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Die
Erfindung betrifft Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln der
Bahnspannung einer laufenden Bahn in einer bahnverarbeitenden Vorrichtung
und eine Vorrichtung zum Verarbeiten einer laufenden Bahn gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, 6, 14 oder 15.
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Ist
bei solchen Vorrichtungen die Bahnspannung zwischen Einzug und Haltemittel
zu hoch, so besteht die Gefahr, dass die Materialbahn an den Haltemitteln
ausreißt
oder, was noch schlimmer ist, dass die Materialbahn sogar abreißt. Reißt die Materialbahn
an den Haltemitteln aus, so wird sie zumindest an denjenigen Stellen,
an welchen die Haltemittel die Materialbahn ergreifen, beschädigt. Reißt die Materialbahn
dagegen ab, so führt
dies zu Stopfern in der Vorrichtung, zu deren Beseitigung viel Zeit
aufgewendet werden muss, was wiederum zu Produktionsausfällen und
finanziellen Aufwänden
führt.
Andererseits besteht bei zu niedriger Bahnspannung die Gefahr einer
Staubildung der Materialbahn in der Vorrichtung, was ebenfalls zu
einem Stopfer führt.
Um Stopfer oder Aus- bzw. Abrisse der Materialbahn zu vermeiden,
muss im Mittel gleichviel Material pro Zeiteinheit der Vorrichtung
zugeführt
wie von ihr abgeführt
werden.
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Aus
der
DE 41 37 818 A1 ist
eine Vorrichtung bekannt, bei der sich die Bahnspannung zwischen dem
Einzug und dem Haltemittel regeln lässt. Bei dieser Vorrichtung
ist der Einzug als ein Zugwalzenpaar ausgebildet, wobei die Regelung
der Bahnspannung durch ein Verstellen der Drehzahl der Zugwalzen
erreicht wird. In der genannten Schrift ist allerdings nicht offenbart,
nach welchen Kriterien sich die Regelung richtet. Weder ist ein
optimaler Wert für
die Bahnspannung angegeben bzw. wodurch sich ein solcher auszeichnet,
noch kann der Schrift entnommen werden, woran ein Abweichen der
Bahnspannung vom optimalen oder gewünschten Wert erkannt wird.
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Grundvoraussetzung
für das
Regeln der Bahnspannung auf einen Sollwert ist, dass der Istwert
der Bahnspannung exakt und zeitaufgelöst gemessen werden kann. Das
Erfassen des tatsächlichen
Wertes der Bahnspannung ist aber technisch recht schwierig auszuführen. Bekannte
Einrichtungen zum Erfassen der Bahnspannung wie beispielsweise Bahnspannungsmesswalzen
oder Bahnspannungssensoren ermitteln den tatsächlichen Wert der Bahnspannung
in der Regel indirekt über
die Längendehnung
der Materialbahn oder über
Phasendifferenzen zwischen dem Einzug und dem Haltemittel. Beispielsweise
wird in der
EP 09 51
993 A1 ein solcher Weg zur Regelung der Bahnspannung beschritten. Eine
indirekte Erfassung des tatsächlichen
Werts der Bahnspannung ist aber mit relativ großen Ungenauigkeiten behaftet.
Die unsichere Kenntnis der tatsächlichen
Bahnspannung wirkt sich wiederum ungünstig auf die Regelung der
Bahnspannung aus, da zum Erzielen einer exakten und verlässlichen
Regelung die genaue Kenntnis des tatsächlichen Werts der Bahnspannung
unabdingbar ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren und eine Vorrichtung
zum Regeln der Bahnspannung einer laufenden Bahn in einer bahnverarbeitenden
Vorrichtung und eine Vorrichtung zum Verarbeiten einer laufenden
Bahn zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird durch erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Anspruchs 1, 6, 14 oder 15 gelöst.
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Mit
der Erfindung lässt
sich – ohne
dass dafür
der Istwert der Bahnspannung erfasst werden müsste – die Bahnspannung zwischen
Einzug und Schneidstelle während
des Betriebs der Vorrichtung rasch und zuverlässig auf Null oder einen Wert
nahe Null einstellen. Dadurch ist gewährleistet, dass die Materialbahn
nach Ergreifen und vor dem Schneiden glattgezogen wird, ohne dass
die Gefahr des Aus- oder Abreißens
der Materialbahn besteht.
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Anstelle
des Betrages einer beliebigen für die
Bahnspannung repräsentativen
Größe wird
gemäß der Erfindung
eine periodische Variation einer solchen Größe zur Regelung der Bahnspannung
herangezogen. Im Allgemeinen ist die Variation einer solchen Größe nicht
repräsentativ
für die
Bahnspannung in dem Sinne, dass aus einer Messung dieser Variation
eindeutig eine Bahnspannung berechnet werden könnte. Der Sonderfall einer
verschwindenden (oder nahezu verschwindenden) Bahnspannung ist im
vorliegenden Fall jedoch zuverlässig
daran erkennbar, dass auch Variationen der Bahnspannung, die auf
periodische Vorgänge
in der Schneidvorrichtung wie etwa das Schneiden der Bahn selbst
oder das Greifen des Bahnendes zurückgehen, zum Verschwinden neigen.
Die Entscheidung, ob eine Messgröße variiert
oder nicht ist in der Regel wesentlich einfacher und zuverlässiger zu
treffen als die, ob eine Messgröße einen
bestimmten vorgegebenen Wert hat.
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Wenn
die periodischen Variationen irgendeiner die Bahnspannung repräsentativen
Größe eine Grenze überschreiten,
kann daraus geschlossen werden, dass die Bahnspannung zu groß ist. Um
die Bahnspannung zu erniedrigen, wird daher die vom Antrieb an den
Einzug abgegebene mittlere Antriebsleistung erhöht, damit die Materialbahn
vom Einzug schneller eingezogen wird. Wird die Materialbahn schneller
eingezogen, so wird die Bahnspannung zwischen Einzug und Haltemittel
verringert. Damit werden aber auch die periodischen Variationen
der für
die Bahnspannung repräsentativen
Größe erniedrigt.
Wenn die periodischen Variationen die Grenze wieder unterschreiten
bzw. wenn sie verschwinden, ist die gewünschte Bahnspannung wieder
erreicht und die Antriebsleistung kann wieder konstant gehalten
werden.
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Zuverlässigkeit
und Empfindlichkeit sind besonders gut, wenn nur solche periodischen
Schwankungen der Bahnspannung berücksichtigt werden, deren Periode
mit der des Schneidens der Bahn übereinstimmt.
Auf andere Ursachen bzw. Störungen zurückgehende
Spannungsschwankungen bleiben so unberücksichtigt.
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Wenn
die Schwankung der Bahnspannung und damit die Bahnspannung selbst
exakt auf Null geregelt wird, ist es nicht möglich zu erkennen, ob die Bahn
eventuell schneller in die Vorrichtung eingezogen als ausgegeben
wird und Gefahr läuft,
einen Stopfer hervorzurufen. Diese Gefahr ist ausgeschlossen, wenn
für die
Schwankung der Bahnspannung ein kleiner, aber von Null verschiebbarer
Grenzwert angenommen wird.
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Weil
Variationen bei der Bahnspannung die mittlere vom Motor an den Einzug
abgegebene Leistung derart beeinflussen, dass auch diese Leistung entsprechend
variiert, kann als die für
die Bahnspannung repräsentative
Größe eine
solche Größe gewählt werden,
die für
die vom Motor abgegebene Leistung repräsentativ ist. Solche Größen lassen
sich besonders einfach und ohne weitergehende zusätzliche
Vorrichtungsmaßnahmen
erfassen. Dabei handelt es sich bei der für die vom Motor abgegebene Leistung
repräsentativen
Größe ganz
besonders bevorzugt um die Stromstärke des vom Motor aufgenommenen
Betriebsstroms.
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Die
Vorrichtung kann beispielsweise über eine
Anzeige verfügen,
auf welcher Regelungsmaßnahmen
und/oder Wirkungen der Regelung angezeigt werden. Damit wird es
auch Bedienpersonal der Vorrichtung ermöglicht, den Betrieb der Vorrichtung zu überwachen.
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Aufgrund
der einfachen Ausführung
handelt es sich bei dem Einzug bevorzugterweise um ein Zugwalzenpaar.
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Das
Haltemittel ist bevorzugt an einem Transportzylinder eines Falzapparates,
z. B. als Sammelzylinder ausgeführt,
angeordnet. Bei dem Haltemittel kann es sich beispielsweise um einen Greifer
oder eine Falzklappe oder eine Punkturleiste mit Punkturnadeln handeln.
Sofern das Haltemittel an einem Sammelzylinder angeordnet ist, umfasst die
Vorrichtung darüber
hinaus besonders bevorzugt einen an der Schneidstelle mit dem Sammelzylinder zusammenwirkenden
Schneidzylinder. Bei einer solchen Vorrichtung sind sowohl der Sammelzylinder als
auch der Schneidzylinder drehbar gelagert. Die eingezogene Materialbahn
wird zwischen Einzug und Schneidstelle von dem Haltemittel ergriffen,
in Folge der Drehung des Sammelzylinders mitgenommen, wobei das
Haltemittel die Schneidstelle passiert, und anschließend an
der sich nun zwischen Einzug und Haltemittel befindlichen Schneidstelle
vom mit dem Sammelzylinder zusammenwirkenden Schneidzylinder durchtrennt.
Der dadurch erhaltene Materialabschnitt ist nach wie vor vom Haltemittel
gehalten. Er wird vom sich drehenden Sammelzylinder weiter gefördert und
an späterer
Stelle von bekannten Einrichtungen entweder sofort vom Sammelzylinder
abgeleitet oder erst nach einer vorgegebenen Anzahl von Umdrehungen
des Sammelzylinders. Dabei wird mit jeder Umdrehung des Sammelzylinders
ein neuer Materialabschnitt auf den am Sammelzylinder bereits aufliegenden
Materialabschnitt aufgelegt, um einen Stapel mit einer vorgegebenen
Anzahl von Materialabschnitten zu bilden, so dass schließlich dieser
Stapel vom Sammelzylinder abgeleitet wird.
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Ganz
besonders bevorzugt ist die Vorrichtung ein Falzapparat einer Druckmaschine.
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Ein
Ausführbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden
näher beschrieben.
Die einzige Figur zeigt einen schematischen Aufbau eines Teils einer
Druckmaschine mit einem Falzapparat.
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Zu
dem in der Figur dargestellten Vorrichtung 01, insbesondere
Falzapparat 01 gehören
ein Transportzylinder 02, insbesondere als Sammelzylinder 02 ausgeführt, ein
Schneidzylinder 03, ein Einzug 04, insbesondere
ein Zugwalzenpaar 04, ein Motor 06, eine Steuereinheit 07 und
eine Anzeige 18, z. B. ein Bildschirm 18. Am Sammelzylinder 02 sind
Haltemittel 14, insbesondere Punkturleisten 14 mit
Punkturnadeln angeordnet.
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Der
Schneidzylinder 03 verfügt über Schneidmesser 17.
Der Sammelzylinder 02 und der Schneidzylinder 03 sind
aneinander angestellt und begrenzen einen Schneidspalt 16 bzw.
Schneidstelle 16, in folgenden auch Spalt 16.
Sowohl der Sammelzylinder 02 als auch der Schneidzylinder 03 sind drehbar
gelagert. Sie drehen sich in den jeweils durch einen Pfeil angedeuteten
Richtungen. Das Zugwalzenpaar 04 ist vom Motor 06 angetrieben,
der wiederum durch die Steuereinheit 07 gesteuert ist. Mit
der Steuereinheit 07 kann ein Bildschirm 18 verbunden
sein, an den die Steuereinheit 07 Daten ausgeben kann.
Dem Falzapparat 01 vorgelagert sind in der Druckmaschine
eine Walze 09, z. B. eine Trichtereinlaufwalze 09 mit
einer an dieser angestellten Walze 11, z. B. eine Anpresswalze 11 oder
Anpressrollen 11, sowie zwischen den Walzen 09; 11 und
dem Falzapparat 01 ein Falztrichter 12 angeordnet.
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Eine
zu verarbeitende laufende Bahn 08, z. B. Materialbahn 08,
insbesondere Papierbahn 08, umschlingt die Trichtereinlaufwalze 09 und
wird dabei von der Anpresswalze 11 gegen die Trichtereinlaufwalze 09 gedrückt gehalten.
Sie durchläuft
anschließend
den Falztrichter 12. Im Falztrichter 12 wird die
Papierbahn 08 längs
gefalzt. Die längs
gefalzte Papierbahn 08 läuft im Anschluss an den Falztrichter 12 in
den Falzapparat 01 ein. Der Begriff „Papierbahn 08" bzw. „längs gefalzte
Papierbahn 08" steht
stellvertretend auch für
einen Strang mehrerer aufeinander liegender Papierbahnen 08 bzw.
längs gefalzter
Papierbahnen 08.
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In
den Falzapparat 01 wird die Papierbahn 08 durch
das vom Motor 06 angetriebene Zugwalzenpaar 04 eingezogen.
Dabei wird vom Motor 06 eine Antriebsleistung an das Zugwalzenpaar 04 abgegeben,
welches gemäß dieser
Antriebsleistung auf die in das Zugwalzenpaar 04 einlaufende
Papierbahn 08 eine Zugkraft und auf die aus dem Zugwalzenpaar 04 auslaufende
Papierbahn 08 eine Schubkraft ausübt. Je höher die vom Motor 06 abgegebene
Antriebsleistung, um so größer ist
die vom Zugwalzenpaar 04 auf die einlaufende Papierbahn 08 ausgeübte Zugkraft sowie
die auf die aus dem Zugwalzenpaar 04 auslaufende Papierbahn 08 ausgeübte Schubkraft.
Die Größe der vom Motor 06 abgegebenen
Antriebsleistung wird von der Steuereinheit 07 geregelt.
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Die
aus dem Zugwalzenpaar 04 auslaufende Papierbahn 08 wird – beispielsweise
von in der Figur nicht dargestellten Bändern – gegen den Sammelzylinder 02 gedrückt und
von aus dem Sammelzylinder 02 ausfahrenden Punkturnadeln
einer der Punkturleisten 14 aufgespießt. Dabei wird die Papierbahn 08 zwischen
der Punkturleiste 14 und dem Zugwalzenpaar 04 glatt
gezogen. Das nun von den Punkturnadeln gehaltene freie Ende der
Papierbahn 08 läuft dann
in den vom Sammelzylinder 02 und dem an ihn angestellten
Schneidzylinder 03 gebildeten Spalt 16 ein. Im
Verlauf der weiteren Drehung des Sammelzylinders 02 durchläuft die
Punkturleiste 14 den Spalt 16 und zieht die Papierbahn 08 mit
sich durch den Spalt 16. Während sich die Punkturleiste 14 durch den
Spalt 16 und über
diesen hinaus bewegt, erreicht das am sich in Pfeilrichtung drehenden
Schneidzylinder 03 angeordnete Schneidmesser 17 den
Spalt 16 und schneidet im Zusammenwirken mit dem Sammelzylinder 02 einen
Materialabschnitt 13, insbesondere Papierabschnitt 13 von
der Papierbahn 08 ab. Entsprechend zu o. g. bzgl. eines
Strangs von mehreren übereinander
angeordneten Papierbahnen 08 ist unter Materialabschnitt 13 auch
der Abschnitt eines mehrere Lagen aufweisenden Strangabschnittes zu
verstehen. Somit stellt der Spalt 16 eine Schneidstelle
des Falzapparates 01 dar. Noch bevor der Papierabschnitt 13 am
Spalt 16 von der Papierbahn 08 abgeschnitten wird,
hat schon die der den Papierabschnitt 13 haltenden Punkturleiste 14 auf
dem Sammelzylinder 02 nachfolgend angeordnete Punkturleiste 14 die
Papierbahn 08 noch vor Passieren des Spalts 16 erreicht
und diese mit ihren Punkturnadeln durchstochen, so dass die Papierbahn 08 nicht
nur vor und während
sondern auch unmittelbar nach Erfolgen des Schnittes gehalten ist.
Der abgeschnittene Papierabschnitt 13 wird schließlich auf
bekannte Weise vom Sammelzylinder 02 abgeleitet. Da dies nicht
Gegenstand der Erfindung ist, wird vorliegend auf eine Beschreibung
des Ableitens des Papierabschnitt 13 vom Sammelzylinder 02 verzichtet.
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Sofern
die Punkturleisten 14 aufgrund der Drehung des Sammelzylinders 02 gegenüber dem Zugwalzenpaar 04 eine
Voreilung aufweisen, baut sich innerhalb der auf einer der Punkturleisten 14 aufgespießten Papierbahn 08 eine
Bahnspannung zwischen dem Zugwalzenpaar 04 und dieser Punkturleiste 14 auf,
wodurch es zu einer Dehnung der Papierbahn 08 kommt. Wenn
die Bahnspannung allzu groß ausfällt, kann
dies zu Punkturausrissen an denjenigen Stellen der Papierbahn 08 führen, an
denen sie von den Punkturnadeln durchstochen wird. Schlimmstenfalls
reißt
die Papierbahn 08 über
der ganzen Breite ab und die vom Einzug 04 weiterhin eingezogene
Papierbahn 08 staut sich zwischen Einzug 04 und
Sammelzylinder 02 und verursacht einen Stopfer im Falzapparat 01.
Um ein zu starkes Anwachsen der Bahnspannung zu vermeiden, wird
die Bahnspannung in der Papierbahn 08 daher zwischen dem
Zugwalzenpaar 04 und der die Papierbahn 08 haltenden
Punkturleiste 14 geregelt, was im folgenden erläutert wird.
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Dabei
wird angenommen, dass beim Einsetzen der Bahnspannungsregelung die
Papierbahn 08 zwischen dem Zugwalzenpaar 04 und
der das führende
Ende der Papierbahn 08 haltenden Punkturleiste 14 unter
einer nichtverschwindenden Spannung steht. Wenn die nachfolgende
Punkturleiste 14 die Papierbahn 08 durchstößt, trägt sie zunächst noch
keine Zugspannung. Erst beim Abschneiden des Papierabschnitt 13 bricht
die Spannung in der Papierbahn 08 für einen kurzen Moment ein,
und baut sich an der nachfolgenden Punkturleiste 14 wieder
auf. Bei dieser Phase des schnellen Spannungsaufbaus ist die Gefahr
des Ausreißens
besonders hoch. Der kurzzeitige Zusammenbruch der Bahnspannung führt dazu,
dass die zum Einziehen der Papierbahn 08 in den Falzapparat 01 zu
leistende Antriebsarbeit allein vom Motor 06 des Zugwalzenpaars 04 aufzubringen
ist. Dessen Leistung und damit seine Stromaufnahme steigen für kurze
Zeit heftig an. Dieser Vorgang wiederholt sich jedes Mal, wenn ein Papierabschnitt 13 von
der gespannten Papierbahn 08 abgeschnitten wird.
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Der
Betriebsstrom des Motors 06 wird von der Steuereinheit 07 auf
das Auftreten von solchen periodischen Variationen hin überwacht.
Sobald solche periodischen Variationen des Betriebsstromes auftreten
und eine gewisse Grenze überschreiten, schließt die Steuereinheit 07 daraus,
dass die Bahnspannung in der Papierbahn 08 zwischen dem
Zugwalzenpaar 04 und der Punkturleiste 14 zu groß ist. Um
die Bahnspannung zu reduzieren, regelt die Steuereinheit 07 die
Drehzahl des Motors 06 derart, dass sich die von dem Zugwalzenpaar 04 auf
die Papierbahn 08 in Einziehrichtung ausgeübte Antriebskraft
abgegebene Antriebsleistung bzw. Drehzahl erhöht. Dadurch wird aber auch
die Voreilung der Punkturleisten 14 gegenüber dem
Zugwalzenpaar 04 erniedrigt, so dass die Papierbahn 08 zwischen
den Punkturleisten 14 und dem Zugwalzenpaar 04 weniger
stark gedehnt wird und die Bahnspannung der Papierbahn 08 deswegen
geringer ausfällt.
Mit verringerter Bahnspannung nimmt auch die Größe der periodischen Variationen
ab. Sobald diese die Grenze unterschreiten, wird die Drehzahl und/oder
Antriebsleistung des Motors 06 nicht weiter erhöht. Es kann
vorgesehen werden, dass die Steuereinheit 07 laufend Daten über die
periodischen Variationen und die vom Motor 06 abgegebene
Drehzahl und/oder Antriebsleistung an den Bildschirm 18 ausgibt,
auf dem diese zur Information von die Druckmaschine bedienendem
Personal angezeigt werden.
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In
bevorzugter Ausführung
wird dem Motor 06 bzw. dessen Antriebsregler (nicht dargestellt) durch
eine Maschinensteuerung eine Solldrehzahl vorgegeben. Bei o. g.
Verfahrensweise wird nun diese Solldrehzahl aus der Maschinendrehzahl
durch das Verfahren bzw. die Steuereinheit 07 ein Offset überlagert,
so dass die periodischen Variationen in o. g. Weise verringert werden.
Das Herauftasten an Richtung und Gesamtgröße dieses Offsets können in einem
iterativem Verfahren schrittweise vorgenommen sein.
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Besagte
Grenze wird man im Allgemeinen zwar so klein, dass ein Reißen der
Papierbahn 08 sicher ausgeschlossen ist, aber dennoch größer als
0 wählen,
um sicherzustellen, dass die Papierbahn 08 zwischen dem
Zugwalzenpaar 04 und dem Sammelzylinder 02 straff
bleibt.
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Wenn
man als Grenze exakt Null wählt,
kann der Fall auftreten, dass eine Voreilung des Zugwalzenpaars 04 gegenüber dem
Sammelzylinder 02 kumuliert, mit der Folge, dass sich Papier
zwischen dem Zugwalzenpaar 04 und dem Sammelzylinder 02 staut
und zu einem Stopfer führt.
Um dem vorzubeugen, kann vorgesehen werden, dass die Steuereinheit 07 immer,
wenn eine verschwindende Zugspannung eine vorgegebene Zeitspanne
lang aufrecht erhalten worden ist, die Leistung des Motors 06 geringfügig herabsetzt.
Dies führt
dazu, dass der Einzug langsamer läuft und eventuell vorhandene
Voreilung sich verringert. Ist die Voreilung abgebaut, tritt wieder eine
nichtverschwindende Zugspannung auf, und die Steuereinheit 07 beginnt
erneut, diese Zugspannung auf Null zu regeln.
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Die
Verfahrensweise und Vorrichtung 01 wurde bislang anhand
einer ersten Ausführung
erläutert,
wobei die Drehzahl bzw. Umfangsgeschwindigkeit des Zugwalzenpaares 04 bzw.
dessen Motor 06 durch die Steuereinheit 07 verändert wurde.
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Wesentlich
ist jedoch, dass durch eine geeignete Steuereinrichtung 07 bzw.
Verfahrensweise die Transportgeschwindigkeiten von Einzug 04 und
Haltemittel 14 zueinander in Weise verändert wird, dass die erfasste
periodische Variation der für
die Bahnspannung repräsentativen
Größe (hier
bevorzugt Motorleistung) in o. g. Weise verringert wird.
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Diese
kann in einer zweiten nicht dargestellten Ausführung auch dadurch erfolgen,
dass die Transportgeschwindigkeit bzw. Drehzahl am Einzug 04 unverändert (bzw.
entsprechend der Sollwertvorgabe) verbleibt, während zur Verringerung der
periodischen Variation die Transportgeschwindigkeit des Haltemittels 14,
d. h. die Umfangsgeschwindigkeit des Transportzylinders 02 in
dem Sinne geändert wird,
dass die Bahnspannung zwischen Einzug 04 und Haltemittel 14 sinkt – also z.
B. verlangsamt wird. Dies geschieht beispielsweise über eine
Absenkung der Solldrehzahl für
den Antrieb des Transportzylinders 02 bzw. des Falzapparates 01.
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Die
Verfahrensweise bzw. die Steuereinheit 07 kann eigenständig ausgeführt sein,
oder aber Bestandteil einer die Bahn 08 und an anderer
Stelle, z. B. vor dem Trichter 12, insbesondere vor einen
Einzugswerk liegenden, bzgl. ihrer Spannung regelnden Bahnspannungsregeleinrichtung
sein.
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- 01
- Vorrichtung,
Falzapparat
- 02
- Transportzylinder,
Sammelzylinder
- 03
- Schneidzylinder
- 04
- Einzug,
Zugwalzenpaar
- 05
-
- 06
- Motor
- 07
- Steuereinheit
- 08
- Bahn,
Materialbahn, Papierbahn
- 09
- Walze,
Trichtereinlaufwalze
- 10
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- 11
- Walze,
Anpresswalze, Anpressrolle
- 12
- Falztrichter
- 13
- Materialabschnitt,
Papierabschnitt
- 14
- Haltemittel,
Punkturleiste
- 15
-
- 16
- Schneidspalt,
Schneidstelle, Spalt
- 17
- Schneidmesser
- 18
- Anzeige,
Bildschirm