DE102005023265A1 - Vorrichtung zur schwingungsdämpfenden Lagerung eines Antriebsaggregates - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur schwingungsdämpfenden Lagerung eines Antriebsaggregates in einem frontgetriebenen Kraftfahrzeug mit frontseitigem Antriebsaggregat, mit mehreren zwischen dem Aufbau des Kraftfahrzeuges und Aggregateaufnahmen angeordneten, schwingungsdämpfenden Lagern und einer Nickschwingungen des Antriebsaggregates entgegenwirkenden Drehmomentstütze. Zur Erzielung einer funktionell günstigen und eine aufbauseitig steife Anbindung sicherstellenden Lagerung ist die Drehmomentstütze in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges gesehen hinter den Aggregatelagern zwischen dem Geschwindigkeits-Wechselgetriebe und dem Aufbau angeordnet.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur schwingungsdämpfenden Lagerung eines längs eingebauten Antriebsaggregates in einem frontgetriebenem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentspruches 1.
- Im allgemeinen sind Antriebsaggregate, bestehend aus einer Brennkraftmaschine und einem Geschwindigkeits-Wechselgetriebe, über eine schwingungsdämpfende Dreipunkt-Lagerung (z.B. gemäß
DE 2 249 555 A1 oderEP 0 279 875 B1 ) oder eine Vierpunkt-Lagerung mit dem Aufbau des Kraftfahrzeuges oder mit einem Hilfsrahmen verbunden, wobei die Lagerung die von der Brennkraftmaschine ausgehenden Schwingungen sowie die auf das Antriebsaggregat wirkenden Momente und Kräfte aus Fahrbedingungen und Antriebseinflüssen dämpfen und abstützen muss. - Bei Kraftfahrzeugen mit Frontantrieb (oder Allradantrieb) treten zusätzlich Nickschwingungen quer zur Längsachse des Antriebsaggregates auf, die aus dem Abtriebsmoment an den die Vorderräder des Kraftfahrzeuges antreibenden Antriebswellen resultieren und die bevorzugt mittels einer zusätzlichen Drehmomentstütze abgestützt werden. Die Drehmomentstütze ist bei bekannten Ausführungen an der Frontseite des Kraftfahrzeuges vor der Brennkraftmaschine angeordnet und wirkt mit einem vorderen Querträger entsprechend zusammen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art vorzuschlagen, die größere konstruktive Freiheitsgrade in deren Anordnung und eine funktionell verbesserte Lagerung ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung geben die weiteren Patentansprüche an.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Drehmomentstütze in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges gesehen hinter den Aggregatelagern (Dreipunkt- oder Vierpunkt-Lagerung) zwischen dem Geschwindigkeits-Wechselgetriebe und dem Aufbau angeordnet ist. Daraus resultiert eine besonders steife Anbindung der Drehmomentstütze an den Aufbau im Bereich der naturgemäß extrem steifen Bodengruppe des Kraftfahrzeuges. Ferner kann der baulich besonders beengte Frontbereich des Kraftfahrzeuges durch den dortigen Entfall der Drehmomentstütze vermehrt auf eine bei Frontalcrashs verformungswillige Vorbaustruktur und auf Einbauten (Kühlermodul, etc.) ausgelegt werden. Des weiteren können durch die vorgeschlagene Anordnung der Drehmomentstütze funktionell günstigere Hebelverhältnisse zur Abstützung und Dämpfung der Nickschwingungen verwirklicht werden.
- Wenn im Endbereich des Wechselgetriebes in an sich bekannter Weise der Aufbau des Kraftfahrzeuges einen Längstunnel aufweist, wird ferner vorgeschlagen, dass die Drehmomentstütze am Endbereich des Wechselgetriebes im Längstunnel positioniert ist. Damit kann die Drehmomentstütze baulich günstig in den Längstunnel bzw. einen Kardantunnel angeordnet werden, ohne dass zusätzlicher Bauraum benötigt wird. Dabei kann bei einer Allradversion des gleichen Kraftfahrzeugtyps die Drehmomentstütze ersatzlos entfallen, weil hier keine relevanten Nickschwingungen durch die gleichmäßigere Antriebsmomentenverteilung auf die Vorderräder und die Hinterräder des Kraftfahrzeuges auftreten. Es versteht sich, dass ggf. die übrige, besagte Dreipunkt- oder Vierpunktlagerung z.B. durch zusätzliche Anschläge entsprechend anzupassen ist
- Die Drehmomentstütze kann entweder über einen am Längstunnel befestigbaren Querträger mit dem Endbereich des Wechselgetriebes verbunden sein oder aber im Längstunnel oberhalb des Endbereiches des Wechselgetriebes positioniert sein, wobei bauliche und räumliche Verhältnisse entsprechend zu berücksichtigen sind.
- Besonders vorteilhaft kann die Drehmomentstütze in einem größtmöglichen Abstand a von einer durch die Antriebswellen zu den Vorderrädern verlaufenen, gedachten Quermittelachse b angeordnet sein. Daraus resultiert eine große Abstützbasis, die eine wirkungsvolle und gute Dämpfungseigenschaften ermöglichende Abstützung der Nickschwingungen sicherstellt.
- Bevorzugt wird vorgeschlagen, dass die Aggregatelagerung eine Dreipunktlagerung ist, mit zwei vorderen Aggregatelagern und einem mittleren, hinteren Aggregatelager, wobei die Drehmomentstütze hinter dem mittleren, hinteren Aggregatelager und im wesentlichen in einer einheitlichen Fahrzeuglängsebene mit diesem angeordnet ist.
- Des weiteren kann die Drehmomentstütze zusätzlich einen Anschlag in und/oder entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges aufweisen und somit bei geringem baulichen Mehraufwand bei starken Beschleunigungen oder Verzögerungen des Kraftfahrzeuges unerwünschten Verlagerungen des Antriebsaggregates relativ zum Aufbau entgegenwirken.
- Schließlich weist eine baulich einfache und fertigungstechnisch vorteilhafte Drehmomentstütze einen aggregatefesten Lagerzapfen auf, der in einen ringförmigen, gummielastischen Lagerkörper eines aufbaufesten Lagergehäuses einragt. Der vorzugsweise rotationssymmetrische Lagerzapfen kann dabei in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges oder abhängig von baulichen Gegebenheiten quer dazu ausgerichtet sein.
- Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Die schematische Zeichnung zeigt in:
-
1 eine Draufsicht auf ein über eine Dreipunktlagerung aufgehängtes Antriebsaggregat in einem frontgetriebenen Kraftfahrzeug, mit einer zusätzlichen Drehmomentstütze; -
2 einen Querschnitt gemäß Linie II – II der1 durch eine längs ausgerichtete Drehmomentstütze, die über einen Querträger im Längstunnel des Kraftfahrzeuges gehalten ist; und -
3 einen weiteren Querschnitt gemäß Linie III – III der1 durch eine alternative Drehmomentstütze, die seitlich im Längstunnel des Kraftfahrzeuges angeordnet ist. - In der
1 ist grob schematisch ein Antriebsaggregat10 dargestellt, das frontseitig in ein Kraftfahrzeug eingebaut ist und sich aus einer Brennkraftmaschine12 und einem Geschwindigkeits-Wechselgetriebe14 mit integriertem Differenzial zusammensetzt. - Der Antrieb der Vorderräder des Kraftfahrzeuges (nicht dargestellt) erfolgt über nur teilweise dargestellte Antriebswellen
16 ,18 . - Das Antriebsaggregat
10 ist über eine Dreipunkt-Lagerung mit Aggregatelagern20 ,22 ,24 schwingungsdämpfend im Kraftfahrzeug gelagert, wobei die in Fahrtrichtung F gesehen vorderen Aggregatelager20 ,22 zwischen Aggregateaufnahmen26 ,28 und aufbauseitigen Längsträgern30 ,32 angeordnet sind, während das hintere Aggregatelager24 mit dem Wechselgetriebe14 und über einen Querträger34 im Bereich der Bodenstruktur36 mit dem Aufbau des Kraftfahrzeuges verbunden ist. - Die beiden vorderen Aggregatelager
20 ,22 sind vor einer Quermittelachse b angeordnet, die durch die Mittelachsen der Antriebswellen16 ,18 definiert ist. - Es sei bemerkt, dass die nur angedeuteten Aggregatelager
20 ,22 ,24 bekannter Bauart sein können, z. B. Gummi-Metalllager, hydraulisch gedämpfte Lager und/oder an Fahrbedingungen angepasste, umschaltbare Lager. Die Aggregatelager20 ,22 ,24 können über einen Hilfsrahmen oder unmittelbar mit dem Aufbau30 ,32 ,36 des Kraftfahrzeuges verbunden sein. - Des weiteren ist hinter dem hinteren Aggregatelager
24 im Endbereich des Wechselgetriebes14 eine Drehmomentstütze38 angeordnet, die über einen weiteren Querträger40 (vgl. auch2 ) mit der Bodenstruktur36 des Aufbaus des Kraftfahrzeuges verbunden ist. Der Querträger40 überspannt dabei einen in der Bodenstruktur36 ausgebildeten Längstunnel bzw. Kardantunnel36a und ist mittels nicht dargestellter Schrauben an der Bodenstruktur36 befestigt. - Die Drehmomentstütze
38 weist einen an einem Gehäuseflansch14a des Wechselgetriebes14 angeformten, in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges verlaufenden Lagerzapfen42 auf, der in einen ringförmigen, gummielastischen Lagerkörper44 einragt. Der Lagerkörper44 ist in einer büchsenförmigen Aufnahme40a des Querträgers40 formschlüssig gehalten. - Ferner sind an dem Lagerzapfen
42 scheibenförmige Anschläge42a beiderseits des Lagerkörpers44 ausgebildet, die den Lagerkörper44 in radialer Richtung überragen und deshalb bei in Längsrichtung bzw. Fahrrichtung F des Kraftfahrzeuges wirkenden Verlagerungen des Antriebsaggregates10 relativ zum Aufbau als Wegbegrenzer dienen. - Ferner vermeidet die mit dem Lagerzapfen
42 in den Lagerkörper44 einragende Drehmomentstütze38 Nickschwingungen des Antriebsaggregates10 , die als Reaktionsmomente von den Antriebswellen16 ,18 in Antriebsrichtung oder bei Verzögerung entgegen der Antriebsrichtung initiiert werden, wobei zur Erzielung einer wirkungsvollen Abstützbasis die Drehmomentstütze38 in einem größtmöglichen Abstand a (vgl.1 ) zur Quermittelachse b der Antriebswellen16 ,18 positioniert ist. - In der
1 ist des weiteren eine alternative Anordnung einer Drehmomentstütze46 dargestellt, wobei die Drehmomentstütze46 im wesentlichen der Drehmomentstütze38 entspricht. - Abweichend zur Drehmomentstütze
38 ist die Drehmomentstütze46 (vgl.3 ) jedoch mit ihrem Lagerzapfen48 nicht in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges, sondern quer dazu ausgerichtet; der Lagerzapfen48 ist an der seitlichen Gehäusewand des Wechselgetriebes14 befestigt. - Ferner ist der ringförmige, gummielastische Lagerkörper
50 in einem tassenförmigen Lagergehäuse52 formschlüssig gehalten, welches Lagergehäuse52 seitlich innerhalb des Längstunnels36 der Bodenstruktur36 des Kraftfahrzeuges mittels nicht dargestellter Schrauben befestigt ist. - Durch die seitlich des Wechselgetriebes
14 positionierte und in Queranordnung ausgeführte Drehmomentstütze46 können ggf. die zur2 beschriebenen, scheibenförmigen Anschläge42a entfallen. Die Drehmomentstütze46 ist wiederum in einem größtmöglichen Abstand a zur besagten Quermittelachse b der Antriebswellen16 ,18 positioniert. - Anstelle der dargestellten seitlichen Anordnung kann die Drehmomentstütze
46 auch oberhalb des Endbereiches des Wechselgetriebes14 mit nach oben ragendem Lagerzapfen48 ausgeführt sein.
Claims (10)
- Vorrichtung zur schwingungsdämpfenden Lagerung eines Antriebsaggregates in einem frontgetriebenen Kraftfahrzeug mit frontseitigem Antriebsaggregat, mit mehreren zwischen dem Aufbau des Kraftfahrzeuges und Aggregateaufnahmen angeordneten, schwingungsdämpfenden Lagern und einer Nickschwingungen des Antriebsaggregates entgegenwirkenden Drehmomentstütze, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentstütze (
38 ,46 ) in Fahrtrichtung F des Kraftfahrzeuges gesehen hinter den Aggregatelagern (20 ,22 ,24 ) zwischen dem Geschwindigkeits-Wechselgetriebe (14 ) und dem Aufbau (36 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei im Endbereich des Wechselgetriebes (
14 ) der Aufbau (36 ) des Kraftfahrzeuges einen Längstunnel (36a ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentstütze (38 ,46 ) am Endbereich des Wechselgetriebes (14 ) im Längstunnel (36a ) positioniert ist. - Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentstütze (
38 ) über einen am Längstunnel (36a ) befestigbaren Querträger (40 ) mit dem Endbereich des Wechselgetriebes (14 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentstütze (
46 ) im Längstunnel (36a ) oberhalb oder seitlich des Endbereiches des Wechselgetriebes (14 ) positioniert ist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentstütze (
38 ,46 ) in einem größtmöglichen Abstand a von einer durch die Antriebswellen (16 ,18 ) zu den Vorderrädern verlaufenden, gedachten Quermittelachse b angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aggregatelagerung (
20 ,22 ,24 ) eine Dreipunktlagerung ist, mit zwei vorderen Aggregatelagern (20 ,22 ) und einem mittleren, hinteren Aggregatelager (24 ), wobei die Drehmomentstütze (38 ,46 ) hinter dem mittleren, hinteren Aggregatelager (24 ) und im wesentlichen in einer einheitlichen Fahrzeuglängsebene mit diesem angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentstütze (
38 ) zusätzlich einen Anschlag (42a ) in und/oder entgegen der Fahrtrichtung F des Kraftfahrzeuges aufweist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentstütze (
38 ,46 ) einen aggregatefesten Lagerzapfen (42 ,48 ) aufweist, der in einen ringförmigen, gummielastischen Lagerkörper (44 ,50 ) eines aufbaufesten Lagergehäuses (40a ,52 ) einragt. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (
42 ) in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges ausgerichtet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (
48 ) quer zur Längsrichtung des Kraftfahrzeuges ausgerichtet ist.
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