DE102020213190A1

DE102020213190A1 - Feste oder pastöse Stylingzubereitungen

Info

Publication number: DE102020213190A1
Application number: DE102020213190.2A
Authority: DE
Inventors: Caroline Zia; Stefanie Conzelmann; Alexis Goulet-Hanssens; Frank Hetzel; Annika Naubert
Original assignee: Beiersdorf AG
Current assignee: Beiersdorf AG
Priority date: 2020-10-20
Filing date: 2020-10-20
Publication date: 2022-04-21

Abstract

Kosmetische Zubereitungen, nämlich Wasch-/Stylingzubereitungen, die in einem Schritt eine Haarwäsche und ein Haar-Styling ermöglichen.

Description

Die vorliegende Erfindung beschreibt kosmetische Zubereitungen, nämlich Wasch-/Stylingzubereitungen, die in einem Schritt eine Haarwäsche und ein Haar-Styling ermöglichen.
Haare sind ein wichtiger Teil des menschlichen Körpers. Der ganze menschliche Körper mit Ausnahme der Lippen, der Handinnenflächen und der Fußsohlen, ist behaart, zum Großteil allerdings mit kaum sichtbaren Wollhärchen. Wegen der vielen Nervenenden an der Haarwurzel reagieren Haare empfindlich auf äußere Einflüsse wie Wind oder Berührung und sind daher ein nicht zu unterschätzender Bestandteil des Tastsinns. Die wichtigste Funktion des menschlichen Kopfhaares dürfte allerdings heute darin bestehen, das Aussehen des Menschen in charakteristischer Weise mitzugestalten. Ähnlich wie die Haut erfüllt es eine soziale Funktion, da es über sein Erscheinungsbild erheblich zum Selbstwertgefühl des Individuums beiträgt.
Das Haar besteht aus dem frei aus der Haut herausragenden Haarschaft - dem keratinisierten (toten) Teil, der das eigentlich sichtbare Haar darstellt - und der in der Haut steckenden Haarwurzel - dem lebenden Teil, in dem das sichtbare Haar ständig neu gebildet wird. Der Haarschaft ist aus drei Schichten aufgebaut: Der zentrale Teil wird als Haarmark oder Medulla bezeichnet. Dieser Teil ist allerdings beim Menschen zurückgebildet und fehlt oft. An den zentralen Teil schließt sich die Haarrinde oder Cortex an. Diese Faserschicht besteht aus verhornten Faserzellen und bestimmt die Festigkeit und Elastizität des Haares. In dieser Schicht sind auch die Farbpigmente enthalten. Außen um die Faserschicht ist die Schuppenschicht oder Cuticula angeordnet. Diese Schicht ist mehrlagig, sehr dünn und durchsichtig.
Das menschliche Haar ist, sofern keine krankhaften Veränderungen vorliegen, in seinem frisch nachgewachsenen Zustand praktisch nicht zu verbessern. Der in der Nähe der Kopfhaut befindliche Teil eines Haares weist dementsprechend eine nahezu geschlossene Schuppenschicht auf.
Bei der Körperpflege des Menschen spielt die Haarwäsche eine zentrale Rolle. Die Reinigung der Haare und der Kopfhaut von körpereigenem Fett, Hautabschilferungen, Schmutz und Gerüchen entspricht einem Grundbedürfnis des Menschen.
Natürliches Haar hat in den meisten Fällen wenig eigenes Volumen und bei langem Haar hängt es oftmals recht schlaff und gerade vom Kopf herab. Viele Menschen wünschen sich aber Haare, die mehr Volumen aufweisen und sich auf gefällige Art formen (stylen) lassen. Dies kann grundsätzlich auf zweierlei Weise erzielt werden, zum einen gibt permanente Haarverformungsverfahren, beispielsweise die Dauerwelle und nicht permanente Verfahren, die die Frisur des Haares nur für eine begrenzte Zeit formen und fixieren. Um eine nicht-permanente Frisurgestaltung zu erreichen, werden mehrere Produktformen zur Verfügung gestellt, die einzeln oder in Kombination miteinander verwendet werden können. Zu nennen seien hier beispielsweise, Festiger, Schaumfestiger, Haarsprays, Haarwachse, Haargele und andere mehr.
Beim Studium von Verbraucherwünschen und -vorlieben zeigt sich immer wieder, dass „2-in-1“-Produkte sich großer Beliebtheit erfreuen, weil bei der täglichen Körperhygiene ein Schritt eingespart werden kann. Dies ist ein Verhalten, dass auch häufig bei Männern beobachtet wird.
Zudem ist es wichtig, immer wieder neue Kaufanreize zu setzen; das bedeutet neue ungewöhnliche Produktformen in den Markt zu bringen, um so die Neugier der Kunden nach Neuerungen zu befriedigen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es also, ein „2-in-1“-Produkt im Haar-kosmetischen Bereich zur Verfügung zu stellen, das zwei Anwendungen, die bisher zumeist getrennt ausgeführt wurden, zu einer zu verbindet, nämlich eine Wasch-/Stylingzubereitung bereit zu stellen.
Überraschenderweise konnte eine Basiszubereitung einer Stylingpaste mit einer festen Seife oder einer pastösen Seife kombiniert werden, so dass Produkte erhalten wurden, die die Haare in einem Schritt waschen und stylen.
Im Stand der Technik gibt es Offenbarungen zu Stylingpasten; beispielhaft sei das Produkt Surfer Look Matt-Paste der Firma Schwarzkopf & Henkel genannt (Mintel-Eintragsnummer: 501782), das zum Stylen der Haare benutzt werden kann. Neben einer Vielzahl von Wachsen und Fetten ist auch ein Filmbildner (Hydroxyethylcellulose) enthalten.
Weiterhin gibt es eine Offenbarung zu einer „Dry Shampoo Paste 05“, die als Hybrid aus einem Shampoo und einer Stylingpaste beschrieben wird (Mintel-Eintragsnummer: 7038037). Als Verdickungsmittel ist Stearalkonium Hectorite enthalten, daneben Fette und Wachse.
Der StdT konnte keine Hinweise zur vorliegenden Erfindung liefern, denn durch kosmetische Zubereitungen enthaltend

- wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure und/oder Myristinsäure, weiter bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure und/oder Ölsäure,
- wenigstens ein Neutralisierungsmittel,
- wenigstens ein Film-bildendes Polymer und
- optional wenigstens einen Puderrohstoff,

Die erfindungsgemäßen Zubereitungen sind wässrige Zubereitungen, der Wassergehalt liegt in einem Bereich von 5 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen. Die Fettsäuren können Fettsäuren mit jeweils einer bestimmten Anzahl von Kohlenstoffatomen sein oder auch Gemische von Fettsäuren, die aus natürlichen Quellen stammen können, wie beispielsweise Kokosöl, Palmöl, Sojaöl oder Rinderfett (Talg).
Es ist bevorzugt, wenn in den erfindungsgemäßen Zubereitungen eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure und/oder Myristinsäure, weiter bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure und/oder Ölsäure, enthalten ist.
Die Fettsäuren können einzeln oder als Vormischung in die erfindungsgemäßen Zubereitungen eingearbeitet werden. Es ist vorteilhaft, die Fettsäuren Laurinsäure und/oder Myristinsäure einzeln in die erfindungsgemäße Zubereitung einzuarbeiten. Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn neben diesen einzelnen Fettsäuren eine Mischung (Vormischung) von ausgewählten Fettsäuren eingearbeitet wird. Eine derartige Mischung kann beispielsweise 44 bis 50 Gew.-% Palmitinsäure, 45 bis 50 Gew.-% Stearinsäure, 2 bis 3 Gew.-% Myristinsäure, 1 bis 2 Gew.-% Arachinsäure und 0,5 bis 1 Gew.-% Ölsäure enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches. Ein derartiges Gemisch kann beispielsweise unter Handelsbezeichnung Omyacid 48-cosmed grade MB von der Firma Omya bezogen werden. Der genannte Rohstoff enthält gemäß Herstellerangaben 48,5 Gew.-% Palmitinsäure, 47 Gew.-% Stearinsäure, 2,5 Gew.-% Myristinsäure, 1,5 Gew.-% Arachinsäure und 0,5 Gew.-% Ölsäure, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rohstoffs.
Wenn eine Fettsäure oder mehrere Fettsäuren, bevorzugt Laurinsäure und/oder Myristinsäure, einzeln in die erfindungsgemäße Zubereitung eingearbeitet werden, so beträgt der Gesamtgehalt dieser Fettsäure(n) 3,0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung. Wenn eine Mischung von Fettsäuren (Vormischung), bevorzugt eine Mischung enthaltend 44 bis 50 Gew.-% Palmitinsäure, 45 bis 50 Gew.-% Stearinsäure, 2 bis 3-Gew. % Myristinsäure, 1 bis 2 Gew.-% Arachinsäure und 0,5 bis 1 Gew.-% Ölsäure, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches, in die erfindungsgemäße Zubereitung eingearbeitet wird, so beträgt der Gehalt dieser Mischung von 1,0 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
In den erfindungsgemäßen Zubereitungen liegt die wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, mit einem Gesamtgehalt von 4 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 8,0 bis 38 Gew.-% vor, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten wenigstens ein Neutralisierungsmittel, das die eingesetzten Fettsäuren neutralisiert, so dass Fettsäuresalze entstehen, die eigentlichen Seifen und Wasser. Diese Neutralisierungsmittel werden vielfach auch als Verseifungsmittel bezeichnet. Es sind verschiedene Neutralisierungsmittel bekannt, vielfach eingesetzte Neutralisierungsmittel sind Natronlauge und Kalilauge. Durch den Einsatz von Natronlauge und der sich dann bildenden Natriumsalze der Fettsäuren werden zumeist feste Zubereitungen erhalten. Wird hingegen Kalilauge als Neutralisationsmittel eingesetzt, bilden sich Kaliumsalze der Fettsäuren und es entstehen zumeist pastöse Zubereitungen.
Erfindungsgemäß wird als Neutralisationsmittel Natronlauge und/oder Kalilauge eingesetzt, vorteilhaft jedoch Natronlauge oder Kalilauge.
Bekanntermaßen wirken die Natrium- und/oder Kaliumsalze der Fettsäuren als Reinigungssubstanzen, sie werden häufig den anionischen Tensiden zugerechnet.
In den erfindungsgemäßen Zubereitungen liegt das wenigstens eine Neutralisationsmittel mit einem Gesamtgehalt von 0,1 bis 12 Gew.-%, bevorzugt 1,0 bis 6,0 Gew.-% vor, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Durch den Anteil von der jeweiligen Lauge kann der Verseifungsgrad bestimmt werden. Dieser gibt Auskunft darüber, wie hoch der Anteil an Wachsen, Fetten oder Ölen ist, der in der Reaktion tatsächlich in Seifenmoleküle umgesetzt wird. Vereinfacht gesagt, gibt der Verseifungsgrad in Prozent an, wie viel Wachse, Fette und Öle in der fertigen Seife unverseift vorliegen.
In den erfindungsgemäßen Zubereitungen liegt der Neutralisationsgrad im Bereich von 50 bis 100 %, bevorzugt im Bereich von 55 bis 99,9 Gew.-%.
Neben den Natrium- und/oder Kaliumsalze der Fettsäuren können in den erfindungsgemäßen Zubereitungen, insbesondere in den pastösen Zubereitungen weitere Tenside enthalten sein. Diese weiteren Tenside können aus weiteren anionischen Tensiden ausgewählt werden, beispielsweise aus

Acylaminosäuren (und/oder deren Salze), wie
1. 1. Acylglutamate, beispielsweise Natriumacylglutamat, Natrium Cocoylglutamat, Di-TEA-palmitoylaspartat und Natrium Caprylic/ Capric Glutamat,
2. 2. Sarcosinate, beispielsweise Myristoyl Sarcosin, TEA-Iauroyl Sarcosinat, Natriumlauroylsarcosinat und Natriumcocoylsarkosinat,
3. 3. Alaninate,
4. 4. Glycinate;
Carbonsäuren und Derivate, wie
1. 1. Ester-Carbonsäuren, beispielsweise Calciumstearoyllactylat, Laureth-6-Citrat und Natrium PEG-4-Lauramidcarboxylat,
2. 2. Ether-Carbonsäuren, beispielsweise Natriumlaureth-13-Carboxylat und Natrium PEG-6-Cocamide Carboxylat,
3. 3. Acyllactylate, Lauroyllactylat, Caproyllactylat
Phosphorsäureester und Salze, wie beispielsweise DEA-Oleth-10-Phosphat und Dilaureth-Phosphat,
Sulfonsäuren und Salze, wie
1. 1. Acyl-isethionate, z.B. Natrium-/ Ammoniumcocoyl-isethionat, Natrium Lauryl Methyl-isethionate,
2. 2. Alkylarylsulfonate,
3. 3. Alkylsulfonate, beispielsweise Natriumcocosmonoglyceridsulfat, Natrium C12-14 Olefinsulfonat, Natriumlaurylsulfoacetat und Magnesium PEG-3 Cocamidsulfat,
4. 4. Sulfosuccinate, beispielsweise Dioctylnatriumsulfosuccinat, Dinatriumlaurethsulfosuccinat, Dinatriumlaurylsulfosuccinat, Dinatriumundecylenamido-MEA-Sulfosuccinat und PEG-5 Laurylcitrat Sulfosuccinat,
5. 5. Taurate, beispielsweise Natriumlauroyltaurat und Natriummethylcocoyltaurat. sowie
Schwefelsäureester, wie
1. 1. Alkylethersulfat mit unterschiedlichen Ethoxylierungsgraden und deren Gemische, beispielsweise Natrium-, Ammonium-, Magnesium-, MIPA-, TIPA-Laureth-X-sulfat, Natriummyreth-X-sulfat und Natrium C12-13-Pareth-X-sulfat, mit X = 1-5 Ethoxygruppen.
2. 2. Alkylsulfate, beispielsweise Natrium-, Ammonium- und TEA-Laurylsulfat, Natrium- Ammonium- und TEA-Cocosulfat.

Erfindungsgemäß weiter vorteilhaft ist es, die weiteren Tenside aus der Gruppe der Alkylethersulfate auszuwählen, insbesondere weiter vorteilhaft ist es Laurylethersulfat auszuwählen.
Diese weiteren Tenside können auch aus amphoteren Tensiden ausgewählt werden, beispielsweise aus

- Acyl-/dialkylethylendiamin, beispielsweise Natriumacylamphoacetat, Dinatriumacylamphodipropionat, Dinatriumalkylamphodiacetat, Dinatrium Cocoamphodiacetat, Dinatrium Cocoamphomonoacetat, Natriumacylamphohydroxypropylsulfonat, Dinatriumacylamphodiacetat und Natriumacylamphopropionat,
- N-Alkylaminosäuren, beispielsweise Aminopropylalkylglutamid, Alkylaminopropionsäure, Natriumalkylimidodipropionat und Lauroamphocarboxyglycinat.
- Alkylbetaine, beispielsweise Coco Betaine,
- Alkylamidopropylbetaine, beispielsweise Cocamidopropyl Betaine,
- Sultaine, beispielsweise Lauryl Hydroxy Sultaine.

Erfindungsgemäß weiter vorteilhaft ist es, die weiteren Tenside aus der Gruppe der Alkylbetaine und Alkylamidopropylbetaine auszuwählen, insbesondere weiter vorteilhaft ist es Cocamidopropyl Betaine auszuwählen.
Wenn in der erfindungsgemäßen Zubereitung weitere Tenside enthalten sind, so liegen diese mit einem Gesamtgehalt von 2,0 bis 18,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung vor. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die weiteren anionischen Tenside mit einem Gehalt von 1,0 bis 10,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung und/oder die amphoteren Tenside mit einem Gehalt von 1,0 bis 8,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, vorliegen.
Optional kann in den erfindungsgemäßen Zubereitungen wenigstens ein Puder-förmiger Rohstoff enthalten sein. Puderrohstoffe leisten einerseits einen Beitrag zur Verbesserung der Sensorik der jeweiligen Zubereitung und andererseits tragen sie zur Stabilität der Zubereitung bei. Die Puderrohstoffe können aus der Gruppe Tapiokastärke, Natriumoctenylsuccinatstärke (INCI: sodium starch octenylsuccinate), Distärkephosphat (INCI: Distarch Phosphate), Mica, Silica, Mischungen von Silca mit CI 77891 (Titandioxid) und CI 77491 (Eisenoxid), Talcum, mikrokristalline Cellulose, Kaolin und/oder Silica Silylat ausgewählt werden.
Wenn in den erfindungsgemäßen Zubereitungen zusätzlich wenigstens ein Puderrohstoff enthalten ist, so liegt er mit einem Gesamtgehalt von 0.01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt von 0.1 bis 2 Gew.-% vor, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Um eine Styling-Wirkung zu entfalten, enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen ein Film-bildendes Polymer, dass auch eine festigende Wirkung aufweist. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, ausgewählte Polymere aus der Gruppe der hydrophoben Filmbildner und/oder aus der Gruppe der hydrophilen Filmbildner auszuwählen.
Die Gruppe der hydrophoben Filmbildner umfasst, bevorzugt besteht aus, Acrylates/C10-30 Alkylacrylat Crosspolymer, Brassica Campestris/Aleuritis Fordii Oil Copolymer, Polyurethane-34, Polyurethane-35, Styrene/Acrylates Copolymer und PVP/Hexadecen Copolymer.
Die Gruppe der hydrophilen Polymere umfasst, bevorzugt besteht aus, Acrylates Copolymer, Acrylates/Hydroxyester Acrylates Copolymer und PVP. PVP bedeutet Polyvinylpyrrolidone; VP bedeutet Vinylpyrrolidone.
In den erfindungsgemäßen Zubereitungen können zwei dieser Film-bildenden Polymere enthalten sein. Sind in den erfindungsgemäßen Zubereitungen zwei Film-bildende Polymere enthalten, können diese ausgewählt werden aus der Gruppe der hydrophoben Polymere. Es ist vorteilhaft eine derartige Kombination in feste Zubereitungen einzuarbeiten; besonders vorteilhaft ist es dann die Polymere Brassica Campestris/Aleuritis Fordii Oil Copolymer und PVP/Hexadecen Copolymer auszuwählen. Brassica Campestris/Aleuritis Fordii Oil Copolymer ist beispielsweise erhältlich bei der Firma TRI-K und PVP/Hexadecen Copolymer ist beispielsweise erhältlich unter der Handelsbezeichnung Unimer U-151 bei der Firma Givaudan.
In den erfindungsgemäßen Zubereitungen liegt das wenigstens eine Film-bildende Polymer mit einem Gesamtgehalt von 0,01 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% vor, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung und bezogen auf den Aktivgehalt.
Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn die Zubereitung frei ist von Hydroxyalkylcellulosen.
Hydroxyalkylcellulosen sind Cellulosen, deren Hydroxylgruppen derivatisiert sind. Hydroxyalkylcellulosen zeichnen sich durch die folgende Strukturformel aus
in der R ein Wasserstoff oder eine Hydroxyalkylgruppe darstellen kann.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet frei von, dass weniger als 0,08 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,01 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,0001 Gew.-% der jeweiligen Substanzen), bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, vorliegen.
Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn die Zubereitungen PEG-40 gehärtetes Rizinusöl (PEG-40 hydrogenated castor oil) enthalten. PEG-40 hydrogented castor oil hat bedingt durch seinen amphiphilen Aufbau mehrere Funktionen, zu einen kann es als Emulgator und Lösungsvermittler (Lösungsmittel) wirken und zum anderem auch als Emolliens.
Wenn in den erfindungsgemäßen Zubereitungen PEG-40 hydrogenated castor oil enthalten ist, so liegt es mit einem Gesamtgehalt von 0,1 bis 2,0 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 1,0 Gew.-% vor, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Zusätzlich zu den oben genannten Fettsäuren können in den erfindungsgemäßen Zubereitungen weitere Lipide vorhanden sein. Dies können zum einen Wachse sein.
Wachs ist eine Sammelbezeichnung für eine Reihe natürlicher oder künstlich gewonnener Stoffe. Wachse im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen, welche folgende Eigenschaften aufweisen: bei 20°C knetbar, fest bis brüchig hart, grob- bis feinkristallin, durchscheinend bis opak, jedoch nicht glasartig, über 30°C ohne Zersetzung schmelzend, schon wenig oberhalb des Schmelzpunkts verhältnismäßig niedrigviskos und nicht fadenziehend, stark temperaturabhängige Konsistenz und Löslichkeit und unter leichtem Druck polierbar. Wachse sind unlöslich in Wasser, aber in unpolaren, organischen Medien löslich.
Erfindungsgemäß vorteilhaft einzusetzen sind Carnaubawachs (Copernica cerifera Cera) und/oder synthetisches Bienenwachs. Bienenwachs kann heutzutage „synthetisch“ hergestellt werden, in den meisten Fällen ausgehend von Erdöl, aber auch ausgehend von Braunkohle. Das synthetische Bienenwachs kann beispielsweise eine Mischung aus C18-30-Alkylestern von C16-32-Fettsäuren, C16-32-Fettsäuren und C22-34-Alkanen sein. So werden mit dieser Mischung die chemisch-physikalischen Werte (Säurezahl / Verseifungszahl) eines natürlichen Bienenwachses simuliert.
Synthetisches Bienenwachs ist beispielsweise bei der Firma Th. C. Tromm GmbH unter dem Handelsnamen Ceratrom B-Wax erhältlich.
Weiterhin können es Öle sein; der Begriff Öl ist eine Sammelbezeichnung für Flüssigkeiten, die sich nicht mit Wasser mischen lassen und schwerer als Wasser verdunsten. Ihre chemische Zusammensetzung ist sehr unterschiedlich. Öle lassen sich in folgende Gruppen einteilen: Fette Öle, ätherische Öle, Mineralöle und Silikonöle.
Fette Öle sind Fette, also Gemische von Fettsäuretriglyceriden, die bei Raumtemperatur flüssig sind. Der niedrige Schmelzpunkt wird hauptsächlich durch einen hohen Anteil an „ungesättigten“ oder „mehrfach ungesättigten“ Fettsäuren verursacht.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind die fetten Öle pflanzliche Öle, wie beispielsweise Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Erdnussöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Rizinusöl, Weizenkeimöl, Traubenkernöl, Distelöl, Nachtkerzenöl, Macadamianussöl und Mischungen davon.
Wenn in den erfindungsgemäßen Zubereitungen wenigstens ein zusätzliche Lipid enthalten ist, so liegt es mit einem Gesamtgehalt von 1,0 bis 31,0 Gew.-%, bevorzugt 5,0 bis 10,0 Gew.-% vor, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können zusätzlich wenigstens einen mehrwertigen Alkohol enthalten. Mehrwertige Alkohole enthalten wenigstens zwei Hydroxylgruppen pro Molekül. Es ist bevorzugt, wenn die mehrwertigen Alkohole 3 bis 10 Kohlenstoffatome aufweisen. Weiter bevorzugt ist es, wenn die mehrwertigen Alkohole ausgewählt werden aus der Gruppe Glycerin, Butylenglykol, Propylenglykol, Pentandiol und/oder Hexandiol, noch weiter bevorzugt aus der Gruppe Propylenglycol und/oder Glycerin, am meisten bevorzugt Propylenglycol.
Die mehrwertigen Alkohole sind hygroskopische Verbindungen und können daher eine feuchthaltende Wirkung für die Haut und die Haare entfalten, sie wirken damit der Austrocknung der Haut und der Haare entgegen.
In den erfindungsgemäßen Zubereitungen liegt der wenigstens eine mehrwertige Alkohol mit einem Gesamtgehalt von 0,1 bis 30,0 Gew.-%, bevorzugt 1,0 bis 20,0 Gew.-% vor, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Zusätzlich kann in den erfindungsgemäßen Zubereitungen wenigstens ein Emulgator enthalten sein.
Erfindungsgemäß bevorzugte Emulgatoren sind O/W-Emulgatoren. O/W-Emulgatoren zeichnen sich durch HLB-Werte von > 8 bis 15 aus. HLB-Werte können mit nachfolgender Formel bestimmt werden: $HLB = 20 \times (1 - M_{lipophil} /M),$
wobei M_lipophil für die Molmasse des lipophilen Anteils im Emulgator und
M für die Molmasse des gesamten Emulgators steht.
Im Allgemeinen gelten Emulgatoren mit einem HLB-Wert bis ca. 8 als W/O-Emulgatoren. O/W-Emulgatoren weisen HLB-Werte von größer 8 bis etwa 15 auf, manchmal aber auch darüber. Substanzen mit HLB-Werten größer 15 werden häufig als Lösungsvermittler bezeichnet.
Folgende Emulgatoren können als O/W-Emulgatoren wirken:

Triceteareth-4 Phosphat, Natriumcetylstearylsulfat, Lecithin Trilaureth-4 Phosphat, Laureth-4 Phosphat, Stearinsäure, Propylenglycolstearat SE, PEG-25- hydriertes Ricinusöl, PEG-54-hydriertes Ricinusöl, PEG-6 Caprylsäure/Caprinsäureglyceride, Ceteth-2, Ceteth-20, Polysorbat 60, Laureth-4, Ceteareth-3, Isostearylglycerylether, Laureth-23, Steareth-2, PEG-40-Stearat, Glycol Distearat, PEG-22-Dodecyl Glycol Copolymer, Polyglyceryl-2-PEG-4-Stearat, Ceteareth-20, Methylglucosesesquistearat, Steareth-10, PEG-20-Stearat, teareth-21, Steareth-20, Isosteareth-20, PEG-45/Dodecylglycol-Copolymer, Methoxy-PEG-22/Dodecylglycol-Copolymer, PEG-20-Glycerylstearat, PEG-20-Glycerylstearat, PEG-8-Bienenwachs, Polyglyceryl-2-laurat, Isostearyldiglycerylsuccinat, Stearamidopropyl-PG-dimoniumchloridphosphat, Glycerylstearat SE, Ceteth-20, Triethylcitrat, PEG-20-Methylglucosesesquistearat, Ceteareth-12, Glycerylstearatcitrat, Cetylphosphat, Triceteareth-4-Phosphat, Trilaureth-4-Phosphat, Polyglycerylmethylglucosedistearat, Kaliumcetylphosphat, Isosteareth-10, Polyglyceryl-2-sesquiisostearat, Ceteth- 10, Oleth-20, Isoceteth-20, Ceteareth-12, Cetylstearylalkohol und Cetylpalmitat, PEG-30-Stearat, PEG-40-Stearat, PEG-100-Stearat. Weiter bevorzugt werden die O/W-Emulgatoren aus der Gruppe Polysorbat 60, Laureth-4, PEG-40-Stearat, Ceteareth-20, Trilaureth-4-Phosphat und Mischungen davon ausgewählt. Ebenfalls weiter bevorzugt sind die Emulgatoren Natrium Stearoyl Glutamat, Glyceryl Laurat, Glyceryl Stearat und/oder Sorbitan Stearat.

Insbesondere weiter bevorzugt ist es, wenn in den erfindungsgemäßen Zubereitungen, insbesondere den pastösen Zubereitungen, zwei oder drei der bevorzugten Emulgatoren enthalten sind. Am meisten bevorzugt ist es, wenn PEG-40 Stearat, Glyceryl Laurat und Glyceryl Stearat enthalten sind
Wenn in den erfindungsgemäßen Zubereitungen zusätzlich wenigstens ein Emulgator enthalten ist, so liegt der wenigstens eine Emulgator mit einem Gesamtgehalt von 0,1 bis 4,0 Gew.-%, bevorzugt 0,4 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung und den Aktivgehalt des Emulgators, vor.
Wenn gewünscht oder erforderlich, kann eine Konservierung der erfindungsgemäßen Zubereitungen erfolgen. Die Konservierung kann, auf die für kosmetische Zubereitungen übliche Weise, erfolgen. Die Konzentration an Konservierungsmitteln beträgt vorteilhaft 0,05 bis 3,3 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 2,6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der erfindungsgemäßen Zubereitung.
Erfindungsgemäß sind als Konservierungsmittel bevorzugt:

- Benzoesäure, Salicylsäure, Sorbinsäure und/oder deren physiologische Salze,
- Parabene,
- Phenoxyethanol.

Insbesondere bevorzugt ist eine Konservierung mit Phenoxyethanol. Wenn eine Konservierung mit Phenoxyethanol erfolgt, so liegt der Gehalt an Phenoxyethanol im Bereich von 0,05 bis 2,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung. Die Konzentrationsangabe bezieht sich auf die Gesamtmenge an den genannten vorteilhaften konservierenden Substanzen.
Antioxidantien hemmen oder verhindern Veränderungen in zu schützenden Stoffen, die durch Sauerstoff oder andere oxidative Prozesse ausgelöst werden. Antioxidantien sind Verbindungen, die unterschiedliche chemische Strukturen aufweisen. Es gibt natürliche Antioxidantien, wie Tocopherole (Vitamin E), Tocotrienole und Flavonoide und synthetische Antioxidantien. Zu den synthetischen Antioxidantien können Verbindungen wie Butylhydroxyanisol (BHA), Butylhydroxytoluol (BHT), Ascorbylpalmitat und Gallussäureester gerechnet werden. In den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden bevorzugt Vitamin E und seine Derivate und Butylhydroxytoluol eingesetzt.
Vitamin E und/oder seine Derivate liegen in einer Gesamtkonzentration von 0,001 bis 1,0 Gew.-%, bevorzugt 0,005 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor.
Butylhydroxytoluol liegt mit einem Gehalt von 0,001 bis 1,0 Gew.-%, bevorzugt 0,005 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzungen, in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, vor.
Komplexbildner sind an sich bekannte Hilfsstoffe der Kosmetologie. Durch die Komplexierung von störenden Metallen wie Mn, Fe, Cu und anderer können beispielsweise unerwünschte chemische Reaktionen in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen verhindert werden. Der oder die Komplexbildner können vorteilhaft aus der Gruppe der üblichen Verbindungen gewählt werden, wobei bevorzugt mindestens eine Substanz aus der Gruppe bestehend aus Weinsäure und deren Anionen, Citronensäure und deren Anionen, Aminopolycarbonsäuren und deren Anionen (wie beispielsweise Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) und deren Anionen, Nitrilotriessigsäure (NTA) und deren Anionen, Hydroxyethylendiaminotriessigsäure (HOEDTA) und deren Anionen, Diethylenaminopentaessigsäure (DPTA) und deren Anionen, trans-1,2-Diaminocyclohexantetraessigsäure (CDTA) und deren Anionen) und Tetrasodium Iminodisuccinate enthalten ist.
Der oder die Komplexbildner sind erfindungsgemäß vorteilhaft in den Zubereitungen bevorzugt zu 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt zu 0,05 Gew.-% bis 5 Gew.-%, insbesondere bevorzugt zu 0,1 - 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können, wenn gewünscht, weitere kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z. B. Parfüme, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, weitere rückfettende Agentien, Perlglanzagentien, Elektrolyte, Pflanzenextrakte, Vitamine und/oder andere Wirkstoffe oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung.
Die Zubereitungen der vorliegenden Erfindung können in fester und in pastöser Form vorliegen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist also eine feste Zubereitung enthaltend

- wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure und/oder Myristinsäure, weiter bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure und/oder Ölsäure,
- wenigstens ein Neutralisierungsmittel, wobei das Neutralisierungsmittel Natronlauge ist,
- wenigstens ein Film-bildendes Polymer ausgewählt aus der Gruppe der hydrophoben Filmbildner, bevorzugt eine Kombination von Film-bildenden Polymeren, wobei in der Kombination das Polymer PVP/Hexadecene Copolymer enthalten ist und
- wenigstens ein Puderrohstoff, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe Tapiokastärke, Natriumoctenylsuccinatstärke (INCI: sodium starch octenylsuccinate), Distärkephosphat (INCI: Distarch Phosphate), Mica, Silica, Mischungen von Silca mit CI 77891 (Titandioxid) und CI 77491 (Eisenoxid), Talkum, mikrokristalline Cellulose, Kaolin und/oder Silica Silylat, weiter bevorzugt Silica Silylat.

Eine weitere genauso vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine pastöse Zubereitung enthaltend

- wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure und/oder Myristinsäure, weiter bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure und/oder Ölsäure,
- wenigstens ein Neutralisierungsmittel, wobei das Neutralisierungsmittel Kalilauge ist,
- wenigstens ein Film-bildendes Polymer ausgewählt aus der Gruppe der hydrophilen Filmbildner, bevorzugt ein Filmbildner ausgewählt aus der Gruppe Acrylates Copolymer, Acrylates/Hydroxyester Acrylates Copolymer und PVP, besonders bevorzugt Acrylates Copolymer,
- optional wenigstens ein Emulgator und
- optional wenigstens ein Puderrohstoff.

Auch Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Zubereitungen enthaltend

- wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure und/oder Myristinsäure, weiter bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure und/oder Ölsäure
- wenigstens ein Neutralisierungsmittel,
- wenigstens ein Film-bildendes Polymer und
- optional wenigstens einen Puderrohstoff,

Um zu beurteilen, ob die erfindungsgemäßen Zubereitungen sowohl einen Reinigungseffekt als auch einen Stylingeffekt haben, wurden Halbseitentests an Probeköpfen durchgeführt. Geeignete Probenköpfe sind beispielsweise bei der Firma Kerling, Modell Viola Solid Mannequin erhältlich. Die Haarlänge wurde auf etwa 8 cm gekürzt.
Bezogen auf den Halbseitenvergleichstest wurde pro Kopfseite 4,5 g Testmuster aufgetragen. Diese Menge entspricht den Herstellerangaben für das Produkt „Strand Matte“, Mattpaste, Firma Schwarzkopf (INCI-Liste der Inhaltsstoffe: Aqua, Copernicia Cerifera Cera, Cera Alba, Isopropyl Myristate, Glyceryl Stearate, Petrolatum, Parfüm, Stearic Acid, Palmitic Acid, PEG-8 Beeswax, Phenoxyethanol, Aminomethyl Propanol, Ethylhexylglycerin, Hydroxyethylcellulose, Benzyl Alcohol, CI 77499, Mica, Geraniol, CI 77891, CI 15985). Dieses Produkt wurde als ein Vergleichsbeispiel gewählt.
Als zweites Vergleichsbeispiel wurde eine pastöse Seife gewählt, die zu Reinigungszwecken entwickelt wurde und so auch verwendet wird.

Die pastöse Seife hat folgende Zusammensetzung:

Inhaltsstoff	[Gew.-%]
Butylhydroxytoluol	0,2
Parfüm	0,5
Ethylparaben	0,3
Phenoxyethanol	0,6
EDTA*	1,0
Glycerin	25,0
Propylenglykol	5,0
Wasser	19,34
Laurinsäure	3,5
Myristinsäure	3,0
Mischung aus Palmitinsäure, Stearinsäure, Myristinsäure, Arachidinsäure und Ölsäure**	20,0
Kaliumhydroxid	4,8
Talkum	5,0
Wasser	11,76

* EDTA Lösung, 20%
** siehe Beispielrezepturen.

Vor der Verwendung der zu untersuchenden Proben werden die Haare der Probenköpfe mit standardisierten Reinigungsshampoo vorbehandelt:
Zusammensetzung des Reinigungsshampoos:

Inhaltsstoff [Gew.-%]

Laurylethersulfat 12,5

Natriumchlorid 1,0

Natriumbenzoat 0,4

Citronensäure 0,1

Wasser 86,0
Nach dem Trocknen der Haare werden die Haare für 24 Stunden in einem Thermokonstantraum (22±2°C und 55±5% relative Luftfeuchtigkeit) aufbewahrt.
Danach erfolgte die Anwendung der Testmuster. Dabei wurde zwischen Rinse-on- (Seife, mit der das Haar gewaschen wird und einen stylebaren Rückstand auf dem Haar hinterlässt) und Leave-on Testmustern (Styling-Paste, welche auf das Haar aufgetragen wird und einen stylebaren Rückstand auf dem Haar hinterlässt) unterschieden:

Anwendung der Rinse-on-Testmuster:
- Die Haare werden mit Wasser befeuchtet, das Testmuster wird appliziert und 45 Sekunden einmassiert und anschließend wieder ausgewaschen. Die Haare werden mit einem Grobkamm gekämmt und getrocknet. Danach erfolgte wiederum eine Aufbewahrung im Thermokonstantraum für 24 Stunden.
Anwendung der Leave-in-Testmuster:
- Auf die Haare wird direkt das Testmuster appliziert und verteilt (30 Sekunden). Die Haare werden mit dem Grobkamm gekämmt und getrocknet. Danach erfolgte wiederum eine Aufbewahrung im Thermokonstantraum für 24 Stunden.

Anschließend wurden die Haare, die, wie oben beschrieben, behandelt worden waren, untersucht und bewertet.

Testmuster	Vergleichsbeispiel Pastöse Seife	Feste Rinse-On-Zubereitung gemäß Beispiel 4	Vergleichsbeispiel „Strandmatte“
Filmbildner [Gew.-%]		2 % PVP/HexadecenCopolymer;
Filmbildner [Gew.-%]		2 % Brassica Campestris/Aleuritis Fordi Oil Copolymer
Kämmbarkeit	5	3	2
Rückstand stumpf/griffig	4	7	6
Rückstand fettig/wachsig	4	8	9
Styling/Halt	3	8	9
Mattheit	4	3	7
Texturierung	3	7	9
Klebrigkeit	0	6	8

Die Bewertung des Halbseitenvergleichstest erfolgte mithilfe einer Bewertungsskala von Null bis zehn. Dabei steht eine zehn für „starker Effekt“ und eine Null für „weniger Effekt“. Bei dem Parameter Mattheit handelt es sich, anders als bei den anderen Parametern, um eine visuelle Bewertung, denn, wenn ein Haar matt vorliegt, streut die Haaroberfläche das Licht diffus und es erscheint glanzlos.
Beim Vergleich von dem erfindungsgemäßen Beispiel mit den Vergleichsbeispielen, zeigt sich, dass in fast allen untersuchten Parametern das erfindungsgemäße Produkt fast an das Vergleichsprodukt „Strandmatte“ heranreicht. Da das Vergleichsprodukt „Strandmatte“ sich durch sehr starke Stylingeigenschaften auszeichnet, sind die Bewertungen, die für die erfindungsgemäße Zubereitungen erreicht wurden, durchaus sehr befriedigend und belegen, dass eine derartige 2-in-1-Produktform als Stylingmittel geeignet ist.
Weiterhin wurde in Bezug auf das Reinigungsverhalten der erfindungsgemäßen Zubereitung festgestellt, dass eine gute Reinigungsleistung gegeben war.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung verdeutlichen und nicht einschränken.
Beispiele:
Feste Stylingzubereitungen:

Alle Angaben sind in Gew.-% und beziehen sich auf den Aktivgehalt, soweit nicht anders angegeben.

INCI Bezeichnung	1	2	3	4
Wasser	Ad 100	Ad 100	100	100
Laurinsäure	4	6	5	6
Mischung aus Palmitinsäure, Stearinsäure, Myristinsäure, Arachidinsäure und Ölsäure*	5	6	5	7
Natrium Hydroxid-Lösung**	4,88	4,88	4,88	4,88
Propylenglycol	10	10	15	10
Silica Silylate	1	1	0,8	0,8
VP/Hexadecene Copolymer		2	4	2
Brassica Campestris/Aleurites Fordii Oil Copolymer	2	0	2	2
PEG-40 Hydrogenated Castor Oil	0,3	0,5	1	0,7
Parfüm	0,5	0,5	0,5	0,5

* Die Mischung kann 44 bis 50 Gew.-% Palmitinsäure, 45 bis 50 Gew.-% Stearinsäure, 2 bis 3 Gew.-% Myristinsäure, 1 bis 2 Gew.-% Arachinsäure und 0,5 bis 1 Gew.-% Ölsäure enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches.
** Natrium Hydroxid Lösung, 45%

Pastöse Stylingzubereitungen:

INCI Bezeichnung	1	2	3	4
Butylhydroxytoluol	0,2	0,2	0,2	0,2
Parfüm	0,5	0,5	0,5	0,5
Ethylparaben	0,3	0,3	0,3	0,3
Phenoxyethanol	0,6	0,6	0,6	0,6
Trisodium EDTA*	1	1	1	1
Glycerin	25	25	25	25
Propylenglykol	7	5	7	3
Aqua	Ad 100	Ad 100	Ad 100	Ad 100
Lauric Acid	4	3,5	5	3,5
Myristic Acid	3	4	3	3
Mischung aus Palmitinsäure, Stearinsäure, Myristinsäure, Arachidinsäure und Ölsäure**	15	20	15	19
Kalimhydroxid	4,8	4,8	4,8	4,8
PVP	7	10
Acrylates Copolymer			9	7
Aminomethyl Propanol***			5,45	1,715
Talkum	6		4	4
Silica Silylate	0,5	3

* EDTA-Lösung, 20%
** Die Mischung kann 44 bis 50 Gew.-% Palmitinsäure, 45 bis 50 Gew.-% Stearinsäure, 2 bis 3 Gew.-% Myristinsäure, 1 bis 2 Gew.-% Arachinsäure und 0,5 bis 1 Gew.-% Ölsäure enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches.
***Aminomethyl Propanol-Lösung, 95%

Claims

Kosmetische Zubereitungen, bevorzugt vorliegend als feste oder pastöse Zubereitungen, enthaltend - wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure und/oder Myristinsäure, weiter bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure und/oder Ölsäure - wenigstens ein Neutralisierungsmittel, - wenigstens ein Film-bildendes Polymer und - optional wenigstens einen Puderrohstoff.
Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wassergehalt in einem Bereich von 5 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 70 Gew.-% liegt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Zubereitungen nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, mit einem Gesamtgehalt von 4 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 8,0 bis 38 Gew.-% vorliegt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Zubereitungen nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Neutralisationsmittel Natronlauge und/oder Kalilauge ist, bevorzugt Natronlauge oder Kalilauge.
Zubereitungen nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Film-bildende Polymer ausgewählt wird aus der Gruppe der hydrophoben Filmbildner umfassend Acrylates/C10-30 Alkylacrylat Crosspolymer, Brassica Campestris/Aleuritis Fordii Oil Copolymer, Polyurethane-34, Polyurethane-35, Styrene/Acrylates Copolymer und/oder PVP/Hexadecen Copolymer und/oder aus der Gruppe der hydrophilen Filmbildner umfassend Acrylates Copolymer, Acrylates/Hydroxyester Acrylates Copolymer und/oder PVP.
Zubereitungen nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Film-bildende Polymer mit einem Gesamtgehalt von 0,01 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-% vorliegt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Zubereitungen nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Puder-förmiger Rohstoff enthalten ist, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe Tapiokastärke, Natriumoctenylsuccinatstärke (INCI: sodium starch octenylsuccinate), Distärkephosphat (INCI: Distarch Phosphate), Mica, Silica, Mischungen von Silca mit CI 77891 (Titandioxid) und CI 77491 (Eisenoxid), Talcum, mikrokristalline Cellulose, Kaolin und Silica Silylat.
Zubereitungen nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Puderrohstoff mit einem Gesamtgehalt von 0.01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt von 0.1 bis 1% Gew.-% vorliegt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Zubereitungen nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich wenigstens ein mehrwertiger Alkohol, ausgewählt aus der Gruppe Glycerin, Butylenglykol, Propylenglykol, Pentandiol und/oder Hexandiol, bevorzugt aus der Gruppe Propylenglykol und/oder Glycerin, besonders bevorzugt Propylenglykol enthalten ist.
Zubereitungen nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine mehrwertige Alkohol mit einem Gesamtgehalt von 0,1 bis 30,0 Gew.-%, bevorzugt 1,0 bis 20,0 Gew.-% vorliegt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Zubereitungen nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass PEG-40 gehärtetes Rizinusöl (PEG-40 hydrogenated castor oil) enthalten ist, bevorzugt mit Gehalt von 0,1 bis 2,0 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung enthalten.
Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitungen enthaltend - wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure und/oder Myristinsäure, weiter bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure und/oder Ölsäure, - wenigstens ein Neutralisierungsmittel, wobei das Neutralisierungsmittel Natronlauge ist, - wenigstens ein Film-bildendes Polymer ausgewählt aus der Gruppe der hydrophoben Filmbildner, bevorzugt eine Kombination von Film-bildenden Polymeren, wobei in der Kombination das Polymer PVP/Hexadecene Copolymer enthalten ist und - wenigstens ein Puderrohstoff, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe Tapiokastärke, Natriumoctenylsuccinatstärke (INCI: sodium starch octenylsuccinate), Distärkephosphat (INCI: Distarch Phosphate), Mica, Silica, Mischungen von Silca mit CI 77891 (Titandioxid) und CI 77491 (Eisenoxid), Talkum, mikrokristalline Cellulose, Kaolin und/oder Silica Silylat, weiter bevorzugt Silica Silylat, fest sind.
Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitungen enthaltend - wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure und/oder Myristinsäure, weiter bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure und/oder Ölsäure, - wenigstens ein Neutralisierungsmittel, wobei das Neutralisierungsmittel Kalilauge ist, - wenigstens ein Film-bildendes Polymer ausgewählt aus der Gruppe der hydrophilen Filmbildner, bevorzugt ein Filmbildner ausgewählt aus der Gruppe Acrylates Copolymer, Acrylates/Hydroxyester Acrylates Copolymer und PVP, besonders bevorzugt Acrylates Copolymer, - optional wenigstens ein Emulgator und - optional wenigstens ein Puderrohstoff, pastös sind.
Verwendung von Zubereitungen enthaltend - wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure und/oder Myristinsäure, weiter bevorzugt eine Kombination von Fettsäuren enthaltend Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure und/oder Ölsäure - wenigstens ein Neutralisierungsmittel, - wenigstens ein Film-bildendes Polymer und - optional wenigstens einen Puderrohstoff, zum gleichzeitigen Waschen und Stylen der Haare, insbesondere menschliche Kopfhaare, in einem Schritt.