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Die
Erfindung betrifft eine farbige, wasserhaltige Tinte auf Polymerbasis
zur Anwendung auf der Haut und/oder den Schleimhäuten.
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Als
Tinten werden allgemein farbgebende Systeme auf Lösungsmittelbasis
bezeichnet. Es sind in der Regel disperse Systeme mit Suspensionscharakter,
die als Hauptkomponenten ein Lösemittel und ein Färbemittel,
insbesondere ein Pigment und/oder einen Farbstoff enthalten. Darüber
hinaus können sie weitere Inhaltsstoffe, wie Polymere,
Stabilisatoren und Lösungsvermittler und sonstige Additive
zur Vermittlung spezieller Eigenschaften enthalten. Als ein Anwendungsgebiet
für farbgebende wässrige Tinten kommt das Gebiet der
dekorativen Kosmetik in Betracht, wo Tinten in vielen Formen unter
anderem für Make-up, Mascara, Eye- und Lipliner und Augenbrauen-Texturen
Anwendung finden könnten.
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Wenn
Tinten für kosmetische Anwendung eingesetzt werden sollen,
müssen sie die an kosmetische Zusammensetzungen zu stellenden
Aufgaben erfüllen. So sollen sie möglichst einfach
zu applizieren sein. Bei einmaligem Applizieren soll eine satte
Farbabgabe erzielt werden, ohne zu viel Masse aufzutragen. Ein schnelles
Trocknen ist erwünscht, damit die Tinte nicht verläuft
und sich keine Tropfnasen bilden können. Insbesondere im
Augenbereich soll außerdem das so genannte „Touch-up"
vermieden werden, worunter das Abfärben der Masse nach
Auftrag als Lidstrich auf das obere Augenlid durch den Augenaufschlag
verstanden wird. Nach dem Abtrocknen soll die Masse gut haltbar,
wasserfest und im Fall von Augenkosmetika auch tränenfest
sein, sie soll transferresistent sein, d. h. nicht auf andere Oberflächen
und Gegenstände abfärben und nicht aus dem Auftragbereich
weg wandern oder ausbluten. Des Weiteren soll die aufgetragene Tinte
resistent gegenüber dem Verreiben mit den Fingern sein
und nicht zu Rissbildung oder Spannungen führen, insbesondere
bei der Verwendung einer auf dem Augenlid anzuwendenden Eyelinertinte.
Weitere Anforderungen an derartige Tinten betreffen die zu erzielende
Wirkung. So soll der Auftrag glänzend und farbintensiv
sein und der gebildete Film elastisch und nur gegenüber
der Haut adhäsiv, während die Oberfläche
glatt und nicht klebrig oder schmierig sein soll.
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Im
Bereich der Kosmetik kommen zwar bereits Tinten zum Einsatz, deren
Eigenschaften befriedigen jedoch noch nicht. So gibt es bei den
bekannten Tinten Probleme damit, dass sich die Pigmente bei längerer Lagerung
absetzen. Außerdem sind die Applikationseigenschaften nicht
befriedigend und die Haltbarkeit der aufgetragenen Filme ist nicht
ausreichend. Die bisher bekannten Tinten sind häufig Systeme,
die auf Öl oder Silikon basieren oder sind Emulsionen.
Systeme auf Basis von Öl oder Silikon haben den Nachteil,
dass sich aufgrund der Lipophilie der Rohstoffe die Masse zwar auf
der Haut gut verteilt, jedoch zur Migration neigt, die durch das
Hautfett begünstigt wird. Nach einigen Stunden Tragedauer
neigt die Masse dazu, in Fältchen abzuwandern.
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Um
Tinten auf Silikonbasis in Bezug auf die Migration zu verbessern,
wurde bereits vorgeschlagen, Silikonharze zuzufügen. Entsprechende
Systeme haften tatsächlich länger am aufgetragenen
Ort, durch die starke Filmbildungsneigung des Harzes kommt es jedoch
zu unangenehmen Spannungsgefühlen, was insbesondere beim
Auftrag auf die Augenlider sehr nachteilig ist.
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Weiterhin
gibt es schon längere Zeit kosmetische Tinten auf Emulsionsbasis,
die meist in Form von O/W-Emulsionen vorliegen. Emulsionen werden
aufgrund ihrer geringeren Absetzneigung im Stand der Technik bevorzugt.
Zum einen können die Pigmente aufgrund ihres sowohl lipophilen
als auch hydrophilen Charakters in beiden Phasen Elemente binden
und sie dadurch in der Schwebe halten. Andererseits ist die Viskosität im
Allgemeinen erhöht, was ebenfalls Pigmente in ihrem Schwebezustand
stabilisiert. Der Vorteil der verbesserten Tintenstabilität
wird hier aber durch Einbußen in den Applikationseigenschaften
und der Haltbarkeit der applizierten Tinte aufgezehrt. Kosmetische
Tinten auf Emulsionsbasis sind in der Regel dickflüssig, übertragen zu
viel Masse auf die Haut und führen daher zum Touch-up-Phänomen.
Außerdem neigen sie ebenfalls zur Migration in Hautfalten
und zum Ausbluten aufgrund des lipophilen Charakters der Ölphase.
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Aus
US-A 2006/00078520 sind
wasserbeständige kosmetische Zusammensetzungen zur Pflege
der Haare bekannt, die in Form einer wässrigen Dispersion
vorliegen. Diese Zusammensetzungen enthalten mindestens eine Polymerdispersion,
einen Polyelektrolyten und ein Tensid mit einem HLB von 6 oder mehr.
Zur Strukturierung enthalten diese Zusammensetzungen darüber
hinaus noch ein Wachs. Wachs wird schon seit alters her zur Strukturierung
kosmetischer Massen verwendet. Wachs trägt jedoch zum Touch-up-Phänomen bei
und ist daher, insbesondere bei Verwendung auf Lippen oder Lidern
nachteilig.
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Weiterhin
beschreibt
WO 02/056853 eine
kosmetische Zusammensetzung, in der irisierende Bestandteile durch
Gelform in Dispersion gehalten werden. Für Eye- oder Lipliner
ist ein derartiges Gel jedoch nicht geeignet.
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Eine
wasserbasierte und polymerhaltige Zusammensetzung wird auch in
EP 0 793 957 beschrieben. Die
Polymere sollen in diesem Fall die Haltbarkeit der aufgetragenen
Massen verbessern, ohne gleichzeitig unangenehme Spannungen zu erzeugen.
Die beschriebenen rudimentären Formulierungen, die nur
aus Polymer, Wasser, Pigment und einem Weichmacher, z. B. Glycerin,
bestehen, können aber nur die Haltbarkeit kosmetischer
Tinten im Auftragsgebiet erhöhen. Ästhetische
Aspekte, wie Glanz, und mechanische Aspekte, wie Wasserfestigkeit,
Verreibefestigkeit bei gleichzeitig einfacher Auftragbarkeit mit
satter Farbabgabe werden dabei nicht berücksichtigt. Außerdem
wird bei aus diesem Dokument bekannten Zusammensetzungen die Stabilität
der Masse bei Temperaturlagerung und bei längerer Nutzung
außer Acht gelassen. Diese Eigenschaften spielen jedoch
für ein marktfähiges Produkt eine große
Rolle.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik war es nun Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, die oben beschriebenen Nachteile der bekannten pigmentierten
Tinten zu überwinden und ein Produkt für die dekorative Kosmetik
bereit zu stellen, das gute Applikationseigenschaften mit verbesserter
Haftfähigkeit und ästhetischen Eigenschaften vereinigt.
Aufgabe war es weiterhin, ein Produkt bereit zu stellen, das wasserresistent
ist, nicht verwischt, nicht in Fältchen wandert, glänzt
und am aufgetragenen Ort lange Zeit haftet. Darüber hinaus
soll ein Produkt bereit gestellt werden, das sich auch bei längerer
Lagerung wieder vollständig redispergieren und immer noch
gut auftragen lässt.
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Die
genannten Aufgaben werden mit einer Zusammensetzung gelöst,
wie sie in Anspruch 1 definiert ist. Die erfindungsgemäße
Zusammensetzung zeichnet sich dadurch aus, dass durch eine wohl
abgestimmte Kombination aus Polymeren, Dispergier- und Verdickungsmittel
in einem wasserhaltigen System ein stabiles, lange lagerfähiges
und gut auftragbares Produkt entsteht.
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Gegenstand
der Erfindung ist daher eine kosmetische Tintenzusammensetzung auf
Wasserbasis, die mindestens ein Polymer auf Acrylbasis, mindestens
einen polymeren, ionischen Verdicker, mindestens ein anionisches
oder zwitterionisches Tensid und mindestens ein nichtionisches Tensid,
sowie eine teilchenförmige Substanz enthält, wobei
das nichtionische Tensid eine Verbindung ist, die 4 bis 8 Einheiten
PEG oder PPG und einen C6 bis C20-Fettsäurerest
enthält.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass bei Verwendung dieser Kombination aus mindestens
5 Komponenten eine sehr stabile, homogene Zusammensetzung ent steht,
die eine hohe Stabilität mit ausgezeichneten Auftragseigenschaften
und sehr guter Haftung am aufgetragenen Ort vereinigt. Weiterhin
kann bei Anwendung der erfindungsgemäßen Kombination
auf lipidhaltige Systeme und Ölkomponenten verzichtet werden,
was die Probleme mit Migration und Verschmieren und Verwischen überwindet
und gleichzeitig ein sehr gut auftragbares Produkt liefert. Darüber
hinaus ist die Wasserbeständigkeit der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung extrem hoch. Das Produkt trocknet nach dem Auftragen
zu einem Film, der glänzt und sehr ästhetisch
aussieht. Eine derartige Kombination von Eigenschaften war mit den
bisher bekannten Tintenzusammensetzungen, die in der Kosmetik eingesetzt
wurden, nicht zu erzielen.
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Es
handelt sich bei dem erfindungsgemäßen System
um eine Dispersion mit Suspensionscharakter, bei dem die teilchenförmigen
Bestandteile in Wasser als kontinuierlicher Phase feinverteilt enthalten
sind. Durch die weiteren Inhaltsstoffe wird die Rheologie der Suspension
so beeinflusst, dass die teilchenförmigen Inhaltsstoffe
am Absetzen gehindert werden. Das erfindungsgemäß eingesetzte
Rheologie modifizierende Mittel erhöht die Viskosität
der Masse und verringert damit die Beweglichkeit der Teilchen mit
höherer Dichte, was bewirkt, dass die Teilchen schon aus
physikalischen Gründen in dem Medium homogen verteilt bleiben.
Darüber hinaus trägt das rheologiemodifizierende
Mittel auch noch chemisch zur Stabilisierung bei, da es durch konstruktive
Wechselwirkung die Teilchen in Schwebe halten kann. Selbst wenn
sich nach längerer Lagerungszeit die Teilchen aufgrund
ihrer natürlichen hohen Dichte abgesetzt haben, können
sie durch erneutes Aufschütteln leicht wieder homogen verteilt
werden aufgrund der erfindungsgemäß enthaltenen
die Dispergierung fördernden Mittel.
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Ohne
an eine Theorie gebunden zu sein, wird davon ausgegangen, dass das
PEG-haltige Tensid und der Verdicker für die Stabilisierung
des teilchenförmigen Inhaltsstoffs in der wässrigen
Phase sorgen, während das ionische Tensid, das anionisch
oder zwitterionisch sein kann, durch Herabsetzung der Oberflächenspannung
für eine gute Auftragbarkeit und Haftung sorgt.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung liegt in Form
einer Suspension vor, wobei das/die Lösungsmittel bzw.
Suspensionsmittel oder die kontinuierliche Phase auf Wasser basieren,
d. h. Wasser oder ein Gemisch aus Wasser und einem oder mehreren
wasserlöslichen Lösungsmitteln bildet die kontinuierliche
Phase. Bevorzugt wird als kontinuierliche Phase bzw. Lösungsmittel
reines Wasser verwendet.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung eignet sich für
jede wasserbasierte Tinte. Vorteile werden erzielt, wenn ein teilchenförmiger
Inhaltsstoff enthalten ist. Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Kombination
für pigmenthaltige Mischungen, d. h. kosmetische Zusammensetzungen
die als Färbemittel ein oder mehrere Pigmente oder auch
Mischungen von Pigmenten mit löslichen Farbstoffen und
ggf. Stabilisatoren verwenden. Eine Tinte mit vorteilhaften Eigenschaften
wird auch dann erzielt, wenn die Färbemittel alle lösliche
Farbstoffe sind, so dass auch diese Ausführungsform erfindungsgemäß in
Betracht gezogen wird.
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Als
teilchenförmiger Inhaltsstoff, der eine der erfindungsgemäßen
Komponenten ist, können alle üblicherweise in
der Kosmetik bekannten Substanzen in Pulver- oder Teilchenform eingesetzt
werden. Die einzige Bedingung, die an die Substanzen gestellt wird,
ist eine ausreichend geringe Toxizität, da die Tinte auf
die Haut oder Schleimhaut aufgetragen wird.
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Die
vorgenannte feste oder teilchenförmige Substanz umfasst
Inhaltstoffe in Teilchenform, die sich nicht in der kontinuierlichen
Phase lösen. Die teilchenförmige Phase kann z.
B. aus Füllstoffen, wie z. B. Talkum, Kaolin, Stärke
und modifizierte Stärke, Polytetrafluorethylenpulver (Teflon),
Nylonpulver, Bornitrid, aus unlöslichen Metallseifen, wie
Mg-Stearat, Ca-Stearat, Sr-Stearat, Zn-Stearat, aus Effektmaterialien,
wie Flitter, Glitter, fluoreszierenden und phosphoreszierenden Teilchen,
und insbesondere aus anorganischen oder organischen Pigmenten oder
aus Mischungen der genannten Stoffe bestehen.
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Als
Pigmente seien beispielhaft genannt: Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxide,
Chromoxid, Chromoxidhydrat, Ultramarin, Berliner Blau (Ferric Blue),
Glimmer, Perlglanzmittel wie z. B. mit Titandioxid beschichtete Glimmer,
farbige, mit Titandioxid und Metalloxiden beschichtete Glimmer,
Bismuth-oxidchlorid, beschichtetes Bismuthoxidchlorid, plättchenförmige
Metallpulver von Aluminium, Messing, Bronze, Kupfer, Silber, Gold,
sowie Verlackungen organischer Färbemittel mit Aluminium,
Barium, Zirkonium, Calcium oder Strontium. Diese Aufzählung
ist nur beispielhaft und nicht abschließend.
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Falls
gewünscht können auch als Sonnenschutzmittel besonders
feinteilige Pigmente, sog. Nanopigmente mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße zwischen 5 und 50 nm, Anwendung
finden, welche auf der Haut transparent wirken und sie nicht mehr
einfärben. Beispielhaft genannt seien hier Siliciumdioxid,
Titandioxid, Ceroxid, Aluminiumoxid, Zirkonoxid und Zinkoxid.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden als Färbemittel
Verlackungen organischer Farbstoffe eingesetzt. Es wurde gefunden,
dass die Kombination aus Verlackungen organischer Farbstoffe mit
der erfindungsgemäßen Suspension bewirkt, dass
die Farbstoffe nicht ausbluten, sondern in der erzeugten Struktur erhalten
bleiben.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann auch Perlglanzpigmente
und blättchenförmige Metallpulver allein oder
zusätzlich zu Pigmenten enthalten.
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Die
Einsatzmenge der teilchenförmigen Substanzen entspricht
den üblicherweise in der Kosmetik verwendeten Mengen, bevorzugt
werden die Mengen so eingestellt, dass sie sich im Rahmen der durch
die jeweilige Kosmetik-Gesetzgebung erlaubten Höchstmengen
bewegen. Die erfindungsgemäße Kombiriation von Komponenten,
durch die eine hohe Stabilisierung erreicht wird, lässt
einen sehr hohen Anteil an teilchenförmigen Inhaltsstoffen
zu. Wenn nur eine zarte Färbung oder geringe Wirkung erwünscht
ist, kann der Anteil der teilchenförmigen Bestandteile
aber auch sehr gering sein. Es kommt daher ein sehr breiter Bereich
für die Menge diesen Inhaltsstoffs in Betracht, die nur
0,1 Gew.-% sein kann, wenn wenig oder keine Färbung erwünscht ist,
aber auch 50 Gew.-% oder mehr sein kann, wenn eine satte Tönung
auf der Haut erzielt werden soll. Üblicherweise werden
Mengen im Bereich von 5 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 8 bis 20 Gew.-%
eingesetzt. Für Pigmente als teilchenförmige Materialien
haben sich Mengen im Bereich von 10 bis 16 Gew.-% als besonders
vorteilhaft erwie sen. Alle Prozentangaben in dieser Beschreibung
beziehen sich auf Gewicht und in der Regel auf das Gewicht der gesamten
Zusammensetzung, wenn nichts anderes angegeben ist oder der Zusammenhang dagegen
spricht.
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Wie
oben ausgeführt, werden ausgezeichnete Eigenschaften dann
erhalten, wenn die kosmetische Tinte spezielle Tenside und Verdicker
enthält, die eine stabilisierende Matrix erzeugen.
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Als
erfindungsgemäß wesentliche stabilisierende Komponente
wird ein nichtionisches Tensid mit Polyethylenoxid- bzw. Polypropylenoxidanteilen
und einem Fettsäureanteil, der 6 bis 20, bevorzugt 8 bis
16 C-Atome enthält, verwendet. Der Anteil der PEG- bzw.
PPG-Einheiten liegt in einem Bereich von 4 bis 8. Kürzere
Ketten können den gewünschten Effekt nicht erzielen,
während längere Ketten das Tensid zu hydrophob machen.
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Bevorzugt
werden nichtionische Tenside verwendet, die 4 bis 8 PEG-Einheiten
aufweisen. Der Fettsäureanteil wird bevorzugt ausgewählt
aus Caprylaten, Caprinaten, Lanolaten, Lauraten, Olivaten, Kokosfettsäuren
und deren Mischungen.
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Darüberhinaus
können die Verbindungen zusätzlich einen Glycerylrest
enthalten. Die eingesetzten Fettsäuren können
gesättigt oder ungesättigt sein, wobei gesättigte
Fettsäuren aufgrund der besseren Beständigkeit
bevorzugt sind. Als besonders geeignet haben sich die folgenden
Tenside erwiesen: PEG-6 Caprylic/Capric Glycerides, PEG-4 Castor
Oil, PEG-4 Dilaurate, PEG-4 Lanolate, PEG-4 Laurate, PEG-4 Olivate, Corn
Oil PEG-6 Esters, PEG-6 Carylate/Caprate.
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Das
nichtionische Tensid sollte in der Zusammensetzung in einer Menge
von mindestens 0,2 und nicht mit mehr als 3 Gew.-% enthalten sein.
Ein Anteil von mehr als 3 Gew.-% ist unerwünscht, da nichtionische
Tenside ein gewisses Reizpotential besitzen. Ein Anteil unter 0,2
Gew.-% führt in der Regel nicht zum gewünschten
Effekt. Bevorzugt wird ein Anteil von 0,3 bis 1 Gew.-% eingesetzt.
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Das
nichtionische Tensid hat aufgrund seines Aufbaus einerseits einen
starken polaren Charakter, der durch die Ethoxygruppe beigetragen
wird, und andererseits einen lipophilen Anteil, der durch den Alkylrest
der Fettsäure beigetragen wird. Auf diese Art und Weise übt
das nichtionische Tensid mehrere Funktionen aus, nämlich
eine Herabsetzung der Oberflächenspannung des Wassers,
lösungsvermittelnde Eigenschaften über den Alkylanteil
und führt damit zu einer guten Benetzung der Haut und zu
einer homogenen Verteilung im wässrigen Medium.
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Um
die Auftragsfähigkeit weiter zu verbessern, wird die Oberflächenspannung
der wässrigen Lösung herab gesetzt durch Verwendung
mindestens eines polymeren ionischen Tensids, das anionisch oder
zwitterionisch sein kann. Es wurde festgestellt, dass die Kombination
aus einem anionischen oder zwitterionischen und einem nichtionischen
Tensid dem System eine erhöhte Stabilität verleiht.
Die Kombination erhöht die Dispergierbarkeit des Polymers
in der Masse, so dass dessen Neigung zum Ausflocken oder Gelieren
unterdrückt wird und der lösliche Anteil des Polymers
erhöht werden kann. Der Einsatz der beiden Arten von Tensiden
führt daher zu einer besonders vorteilhaften Struktur der
Masse.
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Als
Beispiele für anionische oder zwitterionische Tenside können
Sulfosuccinate, Sodium Polystyrene Sulfonate, Sodium Cocoyl Apple
Amino Acids, Coco-Hydroxylsultaine, Potassium Dihydroxyethyl Cocamine Oxide
Phosphate, Dimethicone Propyl PG-Betaine und Amphodiacetate genannt
werden. Da die erfindungsgemäße Tinte auf Haut
und Schleimhaut aufgetragen wird, ist es bevorzugt, nur solche ionischen
Tenside einzusetzen, deren Reizpotential ausreichend gering ist
und die für diesen Zweck zugelassen sind.
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Das
anionische oder zwitterionische Tensid wird in den üblicherweise
eingesetzten Mengen verwendet. als geeignet hat sich ein Anteil
von 0,2 bis 3 Gew.-% erwiesen, wobei ein Anteil von 0,3 bis 1 Gew.-%
bevorzugt ist.
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Ein
weiterer wichtiger Bestandteil der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung ist mindestens ein Polymer. Die Verwendung von Polymeren
ist auf dem Gebiet der Kosmetik bekannt. Sowohl wasserlösliche
als auch wasserdispergierbare Polymere werden in Kosmetika, insbesondere
für Lippenstifte eingesetzt. Beliebt sind Polyvinylalkohole
oder Polyvinylpyrrolidone, die wasserlöslich sind und sich
daher leicht verarbeiten lassen. Es wurde nun jedoch überraschenderweise
gefunden, dass lipophil modifizierte Polymere auf Acrylatbasis besonders
gut geeignet sind, um einer auf die Haut auftragbare Tinte beigemischt
zu werden. Sie haben zur Haut eine hervorragende Adhäsion,
wodurch eine sehr gute Haltbarkeit der aufgetragenen Masse bei hoher
Wasserresistenz auf der applizierten Fläche erreicht wird.
Durch den Acrylatanteil in Kombination mit geeigneten Stabilisatoren
und Lösungsvermittlern haben sie eine sehr gute Wasserlöslichkeit
bzw. Wasserdispergierbarkeit, so dass sie homogen in der Zusammensetzung
verteilt werden können. Bevorzugt werden Alkyl-, Alkaryl-
bzw. arylsubstituierte Acrylatcopolymere verwendet, die entweder
als wässrige oder ethanolische Dispersion oder auch in
Pulverform der Zusammensetzung zugefügt werden können.
Wenn die Zusammensetzung, die das oder die Polymer(e) enthält,
auf die Hautoberfläche aufgetragen wird, bildet sich ein
elastischer Film, in dem die nicht flüchtigen Rohstoffe
der Formulierung, insbesondere die Pigmente, dauerhaft homogen eingebettet
sind und somit eine gleich bleibende und unveränderliche
hohe Haltbarkeit der Masse auf der applizierten Fläche
gewährleisten. Das Polymer ist mitverantwortlich für
die in der Tinte gebildete Struktur, die die weiteren Inhaltsstoffe,
insbesondere teilchenförmigen Bestandteile dauerhaft stabilisiert.
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Bevorzugt
werden als Polymere solche eingesetzt, die durch radikalische Polymerisation
oder Kondensationsreaktion hergestellt werden. Hierunter fallen
unter anderem Acrylatcopolymere, wie Acrylates/Ethylhexyl Acrylate/Styrene
Copolymer, Acrylates/Ethylhexyl Acrylate/HEMA/Styrene Copolymer,
Acrylates/Hydroxyesters Acrylates Copolymer, Acrylates/Lauryl Acrylate/Stearyl
Acrylate/Ethylamine Oxide Methacrylate Copolymer, Acrylates/Octylacrylamide
Copolymer, Butyl Acrylate/Ethylhexyl Methacrylate Copolymer, Butyl Acrylate/Styrene
Copolymer, Styrene/Acrylates/Ammonium Methacrylate Copolymer.
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Aufgrund
der speziellen Kombination von Komponenten ist es möglich,
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung einen hohen
Anteil an Polymeren zuzufügen. Das Polymer kann bis zu
einem Anteil von 70 Gew.-% oder sogar mehr stabil in der Zu sammensetzung
enthalten sein. Bevorzugt wird das Polymer in einem Anteil von 20
bis 70 Gew.-% und besonders bevorzugt von 40 bis 60 Gew.-% verwendet.
Wenn die Konzentration unter 20% liegt, können der gewünschte
Glanz, die sehr gute Haltbarkeit und die Wasserresistenz nicht immer
erreicht werden. Eine Konzentration über 70 Gew.-% kann
Unverträglichkeit in der Masse hervorrufen und darüber
hinaus durch Gelieren des Polymers eine zu viskose Masse bilden.
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Als
weitere erfindungswesentliche Komponente enthält die erfindungsgemäße
Tinte ein polymeres, ionisches die Rheologie modifizierendes Mittel. Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass mit dem die Rheologie modifizierenden Mittel
nicht nur die Viskosität der Zusammensetzung erhöht
wird, sondern dass dieses Mittel auch, in Kombination mit dem nicht
ionischen Tensid, auf die Oberfläche der teilchenförmigen
Bestandteile aufzieht und diese in Schwebe hält. Durch
dieses synergistische Zusammenwirken wird eine hohe Stabilisierung
der Zusammensetzung erreicht.
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Die
Pigmente, z. B. anorganische Oxide oder organische Lakes und Glimmer,
haben eher einen polaren Charakter. Insbesondere in Kombination
mit dem nicht ionischen Tensid bilden sie polare Stellen auf der Oberfläche
aus. Mit diesen Stellen entsteht eine konstruktive Wechselwirkung
zwischen dem polymeren Verdicker und den Pigmenten. Einzelne Molekülbestandteilen
lagern sich dauerhaft auf der Oberfläche der Pigmente an,
schließen diese teilweise ein und verteilen sie somit ebenso
homogen in der Masse.
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Die
Zusammensetzung kann zusätzlich polymere Verdickungsmittel
enthalten. Als Beispiele für erfindungsgemäße
polymere Verdicker können Acrylamide/Ethalkonium Chloride
Acrylate Copolymer, Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer,
Acrylates/Methacrylate Copolymer, Ammonium Acrylates Copolymer, Calcium
Carrageenan, Cabomer, Hydroxypropyl Starch Phosphate, Sodium Acrylates
Copolymer, Sodium Polyacrylate, Sodium Polystyrene Sulfonate genannt
werden. Bevorzugt kommen Acrylsäureverdicker zu Anwendung.
Die Verdicker werden in den für kosmetische Zusammensetzungen üblichen
Mengen eingesetzt.
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Weiterhin
kann die erfindungsgemäße Zubereitung in der Kosmetik übliche
Zusätze wie Konservierungsmittel, Feuchthaltemittel, Parfums,
pH-Regulatoren, Aromastoffe, Antioxidantien, Riechstoffe, Vitamine, Sonnenschutzfilter,
Pflegemittel und dgl. in den für diese Stoffe üblichen
Mengen enthalten.
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Die
erfindungsgemäße Tinte ist aufgrund ihrer Textur
sehr gut dazu geeignet auf Schleimhäute und selbst auf
die besonders empfindlichen Augenlider aufgetragen zu werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung der erfindungsgemäßen
Tinte als Eyeliner oder Augenbrauenliner.
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Die
Erfindung wird durch folgende Beispiele weiter erläutert.
In den Beispielen sind alle Mengenangaben in Gewichtsanteilen aufgeführt.
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Beispiel 1 – Eyeliner
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Aus
folgenden Komponenten wurde ein Eyeliner hergestellt (die Rohstoffe
sind mit INCI-Bezeichnung angegeben):
Pigmente | 15,00 |
Aqua | 22,00 |
Sodium
Methylparaben | 0,20 |
Sodium
Propylparaben | 0,20 |
Phenoxyethanol | 0,4 |
Glycerin | 7,50 |
Hydroxypropyl
Starch Phosphate | 0,5 |
Butyl
Acrylate/Styrene Copolymer | 50,20 |
Sodium
Cocoyl Apple Amino Acids | 0,9 |
PEG-6
Caprylate/Caprate | 0,4 |
Sorbitol | 1,2 |
Bis-PEG/PPG-16/16
PEG/PPG 16/16 Dimethicone | 1,5 |
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Alle
flüssigen Bestandteile bis auf das Polymer, das im vorliegenden
Fall als Dispersion eingesetzt wurde, wurden vereint und gerührt
bis sie homogen waren. Sodann wurden die Pigmente, die Parabene,
und der Verdicker unter Erhöhung der Rührgeschwindigkeit
eingebracht und 30 min gerührt bis eine gleichförmige klumpenfreie
Masse entstand. Zum Schluss wurde das Polymer unter langsamem Rühren
in die pigmentierte Tinte eingetropft und weitere 30 Minuten lang
gerührt. Es wurde eine farbige Tinte erhalten, die beim
Auftragen einen satt deckenden, glänzenden Farbfilm ergab
und auf dem Augenlid länger als 10 Stunden verblieb ohne zu
verwischen.
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Beispiel
2 – Augenbrauentinte
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Aus
folgenden Komponenten wurde eine Augenbrauentinte hergestellt (die
Rohstoffe sind mit INCI-Bezeichnung angegeben):
Pigmente | 5,00 |
Aqua | 41,40 |
Imidazolidinyl
Urea | 0,30 |
Phenoxyethanol | 0,2 |
1,3-Butandiol | 7,00 |
Ammonium
Acrylates Copolymer | 0,3 |
Acrylates/Ethylhexyl
Acrylate/Stylrene Copolymer | 40,80 |
Dimethicone
Propyl PG-Betaine | 0,3 |
PEG-4
Laurate | 1,0 |
Glycerin | 4,0 |
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Alle
flüssigen Bestandteile bis auf das Polymer, das im vorliegenden
Fall als Dispersion eingesetzt wurde, wurden vereint und gerührt
bis sie homogen waren. Sodann wurden die Pigmente, die Parabene,
und der Verdicker unter Erhöhung der Rührgeschwindigkeit
eingebracht und 30 min gerührt bis eine gleichförmige klumpenfreie
Masse entstand. Zum Schluss wurde das Polymer unter langsamem Rühren
in die pigmentierte Tinte eingetropft und weitere 30 Minuten lang
gerührt. Es wurde eine dezent färbende Tinte erhalten,
die durch den vermittelten Glanz einen intensiven Augenausdruck
verlieh, und die aufgrund ihrer expliziten Auftragseigenschaft die
Augenbrauenpartie harmonisch nachformte.
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Beispiel 3 – Eyeliner
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Aus
folgenden Komponenten wurde ein Eyeliner hergestellt (die Rohstoffe
sind mit INCI-Bezeichnung angegeben):
Pigmente | 16,00 |
Aqua | 17,00 |
Sodium
Methylparaben | 0,30 |
Benzylalkohol | 0,70 |
Phenoxyethanol | 0,4 |
1,3-Butandiol | 7,40 |
Sodium
Polyacrylate | 0,2 |
Styrene/Acrylate/Ammonium
Methacrylate Copolymer | 55,00 |
Sodium
Cocoyl Apple Amino Acids | 1,0 |
PEG-6
Caprylate/Caprate | 0,2 |
Sorbitol | 0,6 |
Bis-PEG/PPG-16/16
PEG/PPG 16/16 Dimethicone | 1,2 |
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Alle
flüssigen Bestandteile bis auf das Polymer, das im vorliegenden
Fall als Dispersion eingesetzt wurde, wurden vereint und gerührt
bis sie homogen waren. Sodann wurden die Pigmente, die Parabene,
und der Verdicker unter Erhöhung der Rührgeschwindigkeit
eingebracht und 30 min gerührt bis eine gleichförmige klumpenfreie
Masse entstand. Zum Schluss wurde das Polymer unter langsamem Rühren
in die pigmentierte Tinte eingetropft und weitere 30 Minuten lang
gerührt. Es wurde eine Eyelinertinte erhalten, die einmal
appliziert länger als 12 Stunden unverändert auf
dem Augenlid verblieb. Die Tinte war gut fließfähig,
was einen homogenen Farbauftrag auf der zu applizierenden Hautpartie
ergab und war dennoch so schnell trocknend, das sie nicht verlief,
keine Tropfnasen bildete oder einen Touch-up verursachte.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2006/00078520
A [0007]
- - WO 02/056853 [0008]
- - EP 0793957 [0009]