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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schwingungstilger, insbesondere
zum Anbringen an einem Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Patentanspruch 1.
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Es
ist allgemein bekannt, dass in Kraftfahrzeugen durch Fahrbewegungen
sowie äußere Einflüsse, wie
Fahrbahnunebenheiten oder anderweitige periodische oder stoßartige
Belastungen, Schwingungen auftreten können. Diese Schwingungen werden
von der Karosserie des Fahrzeugs an verschiedene Fahrzeugkomponenten
weitergeleitet und wirken unter anderem auch auf die Fahrzeuginsassen ein.
Derartige Schwingungen können
einerseits zu unerwünschten
Geräuschen
innerhalb des Kraftfahrzeugs führen,
andererseits auch ohne Geräuschbelastung
den Komfort eines Kraftfahrzeugs deutlich beeinträchtigen.
Es wird daher in der Automobilindustrie bereits bei der Konstruktion
von Kraftfahrzeugen versucht, dem Auftreten von Schwingungen entgegen
zu wirken oder diese nach Entstehung zu unterdrücken. Hierzu gibt es verschiedene
Ansätze. Eine
Möglichkeit
zur Lösung
dieses Problems besteht darin, die einzelnen Fahrzeugkomponenten
mit hoher Steifigkeit und hohem Trägheitsmoment zu versehen, um
deren Schwingungsanfälligkeit
zu reduzieren. Dies läuft
allerdings dem allgemeinen Bestreben nach einer Leichtbauweise entgegen,
die zu Gewichtseinsparungen und damit auch zu geringeren Verbrauchswerten
des Kraftfahrzeugs führt.
Eine Alternative zur Umgehung der Massivbauweise besteht darin,
an in Leichtbauweise ausgeführten
Komponenten auftretende Schwingungen weitreichend zu dämpfen. Zu
diesem Zweck werden in der Kraftfahrzeugtechnik Schwingungstilger
eingesetzt. Diese Schwingungstilger werden an schwingungsanfälligen Komponenten
des Kraftfahrzeugs angebracht und durch die schwingende Kraftfahrzeugkomponente zur
einer Eigenschwingung angeregt. Die Eigenschwingung erfolgt in der
Regel gegenphasig zu der unerwünschten
Schwingung der Kraftfahrzeugkomponente, was letztendlich zu einer
Reduzierung der Schwingung führt.
Man spricht auch von einer Schwingungstilgung.
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Es
hat sich gezeigt, dass auch in Kraftfahrzeugsitzen derartige Schwingungen
auftreten und zu unterdrücken
sind. In jüngster
Zeit werden insbesondere in hochwertig ausgestatteten Kraftfahrzeugen an
den Rücklehnen
von Kraftfahrzeugsitzen Komponenten von Entertainment-Systemen angebracht, wie
beispielsweise Flachbildschirme für ein DVD- oder Fernsehsystem, so dass die dahinter
sitzenden Insassen diese betrachten können. Gerade bei derartigen
Ausführungen
des Kraftfahrzeugs ist es aber erforderlich, durch die im Kraftfahrzeug
auftretenden Vibrationen verursachte Schwingungen der Sitzlehne zu
unterdrücken,
um einerseits die auf die Bildschirme einwirkenden mechanischen
Be lastungen zu Erhöhung
ihrer Lebensdauer zu reduzieren und andererseits den Betrach tungskomfort
durch Vermeidung einer "Zitterbewegung" zu erhöhen.
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Schwingungstilger
zur Integration in Kraftfahrzeugsitzen sind bereits aus dem Stand
der Technik bekannt. So zeigt beispielsweise das Dokument
DE 103 27 711 A1 einen
Schwingungstilger zur Anordnung in einem Kraftfahrzeugsitz. Bei
diesem Schwingungstilger ist eine Rahmenstruktur vorgesehen, die über eine
Bügelanordnung
mit einem Lehnenrahmen des Kraftfahrzeugsitzes koppelbar ist. Innerhalb
der Rahmenstruktur ist eine Schwingmasse angeordnet, die über eine
Federanordnung mit der Rahmenstruktur verbunden ist. Die Schwingmasse ist
länglich
ausgebildet und an ihren Enden mit einer Aushölung versehen. Die Aushölung nimmt
aufwendig gestaltete Federelemente auf. Die Federelemente sind aus
Elastomermaterial hergestellt und werden einenends in Kunststoffringe
einvulkanisiert, anderenends mit einem Befestigungsbolzen durch
Vulkanisieren verbunden. Die Kunststoffringe werden sodann in die
Aushölung
der Schwingmasse eingepresst. Das mit dem Bolzen versehene Ende
der Federelemente wird danach in die Trägerstruktur des Schwingungstilgers
eingesetzt. Aufgrund des verhältnismäßig aufwendigen
Aufbaus dieses Schwingungstilgers ist eine Vielzahl von Montageschritten erforderlich,
um diesen letztendlich für
den Anbau an einem Lehnenrahmen vorzubereiten. Darüber hinaus unterliegt
dieser Schwingungstilger dem Problem einer hohen Versagensanfälligkeit,
da aufgrund der Vielzahl der mechanischen Verbindungen, beispielsweise
der bei der Montage herzustellenden Verbindung zwischen Schwingmasse
und Rahmenstruktur, die Wahrscheinlichkeit relativ hoch ist, dass
sich wegen der auftretenden Schwingungen zwei Komponenten zueinander
verlagern und somit die Funktionsweise des Schwingungstilgers beeinträchtigt oder grundsätzlich gestört wird.
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Ein ähnlicher
Schwingungstilger ist aus dem Dokument
DE 103 27 770 A1 bekannt.
Auch dieser Schwingungstilger unterliegt dem Problem, dass er aus
einer Vielzahl von Teilen besteht, die eine relativ aufwendige und
damit kostenintensive Montage erfordern und ferner die Versagensanfälligkeit
erhöhen.
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Ferner
ist aus der am 26. April 2005 eingereichten Patentanmeldung der
Anmelderin mit dem amtlichen Aktenzeichen DE 10 2005 019 323.4 ein Schwingungstilger
bekannt, bei dem die Schwingmasse in einem Trägerrahmen über eine Federanordnung gehalten
wird. Mit dieser Anordnung werden in bevorzugten Schwingungsrichtungen
Vibrationen gedämpft.
Ferner ist diese Anordnung verhältnismäßig gewichtsintensiv.
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Aus
dem gattungsbildenden Stand der Technik gemäß JP 04-258549 ist ein Schwingungstilger bekannt,
bei dem die Schwingmasse eine zentrale Öffnung aufweist, in die ein
rohrförmiges
Befestigungselement hineinragt. Das rohrförmige Befestigungselement und
die zentrale Öffnung
sind über
einen elastischen Gummiring miteinander verbunden, der als Federanordnung
dient.
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Ferner
ist aus dem Dokument
DE
195 41 841 C1 ein ähnlicher
Schwingungstilger bekannt, bei dem ebenfalls über ein in einer Schwingmasse
eingebettetes Elastomerelement eine Verbindung zu einer Aufhängung erreicht
wird.
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Zum
weiteren Stand der Technik wird auf das Dokument
DE 199 08 916 A1 verwiesen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schwingungstilger
der eingangs bezeichneten Art bereitzustellen, der bei einfacher
und kostengünstiger
Herstellung eine hohe Zuverlässigkeit
und lange Lebensdauer bei hohem Schwingungstilgungsvermögen und
dennoch geringer Masse bietet.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Schwingungstilger mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Gestaltung lässt sich
erreichen, dass das elastische Verbindungselement der Federanordnung
genau dort positioniert ist, wo Trägheitskräfte bei Anregung der Schwingmasse
wirken. Eine solche Positionierung des elastischen Verbindungselements
im Bereich des Masseschwerpunkts der Schwingmasse ermöglicht eine
Vermeidung unerwünschter
Hebeleffekte, die insbesondere dann auftreten, wenn das elastische
Verbindungselement in deutlichem Abstand von dem Masseschwerpunkt
der Schwing-masse angeordnet ist. Dadurch können unerwünschte Taumelbewegungen der
Schwingmasse, die durch Fahrzeugvibrationen ausgelöst werden,
unterbunden werden. Letztendlich erreicht man durch die erfindungsgemäße Anordnung
ein wirksames und vorhersehbares Tilgerverhalten.
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Ferner
sieht die Erfindung vor, dass der Schwingungstilger zwar aus den
drei Einzelkomponenten – Trägerelement,
Schwingmasse und Federanordnung – hergestellt ist, dass jedoch
diese drei Einzelkomponenten quasi integral miteinander verbunden
sind, so dass sich bei der späteren
Montage, beispielsweise an einem Lehnenrahmen eines Kraftfahrzeugsitzes,
der Schwingungstilger als ein Bauteil verbauen lässt und dass es auch im späteren Betrieb aufgrund
der integralen Ausbildung des Schwingungstilgers zu keiner unerwünschten
Verlagerung einzelner Komponenten aufgrund der einwirkenden mechanischen
Belastungen kommen kann. Durch die integrale Ausbildung des Schwin gungstilgers lässt sich
der Montageaufwand gegenüber
dem Stand der Technik erheblich reduzieren und die Zuverlässigkeit
signifikant erhöhen.
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Gemäß der Erfindung
ist auch vorgesehen, dass das elastische Verbindungselement einen
im Wesentlichen kreiszylindrischen, Strebenkörper umfasst. Die Ausbildung
als kreiszylindrischer Strebenkörper
hat den Vorteil, dass das Verbindungselement im Wesentlichen gleiches
Schwingungsverhalten in allen Schwingungsrichtungen aufweist, die
in einer zur Zylinderlängsachse
orthogonalen Ebene verlaufen. Allerdings kann dem Verbindungselement
auch eine andere Geometrie verliehen werden, beispielsweise um Schwingungen
in bestimmten Richtungen zu fördern,
in anderen Richtungen hingegen zu unterdrücken. Bei Verwendung eines
kreiszylindrischen Strebenkörpers
bietet es sich an, dass der Masseschwerpunkt der Schwingmasse im
Wesentlichen auf der Symmetrieachse des Kreiszylinders liegt. Allgemein
zeigt die Erfindung beispielsweise dann gute Wirkung, wenn der Schubmittelpunkt
des Verbindungselements, insbesondere des Strebenkörpers, nahe
am Masseschwerpunkt der Schwingmasse angeordnet ist oder mit diesem
zusammenfällt.
Gerade bei einer derartigen Ausgestaltung lassen sich unerwünschte Taumelbewegungen
(Biegemode) der Schwingmasse wirkungsvoll verhindern.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das elastische
Verbindungselement aus einem Elastomermaterial, vorzugsweise aus NR-Kautschuk,
hergestellt und jeweils an dem Trägerelement und an der Schwingmasse
anvulkanisiert ist. Es versteht sich, dass das Verbindungselement auch
aus anderen Elastomermaterialien, als aus Naturkautschuk (englisch:
natural rubber; NR-Kautschuk) hergestellt sein kann. Durch das Anvulkanisieren
der Verbindungselemente an dem Trägerelement und der Schwingmasse
ergibt sich die vorteilhafte Ausgestaltung des Schwingungstilgers
als integrales Bauteil, welches sich trotz der im Betrieb auftretenden
mechanischen Belastungen, insbesondere Schwingungsbelastungen, nicht
unerwünscht
verformt. Ferner ergibt sich eine erheblich vereinfachte Herstellung
des Schwingungstilgers. Das Trägerelement
und die Schwingmasse werden dabei beispielsweise in eine vorgefertigte
Form eingelegt, sodann wird durch ein Injektionsverfahren das Elastomermaterial
in die Form eingespritzt und an das Trägerelement und die Schwingmasse
anvulkanisiert. Dabei bilden sich auch die elastischen Verbindungselemente
der Federanordnung aus.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Verbindungselement
derart zwischen Schwingmasse und Trägerelement angeordnet ist, dass
es durch die Schwingmasse im Ruhezustand auf Zug belastet wird.
Alternativ hierzu kann vorge sehen sein, dass das Verbindungselement
derart zwischen Schwingmasse und Trägerelement angeordnet ist,
dass es durch die Schwingmasse im Ruhezustand auf Druck belastet
wird. Mit anderen Worten ist bei der ersten Variante vorgesehen,
dass die Schwingmasse über
das Verbindungselement an dem Trägerelement
hängt,
wohingegen sich die Schwingmasse bei der zweiten Ausführungsvariante über das
Verbindungselement auf dem Trägerelement
abstützt.
Je nach Wahl einer dieser beiden Alternativen lassen sich unterschiedliche
Eigenfrequenzen des Schwingungstilgers in Längsrichtung des Verbindungselements
erzielen. Dadurch lässt sich
durch geeignete Wahl eines der beiden Schwingungstilgertypen ein
gewünschtes
Tilgungsverhalten einstellen.
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Es
hat sich gezeigt, dass insbesondere Schwingungen mit sehr niedrigen
Frequenzen schwer zu tilgen sind. Der erfindungsgemäße Schwingungstilger
wurde speziell für
diesen Anwendungsfall konzipiert. So ist für den erfindungsgemäßen Schwingungstilger
vorgesehen, dass er eine Eigenfrequenz im Bereich von 6 bis 18 Hz,
vorzugsweise von etwa 9 bis 14 Hz, besitzt. Darüber hinaus gilt für den erfindungsgemäßen Schwingungstilger
vorzugsweise, dass die Schwingmasse bei einer Anregungsamplitude
von größer oder
gleich 0,2 mm eine Schwingmassenamplitude von 0 bis 5mm hervorruft.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass das Trägerelement C-bogenförmig ausgebildet
ist. Dies hat den Vorteil, dass das Trägerelement in Leichtbauweise
ausgeführt
werden kann. Selbstverständlich
ist es aber auch möglich,
massivere Trägerelemente
mit abweichendem Profil zu verwenden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Schwingmasse mit
einer zentralen Ausnehmung versehen ist, in die ein freies Ende
des Trägerelements
hineinragt, wobei das Trägerelement
im Bereich dieses freien Endes über
das Verbindungselement mit der Schwingmasse gekoppelt ist. Diese Anordnung
hat den Vorteil, dass durch die Ausbildung der Schwingmasse mit
einer Ausnehmung die Gesamtmasse des Schwingungstilgers reduziert werden
kann, wobei die Tilgerwirkung im Wesentlichen unverändert bleibt.
Ferner schafft gerade diese Anordnung die Möglichkeit der erfindungsgemäßen Anordnung
des elastischen Verbindungselements im Bereich des Masseschwerpunkts
der Schwingmasse.
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Eine
besonders kostengünstige
und dennoch hinreichend stabile Ausgestaltung des Trägerelements
ist beispielsweise dann vorgesehen, wenn das Trägerelement oder/und die Schwingmasse
aus einem Metallwerkstoff hergestellt ist.
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Um
die Zuverlässigkeit
der Vulkanisierverbindung am Trägerelement
oder/und an der Schwingmasse zu erhöhen sieht eine Weiterbildung der
Erfindung vor, dass das Trägerelement
oder/und die Schwingmasse vorbehandelt ist, so dass ein integrales
Anformen der Verbindungselemente durch Vulkanisieren erleichtert
ist.
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Ferner
kann erfindungsgemäß vorgesehen sein,
dass die Schwingmasse einen Metallkörper, vorzugsweise aus einem
Gussmaterial, umfasst. Dies hat den Vorteil, dass die Schwingmasse
in ihrer Geometrie beliebig ausgebildet und an den jeweiligen Einsatzfall
angepasst werden kann.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Metallkörper zumindest
bereichsweise mit einer Beschichtung, vorzugsweise aus Elastomermaterial,
versehen ist. Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die Beschichtung
beim Anvulkanisieren der Verbindungselemente hergestellt wird. Wie
vorstehend bereits geschildert, kann der erfindungsgemäße Schwingungstilger
dadurch hergestellt werden, dass das Trägerelement und die Schwingmasse
in eine Form eingelegt werden, in die dann das Elastomermaterial
durch ein Injektionsverfahren eingespritzt wird. Vorteilhafterweise
ist dabei die Form derart ausgebildet, dass sich beim Einspritzen
des Elastomermaterials um den Metallkörper der Schwingmasse herum
eine Haut aus Elastomermaterial, beispielsweise von etwa 1 mm Wandstärke, ausbildet.
Dies hat zur Folge, dass der Metallkörper der Schwingmasse von einer
dämpfenden
Beschichtung umgeben ist, so dass bei extremer Auslenkung der Schwingmasse,
bei der diese in Kontakt mit umliegenden Bauteilen, beispielsweise
mit dem Trägerelement,
gelangt, das Anschlagen gedämpft
wird und keine lauten Schlaggeräusche
auftreten können.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Figuren beispielhaft
erläutert.
Es stellen dar:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsvariante des erfindungemäßen Schwingungstilgers;
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2 eine
Vorderansicht des Schwingungstilgers gemäß 1;
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3 eine
Seitenansicht von links des Schwingungstilgers aus 1;
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4 eine
Schnittansicht entlang Schnittlinie IV-IV aus 3;
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5 eine
Ansicht entsprechend 1 einer zweiten Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers;
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6 eine
Ansicht gemäß 2 der
zweiten Ausführungsvariante;
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7 eine
Ansicht gemäß 3 der
zweiten Ausführungsvariante
und
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8 eine
Schnittansicht gemäß der Schnittlinie
VIII-VIII aus 7.
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In 1–4 ist
eine erste Ausführungsform
eines erindungsgemäßen Schwingungstilgers 10 dargestellt. 1 zeigt
den erfindungsgemäßen Schwingungstilger 10 in
perspektivischer Darstellung. Dieser umfasst ein C-förmiges Trägerelement 12 sowie
eine Schwingmasse 14. Die Schwingmasse 14 weist
eine zentrale Ausnehmung 16 auf, in die ein freies Ende 18 des
Trägerelementes 12 hineinragt. An
dem freien Ende 18 ist ein elastisches Verbindungselement 20 angeordnet,
das die Schwingmasse 14 mit dem Trägerelement 12 verbindet.
Das Verbindungselement 20 ist aus Elastomermaterial hergestellt
und sowohl an der Schwingmasse 14 als auch an dem Trägerelement 12 anvulkanisiert.
Das Verbindungselement 20 ist im Wesentlichen kreiszylindrisch
ausgebildet und geht unter Vermeidung von scharfen Kanten fließend in
anvulkanisierte Elastomerabschnitte 22 und 24 über.
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Wie
man in der Schnittdarstellung gemäß 4 erkennen
kann, ist die Schwingmasse 14 als homogener Körper aus
einem Graugussmaterial hergestellt. Dieser ist im Wesentlichen vollständig von einer
Elastomerhaut 26 umgeben. Die Elastomerhaut 26 geht
fließend
in das Verbindungselement 18 über und ist ebenfalls an die
Schwingmasse 14 anvulkanisiert. Sämtliche Übergänge, insbesondere von der Elastomerhaut 26 in
das Verbindungselement 20, sind harmonisch ausgebildet.
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Die
Geometrie der Schwingmasse 14 und die Anordnung des Verbindungselementes 20 ist
derart gewählt,
dass der Schubmittelpunkt des elastomeren Verbindungselementes 20 mit
dem Schwerpunkt S der Schwingmasse 14 im Wesentlichen zusammenfällt. Das
Verbindungselement 20 verbindet die Schwingmasse 14 mit
dem Trägerelement 12 derart,
dass die Schwingmasse 14 über das Verbindungselement 20 auf
dem freien Ende 18 des Trägerelementes 12 lastet.
Dies bedeutet, dass bei einer Befestigung des Schwingungstilgers 10 in
der gezeigten Orientierung über
Befestigungsbohrungen 28 und 30 in dem leicht
abgeschrägten
oberen Schenkel des C- förmigen Trägerelementes 12 das
Verbindungselement 20 im Ruhezustand durch die Schwingmasse 14 auf
Druck belastet wird.
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Bei
einer derartigen Anbringung des Schwingungstilgers 10 gemäß 1–4,
beispielsweise innerhalb eines Fahrzeugsitzes können Schwingungen sowohl in
x-, als auch in y-, als auch in z-Richtung getilgt werden. Der wesentliche
Aspekt der Erfindung liegt darin, dass das elastomere Verbindungselement 20 im
Bereich des Masseschwerpunktes S der Schwingmasse 14 angeordnet
ist. Durch diese Positionierung des elastomeren Verbindungselementes 20 lassen
sich unerwünschte
Taumelbewegungen der Schwingmasse 14 vermeiden. Es reicht lediglich
ein elastomeres Verbindungselement 20 aus, um Schwingungen
in allen drei Raumrichtungen x, y und z zu tilgen. Dies bedeutet,
dass der erfindungsgemäße Schwingungstilger 10 trotz
verhältnismäßig einfachen
Aufbaus eine hohe Wirksamkeit zeigt. Durch diesen einfachen Aufbau
lässt sich
die Gesamtmasse des Schwingungstilgers bei guter Tilgungswirkung
relativ gering halten. Insbesondere lässt sich eine erhebliche Massereduzierung
derjenigen Komponenten erreichen, die nicht direkt zur Tilgerwirkung
beitragen, wie z. B. am Trägerelement 12.
Obgleich der erfindungsgemäße Schwingungstilger 10 weitgehend
mit Elastomermaterial überzogen ist,
ist der Gesamtbedarf an Elastomermaterial relativ gering, da auch
die zu überziehenden
Flächen
durch den einfachen Aufbau klein gehalten werden können.
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Selbstverständlich lässt sich
die Geometrie der Schwingungsmasse 14 je nach Bedarf wählen, wobei
der Grundgedanke der Ausbildung der Schwingmasse mit einer zentralen
Ausnehmung 16 weiterhin beibehalten wird.
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5–8 zeigen
eine zweite Ausführungsvariante
der Erfindung. Zur Beschreibung dieser zweiten Ausführungsform
werden dieselben Bezugszeichen verwendet, wie bei Beschreibung der ersten
Ausführungsform
gemäß 1–4,
jedoch mit dem Buchstaben „a" nachgestellt. Es
wird lediglich auf die Unterschiede zur ersten Ausführungsform
gemäß 1–4 eingegangen.
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Der
wesentliche Unterschied zwischen der ersten und zweiten Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, dass die Schwingmasse 14a an
dem freien Ende 18a des Trägerelementes 12a über das Verbindungselement 20a hängt und
sich nicht auf diesen abstützt.
Mit anderen Worten wird das Verbindungselement 20a bei
der Ausführungsform
gemäß 5–8 im
Ruhezustand auf Zug belastet, so dass der Schwingungstilger 10a gemäß 5–8 hinsichtlich
Schwingungen in z-Richtung ein anderes Verhalten zeigt, als der
Schwingungstilger 10 gemäß 1–4.
Auch die Geometrie der Schwingmasse 14a weicht von der
Geometrie der Schwingmasse 14 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
ab und zwar dahingehend, dass die zentrale Ausnehmung 16a etwas
höher innerhalb
der Schwingmasse 14a positioniert ist. Der Grund hierfür ist, dass
wiederum das elastomere Verbindungselement 20a im Bereich des
Masseschwerpunktes S der Schwingmasse 14a angeordnet ist.
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Im
Betrieb treten beispielsweise an einem nicht gezeigten Lehnenrahmen
eines Kraftfahrzeugsitzes, an dem der Schwingungstilger 10 bzw. 10a angebracht
ist, Schwingungen in Richtung der Raumachsen x, y und z auf. Derartige
Schwingungen besitzen insbesondere relativ niedrige Frequenzen, beispielsweise
im Bereich von kleiner als 20 Hz, und Anregungsamplituden im Bereich
von 0,2 mm bis 1 mm. Diese Schwingungen werden über das Trägerelement 12 bzw. 12a und
das Verbindungselement 20 bzw. 20a auf die Schwingmasse 14 bzw. 14a übertragen.
Die Schwingmasse 14 bzw. 14a wird dadurch zu einer
gegenphasigen Schwingbewegung angeregt, und zwar in allen drei Richtungskomponenten
x, y und z, wobei das elastische Verbindungselement 20 bzw. 20a federnd
nachgibt. Dieses wird dabei in x-y-Richtung einer Parallelschubbelastung
ausgesetzt, wobei vorzugsweise der Schubmittelpunkt mit dem Masseschwerpunkt
S der Schwingmasse 14 bzw. 14a zusammenfällt. In
z-Richtung erfolgt eine Zug-Druck-Belastung des Verbindungselements 20 bzw. 20a.
Durch die gegenphasige Schwingbewegung der Schwingmasse 14 bzw. 14a werden
die am nicht gezeigten Lehnenrahmen auftretenden Schwingungen getilgt.
Der Fahrzeugsitz wird in seiner Eigenfrequenz beruhigt und schwingt
somit deutlich weniger intensiv. Ferner werden die mit der Sitzlehne verbundenen
Komponenten, beispielsweise Bildschirme eines Fahrzeug-Entertainment-Systems, weniger
starken Schwingungsbelastungen ausgesetzt. Dadurch kann deren Lebensdauer
deutlich erhöht
werden. Darüber
hinaus kommt es zu keiner unerfreulichen Zitterbewegung der Bildschirme
bei der Betrachtung des Entertainment-Programms.
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Die
wesentlichen Vorteile des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers 10 bzw. 10a liegen
darin, dass dieser sehr niedrige Eigenfrequenzen aufweist, beispielsweise
im Bereich von 6 bis 18 Hz, vorzugsweise im Bereich von 9 bis 14
Hz. Darüber
hinaus kann die Schwingmasse 14 bzw. 14a des Schwingungstilgers 10 bzw. 10a gemäß der Erfindung
verhältnismäßig große Amplituden
während
der Schwingungsbewegung zurücklegen,
beispielsweise im Bereich von 0 bis 5 mm, was zu einer besonders
effektiven Schwingungstilgung führt.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt darin, dass durch
den Gummiüberzug
der Schwingmasse 14 bzw. 14a bei extremen Schwingungsbewegungen, bei
denen die Schwingmasse 14 bzw. 14a beispielsweise
an dem Trägerelement 12 bzw. 12a anschlägt, keine
unerwünschten
Ge räusche
auftreten können. Insgesamt
lässt sich
mit der Erfindung ein einfach herstellbarer Schwingungstilger mit
verhältnismäßig geringem
Gesamtgewicht und hohem Schwingungstilgungs-Wirkungsgrad sowie langer
Lebensdauer bereitstellen.