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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Druckmaschine, umfassend
eine Reibwalze, eine Changierwalze, die eine Walzenachse und einen
Walzenballen aufweist, und eine Schalteinrichtung zum wahlweise
in einem ersten Betriebsmodus erfolgenden Freigeben und in einem
zweiten Betriebsmodus erfolgenden Blockieren einer von der Reibwalze
frikativ angetriebenen Changierbewegung des Walzenballens, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
solche Druckmaschine ist in
EP
0 418 778 B1 beschrieben. Gemäß diesem Stand der Technik
ist die Schalteinrichtung auf der Walzenachse angeordnet und wird
bei Verstellungen der Walzenachse die darauf sitzende Schalteinrichtung
zusammen mit der Walzenachse verstellt. Besagte Verstellungen der
Walzenachse dienen einem An- und Abstellen der Changierwalze, welche
als Auftragwalze fungiert, an einen und von einem Formzylinder.
Die Changierwalze ist über
Walzenschlösser
in Lagerhebeln gelagert, die zum An- und Abstellen geschwenkt werden und
ein der Walzenverstellung dienendes Hilfsgestell bilden. Es ist
anzunehmen, dass dieses Hilfsgestell drehgelenkig mit einem Hauptgestell
der Druckmaschine verbunden ist. Eine imaginäre Mittelachse der Schalteinrichtung
und die Walzenachse sind fluchtend bzw. koaxial miteinander ausgerichtet.
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Ungünstig an
der Anordnung der Schalteinrichtung auf der Walzenachse ist, dass
beim Blockieren des Walzenballens nur das zwischen dem Walzenballen
und der Walzenachse vorhandene axiale Bewegungsspiel, welches für die Changierbewegung erforderlich
ist, beseitigt wird. Das zwischen der Walzenachse und dem Hilfsgestell
(Lagerhebel) vorhandene axiale Bewegungsspiel und das zwischen dem Hilfsgestell
und dem Hauptgestell vorhandene axiale Bewegungsspiel, welches zum
ohne Verklemmen erfolgenden Schwenken des Hilfsgestells relativ
zum Hauptgestell erforderlich ist, wird durch die Schalteinrichtung
beim Blockierendes Walzenballens nicht eliminiert. Dieses Bewegungsspiel
zwischen der Walzenachse und dem Hilfsgestell sowie zwischen letzterem und
dem Hauptgestell ermöglicht
unerwünschterweise
der Reibwalze, die Changierwalze im zweiten Betriebsmodus axial
mitzuschleppen. Die bei durch die Schalteinrichtung blockierten
Walzenballen von letzterem aufgrund des nicht beseitigten Bewegungsspieles
ausgeführten
axialen Minimalschwingungen sind trotz ihrer geringen Amplitude
groß genug,
um Druckstörungen
hervorzurufen.
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Deshalb
ist es die Aufgabe der Erfindung, die Minimalschwingungen des Walzenballens
bei einer Druckmaschine der eingangs genannten Gattung zu unterbinden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Die
erfindungsgemäße Druckmaschine,
umfassend eine Reibwalze, eine Changierwalze, die eine Walzenachse
und einen Walzenballen aufweist, und eine Schalteinrichtung zum
wahlweise in einem ersten Betriebsmodus erfolgenden Freigeben und
in einem zweiten Betriebsmodus erfolgenden Blockieren einer von
der Reibwalze frikativ angetriebenen Changierbewegung des Walzenballens,
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinrichtung von der Walzenachse
separat angeordnet und die Walzenachse relativ zu der Schalteinrichtung
verstellbar gelagert ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Druckmaschine ist
nicht nur das axiale Bewegungsspiel zwischen dem Walzenballen und
der Walzenachse, sondern darüber
hinaus auch das axiale Bewegungsspiel zwischen dem Walzenballen
und dem Hilfsgestell, welches der Verstellung der Walzenachse relativ
zur Schalteinrichtung dient, sowie das axiale Bewegungsspiel zwischen
diesem Hilfsgestell und dem Hauptgestell beim Blockieren des Walzenballens
eliminierbar. Die unerwünschten
Minimalschwingungen des Walzenballens im zweiten Betriebmodus treten nicht
mehr auf und die aus den Minimalschwingungen ansonsten resultierenden
Druckstörungen
werden vermieden.
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Es
sind verschiedene Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckmaschine
möglich: Gemäß einer
Weiterbildung ist die Schalteinrichtung eine Schaltfeder, durch
welche in dem zweiten Betriebsmodus der Walzenballen axial belastet
und gegen eine Anschlagfläche
gespannt ist.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung ist die Schalteinrichtung an einer Seitenwand
befestigt und die Walzenachse in einem Lagerhebel gelagert, der über mindestens
ein Drehlager mit der Seitenwand verbunden is.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung ist der Walzenballen durch die Schaltfeder über ein
Sperrelement belastet, das in dem Lagerhebel beweglich gelagert
ist. Das Sperrelement kann ein Sperrstößel sein.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung ist der Walzenballen durch die Schaltfeder über ein
Axiallager belastet. Dabei kann der Walzenballen über ein weiteres
Axiallager gegen die Anschlagfläche
gespannt sein.
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Eine
weitere Weiterbildung hat zum Inhalt, dass die Schaltfeder ein Pneumatikzylinder
ist, welcher durch eine Druckluftbeaufschlagung schaltbar ist und
der in dem zweiten Betriebsmodus als eine Luftfeder wirkt. Das kann
erreicht werden, indem in dem zweiten Betriebsmodus die Druckluftbeaufschlagung
aufrecht erhalten ist und trotzdem dabei ein Kolben des Pneumatikzylinders
einen Endlageanschlag nicht erreicht.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung ist die Changierwalze eine Auftragwalze,
die mit einem Formzylinder in Abrollkontakt steht.
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Eine
weitere Weiterbildung beinhaltet, dass eine imaginäre Mittelachse
der Schalteinrichtung und die Walzenachse zueinander im Wesentlichen
parallel ausgerichtet sind. Dabei kann die imaginäre Mittelachse
durch eine Kolbenstange bestimmt sein.
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Weitere
funktionell und konstruktiv vorteilhafte Weiterbildungen ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und der dazugehörigen
Zeichnung.
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In
dieser zeigt:
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1 eine
Druckmaschine,
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2 einen
ersten Betriebsmodus der Druckmaschine, und
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3 einen
zweiten Betriebsmodus der Druckmaschine.
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Eine
Druckmaschine 1 für
den lithographischen Offsetdruck umfasst einen Formzylinder 2 und zu
dessen Einfärbung
ein Farbwerk 3 mit einer Auftragwalze 4 und einer
Reibwalze 5. Eine Rotationsbewegung der Reibwalze 5 ist über ein
(zeichnerisch nicht dargestelltes) Zahnradgetriebe formschlüssig angetrieben.
Eine axiale Changierbewegung der Reibwalze 5 ist über ein
(zeichnerisch nicht dargestelltes) Kurvengetriebe formschlüssig angetrieben. Sowohl
eine Rotationsbewegung der Auftragwalze 4 als auch eine
axiale Changierbewegung der Auftragwalze 4 werden über deren
Umfangsoberflächenkontakt
mit der Reibwalze 5 von letzterer frikativ angetrieben.
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Die
Auftragwalze 4 umfasst eine Walzenachse 6, die
an ihren Achsenden über
Drehlager 7 in ersten und zweiten Lagerhebeln 8, 9 gelagert
ist. Die Drehlager 7 sind Wälzlager. Die ersten und zweiten Lagerhebel 8, 9 sind über weitere
Drehlager 10 mit dritten und vierten Lagerhebeln 11, 12 gelenkig
verbunden. Die dritten und vierten Lagerhebel 11, 12 sind über noch
weitere Drehlager 13 mit einer ersten Seitenwand 14 auf
der sogenannten Antriebsseite der Druckmaschine 1 und mit
einer zweiten Seitenwand 15 auf der sogenannten Bedienungsseite
gelenkig verbunden. Die noch weiteren Drehlager 13 sind,
wie auch die weiteren Drehlager 10, als Gleitlager ausgebildet.
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In
den ersten und zweiten Seitenwänden 14, 15 sitzen
Lagerbuchsen 16, in denen die Reibwalze 5 drehbar
gelagert ist, die in den 2 und 3 aus Gründen einer
besseren Übersichtlichkeit
zeichnerisch nicht dargestellt ist. Die Lagerbuchsen 16, auf
denen die dritten und vierten Lagerhebel 11, 12 drehbar
sitzen, bilden Zapfen der noch weiteren Drehlager 13. Beim
An- und Abstellen der Auftragwalze 4 an den und von dem
Formzylinder 2 werden die dritten und vierten Lagerhebel 11, 12 um
die noch weiteren Drehlager 13 geschwenkt. Die ersten und zweiten
Lagerhebel 8, 9 werden um die weiteren Drehlager 10 geschwenkt,
um die bei an den Formzylinder 2 angestellter Auftragwalze 4 zwischen
letzterer und dem Formzylinder 2 bestehende Umfangspressung
zu justieren. Die ersten und zweiten Seitenwände 14, 15 sind über der
Stabilisierung dienende Traversen 17 miteinander verbunden
und bilden zusammen mit letzteren ein Maschinengestell.
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Die
Auftragwalze 4 umfasst außer der Walzenachse 6 auch
einen hülsenförmigen Walzenballen 18 mit
einem gummielastischen Walzenbezug 19, wobei der Walzenballen 18 über eine
sogenannte Welle-Nabe-Verbindung 20 drehfest mit der Walzenachse 6 verbunden
ist. Die Welle-Nabe-Verbindung 20 ist eine Passfederverbindung.
Der Walzenballen 18 sitzt per Presssitz fest auf Zwischenbuchsen 21,
in denen ebenfalls per Presssitz Gleitbuchsen 22 festsitzen,
die bei der axialen Changierbewegung 23 des Walzenballens 18 relativ
zur Walzenachse 6 auf letzterer gleiten. Die Passfeder-Nut
der Welle-Nabe-Verbindung 20 hat zu deren Passfeder einen
axialen Überstand,
der für
die Changierbewegung 23 lang genug ist. Bei der Changierbewegung 23 gleitet
die Passfeder in der Passfeder-Nut hin und her. Der Walzenballen 18 ist
endseitig mit einer ersten Kontaktbuchse 24 und einer zweiten
Kontaktbuchse 25 ausgestattet, wobei die ersten und zweiten
Kontaktbuchsen 24, 25 im Laufe der Changierbewegung 23 abwechselnd
an Anschlagflächen 26 anschlagen
und dadurch die Changierweite 36 der Changierbewegung 23 begrenzen.
Die Anschlagflächen 26 können an
den ersten und zweiten Lagerhebeln 8, 9, was bevorzugt
wird, oder an den darin eingesetzten Drehlagern 7 in Form
von Planflächen
ausgebildet sein.
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Jeweils
ein Axiallager 27 ist zwischen der ersten Kontaktbuchse 24 und
der ihr zugeordneten Zwischenbuchse 21 sowie zwischen der
zweiten Kontaktbuchse 25 und der anderen Zwischenbuchse 21 angeordnet.
Die Axiallager 27 sind als zweireihige Wälzlager
ausgebildet und sitzen auf Absätzen
der ersten und zweiten Kontaktbuchsen 24, 25.
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An
der zweiten Seitenwand 15 ist außen über eine Konsole 28 ein
Pneumatikzylinder 29 befestigt. Der Pneumatikzylinder 29 hat
eine Kolbenstange 30, die im gezeigten Ausführungsbeispiel
aus zwei hintereinander angeordneten Stangenstücken 30.1, 30.2 besteht
und stattdessen auch aus einem einzigen Stück bestehen könnte. Die
Kolbenstange 30 ist in eine Durchgangsöffnung 31 eingesteckt,
welche durch die zweite Seitenwand 15 gebohrt ist. Ein Sperrstößel 32 sitzt
verschiebbar in dem zweiten Lagerhebel 9 und wird durch
eine schraubenförmige Rückstellfeder 33 in
permanenter Anlage an der Kolbenstange 30 gehalten. Die
Rückstellfeder 33 ist
auf den bolzenförmigen
Sperrstößel 32 aufgesteckt
und zwischen dessen an der Kolbenstange 30 anliegendem
Stößelkopf
und dem zweiten Lagerhebel 9 unter Vorspannung gehalten.
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Beim
Abstellen der Auftragwalze 4 vom Formzylinder 2 wird
der zweite Lagerhebel 9 zusammen mit dem vierten Lagerhebel 12 um
dessen Drehlager 13 geschwenkt. Damit der Sperrstößel 32 die
der Walzenabstellung dienende Schwenkbewegung nicht behindert, wird
der Sperrstößel 32 vom dementsprechend
angesteuerten Pneumatikzylinder 29 gegen die Wirkung der
Rückstellfeder 33 aus
der Durchgangsöffnung 31 herausgeschoben.
Die Kolbenstange 30 hat ein planes Stangenende 34,
an welchem der Sperrstößel 32 anliegt.
Während
besagter Schwenkbewegung zum Walzenabstellen ragt das Stangenende 34 aus
der Durchgangsöffnung 31 ein
wenig heraus und wird der zweite Lagerhebel 9 mit dem Sperrstößel 32 in
nur so geringem Maße
verschwenkt, dass der Sperrstößel 32 nur
in geringfügigem
Maße außer Flucht
mit der Kolbenstange 30 gelangt. Dabei erfolgt eine Verschiebung
des Kopfes des Sperrstößels 32 auf
dem Stangenende 34, bei welcher Verschiebung die aneinander
anliegenden Planflächen
des Sperrstößels 32 und
des Stangenendes 34 aber nicht vollständig außer Überdeckung gelangen.
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Um
ein Blockieren der Schwenkbewegung des vierten Lagerhebels 12 durch
das in zuvor erläuterter
Situation aus der zweiten Seitenwand 15 herausragende Stangenende 34 zu
verhindern, ist im vierten Lagerhebel 12 eine Ausnehmung 35 eingebracht,
deren Durchmesser größer als
jener der Kolbenstange 30 ist, so dass der für die Schwenkbewegung
des vierten Lagerhebels 12 notwendige Bewegungsraum zwischen
dem vierten Lagerhebel 12 und das in letzteren hineinragende
Stangenende 34 gegeben ist. Durch diese Ausnehmung 35 hindurch
erstreckt sich bei an dem Formzylinder 2 angestellter Auftragwalze 4,
also in den in den 2 und 3 dargestellten
Betriebsmodi, der Sperrstößel 32.
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Nachfolgend
wird die Funktionsweise der Schaltvorrichtung zum Ein- und Abschalten
der Changierbewegung 23 erläutert:
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In 2 ist
der Betriebsmodus gezeigt, in welchem die Changierbewegung 23 von
dem Sperrstößel 32 freigegeben
ist. Die an dem Walzenballen 18 anliegende Reibwalze 5 schleppt
im Laufe ihrer axialen Hin- und Herbewegung den Walzenballen 18 entlang
der Walzenachse 6 mit. Die Amplitude der axialen Schwingung
der Reibwalze 5 ist geringfügig größer als die Amplitude der axialen
Schwingung des mitgeschleppten Walzenballens 18, so dass
sich die Reibwalze 5 in geringem Maße über die von den Anschlagflächen 26 bestimmten
Totpunkte der axialen Schwingung des Walzenballens 18 hinaus
bewegt. Ein zwischen den beiden einander zugewandten Anschlagflächen 26 bestehender
Abstand ist um das Maß der
Changierweite (doppelte Schwingungsamplitude) 36 des Walzenballens 18 größer als
ein zwischen den beiden voneinander abgewandten Planflächen der
ersten und zweiten Kontaktbuchsen 24, 25 bestehender
Abstand. Um die Changierbewegung 23 freizugeben, ist die
Druckluftbeaufschlagung des Pneumatikzylinders 29 abgeschaltet,
so dass dessen Kolbenstange 30 eingezogen ist und die Rückstellfeder 33 den
Sperrstößel 32 in
seiner in den zweiten Lagerhebel 9 eingezogenen Freigabestellung
hält, wie
dies in 2 illustriert ist. Die Kolbenstange 30 ist
entlang einer Mittelachse 40 des Pneumatikzylinders 29 in
letzterem verschiebbar gelagert.
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In 3 ist
der Betriebsmodus gezeigt, in welchem die Changierbewegung des Walzenballens 18 durch
den Sperrstößel 32 blockiert
ist, so dass sich die Reibwalze 5 axial bewegt, ohne dabei
den Walzenballen 18 mitschleppen zu können. Zum Blockieren der Changierbewegung 23 ist
ein Kolben 37 des Pneumatikzylinders 29 mit Druckluft
beaufschlagt und zusammen mit der Kolbenstange 30 ausgefahren,
so dass die Kolbenstange 30 den Sperrstößel 32 unter erhöhter Spannung
der Rückstellfeder 33 gegen
die zweite Kontaktbuchse 25 presst, so dass infolgedessen
die erste Kontaktbuchse 24 gegen die antriebsseitige Anschlagfläche 26 gepresst wird,
so wie dies in 3 illustriert ist.
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Dabei
fließt
die vom Pneumatikzylinder auf den Sperrstößel 32 ausgeübte Kraft
in nachfolgend genannter Reihenfolge über die zweite Kontaktbuchse 25,
das auf dieser sitzende Axiallager 27, die bedienungsseitige
Zwischenbuchse 21, den Walzenballen 18, die antriebsseitige
Zwischenbuchse 21, das antriebsseitige Axiallager 27,
die erste Kontaktbuchse 24, (gegebenenfalls indirekt über das
antriebsseitige Drehlager 7) auf den ersten Lagerhebel 8,
so dass letzterer gegen den dritten Lagerhebel 11 gepresst
wird und der dritte Lagerhebel 11 gegen die erste Seitenwand 14 gepresst
wird. Ob der Kraftfluss von der ersten Kontaktbuchse 24 direkt
auf den ersten Lagerhebel 8 oder stattdessen über das
im ersten Lagerhebel 8 sitzende Drehlager 7 indirekt
auf den ersten Lagerhebel 8 übertragen wird, hängt davon ab,
ob sich die antriebsseitige Anschlagfläche 26 am ersten Lagerhebel 8 oder
am Drehlager 7 befindet.
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Entscheidend
ist, dass beim Blockieren des Walzenballens 18 der Pneumatikzylinder 29 als
eine Gasdruckfeder bzw. Luftfeder wirkt, was durch eine entsprechende
Dimensionierung der am Kraftfluss beteiligten Bauelemente sichergestellt
ist. Die Bauelemente sind derart dimensioniert, dass bei anhaltender
Druckluftbeaufschlagung des Pneumatikzylinders 29 und von
letzterem in der Sperrstellung (vgl. 3) gehaltenem
Sperrstößel 32 die
Kolbenstange 30 noch nicht vollständig ausgefahren ist, so dass
der Kolben 37 einen ansonsten das vollständige Ausfahren
der Kolbenstange 30 begrenzenden Endlageanschlag 38 des
Pneumatikzylinders 29 noch nicht erreicht hat. Die Druckluftbeaufschlagung
und der Endlageanschlag 38 befinden sich auf entgegengesetzten
Seiten relativ zum Kolben 37. Der Pneumatikzylinder 29 fungiert
also als ein federelastisch wirkendes Schaltelement, welches über erläuterten
Kraftfluss während
der Walzenblockade ein axiales Lagerspiel der antriebsseitigen Drehlager 10 und 13 eliminiert.
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Besagtes
Lagerspiel ist zum verklemmungsfreien Schwenken des ersten Lagerhebels 8 und
des dritten Lagerhebels 11 erforderlich und zeigt sich
bei abgeschalteter Axialblockierung der Auftragwalze 4 in
Form von minimalen Bewegungsspalten zwischen dem ersten Lagerhebel 8 und
dem dritten Lagerhebel 11 sowie zwischen letzteren und
der ersten Seitenwand 14, wie dies in 2 mittels
der entsprechenden Bezugszeichen "39" schematisch angedeutet ist.
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Der
Erfindung liegt folgende Erkenntnis zugrunde: Das axiale Lagerspiel
bzw. die Bewegungsspalte 39 würden ihrer Größe entsprechende
axiale Minimalschwingungen des Walzenballens 18 gestatten,
falls der Pneumatikzylinder 29 beim Blockieren des Walzenballens 18 voll
ausgefahren wäre,
so dass der Kolben 37 dabei am Endanschlag 38 anliegen
würde und
der Pneumatikzylinder 29 infolgedessen nicht mehr federelastisch
bzw. als Luftfeder wirken würde.
Des Weiteren hat sich in Versuchen gezeigt, dass besagte axiale
Minimalschwingungen, auch wenn deren Changierweite nur 0,5 mm bis
1,0 mm beträgt,
durchaus Druckstörungen
hervorrufen könnten.
Die Druckstörungen
würden
sich in Form von verstärkter
Streifenbildung im Druckbild und in unerwünschter Farbannahme von farbfrei
zu haltenden Stellen der auf dem Formzylinder 2 befindlichen Flachdruck-Druckform, einem
sogenannten Tonen, zeigen. Davon ausgehend ist es erkannt worden, dass
es zur Vermeidung der Minimalschwingungen erforderlich ist, während der
axialen Walzenblockade nicht nur die Auftragwalze 4 mit
ihrer der Walzenan- und -abstellung dienenden Stelleinrichtung (Hilfsgestell),
zu welcher der erste Lagerhebel 8 und der dritte Lagerhebel 11 gehören, federelastisch
zu verspannen, sondern auch diese Stelleinrichtung in sich selbst
und mit der ersten Seitenwand 14 federelastisch zu verspannen,
so dass die Bewegungsspalten 39 praktisch nicht mehr vorhanden
sind und infolgedessen die changierende Reibwalze 5 der
Stelleinrichtung und der Auftragwalze 4 nicht mehr die
Minimalschwingungen aufzwingen kann.
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Zu
besagter federelastischer Verspannung wird der Pneumatikzylinder 29 verwendet
und könnte stattdessen
auch ein Hydraulikzylinder, auf dessen Kolbenstangenende eine schraubenförmige Druckfeder
sitzt, die bei der Walzenblockade zwischen dem Kopf des Sperrstößels 32 und
dem Kolbenstangenende unter Vorspannung gehalten ist, verwendet werden,
wobei diese Druckfeder viel stärker
bzw. steifer als die Rückstellfeder 33 sein
müsste.
Allgemein gesagt, ist für
besagte federelastische Verspannung eine Schaltfeder, also eine
wahlweise in zwei Stellungen (Sperrstellung, Freigabestellung) schaltbare
Feder erforderlich. Diese Schaltfeder ist – gegebenenfalls indirekt über ein
oder mehrere Zwischenelemente, wie z. B. den Sperrstößel 32 – mit ihrem
einen Federende gegen die Auftragwalze vorgespannt und mit ihrem
anderen Federende – gegebenenfalls über ein
oder mehrere Zwischenelemente, wie z. B. die Konsole 28 – gegen
das Maschinengestell bzw. dessen Seitenwand 15 vorgespannt.
Mit dem diese Seitenwand 15 umfassenden Maschinengestell
ist das sogenannte Hauptgestell gemeint und nicht ein von den Lagerhebeln 8, 9, 11, 12 gebildetes
Hilfs- oder Bewegungsgestell.
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Die
Schaltfeder zwischen besagtem Hilfs- oder Bewegungsgestell und der
Auftragwalze 4 abzustützen
und unter Vorspannung zu halten, würde nämlich nicht zum technischen
Erfolg, der Elimination des zwischen dem Hilfs- oder Bewegungsgestell und
dem Hauptgestell vorhandenen Bewegungsspiels, führen.
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Gemäß einer
zeichnerisch nicht dargestellten Modifikation kann anstelle des
Sperrstößels 32 auch
ein anderes Sperrelement, wie z. B. ein Sperrexzenter, verwendet
werden.
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Formzylinder
- 3
- Farbwerk
- 4
- Auftragwalze
- 5
- Reibwalze
- 6
- Walzenachse
- 7
- Drehlager
- 8
- erster
Lagerhebel
- 9
- zweiter
Lagerhebel
- 10
- Drehlager
- 11
- dritter
Lagerhebel
- 12
- vierter
Lagerhebel
- 13
- Drehlager
- 14
- erste
Seitenwand
- 15
- zweite
Seitenwand
- 16
- Lagerbuchse
- 17
- Traverse
- 18
- Walzenballen
- 19
- Walzenaufzug
- 20
- Welle-Nabe-Verbindung
- 21
- Zwischenbuchse
- 22
- Gleitbuchse
- 23
- Changierbewegung
- 24
- erste
Kontaktbuchse
- 25
- zweite
Kontaktbuchse
- 26
- Anschlagfläche
- 27
- Axiallager
- 28
- Konsole
- 29
- Pneumatikzylinder
- 30
- Kolbenstange
- 30.1
- Stangenstück
- 30.2
- Stangenstück
- 31
- Durchgangsöffnung
- 32
- Sperrstößel
- 33
- Rückstellfeder
- 34
- Stangenende
- 35
- Ausnehmung
- 36
- Changierweite
- 37
- Kolben
- 38
- Endlageanschlag
- 39
- Bewegungsspalt
- 40
- Mittelachse