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Die
Erfindung betrifft ein System zur Genexpression in Hefen der Gattung
Sporidiobolus, seine Herstellung und seine Verwendung.
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Zur
Genexpression sind verschiedene prokaryontische und eukaryontische
Expressionssysteme bekannt. Diese Systeme zur Genexpression sind
dadurch charakterisiert, dass sie zum einen dazu verwendet können, einzelne
Proteine in wirtschaftlicher Weise zu produzieren. Weiterhin können solche
Expressionssysteme auch dazu verwendet werden, Proteine eines Stoffwechselweges
vermehrt zu produzieren und dadurch erhöhte Ausbeuten des Produktes
aus dem Stoffwechselweg zu erzielen (bezeichnet als sog. „Metabolic
Engineering"). Beim „Metabolic
Engineering" wird
häufig
ein Mikroorganismus ausgewählt,
der natürlicherweise bereits
relativ hohe Mengen eines wirtschaftlich wertvollen Stoffwechselproduktes
produziert und es wird ein genetisches Expressionssystem entwickelt,
mit dem einzelne oder mehrere Proteine des gewünschten Stoffwechselweges überproduziert
werden und auf diese Weise die Ausbeute des gewünschten Produktes gezielt verbessert
wird.
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Stämme der
Art Sporidiobolus ruineniae sind bekannt dafür, dass sie in der Lage sind,
natürlicherweise große Mengen
des wirtschaftlich wertvollen Naturstoffs Coenzym Q10 (auch Ubichinon
genannt, in der Folge als Q10 bezeichnet) zu produzieren (siehe
z. B.
US 4070244 ,
EP 1469078 A ).
Jedoch sind die erzielten Q10 Ausbeuten für eine industrielle Nutzung
noch zu niedrig.
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Eine
Möglichkeit,
die Q10 Ausbeuten zu erhöhen,
bietet ein „Metabolic
Engineering" von
Stämmen
der Gattung Sporidiobolus. Voraussetzung dafür ist jedoch ein genetisches
Expressionssystem, mit dem gezielt in den Q10 Biosyntheseweg von
Sporidiobolus eingegriffen werden kann.
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Hefen
der Gattung Sporidiobolus gehören
zu den höher
entwickelten Pilzen aus der Klasse der Basidiomyceten. Das erfindungsgemäße Sporidiobolus
Expressionssystem eignet sich daher neben dem „Metabolic Engineering" auch zur Produktion
von Proteinen, die mit anderen Expressionssystemen nicht oder nur
mit schlechten Ausbeuten produziert werden können.
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Beispiele
dafür sind
bekannte prokaryontische Expressionssysteme, wie z. B. Escherichia
coli und Bacillus subtilis. Die Methoden zur genetischen Manipulation
dieser Organismen sind wohl etabliert. Spezifische Nachteile dieser
Expressionssysteme sind jedoch die oft enttäuschend niedrigen Produktionsraten
von vor allem eukaryontischen Proteinen, die Faltung der produzierten
Proteine derart, dass sie nicht in aktiver Form vorliegen sowie
vor allem auch das Fehlen der posttranslationalen Modifikation der
exprimierten Proteine. Als fehlende posttranslationale Modifikation
seien beispielsweise der fehlende Einbau prosthetischer Gruppen
oder die fehlende Glykosilierung des zu exprimierenden Proteins
genannt.
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Diese
Nachteile prokaryontischer Expressionssysteme können durch Verwendung eukaryontischer Expressionssysteme
umgangen werden. Zu den eukaryontischen Expressionssystemen mit
breiter Anwendung gehören
Zellkultursysteme sowohl von Säugerzellen
wie auch Insektenzellen sowie eukaryontische Mikroorganismen wie
Hefen oder filamentöse
Pilze. Während
bei diesen Expressionssystemen das zu exprimierende Protein in der
Regel in aktiver Form gebildet wird, ist die Produktionsrate vor
allem bei der Expression heterologer Proteine in vielen Fällen zu
niedrig. Als Beispiel hierfür
kann die Expression in den Hefen Saccharomyces cerevisiae oder Pichia
pastoris dienen, bzw. bei filamentösen Pilzen der Gattung Aspergillus.
Filamentöse
Pilze bereiten dazu oft Probleme bei der fermentativen Proteinproduktion.
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Aus
den genannten Gründen
eignen sich die etablierten prokaryontischen und eukaryontischen
Expressionssysteme oft nicht zur gentechnischen Optimierung eines
Stoffwechselweges. Speziell, was die Produktion von Q10 betrifft,
wird dieses Ubichinon z. B. in E. coli, Bäckerhefe, Pichia pastoris oder
Bacillus nicht in der richtigen Form produziert, so dass eine gentechnische
Optimierung mit großem
Aufwand verbunden ist, da erst der Stoffwechselweg zum Q10 etabliert
werden muss.
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Basidiomycete
Hefen der Gattung Sporidiobolus wurden schon früh als gute Produzenten von
Q10 beschrieben (
US 4070244 ).
Von einer technischen Nutzung wurde dagegen nicht berichtet.
EP 1469078 (entspricht der
US Anmeldung mit der Serial Number 10/803841) offenbart ein Verfahren
zur Verbesserung der Q10-Produktion
in Sporidiobolus durch klassische Stammoptimierung mittels Mutagenese
und Selektion und anschließende
Fermentation. Speziell die dort berichtet guten Fermentationseigenschaften
machen S. ruineniae nicht nur zu einem interessanten Wirtsorganismus
für die
Q10-Produktion, sondern generell für das „Metabolic Engineering" und auch für die rekombinante
Proteinexpression.
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Über gentechnische
Arbeiten mit Pilzen und Hefen aus der Klasse der Basidiomyceten
ist nur wenig bekannt. Für
ein Sporidiobolus Expressionssystem liefert der Stand der Technik
keine Anleitung zum technischen Handeln. Wery et al. (Biotechnology
Techniques (1998) 12, 399–405)
z. B. berichten über
ein Expressionssystem für
die Hefe Phaffia rhodozyma (synonym auch als Xanthophyllomyces dendrorhous
bezeichnet), die zur mikrobiellen Produktion von Astaxanthin (einem
Carotin) diskutiert wird. Dort werden zur Selektion von Transformanten
geeignete DNS-Vektoren beschrieben. Es werden vergleichsweise hohe
Transformationsraten von > 1000
Transformanten/μg
Vektor-DNS erzielt. Der Nutzen des Phaffia Expressionssystems zur
Optimierung der Astaxanthinproduktion ist jedoch bisher gering.
Nachteil des P. rhodozyma Expressionssystems ist auch, dass die
Fermentation bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen von 20°C durchgeführt werden muss,
was die technische Umsetzung erschwert.
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Für verschiedene
filamentöse
Pilze aus der Klasse der Basidiomyceten wurden ebenfalls DNS-Vektoren
beschrieben, die zur Transformation und Selektion von Transformanten
geeignet sind.
EP 1066393 z.
B. beschreibt ein Verfahren zur Transformation von Trametes versicolor
und die Verwendung dieses Expressionssystems für die Produktion des Enzyms
Laccase für
technische Anwendungen.
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Für Phanerochaete
chrysosporium wurde ebenfalls ein Verfahren zur genetischen Transformation
beschrieben (M. Alic et al. (1991) Curr. Genet. 19, 491–494), ebenso
für Pleurotus
ostreatus (K. Yanai et al. (1996) Biosci. Biotech. Biochem. 60,
472–475).
US 5362640 beschreibt DNS-Vektoren
für die
Transformation des Basidiomyceten Coriolus hirsutus.
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Die
auf filamentösen
Pilzen basierenden Expressionssysteme sind üblicherweise durch eine nur
geringe Transformationsrate charakterisiert. Außerdem ist das Transformationsverfahren
sehr aufwändig.
Diese Expressionssysteme haben außerdem den Nachteil, dass die
Fermentation im technischen Maßstab
oft schwierig ist wegen des filamentösen Zellwachstums und hoher
Viskosität
der fermentierten Biomasse.
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Aus
dem vorliegenden Stand der Technik konnte also eine Anleitung für ein Expressionssystem
von Hefen der Gattung Sporidiobolus nicht abgeleitet werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, ein Expressionssystem für Hefen
der Gattung Sporidiobolus zur Verfügung zu stellen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung war es, das erfindungsgemäße Expressionssystem
durch „Metabolic
Engineering" gezielt
für die
Produktion des wirtschaftlich wertvollen Stoffwechselproduktes Coenzym
Q10 zu verbessern.
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Die
erstgenannte Aufgabe wird gelöst
durch ein Expressionssystem bestehend aus einem Wirtsorganismus
der Gattung Sporidio bolus und einem DNS-Vektor, dadurch gekennzeichnet,
dass der DNS-Vektor ein Selektionsmarkergen enthält, welches für ein Protein
kodiert das nach Transformation des Wirtsorganismus eine Selektion
positiver Transformanten erlaubt und ausgewählt ist aus der Gruppe der
Antibiotikaresistenzgene, der Gene, die eine Auxotrophie des Wirtsorganismus
komplementieren und der Gene, die für ein Protein kodieren, die
zu einer farbgebenden Reaktion befähigt sind, wobei die Expression
des Selektionsmarkergens durch mindestens ein im Wirtsorganismus
aktives genetisches Regulationselement kontrolliert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung enthält
der DNS-Vektor ein
Selektionsmarkergen ausgewählt
aus der Gruppe der Antibiotikaresistenzgene.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführung
der Erfindung enthält
der DNS-Vektor neben dem Selektionsmarkergen auch mindestens ein
Gen, welches für
ein zu produzierendes Protein kodiert, wobei die Expression dieses
Gens durch mindestens ein im Wirtsorganismus aktives genetisches
Regulationselement kontrolliert wird.
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Dabei
kann der DNS-Vektor gleichzeitig ein Selektionsmarkergen und das
Gen enthalten, welches für das
zu produzierende Protein kodiert. Diese beiden Gene können auch
auf verschiedenen DNS-Vektoren vorhanden sein. In diesem Fall werden
beide Vektoren gleichzeitig transformiert (Co-Transformation).
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Für das erfindungsgemäße Expressionssystem
bevorzugte Wirtsorganismen sind Stämme der Gattung Sporidiobolus,
besonders bevorzugt der Art Sporidiobolus ruineniae.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das erfindungsgemäße Expressionssystem dadurch
gekennzeichnet, dass der Wirtsorganismus sensitiv gegen ein Antibiotikum
ist und in dessen Gegenwart nicht mehr zum Wachstum befähigt ist
und das Selektionsmarkergen derart ausgewählt ist, dass dessen Expression nach
Transformation des Wirtsorganismus eine Resistenz gegen das Antibiotikum
bewirkt und das Wachstum unter selektiven Bedingungen ermöglicht.
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Bevorzugt
geeignet sind Antibiotikaresistenzgene, die Resistenz verleihen
gegen ein Antibiotikum ausgewählt
aus der Gruppe Hygromycin, G418, Geneticin®, Glyphosat,
Cycloheximid, Bialaphos, Kanamycin, Bleomycin, Oligomycin, ZeocinTM, Benomyl, Nystatin und Phleomycin.
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Besonders
bevorzugt geeignet sind Antibiotikarestistenzgene, die Resistenz
gegen ein Antibiotikum ausgewählt
aus der Gruppe Hygromycin, G418, Geneticin®, Glyphosat,
Bialaphos oder Cycloheximid verleihen.
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Insbesonders
bevorzugt sind Antibiotikaresistenzgene gegen Hygromycin, G418,
Geneticin®,
Glyphosat und Bialaphos.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist das Expressionssystem dadurch gekennzeichnet, dass
der Wirtsorganismus ausgewählt
aus der Gattung Sporidiobolus, einen genetischen Defekt im Stoffwechselmetabolismus
(Auxotrophie) besitzt, aufgrund dessen einer oder mehrere für das Wachstum
essentielle Stoffwechselmetaboliten nicht mehr synthetisiert werden
können
und der Wirtsorganismus auf Minimalmedien ohne Zusatz dieses oder
dieser Stoffwechselmetaboliten nicht mehr zum Wachstum befähigt ist
und das Selektionsmarkergen derart ausgewählt ist, dass es den auxotrophen
Gendefekt des Wirtsorganismus komplementiert.
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Beispiele
für Selektionsmarkergene,
die einen auxotrophen Gendefekt im Wirtsorganismus komplementieren
können,
sind das pyrG-Gen (kodiert für
das Enzym Orotidin-5'-Phosphat
Decarboxylase, Goosen et al., Curr. Genet. (1987) 11: 499–503), das
pyrF-Gen (kodiert für
das Enzym Orotsäure-Phosphoribosyltransferase,
DE 199 34 408 ), das OCT-Gen
(kodiert für
das Enzym Ornithin-Carbamoyltransferase,
US 5362640 ) oder das trpC Gen (ein
Gen, dessen trifunktionales Genprodukt Enzymaktivität für Phosphoribosyl-Anthranilsäureisomerase, Glutamin-Amidotransferase
und Indol-Glycerinphosphatsynthase besitzt, Yelton et al., Proc
Natl. Acad. Sci. USA (1984) 81: 1470–1474).
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Weiterhin
sind auch Selektionsmarkergene geeignet, die für Proteine kodieren, die zu
einer farbgebenden Reaktion befähigt
sind, z. B. das Glucuronidasegen, das Gen für das grün fluoreszierende Protein (GFP) (einschließlich der
davon abgeleiteten genetischen Varianten) oder das Gen einer Laccase.
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Bevorzugt
ist ein Expressionssystem, bei dem ein Selektionsmarkergen aus der
Gruppe der Antibiotikaresistenzgene verwendet wird.
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Die
Erfindung betrifft auch DNS Vektoren, die zur Herstellung des erfindungsgemäßen Expressionssystems
geeignet sind. Ein solcher DNS-Vektor ist dadurch gekennzeichnet,
dass er das Selektionsmarkergen, bevorzugt aus der Gruppe der Antibiotikaresistenzgene,
enthält.
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Insbesonders
für das
erfindungsgemäße Expressionssystem
geeignete Selektionsmarkergene sind die Resistenzgene für folgende
Antibiotika:
- G418, bzw. Geneticin®: Das
Kanamycin (G418)-Resistenzgen aus dem E. coli Transposon Tn903 (Webster and
Dickson, Gene (1983) 26: 243–252).
- Hygromycin: Das Hygromycin B Phosphotransferasegen aus E. coli
(Gritz and Davis, Gene (1983) 25: 179–188) oder aus Streptomyces
hygroscopicus (Malpartida et al., Biochem. Biophys. Res. Commun.
(1983) 117: 6–12).
- Glyphosat: Das 5-Enolpyruvylshikimat-3-Phosphatsynthasegen (EPSP)
aus E. coli(Kunze et al., Curr. Genet. (1989) 15: 91–98). Es
ist jedoch auch jedes andere EPSP-Gen geeignet, bzw. mutierte EPSP-Gene
mit erhöhter
Resistenz gegen Glyphosat.
- Bialaphos: Das Bialaphos Resistenzgen (Bar-Gen) aus Streptomyces
hygroscopicus (Avalos et al., Curr. Genet. (1989) 16: 369–372).
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Der
erfindungsgemäße DNS-Vektor
zur Expression des Selektionsmarkergens, ausgewählt aus der Gruppe der Antibiotikaresistenzgene,
enthält
außerdem
ein Promotor- und Terminatorelement, jeweils funktional verknüpft mit
dem Selektionsmarkergen, um dessen Expression im Wirtsorganismus
zu gewährleisten.
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Für die Expression
des Selektionsmarkergens geeignet sind die Promotor- und Terminatorelemente für das Glycerinaldehyd-3-Phosphat Dehydrogenasegen
(GAPDH Gen) beispielsweise aus Hefen oder filamentösen Pilzen
aus der Klasse der Basidiomyceten. Das GAPDH Gen kann dabei homolog
aus einer Hefe der Gattung Sporidiobolus oder heterolog aus einer
Hefe oder einem Pilz aus der Klasse der Basidiomyceten sein, z.
B. aus Phaffia rhodozyma, Ustilago maydis, Schizophyllum commune,
Trametes versicolor, Agaricus bisporus oder Phanerochaete chrysosporium.
Es eignen sich jedoch auch alle anderen in Sporidiobolus aktiven
Promotor- und Terminatorelemente zur Herstellung der erfindungsgemäßen DNS-Vektoren.
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Besonders
geeignet sind Promotor- und Terminatorelemente des GAPDH Gens aus
Sporidiobolus ruineniae, gekennzeichnet durch die Sequenzen SEQ
ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2, sowie des GAPDH Gens aus Phaffia rhodozyma.
Die Promotorstrukturen für
das Phaffia rhodozyma GAPDH Gen sind offenbart in Verdoes et al.,
Yeast (1997) 13: 1231–1242.
Dabei zeigt ein Vergleich der Transformationsraten (in den Beispielen
beschrieben), dass die homologen Expressionssignale des Sporidiobolus
GAPDH-Gens den heterologen Expressionssignale des P. rhodozyma GAPDH-Gens
deutlich überlegen
sind.
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Insbesondere
geeignet sind Promotor- und Terminatorelemente des GAPDH Gens aus
Sporidiobolus ruineniae, gekennzeichnet durch die Sequenzen SEQ
ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2.
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Die
Erfindung betrifft somit auch die Promotor- und Terminatorelemente
des Sporidiobolus GAPDH-Gens, offenbart für den GAPDH-Klon gap5 in SEQ
ID NO: 1, bp 1–1050
(Promotor), bzw. bp 2997–3500
(Terminator) sowie für
den GAPDH-Klon 18 in SEQ ID NO: 2, bp 1–790 (Promotor) und davon durch
Verlängerung,
Verkürzung
oder Veränderung
abgeleitete DNS-Sequenzen, die in Sporidiobolus als Promotor oder
Terminator aktiv sein können.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere die Promotor- und Terminatorelemente
des Sporidiobolus GAPDH-Gens, offenbart für den GAPDH-Klon gap5 in SEQ
ID NO: 1, bp 1–1050
(Promotor), bzw. bp 2997–3500
(Terminator) sowie für
den GAPDH-Klon 18 in SEQ ID NO: 2, bp 1–790 (Promotor).
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Die
Erfindung betrifft weiterhin einen DNS-Vektor, der mindestens ein
Selektionsmarkergen enthält, welches
für ein
Protein kodiert, das nach Transformation einer Hefe der Gattung
Sporidiobolus eine Selektion positiver Transformanten erlaubt, dadurch
gekennzeichnet, dass das Selektionsmarkergen ausgewählt ist
aus der Gruppe der Antibiotikaresistenzgene, die für Proteine
kodieren, die die wachstumshemmende Wirkung von Antibiotika aufheben,
gegen die der Wirtsorganismus nicht resistent ist, der Gene, die
einen genetischen Defekt des Wirtsorganismus (Auxotrophie) komplementieren
und der Gene, die für
Proteine kodieren, die zu einer farbgebenden Reaktion befähigt sind,
und dass das Selektionsmarkergen durch mindestens ein im Wirtsorganismus
aktives genetisches Regulationselement kontrolliert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführung
erlauben die erfindungsgemäßen DNS-Vektoren
die Selektion positiver Transformanten von Hefen der Gattung Sporidiobolus
aufgrund der nach der Transformation erworbenen Antibiotikaresistenz
im Wirtsorganismus.
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Insbesondere
bevorzugt wird die Selektion von Transformanten der Hefe Sporidiobolus
ruineniae durch erfindungsgemäße DNS-Vektoren ermöglicht,
welche die als bevorzugt geeignet genannten Antibiotikaresistenzgene
enthalten.
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Ein
erfindungsgemäßer DNS-Vektor
eignet sich insbesondere zur Expression von Genen, die für Proteine
kodieren, in einem Wirtsorganismus der Gattung Sporidiobolus. Unter
Genen, die für
Proteine kodieren, sind im Sinne der Erfindung auch die von den
Strukturgenen abgeleiteten cDNS-Gene der Proteine, sowie mutierte
Gene zu verstehen. Bei den Proteinen kann es sich um für den Wirtsorganismus
heterologe Proteine oder um für
den Wirtsorganismus homologe Proteine handeln, die darüberhinaus
entweder intrazellulär
oder extrazellulär
(sekretierte Proteine) vorliegen können.
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Der
erfindungsgemäße DNS-Vektor
enthält
somit vorzugsweise auch mindestens ein zu exprimierendes Gen, das
für ein
Protein kodiert.
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Das
zu exprimierende Gen kann jedes für eine technische oder pharmazeutische
Anwendung zu verwendende Protein sein oder aber auch ein Enzym aus
einem biosynthetischen Stoffwechselweg. Dabei kann der biosynthetische
Stoffwechselweg bereits im Wirtsorganismus angelegt sein und das
zu exprimierende Gen verändert
die Produktionsleistung (Ausbeute) für das gewünschte Stoffwechselprodukt,
oder aber durch das zu exprimierende Gen wird ein neuer Stoffwechselweg
angelegt, wodurch der rekombinante Wirtsorganismus ein neues Stoffwechselprodukt
herstellt.
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In
einer bevorzugten Ausführung
handelt es sich bei dem zu exprimierenden Gen um ein Gen aus dem Q10-Biosyntheseweg.
Einen Überblick über die
bekannten Q10-Biosynthesegene gibt Meganathan, FEMS Microbiol Lett.
(2001) 203: 131–139.
Die Q10-Biosynthesegene
können
dabei homolog aus Sporidiobolus stammen oder heterolog aus einem
anderen Organismus. Beispiele für
Gene aus dem Q10-Biosyntheseweg sind die Gene für die Hydroxymethyl-Glutaryl-CoA-Reduktase
(HMG-CoA Reduktase), Farnesylpyrophosphatsynthase, Dekaprenylpyrophosphatsynthase
oder p-Hydroxybenzoesäure-Dekaprenylpyrophosphattransferase. Die
erfindungsgemäßen Gene
des Q10-Biosyntheseweges sind jedoch nicht nur auf diese Beispiele
beschränkt.
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Insbesondere
bevorzugt handelt es sich bei diesen Genen um homologe Gene aus
dem Q10-Biosyntheseweg von Sporidiobolus ruineniae.
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Für die Expression
im Wirtsorganismus wird das proteinkodierende Gen funktional mit
genetischen Regulationselementen wie einem Promotor oder einem Terminator
verknüpft.
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Der
Promotor kann von dem zu exprimierenden Gen stammen oder es kann
auch der Promotor eines fremden Gens, mit dem kodierenden Bereich
des zu exprimierenden Gens funktionell verknüpft, verwendet werden.
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Der
erfindungsgemäße DNS-Vektor
enthält
somit vorzugsweise auch einen Promotor für die Expression des proteinkodierenden
Gens.
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Bevorzugt
enthält
der erfindungsgemäße DNS-Vektor
als Promotor für
die Expression des proteinkodierenden Gens einen Promotor, der eine
hohe Expressionsleistung gewährleistet.
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Ein
zu diesem Zweck besonders bevorzugt verwendeter Promotor ist der
Promotor des Gens für
das GAPDH-Gen, und hier insbesondere bevorzugt der GAPDH-Promotor
aus Sporidiobolus ruineniae (SEQ ID NO: 1, bp 1–1050 und SEQ ID NO: 2, bp
1–790).
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Der
erfindungsgemäße DNS-Vektor
enthält
vorzugsweise auch einen Transkriptionsterminator für das proteinkodierende
Gen.
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Als
Transkriptionsterminator kann der Terminator des zu exprimierenden
proteinkodierenden Gens verwendet werden oder aber der Terminator
eines fremden Gens. Bevorzugt wird der Transkriptionsterminator aus
einem GAPDH-Gen, insbesondere des GAPDH-Gens aus Sporidiobolus ruineniae
(SEQ ID NO: 1, bp 2997–3500).
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung
verwendet man den Promotor des GAPDH-Gens, speziell des GAPDH-Gens
aus Sporidio bolus ruineniae (SEQ ID NO: 1, bp 1–1050 oder SEQ ID NO: 2, bp
1–790)
und davon durch Verlängerung,
Verkürzung
oder Veränderung
abgeleitete DNS-Sequenzen, die in Sporidiobolus als Promotor aktiv
sein können.
Die Isolierung des Sporidiobolus GAPDH-Gens wird im 4. Beispiel
beschrieben.
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Die
Erfindung betrifft somit auch ein in Sporidiobolus aktives Regulationselement,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es den in SEQ ID NO: 1
enthaltenen Sequenzabschnitt von Base 1–1050, bzw. den in SEQ ID NO:
2 enthaltenen Sequenzabschnitt von Base 1–790 und davon durch Verlängerung,
Verkürzung oder
Veränderung
abgeleitete DNS-Sequenzen enthält,
die in Sporidiobolus als Promotor aktiv sein können.
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Ein
Beispiel dafür
ist der im 5. Beispiel verwendete GAPDH-Promotor aus Phaffia rhodozyma (Gendatenbank
Zugangsnummer „PRGPDGENE.gb_pl,
bp 1–717),
der zum in SEQ ID NO: 1 enthaltenen Sequenzabschnitt von Base 1–1050 zu
37 % identisch ist, bzw. zu dem in SEQ ID NO: 2 enthaltenen Sequenzabschnitt von
Base 1–790
zu 35 % identisch ist und als heterologer Promotor zur Regulierung
der Genexpression in S. ruineniae geeignet ist.
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Zur
Analyse von DNS-Sequenzen wurde dabei das Computerprogramm "Wisconsin Package
Version 10.3, Accelrys Inc." verwendet.
Die Homologiebestimmung erfolgte durch Vergleich der DNS-Sequenzen
mit dem Unterprogramm "Gap". Hierbei werden
die voreingestellten Parameter "gap
creation penalty 50" und "gap extension penalty
3" verwendet.
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Ein
DNS-Vektor zur Transformation von Sporidiobolus enthält kein
genetisches Element, das dessen autonome Replikation im Wirtsorganismus
gewährleistet.
Daher muss der DNS-Vektor nach Transformation in das Genom des Wirtsorganismus
integriert werden. Die Integration in das Wirtsgenom kann ungerichtet
durch zufällige
Rekombination oder aber gerichtet durch homologe Rekombination erfolgen.
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Als
Integrationsort für
die homologe Rekombination eignet sich der Genbereich der sog. rDNS,
der für ribosomale
RNS kodiert und von dem im Genom des Wirtsorganismus ca. 100 Kopien
enthalten sind. Aus kurzen, publizierten Sequenzen für Abschnitte
der rDNS von S. ruineniae wurde ein rDNS-Fragment für die homologe
Rekombination isoliert (SEQ ID NO: 3). Die Isolierung eines Sporidiobolus
rDNS-Fragments wird im 2. Beispiel beschrieben.
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Ein
erfindungsgemäßer DNS-Vektor
enthält
somit vorzugsweise auch ein rDNS Fragment aus S. ruineniae (SEQ
ID NO: 3).
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen DNS-Vektoren
erfolgt mittels im Stand der Technik bekannter Verfahren. Verschiedene
Möglichkeiten
sind in den Beispielen dargelegt. Die dort beschriebenen Verfahren lassen
sich vom Fachmann auf beliebige andere Vektoren, Resistenzgene,
Regulationselemente und Strukturgene anwenden.
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Die
erfindungsgemäßen DNS-Vektoren
eignen sich zur Herstellung von Sporidiobolus Stämmen, die zur effizienten Genexpression
befähigt
sind.
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Die
Erfindung betrifft daher auch Verfahren zur Herstellung von Sporidiobolus
Stämmen,
die zur effizienten Genexpression befähigt sind.
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Dieses
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass als Wirtsorganismus eine
Hefe der Gattung Sporidiobolus verwendet wird, welche mit einem
DNS-Vektor, der ein zu exprimierendes Gen und ein Antibiotika Resistenzgen
besitzt, transformiert wird und aus dem Transformationsansatz die
mit dem DNS-Vektor transformierten Klone durch Selektion Antibiotika
resistenter Transformanten ausgewählt werden, wobei die Expression
des zu exprimierenden Gens und des Antibiotika Resistenzgens im
Wirtsstamm jeweils durch ein genetisches Regulationselement kontrolliert
wird, das im Wirtsstamm aktiv ist.
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Das
zu transformierende Gen kann aber auch in einen Expressionsvektor
ohne Selektionsmarkergen kloniert werden und zusammen mit einem
das Selektionsmarkergen exprimierenden Vektor zur Erzeugung von Transformanten
verwendet werden (Co-Transformation).
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Das
zu transformierende Gen wird in bekannter Art und Weise in einen
erfindungsgemäßen DNS-Vektor
kloniert und mittels der genannten Methoden in eine Hefe der Gattung
Sporidiobolus eingebracht.
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Bei
dem betreffenden Hefestamm aus der Gattung Sporidiobolus kann es
sich dabei um einen monokaryontischen oder aber auch um einen dikaryontischen
Stamm handeln.
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Insbesondere
bevorzugt als Wirt für
die Genexpression ist eine Hefe der Art Sporidiobolus ruineniae.
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Die
Transformation des Wirtsstammes erfolgt nach Methoden, die dem Stand
der Technik entsprechen. Zu diesen Methoden gehören die Transformation mit
der Lithiumacetatmethode, die Transformation durch Elektroporation
oder die biolistische Transformation durch Beschuss mit DNS-haltigen
Mikroprojektilen, bzw. eine Kombination der genannten Methoden.
Diese Verfahren sind in Standardlehrbüchern beschrieben.
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Die
Selektion positiver Transformanten erfolgt beispielsweise, indem
Sporidiobolus Zellen nach der Transformation mit Vektor DNS auf
einem Medium ausgebracht werden, welchem Antibiotikum in Mengen
zugefügt
wurde, welche das Wachstum des Wildtypstammes unterdrückt und
welches die Selektion von Antibiotika resistenten Transformanten
erlaubt. Ein Verfahren zur erfindungsgemäßen Transformation von Sporidiobolus
wird im 8. Beispiel beschrieben.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung wird die Hefe Sporidiobolus ruineniae in der oben
genannten Weise mit dem Gen eines oder mehrerer Q10-Biosyntheseenzyme
transformiert.
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Dadurch
wird eine Steigerung der Expressionsrate für das besagte Gen erzielt und
die Q10-Produktionsrate signifikant verbessert. Dabei können die
Q10-Biosynthesegene aus Hefen der Gattung Sporidiobolus stammen
oder es können
auch andere Q10-Biosynthesegene
verwendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Sporidiobolus
Expressionssystem eignet sich insbesondere zur Expression eines
oder mehrerer Gene aus dem Q10-Biosyntheseweg, z. B. einer Hydroxymethyl-Glutaryl-CoA-Reduktase, einer
Farnesylpyrophosphatsynthase, einer Dekaprenylpyrophosphatsynthase
oder einer p-Hydroxbenzoesäure-Dekaprenylpyrophosphattransferase.
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Die
Erfindung betrifft somit auch ein Verfahren zur Herstellung von
Proteinen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das erfindungsgemäße Expressionssystem
in an sich bekannter Weise zur Proteinproduktion eingesetzt wird
oder dass ein Stamm der Hefe Sporidiobolus, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurde, in an sich bekannter Art und Weise kultiviert
wird.
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Die
Erfindung umfasst jedoch nicht nur die Verwendung des Expressionssystems
zur gentechnischen Optimierung der Q10-Produktion. Das Expressionssystem kann
auch dazu verwendet werden, jeden anderen Stoffwechselweg in Stämmen der
Gattung Sporidiobolus gentechnisch zu verändern oder zu optimieren. Beispiele
dafür sind
die Produktion von Steroiden oder Carotinoiden. Darüber hinaus
eignet sich das erfindungsgemäße Expressionssystem
auch zur heterologen, bzw. homologen Produktion von Proteinen in
rekombinanter Form. Diese rekombinant produzierten Proteine finden
Verwendung, z. B. als therapeutische Proteine in der Medizin, bei
Biotransformationen in der enzymkatalyisierten organisch-chemischen
Synthese oder als technische Enzyme in verschiedenen industriellen
Anwendungen. Als Beispiele seien genannt die Waschmittel-, Papier-,
Nahrungsmittel- oder Futtermittelindustrie.
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Die
folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung. Die
in den Beispielen verwendeten Standardmethoden zur Behandlung von
DNS oder RNS, wie die Behandlung mit Restriktionsendonukleasen,
DNS Polymerasen, Reverser Transkriptase etc. sowie die Standardverfahren
wie Transformation von Bakterien, Southern und Northern Analyse,
DNS Sequenzierung, Markierung von DNS-Sonden, Screening und PCR-Technologie
wurden, wenn nicht anders angegeben, durchgeführt wie vom Hersteller empfohlen oder
wenn keine Herstelleranleitung vorhanden war entsprechend dem aus
den Standardlehrbüchern
bekannten Stand der Technik.
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1. Beispiel:
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Anzucht von Sporidiobolus
ruineniae auf Minimalmedium in Gegenwart von Antibiotika
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Verwendet
wurde der Stamm Sporidiobolus ruineniae Sr-1 (hinterlegt bei der
DSMZ Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH,
D-38124 Braunschweig unter der Nummer DSM 15553).
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Anzucht
von Sporidiobolus ruineniae Sr-1: Als Kulturmedien verwendet wurden
YPD-Medium (1 % Hefeextrakt, 2 % Pepton, 2 % Glucose), YPG-Medium
(1 % Hefeextrakt, 2 % Pepton, 5 % Glycerin) oder YNB-Minimalmedium
(1,34 % „Yeast
Nitrogen Base",
2 % Glucose). Die Anzucht erfolgte in Flüssigmedien oder auf Agarplatten
(YPD-, YPG- bzw. YNB-Medium mit jeweils 2 % Agar), jeweils für 2 bis
5 Tage bei 28°C.
Flüssigkulturen
wurden unter diesen Bedingungen bei 140 rpm auf einem Orbitalschüttler (Infors)
geschüttelt.
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Antibiotika-Sensitivitätstests
wurden mit den Antibiotika G418 (auch bekannt unter dem Markennamen Geneticin®;
Invitrogen), Hygromycin B (Calbiochem) und Glyphosat (N-(Phosphonomethyl)- Glycin, Sigma, bekannt
als Herbizid unter dem Markennamen RoundUp®) durchgeführt.
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Selektionsbedingungen
für G418:
Es wurden YNB-Platten mit einer G418 Konzentration von 50 µg/ml, 100 µg/ml, 150 µg/ml und
200 µg/ml
hergestellt, Sr-1 darauf ausplattiert und bei 28°C inkubiert. Gegenüber Kontrollplatten
ohne G418 wurde ab einer G418-Konzentration von 100 µg/ml ein
deutlich reduziertes Wachstum und bei 200 µg/ml kein Wachstum des Stammes
Sr-1 mehr beobachtet. Für
Transformationsexperimente wurden YNB-Platten mit einer G418-Konzentration
von 100 µg/ml
und 150 µg/ml
als Selektivmedium verwendet.
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Selektionsbedingungen
für Hygromycin
B: Es wurden YNB-Platten mit einer Hygromycin B Konzentration von
40 µg/ml,
60 µg/ml,
80 µg/ml
und 100 µg/ml
hergestellt, Sr-1 darauf ausplattiert und bei 28°C inkubiert. Gegenüber Kontrollplatten
ohne Hygromycin B wurde ab einer Hygromycin B-Konzentration von
60 µg/ml ein
deutlich reduziertes Wachstum und bei 100 µg/ml kein Wachstum des Stammes
Sr-1 mehr beobachtet. Für Transformationsexperimente
wurden YNB-Platten mit einer Hygromycin B-Konzentration von 80 µg/ml und 100 µg/ml als
Selektivmedium verwendet.
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Selektionsbedingungen
für Glyphosat:
Es wurden YNB-Platten mit einer Glyphosat-Konzentration von 1 mg/ml,
1,25 mg/ml, 1,5 mg/ml 1,75 mg/ml und 2 mg/ml hergestellt, Sr-1 darauf
ausplattiert und bei 28°C
inkubiert. Gegenüber
Kontrollplatten ohne Glyphosat wurde ab einer Glyphosat-Konzentration
von 1,25 mg/ml ein deutlich reduziertes Wachstum und bei 1,75 mg/ml
kein Wachstum des Stammes Sr-1 mehr beobachtet.
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2. Beispiel
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Isolierung eines Genfragments
der ribosomalen DNS (rDNS) aus Sporidiobolus ruineniae
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Isolierung von genomischer
DNS aus S. ruineniae Sr-1:
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Sr-1
wurde für
2 Tage in YPD-Flüssigmedium
kultiviert, wie im 1. Beispiel beschrieben. Die Sr-1 Zellen wurden
danach durch Zentrifugation isoliert (10 min 3000 rpm, Heraeus Megafuge
1.0R). DNS wurde aus den Sr-1 Zellen mit dem Qiagen „Genomic
Tip" Kit zur Extraktion
genomischer DNS isoliert.
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Isolierung eines DNS-Fragments
der ribosomalen DNS (rDNS) aus S. ruineniae:
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DNS-Sequenzen
kurzer Fragmente der S. ruineniae rDNS sind in Gendatenbanken hinterlegt
unter den Zugangsnummern ab021696.gb_pl und af070438.gb_pl. Diese
DNS-Sequenzen wurden dazu verwendet, Sequenzvergleiche mit dem bekannten
rDNS-Bereich der
Bäckerhefe
Saccharomyces cerevisiae (Gendatenbank Zugangsnummer scylr154c.gb_pl1)
zu machen. Zur Suche und Analyse von DNS-Sequenzen wurde dabei das
Computerprogramm "Wisconsin
Package Version 10.3, Accelrys Inc." verwendet. Anhand dieses Vergleiches
wurden die PCR-Primer SrRD1f (SEQ ID NO: 4) und SrRD2r (SEQ ID NO:
5) ausgewählt,
deren DNS-Sequenzen in S. cerevisiae und S. ruineniae identisch
sind.
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Die
Primer hatten folgende Sequenzen:
Primer SrRD1f: 5'-GCTTGTCTCAAAGATTAAGC-3' (SEQ ID NO: 4)
Primer
SrRD2r: 5'-GGTCCGTGTTTCAAGACGGG-3' (SEQ ID NO: 5)
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PCR-Reaktionen
mit den Primern SrRD1f und SrRD2r mit genomischer DNS aus S. ruineniae
Sr-1 wurden nach dem Stand der Technik mit einem GenAmp PCR System
2400 der Fa. Applied Biosystems durchgeführt. Verwendet wurde der Taq
Core PCR-Kit (Qiagen) mit dem folgenden PCR-Programm: Nach Inkubation
des PCR-Ansatzes für
1' bei 94°C wurden
30 Reaktionszyklen von 1' 94°C, 30'' 50°C
und 2,5' 72°C durchgeführt und
die Reaktion mit einer Inkubation für 5' bei 72°C beendet. Das gebildete PCR-Produkt
wurde durch präparative
Agarose Gelelektrophorese gereinigt. Die Grösse des gebildeten DNS-Fragments
war 3 kb.
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Vektor pSrrDNA:
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Das
3 kb grosse DNS-Fragment wurde in den Vektor PCR-Script SK(+) (Stratagene)
kloniert. Dabei entstand der Vektor pSrrDNA (1). Die
Sequenzanalyse des klonierten DNS-Fragments von Vektor pSrrDNA (SEQ
ID NO: 3) bestätigte,
dass es sich um das erwartete Fragment der ribosomalen DNS von S.
ruineniae handelte.
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3. Beispiel
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Herstellung einer chromosomalen
Genbank aus Sporidiobolus ruineniae.
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Genomische
DNS von S. ruineniae wurde aus den Zellen von drei Schüttelkolbenkulturen
(je 50 ml YPD-Medium, 24 h, 140 rpm, 28°C) isoliert. Dazu wurden die
Zellen aus der Anzucht zuerst gefriergetrocknet (Gefriertrockner
Christ alpha 2–4)
und daraus mit dem Qiagen „Genomic-tip" DNS-Isolierungskit
die genomische DNS isoliert. Dabei wurde nach den Angaben des Herstellers
verfahren. Die Ausbeute betrug 100 µg genomische DNS.
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Zur
Herstellung der chromosomalen Genbank wurden 100 µg chromosomale
DNS von Sporidiobolus ruineniae Sr-1 in einem Partialverdau mit
Sau 3A geschnitten und durch Agarose Gelelektrophorese aufgetrennt.
Die chromosomalen DNS-Fragmente wurden im Größenbereich von 1–20 kb isoliert
und, entsprechend den Angaben des Herstellers, jeweils in mit Bam
HI vorgeschnittene Lambda-Phagen kloniert (Stratagene Klonierungssystem „Lambda
ZAP Express"). Von
der 1–20
kb DNS-Fraktion wurden 2,5 × 106
Phagen/µg
Vektor-DNS erhalten. Die Phagen wurden durch Infektion des E. coli
Stammes XL-1 Blue MRF' amplifiziert.
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4. Beispiel
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Klonierung des S. ruineniae
GAPDH-Gens
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A. Isolierung einer GAPDH
DNS-Sonde aus Sporidiobolus ruineniae:
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Es
wurde der Stamm Sporidiobolus ruineniae Sr-1 (siehe 1. Beispiel)
verwendet. Genomische DNS wurde isoliert wie im 2. Beispiel beschrieben.
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Anhand
der publizierten DNS-Sequenzen des GAPDH-Gens aus Phanerochaete
chrysosporium (M. C. Harmsen et al. (1992), Curr. Genet. 22, 447–454) und
des GAPDH-Gens aus Coriolus hirsutus (JP 9-47289) und Phaffia rhodozyma
(J. C. Verdoes et al. (1997), Yeast 13, 1231–1242) wurden Primer zur PCR-Amplifikation eines
GAPDH-spezifischen Genfragments konstruiert. Die Primer hatten die
folgenden DNS-Sequenzen:
Primer srgap1:
5'-CTTGAGTACATGGTCTACATGTTC-3' (SEQ ID NO: 6).
Primer
srgap2r:
5'-TTARCACCGCAGACGAACATGG-3' (SEQ ID NO: 7).
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PCR-Amplifikationen
wurden entsprechend dem Stand der Technik durchgeführt: In
einer PCR Reaktion wurden 200 ng chromosomaler Sporidiobolus ruineniae
DNS in einer 50 µl
PCR Reaktion eingesetzt, die den vom Hersteller bereitgestellten
Puffer enthielt und darüberhinaus
1,25 U Taq Polymerase, 1,25 mM MgCl2, je
0,2 mM der vier dNTPs (dATP, dCTP, cGTP, dTTP) und jeweils 100 pmol
der Primer srgap1 und srgap2r. Die weiteren Bedingungen zur spezifischen
Amplifikation des gewünschten
PCR-Produkts waren: 5 Min. bei 94°C, gefolgt
von 30 Zyklen von 0,5 Min. bei 94°C,
1 Min. bei 50°C
und 1 Min. bei 72°C.
Es wurde ein PCR-Produkt von ca. 0,3 kb erhalten.
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Das
PCR-Produkt wurde durch Agarose Gelelektrophorese gereinigt, in
den Vektor PCR-Script SK(+) (Stratagene) kloniert und E. coli Top
10F' transformiert.
Aus der Anzucht transformierter E. coli wurde das Plasmid isoliert.
DNS-Sequenzanalyse bestätigte,
dass es sich bei dem klonierten DNS-Fragment um das Fragment des
GAPDH-Gens aus S. ruineniae handelte.
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Zur
Vorbereitung der DNS-Sonde für
das Screening des GAPDH-Gens
wurde das GAPDH-spezifische PCR-Fragment durch Behandlung mit Not
I und Eco RI ausgeschnitten, über
Agarose Elektrophorese isoliert und mit dem „AlkPhos Direct" DNS-Markierungs-Kit
(Amersham Biosciences) markiert, wie vom Hersteller empfohlen.
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B: Isolierung eines chromosomalen
GAPDH-Gens aus S. ruineniae:
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Es
wurde die im 3. Beispiel beschriebene chromosomale Genbank von Sporidiobolus
ruineniae Sr-1 verwendet. Das Screening nach dem chromosomalen GAPDH-Gen
wurde nach dem Stand der Technik durchgeführt. In einer ersten Screeningrunde
wurden Zellen von E. coli XL-1 Blue MRF' auf 6 Petrieschalen zuerst kultiviert
und dann mit 50.000 Phagen der Genbank pro Petrieschale infiziert.
Nach Inkubation bei 37°C über Nacht
wurden die neu gebildeten Phagen auf Nylonfilter (Hybond-N+, Amersham Biosciences) transferiert. Die Filter
wurden dann entsprechend den Empfehlungen des Herstellers mit der
markierten GAPDH-spezifischen Sonde
(siehe Abschnitt A) hybridisiert. Die Hybridisierungstemperatur
betrug 60°C.
Die Waschtemperatur betrug 60°C.
Die Detektion positiver Klone erfolgte durch Chemiluminiszenz (CDP-Star
Detektions-Kit der Fa. Amersham Biosciences) und Autoradiographie.
18 positive Klone wurden gepickt. Diese wurden durch Wiederholung
des Screeningverfahrens gereinigt. Nach drei Runden der Vereinzelung
wurden bei dem Screening fünf
stark hybridisierende Phagenklone isoliert, die nach einer Vorschrift
des Herstellers (Stratagene) durch "in vivo excision" in den pBK CMV Vektor (Stratagene)
umkloniert wurden. Analyse der Klone durch Verdau mit Restriktionsendonucleasen
und DNS-Sequenzierung ergab, dass es sich bei vier der fünf Klone
um GAPDH-Klone handelte. Zwei allelische Klone, bezeichnet als gap5
(SEQ ID NO: 1), und gap18 (SEQ ID NO: 2) wurden sequenziert.
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Das
Start ATG-Codon des GAPDH-Gens wurde durch die dem Fachmann geläufige 5'-RACE Analyse (Generacer
Kit von Invitrogen) bestimmt. Es wurde der vom Hersteller bereitgestellten
Versuchsanleitung gefolgt. Die dabei zur Herstellung der cDNS be nötigte RNS
wurde mit dem „pegGOLD
TriFast" Reagens (PegLab)
isoliert. Der weiterhin für
die PCR-Reaktion benötigte
genspezifische Primer srgap10r hatte folgende Sequenz:
Primer
srgap10r:
5'-TTGAACATGTAGACCATGTACTCGAG-3' (SEQ ID NO: 8).
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Ein
Vergleich der DNS-Sequenz des 5'-RACE
cDNS Fragments mit den Sequenzen der gap5 und gap18 Klone ergab,
dass das Start ATG-Codon durch ein Intron unterbrochen wird. Die
entsprechenden Promotorregionen sind somit bp 1–1050 im Klon gap5 (SEQ ID
NO: 1), bzw. bp 1–790
im Klon gap18 (SEQ ID NO: 2). Als Terminatorregion wurde die DNS-Sequenz
bp 2997–3500
im Klon gap5 (SEQ ID NO: 1) bestimmt.
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Ein
Sequenzvergleich der DNS der verfügbaren kodierenden Bereiche
(einschließlich
Intronsequenzen) des gap5 Klons (SEQ ID NO: 1, bp 1051–2996) und
des gap18 Klons (SEQ ID NO: 2, bp 791–2126) ergab eine 97,8 % Identität. Dagegen
waren die oben genannten Promotorbereiche nur zu 41,8 % identisch.
In der vorliegenden Erfindung beziehen sich alle erwähnten Homologiewerte
auf Ergebnisse, die mit dem Computerprogramm "Wisconsin Package Version 10.3, Accelrys
Inc." erhalten wurden.
Die Homologiebestimmung erfolgte durch Vergleich der DNS-Sequenzen
mit dem Unterprogramm "gap". Hierbei werden
die voreingestellten Parameter "gap
creation penalty 50" und "gap extension penalty
3" verwendet.
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5. Beispiel
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Expressionsvektor pprG418Sr
für die
Transformation von S. ruineniae
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Das
GAPDH-Gen aus Phaffia rhodozyma ist bekannt (Genbezeichnung in der
GCG-Gendatenbank: PRGPDGENE.gb_pl) und seine Verwendung zur Transfromation
von Phaffia rhodozyma ist beschrieben (Wery et al., Biotechnology
Techniques (1998) 12: 399–405).
Das G418 Resistenzgen aus dem E. coli Transposon Tn903 ist enthalten
in dem Saccharomyces cerevisiae Expressionsvek tor pUG6 (beschrieben
in Gueldener et al., Nucleic Acids Res. (1996) 24: 2519–2524; die
DNS-Sequenz ist in der GCG-Gendatenbank
abgelegt unter der Zugangsnummer AF298793).
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Promoter
und Terminator des GAPDH-Gens wurden durch PCR-Reaktionen aus genomischer DNS des Stammes
Phaffia rhodozyma CBS 6938 (erhältlich
von der Stammsammlung Centraalbureau voor Schimmelcultures, Utrecht,
Niederlande) isoliert. Genomische DNS von P. rhodozyma wurde isoliert,
wie im 2. Beispiel für
S. ruineniae beschrieben.
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Zur
Isolierung des Promotor DNS-Fragments wurden die Primer prgap1 und
prgap2r verwendet. Zur Isolierung des Terminators wurden die Primer
prgap3 und prgap4r verwendet. Die Primer hatten folgende DNS-Sequenzen:
Primer
prgap1:
5'-CCGAAGCTTAAGTCGAGGGAACCCGAG-3' (SEQ ID NO: 9).
Primer
prgap2r:
5'-TTCGGATCCCCGCGGCCATGGTGGTAAGAGTGTTAG-3' (SEQ ID NO: 10).
Primer
prgap3:
5'-ACGGTTCTCTCCAAACCCTC-3' (SEQ ID NO: 11).
Primer
prgap4r:
5'-GGATCCCGGAGATGATGGTGATG-3' (SEQ ID NO: 12).
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PCR-Reaktionen
mit genomischer P. rhodozyma DNS und den Primern prgap1 und prgap2r,
bzw. prgap3 und prgap4r wurden durchgeführt wie im 2. Beispiel beschrieben.
Verwendet wurde folgendes PCR-Programm: Nach Inkubation des PCR-Ansatzes
für 1' bei 94°C wurden
30 Reaktionszyklen von 1' 94°C, 30'' 50°C
und 30'' 72°C durchgeführt und
die Reaktion mit einer Inkubation für 5' bei 72°C beendet. Die gebildeten PCR-Produkte
wurden durch Agarose Gelelektrophorese analysiert. Die Grösse des
Promotor DNS-Fragments (Primer prgap1 und prgap2r) war 0,7 kb. Die
Grösse
des Terminator DNS-Fragments (Primer prgap3 und prgap4r) war 0,4
kb. Die beiden DNS-Fragmente wurden durch präparative Agarose Gelelektrophorese
gereinigt.
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Das
isolierte Promotor DNS-Fragment wurde mit Hind III (Schnittstelle
war in Primer prgap1 enthalten) und Bam HI (Schnittstelle war in
Primer prgap2r enthalten) geschnitten und in den mit Hind III und
Bam HI geschnittenen und dephosphorylierten pUC18 Vektor (Amersham
Biosciences) kloniert. Dabei entstand der 3,9 kb grosse Vektor pPRgap-pro.
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Das
isolierte Terminator DNS-Fragment wurde in den PCR-Script Vektor
(Stratagene) kloniert. Dabei entstand der 3,4 kb große Vektor
pPRgap-term. Für
die nachfolgenden Arbeiten wurde ein Klon ausgewählt, bei dem die Bam HI Schnittstelle
aus dem Primer prgap4r neben der Bam HI Schnittstelle des PCR-Script
Vektors lag.
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Vektor pPRgap:
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Vektor
pPRgap-pro wurde mit Sac II und Bam HI geschnitten und der linerisierte
Vektor dephosphoryliert.
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Vektor
pPRgap-term wurde mit Sac II und Bam HI geschnitten und das entstehende
0,4 kb Terminatorfragment durch präparative Agarose Gelelelektrophorese
isoliert.
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Das
pPRgap-pro Vektorfragment und das Terminatorfragment wurden ligiert
und E.coli Top10F' (Invitrogen)
transformiert. Es entstand der 3,8 kb große Vektor pPRgap.
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Herstellung des Vektors
pprG418:
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Vektor
pPRgap wurde zuerst mit Sac II geschnitten und das überhängende Ende
durch Reaktion mit der Pfu DNS-Polymerase (Stratagene) aufgefüllt. Dann
wurde der Vektor mit Nco I geschnitten. Das so linearisierte 3,8
kb große
Vektorfragment wurde anschließend
dephosphoryliert.
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Das
G418-Resistenzgen wurde aus dem Vektor pUG6 durch Verdau mit Nco
I und Sca I als 0,8 kb großes
Fragment herausgeschnitten und durch präparative Agarose Gelelektrophorese
isoliert.
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Das
linearisierte 3,8 kb pPRgap Vektorfragment wurde mit dem 0,8 kb
G418-Resistenz Genfragment ligiert und E.coli Top 10F' transformiert. Dabei
entstand der 4,6 kb große
Vektor pprG418, in dem das G418-Resistenzgen funktionell mit dem
GapDH-Promotor und
-Terminator aus Phaffia rhodozyma verknüpft ist (2).
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Herstellung des Expressionsvektors
pG418Sr:
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Vektor
pprG418 mit dem G418 Selektionsmarkergen wurde mit Afl II und Bam
HI geschnitten. Das dadurch erzeugte 1,9 kb DNS-Fragment, das die Expressionskassette
bestehend aus P. rhodozyma GapDH-Promotor, G418 Resistenzgen und
P. rhodozyma GapDH-Terminator
enthielt, wurde durch Agarose Gelelektrophorese isoliert.
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Vektor
pSrrDNA wurde mit Afl II und Bgl II geschnitten, das dadurch linearisierte
5,9 kb Vektorfragment durch Agarose Gelelektrophorese isoliert und
mit alkalischer Phosphatase dephosphoryliert.
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Das
1,9 kb DNS-Fragment aus dem Vektor pprG418 wurde mit dem 5,9 kb
pSrrDNA Vektorfragment ligiert und E. coli Top10 F' transformiert. Dabei
entstand der 7,8 kb große
Expressionsvektor pG418Sr (3). pG418Sr
ist ein neuer Expressionsvektor, der sich zur Transformation von
Sporidiobolus ruineniae und zur Selektion von G418-resistenten Transformanten
eignet.
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6. Beispiel
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Expressionsvektor pprHPHsr
für die
Transformation von S. ruineniae
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Vektor pPRgap:
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Verwendet
wurde das im 3. Beispiel beschriebene 3,8 kb Vektorfragment, das
durch Verdau mit Sac II, Auffüllreaktion
mit der Pfu DNS-Polymerase, Verdau mit Nco I und Dephosphorylierung
hergestellt worden war.
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Hygromycin Resistenzgen
(HPH):
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Die
Sequenz des Hygromycin Resistenzgens aus E. coli ist in der GCG-Datenbank
unter der Datei „ECAPH4" abgelegt (Kaster
et al., Nucleic Acids Res. (1983) 11, 6895–6911. Das Hygromycin Resistenzgen wurde
aus E. coli DNS durch PCR mit der Pfu DNS-Polymerase (Stratagene) und den Primern
hph1f und hph2r hergestellt. Primer hph1f und hph2r hatten folgende
DNS-Sequenz:
Primer hph1f:
5'-GAGTCATGAAAAAGCCTGAACTCAC-3' (SEQ ID NO: 13).
Primer
hph2r:
5'-TACTCTATTCCTTTGCCCTCGG-3' (SEQ ID NO: 14).
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Bei
der PCR-Reaktion entstand ein 1 kb großes DNS-Fragment, das mit Bsp
HI (im Primer hph1f enthalten) geschnitten wurde.
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Herstellung des Vektors
pprHPH:
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Das
3,8 kb große
pPRgap Vektorfragment wurde mit dem 1 kb großen DNS-Fragment des Hygromycin Resistenzgens
ligiert und E. coli Top 10F' transformiert.
Dadurch entstand der 4,8 kb große
Vektor pprHPH (4).
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Herstellung des Expressionsvektor
pHPHsr:
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Vektor
pprHPH mit dem Hygromycin B-Selektionsmarkergen wurde mit Afl II
und Bam HI geschnitten. Das dabei entstandene 2,1 kb DNS-Fragment,
das die Expressionskassette bestehend aus P. rhodozyma GapDH-Promotor,
Hygromycin B-Resistenzgen und P. rhodozyma GapDH-Terminator enthielt,
wurde durch Agarose Gelelektrophorese isoliert.
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Vektor
pSrrDNA wurde mit Afl II und Bgl II geschnitten, das dadurch linearisierte
5,9 kb Vektorfragment durch Agarose Gelelektrophorese isoliert und
mit alkalischer Phosphatase dephosphoryliert.
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Das
2,1 kb DNS-Fragment aus dem Vektor pprG418 (enthält die Expressionskassette
mit dem Hygromycin B-Resistenzgen) wurde mit dem 5,9 kb pSrrDNA
Vektorfragment ligiert und E. coli Top10 F' (Invitrogen) transformiert. Dabei entstand
der 8 kb große
Expressionsvektor pHPHsr (5). pHPHsr
ist ein neuer Expressionsvektor, der sich zur Transformation von
Sporidiobolus ruineniae und zur Selektion von Hygromycin B-resistenten
Transformanten eignet.
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7. Beispiel
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Expressionsvektor G418G5R
für die
Transformation von S. ruineniae
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Herstellung des Vektors
pG418G5:
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Vektor
pprG418 (siehe 5. Beispiel) wurde mit Afl II und Nco I geschnitten,
um den P. rhodozyma GAPDH-Promotor zu entfernen. Dabei entstand
ein 3,9 kb Vektorfragment, das durch Agarosegelelektrophorese isoliert
und mit alkalischer Phosphatase dephosphoryliert wurde.
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Genomische
DNS des S. ruineniae GAPDH-Klons gap5 (siehe 4. Beispiel) wurde
in einer PCR-Reaktion (Taq DNS-Polymerase, Qiagen Taq Core Kit)
zusammen mit den Primern srgap5 und srgap6 eingesetzt. srgap5 (forward)
bindet an den Beginn des Promotor Sequenzabschnitts, srgap6 (reverse),
an dessen Ende. Die beiden Primer hatten folgende Sequenzen:
Primer
srgap5:
5'-GATCTTAAGGAAGAGTCGCTCACTC-3' SEQ ID NO: 15
Primer
srgap6:
5'-CTTCCATGGTGAGGTTGATCCGCTG-3' SEQ ID NO: 16
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Die
Bedingungen für
die PCR-Reaktion waren: 1' 94°C, gefolgt
von 30 Zyklen zu je 30'' 94°C, 30'' 52°C, 60' 72°C und schließlich 5' 72°C. Das bei
der PCR-Reaktion gebildete 1 kb DNS-Fragment des GAPDH-Promotors
wurde isoliert und mit Afl II und Nco I geschnitten.
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Das
3,9 kb Afl II/Nco I geschnittene pprG418 Vektorfragment und das
1 kb Afl II/Nco I-geschnittene GAPDH-Promotorfragment wurden ligiert
und in E.coli Top 10F' transformiert.
Es entstand der 4,9 kb große Vektor
pGapPromG418, in dem der gap5-Promotor
mit dem G418-Resistenzgen verknüpft
war.
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Vektor
pGapPromG418 wurde mit Not I und Bam HI geschnitten, wobei das 0,4
kb P. rhodozyma GAPDH-Terminatorfragment entfernt wurde. Das 4,5
kb Vektorfragment wurde durch Agarose Gelelektrophorese isoliert
und durch Phosphatasebehandlung dephosphoryliert.
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Genomische
DNS des S. ruineniae GAPDH-Klons gap5 (siehe 4. Beispiel) wurde
in einer PCR-Reaktion (Taq DNS-Polymerase, Qiagen Taq Core Kit)
zusammen mit den Primern srgap11f und srgap12r eingesetzt. srgap11f
enthält
eine Not I Schnittstelle zur Verknüpfung mit dem 3'-Ende des G418 Resistenzgens
und enthält
die Sequenz nach dem ersten möglichen
Stop-Codon des GAPDH-Gens (siehe 4. Beispiel). srgap12r enthält eine
Bam HI Schnittstelle und stammt vom sequenzierten 3'-Ende des gap5 Klons.
Die beiden Primer hatten folgende Sequenz:
Primer srgap11f:
5'-TATGCGGCCGCTATGCGCCGTGTAAAGCGTG-3' SEQ ID NO: 17
Primer
srgap12r:
5'-TATGGRTCCCAGGGCTGATCGCTCGTTGC-3' SEQ ID NO: 18
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Die
Bedingungen für
die PCR-Reaktion waren: 1' 94°C, gefolgt
von 30 Zyklen zu je 30'' 94°C, 30'' 52°C, 30'' 72°C
und schliesslich 5' 72°C. Das bei
der PCR-Reaktion gebildete 0,42 kb DNS-Fragment des GAPDH-Promotors
wurde isoliert und mit Not I und Bam HI geschnitten.
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Das
4,5 kb Not I/Bam HI geschnittene pGapPromG418 Vektorfragment und
das 0,42 kb Not I/Bam HI geschnittene GAPDH-Terminatorfragment wurden ligiert und
in E.coli Top 10F' transformiert.
Es entstand der 4,9 kb große
Vektor pG418G5 (6), in dem der Promotor und
Terminator des Gap5 GAPDH-Klons
funktionell mit dem G418-Resistenzgen verknüpft sind.
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Herstellung des Vektors
pG418G5R:
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Aus
dem Vektor pG418G5 wurde die G418-Expressionskassette durch Verdau
mit Afl II und Bam HI als 2,3 kb großes DNS-Fragment herausgeschnitten und durch
Agarose Gelelektrophorese isoliert.
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Vektor
pSrrDNA wurde mit Afl II und Bgl II geschnitten, das _ 5,8 kb Vektorfragment
durch Agarose Gelelektrophorese isoliert und dephosphoryliert.
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Die
beiden DNS-Fragmente wurden ligiert und in E.coli Top 10F' transformiert. Es
entstand der 8,1 kb große
Vektor pG418G5R (7). pG418G5R ist ein neuartiger
Expressionsvektor, der sich zur Transformation von Hefen der Gattung
Sporidiobolus eignet.
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8. Beispiel
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Transformation
von Sporidiobolus ruineniae
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Zellen
von dem S. ruineniae Stamm Sr-1 wurden in einer Vorkultur in YPD-Medium
(28°C, 140
rpm, 2 d Anzuchtsdauer) hergestellt, wie im 1. Beispiel beschrieben.
Die Vorkultur wurde verwendet, um eine Tageskultur von 200 ml YPD-Medium
auf eine Zelldichte OD600nm von 0,2 zu beimpfen.
Die Tageskultur wurde dann bei 28°C
und 140 rpm inkubiert, bis eine Zelldichte OD600nm von
1,0–1,5
erreicht wurde.
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Die
Zellen wurden anschließend
durch Zentrifugation geerntet (10 min 3000 rpm, Heraeus Megafuge 1.0R).
Das Zellpellet wurde in 40 ml DTT-Puffer (100 mM Lithiumacetat;
10 mM Tris-HCl, pH 7,5; 10 mM Dithiotreitol, 0,6 M Mannitol) suspendiert
und 15 Min. bei 28°C
und 140 rpm inkubiert. Danach wurden die Zellen durch Zentrifugation
isoliert und das Zellpellet zweimal mit 200 ml eiskaltem 0,9 M Mannitol
gewaschen und das Zellpellet schließlich in 1 ml 0,9 M Mannitol
aufgenommen. Die so vorbereiteten Zellen wurden für die Transformation
durch Elektroporation verwendet.
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Für einen
Elektroporationsansatz wurden 100 µl Zellen mit 1–10 µg DNS (maximal
10 µl
Volumen) in einer Elektroporationsküvette gemischt und auf Eis
gekühlt.
Die DNS wurde vorher durch Verdau mit Nhe I linearisiert. Bei der
zu transformierenden DNS handelte es sich um die Vektoren pG418Sr
(5. Beispiel, G418 Selektion), pHPHsr (6. Beispiel, Hygromycin B
Selektion) und pG418G5R (7. Beispiel, G418 Selektion). In einem
Kontrollansatz wurden Zellen ohne zugesetzte DNS verwendet.
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Zur
Elektroporation wurde ein Gene Pulser der Firma BioRad verwendet.
Die Bedingungen der Elektroporation waren: Spannung 7,5 kV/cm; Kapazität 25 µF und ein
Widerstand von 200 Ohm. Die Entladungszeit betrug ca. 4 mSek.
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Nach
der Elektroporation wurde der Transformationsansatz mit 1 ml YNB-Medium
versetzt und unter leichtem Schütteln
bei 28°C über Nacht
inkubiert. Anschließend
wurden die Zellen durch Zentrifugation (2 min 13.000 rpm, Eppendorf
Mikrozentrifuge) isoliert, in 1 ml YNB-Medium aufgenommen und in
Aliquots zu je 0,25 ml auf 4 selektiven Agarplatten ausplattiert.
Selektive Agarplatten enthielten jeweils YNB-Medium mit dem entsprechenden
Antibiotikum. Bei der G418 Selektion enthielten die Agarplatten
G418 in einer Konzentration von 100–150 µg/ml (abhängig von der jeweiligen Antibiotikumscharge).
Bei der Hygromycin Selektion enthielten die Agarplatten Hygromycin
B in einer Konzentration von 60–100 µg/ml (abhängig von
der jeweiligen Antibiotikumscharge).
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Die
auf selektiven Platten ausplattierten Transformationsansätze wurden
bei 28°C
inkubiert. Kolonien von Antibiotika-resistenten Transformanten wurden nach
einer Inkubationsdauer von 5 bis 10 Tagen beobachtet.
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Erhaltene
Transformanten wurden zuerst auf selektive Platten überimpft
und bei 28°C
bebrütet,
um die Ausprägung
des Antibiotika-resistenten Phänotyps
zu bestätigen.
Von den am besten wachsenden Transfomanten wurden dann auf selektiven
Platten Reinigungsausstriche gemacht.
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Typische
Transformationsraten aus Transformationsexperimenten mit den Expressionskonstrukten pG418Sr,
pHPHsr und pG418G5R sind in Tab. 1 angegeben. Wie in Tab. 1 dargestellt,
wurden mit dem homologen Sporidiobolus GAPDH-Promotor (Konstrukt
pG418G5R) deutlich höhere
Transformationsraten erzielt als mit dem heterologen P. rhodozyma
Promotor (Konstrukte pG418Sr, pHPHsr). Zur Kontrolle des Hintergrunds
wurden in equivalenter Weise Transformationsansätze ohne DNS durchgeführt. Dabei
wurden nur im Falle der G418-Selektion Hintergrundklone beobachtet.
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Durch
die spezielle Kombination der erfindungsgemäßen Expressionsvektoren, bestehend
aus Promotor, Terminator, Antibiotikumsresistenzgen und rDNS, gelang
es in unerwarteter Weise, einen Hefestamm aus der Gattung Sporidiobolus
zu transformieren. Dieses Transformationssystem bildet die Grundlage
zur er findungsgemässen
gentechnischen Optimierung der Q10-Produktion in Sporidiobolus.
pG418sr, PG418G5R und pHPHsr sind also neuartige Expressionsvektoren,
die sich zur Transformation von S. ruineniae eignen und in Kombination
mit einem Q10-Biosynthesegen
zur Verbesserung der Q10-Produktion eingesetzt werden können.
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9. Beispiel
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Genetische
Analyse der Transformanten
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Transformanten
von Sporidiobolus ruineniae, wie im 8. Beispiel erhalten, wurden
mittels PCR und Southernblot Analyse auf die Integration der Plasmide
pG418Sr, pHPHsr, bzw. pG418G5R untersucht. Von verschiedenen Transformanten
mit den Plasmiden pG418Sr, pG418G5R, pHPHsr und als Kontrolle vom Stamm
Sr-1 wurde nach Anzucht in YPD-Medium (siehe 1. Beispiel) genomische
DNS isoliert, wie im 2. Beispiel beschrieben.
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Plasmide
pG418Sr und pG418G5R: Von den G418-resistenten Stämmen wurden
je 1 µg
der genomischen DNS und 50 ng des Plasmids pG418Sr mit Nco I und
Not I geschnitten, anschließend
durch Agarose Gelelektrophorese getrennt, auf Nylonfilter (Hybond+,
Amersham Biosciences) geblottet und mit einer DNS-Sonde hybridisiert,
die spezifisch für
das G418 Resistenzgen war.
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Die
DNS-Sonde wurde vorbereitet, indem das Plasmid pG418Sr mit Nco I
und Not I geschnitten und das dabei entstandene 0,8 kb lange DNS-Fragment
(enthält
das G418 Resistenzgen) durch präparative
Gelelektrophorese isoliert wurde. Das 0,8 kb lange G418-spezifische
DNS-Fragment wurde entsprechend den Angaben des Herstellers mit
dem AlkPhos DNS-Markierungskit der Firma Amersham Biosciences markiert.
Die Hybridisierungstemperatur für
die auf Nylonfilter (Hybond+, Amersham Biosciences) geblottete DNS
mit der markierten DNS-Sonde betrug 60°C. Zur Detektion von hybridisierter
DNS-Sonde wurde der „CDP
Star Detection-Kit" der
Firma Amersham Biosciences verwendet. Es wurden die in der Fachliteratur
und vom Hersteller beschriebenen Bedingungen für Southernblots eingehalten.
Southernblots wurden durch Autoradiographie ausgewertet. Dabei konnte
das 0,8 kb lange G418-spezifische DNS-Fragment nur in den Transformanten, nicht
jedoch in dem Sr-1 Wildtypstamm nachgewiesen werden.
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Plasmid
pHPHsr: Genomische DNS von Hygromycin-resistenten Transformanten
(jeweils 200 ng) und von S. ruineniae Sr-1 (200 ng, Negativ-Kontrolle)
sowie pHPHsr Plasmid DNS (50 ng, Positiv-Kontrolle) wurden in PCR-Reaktionen
(Taq Core Kit, Qiagen) mit den Primern hph1f (SEQ ID NO: 13) und
hph2r (SEQ ID NO: 14) eingesetzt. Die Bedingungen der PCR-Reaktion
waren: 1' 94°C gefolgt
von 30 Zyklen mit je 30'' 94°C, 30'' 55°C,
1' 72°C sowie schließlich 5' 72°C. Aliquots
der PCR-Reaktionen wurden durch Agarose Gelelektrophorese analysiert.
Das Hygromycin Resistenzgen wurde als 1 kb PCR-Fragment (siehe 6.
Beispiel) nur in Transformanten und in der pHPHsr Positivkontrolle
beobachtet, nicht dagegen in der nicht-transformierten S. ruineniae
Sr-1 Negativkontrolle.
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Diese
Ergebnisse bestätigen,
dass bei der Transformation des Stammes Sporidiobolus ruineniae
Sr-1 das G418-, bzw. das Hygromycin Resistenzgen aus den Expressionsvektoren
pG418Sr und pG418G5R, bzw. pHPHsr, in das Genom integriert worden
war und zur produktiven Expression des G418-, bzw. Hygromycin Resistenzgens
führte,
wodurch Transformanten auf G418-, bzw. Hygromycin B Antibiotikum
enthaltenden Medien wachsen konnten. Überraschenderweise wurde dabei
auch erstmals festgestellt, dass die Expressionssignale des GAPDH-Gens
aus der Basidiomyceten-Hefe Phaffia rhodozyma auch in Sporidiobolus
ruineniae funktionsfähig
sind, wenngleich die Transformationseffizienz mit dem heterologen
Expressionssignalen deutlich niedriger war (siehe 8. Beispiel).
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10. Beispiel
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RNS-Analyse
von Sporidiobolus Transformanten
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Sporidiobolus
ruineniae Sr-1 wurde mit den Expressionsvektoren pG418Sr und pG418G5R
transformiert, wie im 8. Beispiel be schrieben. Ausgewählte Klone
der Transformation wurden in YPG-Medium
kultiviert wie im 1. Beispiel beschrieben. Aus den Zellen der Anzucht
wurde RNS mit dem „pegGOLD
TriFast" Reagens (PegLab)
entsprechend den Angaben des Herstellers isoliert. RNS des heterolog
exprimierten G418 Resistenzgens wurde durch reverse Transkription,
kombiniert mit einer PCR-Reaktion (sog. RT-PCR), als cDNS nachgewiesen.
Es wurde der „SuperScriptTM II Reverse Transcriptase" RT-PCR Klonierungskit
der Fa. Invitrogen verwendet.
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RNS
wurde zuerst mit DNase I behandelt, um möglicherweise noch vorhandene
Reste von DNS zu entfernen. 500 ng der so gewonnenen RNS wurden
dann für
die RT-PCR eingesetzt und dem Protokoll des Herstellers für den RT-PCR
Klonierungskit gefolgt. Die auf diese Weise gewonnene cDNS wurde
in PCR-Reaktionen (Taq Core Kit, Qiagen) mit den Primern Gres1f
und Gres2r eingesetzt, um das G418-Resistenzgen nachzuweisen. Die
Primer Gres1f und Gres2r stammten vom 5'-, bzw. 3'-Ende des 0,8 kb G418-Resistenzgens (siehe
5. Beispiel) und hatten folgende Sequenzen:
Primer Gres1f:
Gres1f:
5'-GGTAAGGAAAAGACTCACGT-3' (SEQ ID NO: 19).
Primer
Gres2r:
Gres2r: 5'-TTAGAAAAACTCATCGAGCATC-3' (SEQ ID NO: 20).
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RT-PCR
Reaktionen wurden mit RNS-Proben, die aus dem Wildtypstamm S. ruineniae
Sr-1 sowie aus G418-resistenten Klonen der Transformation von S.
ruineniae mit den Expressionsvektoren pG418Sr, bzw. pG418G5R isoliert
worden waren, durchgeführt.
Die cDNS-Produkte aus der RT-PCR wurden durch Agarose Gelelektrophorese
analysiert. In RNS der G418-resistenten Transformanten konnte das
erwartete 0,8 kb cDNS-Fragment nachgewiesen werden, dagegen nicht
in RNS aus nicht-transformierten S. ruineniae Sr-1 Zellen.
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Dieses
Ergebnis zeigt, dass S. ruineniae mit den erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
pG418Sr, pG418G5R und pHPHsr trans formiert werden kann, was in der
funktionellen Expression eines heterologen Gens resultiert.
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11. Beispiel
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Phänotypische
Analyse von Sporidiobolus Transformanten
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G418-resistente
Transformanten von S. ruineniae Stamm Sr-1 wurden auf G418-selektiven
YNB-Platten gereinigt. Gereinigte Stämme wurden zur Anzucht in Schüttelkolben
verwendet. Anzuchtsmedien waren YNB-Medium (nicht selektiv) und
YNB-Medium mit G418 (selektiv). Anzuchtsbedingungen waren 28°C auf einem
Orbitalschüttler
(Infors, 140 rpm). Das Zellwachstum wurde durch photometrische Bestimmung
der Zelldichte OD bei 600 nm gemessen. Als Kontrollstamm wurde nicht
transformierter S. ruineniae Sr-1 verwendet. Das Ergebnis ist in
Tab. 2 (Zellwachstum nach sechs Tagen Anzucht) aufgeführt. Während alle
Stämme
in nichtselektivem Medium gutes Zellwachstum aufwiesen (Spalte YNB
ohne G418 in Tab. 2), konnte beim Wildtypstamm in selektivem Medium,
wie erwartet, kein Wachstum beobachtet werden. Transformanten hingegen konnten
nach einer anfänglichen
Lag-Phase von ca. zwei Tagen auch auf selektivem Medium wachsen.
Dies zeigt, dass das G418-Resistenzgen in transformierten S. ruineniae
Stämmen
funktionsfähig
exprimiert wird, was zur Inaktivierung des G418-Antibiotikums und
zum Wachstum der Transformanten führt.
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Dieser
Versuch zeigt, dass S. ruineniae transformiert werden kann und unter
Kontrolle des homologen S. ruineniae GAPDH-Promotors, bzw. des heterologen P. rhodozyma
GAPDH-Promotors ein heterologes Gen in aktiver Form exprimiert wird,
was den Transformanten einen Antibiotika-resistenten Phänotyp verleiht. SEQUENZPROTOKOLL