und dauerhaft auf der Wimper verbleibt,
bis sie wieder entfernt wird. Da sie einen geringeren Feststoffanteil
aufweist als bisher bekannte Produkte, verzeiht sie Anwendungsfehler
und erlaubt sie nachträgliche
Korrekturen. Die in der erfindungsgemäßen Zubereitung enthaltene
flüchtige
Komponente löst
den auf der Wimper vorhandenen Film minimal oberflächlich an
und führt
so zu einer innigen Verbindung zwischen bereits vorhandener und
neu aufgetragener Masse. Die Trocknung der Zubereitung erfolgt dabei
etwas verzögert
und in zwei Schritten, da zunächst
das Wasser und dann die flüchtige
Komponente abdampft, was wiederum dem „Curl" des aufgetragenen Films förderlich
ist.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung der erfindungsgemäßen Zubereitung zur
Färbung
und Formung von keratinischem Material wie Wimpern, Augenbrauen,
Haaren, Haarteilen, ergrauten Schläfenhaaren, Barthaaren und anderen
keratinischen Materialien, insbesondere die Verwendung als Mascara.
-
Ausführungsbeispiele
-
Die
Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele im Detail erläutert, ohne
sie jedoch darauf zu beschränken.
Dabei erfolgen die Mengenangaben in Gewichtsprozent (Gew.-%), bezogen
jeweils auf das Gesamtgewicht der Zubereitung. Die Bezeichnung der
Rohstoffe erfolgt mit den dem einschlägig befassten Fachmann allgemein
geläufigen „INCI"-Namen – „INCI" ist die „International
Nomenclature of Cosmetic Ingredients". Beispiel
1 (pastenförmige
Mascara-Zubereitung)
(A)
Aqua (frisch destilliertes Wasser) | 51,380 |
Polyvinyl
Alcohol | 6,000 |
Hydroxyethyl
Cellulose | 1,300 |
Sorbitol | 2,500 |
Glycerin | 1,000 |
Panthenol | 0,250 |
Aminomethyl
Propanol | 0,550 |
(B)
Sorbitan Olivate | 6,500 |
Stearic
Acid | 4,000 |
PVP/Hexadecene
Copolymer | 1,500 |
Copernicia
Cerifera (Carnauba) | 3,500 |
Oryza
Sativa (Rice Bran Wax) | 4,500 |
Isopropyl
Myristate and Bambusa Vulgaris Extract | 0,200 |
Bis-PEG/PPG-16/16
PEG/PPG-16/16 Dimethicone | 0,500 |
Caprylic/Capric
Triglyceride | 0,300 |
Beispiel
1 (pastenförmige
Mascara-Zubereitung) – weiter
(C)
Iron Oxide Black (C.I.-No. 77.499) | 9,500 |
Tocopherol
Acetate | 0,350 |
Fragrance | 0,250 |
Dimethicone
1,5 st | 4,500 |
Polyurethane-2 | 1,000 |
IPBC | 0,020 |
Phenoxyethanol | 0,400 |
-
Zur
Herstellung wird etwa die Hälfte
der oben angegebenen Wassermenge in einem ausreichend großen Gefäß vorgelegt
und auf etwa 65°C
erwärmt.
Unter gutem Rühren
mit einem Zahnkranzrührer
wird dann der Polyvinylalkohol und die Hydroxyethylcellulose zugegeben
und klumpenfrei verrührt.
Man lässt
abkühlen auf
etwa 45°C,
setzt jetzt Sorbitol, Glycerin, Panthenol zu. Gegebenenfalls können auch
IPBC und Phenoxyethanol zugesetzt werden. In einem separaten Gefäß erwärmt man
die Bestandteile der Phase (B) auf etwa 70°C. Man erwärmt den Rest des Wassers aus
der Phase (A) auf etwa 75°C,
setzt das Aminomethylpropanol zu und überführt die Mischung in eine Vakuum-Prozessanlage.
-
Nunmehr
setzt man die auf etwa 70°C
erwärmte,
flüssige
Phase (B) zu, legt leichtes Vakuum an, homogenisiert kurz und kühlt ab auf
etwa 45°C.
Man homogenisiert die Mischung jetzt über einige Minuten unter Vakuum,
setzt das Pigment zu, homogenisiert nochmals kurz unter Vakuum und
setzt jetzt die ausgequollene Gelphase zu. Man homogenisiert jetzt
nochmals kurz unter Vakuum, setzt jetzt die noch fehlenden Bestandteile
zu, stellt den pH-Wert ein auf 7,2 bis 7,4 und kühlt dann wahlweise entweder
ab auf Raumtemperatur oder füllt
den Ansatz in noch erwärmten
Zustand in dicht schließende
Lagerbehälter
ab oder stellt ihn bereit zur Abfüllung in übliche Applikationseinrichtungen
bereit. Man erhält
eine tiefschwarze pastöse
Zubereitung mit gutem Glanz, die sich sehr leicht und gleichmäßig auf
keratinischem Material verteilen lässt, außerordentlich gut haftet und
relativ rasch durchgetrocknet ist. Beispiel
2 (pastenförmige,
farblose Mascara-Zubereitung)
(A)
Aqua (Wasser, frisch destilliert) | 56,830 |
Polyvinyl
Alcohol | 5,500 |
Carrageenan | 1,500 |
Mannitol | 2,000 |
Propylene
Glycol (1.2-Propandiol) | 1,700 |
Aminomethylpropanol | 0,650 |
(B)
Sorbitan Olivate | 6,500 |
Behenic
Acid | 4,200 |
PVP/Eicosene
Copolymer | 1,900 |
Euphorbia
Cerifera (Candelilla Wax) | 4,500 |
Behenyl
Behenate | 4,000 |
Bis-PEG/PPG-16/16
PEG/PPG-16/16 Dimethicone | 0,500 |
Octyldodecanol | 0,300 |
(C)
Tocopherol Acetat | 0,350 |
Fragrance | 0,250 |
Isopropyl
Myristate and Bambusa Vulgaris Extract | 0,200 |
Dimethicone
1,5 st | 6,500 |
Polyurethane-2 | 2,200 |
IPBC | 0,020 |
Phenoxyethanol | 0,400 |
-
Die
Herstellung und Verarbeitung erfolgt in Analogie zu Beispiel 1,
unter Auslassung des Schrittes der Pigment-Einarbeitung. Man erhält eine
nach dem Durchtrocknen farblose glänzende Masse, die auf Wimpern aufgetragen
werden kann, um ihnen Fülle
und Schwung zu geben. Auf das Haar aufgetragen, kann man vor den
Trocknen des Films gröbere
Partikel eines „Glitzerstoffs", z.B. farbige Polyesterpartikel
aufstäuben. Beispiel
3 (pastenförmige
Effekt-Haar-Mascara)
(A)
Aqua (Wasser, frisch destilliert) | 50,750 |
Polyvinyl
Alcohol | 5,000 |
Traganth | 2,000 |
Xylitol | 2,500 |
Dipropylene
Glycol | 1,800 |
Triethanolamine | 0,750 |
(B)
Sorbitan Olivate | 5,500 |
Isostearic
Acid | 4,500 |
PVP/Eicosene
Copolymer | 1,800 |
Copernicia
Cerifera (Carnauba) | 4,000 |
Ouricury
Wax | 3,500 |
Bis-PEG/PPG-16/16
PEG/PPG-16/16 Dimethicone | 0,600 |
Butyl
Stearate | 0,400 |
(C)
Polyester-3, Red 28 | 5,500 |
Titanium
Dioxide (C.I.-No. 77891), Nanopigment | 2,500 |
Tocopherol
Acetate | 0,200 |
Isopropyl
Myristate and Bambusa Vulgaris Extract | 0,200 |
Fragrance | 0,150 |
Decamethylcyclopentasiloxane | 5,500 |
Polyurethane-2 | 2,200 |
Methylparaben | 0,150 |
Propylparaben | 0,100 |
Phenoxyethanol | 0,400 |
-
Die
Herstellung erfolgt in Analogie zu Beispiel 1. Man erhält eine
glänzende,
magentafarbene, pastöse Zubereitung,
die sich leicht und gleichmäßig auf
das Haar auftragen lässt
und sich bevorzugt zum Einfärben von
Strähnen
eignet. Die Zubereitung zeigt im langwelligen UV-Licht eine intensive
rotviolette Fluoreszenz. Beispiel
4 (Vergleichsbeispiel – Mascara)
(A)
Aqua (Wasser, frisch destilliert) | 57,550 |
Acacia
Senegal Gum | 2,000 |
Hydroxyethylcellulose | 1,300 |
Polyvinylalkohol | 4,000 |
Triethanolamine | 0,650 |
Panthenol | 0,250 |
(B)
Hydrogenated Stearyl Olive Esters | 5,000 |
Stearic
Acid | 3,000 |
Palmitic
Acid | 2,500 |
Oryza
Sativa (Rice Bran Wax) | 4,500 |
Copernicia
Cerifera (Carnauba) | 1,500 |
Euphorbia
Cerifera (Candelilla Wax) | 2,000 |
Dimethicone
Copolyol | 1,500 |
Simethicone | 1,000 |
(C)
Black Iron Oxide (C.I.-No. 77499) | 9,500 |
Mica
(C.I.-No. 77891) | 1,500 |
Methylparaben | 0,150 |
Propylparaben | 0,100 |
PPG-17/PDI/DMPA
Copolymer | 2,000 |
-
Die
Herstellung erfolgt in Analogie zu Beispiel 1; die Zubereitung wird
aber in konventioneller Weise bis auf Raumtemperatur abgekühlt, nachdem
eine bei 40°C
ausgetragene Teilmenge nach dem Abkühlen eine griesige Struktur
zeigte. Man erhält
eine tiefschwarze, pastöse,
glänzende
Masse, die sich gut und gleichmäßig auf
die Wimpern auftragen lässt
und dort gut haftet. Beim Versuch, die Masse nochmals auf eine bereits
vorher mit der gleichen Masse eingefärbte Wimper aufzutragen, führt zu einem
ungleichmäßigen Auftragsbild
mit ungleichmäßigen Strukturen.
Die Masse besitzt einen dumpfen, muffigen Eigengeruch. in einem
verschlossenen Glasbehältnis über 24 Stunden
bei 50°C
gelagert, nimmt die Masse eine griesige Struktur an und zeigt am Rand
Synärese und
Flüssigkeitsabscheidungen
auf der Oberfläche.
Die Oberfläche
wirkt stumpf und sehr inhomogen. Bei einem Konservierungsbelastungstest
zeigte die Masse schon nach einmaligem Beimpfen massiven Bewuchs
mit Schimmel und Hefen.