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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines Quarzglaskörpers, umfassend
einen Abscheidebrenner mit einem einen Brennermund aufweisenden
Brennerkopf, in dem eine Vielzahl von Medienzufuhrleitungen für die Zufuhr
von Glasausgangsmaterial und Brenngas verlaufen, die am Brennermund
in Form von Düsenöffnungen
enden.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Quarzglaskörpers, indem
mehreren, in einer Reihe angeordneten Abscheidebrennern, die reversierend
entlang der Mantelfläche
eines um seine Längsachse
rotierenden Trägers
bewegt werden, Glasausgangsmaterial und ein Wasserstoff enthaltendes
Brenngas zugeführt
werden, daraus SiO2-Partikel gebildet, und
diese auf dem Träger
unter Bildung eines SiO2-Rohlings schichtweise
abgeschieden werden.
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Bei
der Herstellung von Quarzglaskörpern nach
dem sogenannten OVD-Verfahren
(Outside vapour deposition) werden unter Einsatz eines oder mehrerer
Abscheidebrenner SiO2-Partikel auf der Mantelfläche eines
um seine Längsachse
rotierenden Trägers
abgeschieden, so dass sich ein zylinderförmiger Rohling aus porösem Quarzglas
(im folgenden auch als „Sootkörper" bezeichnet) bildet.
Die dafür
eingesetzten Abscheidebrenner bestehen aus Quarzglas oder aus Metall.
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Zur
Beschleunigung des Abscheideprozesses werden häufig mehrere Abscheidebrenner
eingesetzt, die in einer gemeinsamen Brennerreihe reversierend entlang
des Sootkörpers
bewegt werden, wobei jeder Abscheidebrenner nur eine Teillänge des Sootkörpers überstreicht.
Dabei liegt ein besonderes Augenmerk darauf, dass alle Abscheidebrenner
eine möglichst
gleiche Abscheidecharakteristik aufweisen, da es andernfalls zu
einem ungleichmäßigen Sootkörper-Aufbau
kommen kann und insbesondere im Kontaktbereich zueinander benachbarter
Abscheide zonen Störungen
auftreten können.
Es wurden daher eine Vielzahl von Maßnahmen beschrieben, um eine
gleiche oder reproduzierbar einstellbare Abscheidecharakteristik
der Abscheidebrenner zu gewährleisten.
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Beispielsweise
wird in der
DE 100
18 857 A1 , aus der ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs genannte Gattung bekannt sind, ein Abscheidebrenner aus
Quarzglas vorgeschlagen, der aus vier konzentrisch angeordneten
Quarzglasrohren besteht die eine Mitteldüse und insgesamt drei Ringspaltdüsen bilden.
Der Mitteldüse
wird SiCl
4 zugeführt und den äußeren Ringspaltdüsen die
Brenngase in Form von Wasserstoff und Sauerstoff. Zwischen der Mitteldüse und dem äußeren Bereich
ist eine Trenngasdüse
vorgesehen, durch die ein Sauerstoffstrom geleitet wird, der den
SiCl
4-Strom zunächst von den Brenngasströmen abschirmt.
Um einen Austausch von Brennern einer Brennerreihe ohne großen Abstimmungs-
und Justageaufwand zu erreichen, wird bei jedem der Abscheidebrenner
auf eine exakte Maßhaltigkeit
der Ringspalte geachtet und jeder Brenners ist mit einer separaten
Positioniereinheit ausgestattet.
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Der
bekannte Abscheidebrenner aus Quarzglas zeichnet sich durch einen
einfachen Aufbau aus. Eine Kontaminationen des SiO2-Sootkörpers durch Abrieb
aus dem Brennerwerkstoff ist nicht zu befürchten. Andererseits ist eine
präzise
Fertigung des bekannten Quarzglasbrenners nach traditionellen glasbläserischen
Methoden und der Ausgleich weiterhin vorhandener Unterschiede der
Brennercharakteristik durch individuelle Positionierung der Abscheidebrenner
aufwändig.
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Ein
aus Edelstahl oder Aluminium bestehender Metallbrenner ist beispielsweise
in der
US 5,599,371
A beschrieben. Der Abscheidebrenner ist aus einer Vielzahl
metallischer Düsenteile
zusammengesetzt, die mittels Schrauben miteinander verbunden sind
und fluidisch voneinander getrennte Gasräume bilden. Zur Trennung der
einzelne Gasräume
voneinander sind Dichtungselemente zwischen den Düsenteilen
vorgesehen.
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Da
bei Abscheidebrennern aus Metall die einzelnen Düsenteile durch die bekannten
mechanischen Bearbeitungsverfahren wie Bohren, Stanzen, Fräsen und
dergleichen präzise
und reproduzierbar gefertigt werden können, sind auch komplexe Konstruktionen
mit engen Fertigungstoleranzen vergleichsweise einfach realisierbar.
Für eine
Serienfertigung werden üblicherweise
speziell angepasste Werkzeuge eingesetzt, deren Herstellung einen
beachtlichen Kostenfaktor darstellt. Eine komplexe Brennerkonstruktion
erfordert die Bereitstellung einer Vielzahl derartiger Werkzeuge,
die jedoch – wie
sich gezeigt hat – wegen
der Härte
des metallischen Werkstoffes einem raschen Verschleiß unterliegen, wodurch
die Fertigungspräzision
nachlässt.
Außerdem
ist bei Metallbrennern mit Kontaminationen des Quarzglases durch
Bestandteile des hochtemperaturtesten, metallischen Werkstoffes
zu rechnen.
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Aus
der
US 3,275,408 A ist
ein Verfahren zur Herstellung eines glasigen, wasserstofffreien
Quarzglaskörpers
bekannt, umfassend die Oxidation einer siliziumhaltigen, wasserstofffreien
Ausgangssubstanz, das Abscheiden von SiO
2-Partikeln
auf einem Träger
und das unmittelbare Verglasen der Partikel auf dem Träger unter
Bildung des Quarzglaskörpers. Die
Oxidation der siliziumhaltigen, wasserstofffreien Ausgangssubstanz
erfolgt mittels eines Plasmabrenners. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
wird ein Brenner aus Quarzglas eingesetzt, der mit zwei Elektroden
in Form koaxialer Grafitrohre ausgestattet ist.
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Die
US 4,328,018 A beschreibt
ein Verfahren zur Abscheidung von SiO
2-Schichten auf der
Innenwandung eines sogenannten Substratrohres. Hierbei wird ein
Brenner entlang des Substratrohres bewegt, der mit einem innerhalb
des Substratrohr verfahrbaren Suszeptor mechanisch verbunden ist.
Der Suszeptor bezieht seine Heizenergie aus induktiver Einkopplung
von HF (RF) und ist zu diesem Zweck von einer Induktionsspule umgeben,
die außerhalb
des Substratrohres angeordnet ist. Der Suszeptor besteht aus Grafit
und wird als „Heizer
76" bezeichnet. Bei
diesem Grafitheizer handelt es sich jedoch nicht um einen Abscheidebrenner.
Es ist daher Aufgabe dieser Erfindung, einen Abscheidebrenner zur
Verfügung
zu stellen, der mit geringen Fertigungstoleranzen kostengünstig gefertigt
werden kann und bei dem gleichzeitig die Gefahr von Kontaminationen
des abgeschiedenen Werkstoffes gering ist. Weiterhin liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein reproduzierbares Verfahren zur Herstellung
eines hochreinen, homogenen Quarzglaskörpers anzugeben.
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Hinsichtlich
der Vorrichtung wird die oben genannte Aufgabe ausgehend von einer
Vorrichtung der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Brennerkopf mindestens teilweise aus Grafit besteht.
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Ein
Abscheidebrenner aus Grafit vereinigt die wesentlichen Vorteile
eines Quarzglasbrenners und eines Metallbrenners und vermeidet deren
jeweilige Nachteile.
- • Grafit ist thermisch stabil
und in sehr hoher Reinheit im Handel erhältlich. Körper aus Reinstgrafit werden
für Anwendungen
mit hohen Reinheitsanforderungen bereits eingesetzt, wie beispielsweise
für Küvetten in
der Analysetechnik oder für
Tiegel bei der Halbleiterfertigung. Etwaige Verunreinigungen des
Quarzglaskörpers
in Form von Kohlenstoff aus dem Grafit-Brenner können durch Oxidation leicht
entfernt werden und sind insoweit unproblematisch.
- • Grafit
ist einfach mechanisch zu bearbeiten. Mittels der bekannten mechanischen
Bearbeitungsverfahren können
der Brennerkopf oder Teile davon präzise gefertigt werden, so dass
eine reproduzierbare Abscheide- und Brennercharakteristik des Grafit-Brenners
gewährleistet
werden kann. Auch komplexe Konstruktionen des Abscheidebrenners
sind einfach realisierbar.
- • Außerdem zeichnet
sich Grafit durch eine geringe Härte
aus, so dass Werkzeuge für
eine Serienfertigung der Grafitteile einem vergleichsweise geringen
Verschleiß unterliegen
und somit lange Standzeiten bei gleichbleibend hoher Fertigungspräzision ermöglichen.
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Der
erfindungsgemäße Abscheidebrenner kann
somit mit geringen Fertigungstoleranzen kostengünstig gefertigt werden. Bei
seinem Einsatz zur Durchführung
des weiter unten erläuterten
Verfahrens besteht eine nur geringe Gefahr von Kontaminationen des
abgeschiedenen SiO2-Werkstoffes.
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Es
hat sich als günstig
erwiesen, wenn der Brennerkopf mindestens teilweise mit einer Schutzschicht überzogen
ist.
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Grafit
kann bei hohen Temperaturen mit Sauerstoff und mit Wasserstoff unter
Bildung von Kohlendioxid bzw. Methan reagieren. Die Schutzschicht dient
zur Passivierung der Oberfläche.
Um einen Abbrand von Grafit zu vermeiden oder zu ver mindern genügt es, wenn
die Schutzschicht in den besonders exponierten Bereichen um den
Brennermund vorgesehen ist.
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Vorzugsweise
besteht die Schutzschicht aus SiC, Si3N4, SiO2 oder aus
pyrolytisch erzeugtem, glasartigem Kohlenstoff.
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Die
genannten Werkstoffe zeichnen sich durch eine im Vergleich zu reinem
Grafit höhere
Korrosionsbeständigkeit
gegenüber
Wasserstoff oder Sauerstoff und durch eine ausreichende Benetzbarkeit
mit Grafit und damit einhergehend durch gute Haftung aus.
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Alternativ
oder ergänzend
dazu hat es sich auch bewährt,
wenn der dem Brennermund zugewandte Bereich des Brennerkopfes aus
Quarzglas, Aluminiumoxid oder aus Keramik besteht.
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Der
dem Brennermund zugewandte Bereich des Brennerkopfes wird thermisch
und korrosiv am stärksten
beansprucht. Die genannten Werkstoffe zeichnen sich durch eine hohe
chemische und thermische Beständigkeit
aus.
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Alternativ
dazu besteht der erfindungsgemäße Abscheidebrenner
oder zumindest der dem Brennermund zugewandte Bereich des Brennerkopfes aus
SiC infiltriertem Grafit.
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SiC
infiltriertes Grafit zeigt im Vergleich zu reinem Grafit eine höhere Dichte
und eine bessere chemische Beständigkeit,
insbesondere gegenüber Sauerstoff
und Wasserstoff.
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Besonders
bewährt
hat sich der Einsatz von Grafit, der isostatisch gepresst ist und
eine Rohdichte von mindestens 1,77 g/cm3 aufweist.
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Durch
isostatisches Pressen erzeugte Grafikörper zeichnen sich durch eine
gleichmäßige Dichte aus.
Eine hohe Dichte ist erforderlich, um eine ausreichend geringe Gasdurchlässigkeit
und eine ausreichende Trennung der verschiedenen Gasräume innerhalb
des Brennerkopfes zu gewährleisten.
Die Rohdichte wird nach der Auftriebsmethode gemäß DIN 51918 bestimmt.
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In
dem Zusammenhang hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen, wenn
der Grafit eine Porosität von
maximal 15 % aufweist.
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Die
offene Porosität
wird durch Imprägnieren mit
Wasser, ebenfalls gemäß der DIN
51918 bestimmt.
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Je
nach Einsatz und Funktion des betreffenden Grafitteils des Brennerkopfes
können
sich die jeweilig verwendeten Grafit-Qualitäten unterscheiden. So hat es
sich insbesondere für
korrosiv hoch belastete Grafitteile, die mit einer Schutzschicht
versehen sind, als günstig
erwiesen, wenn deren Porosität
mindestens 6 % beträgt.
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Eine
höhere
Porosität
verbessert die Haftung der Schutzschicht.
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Insbesondere
im Hinblick auf eine hohe Maßhaltigkeit
hat sich der Einsatz von Grafit bewährt, der aus Grafitkörnern mit
einer Korngröße von maximal
15 μm, vorzugsweise
maximal 10 μm
besteht.
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Je
gröber
die Grafitkörner
sind, um so schwieriger ist es, Kanten exakt zu bearbeiten.
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Vorzugsweise
sind die Medienzufuhrleitungen in Form von Bohrungen im Brennerkopf
ausgeführt.
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Bohrungen
fassen sich – im
Vergleich zu Ringspalten zwischen ineinander gestaffelten Hohlzylindern – besonders
einfach und mit hoher Präzision
erzeugen.
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Es
hat sich außerdem
bewährt,
wenn der Brennerkopf einen am Brennermund endenden Düsenkörper aufweist,
in dem die Bohrungen verlaufen und der mit einem Basiskörper mit
Anschlüssen
für Medienzufuhrleitungen
verbunden ist.
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Der
Brennerkopf umfasst einen Düsenkörper und
einen Basiskörper.
Im Düsenkörper verlaufen Bohrungen
für die
Medienzufuhr zum Brennermund. Der Basiskörper ist mit Anschlüssen für die Medienzufuhrleitungen
versehen, die in die Bohrungen im Düsenkörper münden. Der Düsenkörper ist auswechselbar mit
dem Basiskörper
verbunden. Er ist der Brennerflamme zugewandt und unterliegt einem stärkeren Verschleiß als der
Basiskörper.
Außerdem kann
die Abscheidecharakte ristik des Abscheidebrenners durch eine geänderte Geometrie
des Düsenkörpers leicht
verändert
werden.
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Zwischen
dem Düsenkörper und
dem Basiskörper
können
noch andere Bauteile des Abscheidebrenners angeordnet sein. Im konstruktiv
einfachsten Fall liegen der Düsenkörper und
der Basiskörper über eine
Dichtung aneinander an.
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Der
Brennerkopf des erfindungsgemäßen Abscheidebrenners
umfasst hierbei lediglich zwei wesentliche Bauteile, nämlich den
Düsenkörper und den
Basiskörper,
die über
einen Dichtring oder ein anderes Dichtelement aneinander anliegen.
Bestehen beide Bauteile vollständig
oder zum größten Teil aus
Grafit, so ergeben sich keine Probleme wegen unterschiedlicher thermischer
Ausdehnungskoeffizienten.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bilden mehrere, in einer Reihe angeordnete Abscheidebrenner mit
jeweils einem Brennerkopf aus Grafit eine Brenneranordnung, die
reversierend entlang der Mantelfläche eines um seine Längsachse
rotierenden Trägers
bewegbar ist, und mittels der SiO2-Partikel
unter Bildung eines im wesentlichen zylinderförmigen SiO2-Rohlings
auf dem Träger
abgeschieden werden.
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Die
maßhaltige
und dennoch kostengünstige Serienfertigung
des Grafit-Brenners ermöglicht
seinen Einsatz in einer Brennerreihe zur Beschleunigung des Abscheideprozesses.
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Hinsichtlich
des Verfahrens wird die oben angegebne Aufgabe ausgehend von dem
Verfahren der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass dass Abscheidebrenner gemäß einem
der Ansprüche
1 bis 3 eingesetzt werden.
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Durch
den Einsatz eines Abscheidebrenners aus Grafit (im Folgenden auch
als „Grafit-Brenner" bezeichnet) werden
die wesentlichen Vorteile eines Quarzglasbrenners und eines Metallbrenners
erreicht und die jeweiligen Nachteile werden vermeiden.
- • Grafit
ist thermisch stabil und in sehr hoher Reinheit im Handel erhältlich.
Körper
aus Reinstgrafit werden für
Anwendungen mit hohen Reinheitsanforderungen eingesetzt, wie beispielsweise
für Küvetten in
der Analysetechnik oder Tiegel für
die Halbleiterfertigung. Etwaige Verunreinigungen des SiO2-Rohlings in Form von Kohlenstoff können durch
Oxidation leicht entfernt werden und sind insoweit unproblematisch.
Somit sind aus dem SiO2-Rohling Quarzglaskörper hoher
Reinheit herstellbar.
- • Grafit
ist einfach mechanisch zu bearbeiten. Mittels der bekannten mechanischen
Bearbeitungsverfahren können
der Abscheidebrenner oder Teile davon präzise und reproduzierbar mit
engen Fertigungstoleranzen hergestellt werden. Auch komplexe Konstruktionen
sind vergleichsweise einfach realisierbar. Dadurch ist die Abscheide- und
Brennercharakteristik des Grafit-Brenners reproduzierbar, was sich
auf die Gleichmäßigkeit der
Abscheidung günstig
auswirkt.
- • Im
Unterschied zu hochtemperaturfestem Metall zeichnet sich Grafit
durch eine geringe Härte
aus. Dadurch unterliegen Werkzeuge für eine Serienfertigung der
Grafitteile einem vergleichsweise geringen Verschleiß und erreichen
lange Standzeiten bei gleichbleibend hoher Fertigungspräzision.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere, in einer Reihe angeordnete
Abscheidebrenner aus Grafit eingesetzt werden, die reversierend
entlang der Mantelfläche
eines um seine Längsachse
rotierenden Trägers
bewegt werden und mittels denen SiO2-Partikel
unter Bildung eines im wesentlichen zylinderförmigen SiO2-Rohlings
auf dem Träger
abgeschieden werden.
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Die
maßhaltige
und dennoch kostengünstigen
Serienfertigung des Grafit-Brenners erleichtert seinen Einsatz in
einer Brennerreihe, wie sie häufig zur
Beschleunigung des Abscheideprozesses verwendet wird. Denn eine
weitgehend gleiche Abscheidecharakteristik aller Abscheidebrenner
der Brennerreihe ist vergleichsweise einfach zu gewährleisten. Dies
vermeidet einen ungleichmäßigen Aufbau
des Rohlings und ermöglicht
einen Austausch einer defekten Abscheidebrenners ohne großen Anpassungsaufwand.
Insbesondere werden Störungen
im Kontaktbereich zueinander benachbarter Abscheidezonen durch beiderseits
der Zone ungleich mäßige SiO2-Abscheidung verhindert. Bei dem SiO2-Rohling handelt es sich in der Regel um
einen Sootkörper, wie
oben beschrieben.
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Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens unter
Einsatz von Abscheidebrennern aus Grafit gelingt somit die reproduzierbare
Herstellung eines hochreinen, gleichmäßigen SiO2-Rohlings.
Aus dem Rohling wird durch etwaige folgende Bearbeitungsschritte,
die ein Reinigen, Dehydratisieren, Dotieren, Verglasen oder eine
mechanische Bearbeitung umfassen können, ein Quarzglaskörper erhalten.
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Es
hat sich als günstig
erwiesen, einen Abscheidebrenner einzusetzen, der mindestens teilweise
mit einer Schutzschicht überzogen
ist.
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Grafit
kann bei hohen Temperaturen mit Sauerstoff und mit Wasserstoff unter
Bildung von Kohlendioxid bzw. Methan reagieren. Die Schutzschicht dient
zur Passivierung der Oberfläche.
Um einen Abbrand von Grafit zu vermeiden oder zu vermindern genügt es, wenn
die Schutzschicht in den besonders exponierten Bereichen um den
Brennermund vorgesehen ist.
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Vorzugsweise
besteht die Schutzschicht aus SiC, Si3Na,
SiO2 oder aus pyrolytisch erzeugtem, glasartigem
Kohlenstoff.
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Die
genannten Werkstoffe zeichnen sich durch eine im Vergleich zu reinem
Grafit höhere
Korrosionsbeständigkeit
gegenüber
Wasserstoff oder Sauerstoff und durch eine ausreichende Benetzbarkeit
mit Grafit und somit durch eine gute Haftung auf der Grafitoberfläche aus.
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Bei
einer vorteilhaften Verfahrensvariante umfasst die Herstellung des
Quarzglaskörpers
ein Abscheiden eines Sootkörpers
unter Einsatz des Abscheidebrenners und eine anschließende Behandlung
unter oxidierenden Bedingungen.
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Der
aufgrund des Abscheideprozesses erhaltene Sootkörper besteht aus porösem SiO2 und kann nachträglich durch Gasphasenbehandlungen gereinigt
oder dotiert werden. Insbesondere ist durch Behandlung in sauerstoffhaltiger
Atmosphäre
die Beseitigung etwaiger Kohlenstoffverunreinigungen oder die Kompensierung
eines Sauerstoffdefizits im SiO2-Netzwerk
möglich.
Die Behandlung unter oxidierenden Bedingungen erfolgt gleichzeitig
mit dem Verglasen des Sootkörpers
oder vorher.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und einer Zeichnung
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen im einzelnen
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1 eine
Seitenansicht einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abscheidebrenners aus
Grafit in einem Längsschnitt,
und
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2 eine
Draufsicht auf den Brennermund des Abscheidebrenners gemäß 1.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
durch den Brennerkopf 1 eines Knallgasbrenners für die Herstellung
eines SiO2-Sootkörpers nach dem OVD-Verfahren.
Der Brennerkopf 1 besteht aus einem Basiskörper 2 und
aus einem Düsenkörper 3 aus
jeweils hochreinem Grafit.
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Der
Düsenkörper 3 besteht
aus hochreinem Grafit der Firma Schunk Kohlenstofftechnik GmbH, der
unter der Bezeichnung FE 479 im Handel erhältlich ist. Dieser Grafit zeichnet
sich durch eine Rohdichte von 1,8 g/cm3 und
durch eine mittlere Porosität von
11 % aus. Der Düsenkörper ist
in Bezug auf die Längsachse 6 im
Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet. Er zeigt einen hinteren,
zylinderförmigen
Abschnitt mit einem Außendurchmesser
von 50 mm, der über
einen (in der Figur nicht dargestellten) Dichtring am Basiskörper 2 anliegt,
und einen vorderen, kegelförmigen
Abschnitt, der sich in zwei Stufen in Richtung auf den Brennermund 5 auf
einen Außendurchmesser
von 30 mm leicht verjüngt.
Die den Brennermund 5 bildende Stirnseite des Düsenkörpers 3 ist
mit einer SiC-Schicht versehen.
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Von
einem zum anderen stirnseitigen Ende des Düsenkörpers 3 verlaufen
mehrere Bohrungen für
die Zufuhr von SiCl4, einem Trenngasstrom
(Sauerstoff) und Brenngasen zum Brennermund 5. Im Einzelnen
handelt es sich um eine zentrale Mitteldüse 7 für die Zufuhr
von SiCl4 (und gegebenenfalls Dotierstoffen),
einer Vielzahl rohrförmiger
Trenngasdüsen 8 für die Zufuhr
von Sauerstoff, die die zentrale Mitteldüse 7 in einem inneren
koaxialen Hüllkreis
umgeben, einer Vielzahl rohrförmiger
Wasserstoffdüsen 10,
die in einem mittleren Hüllkreis
radial versetzt zu den Trenngasdüsen 8 angeordnet
sind, und einer Vielzahl von Sauerstoffdü sen 10, die die zentrale
Mitteldüse 7 in
einem äußeren koaxialen
Hüllkreis
umgeben.
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Der
Basiskörper 2 liegt
als im Wesentlichen zylinderförmiger
Grafitblock mit einem Außendurchmesser
von 50 mm und einer Länge
von 40 mm vor. Der Basiskörper 2 ist
aus hochreinem Grafit der oben genannten Firma mit der Bezeichnung
FE 779. Dieser Grafit zeichnet sich durch eine Rohdichte von 1,95
g/cm3 und durch eine mittlere Porosität von 6
% aus. Der Basiskörper 2 ist
mit den Anschlüssen 11 für die Zufuhr
von SiCl4, dem Trenngasstrom und den Brenngasen
versehen, die in Form von Bohrungen 12 zu den Düsen 7, 8, 9 und 10 im
Düsenkörper 3 weitergeführt sind.
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Basiskörper 2 und
Düsenkörper 3 sind
mittels Schrauben 13 (siehe 2) lösbar miteinander verbunden,
wobei die einzelnen Düsen 7, 8, 9 und 10 durch
einen Dichtring voneinander fluidisch getrennt sind. Die Gesamtlänge des
Brennerkopfes 1 beträgt 65
mm.
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Die
Draufsicht von 2 zeigt die Öffnungen der oben genannten
Düsen 7, 8, 9 und 10 am
Brennermund 5, wobei für
gleiche Bauteile die gleichen Bezugsziffern verwendet sind, wie
in 1.
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Der
erfindungsgemäße Abscheidebrenner kann
mittels der bekannten mechanischen Bearbeitungsmethoden mit geringen
Fertigungstoleranzen kostengünstig
gefertigt werden. Der eingesetzte Werkstoff ist hochrein und im
Wesentlichen inert in Bezug auf das herzustellende Quarzglas.
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Nachfolgend
wird das erfindungsgemäße Verfahren
am Beispiel der Herstellung eines SiO2-Sootkörpers nach
dem OVD-Verfahren als Vorstufe für
eine Vorform für
optische Fasern unter Einsatz des Abscheidebrenners gemäß den 1 und 2 näher erläutert.
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Es
werden zehn Abscheidebrenner 1 mit einem Abstand von 15
cm auf einer gemeinsamen Brennerbank montiert und exakt auf die
Unterseite eines um seine Längsachse
rotierenden zylinderförmigen
Trägers
ausgerichtet. Die Brennerbank wird mit einer Bewegungsamplitude
von 15 cm reversierend entlang des Trägers bewegt. Zur Zündung einer Knallgasflamme
und zur Bildung und Abscheidung von SiO2-Partikeln
auf der Zylindermantelfläche
des Trägers
werden den Abscheidebrennern Glasausgangsmaterial und Brennstoffe
wie folgt zugeführt:
Durch
die Mitteldüse 7 jeweils
32,5 g/min SiCl4 und 2,0 l/min Trägergas-Sauerstoff,
durch
die Trenngasdüsen 8 insgesamt
jeweils 4,5 l/min Trenngas-Sauerstoff,
durch die Wasserstoffdüsen 9 insgesamt
46,0 l/min Wasserstoff und
durch die Sauerstoffdüsen 10 insgesamt
6,2 l/min Sauerstoff.
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Der
Abstand des Brennermundes 5 von der Oberfläche des
sich bildenden SiO2-Sootkörpers wird auf 210 mm konstant
gehalten. Nach einer Aufbauzeit von 45 Minuten wird der Abscheideprozess
beendet.
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Im
Ergebnis wurden eine Abscheideeffizienz von 44 % und eine mittlere
Aufbaurate von 304 g pro Stunde und Abscheidebrenner erreicht. Die
visuelle Beurteilung des erhaltenen Sootkörpers zeigte keinerlei Mängel.
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Nach
dem Entfernen des Trägers
wird der Sootkörper
und nach dem allgemein bekannten Verfahren gereinigt und anschließend unter
oxidierenden Bedingungen in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre nachbehandelt,
und danach zu einem Quarzglas-Hohlzylinder gesintert.