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Hintergrund
der Erfindung
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Methylotrophe
Hefen sind diejenigen Hefen, die in der Lage sind, Methanol als
einzige Quelle für
Kohlenstoff und Energie zu verwenden. Hefearten, die die biochemischen
Stoffwechselwege aufweisen, die notwendig für die Methanolverwertung sind,
werden in vier Gattungen eingeteilt, Hansenula, Pichia, Candida
und Torulopsis. Diese Gattungen sind in gewisser Weise künstlich,
da ihnen Zellmorphologie und Wachstumscharakteristiken zu Grunde
gelegt wurden und sie keine engen genetischen Beziehungen reflektieren
(Billon-Grand, Mycotaxon 35: 201-204, 1989; Kurtzman, Mycologia
84: 72-76, 1992). Darüber
hinaus sind nicht alle Arten innerhalb dieser Gattungen in der Lage,
Methanol als eine Quelle für
Kohlenstoff und Energie zu nutzen. Als eine Konsequenz aus dieser
Klassifikation gibt es große
Unterschiede in der Physiologie und dem Metabolismus zwischen individuellen
Arten einer Gattung.
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Methylotrophe
Hefen sind attraktive Kandidaten für die Verwendung bei rekombinanten
Proteinproduktionssystemen. Von einigen methylotrophen Hefen wurde
gezeigt, dass sie schnell zu einer großen Biomasse auf definierten
Minimal-Medien wachsen. Bestimmte Gene von methylotrophen Hefen
werden unter induzierten oder dereprimierten Bedingungen dicht reguliert
und hoch exprimiert, was nahe legt, dass Promotoren dieser Gene
nützlich
für die
Herstellung von Polypeptiden mit kommerziellem Wert sein könnten. Siehe
zum Beispiel Faber et al., Yeast 11: 1331, 1995; Romanos et al.,
Yeast 8: 423, 1992 und Cregg et al., Bio/Technoloav 11: 905, 1993.
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Die
Entwicklung von methylotrophen Hefen als Wirte für die Verwendung bei rekombinanten
Produktionssystemen war langsam, was zum Teil darauf zurückzuführen war,
dass ein Mangel an geeigneten Materialien (z.B. Promotoren, selektierbaren
Markern und mutierten Wirtszellen) und Verfahren (z.B. Transformationstechniken)
vorlag. Die am weitesten entwickelten methylotrophen Wirtsysteme
verwenden Pichia pastoris und Hansenula polymorpha (Faber et al.,
Curr. Genet. 25: 305-310, 1994; Cregg et al., ibid.; Romanos et
al., ibid.; US-Patent Nr. 4,855,242; US-Patent Nr. 4,857,467; US-Patent
Nr. 4,879,231 und US-Patent Nr. 4,929,555).
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Es
bleibt ein Bedarf auf dem Fachgebiet an Verfahren für die Transformation
zusätzlicher
Arten methylotropher Hefen und für
die Verwendung transformierter Zellen, um Polypeptide von wirtschaftlicher
Bedeutung, einschließlich
kommerzieller Enzyme und pharmazeutischer Proteine, herzustellen.
Die vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen und Verfahren,
die bei diesen Prozessen nützlich
sind, wie auch andere, verwandte Vorteile bereit.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren für die Herstellung von Pichia
methanolica-Zellen,
die auxotroph für
Adenin sind, bereit. Die Verfahren umfassen die Schritte der (a)
(Exposition der P. methanolica-Zellen gegenüber mutagenisierenden Bedingungen;
(b) Kultivierung der Zellen aus Schritt (a) in einem reichen Medium,
um die Etablierung und die Replikation von Mutationen in zumindest
einem Teil der Zellen zu ermöglichen;
(c) Kultivierung der Zellen aus Schritt (b) in einem Kulturmedium,
dem es an assimilierbarem Stickstoff mangelt, um zelluläre Stickstoffspeicher
aufzubrauchen; (d) Kultivierung der Zellen aus Schritt (c) in einem
definierten Kulturmedium, das eine anorganische Stickstoffquelle
und eine Menge an Nystatin umfasst, die ausreicht, um wachsende
P. methanolica-Zellen zu töten,
um Zellen, die auxotroph für
Adenin sind, zu selektieren und (e) Kultivierung der selektierten
Zellen aus Schritt (d) in einem reichen Kulturmedium. Bei einer
Ausführungsart
der Erfindung werden die selektierten Zellen aus Schritt (e) auf
ein definiertes Medium replikaplattiert und kultiviert, um die Gegenwart
einer auxotrophen Mutation zu bestätigen. Die selektierten Zellen
sind für Adenin
auxotroph. Bei einer verwandten Ausführungsart weisen die selektierten
Zellen einen Mangel an Phosphoribosyl-5-aminoimidazolcarboxylase
auf. Bei zusätzlichen
Ausführungsarten
umfassen die mutagenisierenden Bedingungen die Exposition gegenüber ultraviolettem
Licht oder die Exposition gegenüber
einem chemischen Mutagen. Bei einer weiteren Ausführungsart
umfasst die anorganische Stickstoffquelle Ammoniumionen.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden bei Bezugnahme auf die folgende
ausführliche
Beschreibung und die beigefügten
Zeichnungen offensichtlich werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 veranschaulicht
die Effekte der Feldstärke
und Pulsdauer auf die Elektroporationseffizienz von P. methanolica.
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2 ist
ein schematisches Diagramm eines Rekombinationsereignisses zwischen
Plasmid pCZR140 und genomischer P. methanolica-DNA.
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3 ist
ein schematisches Diagramm eines Rekombinationsereignisses zwischen
Plasmid pCZR137 und genomischer P. methanolica-DNA.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Vor
der ausführlicheren
Darlegung der Erfindung wird es nützlich sein, bestimmte, hier
verwendete Begriffe zu definieren:
Ein "DNA-Konstrukt" ist ein DNA-Molekül, entweder einzel- oder doppelsträngig, das
durch eine menschliche Intervention modifiziert wurde, um Segmente
von DNA zu enthalten, die in einer Anordnung kombiniert und nebeneinander
gestellt werden, die in der Natur nicht existiert.
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„Frühes Log-Phasen-Wachstum" ist diejenige Phase
des Zellwachstums in Kultur, wenn die Zellkonzentration bei 2 × 106 Zellen/ml bis 8 × 106 Zellen/ml
liegt.
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„Heterologe
DNA" bezeichnet
ein DNA-Molekül
oder eine Population von DNA-Molekülen, die
in einer gegebenen Wirtszelle nicht vorkommen. DNA-Moleküle, die
heterolog zu einer bestimmten Wirtszelle sind, können von den Wirtszellarten
stammende DNA umfassen, so lange diese Wirts-DNA mit nicht vom Wirt
stammender DNA kombiniert ist. Zum Beispiel wird ein DNA-Molekül, das ein
nicht vom Wirt stammendes DNA-Segment enthält, das ein Polypeptid kodiert,
das operabel an ein Wirts-DNA-Segment
gebunden ist, umfassend einen Transkriptionspromotor, als ein heterologes
DNA-Molekül
betrachtet.
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Ein „höherer eukaryoter" Organismus ist ein
multizellulärer
eukaryoter Organismus. Die Bezeichnung umfasst sowohl Pflanzen wie
auch Tiere.
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„Integrative
Transformanten" sind
Zellen, in die heterologe DNA eingeführt wurde, wobei die heterologe
DNA in die genomische DNA der Zellen integriert wurde.
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„Lineare
DNA" bezeichnet
DNA-Moleküle
mit freien 5'- und
3'-Enden, das heißt nicht-zirkuläre DNA-Moleküle. Lineare
DNA kann aus geschlossenen zirkulären DNA-Molekülen, wie Plasmiden, durch enzymatischen
Verdau oder physikalische Unterbrechung hergestellt werden.
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Der
Begriff "operabel
gebunden" weist
darauf hin, dass DNA-Segmente so angeordnet sind, dass sie für ihre beabsichtigten
Zwecke zusammenwirken, zum Beispiel, dass die Transkription bei
dem Promotor beginnt und durch das Kodierungssegment bis zu dem
Terminator voranschreitet.
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Der
Begriff „Promotor" wird hier im Sinne
seiner auf dem Fachgebiet bekannten Bedeutung verwendet, um einen
Teil eines Genes zu bezeichnen, das DNA-Sequenzen beinhaltet, die
für die
Bindung von RNA-Polymerase und den Start der Transkription sorgen.
Promotor-Sequenzen werden gewöhnlich,
aber nicht immer, in den nichtkodierenden 5'-Regionen von Genen gefunden. Sequenzelemente
innerhalb von Promotoren, die bei dem Start der Transkription wirken,
werden häufig
durch Consensus-Nukleotidsequenzen
charakterisiert. Diese Promotorbindungselemente beinhalten RNA-Polymerasebindungsorte;
TATA-Sequenzen; CAAT-Sequenzen; differenzierungsspezifische Elemente
(DSEs; McGehee et al., Mol. Endocrinol. 7: 551-560, 1993); zyklische
AMP-Reaktionselemente (CREs); Serum-Reaktionselemente (SREs; Treisman,
Seminars in Cancer Biol. I:47-58, 1990); Glukokorticoid-Reaktionselemente
(GREs) und Bindungsorte für
Transkriptionsfaktoren, wie CRE/ATF (O'Reilly et al., J. Biol. Chem. 267:19938-19943,
1992), AP2 (Ye et al., J. Biol. Chem. 269: 25728-25734, 1994), SP1,
cAMP-Reaktions-Bindungsprotein (CREB; Loeken, Gene Expr. 3:253-264,
1993) und Octamerfaktoren. Siehe im Allgemeinen Watson et al., Hrsg.,
Molecular Biology of the Gene, 4. Aufl., The Benjamin/Cummings Publishing
Company, Inc., Menlo Park, CA 1987 und Lemaigre und Rousseau, Biochem J.
303:1-14,1994.
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Eine „reprimierende
Kohlenstoffquelle" ist
eine metabolisierbare, Kohlenstoff enthaltende Verbindung, die,
wenn sie nicht limitiert ist, die Expression in einem Organismus
von Genen, die für
den Katabolismus anderer Kohlenstoffquellen benötigt werden, unterdrückt. Mit „limitiert" meint man, dass
die Kohlenstoffquelle nicht verfügbar
ist oder in einer solchen Geschwindigkeit verfügbar wird, dass sie sofort
konsumiert wird, und daher die vorherrschende Konzentration der
Kohlenstoffquelle in einem Organismus effektiv null ist.
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Reprimierende
Kohlenstoffquellen, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
beinhalten Hexosen und Ethanol. Glucose wird besonders bevorzugt.
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„Reiche" Kulturmedien sind
solche Kulturmedien, die auf komplexen Nährstoffquellen basieren, typischerweise
Gewebeextrakten oder Proteinhydrolysaten. Reiche Medien variieren
in der Zusammensetzung von Charge zu Charge aufgrund von Variationen
in der Zusammensetzung der Nährstoffquellen.
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Wie
oben bemerkt, stellt die vorliegende Erfindung Verfahren für die Herstellung
von Pichia methanolica-Zellen, die für Adenin auxotroph sind, bereit.
Auxotrophe Adenin-Mutanten
von P. methanolica können
sowohl mit homologer DNA (DNA von den Wirtsarten) wie auch mit heterologer
DNA transformiert werden und die resultierenden Transformanten können in
einer großen
Zahl verschiedener biologischer Anwendungen verwendet werden. Die
mutierten Zellen der vorliegenden Erfindung sind besonders gut für die Transformation
mit heterologer DNA geeignet, deren transformierte Zellen für die Produktion
von Polypeptiden und Proteinen, einschließlich Polypeptiden und Proteinen
höherer
Organismen, einschließlich
Menschen, verwendet werden können.
P. methanolica-Zellen, die für
Adenin auxotroph sind, können
mit anderen DNA-Molekülen,
einschließlich
DNA-Bibliotheken und synthetischen DNA-Molekülen, transformiert werden.
Die Erfindung stellt so Wirtszellen bereit, die verwendet werden
können,
um genetisch unterschiedliche Bibliotheken zu exprimieren, um Produkte
herzustellen, die auf neuartige biologische Aktivitäten gescreent
werden, die als Ziele für
das Screening von Verbindungsbibliotheken gestaltet werden können und
die genetisch modifiziert werden können, um ihre Nützlichkeit
bei anderen Prozessen zu steigern.
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Zellen,
die mit heterologer DNA transformiert werden sollen, besitzen gewöhnlich eine
Mutation, die mit einem Gen (einem „selektierbaren Marker") auf dem heterologen
DNA-Molekül komplementiert
werden kann. Dieser selektierbare Marker erlaubt es den transformierten
Zellen, unter Bedingungen zu wachsen, unter denen untransformierte
Zellen sich nicht vermehren können
(„selektive
Bedingungen"). Die
allgemeinen Prinzipien der Selektion sind auf dem Fachgebiet gut
bekannt. Häufig
verwendete selektierbare Marker sind Gene, die Enzyme kodieren,
die für
die Synthese von Aminosäuren
oder Nukleotiden notwendig sind. Zellen, die Mutationen in diesen
Genen aufweisen (auxotrophe Mutanten), können in Medien, denen es an
der spezifischen Aminosäure
oder dem Nukleotid mangelt, nicht wachsen, außer die Mutation wird durch
den selektierbaren Marker komplementiert. Die Verwendung von solchen „selektiven" Kulturmedien sichert
die stabile Erhaltung der heterologen DNA in der Wirtszelle. Ein
bevorzugter selektierbarer Marker von diesem Typ für die Verwendung
bei Pichia methanolica ist ein P. methanolica ADE2-Gen, das Phosphoribosyl-5-aminoimidazolcarboxylase
kodiert (AIRC; EC 4.1.1.21). Das ADE2-Gen erlaubt es der Zelle in
Abwesenheit von Adenin zu wachsen, wenn es in eine ADE2-Wirtszelle
transformiert wird. Der Kodierungsstrang einer repräsentativen
P. methanolica ADE2-Gensequenz wird in SEQ ID NO:1 gezeigt. Die
dargestellte Sequenz beinhaltet 1006 Nukleotide von nicht-kodierender
5'-Sequenz und 442
Nukleotide von nicht-kodierender 3'-Sequenz, mit dem Start-ATG-Codon bei
den Nukleotiden 1007-1009. Ein DNA-Segment, das die Nukleotide 407-2851
umfasst, kann als ein selektierbarer Marker verwendet werden, obwohl
längere
oder kürzere
Segmente verwendet werden können, solange
der Kodierungsteil an Promotor- oder Terminator-Sequenzen operabel gebunden ist. Die
Fachleute auf dem Gebiet werden erkennen, dass diese oder andere
Sequenzen, die hier bereitgestellt werden, einzelne Allele der zugehörigen Gene
darstellen und dass man erwartet, dass es allele Variation gibt.
Es kann jedes funktionelle ADE2-Allel verwendet werden. Andere Ernährungsmarker,
die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, beinhalten
die P. methanolica ADE1-, HIS3- und LEU2-Gene, die die Selektion
in der Abwesenheit von Adenin, Histidin bzw. Leucin ermöglichen.
Heterologe Gene, wie Gene von anderen Pilzen, können auch als selektierbare
Marker verwendet werden. Für
industrielle Anwendungen in großem
Maßstab, wo
es erwünscht
ist, die Verwendung von Methanol zu minimieren, wird es bevorzugt,
Wirtszellen zu verwenden, in denen beide Methanolverwertungsgene
(AUG1 und AUG2) deletiert sind. Für die Herstellung sezernierter
Proteine werden Wirtszellen, denen es an vakuolären Protease-Genen (PEP4 und
PR81) mangelt, bevorzugt. Genmangel-Mutanten können durch bekannte Verfahren,
wie ortsgerichtete Mutagenese, hergestellt werden. P. methanolica-Gene
können
auf der Grundlage von Homologie zu ihren Saccaromyces cerevisiae-Gegenstückgenen
geklont werden. Dem hier offenbarten ADE2-Gen wurde seine Bezeichnung
auf der Grundlage solcher Homologie gegeben.
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Stämme von
Pichia methanolica sind von der American Type Culture Collection
(Rockville, MD) und anderen Quellen erhältlich und können als
Ausgangsmaterialien bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Um Mutanten von P. methanolica, die auxotroph für Adenin sind, herzustellen,
werden die Zellen zuerst mutagenisierenden Bedingungen, sprich Umgebungsbedingungen,
die genetische Mutationen in den Zellen hervorrufen, ausgesetzt.
Die Verfahren für
die Mutagenisierung von Zellen sind auf dem Fachgebiet gut bekannt
und beinhalten chemische Behandlung, Aussetzen gegenüber ultraviolettem
Licht, Aussetzen gegenüber
Röntgenstrahlen
und retrovirale Insertionsmutagenese. Chemische Mutagene beinhalten
Ethylmethansulfonat (EMS), N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin,
2-Methoxy-6-chlor-9-[3-(ethyl-2-chlorethyl)aminopropylamino]acridin·2HCl,
5-Bromuracil, Acridin und Aflatoxin. Siehe Lawrence, Methods Enzymol.
194: 273-281, 1991. Der Anteil der erhaltenen mutagenisierten Zellen
ist eine Funktion der Stärke
oder der Menge eines mutagenisierenden Wirkstoffes, dem die Zellen
ausgesetzt werden. Ein niedriger Spiegel an Mutagen erzeugt einen
kleinen Anteil mutierter Zellen: Höhere Spiegel an Mutagen erzeugen
einen höheren
Anteil mutierter Zellen, aber töten
auch mehr Zellen. Es ist daher notwendig, die Mutagene und das Absterben
so auszubalancieren, dass eine vernünftige Anzahl von mutierten
Zellen erhalten wird. Die Ausbalancierung wird im Allgemeinen empirisch
durchgeführt,
indem die Zellen verschiedenen Bedingungen ausgesetzt werden, um
eine Absterbekurve festzulegen. Im Allgemeinen werden die Zellen
mutagenisierenden Bedingungen ausgesetzt und für einen Tag kultiviert, wonach
sie gemäß Standard-Assayverfahren
auf Lebensfähigkeit
getestet werden. Bei der vorliegenden Erfindung wird es vorgezogen,
einen Grad an Mutagenese zu verwenden, der in 10-20%iger Mortalität resultiert,
obwohl ein Fachmann auf dem Gebiet erkennen wird, dass dieser Wert
je nach Notwendigkeit angepasst werden kann, zum Beispiel wenn mit
einer großen
Anzahl von Zellen gearbeitet wird.
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Mutagenisierte
Zellen werden dann in einem reichen Medium kultiviert, um den Mutationen
zu erlauben, etabliert und zumindest in einem Teil der Zellpopulation
repliziert zu werden. Dieser Schritt erlaubt Zellen, in denen das
Genom verändert
worden ist, die Mutation zu replizieren und auf ihre Nachkommen
weiterzugeben, wodurch die Mutation innerhalb der Population etabliert
wird.
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Die
Zellen werden dann auf ein Kulturmedium, dem es an assimilierbaren
Stickstoff mangelt, transferiert, so dass die zellulären Stickstoffspeicher
aufgebraucht werden. Mit "an
assimilierbarem Stickstoff mangelnd" ist gemeint, dass es dem Medium an
einer Menge von Stickstoff mangelt, die ausreicht, um das Wachstum
der Zellen zu unterstützen.
Die Erschöpfung
zellulärer
Stickstoffspeicher wird im Allgemeinen ungefähr 12 bis 24 Stunden Inkubation
erfordern, wobei 16 Stunden unter gewöhnlichen Bedingungen ausreichen.
Nach Erschöpfung
der Stickstoffspeicher werden die Zellen in einem definierten Kulturmedium,
das eine anorganische Stickstoffquelle und eine Menge an Nystatin
(Mycostatin) umfasst, die ausreicht, um wachsende P. methanolica-Zellen
zu töten,
kultiviert. Bevorzugte anorganische Stickstoffquellen sind diejenigen,
die Ammoniumionen, wie Ammoniumsulfat, umfassen. Im Allgemeinen
wird das Medium 10-200
mMol Ammonium, vorzugsweise ungefähr 60 mMol Ammonium, enthalten.
Nystatin wird in einer Konzentration von 0,1 bis 100 mg/l, vorzugsweise
0,5 bis 20 mg/l, besser ungefähr
2 mg/l (10 Einheiten/l) eingeschlossen. Die Behandlung mit Nystatin
wird für
10 Minuten bis sechs Stunden, vorzugsweise ungefähr 1 Stunde, durchgeführt. Diejenigen,
die auf dem Fachgebiet bewandert sind, werden erkennen, dass die
tatsächliche
Antibiotikakonzentration und Expositionszeit, die erforderlich ist,
um prototrophe Zellen zu töten,
einfach empirisch bestimmt werden kann und bestimmte Anpassungen
notwendig sein können,
um Variationen in der spezifischen Aktivität zwischen einzelnen Chargen
von Antibiotikum zu kompensieren. Durch Erschöpfung der zellulären Stickstoffspeicher
und dann Kultivierung der Zellen in einem definierten Medium, das
eine anorganische Stickstoffquelle und Nystatin enthält, bleiben
Zellen, die auxotroph für
Adeninbiosynthese sind, am Leben, da sie in dem definierten Medium nicht
wachsen können.
Wachsende Zellen werden durch Nystatin getötet. Nach der antibiotischen
Behandlung werden die Zellen auf ein reiches Kulturmedium übertragen.
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Auxotrophe
Adeninmutationen werden durch Bestimmung der Nahrungsansprüche der
behandelten Zellen bestätigt
und charakterisiert. Allgemein wird Replikaplattierung für diese
Bestimmung verwendet. Die Zellen werden sowohl auf reiches wie auch
auf Medien, denen es an bestimmten Nährstoffen mangelt, plattiert. Zellen,
die auf bestimmten Platten nicht wachsen, sind auxotroph für Adenin.
Komplementierungsanalyse kann für
die weitere Charakterisierung verwendet werden.
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Heterologe
DNA kann in die P. methanolica-Zellen durch irgendeines von verschiedenen
bekannten Verfahren eingeführt
werden, einschließlich
Lithiumtransformation (Hiep et al., Yeast 9: 1189-1197, 1993; Tarutina
und Tolstorukov, Abst. of the 15th International Specialized Symposium
on Yeasts, Riga (USSR), 1991, 137; Ito et al., J. Bacteriol. 153:
163, 1983; Bogdanova et al., Yeast 11: 343, 1995), Sphäroblasttransformation (Beggs,
Nature 275: 104, 1978; Hinnen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
75: 1929, 1978; Cregg et al., Mol. Cell. Biol. 5: 3376, 1985), Gefrier-/Auftau-Polyethylenglykol-Transformation
(Pichia Expression Kit Instruction Manual, Invitrogen Corp., San
Diego, CA, Cat. No. K1710-01) oder Elektroporation, wobei das letztere
Verfahren vorgezogen wird. Elektroporation ist der Vorgang der Verwendung
eines gepulsten elektrischen Feldes, um transient Zellmembranen
durchlässig
zu machen, was es Makromolekülen
wie DNA erlaubt, in die Zellen zu passieren. Elektroporation wurde
für die
Verwendung mit Säugetier-
(z.B. Neumann et al., EMBO J. 1: 841-845, 1982) und Pilz- (z.B.
Meilhoc et al., Bio/Technoloay 8: 223-227, 1990) -Wirtszellen beschrieben.
Der tatsächliche
Mechanismus, durch den die DNA in die Zellen transferiert wird,
wird jedoch nicht genau verstanden. Für die Transformation von P.
methanolica wurde herausgefunden, dass Elektroporation überraschend effizient
ist, wenn die Zellen einem exponentiell abfallenden, gepulsten elektrischen
Feld mit einer Feldstärke von
2,5 bis 4,5 kV/cm und einer Zeitkonstante (τ) von ungefähr 1 bis 40 Millisekunden ausgesetzt
werden. Die Zeitkonstante τ wird
als die Zeit definiert, die erforderlich ist, damit die anfängliche
Spitzenspannung V0 auf einen Wert von V0/e fällt.
Die Zeitkonstante kann als das Produkt des Gesamtwiderstandes und
der Kapazität des
Pulskreises, sprich τ =
R × C,
berechnet werden. Typischerweise sind Widerstand und Kapazität entweder voreingestellt
oder sie können
durch den Anwender ausgewählt
werden, abhängig
von den Elektroporationsgeräten,
die ausgewählt
werden. Auf jeden Fall werden die Geräte in Übereinstimmung mit der Anleitung
des Herstellers konfiguriert, um Feldstärke und Abfallparameter, wie
oben offenbart wird, bereitzustellen. Elektroporationsgeräte sind
von kommerziellen Anbietern erhältlich
(z.B. BioRad Laboratories, Hercules, CA).
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DNA-Moleküle für die Verwendung
bei der Transformation von P. methanolica werden im Allgemeinen als
doppelsträngige
zirkuläre
Plasmide, die vorzugsweise vor der Transformation linearisiert werden,
hergestellt. Für
Polypeptid- oder Proteinproduktion werden die DNA-Moleküle, zusätzlich zu
dem oben offenbarten selektierbaren Marker, eine Expressionskassette,
die einen Transkriptionspromotor umfasst, ein DNA-Segment (z.B.
eine cDNA), die das Polypeptid oder Protein von Interesse codiert,
und einen Transkriptionsterminator mit einschließen. Diese Elemente sind operabel
gebunden, um für
die Transkription des DNA-Segmentes von Interesse zu sorgen. Es
wird bevorzugt, dass der Promotor und Terminator von einem P. methanolica-Gen stammt.
Nützliche
Promotoren beinhalten diejenigen von konstitutiven und Methanol-induzierbaren
Promotoren. Promotorsequenzen sind im Allgemeinen innerhalb 1,5
kb stromaufwärts
der Codierungssequenz eines Genes enthalten, oft innerhalb 1 kb
oder weniger. Im Allgemeinen sind regulierte Promotoren, aufgrund
der Gegenwart von regulatorischen Elementen, größer als konstitutive Promotoren.
Methanol-induzierbare Promotoren, die sowohl positive wie auch negative
regulatorische Elemente beinhalten, können sich über mehr als 1 kb stromaufwärts von
dem Start-ATG erstrecken. Promotoren werden durch Funktion identifiziert
und können
gemäß bekannten
Verfahren geklont werden.
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Ein
besonders bevorzugter Methanol-induzierbarer Promotor ist derjenige
eines P. methanolica-Alkohol-Verwertungsgens. Eine repräsentative
Codierungsstrang-Sequenz eines solchen Genes, AUG1, wird in SEQ
ID NR:2 gezeigt. Innerhalb SEQ ID NR:2 liegt das Start-ATG-Codon
bei den Nukleotiden 1355-1357. Die Nukleotide 1-23 von SEQ ID NR:2
sind non-AUG1-Polylinkersequenz. Es wird besonders bevorzugt, als
einen Promotor ein Segment zu verwenden, das die Nukleotide 24-1354
von SEQ ID NR:2 umfasst, obwohl zusätzliche stromaufwärts gelegene
Sequenz eingeschlossen werden kann. P. methanolica enthält ein zweites
Alkohol-Verwertungsgen, AUG2, dessen Promotor verwendet werden kann.
Eine partielle DNA-Sequenz eines AUG2-Klons wird in SEQ ID NR:9
gezeigt. AUG2-Promotorsegmente, die verwendet werden, werden im
Allgemeinen die Nukleotide 91-169 von SEQ ID NR:9 umfassen, obwohl
von kleineren Verkürzungen
an dem 3'-Ende nicht
erwartet wird, dass sie die Promotorfunktion aufheben. Andere nützliche
Promotoren beinhalten diejenigen der Dihydroxyacetonsynthase (DHAS)-,
Formatdehydrogenase (FMD)- und Katalase (CAT)- Gene. Gene, die diese
Enzyme von anderen Arten codieren, wurden beschrieben und ihre Sequenzen
sind erhältlich (z.B.
Janowicz et al., Nuc. Acids Res. 13: 2043, 1985; Hollenberg und
Janowicz, EPO-Veröffentlichung
0 299 108; Didion und Roggenkamp, FEBS Lett. 303: 113, 1992). Gene,
die diese Proteine codieren, können
unter Verwendung der bekannten Sequenzen als Sonden oder durch vergleichende
Anordnung bekannter Sequenzen, Entwicklung von Primern, die auf
der Anordnung basieren, und Amplifizierung von P. methanolica-DNA durch
die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) geklont werden.
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Konstitutive
Promotoren sind diejenigen, die nicht durch Umgebungsbedingungen
aktiviert oder inaktiviert werden; sie sind immer transkriptionell
aktiv. Bevorzugte konstitutive Promotoren beinhalten diejenigen von
Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase-, Triosephosphatisomerase-
und Phosphoglyceratkinase-Genen von P. methanolica. Diese Gene können durch
Komplementierung in einer Wirtszelle, wie einer Saccharomyces cerevisiae-Zelle,
mit einer Mutation in dem Gegenstückgen geklont werden. Mutanten
dieser Art sind auf dem Fachgebiet gut bekannt. Siehe zum Beispiel
Kawasaki und Fraenkel, Biochem. Biophys. Res. Comm. 108: 1107-1112,
1982; McKnight et al., Cell 46: 143-147, 1986; Aguilera und Zimmermann,
Mol. Gen. Genet. 202: 83-89, 1986.
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Die
DNA-Moleküle
werden weiter einen selektierbaren Marker enthalten, um die Identifikation,
Selektion und Erhaltung von Transformanten zu ermöglichen.
Die DNA-Moleküle können weiter
zusätzliche
Elemente, wie einen Ursprung der Replikation und einen selektierbaren
Marker, enthalten, die die Amplifikation und Erhaltung der DNA in
einem wechselnden Wirt (z.B. E. coli) erlauben. Um die Integration
der DNA in das Wirtschromosom zu erleichtern, wird es bevorzugt,
dass das gesamte Expressionssegment, umfassend das Promotor-Gen
von Interesse – Terminator
plus selektierbarem Marker, an beiden Enden durch Wirts-DNA-Sequenzen
flankiert wird. Dies wird bequem durch Einschluss einer 3'-untranslatierten
DNA-Sequenz an dem stromabwärts
gelegenem Ende des Expressionssegmentes und sich Verlassen auf die
Promotorsequenz an dem 5'-Ende
erreicht. Wenn lineare DNA verwendet wird, wird das Expressionssegment
durch Spaltungsorte flankiert werden, um die Linearisierung des
Moleküls
und Trennung des Expressionssegmentes von anderen Sequenzen (z.B.
einem bakteriellen Ursprung der Replikation und selektierbaren Marker)
zu erlauben. Solch bevorzugte Spaltungsorte sind diejenigen, die
durch Restriktionsendonukleasen, die selten innerhalb einer DNA-Sequenz
schneiden, wie diejenigen, die Acht-Basen-Zielsequenzen erkennen
(z.B. Not I), erkannt werden.
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Proteine,
die in P. methanolica hergestellt werden können, beinhalten Proteine von
gewerblichem und pharmazeutischem Interesse. Solche Proteine beinhalten
höhere
eukaryote Proteine von Pflanzen und Tieren, insbesondere von Wirbeltieren
wie Säugetieren,
obwohl bestimmte Proteine von Mikroorganismen auch von großem Wert
sind. Proteine, die unter Verwendung der auxotrophen Mutanten, die
bei der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, hergestellt werden
können,
beinhalten Enzyme wie Lipasen, Cellulasen und Proteasen; Enzyminhibitoren,
einschließlich
Proteaseinhibitoren; Wachstumsfaktoren wie Thrombozyten-Wachstumsfaktor,
Fibroblasten-Wachstumsfaktoren
und epidermalem Wachstumsfaktor; Cytokine wie Erythropoetin und
Thrombopoetin und Hormone wie Insulin, Leptin und Glucagon.
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Für die Polypeptidproduktion
werden P. methanolica-Zellen in einem Medium, das angemessene Quellen
für Kohlenstoff,
Stickstoff und Spurenelemente umfasst, bei einer Temperatur von
ungefähr
25°C bis 35°C kultiviert.
Flüssige
Kulturen werden mit ausreichender Belüftung durch konventionelle
Mittel, wie Schütteln
kleiner Kolben oder Anschwänzen
von Fermentoren, versorgt. Ein bevorzugtes Kulturmedium ist YEPD (Tabelle
1). Die Zellen können
durch Verdünnung
in frisches Kulturmedium überführt werden
oder für
kurze Zeiträume
auf Platten unter Tiefgefrierung gelagert werden. Für langfristige
Lagerung werden die Zellen vorzugsweise in einer 50%igen Glycerollösung bei –70°C aufbewahrt.
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Tabelle 1
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YEPD
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- 2% D-Glucose
- 2% BactoTM-Pepton (Difco Laboratories,
Detroit, MI)
- 1 % BactoTM-Hefeextrakt (Difco Laboratories)
- 0,004% Adenin
- 0,006% L-Leucin
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ADE D
-
- 0,056% -Ade-Trp-Thr-Pulver
- 0,67% Hefe-Stickstoffbasis ohne Aminosäuren
- 2% D-Glucose
- 0,5% 200X Tryptophan, Threoninlösung
-
ADE DS
-
- 0,056% -Ade-Trp-Thr-Pulver
- 0,67% Hefe-Stickstoffbasis ohne Aminosäuren
- 2% D-Glucose
- 0,5% 200X Tryptophan, Threoninlösung
- 18,22% D-Sorbitol
-
LEU D
-
- 0,052% -Leu-Trp-Thr-Pulver
- 0,67% Hefe-Stickstoffbasis ohne Aminosäuren
- 2% D-Glucose
- 0,5% 200X Tryptophan, Threoninlösung
-
HIS D
-
- 0,052% -His-Trp-Thr-Pulver
- 0,67% Hefe-Stickstoffbasis ohne Aminosäuren
- 2% D-Glucose
- 0,5% 200X Tryptophan, Threoninlösung
-
URA D
-
- 0,056% -Ura-Trp-Thr-Pulver
- 0,67% Hefe-Stickstoffbasis ohne Aminosäuren
- 2% D-Glucose
- 0,5% 200X Tryptophan, Threoninlösung
-
URA DS
-
- 0,056% -Ura-Trp-Thr-Pulver
- 0,67% Hefe-Stickstoffbasis ohne Aminosäuren
- 2% D-Glucose
- 0,5% 200X Tryptophan, Threoninlösung
- 18,22% D-Sorbitol
-
-Leu-Trp-Thr-Pulver
-
- Pulver, hergestellt durch Kombination von 4,0 g Adenin,
3,0 g Arginin, 5,0 g Asparaginsäure,
2,0 g Histidin, 6,0 g Isoleucin, 4,0 g Lysin, 2,0 g Methionin, 6,0
g Phenylalanin, 5,0 g Serin, 5,0 g Tyrosin, 4,0 g Uracil und 6,0
g Valin (alles L-Aminosäuren)
-
-His-Trp-Thr-Pulver
-
- Pulver, hergestellt durch Kombination von 4,0 g Adenin,
3,0 g Arginin, 5,0 g Asparaginsäure,
6,0 g Isoleucin, 8,0 g Leucin, 4,0 g Lysin, 2,0 g Methionin, 6,0
g Phenylalanin, 5,0 g Serin, 5,0 g Tyrosin, 4,0 g Uracil und 6,0 g
Valin (alles L-Aminosäuren)
-
-Ura-Trp-Thr-Pulver
-
- Pulver, hergestellt durch Kombination von 4,0 g Adenin,
3,0 g Arginin, 5,0 g Asparaginsäure,
2,0 g Histidin, 6,0 g Isoleucin, 8,0 g Leucin, 4,0 g Lysin, 2,0
g Methionin, 6,0 g Phenylalanin, 5,0 g Serin, 5,0 g Tyrosin und
6,0 g Valin (alles L-Aminosäuren)
-
-Ade-Trp-Thr-Pulver
-
- Pulver, hergestellt durch Kombination von 3,0 g Arginin,
5,0 g Asparaginsäure,
2,0 g Histidin, 6,0 g Isoleucin, 8,0 g Leucin, 4,0 g Lysin, 2,0
g Methionin, 6,0 g Phenylalanin, 5,0 g Serin, 5,0 g Tyrosin, 4,0
g Uracil und 6,0 g Valin (alles L-Aminosäuren)
-
200X Tryptophan, Threoninlösung
-
- 3,0% L-Threonin, 0,8% L-Tryptophan in H2O
- Für
Platten, Zugabe von 1,8% BactoTM Agar (Difco
Laboratories)
-
Elektroporation
von P. methanolica wird bevorzugt bei Zellen in frühem Log-Phasenwachstum durchgeführt. Die
Zellen werden zu einzelnen Kolonien auf festen Medien, vorzugsweise
festem YEPD, ausgestrichen. Nach ungefähr zweitägigem Wachstum bei 30°C, werden
einzelne Kolonien von einer frischen Platte verwendet, um das gewünschte Volumen
von reichem Kulturmedium (z.B. YEPD) auf eine Zelldichte von ungefähr 5-10 × 105 Zellen/ml zu beimpfen. Die Zellen werden
bei ungefähr
25-35°C,
vorzugsweise 30°C,
mit heftigem Schütteln
inkubiert, bis sie in der frühen
Log-Phase sind. Die Zellen werden dann, beispielsweise durch Zentrifugation
mit 3000 × g
für 2-3
Minuten, geerntet und erneut suspendiert. Die Zellen werden durch Reduktion
von Disulfidbindungen in den Zellwänden, Äquilibrierung in einer Ionenlösung, die
mit den Elektroporationsbedingungen kompatibel ist und Kühlung, elektrokompetent
gemacht. Die Zellen werden typischerweise durch Inkubation in einer
gepufferten Lösung
bei pH 6-8, die einen reduzierenden Wirkstoff wie Dithiothreitol
(DTT) oder β-Mercaptoethanol
(BME) enthält,
um Zellwandproteine zu reduzieren, um die darauf folgende Aufnahme
von DNA zu erleichtern, elektrokompetent gemacht. Ein bevorzugter
Inkubationspuffer in dieser Hinsicht ist eine frische Lösung aus
50 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 7,5, der 25 mM DTT enthält. Die
Zellen werden in diesem Puffer (typischerweise unter Verwendung
eines Fünftels
des ursprünglichen
Kulturvolumens) bei ca. 30°C
für ungefähr 5 bis
30 Minuten, vorzugsweise ungefähr
15 Minuten, inkubiert. Die Zellen werden dann geerntet und in einem
geeigneten Elektroporationspuffer gewaschen, der eiskalt verwendet
wird. Geeignete Puffer in dieser Hinsicht schliessen pH 6-8-Lösungen,
die einen schwachen Puffer, divalente Kationen (z.B. Mg++,
Ca++) und einen osmotischen Stabilisator
(z.B. einen Zucker) enthalten, mit ein. Nach dem Waschen werden
die Zellen in einem kleinen Volumen des Puffers erneut suspendiert,
zu welchem Zeitpunkt sie elektrokompetent sind und direkt verwendet
oder aliquotiert und gefroren (vorzugsweise bei –70°C) gelagert werden können. Ein
bevorzugter Elektroporationspuffer ist STM (270 mMol Saccharose,
10 mMol Tris, pH 7,5, 1 mMol MgCl2). Bei
einem bevorzugten Protokoll werden die Zellen zwei Waschungen unterzogen,
zuerst in dem ursprünglichen
Kulturvolumen an eiskaltem Puffer, dann in einer Hälfte des
ursprünglichen
Volumens. Nach der zweiten Waschung werden die Zellen geerntet und
erneut suspendiert, wobei typischerweise ungefähr 3-5 ml Puffer für ein ursprüngliches
Kulturvolumen von 200 ml verwendet werden.
-
Elektroporation
wird unter Verwendung eines kleinen Volumens an elektrokompetenten
Zellen (typischerweise ungefähr
100 μl)
und bis zu einem zehntel Volumen linearer DNA-Moleküle durchgeführt. Zum Beispiel werden 0,1
ml einer Zellsuspension in einem Puffer, der 50 mMol an ionischer
Stärke
nicht übersteigt,
mit 0,1-10 μg
DNA (Volumen ≤ 10 μl) kombiniert.
Diese Mischung wird in eine eiskalte Elektroporationsküvette platziert
und einem gepulsten elektrischen Feld von 2,5 bis 4,5 kV/cm, vorzugsweise
ungefähr
3,75 kV/cm, und einer Zeitkonstante von 1-40 Millisekunden, vorzugsweise
10-30 Millisekunden, besser 15-25 Millisekunden, am besten ungefähr 20 Millisekunden,
mit einem exponentiellen Abfall ausgesetzt. Die tatsächlichen
Einstellungen der Ausrüstung,
die verwendet wird, um die erwünschten
Pulsparameter zu erreichen, werden durch die verwendete Ausrüstung bestimmt.
Wenn ein BioRad (Hercules, CA) Gene PulserTM Elektroporator
mit einer 2 mm-Elektroporationsküvette
verwendet wird, wird der Widerstand auf 600 Ohm oder mehr, vorzugsweise „unendlichen" Widerstand, eingestellt
und die Kapazität
wird auf 25 μF
eingestellt, um die erwünschten
Feldcharakteristiken zu erhalten. Nachdem sie gepulst wurden, werden
die Zellen ungefähr
10 × in
1 ml YEPD-Brühe verdünnt und
bei 30°C
für eine
Stunde inkubiert.
-
Die
Zellen werden dann geerntet und auf selektive Medien plattiert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsart
werden die Zellen einmal mit einem kleinen Volumen (gleich dem verdünnten Volumen
der elektroporierten Zellen) von IX Hefestickstoffbasis (6,7 g/l
Hefestickstoffbasis ohne Aminosäuren;
Difco Laboratories, Detroit, MI) gewaschen und auf minimal selektive
Medien plattiert. Zellen mit einer ade2-Mutation, die mit einem
ADE2-selektierbaren
Marker transformiert wurden, können
auf ein Minimalmedium plattiert werden, dem es an Adenin mangelt,
wie ADE D (Tabelle 1) oder ADE DS (Tabelle 1). Bei einer typischen
Vorgehensweise werden 250 ml Aliquots von Zellen auf 4 getrennte
ADE D- oder ADE DS-Platten plattiert, um Ade+-Zellen
zu selektieren.
-
P.
methanolica erkennt bestimmte selten auftretende Sequenzen, bezeichnet
als autonom replizierende Sequenzen (ARS), als Ursprünge von
DNA-Replikation und diese Sequenzen können zufällig innerhalb eines DNA-Moleküls, das
für die
Transformation verwendet wird, auftreten, was es ermöglicht,
die transformierende DNA extrachromosomal zu erhalten. Integrative
Transformanten werden jedoch im Allgemeinen für die Verwendung bei Proteinproduktionssystemen
bevorzugt. Integrative Transformanten besitzen einen ausgeprägten Wachstumsvorteil
gegenüber
ARS-Transformanten
auf selektiven Medien, die Sorbitol als eine Kohlenstoffquelle enthalten,
wodurch ein Verfahren für
die Selektion integrativer Transformanten aus einer Population transformierter
Zellen bereitgestellt wird. Es wurde herausgefunden, dass ARS-Sequenzen in dem ADE2-Gen
und möglicherweise
in dem AUG1-Gen von P. methanolica auftreten. Ade1-Wirtszellen von
Pichia methanolica, die mit einem ADE2-Gen transformiert wurden, können so
auf mindestens zwei verschiedene Arten ade+ werden.
Die ARS innerhalb des ADE2-Gens erlauben die instabile extrachromosomale
Erhaltung der transformierenden DNA (Hiep et al., Yeast 9:1189-1197,
1993). Kolonien solcher Transformanten werden durch geringere Wachstumsraten
und rosa Farbe aufgrund proliferativer Erzeugung von Nachkommen,
die Ade– sind,
charakterisiert. Transformierende DNA kann sich auch in das Wirtsgenom
integrieren, was stabile Transformanten hervorbringt, die schnell
wachsen, weiß sind
und es nicht schaffen, nachweisbare Mengen an Ade–-Nachkommen
hervorzubringen. ADE D-Platten erlauben das schnellste Wachstum
transformierter Zellen und instabile und stabile Transformanten
wachsen mit ungefähr
der gleichen Geschwindigkeit. Nach 3-5 Inkubationstagen auf ADE
D-Platten bei 30°C
sind stabile Transformantkolonien weiß und ungefähr zweimal so groß wie instabile,
rosafarbene Transformanten. ADE DS-Platten sind selektiver für stabile
Transformanten, die große
(≈ 5 mm)
Kolonien in 5-7 Tagen bilden, während
instabile (ARS-erhaltene) Kolonien viel kleiner (≈ 1 mm) sind.
Die selektiveren ADE DS-Medien werden daher für die Identifikation und Selektion
stabiler Transformanten bevorzugt. Für einige Anwendungen, wie das
Screening genetisch diverser Bibliotheken auf seltene Kombinationen
genetischer Elemente, ist es manchmal erwünscht, eine große Zahl
instabiler Transformanten zu screenen, von denen beobachtet wurde,
dass sie die stabilen Transformanten an Zahl um einen Faktor von ungefähr 100 übertreffen.
In solchen Fällen
werden die Fachleute auf dem Gebiet den Nutzen der Plattierung von
Transformantzellen auf weniger selektive Medien, wie ADE D, erkennen.
-
Integrative
Transformanten werden für
die Verwendung bei Proteinproduktionsprozessen bevorzugt. Solche
Zellen können
ohne kontinuierlichen selektiven Druck vermehrt werden, da DNA selten
aus dem Genom verloren geht. Die Integration von DNA in das Wirtschromosom
kann durch Southern Blot-Analyse bestätigt werden. Kurz gefasst wird transformierte
und untransformierte Wirts-DNA mit Restriktionsendonukleasen verdaut,
durch Elektrophorese getrennt, auf eine Trägermembran geblottet und mit
geeigneten Wirts-DNA-Segementen sondiert. Unterschiede in den Mustern
der Fragmente, die in untransformierten und transformierten Zellen
gesehen werden, lassen auf integrative Transformation schließen. Restriktionsenzyme
und Sonden können
ausgewählt
werden, um transformierende DNA-Segmente (z.B. Promotor, Terminator,
heterologe DNA und selektierbare Markersequenzen) unter den Genomfragmenten
zu identifizieren.
-
Unterschiede
in den Expressionsleveln von heterologen Proteinen können aus
solchen Faktoren wie dem Ort der Integration und der Kopienanzahl
der Expressionskassette und Unterschieden in der Promotoraktivität zwischen
einzelnen Isolaten resultieren. Es ist daher vorteilhaft, eine Anzahl
von Isolaten vor der Auswahl eines Produktionsstammes auf den Expressionslevel
zu screenen. Eine Vielzahl geeigneter Screening-Verfahren ist erhältlich.
Zum Beispiel lässt
man Transformantkolonien auf Platten wachsen, die mit Membranen
(z.B. Nitrocellulose) überschichtet
sind, die Protein binden. Proteine werden aus den Zellen durch Sekretion
oder nach Lyse freigesetzt und binden an die Membran. Gebundenes
Protein kann dann unter Verwendung bekannter Verfahren, einschließlich Immunoassays,
untersucht werden. Eine genauere Analyse von Expressionsleveln kann
durch Kultivierung von Zellen in Flüssigmedien und Analysierung
von konditionierten Medien oder Zell-Lysaten, wie es geeignet ist,
erhalten werden. Verfahren für
die Konzentration und Reinigung von Proteinen aus Medien und Lysaten
werden zum Teil durch das Protein von Interesse bestimmt. Solche
Verfahren werden durch den geübten
Anwender einfach ausgewählt
und durchgeführt.
-
Für die Proteinproduktion
in kleinem Maßstab
(z.B. Platten- oder Schüttelkolbenproduktion)
züchtet man
P. methanolica-Transformanten, die eine Expressionskassette tragen,
die einen Methanol-regulierten Promotor (wie den AUG1-Promotor) umfasst,
in der Gegenwart von Methanol und der Abwesenheit von beeinflussenden
Mengen anderer Kohlenstoffquellen (z.B. Glucose). Für Experimente
im kleinen Maßstab,
einschließlich
vorläufigem
Screening auf Expressionslevel, kann man Transformanten bei 30°C auf festen
Medien wachsen lassen, die zum Beispiel 20 g/l Bacto-Agar (Difco),
6,7 g/l Hefe-Stickstoffbasis ohne Aminosäuren (Difco), 10 g/l Methanol,
0,4 μg/l
Biotin und 0,56 g/l -Ade-Thr-Trp-Pulver enthalten. Da Methanol eine
flüchtige
Kohlenstoffquelle ist, geht es bei längerer Inkubation leicht verloren.
Ein kontinuierlicher Nachschub an Methanol kann durch Platzierung
einer Lösung
aus 50%igem Methanol in Wasser in die Deckel der umgedrehten Platten
bereitgestellt werden, wodurch das Methanol durch Verdunstungstransfer
auf die wachsenden Zellen übertragen wird.
Im Allgemeinen wird nicht mehr als 1 ml Methanol pro 100 mm-Platte
verwendet. Experimente in etwas größerem Maßstab können unter Verwendung von Kulturen,
die in Schüttelkolben
gezüchtet
werden, durchgeführt
werden. Bei einem typischen Vorgehen werden die Zellen für zwei Tage
auf Minimal-Methanol-Platten, wie oben offenbart wird, bei 30°C kultiviert,
dann werden die Kolonien verwendet, um ein kleines Volumen von Minimal-Methanol-Medien
(6,7 g/l Hefe-Stickstoffbasis ohne Aminosäuren, 10 g/l Methanol, 0,4 μg/l Biotin)
mit einer Zelldichte von ungefähr
1 × 106 Zellen/ml zu beimpfen. Man lässt die
Zellen bei 30°C
wachsen. Zellen, die auf Methanol wachsen, weisen einen hohen Sauerstoffbedarf
auf, was heftiges Schütteln
während
der Kultivierung erforderlich macht. Methanol wird täglich aufgefüllt (typischerweise
1/100 Volumen 50%iges Methanol pro Tag).
-
Für die Kultivierung
im Produktionsmaßstab
werden frische Kulturen von Hochleistungsklonen in Schüttelkolben
vorbereitet. Die resultierenden Kulturen werden dann verwendet,
um Kulturmedium in einem Fermentor zu beimpfen. Typischerweise wird
eine 500 ml-Kultur in YEPD, gezüchtet
bei 30°C
für 1-2
Tage mit heftiger Bewegung, verwendet, um einen 5-Liter-Fermentor
zu beimpfen. Man züchtet
die Zellen in einem geeigneten Medium, das Salze, Glucose, Biotin
und Spurenelemente bei 28°C,
pH 5,0 und über
30% gelöstem O2 enthält.
Nachdem die anfängliche
Charge an Glucose aufgebraucht ist (wie durch eine Abnahme beim
Sauerstoffverbrauch angezeigt wird), wird eine Glucose-Methanolnahrung
in das Gefäß gegeben,
um die Produktion des Proteins von Interesse zu induzieren. Da Fermentation
in großem
Maßstab
unter Bedingungen der Limitierung von Kohlenstoff durchgeführt wird,
unterdrückt
die Gegenwart von Glucose in der Nahrung nicht den durch Methanol
induzierbaren Promotor. Die Verwendung von Glucose in Kombination
mit Methanol unter Glucose-limitierten Bedingungen ruft schnelles
Wachstum, effiziente Konversion von Kohlenstoff zu Biomasse und
schnelle Änderungen
in den physiologischen Wachstumsstadien hervor, während dennoch
die vollständige
Induktion von durch Methanol induzierbaren Genpromotoren bereitgestellt
wird. Bei einem typischen Fermentationsdurchlauf erhält man eine
Zelldichte von ungefähr
80 bis ungefähr
400 Gramm feuchter Zellpaste pro Liter. "Feuchte Zellpaste" bezieht sich auf die Masse an Zellen,
die man durch Ernten der Zellen aus dem Fermentor, typischerweise
durch Zentrifugation der Kultur, erhält.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden, nicht begrenzenden Beispiele
weiter veranschaulicht.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
P.
methanolica-Zellen (Stamm CBS6515 von American Type Culture Collection,
Rockville, MD) wurden durch UV-Exposition mutagenisiert. Eine Absterbekurve
wurde zuerst durch Plattierung von Zellen auf verschiedene Platten
mit ungefähr
200-250 Zellen/Platte erzeugt. Die Platten wurden dann UV-Bestrahlung
unter Verwendung einer germiziden G8T5 Lampe (Sylvania), die 25
cm über
der Oberfläche
der Platten aufgehängt wurde,
für Zeiträume, wie
sie in Tabelle 2 gezeigt werdend, ausgesetzt. Die Platten wurden
dann vor sichtbaren Lichtquellen geschützt und bei 30°C für zwei Tage
inkubiert.
-
Tabelle
2 Lebensfähige Zellen
-
Es
wurde dann Mutagenese in großem
Maßstab
unter Verwendung einer 2 Sekunden langen UV-Exposition, um ungefähr 20% Tötung bereitzustellen,
durchgeführt.
Zellen wurden mit ungefähr
104 Zellen/Platte auf acht YEPD-Platten
plattiert, denen jeweils 100 mg/l Uracil, Adenin und Leucin, die
zugegeben wurden, um das Wachstum potentieller Auxotropher mit den
zugehörigen
Defiziten zu ergänzen,
zugesetzt wurde. Nach der UV-Exposition
wurden die Platten in Folie eingewickelt und über Nacht bei 30°C inkubiert.
Am folgenden Tag wurden die Kolonien auf den Platten (~ 105 gesamt) in Wasser erneut suspendiert und
einmal mit Wasser gewaschen. Es wurde eine Menge an Zellsuspension,
die ausreichte, um eine OD600 von 0,1–0,2 zu
ergeben, verwendet, um 500 ml Minimal-Brühe,
die mit Hefe-Stickstoffbasis ohne Aminosäuren oder Ammoniak, ergänzt mit
1% Glucose und 400 μg/l
Biotin, hergestellt wurde, zu beimpfen. Die Kultur wurde in einen
2,8 l Bell-Schikanenkolben platziert und über Nacht heftig bei 30°C geschüttelt. Am
folgenden Tag hatten die Zellen eine OD600 von
~ 1,0–2,0
erreicht. Die Zellen wurden pelletiert und in 500 ml Minimal-Brühe, die
mit 5 g/l Ammoniumsulfat ergänzt
war, erneut suspendiert. Die Zellsuspension wurde in einen 2,8 l
Bell-Schikanenkolben platziert und bei 30°C für 6 Stunden heftig geschüttelt. 50
ml der Kultur wurden in einem 250 ml Kolben als eine Kontrolle zur
Seite gestellt und zu dem Rest der Kultur wurde 1 mg Nystatin (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO) zugeben, um auxotrophe Mutanten zu
selektieren (Snow, Nature 211: 206-207, 1966). Die Kulturen wurden
mit Schütteln
für eine
zusätzliche
Stunde inkubiert. Die Kontroll- und mit Nystatin behandelten Zellen
wurden dann durch Zentrifugation geerntet und dreimal mit Wasser
gewaschen. Die gewaschenen Zellen wurden auf eine OD600 von
1,0 in 50% Glycerol erneut suspendiert und gefroren. Die Titrierung
von mit Nystatin behandelten Zellen gegen die Kontrollzellen auf
Koloniebildende Einheiten enthüllte,
dass die Nystatinanreichung die Anzahl überlebensfähiger Zellen um einen Faktor
von 104 verringert hatte.
-
10–2-Verdünnungen
von mit Nystatin behandelten Zellen wurden auf 15 YEPD-Platten plattiert.
Die Kolonien wurden auf Minimalplatten (2% Agar, 1 × YNB, 2%
Glucose, 400 μg/l
Biotin) replikaplattiert. Die Frequenz von Auxotrophen lag bei ungefähr 2–4%. Ungefähr 180 auxotrophe
Kolonien wurden für
YEPD + Ade, Leu, Ura-Platten ausgewählt und auf verschiedene Dropout-Platten
replikaplattiert. Alle Auxotrophen waren Ade–.
Von diesen waren 30 auf den Dropout-Platten wahrnehmbar rosa (LEU
D, HIS D, etc.; siehe Tabelle 1). Von den 30 rosafarbenen Mutanten
wurden 21 für
die weitere Untersuchung ausgewählt;
die übrigen
waren entweder durchlässig
für Wachstum
auf ADE D-Platten oder mit Wildtyp-Zellen kontaminiert.
-
Die
Ade–-Mutanten
wurden dann Komplementierungsanalyse und phänotypischer Testung unterworfen.
Um die Anzahl von Loci, die durch die Mutanten definiert werden,
zu bestimmen, wurden alle 21 Mutanten mit einem einzelnen rosafarbenen
Ade–-Testerstamm (Stamm
#2) gepaart. Die Paarung wurde durch Mischung der Zellsuspensionen
(OD600 = 1) und Plattierung der Mischungen
in 10 μl
Aliquots auf YEPD-Platten durchgeführt. Die
Zellen wurden dann auf SPOR-Medien (0,5% Natriumacetat, 1 KCl, 1
% Glucose, 1 % Agar) repliziert und über Nacht bei 30°C inkubiert.
Die Zellen wurden dann auf ADE D-Platten für die Auszählung des Phänotyps replikaplattiert.
Wie in Tabelle 3 gezeigt wird, schafften es einige Kombinationen
von Mutanten nicht, ADE+-Kolonien zu ergeben (möglicherweise
den gleichen genetischen Ort definierend wie in Stamm #2), während andere
zahlreiche Ade+-Kolonien erzeugten (möglicherweise
einen separaten Genort definierend). Da die Mutante #3 Ade+-Kolonien ergab, wenn sie mit #2 gepaart
wurde, wurde die Komplementierungstestung mit Mutante #3 wiederholt.
Wenn die Gruppe von Mutanten zwei Genorte definierte, dann sollten
alle Mutanten, die es nicht schafften, Ade+-Kolonien
zu ergeben, wenn sie mit Stamm #2 gepaart wurden, Ade+-Kolonien ergeben,
wenn sie mit #3 gepaart würden.
Ergebnisse der Kreuzungen werden in Tabelle 3 gezeigt.
-
-
Wie
in Tabelle 3 gezeigt wird, fielen die meisten Mutanten in eine der
beiden Gruppen, was mit der Idee übereinstimmt, dass es zwei
biosynthetische Adenin-Gene gibt, die wenn sie fehlen, in rosafarbenen
Kolonien auf limitierenden Adenin-Medien resultieren. Drei Kolonien
(#4, #12 und #16) können
entweder einen dritten Locus definieren oder intragenetische Komplementierung
aufweisen. Es wurden zwei intensiv pigmentierte Mutanten von jeder
der zwei Komplementierungsgruppen (#3 und #10; #6 und #11) für die weitere
Charakterisierung ausgewählt.
Zusätzliche
Analyse zeigte an, dass Ade die einzige Auxotrophie war, die in
diesen Stämmen
vorlag.
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Eine
P. methanolica-Klonbank wurde in dem Vektor pRS426 konstruiert,
einem Shuttle-Vektor,
der 2 μ und
S. cerevisiae URA3-Sequenzen umfasst, was ihm erlaubt, in S. cerevisiae
vermehrt zu werden. Genomische DNA wurde aus Stamm CBS6515 gemäß Standardvorgehensweisen
hergestellt. Kurz gefasst wurden Zellen über Nacht in reichen Medien
kultiviert, mit Zymolyase sphäroblastiert
und mit SDS lysiert. DNA wurde aus dem Lysat mit Ethanol ausgefällt und
mit einer Phenol/Chloroform-Mischung extrahiert, dann mit Ammoniumacetat
und Ethanol ausgefällt.
Die Gelelektrophorese des DNA-Präparates
zeigte die Anwesenheit von intakter DNA mit hohem Molekulargewicht
und beträchtliche
Mengen von RNA. Die DNA wurde mit Sau 3A durch Inkubation der DNA
in der Gegenwart einer Verdünnungsreihe
des Enzyms teilweise verdaut. Proben des Verdauten wurden durch
Elektrophorese analysiert, um die Größenverteilung der Fragmente
zu bestimmen. DNA, die zwischen 4 und 12 kb wanderte, wurde aus
dem Gel geschnitten und aus der Gelscheibe extrahiert. Die größenfraktionierte
DNA wurde dann an pRS426 legiert, das mit Bam HI verdaut und mit
alkalischer Phosphatase behandelt worden war. Aliquots der Reaktionsmischung
wurden in E. coli MC1061-Zellen unter Verwendung einer BioRad Gene
PulserTM-Vorrichtung, wie durch den Hersteller
empfohlen, elektroporiert.
-
Die
Genombibliothek wurde verwendet, um S. cerevisiae-Stamm HBY21A (ade2
ura3) durch Elektroporation zu transformieren (Becker und Guarente,
Methods Enzymol. 194: 182-187, 1991). Die Zellen wurden in 1,2 Mol
Sorbitol erneut suspendiert und sechs 300 μl-Aliquots wurden auf ADE D,
ADE DS, URA D und URA DS-Platten plattiert (Tabelle 1). Die Platten
wurden bei 30°C
für 4-5
Tage inkubiert. Auf den ADE D oder ADE DS-Platten wurden keine Ade+-Kolonien gewonnen. Kolonien von den URA
D und URA DS-Platten wurden auf ADE D-Platten replikaplattiert und
zwei dicht aneinander gelegene, weiße Kolonien wurden erhalten.
Diese Kolonien wurden erneut ausgestrichen und es wurde bestätigt, dass
sie Ura+ und Ade+ waren.
Diese zwei Stämme,
bezeichnet als Ade1 und Ade6, wurden auf Medien ausgestrichen, die
5-FOA (5-Fluororotsäure;
Sikorski und Boeke, Methods Enzymol. 194: 302-318) enthielten. Man
erhielt Ura–-Kolonien,
von denen bei Replikaplattierung herausgefunden wurde, dass sie
Ade waren. Diese Ergebnisse zeigen an, dass die Ade+-komplementierende
Aktivität
genetisch an den Plasmid-entstandenen URA3-Marker gebunden ist.
Von den Hefestämmen
Ade1 und Ade6 erhaltene Plasmide schienen durch Restriktionskartierung,
wie unten beschrieben wird, identisch zu sein. Diese genomischen
Klone wurden als pADE1-1 bzw. pADE1-6 bezeichnet.
-
Gesamt-DNA
wurde von den HBY21A-Transformanten Ade1 und Ade6 isoliert und verwendet,
um E. coli-Stamm MC1061 zu AmpR zu transformieren.
Es wurde DNA von zwei AmpR-Kolonien von
Ade1 und 3 AmpR-Kolonien von Ade6 hergestellt.
Die DNA wurde mit Pst I, Sca I und Pst I + Sca I verdaut und durch
Gelelektrophorese analysiert. Alle fünf Isolate produzierten das
gleiche Restriktionsmuster.
-
PCR-Primer
wurden aus der veröffentlichten
Sequenz des P. methanolica ADE2-Gens (auch bekannt als ADE1; Hiep
et al., Yeast 9: 1251-1258, 1993) entwickelt. Primer 9080 (SEQ ID
NR:3) wurde entwickelt, um an den Basen 406-429 der ADE2-DNA (SEQ
ID NR:1) als Primer zu wirken, und Primer 9079 (SEQ ID NR:4) wurde
entwickelt, um an den Basen 2852-2829 als Primer zu wirken. Beide
Primer beinhalten Schwänze („tails"), um Avr II- und
Spe I-Orte an jedem Ende der amplifizierten Sequenz einzuführen. Die
vorhergesagte Größe des resultierenden
PCR-Fragmentes betrug 2450 bp.
-
PCR
wurde unter Verwendung von Plasmid-DNA von den fünf mutmaßlichen ADE2-Klonen als Matrizen-DNA
durchgeführt.
Die 100 μl
Reaktionsmischungen enthielten 1 × Taq PCR-Puffer (Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN), 10-100 ng Plasmid-DNA, 0,25 mMol dNTPs,
100 pMol von jedem Primer und 1 μl Taq-Polymerase
(Boehringer Mannheim). Man ließ die
PCR über
30 Zyklen von 30 Sekunden bei 94°C,
60 Sekunden bei 50°C
und 120 Sekunden bei 72°C
laufen. Jeder der fünf
mutmaßlichen
ADE2-genomischen
Klone ergab ein PCR-Produkt der erwarteten Größe (2,4 kb). Die Restriktionskartierung
des DNA-Fragmentes von einer Reaktion ergab die erwarteten Größenfragmente,
wenn es mit Bgl II oder Sal I verdaut wurden.
-
Die
positiven PCR-Reaktionen wurden gepoolt und mit Spe I verdaut. Vektor
pRS426 wurde mit Spe I verdaut und mit intestinaler Phosphatase
vom Kalb behandelt. Vier μl
PCR-Fragment und 1 μl
Vektor-DNA wurden in einer 10 μl
Reaktionsmischung unter Verwendung konventioneller Bindungsbedingungen
verbunden. Die verbundene DNA wurde durch Gelelektrophorese analysiert.
Spe I-Verdautes wurde analysiert, um Plasmide, die einen Subklon
des ADE2-Gens innerhalb von pRS426 trugen, zu identifizieren. Das
korrekte Plasmid wurde als pCZR118 bezeichnet.
-
Da
das ADE2-Gen in pCZR118 durch PCR amplifiziert worden war, war es
möglich,
dass Mutationen, die den funktionellen Charakter des Gens behinderten,
erzeugt worden sein könnten.
Um auf solche Mutationen zu testen, wurden Subklone mit dem erwünschten
Insert einzeln in Saccharomyces cerevisiae-Stamm HBY21A transformiert.
Zellen wurden elektrokompetent gemacht und gemäß den Standardvorgehensweisen transformiert.
Transformanten wurden auf URA D- und ADE D-Platten plattiert. Es
wurden drei phänotypische Gruppen
identifiziert. Die Klone 1, 2, 11 und 12 ergaben robustes Wachstum
von vielen Transformanten auf ADE D. Die Transformationsfrequenz
war mit der Frequenz von URA+-Transformanten
vergleichbar. Die Klone 6, 8, 10 und 14 ergaben ebenfalls eine hohe
Transformationseffizienz zu sowohl Ura+ wie
auch Ade+, aber die Ade+-Kolonien
waren etwas kleiner als diejenigen in der ersten Gruppe. Klon 3
ergab viele Ura+-Kolonien, aber keine Ade+-Kolonien, was nahe legt, dass es eine nicht-funktionelle
ade2-Mutation trug. Die Klone 1, 2, 11 und 12 wurden gepoolt.
-
Um
die P. methanolica ade2-Komplementierungsgruppe zu identifizieren,
wurden zwei repräsentative Mutanten
von jeder Komplementierungsgruppe (#3 und #10; #6 und #11), die
auf der Basis tiefroter Pigmentierung, wenn sie auf limitierendem
Adenin gezüchtet
wurden, ausgewählt
wurden, mit dem geklonten ADE-Gen transformiert. Zweihundert ml-Kulturen von frühen Log-Phase-Zellen
wurden durch Zentrifugation bei 3000 × g für 3 Minuten geerntet und in
20 ml frischem KD-Puffer (50 mMol Kaliumphosphatpuffer, pH 7,5, enthaltend
25 mMol DTT) erneut suspendiert. Die Zellen wurden in diesem Puffer
bei 30°C
für 15
Minuten inkubiert. Die Zellen wurden dann geerntet und in 200 ml
eiskalter STM (270 mMol Saccharose, 10 mMol Tris, pH 7,5, 1 mMol
MgCl2) erneut suspendiert. Die Zellen wurden
geerntet und in 100 ml eiskalter STM erneut suspendiert. Die Zellen
wurden wieder geerntet und in 3-5 ml eiskalter STM erneut suspendiert.
100 μl-Aliquots elektrokompetenter
Zellen von jeder Kultur wurden dann mit Not I-verdauter pADE1-1-DNA gemischt. Die Zell/DNA-Mischung
wurde in eine 2 mm Elektroporationsküvette platziert und einem gepulsten
elektrischen Feld von 5 kV/cm unter Verwendung eines BioRad Gene
PulserTM, eingestellt auf 1000 Ω Widerstand
und 25 μF
Kapazität,
ausgesetzt. Nachdem sie gepulst wurden, wurden die Zellen durch
Zugabe von 1 ml YEPD verdünnt
und bei 30°C
für eine
Stunde inkubiert. Die Zellen wurden dann durch sanfte Zentrifugation
geerntet und in 400 μl
minimal selektiven Medien, denen Adenin fehlte (ADE D), erneut suspendiert.
Die erneut suspendierten Proben wurden in 200 μl-Aliquots aufgetrennt und auf ADE D-
und ADE DS-Platten plattiert. Die Platten wurden bei 30°C für 4-5 Tage
inkubiert. Die Mutanten #6 und #11 ergaben Ade+-Transformanten.
Es wurden keine Ade+-Transformanten beobachtet,
wenn DNA weggelassen wurde, daher schien es, dass die zwei Isolate
die ade2-Komplementierungsgruppe definieren. Die ADE2-Sequenz wird
in SEQ ID NR:1 gezeigt.
-
Beispiel 2
-
Die
P. methanolica-Klonbank, die in Beispiel 1 offenbart wird, wurde
als eine Quelle für
die Klonierung des Alcohol Utilization Gene (AUG1) verwendet. Die
Klonbank wurde als unabhängige
Pools gelagert, wovon jeder ungefähr 200-250 individuelle genomische
Klone darstellt. 0,1 μl
von "Miniprep"-DNA von jedem Pool wurde
als eine Matrize in einer Polymerase-Kettenreaktion mit PCR-Primern
(8784, SEQ ID NR:5; 8787, SEQ ID NR:6) verwendet, die aus einer
Anordnung von konservierten Sequenzen in Alkoholoxidasegenen von
Hansenula polymorpha, Candida boidini und Pichia pastoris entwickelt
worden waren. Man ließ die
Amplifikationsreaktion für
30 Zyklen bei 94°C,
30 Sekunden; 50°C,
30 Sekunden; 72°C,
60 Sekunden laufen, gefolgt von einer 7-minütigen Inkubation bei 72°C. Ein Pool
(#5) ergab eine ~ 600 bp-Bande. Die DNA-Sequenzierung dieses PCR-Produktes
enthüllte,
dass es eine Aminosäuresequenz
mit ~ 70%iger Sequenzidentität
mit der Pichia pastoris-Alkoholoxidase, codiert durch das AOX1-Gen,
und ungefähr
85%ige Sequenzidentität
mit der Hansenula polymorpha-Alkoholoxidase, codiert durch das MOX1-Gen,
codierte. Die Sequenz des geklonten AUG1-Gens wird in SEQ ID NR:2
gezeigt.
-
Unterpools
von Pool #5 wurden durch PCR unter Verwendung der gleichen Primer,
die bei der anfänglichen
Amplifikation verwendet wurden, analysiert. Ein positiver Unterpool
wurde weiter heruntergebrochen, um eine positive Kolonie zu identifizieren.
Diese positive Kolonie wurde auf Platten ausgestrichen und DNA wurde
von individuellen Kolonien hergestellt. Drei Kolonien ergaben identische
Muster nach Verdau mit Cla I.
-
Restriktionskartierung
des genomischen Klons und des PCR-Produktes enthüllte, dass das AUG1-Gen auf
einem 7,5 kb genomischen Insert lag und dass Orte innerhalb des
PCR-Fragmentes innerhalb des genomischen Inserts einheitlich identifiziert
werden konnten. Da die Orientierung des Gens innerhalb des PCR-Fragmentes
bekannt war, stellte die letztere Information die ungefähre Lokalisierung
und Richtung der Transkription des AUG1-Gens innerhalb des genomischen
Inserts bereit. DNA-Sequenzierung innerhalb dieser Region enthüllte ein
Gen mit sehr hoher Sequenzähnlichkeit
auf der Aminosäureebene
mit anderen bekannten Alkoholoxidasegenen.
-
Beispiel 3
-
Ade2-mutierte
P. methanolica-Zellen werden durch Elektroporation, im Wesentlichen
wie oben offenbart, mit einem Expressionsvektor, der AUG1-Promotor
und -Terminator, menschliche GAD65-DNA (Karlsen et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 88: 8337-8341, 1991) und ADE2-selektierbaren Marker
umfasst, transformiert. Die Kolonien werden auf Minimal-Methanol-Agar-Platten
fleckförmig
aufgetragen (10 bis 100 Kolonien pro 100 mm-Platte), die 20 g/l
BactoTM-Agar (Difco), 6,7 g/l Hefestickstoffbasis
ohne Aminosäuren
(Difco), 10 g/l Methanol und 0,4 μg/l
Biotin enthalten. Der Agar wird mit Nitrocellulose überschichtet
und die Platten werden über
Deckeln umgedreht, die 1 ml 50%iges Methanol in Wasser enthalten,
und für
3 bis 5 Tage bei 30°C inkubiert.
Die Membran wird dann auf einen Filter übertragen, der in 0,2 M NaOH,
0,1 % SDS, 35 mM Dithiothreitol eingeweicht wird, um die adhärenten Zellen
zu lysieren. Nach 30 Minuten werden die Zellbruchstücke von
dem Filter mit destilliertem Wasser abgespült und der Filter wird durch
Spülung
in 0,1 M Essigsäure
für 30 Minuten
neutralisiert.
-
Die
Filter werden dann auf adhärentes
Protein untersucht. Unbesetzte Bindungsstellen werden durch Spülung in
TTBS-NFM (20 mM Tris pH 7,4, 0,1 % Tween 20, 160 mM NaCl, 5% fettfreies
Milchpulver) für
30 Minuten bei Raumtemperatur blockiert. Die Filter werden dann
zu einer Lösung
transferiert, die monoklonalen GAD6-Antikörper (Chang und Gottlieb, J.
Neurosci. 8:2123-2130, 1988), verdünnt 1:1000 in TTBS-NFM, enthält. Die
Filter werden in der Antikörperlösung mit
sanfter Bewegung für
mindestens 1 Stunde inkubiert, dann mit TTBS (20 mM Tris pH 7,4,
0,1 % Tween 20, 160 mM NaCl) zweimal für jeweils fünf Minuten gewaschen. Die Filter
werden dann in Ziegen-anti-Maus-Antikörper, konjugiert an Meerrettichperoxidase
(1 μg/ml
in TTBS-NFM), für
mindestens eine Stunde inkubiert, dann dreimal gewaschen, 5 Minuten
pro Waschung mit TTBS. Die Filter werden dann kommerziell erhältlichen
chemilumineszierenden Reagenzien (ECLTM, Amersham
Inc., Arlington Heights, IL) ausgesetzt. Licht, das von positiven
Patches erzeugt wird, wird auf Röntgenfilm
nachgewiesen.
-
Um
den Level der GAD65-Expression genauer nachzuweisen,
werden Kandidatklone in Schüttelkolbenkulturen
kultiviert. Man lässt
die Kolonien für
zwei Tage auf Minimal- Methanol-Platten
bei 30°C,
wie oben offenbart, wachsen. Die Kolonien werden verwendet, um 20
ml Minimal-Methanol-Medien (6,7 g/l Hefestickstoffbasis ohne Aminosäuren, 10
g/l Methanol, 0,4 μg/l
Biotin) mit einer Zelldichte von 1 × 106 Zellen/ml
zu beimpfen. Man lässt
die Kulturen für
1-2 Tage bei 30°C
mit heftigem Schütteln
wachsen. 0,2 ml 50%iges Methanol werden täglich zu jeder Kultur zugegeben.
Die Zellen werden durch Zentrifugation geerntet und in eiskaltem
Lysepuffer (20 mM Tris pH 8,0, 40 mM NaCl, 2 mM PMSF, 1 mM EDTA,
1 μg/ml
Leupeptin, 1 μg/ml Pepstatin,
1 μg/ml
Aprotinin) mit 10 ml endgültigem
Volumen pro 1 g Zellpaste suspendiert. 2,5 ml der resultierenden
Suspension wird zu 2,5 ml 400-600 μm, eiskalten, säuregewaschenen
Glasskügelchen
in einem 15 ml-Gefäß zugegeben
und die Mischung wird heftig für
eine Minute bewegt, dann auf Eis für eine Minute inkubiert. Das
Vorgehen wird wiederholt bis die Zellen für insgesamt fünf Minuten
bewegt worden sind. Große Bruchstücke und
unaufgebrochene Zellen werden durch Zentrifugation bei 1000 × g für 5 Minuten
entfernt. Das geklärte
Lysat wird dann in einen sauberen Behälter dekantiert. Das geklärte Lysat
wird in Probenpuffer (5 % SDS, 8 M Harnstoff, 100 mM Tris pH 6,8,
10% Glycerol, 2 mM EDTA, 0,01 % Bromphenolblau) verdünnt und auf
einem 4-20% Acrylamidgradient-Gel (Novex, San Diego, CA) der Elektrophorese
unterworfen. Proteine werden auf Nitrozellulose geblottet und mit
GAD6-Antikörper, wie
oben offenbart, nachgewiesen.
-
Klone,
die die höchsten
Level an Methanol-induzierter Expression von fremdem Protein in
Schüttelkolbenkultur
zeigen, werden ausführlicher
unter Fermentationsbedingungen mit hoher Zelldichte analysiert.
Die Zellen werden zuerst in 0,5 Litern YEPD-Brühe bei 30°C für 1-2 Tage mit heftiger Bewegung
kultiviert, dann verwendet, um einen 5-Liter-Fermentationsapparat (z.B. BioFlow III;
New Brunswick Scientific Co., Inc., Edison, NJ) zu beimpfen. Das
Fermentationsgefäß wird zuerst
mit Mineralsalzen durch die Zugabe von 57,8 g (NH
4)
2SO
4, 68 g KH
2PO
4, 30,8 g MgSO
4·7
H
2O, 8,6 g CaSO
4·2 H
2O, 2,0 g NaCl und 10 ml Entschäumer (PPG) beschickt.
H
2O wird zugegeben, um das Volumen auf 2,5
l zu bringen und die Lösung
wird 40 Minuten autoklaviert. Nach Abkühlung werden 350 ml 50%ige
Glucose, 250 ml 10 × Spurenelemente
(Tabelle 4), 25 ml 200 μg/ml
Biotip und 250 ml Zellimpfmaterial zugegeben. Tabelle
4
- Zugabe von 1-2 ml H2SO4 pro Liter, um die Verbindungen in Lösung zu
bringen.
-
Das
Fermentationsgefäß wird so
eingestellt, dass es bei 28°C,
pH 5,0 und >30% gelöstem O2 läuft. Die
Zellen werden die erste Charge an Glucose konsumieren, wie durch
einen deutlichen Bedarf an Sauerstoff während des Glucoseverbrauchs,
gefolgt von einer Abnahme im Sauerstoffverbrauch, nachdem die Glucose aufgebraucht
ist, angezeigt wird. Nach der Erschöpfung der anfänglichen
Glucosecharge wird eine Glucose-Methanol-Nahrung, ergänzt mit NH4 + und Spurenelementen, an das Gefäß bei 0,2%
(G/V) Glucose, 0,2% (G/V) Methanol für 5 Stunden, gefolgt von 0,1
% (G/V) Glucose, 0,4% (G/V) Methanol für 25 Stunden, verabreicht.
Eine Gesamtmenge von 550 Gramm Methanol wird durch eine (Öffnung des
Gefäßes als
reines Methanol unter Verwendung einer anfänglichen Abgabegeschwindigkeit
von 12,5 ml/h und einer endgültigen
Geschwindigkeit von 25 ml/h geliefert. Glucose wird durch eine zweite Öffnung unter
Verwendung einer 700 ml Lösung,
die 175 Gramm Glucose, 250 ml 10X Spurenelemente und 99 g (NH4)2SO4 enthält, geliefert.
Unter diesen Bedingungen werden die Glucose und das Methanol simultan
verwertet, mit der Induktion der GAD65-Expression
zu Beginn der Glucose-Methanol-Ernährung. Die Zellen aus dem Fermentationsgefäß werden
auf GAD65-Expression analysiert, wie es
oben für
die Schüttelkolbenkulturen
beschrieben wurde.
-
Die
Zellen werden in bestimmten Zeitintervallen aus dem Fermentationsgefäß entfernt
und darauf folgend analysiert. Während
des Wachstums auf Glucose wird geringe GAD65- Expression beobachtet.
Die Erschöpfung
von Glucose führt
zu Expression des GAD65-Proteins auf niedrigem Niveau; die Expression
wird durch die Zugabe von MeOH während
der Fütterung
der Fermentationskultur gesteigert. Die Zugabe von Methanol weist
einen klar stimulierenden Effekt auf die Expression von menschlichem
GAD65 auf, angetrieben durch den auf Methanol
reagierenden AUG1-Promotor.
-
Beispiel 4
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Es
werden die Transformationsbedingungen untersucht, um die Bedingungen
des elektrischen Feldes, DNA-Topologie und DNA-Konzentration, die
optimal für
die effiziente Transformation von P. methanolica waren, zu bestimmen.
Alle Experimente verwendeten P. methanolica ade2 Stamm #11. Kompetente
Zellen wurden wie zuvor beschrieben hergestellt. Elektroporation
wurde unter Verwendung eines BioRad Gene PulserTM durchgeführt.
-
Drei
Feldparameter beeinflussen die Transformationseffizienz durch Elektroporation:
Kapazität,
Feldstärke
und Pulsdauer. Die Feldstärke
wird durch die Spannung des elektrischen Pulses bestimmt, während die Pulsdauer
durch die Widerstandseinstellung des Instrumentes bestimmt wird.
Bei diesem Satz an Experimenten wurde eine Matrix von Feldstärkeneinstellungen
bei verschiedenen Widerständen
untersucht. Bei allen Experimenten wurde die höchste Kapazitätseinstellung
(25 μF)
des Instrumentes verwendet. 100 μl-Aliquots
von elektrokompetenten Zellen wurden auf Eis mit 10 μl DNA gemischt,
die ungefähr
1 μg des
ADE2-Plasmids pCZR133, das mit dem Restriktionsenzym Not I linearisiert
worden war, enthielt. Die Zellen und DNA wurden auf 2 mm Elektroporationsküvetten (BTX
Corp., San Diego, CA) übertragen
und mit einer Feldstärke
von 0,5 kV (2,5 kV/cm), 0,75 kV (3,75 kV/cm), 1,0 kV (5,0 kV/cm),
1,25 kV (6,25 kV/cm) und 1,5 kV (7,5 kV/cm) elektrogepulst. Diese
Feldstärkenbedingungen
wurden bei verschiedenen Pulsdauern untersucht. Die Pulsdauer wurde
durch Variation der Instrumenteneinstellungswiderstände auf
200 Ohm, 600 Ohm oder „unendliche" Ohm beeinflusst.
Gepulste Zellen wurden in YEPD suspendiert und für eine Stunde bei 30°C inkubiert,
geerntet, erneut suspendiert und plattiert. Es wurden drei getrennte
Sätze an
Experimenten durchgeführt.
Bei jedem Satz wurde herausgefunden, dass die Elektroporationsbedingugnen
von 0,75 kV (3,75 kV/cm) bei einem Widerstand von „unendlichen" Ohm eine dramatisch
höhere
Transformationseffizienz ergab als die anderen getesteten Bedingungen
(siehe 1).
-
Nachdem
die optimalen Pulsbedingungen ermittelt worden waren, wurde der
Einfluss der DNA-Topologie auf die Transformationseffizienz untersucht.
Elektrokompetente Zellen wurden mit 1 μg ungeschnittenem, zirkulärem pCZR133
oder mit 1 μg
Not I-verdautem pCZR133 gemischt. Bei drei getrennten Experimenten wurde
ein Durchschnitt von annährend
25 Transformanten bei zirkulärer
DNA gewonnen, während
lineare DNA einen Durchschnitt von fast 1 × 104 Transformanten
erbrachte. Diese Daten weisen darauf hin, dass lineare DNA P. methanolica
mit deutlich größerer Effizienz
transformiert als zirkuläre
DNA.
-
Schließlich wurde
das Verhältnis
zwischen DNA-Konzentration und Transformationseffizienz untersucht.
Aliquots von linearer pCZR133-DNA (1 ng, 100 ng und 1 μg in 10 μl H2O) wurden mit 100 μl elektrokompetenten Zellen
gemischt und Elektroporation wurde bei 3,75 kV/cm und „unendlichen" Ohm durchgeführt. Die Anzahl
an Transformanten variierte zwischen ungefähr 10 (1 ng DNA) bis 104 (1 μg
DNA) und es wurde herausgefunden, dass sie zu der DNA-Konzentration
proportional ist.
-
Beispiel 5
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Die
Integration transformierender DNA in das Genom von P. methanolica
wurde durch Vergleich mit DNA von Wildtyp-Zellen und stabilen weißen Transformantenkolonien
nachgewiesen. Es wurden zwei Klassen integrativer Transformanten
identifiziert. In der ersten wurde festgestellt, dass sich die transformierende
DNA an einem homologen Ort integriert hatte. In der zweiten Klasse
wurde festgestellt, dass die transformierende DNA den endogenen
offenen AUG1-Leserahmen ersetzt hatte. Während es nicht erwünscht ist,
durch diese Theorie gebunden zu sein, glaubt man von dieser zweiten
Transformante, dass sie durch ein „Verlagerungs-Rekombinations-Ereignis" (Rothstein, Methods
Enzymol. 194:281-301, 1991) entstanden ist, mit dessen Hilfe die
transformierende DNA die endogene DNA durch ein doppeltes Rekombinationsereignis
ersetzt.
-
P.
methanolica ade2-Stamm #11 wurde mit Asp I-verdautem pCZR140, einem
auf Bluescript® (Stratagene
Cloning Systems, La Jolla, CA) basierendem Vektor, der das P. methanolica
ADE2-Gen und eine Mutante von AUG1 enthält, in der der gesamte offene
Leserahmen zwischen den Promotor- und Terminatorregionen deletiert
wurde (2), zu Ade+ transformiert.
Genomische DNA wurde von Wildtyp- und Transformantzellen, die für zwei Tage
auf YEPD-Platten bei 30°C
gezüchtet
wurden, hergestellt. Ungefähr
100-200 μl
Zellen wurden in 1 ml H2O suspendiert, dann
in einer Mikrozentrifuge für
30 Sekunden zentrifugiert. Das Zellpellet wurde gewonnen und in
400 μl SCE
+ DTT + Zymolase (1,2 M Sorbitol, 10 mM Natriumcitrat, 10 mM EDTA,
10 mM DTT, 1-2 mg/ml Zymolase 100T) erneut suspendiert und bei 37°C für 10-15
Minuten inkubiert. 400 μl
1 % SDS wurde zugegeben und die Lösung wurde gemischt bis sie
klar war. 300 μl
5 M Kaliumacetat, pH 8,9 wurde zugegeben und die Lösung wurde
gemischt und mit Höchstgeschwindigkeit
in einer Mikrozentrifuge für
fünf Minuten
zentrifugiert. 750 μl
des Überstandes
wurden auf ein neues Röhrchen übertragen
und mit einem gleichen Volumen an Phenol/Chloroform extrahiert.
600 μl des
resultierenden Überstandes
wurden gewonnen und DNA wurde durch Zugabe von zwei Volumen Ethanol
und Zentrifugation für
15 Minuten in der Kälte
präzipitiert.
Das DNA-Pellet wurde in 50 ml TE (10 mM Tris pH 8, 1 mM EDTA) +
100 μg/ml
RNAse für
ungefähr
1 Stunde bei 65°C
erneut suspendiert. 10 μl-DNA-Proben
wurden mit Eco RI (5 μl)
in einem 100 μl
Reaktionsvolumen bei 37°C übernacht
verdaut. DNA wurde mit Ethanol präzipitiert, durch Zentrifugation
zurück
gewonnen und in 7,5 μl
TE + 2,5 μl
5X Ladefarbstoff erneut suspendiert. Das gesamte 10 ml Volumen wurde
auf eine Bahn eines 0,7% Agarose-in-0,5 × TBE (10 × TBE ist 108 g/l Tris-Base
7-9, 55 g/l Borsäure,
8,3 g/l Dinatrium EDTA)-Gels aufgebracht. Man ließ das Gel
bei 100 V in 0,5 × TBE,
das Ethidiumbromid enthielt, laufen. Das Gel wurde photographiert
und die DNA wurde elektrophoretisch auf eine positiv derivatisierte
Nylonmembran (Nytran® N+, Schleicher & Schuell, Keene,
NH) bei 400 mA, 20 mV für
30 Minuten übertragen.
Die Membran wurde dann in 2 × SSC
gespült,
für 5 Minuten
auf Denaturierungslösung
geblottet, in 2 × SSC
neutralisiert, dann feucht in einem UV-Quervernetzer (Stratalinker®,
Stratagene Cloning Systems) bei automatischer Einstellung quervernetzt.
Der Blot wurde an eine durch PCR erzeugte AUG1-Promotorsonde unter
Verwendung eines kommerziell erhältlichen
Kits (ECLTM Kit, Amersham Corp., Arlington
Heights, IL) hybridisiert. Die Ergebnisse wiesen darauf hin, dass
die transformierende DNA die Struktur der AUG1-Promotor-DNA in Übereinstimmung mit einem homologen
Integrationsereignis änderte
(2).
-
Bei
einem zweiten Experiment wurde P. methanolica ade2-Stamm #11 mit
Not I-verdautem
pCZR137, einem Vektor, der eine menschliche GAD65 cDNA zwischen
dem AUG1-Promotor und -Terminator enthält (3), zu Ade+ transformiert. Genomische DNA wurde wie
oben beschrieben aus Wildtyp-Zellen und einer stabilen, weißen Ade+-Transformante
hergestellt und mit Eco RI verdaut. Die verdaute DNA wurde durch
Elektrophorese aufgetrennt und auf eine Membran geblottet. Der Blot
wurde mit einer PCR-erzeugten Sonde, korrespondierend zu entweder
dem offenen AUG1-Leserahmen oder dem AUG1-Promotor, sondiert. Die
Ergebnisse zeigten, dass die offene Leserahmen- AUG1-DNA bei dem
Transformantstamm nicht vorlag und dass sich die AUG1-Promotorregion
einer signifikanten Umordnung unterzogen hatte. Diese Ergebnisse
stimmen mit einem doppelten Rekombinationsereignis (Verlagerung)
zwischen der transformierenden DNA und dem Wirtsgenom überein (3).
-
Beispiel 6
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Ein
AUG1-Stamm von P. methanolica wird unter Hochdichte-Fermantationsbedingungen
gezüchtet. Das
Fermentationsgefäß wird zuerst
mit Mineralsalzen durch die Zugabe von 57,8 g (NH4)2SO4, 46,6 g KCl, 30,8
g MgSO4·7 H2O,
8,6 g CaSO4·2 H2O,
2,0 g NaCl und 10 ml Entschäumer
(PPG) beschickt. H2O wird zugegeben, um
das Volumen auf 2,5 l zu bringen und die Lösung wird 40 Minuten autoklaviert.
Nach Abkühlung werden
350 ml 50%ige Glucose, 250 ml 10 × Spurenelemente (Tabelle 4),
210 ml 30% NaPhosphat, 25 ml 200 μg/ml
Biotin und 250 ml Zellimpfmaterial zugegeben. Die Zellen werden
mit Glucose oder mit Glucose/Methanol im Batch-Fed-Verfahren in
drei Phasen gefüttert.
In Phase I erhalten die Zellen 0,4%/l/h Glucose (G/V endgültiges Fermentationsvolumen)
für 25
Stunden unter Verwendung von 750 g Glucose, 110 g (NH4)2SO4 und 278 10 × Spurenelementen
pro 1,5 Liter. Den Zellen wird dann eine Übergangsnahrung von 0,2% Glucose, 0,2%
Methanol/l/h für
5 Stunden gegeben. Die endgültige
mit Glucose ergänzte
Methanolnahrung enthält
0,1% Glucose, 0,4% Methanol/l/h für 25 Stunden. Die endgültige Biomasse
beträgt
ungefähr
300 g/l Zellpaste.
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Beispiel 7
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Für die Fermentation
eines P. methanolica aug1Δ-Stammes
wird das Fermentationsgefäß anfänglich mit
Mineralsalzen, Glucose, Phosphat, Spurenelementen und Biotin beschickt,
wie es in Beispiel 6 offenbart wird. 250 ml Zellimpfmaterial wird
zugegeben. Es wird eine Glucosenahrung unter Verwendung von 600
g Glucose, 108 g (NH4)2SO4 und 273 ml 10 × Spurenelementen pro 1,2 Liter
hergestellt. Die Zellen werden im Batch-Fed-Verfahren in drei Phasen
gefüttert.
In der ersten Phase erhalten die Zellen Glucose für 12 bis
25 Stunden mit 0,4%/l/Stunde. Die Zellen werden dann mit einer Boluszugabe
von 1 Gewichtsprozent Methanol induziert und zur Methanolverwertung
mit einer gemischten 0,2% Glucose/0,1 % Methanol-Nahrung für 10 Stunden überführt. In
der dritten Phase wird eine gemischte Nahrung aus 0,2% Glucose,
0,2% Methanol für 15
Stunden verabreicht.
-
Beispiel 8
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P.
methanolica-Zellen, in denen das AUG1-Gen durch Insertion eines
GAD65-Expressionskonstruktes unterbrochen
wurde, behielten die Fähigkeit
auf Methanol zu wachsen, was darauf hin deutete, dass ein zweites
Alkoholoxidase-Gen vorlag. Das zweite Gen, bezeichnet als AUG2,
wurde durch PCR identifiziert. Die Sequenzanalyse der 5'-Kodierungsregion
des Gens zeigte, dass der N-Terminus des kodierten Proteins denjenigen
bekannter Alkoholoxidase-Gene ähnlich
war.
-
Stamm
MC GAD8, eine Transformante, die auf Minimal-Methanol-Brühe sehr
schwach wuchs, wurde als eine Quelle für das Klonen des AUG2-Gens
verwendet. Genomische DNA wurde aus MC GAD8 hergestellt und mit
Sinn- und Gegensinn-Primern, die spezifisch für den offenen AUG1-Leserahmen
sind (8784, SEQ ID NO:5; 8787, SEQ ID NO:6), amplifiziert. Man erhielt
ein Produkt, dass in der Größe identisch
mit dem AUG1-Produkt
war, aber nur eine sehr geringe Intensität auf einem analytischen Gel
zeigte.
-
Das
mutmaßliche
AUG2-PCR-Produkt wurde mit einer Batterie von Restriktionsenzymen
verdaut. Der teilweise Verdau durch Eco RI und Pvu I und die Gegenwart
verschiedener Bgl II-Orte legten nahe, dass die DNA mit kleinen
Mengen AUG1 kontaminiert war. Um die kontaminierende AUG1-DNA zu
entfernen, wurde die PCR-Mischung mit Eco RI geschnitten und gelgereinigt.
Da das MC GAD 8-Produkt keinen Eco RI-Ort zu haben schien, wurde
es nicht beeinträchtigt.
Die resultierende gelgereinigte DNA wurde erneut amplifiziert und wieder
durch Restriktionsverdau analysiert. Die DNA ergab eine Restriktionskarte,
die sich von der des AUG1-PCR-Produktes unterschied.
-
Southern
Blot-Analyse wurde auf genomische DNA von MC GAD8 und Wildtyp-Zellen
unter Verwendung von entweder AUG1- oder AUG2-offenen Leserahmen
PCR-Fragmenten als
Sonden durchgeführt.
Die AUG2-Sonde hybridisierte an den AUG1-Locus mit geringer Stringenz und mit
sowohl niedriger wie hoher Stringenz an einen zweiten Locus. Die
AUG1-Sonde band an beide Loci mit geringer Stringenz, aber band
vorherrschend an den AUG1-Locus mit hoher Stringenz. Diese Daten
wiesen darauf hin, dass das neue PCR-Produkt von MC GAD8 ähnlich,
aber unterschiedlich zu AUG1 war. Die Sequenzanalyse zeigte eine
83%ige Identität
zwischen AUG1- und AUG2-Genprodukten.
-
Um
den AUG2-Genomlocus zu klonen, wurden PCR-Primer aus dem ursprünglichen AUG2-PCR-Fragment
entwickelt. Die Primer 9885 (SEQ ID NO:7) und 9883 (SEQ ID NO:8)
wurden verwendet, um eine P. methanolica-Genombibliothek zu screenen.
Ein positiver Klonbankpool wurde dann mit dem ursprünglichen
MC GAD8 PCR-Produkt gescreent. Die Zellen wurden auf 10 Platten
mit ungefähr
5000 Kolonien/Platte plattiert und über Nacht gezüchtet, dann
wurden die Platten mit Filterscheiben (Hybond-N, Amersham Corp.,
Arlington Heights, IL) überschichtet.
Die Kolonien wurden denaturiert, neutralisiert und mit UV quervernetzt.
Bakterielle Bruchstücke
wurden von den Filtern mit 5X SSC gewaschen und die Filter wurden wieder
quervernetzt. Die Blots wurden in Paaren bei 42°C für eine Stunde in 25 ml Hybridisierungspuffer
vorhybridisiert. Es wurden dann ungefähr 250 ng Sonde zu jedem Filterpaar
zugegeben. Die Hybridisierung wurde bei 42°C für vier Stunden durchgeführt. Die
Blots wurden dann in 500 ml 0,1 × SSC, 6 M Harnstoff, 0,4%
SDS bei 42°C
für 10
Minuten viermal gewaschen. Die Blots wurden dann mit 500 ml 2 × SSC bei
Raumtemperatur für
5 Minuten, 2 Spülungen,
neutralisiert. Die Blots wurden dann in 100 ml Entwicklungsreagens
(ECL, Amersham Corp.) eingetaucht.
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Positive
Kolonien wurden aufgenommen und unter Verwendung der PCR-Primer
9885 (SEQ ID NO:7) und 9883 (SEQ ID NO:8) amplifiziert, um ihre
Identität
zu bestätigen.
Positive Pools wurden auf Platten ausgestrichen und einzelne Kolonien
wurden durch PCR erneut gescreent. Eine Kolonie wurde zur weiteren
Analyse (Restriktionskartierung und Sequenzierung) ausgewählt. Eine
partielle Sequenz des AUG2-Gens wird in SEQ ID NO:9 gezeigt. Wie
in SEQ ID NO:9 gezeigt wird, beginnt die AUG2-Sequenz an dem HindIII-Ort
bei Nukleotid 91. Nukleotide, die stromaufwärts von dieser Position liegen,
sind Vektorsequenz. Die Codierungssequenz beginnt an Nukleotid 170.
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Die
Unterbrechung des AUG2-Gens besaß geringe Wirkung auf das Zellwachstum
auf Methanol. Zellen, denen es sowohl an funktionellen AUG1- wie
AUG2-Genprodukten fehlte, wuchsen nicht auf Methanol. Darauf folgende
Analyse zeigte, dass das AUG1-Genprodukt
die einzige nachweisbare Alkoholoxidase in Zellen, die in einem
Fermentor gezüchtet
werden, ist.
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