DE3537014C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bruchverhinderung an bewegten Papierbahnen in einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches.

Bei einer herkömmlichen Rotationsdruckmaschine zum Bedrucken mehrerer (Papier-)Bahnen, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, wird in jeder Einheit eine Papier- Bahn 2, die jeweils von einer Rolle auf mehreren Papier-Rollensternen 1 abgezogen wird, zu einem Druckwerk geführt und beidseitig einfarbig bedruckt. Die bedruckte Bahn wird dann durch eine Gruppe von Leitwalzen 4 zu Zugwalzen 5 geführt und sodann zu zwei Streifen mit jeweils der halben Breite der ursprünglichen Bahn geschnitten. Hierauf wird jede Bahn wiederum über eine Gruppe von Leitwalzen 4 zu einer Zugwalze 6 geleitet und zu­ sammen mit den anderen, von den anderen Einheiten zugeführten Bahnen durch eine Andruck­ walze 7 an die Zugwalze 6 angedrückt, um dann zu einem Falztrichter 8 über­ führt zu werden, bevor die Bahnen über Klemmwalzen 9 in einen Falzapparat geführt werden.

Normalerweise sind beim Drucken auf mehreren Bahnen an verschiedenen Stellen Bahnbruchdetektoren 10 zur Feststellung eines Bruchs der jeweiligen Bahnen vorgesehen. Wenn eine der durchlaufenden Bahnen bricht oder reißt, stellt der Bahnbruchdetektor 10 diesen Zustand fest und liefert ein Signal zu einer nicht dargestellten Steuereinheit zum Abschalten aller Einheiten der Rotationsdruck­ maschine.

Bei der Rotationsdruckmaschine gemäß Fig. 2, die so ausgelegt ist, daß bei einem Bruch einer der ver­ schiedenen durchlaufenden Bahnen 2 alle Einheiten abgeschaltet werden, kommt es häufig vor, daß ein Bruch einer Bahn zu einem Bruch einer anderen Bahn 2 führt, bevor alle Einheiten abgeschaltet sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchem nach dem Bruch einer oder mehrerer Papierbahnen der Bruch weiterer Bahnen im Betrieb der Rotationsmaschine selbsttätig und zuver­ lässig verhindert werden kann.

Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches gelöst.

Im folgenden ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Aus­ führungsform einer bei einer Rotations­ druckmaschine für das Mehrbahnbedrucken vorgesehenen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ver­ hinderung eines Mehrfachbruchs von Bahnen und

Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer her­ kömmlichen Rotationsdruckmaschine für das Mehrbahnbedrucken.

Fig. 2 ist eingangs bereits erläutert worden.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand von Fig. 1 erläutert. Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung umfaßt Rollensterne 1, durchlaufende Papierbahnen 2, Druckwerke 3, Gruppen von Leitwalzen 4, Zugwalzen 5, eine Zugwalze 6, eine letzterer zugeordnete An­ druckwalze 7, einen Falztrichter 8, Klemmwalzen 9 und Bahnbruchdetektoren 10.

Die Andruckwalze 7 für die Zugwalze 6 des Falztrichters 8 sowie die einzelnen Klemmwalzen 9 sind jeweils mit einem Klemmdruckregler 11 versehen, dem eine Steuereinheit 12 ein Signal zur Verringerung des Klemmdrucks liefert, das nach Maßgabe eines oder mehrerer Bahnbruchsignale von einem oder mehreren der Bahnbruchdetektoren 10 geändert wor­ den ist.

Im Betrieb der Vorrichtung zur Durchführung des er­ findungsgemäßen Verfahrens wird die Papierbahn 2 von einer auf den jeweiligen Rollenstern 1 aufgesetzten Pa­ pierrolle zum Druckwerk 3 geführt und darin be­ druckt. Die bedruckte Bahn wird hierauf durch die Gruppe von Leitwalzen 4 zu Zug­ walzen 5 geführt und darauf in zwei Streifen mit jeweils der halben Breite der ursprünglichen Bahn geschnitten. Danach wird jede dieser Einzel-Bahnen oder Halbbahnen wiederum durch Leitwalzen 4 zur Zugwalze 6 geführt und zusammen mit den anderen, von den anderen Einheiten zulaufenden Bahnen durch die An­ druckwalze 7 der Zugwalze 6 an diesen angedrückt und durch den Falztrichter 8 erstmalig gefalzt, bevor die einzelnen Bahnen über die Klemmwalzen 9 in einen Falzapparat geführt und anschließend aus der Rotationsdruckmaschine herausgeführt und die Signaturen ausgelegt werden.

Bei der beschriebenen Rotationsdruckmaschine wird die Zugspannung in jeder durchlaufenden Papierbahn 2 an der dem Falztrichter 8 vorgeschalteten Seite durch die Reibungskraft zwischen der Andruckwalze 7 und der Zugwalze 6 sowie die dazwischen durchlaufenden Papierbahnen 2 bestimmt, wobei die Gesamt­ größe der Zugspannung jeder Bahn konstant ist. Diese Reibungskraft wird durch die Andruckkraft der An­ druckwalze 7 hervorgebracht. Da die Gesamtzugspan­ nung aller Bahnen festgelegt ist, erhöhen sich bei einem Bruch einer der durchlaufenden Papierbahnen 2, die auf die anderen, keinem Bruch unterworfenen Bahnen einwirkenden Zugspannungen entsprechend. Infolge­ dessen ist jede der intakten durchlaufenden Bahnen einer übermäßig großen Zugspannung unterworfen, so daß eine oder mehrere dieser Bahnen, ebenso wie die bereits gebrochene Bahn, einem Bruch unterliegen können. Zur Verhinderung eines Bruchs einer anderen Bahn, der durch den Bruch der ersten Papierbahn 2 indu­ ziert werden kann, erfaßt der betreffende Bahnbruch­ detektor 10 den Bruch einer ersten Bahn unter Liefe­ rung eines Signals zu einer Steuereinheit 12. Bei Eingang dieses Signals liefert die Steuereinheit 12 augen­ blicklich einzelnen Klemmdruckreglern 11 ein Signal zur Verringerung der Andruckkraft der An­ druckwalze 7 sowie der Klemmwalzen 9 in Überein­ stimmung mit der Zahl der noch intakten durch­ laufenden Papierbahnen 2, so daß auf diese Weise ein durch den ersten Bruch bedingter Folgebruch einer oder mehrerer der anderen durchlaufenden Papierbahnen 2 ver­ hindert wird.

Bei einem Bruch einer ersten Papierbahn 2 steigen die auf die restlichen Papierbahnen 2 einwirkenden Zugspannungen momentan bzw. kurzzeitig an. Aufgrund der visko­ elastischen Eigenschaften der Papierbahnen 2 vergehen allerdings einige Sekunden bis zu einem etwaigen Bruch einer anderen Bahn. Während dieser Zeitspanne wird das beschriebene Regelsystem wirksam, um einen Bruch einer dieser restlichen intakten Bahnen zu verhindern.

Claims (1)

1. Verfahren zur Bruchverhinderung an weiteren bewegten Papierbahnen beim Bruch einer oder mehrerer der beweg­ ten Bahnen in einer Druckmaschine mit mehreren Papier­ bahnen, wobei die Druckmaschine eine Zugwalze, über die alle Bahnen geführt sind, und eine der Zug­ walze zugeordnete Andruckwalze aufweist, welch­ letztere die Papierbahnen mit einem einstellbaren Druck gegen die Zugwalze preßt, um damit auf jede der Papierbahnen eine vorbestimmte Zugspannung auszuüben, und wobei an jeder der Papierbahnen ein Bahnbruch über einen Bahnbruchdetektor feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet,
   daß ein Signal entsprechend der Anzahl der als ge­ brochen festgestellten Papierbahnen (2) erzeugt wird, und
   daß in Abhängigkeit von dem erzeugten Signal die An­ druckwalze (7) so gesteuert wird, daß der auf die Papierbahnen (2) ausgeübte Druck nach Maßgabe der Zahl der gebrochenen Bahnen vermindert wird, um jede der noch intakten Bahnen (7) unter der vorbestimmten Zug­ spannung zu halten.