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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen zeitkontinuierlichen Sigma-Delta-Modulator,
bei welchem eine übermäßige Schleifenverzögerung durch
automatisches Abstimmen eines jeweiligen Kompensationskoeffizienten
kompensiert wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Abstimmen der Kompensation für übermäßige Schleifenverzögerung eines
zeitkontinuierlichen Sigma-Delta-Modulators.
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Sigma-Delta-Analog-Digital-Wandler
oder Sigma-Delta-Modulatoren
sind kritische Komponenten in derzeitigen drahtlosen Sendeempfängerschaltungen.
Herkömmliche
Analog-Digital-Wandler
sind oft schwierig in Feinleiter-VLSI-Technologie mit einem angemessenen geringem
Leistungsverbrauch zu implementieren. Dieses liegt hauptsächlich in
der Notwendigkeit von vielen analogen Komponenten begründet, die
präzise
und äußerst immun
gegen Rauschen und Interferenz sein müssen.
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Ein
Vorteil eines Sigma-Delta-Wandlers besteht darin, dass er den größten Teil
des Wandlungsprozesses in die digitale Domäne verlegt. Das erleichtert
es, analoge Hochleistungsverfahren mit digitalen Verfahren zu kombinieren.
Sima-Delta-Wandlung basiert in der Hauptsache auf einem extrem hohen Überabtast-
bzw. Oversamplingverhältnis,
das mit einer relativ geringen Bitbreite des digitalen Ausgabesignals
kombiniert wird.
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1 zeigt
einen typischen Sigma-Delta-Wandler nach dem Stand der Technik zur
Umwandlung eines analogen Eingabesignals ZA in ein digitales Ausgabesignal
ZD. Der Sigma-Delta-Wandler CTSDM nach dem Stand der Technik weist einen
Differenzverstärker
DA auf, der das analoge Eingabesignal ZA und ein analoges Rückkopplungssignal
Z3 empfängt,
welches durch einen Rückkopplungs-Digital-Analog-Wandler DAC1 von dem
digitalen Ausgabesignal ZD erzeugt wird. Das jeweilige Ausgabesignal
Z1 von dem Differenzverstärker DA
wird einem Filter F zugeführt,
der als ein Integrator arbeitet und ein Zwischensignal Z2 erzeugt.
Schließlich quantisiert
ein Quantisierer Q das Zwischensignal Z2 in das digitale Ausgabesignal
ZD.
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In
dieser Basisanordnung erzeugt ein Sigma-Delta-Modulator zum Beispiel
einen Bitstrom, wenn Quantisierer Q und Rückkopplungs-Digital-Analog-Wandler
DAC1 als Ein-Bit-Einrichtungen
implementiert sind. Der Rückkopplungs-Digital-Analog-Wandler DAC1
hält die
durchschnittliche Ausgabe des integrierenden Filters F nahe am Bezugspegel
des Quantisierers Q. Die Dichte von gesetzten Bits oder „Einsen" am Ausgang des Modulators
ist dann proportional zu der Amplitude des Eingabesignals ZA. Folglich
erzeugt der Komparator oder Quantisierer Q für ein ansteigendes Eingabesignal
ZA eine größere Anzahl
von „Einsen" und umgekehrt für ein abfallendes
Eingabesignal.
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Der
Integrator F arbeitet als ein Tiefpassfilter für das Eingabesignal ZA und
als ein Hochpassfilter für das
Quantisierungsrauschen. Deshalb wird der größte Teil des Quantisierungsrauschens
zu höheren
Frequenzen hin verschoben. Anstelle eines Betriebs nahe an der Nyquistfrequenz,
wie es herkömmliche
Analog-Digital-Wandler ausführen,
arbeitet der Sigma-Delta-Modulator CTSDM bei einem extrem hohen Überabtastverhältnis, welches üblicherweise
ein weiteres Dezimationsfilter erfordert, das mit dem Ausgang OUT
des Sigma-Delta-Modulator CTSDM verbunden ist.
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Sigma-Delta-Modulatoren
können
als zeitdiskrete Sigma-Delta-Modulatoren
implementiert werden, wobei die Eingabesignale gesammelt bzw. gesampelt
und durch ein geschaltetes Kapazitätsfilter (korrespondierend
zu Filter F in 1) gefiltert werden, oder als
zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulatoren
implementiert werden. Bei dem letzteren wird das Sampling direkt
vor dem Quantisierer Q durchgeführt.
Potenziell können
zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulatoren bei höheren Taktfrequenzen
arbeiten und weisen geringeren Leistungsverbrauch auf.
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Ein
allgemeines Problem jedoch ist bei zeitkontinuierlichen Sigma-Delta-Modulatoren
die Stabilität
des Systems in Bezug auf übermäßige Schleifenverzögerung bzw.
Excess Loop Delay. Übermäßige Schleifenverzögerung kommt
durch eine Verzögerung
zwischen dem Sampling des Quantisierers Q und der Zeit vor, wenn das
Rückkopplungssignal
Z3 an dem Ausgang des Rückkopplungs-Digital-Analog-Wandler
DAC1 auftritt. Eine solche übermäßige Schleifenverzögerung (ELD
= Excess Loop Delay) kann einen signifikanten Abschnitt einer Samplingperiode übersteigen.
Dann verschlechtert sich der Störabstand
bzw. das Signal-Rausch-Verhältnis des
Modulators und das System kann instabil werden.
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In
der
US 2005/0068213
A1 ist beispielsweise die Problematik von Excess Loop Delay
bei zeitkontinuierlichen Sigma-Delta-Wandlern angesprochen. Dort wird eine
Lösung
favorisiert, bei der die Kompensation des ELD auf digitaler Seite
erfolgt.
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Eine
bekannte Vorgehensweise zur Überwindung
dieses Problems besteht darin, den Modulator durch Einführung einer
zusätzlichen
Kompensationsschleife zu stabilisieren. Dieses ist in 1 als
ein Kompensations-Rückkopplungs-Digital-Analog-Wandler DAC2 dargestellt,
welcher das digitale Ausgabesignal ZD in ein analoges Kompensationssignal
ZK1 wandelt, das mit einem Verstärkungsfaktor
FBE versehen wird und dem Zwischensignal Z2 durch einen Addierer
AD hinzugefügt
wird. Der Kompensationsfaktor FBE für übermäßige Schleifenverzögerung kann
als die Verstärkung
des Kompensations-Rückkopplungs-Digital-Analog-Wandlers DAC2
betrachtet werden. Der Betrag der Kom pensation für übermäßige Schleifenverzögerung wird
durch den FBE-Koeffizienten festgesetzt, welcher in einer solchen
Weise ausgewählt
werden muss, dass der Modulator praktisch in allen gewünschten
Grenzbedingungen stabil ist. Deshalb kann die Verstärkung des Kompensations-Rückkopplungs-Digital-Analog-Wandlers
DAC2 als eine programmierbare Verstärkung implementiert werden,
wie es zum Beispiel in „A
70-mw 300-MHz CMOS Continuous-Time ΣΔ ADC With 15-MHz Bandwith and 11
Bits of Resolution" von
S. Patón
et al. im IEEE Journal of Solid-State Circuits, Vol. 39, No. 7.
July 2004, pp. 1056 vorgeschlagen wird, jedoch ist auf eine Strategie
zur Abstimmung eines ELD-Kompensationsfaktors FBE nicht hingewiesen
worden.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen zeitkontinuierlichen
Sigma-Delta-Modulator mit Kompensation für übermäßige Schleifenverzögerung zu
schaffen, wobei der korrespondierende ELD-Kompensationsfaktor auf
einen optimalen Wert abgestimmt wird, um Robustheit und eine hohe
Qualität von
Analog-Digital-Wandlung über
einen weiten Bereich von Betriebsbedingungen zu gewährleisten.
Es ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
für ein
wirkungsvolles Abstimmen und Einstellen eines ELD-Kompensationsfaktors
zu schaffen.
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Diese
Aufgaben werden von dem zeitkontinuierlichen Sigma-Delta-Modulator
mit Kompensation für übermäßige Schleifenverzögerung mit
den Merkmalen von Anspruch 1 und durch ein Verfahren zum Steuern einer
Kompensation für übermäßige Schleifenverzögerung mit
den Verfahrensschritten von Anspruch 22 gelöst.
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Dementsprechend
weist ein zeitkontinuierlicher Sigma-Delta-Modulator mit Kompensation für übermäßige Schleifenverzögerung Folgendes
auf:
- a) eine zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung
zur Umwandlung eines analogen Eingabesignals in ein digitales Ausgabesignal,
wobei die zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung eine Kompensationsschleife
für übermäßige Schleifenverzögerung mit
einem einstellbaren Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung aufweist;
- b) eine Signalerzeugungseinrichtung zur Bereitstellung eines
Referenzspotenzials als ein analoges Eingabereferenzsignal;
- c) eine Steuervorrichtung zum Empfang des digitalen Ausgabesignals
und zur Steuerung der Signalerzeugungseinrichtung und des Kompensationsfaktors
für übermäßige Schleifenverzögerung in
Abhängigkeit von
dem digitalen Ausgabesignal.
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Es
ist eine Grundidee der Erfindung, ein analoges Eingabereferenzsignal
von vorher festgelegter Form bereitzustellen und die jeweiligen
digitalen Ausgabesignale zu analysieren. Es ist dann möglich, besondere Analysen
durchzuführen
und den Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung auf
einen optimalen Wert einzustellen, woraus ein wirkungsvoller und
robuster zeitkontinuierlicher Sigma-Delta-Modulator resultiert.
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Vorzugsweise
weist die zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung Folgendes auf:
- a1) einen Rückkopplungs-Digital-Analog-Wandler
zur Umwandlung des digitalen Ausgabesignals in ein analoges Rückkopplungssignal;
- a2) eine erste Addiereinrichtung zur Addition des analogen Rückkopplungssignals
zu dem analogen Eingabesignal und zur Bereitstellung eines ersten
analogen Zwischensignals;
- a3) eine Filtereinrichtung zur Filterung des ersten analogen
Zwischensignals und zur Bereitstellung eines zweiten analogen Zwischensignals;
- a4) einen Kompensations-Digital-Analog-Wandler zur Umwandlung
des digitalen Ausgabesignals (ZD) in ein analoges Kompensationssignal;
- a5) eine Verstärkungseinrichtung
zur Gewichtung des analogen Kompensationssignals mit dem Kompensationsfaktor
für übermäßige Schleifenverzögerung;
- a6) eine zweite Addiereinrichtung zur Addition des zweiten analogen
Zwischensignals zu dem gewichteten analogen Kompensationssignal
und zur Bereitstellung eines dritten analogen Zwischensignals; und
- a7) eine Quantisierungsvorrichtung zur Quantisierung des dritten
analogen Zwischensignals in das digitale Ausgabesignal.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Signalerzeugungseinrichtung einen Bandlücken-Referenzspannungsgenerator
und einen steuerbaren Schalter auf. Eine Bandlücken-Referenz sorgt für ein sehr stabiles
vorher festgelegtes Potenzial, welches als ein analoges Eingabereferenzsignal
für den
zeitkontinuierlichen Sigma-Delta-Modulator
benutzt wird. Dieses wird dann vorzugsweise durch den steuerbaren
Schalter auf den Eingang der Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung geschaltet
und davon getrennt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Sigma-Delta-Modulators
sind der Kompensations-Digital-Analog-Wandler und die Verstärkereinrichtung
in einem Digital-Analog-Wandler
mit einstellbaren Stromquellen zur Abstimmung des Faktors für übermäßige Schleifenverzögerung kombiniert. Dieses
ist ein einfaches Verfahren zur Änderung
der Verstärkung
eines herkömmlichen
Digital-Analog-Wandlers.
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Vorzugsweise
ist der Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung programmierbar ausgebildet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Sigma-Delta-Modulators
weist der zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulator ein erstes programmierbares
Register zur Speicherung eines Schaltbits auf, wobei der steuerbare
Schalter einen Referenzpotenzialausgang der Bandlücken-Referenz in Abhängigkeit
von dem Schaltbit schaltet.
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Es
ist auch bevorzugt, dass der zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulator weiterhin
ein zweites programmierbares Register zur Speicherung des Kompensationsfaktors
für übermäßige Schleifenverzögerung aufweist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist der zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulator ein drittes
programmierbares Register zur Speicherung einer Vielzahl von Vorzeichenbits
auf. Die Vielzahl von Vorzeichenbits kann zur Analyse des umgewandelten
analogen Eingabereferenzsignals und konsequenterweise zur Abstimmung
oder Einstellung des Kompensationsfaktors für übermäßige Schleifenverzögerung benutzt
werden.
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Vorzugsweise
sind die Register dann an ein serielles Interface gekoppelt, das
mit der Steuervorrichtung gekoppelt ist.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sigma-Delta-Modulators repräsentiert
das digitale Ausgabesignal ein Umwandlungsergebnis und die Steuervorrichtung
stellt den Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung in
Abhängigkeit
einer Autokorrelation von Vorzeichenbits ein, wobei die Vorzeichenbits
aus einer Vielzahl von Umwandlungsergebnissen des Eingabereferenzsignals
erfasst sind.
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Erfindungsgemäß werden
nur die Vorzeichenbits der Umwandlungsergebnisse für die Analyse
des Sigma-Delta- Modulators
und folglich zur Abstimmung oder Einstellung des Kompensationsfaktors
für übermäßige Schleifenverzögerung berücksichtigt.
Durch alleinige Verwendung der Zeichenbits kann eine bedeutende Menge
an Datenverarbeitungszeit eingespart werden, und nichtsdestotrotz
wird eine verlässliche
Steuerung des Kompensationsfaktors für übermäßige Schleifenverzögerung gewährleistet.
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In
einer weiteren Ausgestaltung eines Sigma-Delta-Modulators stellt
die Steuervorrichtung den Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung in
Abhängigkeit
von einer Summe der absoluten Werte der Autokorrelation von Vorzeichenbits
ein. Es kann gezeigt werden, dass die Steuerung oder Einstellung
des Kompensationsfaktors für übermäßige Schleifenverzögerung sogar
verlässlicher
wird, wenn die absoluten Werte der Autokorrelation von Vorzeichenbits
berücksichtigt
werden.
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Auch
in einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sigma-Delta-Modulators
weist der zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulator weiterhin ein Dezimationsfilter
zur Reduzierung einer Datenrate des digitalen Ausgabesignals und
zur Bereitstellung eines digitalen Signals mit reduzierter Datenrate
auf.
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Vorzugsweise
stellt dann die Steuervorrichtung den Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung in
Abhängigkeit
von der Summe einer Vielzahl von absoluten Werten des digitalen
Ausgabesignals mit reduzierter Datenrate ein. Auch eine Berücksichtigung
der Ausgabe der Dezimationseinrichtung verbessert darüber hinaus
die Wirksamkeit einer Einstellung eines optimalen ELD-Kompensationsfaktors.
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In
einer alternativen Ausführungsform
des Sigma-Delta-Modulators
ist der zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulator in einem XDSL-Zentralgerät bzw. -Vermittlungsstellengerät angeordnet,
wobei die Steuervorrichtung in einem digitalen Frontend eines Zentralgeräts angeordnet
ist.
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In
einer weiteren alternativen Ausführungsform
sind die zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung, die
Steuervorrichtung und die Referenzsignalgeneratoreinrichtung als
separate integrierte Schaltungen angeordnet.
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In
einer bevorzugten alternativen Ausführungsform ist die zeitkontinuierliche
Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung als eine integrierte Schaltung
implementiert, und die Steuervorrichtung und die analoge Referenzsignalgeneratoreinrichtung
sind in einer Kalibriervorrichtung zur Abstimmung eines Kompensationskoeffizienten
für übermäßige Schleifenverzögerung angeordnet.
Diese bevorzugte Ausführungsform
hat den besonderen Vorteil, dass die Kalibriervorrichtung für verschiedene
zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulatorvorrichtungen eingesetzt
wird, welche mit dem erfindungsgemäßen programmierbaren ELD-Kompensationsfaktor versehen
sind.
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In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist der zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulator
als ein vollständiger
Differenz-Analog-Digital-Wandler implementiert, die zeitkontinuierliche
Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung ist als ein Multibit-Sigma-Delta-Analog-Digital-Wandler
implementiert, das Referenzpotenzial ist das Gleichtaktpotenzial
des korrespondierenden differenziellen Eingabesignals und/oder das
Referenzpotenzial ist Massepotenzial.
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Es
wird insbesondere bevorzugt, wenn der Sigma-Delta-Modulator ein nichtflüchtiges
Speicherelement zur Speicherung eines optimalen Kompensationsfaktorwerts
für übermäßige Schleifenverzögerung aufweist.
Dieses hat den Vorteil, dass der Abstimmvorgang zur Einstellung
des ELD- Kompensationsfaktors
entfallen kann, wenn sich die Betriebsbedingungen im Allgemeinen
nicht ändern. Üblicherweise
ist die automatische Abstimmung des ELD-Kompensationsfaktors nur beim Hochlauf
erforderlich, oder wenn eine signifikante Änderung von externen Betriebsbedingungen,
wie zum Beispiel Temperatur, Spannungsänderungen oder andere Änderungen,
vorkommt.
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Die
vorliegende Erfindung schafft auch ein Verfahren zum Steuern einer
Kompensation für übermäßige Schleifenverzögerung in
einer zeitkontinuierlichen Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung,
welche eine Kompensationsschleife für übermäßige Schleifenverzögerung mit
einem einstellbaren Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung aufweist,
wobei das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte aufweist:
- a) Vorsehen einer Gruppe von Kalibrier-Kompensationsfaktoren
für übermäßige Schleifenverzögerung;
- b) Umwandeln eines konstanten Referenzpotenzials als ein analoges
Eingabesignal in ein digitales Ausgabesignal, welches zumindest
einen Bitstrom für
jeden Kalibrier-Kompensationsfaktor
für übermäßige Schleifenverzögerung aufweist,
wobei die zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung benutzt wird;
- c) Erfassen einer Serie von Vorzeichenbits des Bitstroms für jeden
Kalibrier-Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung,
wobei jede Serie von Vorzeichenbits eine vorher festgelegte Zahl
N von Bits aufweist;
- d) Festlegen einer Autokorrelationssequenz der Serien von Vorzeichenbits
für jeden
Kalibrier-Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung,
wobei jede Autokorrelationssequenz eine vorher festgelegte Zahl
M von Autokorrelationssequenzwerten aufweist; und
- e) Gleichsetzen des einstellbaren Kompensationsfaktors für übermäßige Schleifenverzögerung zu
einem der Kalibrier-Kompensationsfaktoren
für übermäßige Schleifenverzögerung in
Abhängigkeit
von den Autokorrelationssequenzen.
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Untersuchungen
des Anmelders zeigen, dass insbesondere die Autokorrelationssequenzen
für Serien von
Zeichenbits ein zuverlässiger
kennzeichnender Parameter für
die Stabilität
des Sigma-Delta-Modulators mit einer gegebenen übermäßigen Schleifenverzögerung sind.
Deshalb wird der ELD-Kompensationsfaktor
in Abhängigkeit
von diesem kennzeichnenden Parameter in Überstimmung mit der Erfindung
eingestellt.
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Vorzugsweise
ist ein weiterer Verfahrensschritt Aufsummieren der absoluten Werte
der Autokorrelationssequenzwerte für jede Autokorrelationssequenz
zum Bereitstellen von korrespondierenden ersten Gütefaktoren
vorgesehen, wobei im Verfahrensschritt e) der einstellbare Faktor
für übermäßige Schleifenverzögerung dann
in Abhängigkeit
von den ersten Gütefaktoren
eingestellt wird.
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In
einer fortgeschrittenen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist Verfahrensschritt e) weiterhin Folgendes auf:
- e1) Vergleichen der ersten Gütefaktoren
mit einem Stabilitätsschwellwert;
- e2) Einstellen der einstellbaren Kompensationsfaktoren für übermäßige Schleifenverzögerung auf
einen Wert eines Kalibrier-Kompensationsfaktors für übermäßige Schleifenverzögerung,
wenn der erste Gütefaktor
korrespondierend zu dem Kalibrier-Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung kleiner ist
als der Stabilitätsschwellwert.
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Es
wird dann bevorzugt, dass im Verfahrensschritt c) mindestens N =
512 Vorzeichenbits erfasst werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann weiterhin verbessert werden, indem die Zahl von Werten M von
jeder Autokorrelationssequenz durch Weglassen von zumindest einem
ersten Abschnitt von Werten reduziert wird. Es wird dann besonders
bevorzugt, dass der erste Abschnitt und ein Endabschnitt von Werten
ausgelassen werden, wobei die Abschnitte zu niedrigsten und höchsten Verzögerungswerten
der jeweiligen Autokorrelationssequenz korrespondieren. Durch Reduzieren
der Zahl von Werten können
Verarbeitungsspeicherresourcen eingespart werden. Da die Autokorrelationssequenz
symmetrisch ist, können üblicherweise
etliche Abschnitte der Werte entfallen.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist das Verfahren weiterhin die folgenden Verfahrensschritte auf:
- f) Dezimieren des Bitstroms durch die Verwendung
eines Dezimationsfilters zum Bereitstellen eines digitalen Ausgabesignals
mit reduzierte Datenrate;
- g) Erfassen einer Serie von digitalen Werten des digitalen Ausgabesignals
mit reduzierter Datenrate für
jeden Kalibrier-Kompensationsfaktor
für übermäßige Schleifenverzögerung;
wobei
im Verfahrensschritt e) der einstellbare Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung auch
in Abhängigkeit
von der Serie von digitalen Werten eingestellt wird.
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Es
wird dann besonders bevorzugt, den Verfahrensschritt Aufsummieren
der absoluten Werte der Serien von digitalen Werten für jeden
Kalibrier-Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung zum Bereitstellen
von zweiten Gütefaktoren
hinzuzufügen,
wobei im Verfahrensschritt e) der einstellbare Kompensationsfaktor
für übermäßig Schleifenverzögerung auch
in Abhängigkeit
von den zweiten Gütefaktoren
eingestellt wird. Durch Berücksichtigen
auch der Ausgabe einer Dezimationseinrichtung kann der einstellbare
Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung auch
in einer zuverlässigeren
Weise abgestimmt werden.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die folgenden Verfahrensschritte ausgeführt:
- i)
Aufsummieren des ersten Gütefaktors
und des zweiten Gütefaktors
für jeden
Kalibrier-Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung zum
Bereitstellen eines dritten Gütefaktors,
wobei der erste Gütefaktor
durch den niedrigsten Wert der ersten Gütefaktoren normiert wird und
der zweite Gütefaktor durch
den niedrigsten Wert der zweiten Gütefaktoren normiert wird;
- j) Vergleichen der dritten Gütefaktoren
mit einem Entscheidungsschwellwert für jeden Kalibrier-Kompensationsfaktor
für übermäßige Schleifenverzögerung;
- k) Setzen eines Entscheidungsbits, wenn der dritte Gütefaktor
kleiner ist als der Entscheidungsschwellwert für jeden Kalibrier-Kompensationsfaktor
für übermäßige Schleifenverzögerung.
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Es
ist günstig,
wenn der einstellbare Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung auf den
Mittelwert der Kalibrier-Kompensationsfaktoren für übermäßige Schleifenverzögerung eingestellt
wird, für welche
das Entscheidungsbit gesetzt ist. Dieses gewährleistet, dass der ELD-Kompensationsfaktor
auf den optimalen Wert eingestellt wird, der durch einen Mittelwert
einer Untergruppe von Kalibrier-Kompensationsfaktoren für übermäßige Schleifenverzögerung gegeben
ist, für
welche das Entscheidungsbit gesetzt ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird die Gruppe von Kalibrier-Kompensationsfaktoren
für übermäßige Schleifenverzögerung durch
folgende Verfahrensschritte erzeugt:
- l) Bereitstellen
eines anfänglichen
Kompensationsfaktors für übermäßige Schleifenverzögerung;
- m) Festlegen eines Kompensationsfaktorbereichs für übermäßige Schleifenverzögerung zwischen
einer unteren Grenze und einer oberen Grenze durch Multiplizieren
des anfänglichen
Kompensationsfaktors für übermäßige Schleifenverzögerung mit
einem Kompressionsfaktor und einem Dehnfaktor; und
- n) Platzieren der Kalibrier-Kompensationsfaktoren für übermäßige Schleifenverzögerung mit
gleichem Abstand in dem Kompensationsfaktorbereich für übermäßige Schleifenverzögerung.
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Weitere
bevorzugte und fortgeschrittene Ausgestaltungen der vorliegenden
Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und
der folgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den beigefügten Figuren.
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Im
Folgenden wird die Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen
im Detail erläutert.
Hierbei zeigt:
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1 einen
Sigma-Delta-Modulator nach dem Stand der Technik;
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2 einen
erfindungsgemäßen zeitkontinuierlichen
Sigma-Delta-Modulator;
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3 einen
Digital-Analog-Wandler mit einstellbarer Verstärkung;
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4 ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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5 eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen zeitkontinuierlichen
Sigma-Delta-Modulators;
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6 und 7 Simulationsergebnisse
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Gleiche
oder funktionsmäßig gleiche
Elemente in den Figuren sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen
worden, falls nicht anders angegeben.
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Anordnung 1 für einen
zeitkontinuierlichen Sigma-Delta-Modulator mit Kompensation für übermäßige Schleifenverzögerung.
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2 zeigt
eine zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung (CTSDM) 2 mit
einem Eingangs- und einem Ausgangsanschluss 3, 4 jeweils
zum Empfang eines analogen Eingabesignals ZA und zur Ausgabe eines
digitalen Ausgabesignals ZD.
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Die
CTSDM-Vorrichtung 2 weist einen Rückkopplungs-Digital-Analog-Wandler 5 zur
Umwandlung des digitalen Ausgabesignals ZD in ein analoges Rückkopplungssignal
ZR auf. Das analoge Rückkopplungssignal ZR
wird zu der ersten Addiereinrichtung 6 zur Subtraktion
des analogen Rückkopplungssignals
ZR von dem Eingabesignal ZA und zur Bereitstellung eines ersten
analogen Zwischensignals Z1 geleitet. Eine Filtereinrichtung 7 filtert
das erste analoge Zwischensignal Z1 und erzeugt ein zweites Zwischensignal
Z2. Eine zweite Addiereinrichtung 8 subtrahiert ein gewichtetes
analoges Kompensationssignal ZK von dem zweiten analogen Zwischensignal
Z2, wobei sie ein drittes Zwischensignal Z3 erzeugt. Eine Quantisiervorrichtung 10 quantisiert das
dritte analoge Zwischensignal Z3 in das digitale Ausgabesignal ZD.
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Das
gewichtete analoge Kompensationssignal ZK wird von einem Kompensations-Digital-Analog-Wandler 9 durch
Digital-Analog-Umwandlung
des digitalen Ausgabesignals ZD bereitgestellt. Der Kompensations-Digital-Analog-Wandler 9 weist
eine einstellbare Verstärkung
auf, welche hier gleich dem ELD-Kompensationsfaktor
FBE ist.
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Der
ELD-Kompensationsfaktor FBE kann durch geeignete Steuersignale CT1
verändert
werden, welche durch die Steuervorrichtung 11 bereitgestellt
werden. Die Steuervorrichtung 11 empfängt das digitale Ausgabesignal
ZD und steuert die Verstärkung
oder den ELD-Kompensationsfaktor des Kompensations-Digital-Analog-Wandlers 9 durch
Steuersignale CT1 und eine Steuersignalerzeugungseinrichtung 12 durch
Steuersignale CT2.
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Die
Steuersignalerzeugungseinrichtung 12 ist an den Eingang 3 der
CTSDM-Vorrichtung 2 gekoppelt und liefert ein Referenzpotenzial
ZA als ein analoges Eingabereferenzsignal an den Eingang 3 der CTSDM-Vorrichtung 2.
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3 zeigt
einen beispielhaften Digital-Analog-Wandler 9 mit einem
Signaleingang 13 zum Empfang eines digitalen Eingabesignals
ZD und einen Ausgang 14 zur Ausgabe eines analogen Signals
ZK, welches das gewichtete analoge Kompensationssignal ZK sein kann.
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Der
Digital-Analog-Wandler 9 besitzt auch einen Steuereingang 15 zum
Empfang eines Steuersignals CT1. Jedes Bit des digitalen Eingabesignals
ZD steuert einen steuerbaren Schalter 16, 17, 18 zur
Verbindung eines korrespondierenden Umwandlungswiderstands 19, 20, 21 entweder
mit einem niedrigeren Versorgungsspannungspotenzial VSS oder mit
einem invertierenden Eingang 22 eines Differenzverstärkers 23.
Ein nichtinvertierender Eingang 24 des Operationsverstärkers 23 ist
mit dem niedrigeren Versorgungsspannungspotenzial VSS verbunden.
Ein Ausgang 25 des Operationsverstärkers 23 liefert das
analoge Ausgabesignal ZK an den Ausgang 14. Zwischen dem
Ausgang 25 und dem invertierenden Eingang 22 des
Differenzverstärkers 23 ist
ein Rückkopplungswiderstand 26 angeschlossen.
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Die
Umwandlungswiderstände 19, 20, 21 sind
jeweils parallel zwischen einem steuerbaren Spannungsgenerator 27,
der selbst mit einem höheren
Versorgungsspannungspotenzial VDD verbunden ist, und den jeweiligen
steuerbaren Schaltern 16, 17, 18 angeschlossen.
Der gesamte Spannungsversatz bzw. -offset, der auf die Widerstände 19, 20, 21 aufgebracht
wird, wird durch den steuerbaren Spannungsgenerator 27 gesteuert,
welcher selbst durch das Steuersignal CT1 gesteuert wird.
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Deshalb
kann durch Veränderung
der durch den steuerbaren Spannungsgenerator 27 erzeugten Spannung
die Verstärkung
des Digital-Analog-Wandlers 9 eingestellt werden. Durch
Einstellung der Verstärkung
eines solchen beispielhaften Kompensations-Digital-Analog-Wandlers 9,
wie er in einer CTSDM-Vorrichtung implementiert sein kann, gemäß der Erfindung
kann der ELD-Kompensationsfaktor eingestellt werden.
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Die
aktuelle Abstimmung und Steuerung des ELD-Kompensationsfaktors EFBE wird nun mit
Bezugnahme auf 4A, 4B und 4C erläutert, welche
ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellen.
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Grundsätzlich kann
die Steuervorrichtung 11 nach 3, welche
ein digitaler Signalprozessor (DSP) sein kann, die folgende Ausführung der
Verfahrensschritte steuern. Das Verfahren ist darauf ausgerichtet,
den optimalen ELD-Kompensationsfaktor
zu finden und automatisch einzustellen.
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Jetzt
wird Bezug auf 4A bis 4C genommen,
welche drei Abschnitte des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Abstimmen
der Kompensation für übermäßige Schleifenverzögerung eines
zeitkontinuierlichen Sigma-Delta-Modulators auf ihren optimalen
Wert zeigen. Das Verfahren gemäß dieser
bevorzugten Implementation des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in drei
Abschnitte aufgeteilt. Jeder Abschnitt ergibt einen Gütefaktor
FOM1, FOM2, FOM3, welcher schließlich zum Einstellen des ELD-Kompensationsfaktors
FBE auf den besten Wert führt.
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Ausgehend
von einem anfänglichen
Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung wird ein
Bereich für
solche Faktoren erzeugt, indem der anfängliche ELD-Kompensationsfaktor mit einem Kompressionsfaktor
und einem Dehnfaktor multipliziert wird, um eine untere Grenze und
eine obere Grenze zu erzeugen. Dann werden Kalibrier-Kompensationsfaktoren
für übermäßige Schleifenverzögerung mit
gleichem Abstand in den Kompensationsfaktorenbereich für übermäßige Schleifenverzögerung platziert.
Dadurch wird eine Gruppe von Kalibrier-Kompensationsfaktoren für übermäßige Schleifenverzögerung FBE(i)
mit gleichem Abstand innerhalb des Kompensationsfaktorenbereichs
für übermäßige Schleifenverzögerung verteilt
erzeugt. Eine mögliche
Zahl von Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktoren ist zum Beispiel 32.
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In
dem ersten Verfahrensabschnitt (beginnend mit Verfahrensschritt
S1), wie in 4A dargestellt ist, wird die
CTSDM-Vorrichtung (Bezugszeichen 2 in 2)
in einen „Leerlaufkanalmodus" gesetzt (Verfahrensschritt
S2), das heißt,
ein konstantes Referenzpotenzial wird dem Eingangsanschluss 3 so
zugeführt,
dass die CTSDM-Vorrichtung 2 einen digitalen Bitstrom an
ihrem Ausgang 4 liefert.
-
In
der folgenden Schleife (S3 bis S8) wird der ELD-Kompensationsfaktor FBE um einen Wert
INC(i) erhöht,
beginnend an der unteren Grenze des ELD-Bereichs. Für jeden Kalibrier-Kompensationsfaktor
für übermäßige Schleifenverzögerung FBE
werden die Verfahrensschritte S4 bis S72 ausgeführt.
-
Im
Verfahrensschritt S4 wird die CTSDM-Vorrichtung zurückgesetzt,
was zum Beispiel bedeutet, dass alle in der Schaltung vorhandene
Kondensatoren entladen werden und der ELD-Kompensationsfaktor oder
die Verstärkung
des Kompensations-Digital-Analog-Wandlers 9 auf den ausgewählten FBE-Wert
programmiert wird. Dann wird das konstante Referenzpotenzial, das
von der Signalerzeugungseinrichtung 12 bereitgestellt wird,
in das digitale Ausgabesignal mit einem Bitstrom umgewandelt.
-
Im
Verfahrensschritt S5 wird eine Serie von Vorzeichenbits dieses Bitstroms
erfasst. Zum Beispiel wird eine Zahl von N = 512 Vorzeichenbits
erfasst. Diese können
in einem Register gespeichert werden. Da das analoge Eingabesignal
ein konstantes Referenzpotenzial ist, welches zum Beispiel Massepotenzial
sein kann, würde
eine ideale CTSDM-Vorrichtung exakt 256 gesetzte Vorzeichenbits
oder „Einsen" und den gleichen
Betrag von „Nullen" liefern. Für die erfasste
Serie von N Vorzeichenbits S(n = 1...N) wird die Autokorrelationssequenz
berechnet. Die Autokorrelationssequenz XSS(k) kann wie folgt definiert
sein:
-
Dieses
führt zu
der Autokorrelationsserie XSS(k), welche eine Länge von 2N besitzt. Der Index
k korrespondiert zu den Verzögerungen
bzw. Nacheilungen der Autokorrelationssequenz. Gemäß der Erfindung wird
nicht die ganze Autokorrelationssequenz benutzt. Ein erster Teil,
zum Beispiel die ersten 10 Werte der Autokorrelationssequenz, kann
ebenso wie die End- oder höchsten
Verzögerungswerte ausgelassen
werden. Außerdem
sind die Autokorrelationsvektoren symmetrisch. Dies bedeutet, dass
aktuell nur eine Hälfte
des Autokorrelationsvektors XSS(k) notwendigerweise berücksichtigt
werden muss. Das heißt,
dass die Anzahl von Autokorrelationssequenzwerten auch N minus der
ausgelassenen ersten und letzten Werte beträgt. Zum Beispiel durch Auslassen
der ersten und letzten 10 Werte der Hälfte der Autokorrelationsvektorwerte
erhalten wir eine Länge
des korrespondierenden Autokorrelationsvektors von 492 Dateneintragungen,
welches das Ergebnis von Verfahrensschritt S5 ist.
-
In
dem nächsten
Verfahrensschritt S6 wird ein erster Gütefaktor FOM1 durch Aufsummieren
der absoluten Werte der verbleibenden Autokorrelationssequenzwerte
berechnet:
-
Im
Verfahrensschritt S7 wird dieser Gütefaktor FOM1 mit einem ersten
Schwellwert TH1 verglichen, welcher ein Stabilitätsschwellwert TH1 ist. Der
Stabilitätsschwellwert
TH1 kann empirisch durch Experiment bestimmt werden. Wenn der erste
Gütefaktor
FOM1 unter dem ersten Stabilitätsschwellwert
TH1 liegt, wird der korrespondierende ELD-Kompensationsfaktor als
Erzeuger eines stabilen Modulators im Verfahrensschritt S71 klassifiziert.
Ansonsten wird die CTSDM-Vorrichtung mit einem jeweiligen FBE als
unstabil im Verfahrensschritt S72 klassifiziert. Der Gütefaktor
FOM1 wird zum Beispiel in einem Speicher gespeichert.
-
Als
nächstes
wird der Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktor erhöht, um den ersten Gütefaktor
FOM1 für diesen
nächsten
Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktorwert zu bestimmen.
-
Indem
die Schleife in diesem Fall 32 Mal ausgeführt wird, wird der erste Gütefaktor
FOM1 für
jeden Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktor
FBE bestimmt und im Verfahrensschritt S9 gespeichert.
-
Weiterhin
wird ein zweiter Gütefaktor
FOM2 für
jeden Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktor in einem zweiten Abschnitt
des erfindungsgemäßen Verfahrens
berechnet. Der zweite Abschnitt ist in dem Flussdiagramm nach 4B dargestellt.
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Zuerst
wird im Verfahrensschritt S10 der korrespondierende Algorithmus
in dem DSP oder in der Steuervorrichtung 11 gestartet.
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Dann
wird die CTSDM-Vorrichtung 2 in den Leerlaufkanalmodus
gesetzt, in welchem wieder das konstante Referenzpotenzial an den
Eingang 3 als das analoge Eingabesignal gekoppelt wird.
-
Ein
erster Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktor wird im Verfahrensschritt
S12 ausgewählt.
-
Dann
wird der Modulator wieder zurückgesetzt
(Verfahrensschritt S13).
-
Der
ausgegebene Bitstrom des digitalen Ausgabesignals ZD wird unter
Verwendung eines Dezimationsfilters dezimiert, um ein digitales
Ausgabesignal mit einer reduzierten Datenrate bereitzustellen. Dann
wird der absolute Wert dieser Dezimatorausgabe für eine bestimmte Anzahl von
Umwandlungsergebnissen der CTSDM-Vorrichtung 2 aufsummiert
(Verfahrensschritt S14).
-
Im
Verfahrensschritt S15 wird ein Zählindex
so erhöht,
dass beim Durchlaufen der Schleife, die aus S12, S13 und 14 gebildet
ist, für
jeden der Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktoren
eine solche Summe von absoluten Werten des dezimierten digitalen
Ausgabesignals als ein zweiter Gütefaktor
FOM2 erzeugt wird.
-
In
dieser besonderen Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nun 32
zweite Gütefaktoren
FOM2 erzeugt und im Verfahrensschritt S16 gespeichert.
-
Nun
wird Bezug genommen auf 4C. Der
dritte Abschnitt des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Steuern
einer Kompensation für übermäßige Schleifenverzögerung in
der CTSDM-Vorrichtung wird als Verfahrensschritt S13 begonnen.
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In
dem nächsten
Verfahrensschritt S20 wird für
jeden Kalibrier-Kompensationsfaktor für übermäßige Schleifenverzögerung ein
dritter Gütefaktor
FOM3 berechnet, indem zuerst der erste Gütefaktor FOM1 durch den minimalen
Wert von allen ersten Gütefaktoren
MINF1 dividiert wird, und zweitens der korrespondierende zweite
Gütefaktor
FOM2 dividiert durch den gesamten minimalen Wert von allen zweiten
Gütefaktoren
MINF2 hinzuaddiert wird:
-
Im
Verfahrensschritt S20 werden die dadurch erzeugten Gütefaktoren
FOM3 mit einem Entscheidungsschwellwert TH2 verglichen. Wenn der
jeweilige dritte Gütefaktor
FOM3 kleiner ist als der zweite Entscheidungsschwellwert TH2, wird
ein Entscheidungsbit im Verfahrensschritt S201 gesetzt. Ansonsten
verbleibt das korrespondierende Entscheidungsbit, ohne im Verfahrensschritt
S202 gesetzt zu werden.
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Deshalb
ist für
jeden Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktor ein Bit in einem Register
reserviert. In einem 32-Bit-Register wird ein jeweiliges Bit gesetzt,
wenn der korrespondierende Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktor zu
einem stabilen Modulator führt,
und in einem zweiten Register wird ein korrespondierendes Bit gesetzt, wenn
der jeweilige dritte Gütefaktor
FOM3 unter dem zweiten Entscheidungsschwellwert TH2 liegt. Dieses wird
durch einen Verfahrensschritt S22 angezeigt.
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Nun
wird der beste ELD-Kompensationsfaktor FBE durch Verarbeitung der
Register und Berechnen des Mittelwerts der Kalibrier-Kompensationsfaktoren
für übermäßige Schleifenverzögerung ausgewählt, für welchen
das Entscheidungsbit im Verfahrensschritt S23 gesetzt wird.
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In
dem Endverfahrensschritt S24 wird dieser beste Kompensationsfaktor
für übermäßige Schleifenverzögerung FBE
als die Verstärkung
oder der FBE-Faktor in dem Kompensations-Digital-Analog-Wandler 9 eingestellt.
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5 zeigt
eine bevorzugte Implementierung des erfindungsgemäßen zeitkontinuierlichen
Sigma-Delta-Modulators mit einer Kompensation für übermäßige Schleifenverzögerung.
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Die
Anordnung 100 ist vorzugsweise in einem VDSL-System implementiert,
in welchem die zeitkontinuierliche Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung 2 in
dem analogen Frontend 101 benutzt wird. Die Anordnung 100 nach 5 ist
speziell dazu angepasst, das zuvor erläuterte Verfahren zum Abstimmen
des ELD-Kompensationsfaktors durchzuführen.
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Ein
digitales Frontend 102 weist einen digitalen Signalprozessor 103 und
Speichervorrichtungen 104 auf, welche zusammen als eine
Steuervorrichtung 11 für
den Signalfluss und insbesondere für die Einstellung des ELD-Kompensationsfaktors
fungieren.
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Das
analoge Frontend 101 weist einen Interpolationspfad auf,
der aus digitalen Interpolatoren 105, einem Digital-Analog- Wandler 106 und
analogen Filter 107 besteht. Der Interpolationspfad wird
hier nicht weiter betrachtet.
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In
einem Dezimationspfad ist Folgendes vorgesehen: ein analoges Vorfilter
zur Filterung eines analogen Signals ZA; die zeitkontinuierliche
Sigma-Delta-Modulatorvorrichtung 2 zur Umwandlung eines
solchen gefilterten analogen Eingabesignals XA in ein digitales
Ausgabesignal ZD; und eine Dezimationsfiltervorrichtung 109 zur
Reduzierung einer Datenrate des digitalen Ausgabesignals ZD und
zur Bereitstellung eines digitalen Ausgabesignals mit reduzierter
Datenrate. Ein steuerbarer Schalter 110 ist zur Umschaltung
entweder der Ausgang des analogen Vorfilters 108 oder eines
Referenzpotenzials ZR auf den Eingang 3 der CTSDM-Vorrichtung 2 vorgesehen.
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Das
Referenzpotenzial ZR wird von einem Bandlücken-Referenzspannungsgenerator 112 erzeugt.
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Weiterhin
ist ein erstes programmierbares Register 113 zur Speicherung
eines Schaltbits vorgesehen, wobei der steuerbare Schalter 110 das
Referenzpotenzial ZR auf den Eingang 3 der Modulatorvorrichtung 2 in
Abhängigkeit
von einem solchen Schaltbit schaltet.
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Das
erste programmierbare Register 113 ist an ein serielles
Interface gekoppelt, welches selbst an die Steuervorrichtung 11 gekoppelt
ist.
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Das
analoge Frontend 101 weist ein zweites programmierbares
Register 114 zur Speicherung des Kompensationsfaktors für übermäßige Schleifenverzögerung FBE
auf. Das zweite Register 114 ist mit einem Steuereingang 117 der
Modulatorvorrichtung 2 gekoppelt, um einen jeweiligen FBE-Koeffizienten
an den Kompensations-Digital-Analog-Wandler zu liefern, der darin
angeordnet ist.
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Ein
drittes Register 115 ist vorgesehen und an den Ausgang 4 der
Modulatorvorrichtung 2 zum Empfang und zur Speicherung
der Vielzahl von Vorzeichenbits angekoppelt. Alle Register 113, 114, 115 sind
mit dem seriellen Interface 116 gekoppelt.
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Die
Abstimmung oder Steuerung des Kompensationsfaktors für übermäßige Schleifenverzögerung FBE
wird von dem digitalen Frontend 102 koordiniert. Durch
Setzen eines Schaltbits in dem ersten Register 113 werden
der erste und zweite Abschnitt des erfindungsgemäßen Verfahrens nach 4A, 4B jedesmal
initiiert. Die zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
benötigten
Daten, das heißt
die 512 Vorzeichenbits werden in dem zugeordneten Register 115 gespeichert.
Die Steuereinheit in dem digitalen Frontend 102 kann diese
Vorzeichenbitwerte auslesen und die Autokorrelationssequenz zur
Bereitstellung der Gütefaktoren
FOM1 auswerten. Die FBE oder die Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktoren
können
durch Einschreiben in das zweite Register 114 geändert werden.
Zum Beispiel kann Register 114 als ein 8-Bit-Register in
dem analogen Frontend 102 implementiert sein.
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6 zeigt typische Simulationsergebnisse
für das
erfindungsgemäße Verfahren.
Eine Gruppe von 32 Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktoren
ist ausgewählt
worden, wobei der anfängliche
ELD-Kompensationsfaktor im Zentrum platziert ist, und die verbleibenden
Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktoren sind in gleichen Abständen herum
angeordnet.
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In 6 wird der Faktor FBE in prozentualen
Termen des anfänglichen
FBE gemessen. Die minimale Verstärkung
oder FBE ist willkürlich
auf einen Wert von FBE = 625 gesetzt. Daher betragen die Inkrementschritte 25.
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Diagramm
(A) zeigt den ersten Gütefaktor
FOM1 für
alle Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktoren in willkürlichen
Einheiten. Als ein erster Stabilitätsschwellwert wird TH1 = 50 ausgewählt. Deshalb
erfüllen
nur die ersten sechs Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktorwerte
das Stabilitätskriterium
nicht.
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Das
Diagramm (B) zeigt den zweiten Gütefaktor
FOM2, wobei ein ähnliches
Verhalten beobachtet werden kann. Mit Beginn ab dem sechsten Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktor
werden die FOM2-Werte
sehr klein.
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Diagramm
(C) zeigt den dritten Gütefaktor
FOM3, welcher zeigt, dass für
einen Entscheidungsschwellwert kleiner als 10 wieder die ersten
fünf Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktoren
das Kriterium nicht erfüllen,
so dass nur bei diesen ersten die Entscheidungsbits auf Null gesetzt
werden.
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Das
Diagramm (D) zeigt einen Störabstand
bzw. ein Signal-Rausch-Verhältnis des
digitalen Ausgabesignals für
die verschiedenen Kalibrier-ELD-Kompensationsfaktoren. Das Oversamplingverhältnis ist
10, und der Entscheidungsschwellwert TH2 ist auf 2,8 gesetzt.
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7 zeigt
einen Ausschnitt aus Diagramm (D) in 6 des
Signal-Rausch-Verhältnisses.
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Als
ein Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist jeweils der optimale FBE-Koeffizient oder der beste ELD-Kompensationsfaktor
der Wert, welcher zu 110 Prozent des anfänglichen ELD-Kompensationsfaktors
korrespondiert. 7 zeigt, dass sein bester FBE-Koeffizient
in einem relativ stabilen Bereich in Bezug auf Veränderungen
in dem Signal-Rausch-Verhältnis liegt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
in Kombination mit einem erfindungsgemäßen zeitkontinuierlichen Sigma-Delta-Modulator
mit einer Kompensation für übermäßige Schleifenverzögerung schafft
ein schnelles und verlässliches
Verfahren zum Abstimmen des ELD-Kompensationsfaktors. Durch Bestimmen
von passenden Gütefaktoren
wird eine stabile Betriebsbedingung des jeweiligen CTSDM erreicht.
Das Verfahren und der Modulator können flexibel in Kombination
oder separat eingesetzt werden, wenn die aktuelle Steuerung und Signalerzeugungseinrichtungen
in einer einzelnen Testgerätschaft
oder Abstimmgerätschaft
für CTSDMs
angeordnet sind.