DE102005024283A1 - Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln der Bahnspannung einer laufenden Bahn in einer bahnverarbeitenden Vorrichtung und eine Vorrichtung zum Verarbeiten einer laufenden Bahn - Google Patents

Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln der Bahnspannung einer laufenden Bahn in einer bahnverarbeitenden Vorrichtung und eine Vorrichtung zum Verarbeiten einer laufenden Bahn Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln der Bahnspannung einer laufenden Bahn in einer bahnverarbeitenden Vorrichtung sowie eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens, die einen Einzug mit Antrieb, wenigstens ein Haltemittel und eine Schnittstelle umfasst. Dabei wird die Bahn durch den Einzug eingezogen und vom Haltemittel gehalten, um an der Schnittstelle zwischen Einzug und Haltemittel einzelne Materialabschnitte von der Bahn abzuschneiden. Bei dem Verfahren wird die Bahnspannung der Bahn zwischen dem Einzug und dem Haltemittel geregelt, indem periodische Variationen einer für die Bahnspannung repräsentativen Größe, die infolge des Abschneidens der Materialabschnitte auftreten, erfasst werden und die vom Antrieb an den Einzug abgegebene mittlere Antriebsleistung erhöht wird, wenn diese periodischen Variationen eine Grenze überschreiten.

Description

  • Die Erfindung betrifft Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln der Bahnspannung einer laufenden Bahn in einer bahnverarbeitenden Vorrichtung und eine Vorrichtung zum Verarbeiten einer laufenden Bahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, 6, 14 oder 15.
  • Ist bei solchen Vorrichtungen die Bahnspannung zwischen Einzug und Haltemittel zu hoch, so besteht die Gefahr, dass die Materialbahn an den Haltemitteln ausreißt oder, was noch schlimmer ist, dass die Materialbahn sogar abreißt. Reißt die Materialbahn an den Haltemitteln aus, so wird sie zumindest an denjenigen Stellen, an welchen die Haltemittel die Materialbahn ergreifen, beschädigt. Reißt die Materialbahn dagegen ab, so führt dies zu Stopfern in der Vorrichtung, zu deren Beseitigung viel Zeit aufgewendet werden muss, was wiederum zu Produktionsausfällen und finanziellen Aufwänden führt. Andererseits besteht bei zu niedriger Bahnspannung die Gefahr einer Staubildung der Materialbahn in der Vorrichtung, was ebenfalls zu einem Stopfer führt. Um Stopfer oder Aus- bzw. Abrisse der Materialbahn zu vermeiden, muss im Mittel gleichviel Material pro Zeiteinheit der Vorrichtung zugeführt wie von ihr abgeführt werden.
  • Aus der DE 41 37 818 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der sich die Bahnspannung zwischen dem Einzug und dem Haltemittel regeln lässt. Bei dieser Vorrichtung ist der Einzug als ein Zugwalzenpaar ausgebildet, wobei die Regelung der Bahnspannung durch ein Verstellen der Drehzahl der Zugwalzen erreicht wird. In der genannten Schrift ist allerdings nicht offenbart, nach welchen Kriterien sich die Regelung richtet. Weder ist ein optimaler Wert für die Bahnspannung angegeben bzw. wodurch sich ein solcher auszeichnet, noch kann der Schrift entnommen werden, woran ein Abweichen der Bahnspannung vom optimalen oder gewünschten Wert erkannt wird.
  • Grundvoraussetzung für das Regeln der Bahnspannung auf einen Sollwert ist, dass der Istwert der Bahnspannung exakt und zeitaufgelöst gemessen werden kann. Das Erfassen des tatsächlichen Wertes der Bahnspannung ist aber technisch recht schwierig auszuführen. Bekannte Einrichtungen zum Erfassen der Bahnspannung wie beispielsweise Bahnspannungsmesswalzen oder Bahnspannungssensoren ermitteln den tatsächlichen Wert der Bahnspannung in der Regel indirekt über die Längendehnung der Materialbahn oder über Phasendifferenzen zwischen dem Einzug und dem Haltemittel. Beispielsweise wird in der EP 09 51 993 A1 ein solcher Weg zur Regelung der Bahnspannung beschritten. Eine indirekte Erfassung des tatsächlichen Werts der Bahnspannung ist aber mit relativ großen Ungenauigkeiten behaftet. Die unsichere Kenntnis der tatsächlichen Bahnspannung wirkt sich wiederum ungünstig auf die Regelung der Bahnspannung aus, da zum Erzielen einer exakten und verlässlichen Regelung die genaue Kenntnis des tatsächlichen Werts der Bahnspannung unabdingbar ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln der Bahnspannung einer laufenden Bahn in einer bahnverarbeitenden Vorrichtung und eine Vorrichtung zum Verarbeiten einer laufenden Bahn zu schaffen.
  • Die Aufgabe wird durch erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1, 6, 14 oder 15 gelöst.
  • Mit der Erfindung lässt sich – ohne dass dafür der Istwert der Bahnspannung erfasst werden müsste – die Bahnspannung zwischen Einzug und Schneidstelle während des Betriebs der Vorrichtung rasch und zuverlässig auf Null oder einen Wert nahe Null einstellen. Dadurch ist gewährleistet, dass die Materialbahn nach Ergreifen und vor dem Schneiden glattgezogen wird, ohne dass die Gefahr des Aus- oder Abreißens der Materialbahn besteht.
  • Anstelle des Betrages einer beliebigen für die Bahnspannung repräsentativen Größe wird gemäß der Erfindung eine periodische Variation einer solchen Größe zur Regelung der Bahnspannung herangezogen. Im Allgemeinen ist die Variation einer solchen Größe nicht repräsentativ für die Bahnspannung in dem Sinne, dass aus einer Messung dieser Variation eindeutig eine Bahnspannung berechnet werden könnte. Der Sonderfall einer verschwindenden (oder nahezu verschwindenden) Bahnspannung ist im vorliegenden Fall jedoch zuverlässig daran erkennbar, dass auch Variationen der Bahnspannung, die auf periodische Vorgänge in der Schneidvorrichtung wie etwa das Schneiden der Bahn selbst oder das Greifen des Bahnendes zurückgehen, zum Verschwinden neigen. Die Entscheidung, ob eine Messgröße variiert oder nicht ist in der Regel wesentlich einfacher und zuverlässiger zu treffen als die, ob eine Messgröße einen bestimmten vorgegebenen Wert hat.
  • Wenn die periodischen Variationen irgendeiner die Bahnspannung repräsentativen Größe eine Grenze überschreiten, kann daraus geschlossen werden, dass die Bahnspannung zu groß ist. Um die Bahnspannung zu erniedrigen, wird daher die vom Antrieb an den Einzug abgegebene mittlere Antriebsleistung erhöht, damit die Materialbahn vom Einzug schneller eingezogen wird. Wird die Materialbahn schneller eingezogen, so wird die Bahnspannung zwischen Einzug und Haltemittel verringert. Damit werden aber auch die periodischen Variationen der für die Bahnspannung repräsentativen Größe erniedrigt. Wenn die periodischen Variationen die Grenze wieder unterschreiten bzw. wenn sie verschwinden, ist die gewünschte Bahnspannung wieder erreicht und die Antriebsleistung kann wieder konstant gehalten werden.
  • Zuverlässigkeit und Empfindlichkeit sind besonders gut, wenn nur solche periodischen Schwankungen der Bahnspannung berücksichtigt werden, deren Periode mit der des Schneidens der Bahn übereinstimmt. Auf andere Ursachen bzw. Störungen zurückgehende Spannungsschwankungen bleiben so unberücksichtigt.
  • Wenn die Schwankung der Bahnspannung und damit die Bahnspannung selbst exakt auf Null geregelt wird, ist es nicht möglich zu erkennen, ob die Bahn eventuell schneller in die Vorrichtung eingezogen als ausgegeben wird und Gefahr läuft, einen Stopfer hervorzurufen. Diese Gefahr ist ausgeschlossen, wenn für die Schwankung der Bahnspannung ein kleiner, aber von Null verschiebbarer Grenzwert angenommen wird.
  • Weil Variationen bei der Bahnspannung die mittlere vom Motor an den Einzug abgegebene Leistung derart beeinflussen, dass auch diese Leistung entsprechend variiert, kann als die für die Bahnspannung repräsentative Größe eine solche Größe gewählt werden, die für die vom Motor abgegebene Leistung repräsentativ ist. Solche Größen lassen sich besonders einfach und ohne weitergehende zusätzliche Vorrichtungsmaßnahmen erfassen. Dabei handelt es sich bei der für die vom Motor abgegebene Leistung repräsentativen Größe ganz besonders bevorzugt um die Stromstärke des vom Motor aufgenommenen Betriebsstroms.
  • Die Vorrichtung kann beispielsweise über eine Anzeige verfügen, auf welcher Regelungsmaßnahmen und/oder Wirkungen der Regelung angezeigt werden. Damit wird es auch Bedienpersonal der Vorrichtung ermöglicht, den Betrieb der Vorrichtung zu überwachen.
  • Aufgrund der einfachen Ausführung handelt es sich bei dem Einzug bevorzugterweise um ein Zugwalzenpaar.
  • Das Haltemittel ist bevorzugt an einem Transportzylinder eines Falzapparates, z. B. als Sammelzylinder ausgeführt, angeordnet. Bei dem Haltemittel kann es sich beispielsweise um einen Greifer oder eine Falzklappe oder eine Punkturleiste mit Punkturnadeln handeln. Sofern das Haltemittel an einem Sammelzylinder angeordnet ist, umfasst die Vorrichtung darüber hinaus besonders bevorzugt einen an der Schneidstelle mit dem Sammelzylinder zusammenwirkenden Schneidzylinder. Bei einer solchen Vorrichtung sind sowohl der Sammelzylinder als auch der Schneidzylinder drehbar gelagert. Die eingezogene Materialbahn wird zwischen Einzug und Schneidstelle von dem Haltemittel ergriffen, in Folge der Drehung des Sammelzylinders mitgenommen, wobei das Haltemittel die Schneidstelle passiert, und anschließend an der sich nun zwischen Einzug und Haltemittel befindlichen Schneidstelle vom mit dem Sammelzylinder zusammenwirkenden Schneidzylinder durchtrennt. Der dadurch erhaltene Materialabschnitt ist nach wie vor vom Haltemittel gehalten. Er wird vom sich drehenden Sammelzylinder weiter gefördert und an späterer Stelle von bekannten Einrichtungen entweder sofort vom Sammelzylinder abgeleitet oder erst nach einer vorgegebenen Anzahl von Umdrehungen des Sammelzylinders. Dabei wird mit jeder Umdrehung des Sammelzylinders ein neuer Materialabschnitt auf den am Sammelzylinder bereits aufliegenden Materialabschnitt aufgelegt, um einen Stapel mit einer vorgegebenen Anzahl von Materialabschnitten zu bilden, so dass schließlich dieser Stapel vom Sammelzylinder abgeleitet wird.
  • Ganz besonders bevorzugt ist die Vorrichtung ein Falzapparat einer Druckmaschine.
  • Ein Ausführbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Die einzige Figur zeigt einen schematischen Aufbau eines Teils einer Druckmaschine mit einem Falzapparat.
  • Zu dem in der Figur dargestellten Vorrichtung 01, insbesondere Falzapparat 01 gehören ein Transportzylinder 02, insbesondere als Sammelzylinder 02 ausgeführt, ein Schneidzylinder 03, ein Einzug 04, insbesondere ein Zugwalzenpaar 04, ein Motor 06, eine Steuereinheit 07 und eine Anzeige 18, z. B. ein Bildschirm 18. Am Sammelzylinder 02 sind Haltemittel 14, insbesondere Punkturleisten 14 mit Punkturnadeln angeordnet.
  • Der Schneidzylinder 03 verfügt über Schneidmesser 17. Der Sammelzylinder 02 und der Schneidzylinder 03 sind aneinander angestellt und begrenzen einen Schneidspalt 16 bzw. Schneidstelle 16, in folgenden auch Spalt 16. Sowohl der Sammelzylinder 02 als auch der Schneidzylinder 03 sind drehbar gelagert. Sie drehen sich in den jeweils durch einen Pfeil angedeuteten Richtungen. Das Zugwalzenpaar 04 ist vom Motor 06 angetrieben, der wiederum durch die Steuereinheit 07 gesteuert ist. Mit der Steuereinheit 07 kann ein Bildschirm 18 verbunden sein, an den die Steuereinheit 07 Daten ausgeben kann. Dem Falzapparat 01 vorgelagert sind in der Druckmaschine eine Walze 09, z. B. eine Trichtereinlaufwalze 09 mit einer an dieser angestellten Walze 11, z. B. eine Anpresswalze 11 oder Anpressrollen 11, sowie zwischen den Walzen 09; 11 und dem Falzapparat 01 ein Falztrichter 12 angeordnet.
  • Eine zu verarbeitende laufende Bahn 08, z. B. Materialbahn 08, insbesondere Papierbahn 08, umschlingt die Trichtereinlaufwalze 09 und wird dabei von der Anpresswalze 11 gegen die Trichtereinlaufwalze 09 gedrückt gehalten. Sie durchläuft anschließend den Falztrichter 12. Im Falztrichter 12 wird die Papierbahn 08 längs gefalzt. Die längs gefalzte Papierbahn 08 läuft im Anschluss an den Falztrichter 12 in den Falzapparat 01 ein. Der Begriff „Papierbahn 08" bzw. „längs gefalzte Papierbahn 08" steht stellvertretend auch für einen Strang mehrerer aufeinander liegender Papierbahnen 08 bzw. längs gefalzter Papierbahnen 08.
  • In den Falzapparat 01 wird die Papierbahn 08 durch das vom Motor 06 angetriebene Zugwalzenpaar 04 eingezogen. Dabei wird vom Motor 06 eine Antriebsleistung an das Zugwalzenpaar 04 abgegeben, welches gemäß dieser Antriebsleistung auf die in das Zugwalzenpaar 04 einlaufende Papierbahn 08 eine Zugkraft und auf die aus dem Zugwalzenpaar 04 auslaufende Papierbahn 08 eine Schubkraft ausübt. Je höher die vom Motor 06 abgegebene Antriebsleistung, um so größer ist die vom Zugwalzenpaar 04 auf die einlaufende Papierbahn 08 ausgeübte Zugkraft sowie die auf die aus dem Zugwalzenpaar 04 auslaufende Papierbahn 08 ausgeübte Schubkraft. Die Größe der vom Motor 06 abgegebenen Antriebsleistung wird von der Steuereinheit 07 geregelt.
  • Die aus dem Zugwalzenpaar 04 auslaufende Papierbahn 08 wird – beispielsweise von in der Figur nicht dargestellten Bändern – gegen den Sammelzylinder 02 gedrückt und von aus dem Sammelzylinder 02 ausfahrenden Punkturnadeln einer der Punkturleisten 14 aufgespießt. Dabei wird die Papierbahn 08 zwischen der Punkturleiste 14 und dem Zugwalzenpaar 04 glatt gezogen. Das nun von den Punkturnadeln gehaltene freie Ende der Papierbahn 08 läuft dann in den vom Sammelzylinder 02 und dem an ihn angestellten Schneidzylinder 03 gebildeten Spalt 16 ein. Im Verlauf der weiteren Drehung des Sammelzylinders 02 durchläuft die Punkturleiste 14 den Spalt 16 und zieht die Papierbahn 08 mit sich durch den Spalt 16. Während sich die Punkturleiste 14 durch den Spalt 16 und über diesen hinaus bewegt, erreicht das am sich in Pfeilrichtung drehenden Schneidzylinder 03 angeordnete Schneidmesser 17 den Spalt 16 und schneidet im Zusammenwirken mit dem Sammelzylinder 02 einen Materialabschnitt 13, insbesondere Papierabschnitt 13 von der Papierbahn 08 ab. Entsprechend zu o. g. bzgl. eines Strangs von mehreren übereinander angeordneten Papierbahnen 08 ist unter Materialabschnitt 13 auch der Abschnitt eines mehrere Lagen aufweisenden Strangabschnittes zu verstehen. Somit stellt der Spalt 16 eine Schneidstelle des Falzapparates 01 dar. Noch bevor der Papierabschnitt 13 am Spalt 16 von der Papierbahn 08 abgeschnitten wird, hat schon die der den Papierabschnitt 13 haltenden Punkturleiste 14 auf dem Sammelzylinder 02 nachfolgend angeordnete Punkturleiste 14 die Papierbahn 08 noch vor Passieren des Spalts 16 erreicht und diese mit ihren Punkturnadeln durchstochen, so dass die Papierbahn 08 nicht nur vor und während sondern auch unmittelbar nach Erfolgen des Schnittes gehalten ist. Der abgeschnittene Papierabschnitt 13 wird schließlich auf bekannte Weise vom Sammelzylinder 02 abgeleitet. Da dies nicht Gegenstand der Erfindung ist, wird vorliegend auf eine Beschreibung des Ableitens des Papierabschnitt 13 vom Sammelzylinder 02 verzichtet.
  • Sofern die Punkturleisten 14 aufgrund der Drehung des Sammelzylinders 02 gegenüber dem Zugwalzenpaar 04 eine Voreilung aufweisen, baut sich innerhalb der auf einer der Punkturleisten 14 aufgespießten Papierbahn 08 eine Bahnspannung zwischen dem Zugwalzenpaar 04 und dieser Punkturleiste 14 auf, wodurch es zu einer Dehnung der Papierbahn 08 kommt. Wenn die Bahnspannung allzu groß ausfällt, kann dies zu Punkturausrissen an denjenigen Stellen der Papierbahn 08 führen, an denen sie von den Punkturnadeln durchstochen wird. Schlimmstenfalls reißt die Papierbahn 08 über der ganzen Breite ab und die vom Einzug 04 weiterhin eingezogene Papierbahn 08 staut sich zwischen Einzug 04 und Sammelzylinder 02 und verursacht einen Stopfer im Falzapparat 01. Um ein zu starkes Anwachsen der Bahnspannung zu vermeiden, wird die Bahnspannung in der Papierbahn 08 daher zwischen dem Zugwalzenpaar 04 und der die Papierbahn 08 haltenden Punkturleiste 14 geregelt, was im folgenden erläutert wird.
  • Dabei wird angenommen, dass beim Einsetzen der Bahnspannungsregelung die Papierbahn 08 zwischen dem Zugwalzenpaar 04 und der das führende Ende der Papierbahn 08 haltenden Punkturleiste 14 unter einer nichtverschwindenden Spannung steht. Wenn die nachfolgende Punkturleiste 14 die Papierbahn 08 durchstößt, trägt sie zunächst noch keine Zugspannung. Erst beim Abschneiden des Papierabschnitt 13 bricht die Spannung in der Papierbahn 08 für einen kurzen Moment ein, und baut sich an der nachfolgenden Punkturleiste 14 wieder auf. Bei dieser Phase des schnellen Spannungsaufbaus ist die Gefahr des Ausreißens besonders hoch. Der kurzzeitige Zusammenbruch der Bahnspannung führt dazu, dass die zum Einziehen der Papierbahn 08 in den Falzapparat 01 zu leistende Antriebsarbeit allein vom Motor 06 des Zugwalzenpaars 04 aufzubringen ist. Dessen Leistung und damit seine Stromaufnahme steigen für kurze Zeit heftig an. Dieser Vorgang wiederholt sich jedes Mal, wenn ein Papierabschnitt 13 von der gespannten Papierbahn 08 abgeschnitten wird.
  • Der Betriebsstrom des Motors 06 wird von der Steuereinheit 07 auf das Auftreten von solchen periodischen Variationen hin überwacht. Sobald solche periodischen Variationen des Betriebsstromes auftreten und eine gewisse Grenze überschreiten, schließt die Steuereinheit 07 daraus, dass die Bahnspannung in der Papierbahn 08 zwischen dem Zugwalzenpaar 04 und der Punkturleiste 14 zu groß ist. Um die Bahnspannung zu reduzieren, regelt die Steuereinheit 07 die Drehzahl des Motors 06 derart, dass sich die von dem Zugwalzenpaar 04 auf die Papierbahn 08 in Einziehrichtung ausgeübte Antriebskraft abgegebene Antriebsleistung bzw. Drehzahl erhöht. Dadurch wird aber auch die Voreilung der Punkturleisten 14 gegenüber dem Zugwalzenpaar 04 erniedrigt, so dass die Papierbahn 08 zwischen den Punkturleisten 14 und dem Zugwalzenpaar 04 weniger stark gedehnt wird und die Bahnspannung der Papierbahn 08 deswegen geringer ausfällt. Mit verringerter Bahnspannung nimmt auch die Größe der periodischen Variationen ab. Sobald diese die Grenze unterschreiten, wird die Drehzahl und/oder Antriebsleistung des Motors 06 nicht weiter erhöht. Es kann vorgesehen werden, dass die Steuereinheit 07 laufend Daten über die periodischen Variationen und die vom Motor 06 abgegebene Drehzahl und/oder Antriebsleistung an den Bildschirm 18 ausgibt, auf dem diese zur Information von die Druckmaschine bedienendem Personal angezeigt werden.
  • In bevorzugter Ausführung wird dem Motor 06 bzw. dessen Antriebsregler (nicht dargestellt) durch eine Maschinensteuerung eine Solldrehzahl vorgegeben. Bei o. g. Verfahrensweise wird nun diese Solldrehzahl aus der Maschinendrehzahl durch das Verfahren bzw. die Steuereinheit 07 ein Offset überlagert, so dass die periodischen Variationen in o. g. Weise verringert werden. Das Herauftasten an Richtung und Gesamtgröße dieses Offsets können in einem iterativem Verfahren schrittweise vorgenommen sein.
  • Besagte Grenze wird man im Allgemeinen zwar so klein, dass ein Reißen der Papierbahn 08 sicher ausgeschlossen ist, aber dennoch größer als 0 wählen, um sicherzustellen, dass die Papierbahn 08 zwischen dem Zugwalzenpaar 04 und dem Sammelzylinder 02 straff bleibt.
  • Wenn man als Grenze exakt Null wählt, kann der Fall auftreten, dass eine Voreilung des Zugwalzenpaars 04 gegenüber dem Sammelzylinder 02 kumuliert, mit der Folge, dass sich Papier zwischen dem Zugwalzenpaar 04 und dem Sammelzylinder 02 staut und zu einem Stopfer führt. Um dem vorzubeugen, kann vorgesehen werden, dass die Steuereinheit 07 immer, wenn eine verschwindende Zugspannung eine vorgegebene Zeitspanne lang aufrecht erhalten worden ist, die Leistung des Motors 06 geringfügig herabsetzt. Dies führt dazu, dass der Einzug langsamer läuft und eventuell vorhandene Voreilung sich verringert. Ist die Voreilung abgebaut, tritt wieder eine nichtverschwindende Zugspannung auf, und die Steuereinheit 07 beginnt erneut, diese Zugspannung auf Null zu regeln.
  • Die Verfahrensweise und Vorrichtung 01 wurde bislang anhand einer ersten Ausführung erläutert, wobei die Drehzahl bzw. Umfangsgeschwindigkeit des Zugwalzenpaares 04 bzw. dessen Motor 06 durch die Steuereinheit 07 verändert wurde.
  • Wesentlich ist jedoch, dass durch eine geeignete Steuereinrichtung 07 bzw. Verfahrensweise die Transportgeschwindigkeiten von Einzug 04 und Haltemittel 14 zueinander in Weise verändert wird, dass die erfasste periodische Variation der für die Bahnspannung repräsentativen Größe (hier bevorzugt Motorleistung) in o. g. Weise verringert wird.
  • Diese kann in einer zweiten nicht dargestellten Ausführung auch dadurch erfolgen, dass die Transportgeschwindigkeit bzw. Drehzahl am Einzug 04 unverändert (bzw. entsprechend der Sollwertvorgabe) verbleibt, während zur Verringerung der periodischen Variation die Transportgeschwindigkeit des Haltemittels 14, d. h. die Umfangsgeschwindigkeit des Transportzylinders 02 in dem Sinne geändert wird, dass die Bahnspannung zwischen Einzug 04 und Haltemittel 14 sinkt – also z. B. verlangsamt wird. Dies geschieht beispielsweise über eine Absenkung der Solldrehzahl für den Antrieb des Transportzylinders 02 bzw. des Falzapparates 01.
  • Die Verfahrensweise bzw. die Steuereinheit 07 kann eigenständig ausgeführt sein, oder aber Bestandteil einer die Bahn 08 und an anderer Stelle, z. B. vor dem Trichter 12, insbesondere vor einen Einzugswerk liegenden, bzgl. ihrer Spannung regelnden Bahnspannungsregeleinrichtung sein.
  • 01
    Vorrichtung, Falzapparat
    02
    Transportzylinder, Sammelzylinder
    03
    Schneidzylinder
    04
    Einzug, Zugwalzenpaar
    05
    06
    Motor
    07
    Steuereinheit
    08
    Bahn, Materialbahn, Papierbahn
    09
    Walze, Trichtereinlaufwalze
    10
    11
    Walze, Anpresswalze, Anpressrolle
    12
    Falztrichter
    13
    Materialabschnitt, Papierabschnitt
    14
    Haltemittel, Punkturleiste
    15
    16
    Schneidspalt, Schneidstelle, Spalt
    17
    Schneidmesser
    18
    Anzeige, Bildschirm

Claims (26)

  1. Verfahren zum Regeln der Bahnspannung einer laufenden Bahn (08) in einer bahnverarbeitenden Vorrichtung (01), die einen Einzug (04) zum Fördern der Bahn (08) mit einer einstellbaren ersten Transportgeschwindigkeit, wenigstens ein Haltemittel (14) und eine Schneidstelle (16) umfasst, wobei die Bahn (08) durch den Einzug (04) eingezogen und vom Haltemittel (14) gehalten und mit einer zweiten Transportgeschwindigkeit transportiert wird, und an der Schneidstelle (16) zwischen Einzug (04) und Haltemittel (14) einzelne Materialabschnitte (13) von der Bahn (08) abgeschnitten werden, und wobei mit dem Verfahren die Bahnspannung der Bahn (08) zwischen dem Einzug (04) und dem Haltemittel (14) geregelt wird, indem – periodische Variationen einer für die Bahnspannung repräsentativen Größe erfasst werden; und – die Transportgeschwindigkeiten von Einzug (04) und Haltemittel (14) in der Weise zueinander verändert werden, dass die Größe der erfassten periodische Variation abnimmt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der Transportgeschwindigkeiten zueinander vorgenommen wird, wenn die Größe der erfassten periodischen Variationen in ihrer Amplitude einen bestimmten Grenzwert überschreiten.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der Transportgeschwindigkeiten zueinander durch eine Änderung einer Solldrehzahl am Einzug (04) und/oder eines das Haltemittel (14) aufweisenden Transportzylinders (02) erfolgt.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Solldrehzahl des Einzuges (04) erhöht wird, wenn die Größe der periodischen Variationen die Grenze überschreiten.
  5. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Solldrehzahl eines das Haltemittel (14) aufweisenden Transportzylinders (02) verringert wird, wenn die Größe der periodischen Variationen die Grenze überschreiten.
  6. Verfahren zum Regeln der Bahnspannung einer laufenden Bahn (08) in einer bahnverarbeitenden Vorrichtung (01), die einen Einzug (04) zum Ausüben einer regelbaren Antriebskraft auf die Bahn (08), wenigstens ein Haltemittel (14) und eine Schneidstelle (16) umfasst, wobei die Bahn (08) durch den Einzug (04) eingezogen und vom Haltemittel (14) gehalten wird, und an der Schneidstelle (16) zwischen Einzug (04) und Haltemittel (14) einzelne Materialabschnitte (13) von der Bahn (08) abgeschnitten werden, und wobei mit dem Verfahren die Bahnspannung der Bahn (08) zwischen dem Einzug (04) und dem Haltemittel (14) geregelt wird, indem – periodische Variationen einer für die Bahnspannung repräsentativen Größe erfasst werden; und – die vom Einzug (04) ausgeübte Antriebskraft erhöht wird, wenn diese periodischen Variationen in ihrer Amplitude einen bestimmten Grenzwert überschreiten.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebskraft erhöht wird, indem eine Solldrehzahl des Einzuges (04) erhöht wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (a) nur solche Variationen erfasst und/oder berücksichtigt werden, deren Periode mit der des Abschneidens der Materialabschnitte übereinstimmt.
  9. Verfahren nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Grenzwert von Null verschieden ist.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzug (04) durch einen Motor (06) angetrieben ist, wobei die für die Bahnspannung repräsentative Größe eine für die vom Motor (06) abgegebene Leistung repräsentative Größe ist.
  11. Verfahren nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein das Haltemittel (14) aufweisender Transportzylinder (02) direkt oder indirekt durch einen Motor angetrieben ist, wobei die für die Bahnspannung repräsentative Größe eine für die von diesem Motor abgegebene Leistung repräsentative Größe ist.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die für die vom Motor (06) abgegebene Leistung repräsentative Größe die Stromstärke des vom Motor (06) aufgenommenen Betriebsstroms ist.
  13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Regelungsmaßnahmen und/oder Wirkungen der Regelung auf einer Anzeige (18) angezeigt werden.
  14. Vorrichtung (01) zum Regeln der Bahnspannung einer laufenden Bahn (08) in einer bahnverarbeitenden Vorrichtung (01), die einen Einzug (04) zum Fördern der Bahn (08) mit einer einstellbaren ersten Transportgeschwindigkeit, wenigstens ein Haltemittel (14) und eine Schneidstelle (16) umfasst, wobei der Einzug (04) die Bahn (08) einzieht und das Haltemittel (14) die eingezogene Bahn (08) hält und mit einer zweiten Transportgeschwindigkeit transportiert, um an der Schneidstelle (16) zwischen Einzug (04) und Haltemittel (14) einzelne Materialabschnitte (13) von der Bahn (08) abzuschneiden, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (01) eine Steuereinheit (07) umfasst, die eingerichtet ist, die Transportgeschwindigkeiten von Einzug (04) und Haltemittel (14) in der Weise zueinander zu verändern, dass die Größe der erfassten periodische Variation abnimmt.
  15. Vorrichtung (01) zum Verarbeiten einer laufenden Bahn (08), insbesondere eine Vorrichtung (01) zum Ausführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die einen Einzug (04) zum Ausüben einer Antriebskraft auf die Bahn (08), wenigstens ein Haltemittel (14) und eine Schneidstelle (16) umfasst, wobei der Einzug (04) die Bahn (08) einzieht und das Haltemittel (14) die eingezogene Bahn (08) hält, um an der Schneidstelle (16) zwischen Einzug (04) und Haltemittel (14) einzelne Materialabschnitte (13) von der Bahn (08) abzuschneiden, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (01) eine Steuereinheit (07) umfasst, die eingerichtet ist, die vom Einzug (04) ausgeübte Antriebskraft zu erhöhen, wenn periodische Variationen einer für die Bahnspannung repräsentativen Größe eine Grenze überschreiten.
  16. Vorrichtung (01) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (07) eingerichtet ist, nur solche periodische Variationen zu berücksichtigen, deren Periode mit der des Schneidens der Bahn (08) übereinstimmt.
  17. Vorrichtung (01) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzug (04) durch einen Motor (06) angetrieben ist, wobei die für die Bahnspannung repräsentative Größe eine für die vom Motor (06) abgegebene Leistung repräsentative Größe ist.
  18. Vorrichtung (01) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein das Haltemittel (14) aufweisender Transportzylinder (02) direkt oder indirekt durch einen Motor angetrieben ist, wobei die für die Bahnspannung repräsentative Größe eine für die von diesem Motor abgegebene Leistung repräsentative Größe ist.
  19. Vorrichtung (01) nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die für die vom Motor (06) abgegebene Leistung repräsentative Größe die Stromstärke des vom Motor (06) aufgenommenen Betriebsstroms ist.
  20. Vorrichtung (01) nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzeige (18) zum Anzeigen von Regelungsmaßnahmen und/oder Wirkungen der Regelung angeordnet ist.
  21. Vorrichtung (01) nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzug (04) durch ein Zugwalzenpaar (04) gebildet ist.
  22. Vorrichtung (01) nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (14) an einem Sammelzylinder (02) angeordnet ist.
  23. Vorrichtung (01) nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (14) ein Greifer oder eine Falzklappe oder eine Punkturleiste (14) ist.
  24. Vorrichtung (01) nach einem der Ansprüche 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass einen an der Schneidstelle (16) mit dem Sammelzylinder (02) zusammenwirkenden Schneidzylinder (03) angeordnet ist.
  25. Vorrichtung (01) nach einem der Ansprüche 14 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (01) ein Falzapparat (01) einer Druckmaschine ist.
  26. Vorrichtung (01) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (07) Bestandteil einer Bahnspannungsregeleinrichtung ist, welche die Bahnspannung auch in mindestens einem vor dem Falztrichter (12) gelegenen Abschnitt ihres Laufweges regelt.
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