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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Positionieren einer Hinterkante
von vorzugsweise in einer Kombifalzmaschine bewegten blattförmigen Gegenständen, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei
kombinierten Taschenschwertfalzmaschinen, so genannten Kombifalzmaschinen,
werden die Parallelbrüche
in einer ersten Falzstation im Taschenfalzprinzip gefalzt, während die
nachfolgenden Kreuzbrüche
mit einem vertikal arbeitenden Falzschwert ausgeführt werden.
Hierzu werden die gefalzten Bogen nach dem Parallelbruchausgang
zu einer Kreuzbruchstation mittels Transportbändern schlupffrei transportiert.
Um einen tatsächlich schlupffreien
Transport zu gewährleisten,
muss das transportierte flächige
Gut niedergehalten und vertikal auf das Transportband gedrückt werden.
Zur Erzeugung der hierzu erforderlichen vertikalen Anpresskraft
werden sowohl Belastungskugeln als auch Führungsrollen eingesetzt. Derartige
Belastungskugelsysteme sind beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 84 06 391 bekannt. In
der letzten Zeit hat sich jedoch der Einsatz von Führungsrollen
vermehrt durchgesetzt, die beispielsweise im deutschen Gebrauchsmuster
DE 93 04 281 beschrieben
sind. Diese weisen gegenüber
dem Belastungskugelsystem besondere Vorteile auf, die beispielsweise
darin bestehen, dass mit Führungsrollen
eine spurgenaue Bogenführung
erreicht werden kann. Zudem kann der Bogen ohne Gewichtsbelastung
gefalzt werden. Darüber
hinaus ist es bei Verwendung von Führungsrollen möglich, ein
Zurückspringen
des Bogens von den Anschlägen
zu vermeiden.
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Zum
Vermeiden des Zurückspringens
des Bogens von den Anschlägen
werden auch Bürsten oder
eine Bürstenleiste
an die Falzbogenhinterkante zur Endlagenfixierung des Falzbogens
gestellt. Die Bürstenleiste,
die die Falzbogenoberseite abbremst ist allerdings gerade für Falzbogen
mit einem geringen Flächengewicht
nachteilig, da eine symmetrische Anlage und damit ein gleichmäßiges Abbremsen
nur schwer möglich
ist. Zudem ist die Einstellung und Positionierung der Bürsten oder
Kugelleisten zeitaufwendig.
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Voraussetzung
für die
oben genannten Vorteile der Führungsrollen
ist es, dass die dem Kreuzbruchanschlag am nächsten liegende Führungsrolle exakt
positioniert ist, das heißt also,
dass der Bogen „frei" zwischen dem Vorderkantenanschlag
und der Führungsrolle
liegt. Um dies zu gewährleisten,
muss die Führungsrolle
so positioniert werden, dass sich die Rolle gerade noch dreht und
weder auf der Bogenhinterkante noch direkt auf dem Falzbogen steht. Eine
derartige Vorrichtung ist aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 299 047 57 bekannt.
Hierin wird eine Vorrichtung zum Niederhalten und Belasten von bewegten
blattförmigen
Gegenständen
vorgeschlagen, bei der zum Niederhalten der Gegenstände eine
oder mehrere Führungsrollen
vorgesehen sind. Zur genauen Positionierung der Führungsrollen ist
wenigstens eine dieser Führungsrollen
mit einer Markierung ausgestattet.
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Dabei
werden in den genannten Falzmaschinen zum Teil auch mehrere Schwertfalzwerke
hintereinander angeordnet. Beim Ausrichten der Bogen mit Vorderkanten-
und Hinterkantenanschlägen
im ersten Schwertfalzwerk wir der Falzbogen längsmittig zum nachfolgenden
Schwertfalzwerk ausgerichtet. Bei einer Formatänderung der Bogen muss entsprechend
dem neuen Format der Vorderanschlag als auch der Hinterkantenanschlag
bewegt werden. Die Größe des Bogens
vor dem ersten Schwertfalzwerk hängt
von der Größe des ungefalzten
Bogens als auch von der Art ab, wie der Bogen bis zum Erreichen
des ersten Schwertfalzwerks bereits gefalzt wurde. Der dabei zurückzulegende
Stellweg teilt sich wegen der längsmittigen
Ausrichtung gleichmäßig auf
die Verstellung des Vorderkantenanschlags und des Hinterkantenanschlags
auf. Beispielsweise sind die Abweichungen des Formats des Bogens
vor dem ersten Schwertfalzwerk 48 cm. Im oben genannten Fall wäre also
ein Stellweg von bis zu 24 cm erforderlich.
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Nachteilig
an den gattungsgemäßen Vorrichtungen
aus dem Stand der Technik ist gerade dieser lange Stellweg, den
eine derartige Vorrichtung in Bogenlaufrichtung aufweist, da der
Stellweg frei gehalten werden muss. Dadurch würde ein Bogen über eine
entsprechend große
Distanz nicht geführt,
was sich negativ auf das Falzergebnis auswirken kann, insbesondere
für kleine
Bogen.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung zum Positionieren einer Hinterkante
von vorzugsweise in einer Kombifalzmaschine bewegten blattförmigen Gegenständen mit
den im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmalen gelöst. Weitere Merkmale
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Aus
dem Stand der Technik ist nun bekannt, dass der so genannte Hinterkantenbereich,
also der Bereich, in dem die Hinterkante eines zu falzenden Bogens
auf Grund des zu verarbeitenden Formats des Bogens beziehungsweise
vorangegangene Arbeitschritte liegen könnte, um noch mit der Falzmaschine
verarbeitet werden zu können,
kleiner als der Hinterkantenpositionierungsbereich sein muss. Dabei
ist mit dem Hinterkantenpositionierungsbereich jener Bereich gemeint,
in dem ein Positioniermittel eine Positionierung vornehmen kann.
Ist das Positioniermittel fest, so hat der Hinterkantenpositionierungsbereich
keine Ausdehnung, ist das Positioniermittel entlang eines Stellweges
verstellbar, so geben die Grenzen dieser Verstellbarkeit gerade
den Hinterkantenpositionierungsbereich an, da außerhalb dieses Hinterkantenpositionierungsbereichs
keine Hinterkantenpositionierung durch dieses Positioniermittel
möglich
ist. Wäre
der Hinterkantenbereich aber nicht durch den Hinterkantenpositionierungsbereich abgedeckt,
könnten
einige der Bogen nicht eine Positionierung der Hinterkante erfahren,
und damit nicht ordnungsgemäß an den
Vorderkantenanschlag angeschlagen werden.
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Die
Erfindung beruht dementsprechend darauf, dass eine Überdeckung
des Hinterkantenbereichs durch eine Mehrzahl von Hinterkantenpositionierungsbereichen
erzielt wird. Da der Hinterkantenpositionierungsbereich nicht größer als
der Stellweg ist, kann durch diese Maßnahme eine Verkürzung des
Stellwegs erzielt werden. Dadurch bleibt Raum, in dem andere Elemente,
beispielsweise Niederhalter unterbringbar sind, so dass eine verbesserte
Führung
der Bogen auf dem Weg zum Vorderkantenanschlag gewährleistet
werden kann.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung überlappen
die Hinterkantenpositionierbereiche der einzelnen Positioniermittel
nicht. Das bedeutet, dass die Hinterkantenpositionierungsbereiche
sich direkt und lückenlos
aneinander in Transportrichtung anschließen, um den Hinterkantenbereich
komplett zu überdecken.
Dies bedeutet aber nicht, dass der Stellweg des Trägers ebenfalls
die gleiche Länge
der einzelnen Hinterkantenpositionierbereiche der einzelnen Positioniermittel hat,
vielmehr ist Vorteilhafterweise der Stellweg in Transportrichtung
des Trägers
etwas länger
als die Länge
der einzelnen Hinterkantenpositionierbereiche der einzelnen Positioniermittel.
Der Verzicht auf Überlappung
der Hinterkantenpositionierungsbereiche erleichtert die Steuerung
des Antriebs des Trägers,
da jeder möglichen
Hinterkantenposition nur genau ein Hinterkantenpositionierungsbereich
zugeordnet ist. Andererseits wird durch den etwas längeren Stellweg
mit ausreichender Sicherheit gewährleistet,
dass auch tatsächlich
jeder Punkt in dem jeweiligen Hinterkantenpositionierungsbereich
ansteuerbar ist.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
handelt es sich bei den Positioniermitteln um unter der Einwirkung
von Federkräften
stehenden Führungsrollen. Derartige
Führungsrollen
haben sich auch in vergleichbaren Anwendungen bereits bewährt.
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In
einer vorteilhaften Weiterentwicklung dieser Ausführungsform
sind den Führungsrollen
Gegendruckmittel, etwa ein gemeinsames Band oder einzelne Gegenrollen
zugeordnet.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind Aktivierungsmittel den Positioniermitteln zugeordnet, wobei
die Aktivierungsmittel derart ausgestaltet sind, dass damit die Positioniermittel
in eine aktive oder passive Arbeitsstellung bewegbar sind. In der
passiven Arbeitsstellung sind die Positioniermitteln nicht in Kontakt
mit dem Bogen. Typischerweise befinden sich all jene Positioniermittel
in einer passiven Arbeitsstellung, die sich zum Zeitpunkt des Falzens
oberhalb des Bogens befinden, um das Falzen nicht durch Reibung
zu behindern oder möglicherweise
Markierungen auf dem Bogen zu hinterlassen. In der aktiven Arbeitsstellung befindet
sich das Positioniermittel in Wechselwirkung mit einem Gegendruckmittel
und kann zwei Funktionen erfüllen.
Die erste ist das Positionieren der Hinterkante, in dem das Positioniermittel
sich gerade an der Stelle befindet, an der die Hinterkante zu liegen kommen
soll. Die zweite Funktion ist das Niederhalten des Bogens auf dem
Weg zum Vorderkantenanschlag. Diese Funktion erfüllen alle Positioniermittel, die
stromaufwärts
von dem Positioniermittel angeordnet sind, das die Positionierung
der Hinterkante vornimmt.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung dieser Ausführungsform
sind die Aktivierungsmittel derart ausgestaltet, dass die Arbeitsstellung
aller Positioniermittel durch ein gemeinsames Zugmittel verstellbar
ist. Dabei handelt es sich beispielsweise bei dem Zugmittel um einen
Zahnriemen. Alternativ ist aber auch denkbar, jedem Positioniermittel
ein eigenes Aktivierungsmittel zuzuordnen, etwa kleine Stellmotoren
mit einer entsprechenden Steuerung.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung dieser Ausführungsform
sind die Aktivierungsmittel derart ausgestaltet, dass nach dem Bewegen eines
in Transportrichtung hinter dem ersten Positioniermittel angeordneten
Positioniermittel in eine aktive Arbeitsstellung alle stromaufwärts angeordneten Positioniermittel
in einer aktiven Arbeitsstellung sind.
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In
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung dieser Ausführungsform
sind die Aktivierungsmittel derart ausgestaltet sind, dass nach dem
Bewegen eines in Transportrichtung hinter dem ersten Positioniermittel
angeordneten Positioniermittel in eine passive Arbeitsstellung alle
stromabwärts angeordneten
Positioniermittel in einer passiven Arbeitsstellung sind.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Einzelnen näher beschrieben.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 eine
Seitenansicht der wesentlichen Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem aktiven Positioniermittel;
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2 eine
isometrische Ansicht der Vorrichtung mit Vorderkantenanschlag bei
größtmöglichem Bogen;
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3 eine
Seitenansicht der wesentlichen Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit fünf
aktiven Positioniermitteln;
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4 eine
isometrische Ansicht der Vorrichtung mit Vorderkantenanschlag bei
kleinstmöglichem Bogen.
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Die
Figuren zeigen die wesentlichen Teile von einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100.
In den Figuren wurden dem Fachmann bekannte Elemente wie Antriebe,
Kurven, Gehäuse,
Steuerungen usw. nur stark vereinfacht gezeigt, wenn sie im Belieben
des Fachmanns liegen.
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Die
gezeigte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 ist
Teil einer Kombifalzmaschine und ist dort dem ersten Schwertfalzwerk
vorgeordnet. Kombifalzmaschinen und Schwertfalzwerke sind dem Fachmann
aus dem Stand der Technik in großer Anzahl bekannt. In einer solchen
Kombifalzmaschine werden die Parallelbrüche in einer ersten Falzstation
im Taschenfalzprinzip gefalzt, während
die nachfolgenden Kreuzbrüche
mit einem vertikal arbeitenden Falzschwert ausgeführt werden.
Hierzu werden die gefalzten Bogen 1, 2 nach dem
Parallelbruchausgang zu einer Kreuzbruchstation mittels nicht gezeigten
Transportbändern
schlupffrei transportiert. Um einen tatsächlich schlupffreien Transport
zu gewährleisten,
muss das transportierte flächige
Gut niedergehalten und vertikal auf das Transportband gedrückt werden.
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Beim
Ausrichten der Bogen 1, 2 mit Vorderkanten- und
Hinterkantenanschlägen
im ersten Schwertfalzwerk wird der Falzbogen längsmittig zum nachfolgenden
Schwertfalzwerk ausgerichtet. Dabei kann die Hinterkante HK des
Bogens 1, 2 in Abhängigkeit von der Größe des Bogens 1, 2 in
einem Hinterkantenbereich HKB zu liegen kommen. Der Hinterkantenbereich
HKB wird einerseits durch die größte Ausdehnung
eines Bogens 1, 2 in der Transportrichtung, die
mit dem Pfeil mit dem Bezugszeichen B gekennzeichnet ist, den die
Falzmaschine noch verarbeiten kann, begrenzt und andererseits durch
die kleinste Ausdehnung eines Bogens 1, 2 in der
Transportrichtung B, die noch von der Falzmaschine verarbeitet werden
kann, begrenzt. Die Ausdehnung L1, L2 des Bogens 1, 2 in
Transportrichtung B hängt
dabei sowohl von den ungefalteten Abmessungen des Bogens 1, 2 ab,
als auch von möglichen
vorangegangenen Arbeitsschritten in den Taschenfalzwerken. Der Hinterkantenbereich
entspricht dabei gerade der Hälfte
der Differenz zwischen der größtmöglichen Länge L1 des
größtmöglichen
Bogens 1 und der kleinstmöglichen Länge L2 des kleinstmöglichen
Bogens 2. Dies liegt daran, dass der Falzbogen längsmittig
um die Mittellinie ML des Bogens 1, 2 gefalzt wird,
siehe 2 und 4 und das Falzschwert zu diesem
Zweck nicht verfahren wird. Die Hälfte der Distanz entfällt auf
eine Verschiebung des Vorderkantenanschlags 90. Im Übrigen ist
die Art der Verstellung des Vorderkantenanschlags 90 um
einen Stellweg SWA für
die Erfindung nicht wesentlich.
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Wie
in den 1 bis 4 zu sehen ist, sind entlang
dieses Transportpfads B des Bogens eine Mehrzahl von Positioniermitteln 10, 20, 30, 40, 50 angeordnet.
Bei diesen Positioniermitteln 10, 20, 30, 40, 50 handelt
es sich insbesondere um Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50.
Jeder dieser Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50 ist
eine Gegendruckrolle 70 zugeordnet. In einer nicht gezeigten,
besonders vorteilhaften Ausführungsform
ist den Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50 als
gemeinsames Gegendrückmittel
ein Transportband zugeordnet. Vorteilhafterweise wird ein derartiges
Transportband durch entsprechende Gegendruckrollen 70 gegenüber den
Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50 unterstützt, es
ist aber auch denkbar, dass das Transportband lediglich in einer
passenden Nut läuft.
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Die
Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50 sind
an einem gemeinsamen Träger 80 angebracht.
Der Träger 80 ist
mit einem mit dem Bezugszeichen 82 bezeichneten Antrieb
entlang des Transportpfades um einen Stellweg SWT verschiebbar.
Die Verschiebung des Trägers 80 erfolgt
Vorteilhafterweise automatisch in Wechselwirkung mit Informationen
hinsichtlich der Solllage der Hinterkante HK eines Bogens 1, 2.
Diese Informationen werden mit einer Steuerung 61 ausgetauscht,
mit der zumindest die beiden Antriebe 62, 82 in
Wechselwirkung stehen und Daten untereinander austauschen. Durch
den Stellweg des Trägers
SWT kann jedes einzelne Positionierelement 10, 2O, 30, 40, 50 innerhalb
eines Hinterkantenpositionierungsbereichs HKPB1, HKPB2, HKPB3, HKPB4,
HKPB5 verschoben werden. Dabei ist die Länge des Stellwegs des Trägers SWT
derart, dass sie die Länge
jedes einzelnen Hinterkantenpositionierungsbereichs HKPB1, HKPB2,
HKPB3, HKPB4, HKPB5 etwas übersteigt.
Die einzelnen Hinterkantenpositionierungsbereiche HKPB1, HKPB2,
HKPB3, HKPB4, HKPB5 überlappen
nicht, sondern stoßen
direkt aneinander an. In der Summe überragen die Hinterkantenpositionierungsbereiche
HKPB1, HKPB2, HKPB3, HKPB4, HKPB5 den Hinterkantenbereich HKB etwas.
Es ist auch eine teilweise gegenseitige Überlappung der Hinterkantenpositionierungsbereiche HKPB1,
HKPB2, HKPB3, HKPB4, HKPB5 denkbar. Die Länge eines Hinterkantenpositionierungsbereichs
HKPB1, HKPB2, HKPB3, HKPB4, HKPB5 entspricht gerade dem Abstand
D zweier benachbarter Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50 zueinander.
Allerdings ist es auch denkbar, die Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50 nicht äquidistant
zu gestalten, allerdings ist die äquidistante Ausführungsform
der Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50 praktischer.
Der Hinterkantenbereich HKB wird letztlich in diesem Ausführungsbeispiel
in 5 Hinterkantenpositionierungsbereiche HKPB1, HKPB2, HKPB3, HKPB4,
HKPB5 unterteilt und der erforderliche Stellweg des Trägers STW
auf etwa ein Fünftel
reduziert.
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Die
einzelnen Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50 sind
in der vorliegenden Ausführungsform
im Uhrzeigersinn um ein Rollenachse 12, 22, 32, 42, 52 frei drehbar.
Die Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50 sind gegen
die Gegendruckrollen 70 angefedert. Dazu weisen alle Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50 einen Schwenkarm 14, 24, 34, 44, 54 auf,
vermittels dessen sie um eine entsprechende Schwenkachse 16, 26, 36, 46, 56 verschwenkbar
sind. Dabei ist die in Transportrichtung erste Führungsrolle 10 stets
in einer aktiven Arbeitsstellung und steht damit dauernd in Wechselwirkung
mit der entsprechenden Gegendruckrolle 70. Die erste Führungsrolle 10 verschwenkt
um die Schwenkachse 16 wenn sie durch die Dicke eines einlaufenden
Bogens 1, 2 von der Gegendrückrolle 70 gegen die
Federkraft abgehoben wird.
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Alle
stromabwärts
folgenden Führungsrollen 20, 30, 40, 50 sind
mit einem Aktivierungsmittel 60 verbunden, einem Zahnriemen 60,
der um ein entsprechendes Zahnrad 28, 38, 48, 58 geschlungen
ist und durch Spannrollen 63, 64, 65,
die zwischen den Führungsrollen 10, 20, 30, 40, 50 angeordnet
sind, gespannt ist. Zudem umfassen die Aktivierungsmittel einen
mit dem Bezugszeichen 62 bezeichneten Antrieb, der eine
Bewegung des Zahnriemens 60 und damit eine Drehung der
Zahnräder 28, 38, 48, 58 bewirkt.
Das jeweilige Zahnrad 28, 38, 48, 58 weist
jeweils einen Mitnehmer 29, 39, 49, 59 auf,
der mit dem jeweiligen Schwenkarm 24, 34, 44, 54 der
entsprechenden Führungsrolle 20, 30, 40, 50 in
Kontakt ist, wenn sich die Führungsrolle
in einer passiven Arbeitsstellung befindet. Dabei ist die Position
des Mitnehmers 29, 39, 49, 59 bei
eingebautem Zahnriemen 60 von Führungsrolle 20, 30, 40, 50 zu
Führungsrolle 20, 30, 40, 50 stromabwärts im Uhrzeigersinn
um einige Winkelgrad verschoben. Dadurch ergibt sich, wie in 1 und 2 gezeigt,
dass die Führungsrolle 20, 30, 40, 50 in
Transportrichtung B immer weiter vom entsprechenden Gegendruckmittel 70 entfernt
ist. Das hat den Effekt, dass bei einer Bewegung des Zahnriemens 60 in
Transportrichtung B zuerst die zweite Transportrolle 20,
dann die dritte Transportrolle 30, dann die vierte Transportrolle 40 und
zuletzt auch dann die fünfte
Transportrolle 50 abgesenkt wird. Dabei entfernen sich
die Mitnehmer 29, 39, 49 bei den vorangegangenen
Führungsrollen 20, 30, 40 immer
weiter von der Kontaktstelle mit dem Schwenkarm 24, 34, 44,
sobald die Wechselwirkung der jeweiligen Führungsrolle 20, 30, 40 mit
dem zugehörigen
Gegendruckmittel 70 einsetzt. Dieser Zustand ist in 3 und 4 gezeigt.
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Wird
nun ein Wechsel zwischen zwei Bogengrößen durchgeführt, wird
zunächst
ermittelt, in welchen Hinterkantenpositionierungsbereich HKPB1, HKPB2,
HKPB3, HKPB4, HKPB5 die Hinterkante HK des Bogens 1, 2 fällt. Dann
wird das dem Hinterkantenpositionierungsbereich HKPB1, HKPB2, HKPB3, HKPB4,
HKPB5 zugeordnete Positioniermittel 10, 20, 30, 40, 50 innerhalb
des verfügbaren
Stellwegs des Trägers
STW an die entsprechende Position und der Vorderkantenanschlag 90 ebenfalls
in die entsprechende Position gebracht. Fällt nun beispielsweise die
Hinterkante HK eines Bogens 1, 2 in den Hinterkantenpositionierungsbereich
HKPB3 der dritten Führungsrolle 30,
so würde
die dritte Führungsrolle 30 gerade
am Ort der Hinterkante HK des Bogens 1, 2 positioniert,
die stromaufwärts
liegenden Führungsrollen 10, 20 wären ebenfalls
in einer aktiven Arbeitsstellung, in der sie den Bogen auf dem Weg
zum Vorderkantenanschlag möglichst
lange niederhalten. Die stromabwärts
liegenden Führungsrollen 40, 50 wären dagegen
in einer passiven Arbeitsstellung, in der sie das Falzen des Bogens 1, 2 nicht behindern.
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Eine
solche erfindungsgemäße Vorrichtung ist
in allen Schwertfalz- oder Kombifalschmaschinen einsetzbar, insbesondere
auch im zweiten und dritten Kreuzbruch, aber auch in anderen Vorrichtungen,
bei denen eine möglichst
lange Führung
der zu bearbeitenden Produkte gewährleistet werden soll, bei gleichzeitigem
schnellen Formatwechsel und hoher Positioniergenauigkeit.
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- 1,
2
- Bogen
- 10,
20, 30, 40, 50
- Führungsrolle
- 12,
22, 32, 42, 52
- Rollenachse
- 14,
24, 34, 44, 54
- Schwenkarm
- 16,
26, 36, 46, 56
- Schwenkachse
- 28,
38, 48, 58
- Zahnrad
- 29,
39, 49, 59
- Mitnehmer
- 60
- Zahnriemen
- 61
- Steuerung
- 62
- Antrieb
- 63,
64, 65
- Spannrolle
- 70
- Gegendrückrolle
- 80
- Träger
- 82
- Trägerstellmittel
- 90
- Vorderkantenanschlag
- 100
- erfindungsgemäße Vorrichtung
- B
- Transportrichtung
- D
- Abstand
zwischen zwei benachbarten Führungsrollen
- HK
- Hinterkante
- HKB
- Hinterkantenbereich
- HKPB1
- Hinterkantenpositionierungsbereich
der ersten Führungsrolle
- HKPB2
- Hinterkantenpositionierungsbereich
der zweiten Führungsrolle
- HKPB3
- Hinterkantenpositionierungsbereich
der dritten Führungsrolle
- HKPB4
- Hinterkantenpositionierungsbereich
der vierten Führungsrolle
- HKPB5
- Hinterkantenpositionierungsbereich
der fünften
Führungsrolle
- L1
- Länge des
größtmöglichen
Bogens in Transportrichtung
- L2
- Länge des
kleinstmöglichen Bogens
in Transportrichtung
- ML
- Mittellinie
des Bogens
- SWA
- Stellweg
des Vorderkantenanschlags
- SWT
- Stellweg
des Trägers