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Die
Erfindung betrifft eine mehrläufige
Handfeuerwaffe, insbesondere eine doppelläufige Kipplaufwaffe, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus
der
AT 362 262 ist ein
Doppellauf für
ein Jagdgewehr bekannt, dessen beide Läufe am vorderen Ende mittels
eines an seinem Vorderende geschlitzten Streifens miteinander verbunden
sind. In den Schlitz des Streifens ist zur Verstellung bzw. Einjustierung
der Läufe
in horizontaler oder vertikaler Richtung ein profilierter Keil einsetzbar.
Bei diesem bekannten Doppellauf können die beiden Läufe jedoch
nicht sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung justiert
werden.
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Aus
der
DE 92 05 219 U1 ist
ein Laufbündel einer
mehrläufigen
Handfeuerwaffe bekannt, bei dem im Mündungsbereich der über Schienen
oder Reifen miteinander verlöteten
Läufe ein
die Lage der Läufe zueinander
regulierendes Distanzstück
formschlüssig
zwischen die Läufe
eingesetzt ist. Das Distanzstück
ist in Laufrichtung zweigeteilt und enthält ein zwischen die Läufe fest
eingelötetes
Halteteil und ein auswechselbares Einstellteil, das an dem Halteteil lösbar angeordnet
ist. Durch Nachstellen, Nacharbeiten oder Austausch des auswechselbaren
Einstellteils kann so die gegenseitige Lauflage eingestellt bzw.
nachreguliert werden. Bei einer derartigen Einstelleinrichtung ist
jedoch die Nacharbeitung des Einstellteils relativ aufwändig und
es müssen
eine Reihe von auswechselbaren Einstellteilen zur Verfügung gestellt
werden.
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Bei
einem aus der
DE 296
06 652 U1 bekannten Laufbündel ist zur Vermeidung eines
Austausches von Distanzstücken
zwischen die beiden Läufe
im Bereich der Laufmündung
ein fest eingelötetes
Haltestück
und ein demgegenüber
bewegliches Distanzstück
mit einem verstellbaren Formstück
eingesetzt. Das als Kornsattel ausgebildete Distanzstück liegt
mit einer konkaven Seitenfläche
an einem der Läufe
an und enthält
eine seitliche Aufnahme, in die das an dem anderen Lauf formschlüssig anliegende
Formstück
eingesetzt ist. Das Formstück
ist als Verstellkeil ausgeführt,
so dass die Laufenden durch Verstellen des Formstücks mehr
oder weniger auseinandergedrückt
werden. Die dem Lauf zugewandte Fläche des Formstücks ist
konkav gewölbt, wobei
durch entsprechende Wahl der Zylinderachse der Wölbung entweder nur eine Seitenverstellung
der Laufenden oder eine gleichzeitige Verstellung in Seiten- und
Höhenrichtung
ermöglicht
wird. Eine voneinander unabhängige
Höhen-
und Seitenverstellung der Laufenden ist jedoch bei dieser bekannten
Laufverstellung nicht vorgesehen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine mehrläufige
Handfeuerwaffe zu schaffen, bei der eine einfache und voneinander
unabhängige
Seiten- und Höhenverstellung
der Läufe
ermöglicht
wird.
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Diese
Aufgabe wird durch eine mehrläufige Handfeuerwaffe
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei
der erfindungsgemäßen Handfeuerwaffe ist
die Laufschiene durch den Längsschlitz
am vorderen Ende in voneinander getrennte Abschnitte geteilt. Die
durch den Längsschlitz
getrennten Abschnitte können
durch relativ einfache Verstelleinrichtungen auseinandergespreizt
und in der Höhe
gegeneinander versetzt werden, wodurch eine getrennte Seiten- und
Höhenverstellung
der Läufe
ermöglicht
wird.
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Die
am vorderen Ende geschlitzte Laufschiene ist derart ausgeführt, dass
sich die Laufseelenachsen der an ihr befestigten Läufe ohne
Anstellung durch die Verstelleinrichtungen bereits in einem kurzen
Abstand nach der Laufmündung
kreuzen. Durch die erste Versteileinrichtung kann die Laufschiene am
vorderen Ende in einer ersten Richtung auseinandergedrückt und
damit der Abstand des Kreuzungspunktes der Laufseelenachsen von
der Laufmündung
vergrößert werden.
Mit Hilfe der zweiten Verstelleinrichtung kann mindestens einer
der durch den Längsschlitz
getrennten Abschnitte der Laufschiene gegenüber dem anderen Abschnitt in
einer zur ersten Verstellrichtung senkrechten zweiten Verstellrichtung verschoben
werden, wodurch die Höhenlage
der Läufe
zueinander verändert
bzw. eingestellt werden kann.
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In
einer besonders zweckmäßigen Ausführung der
Erfindung enthält
die erste Verstelleinrichtung einen mittels einer Stellschraube
verschiebbaren Verstellkeil, der zwischen den beiden durch den Längsschlitz
getrennten Abschnitten der Laufschiene angeordnet ist.
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Der
Verstellkeil ist vorzugsweise in einer zum Längsschlitz offenen keilförmigen Ausnehmung
in einem der durch den Längsschlitz
getrennten Abschnitte der Laufschiene verschiebbar geführt. In
einer weiteren zweckmäßigen Ausführung ist
dem Verstellkeil ein im anderen Abschnitt der Laufschiene angeordnetes
Gegenstück
zugeordnet. Verstellkeil und Gegenstück bestehen bevorzugt aus einem
verschleißfesten
Material und können
bei Bedarf einfach ausgetauscht werden.
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Die
zweite Verstelleinrichtung für
die Höhenverstellung
umfasst mindestens eine Stellschraube, die in einer senkrecht zur
Längsachse
der Laufschiene durch einen der beiden Abschnitte der Laufschiene
verlaufenden Gewindebohrung angeordnet ist und mit ihrer inneren
Stirnfläche
zur Anlage an der Unterseite eines auf dem anderen Abschnitt befestigten
Kornsattels gelangt.
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Weitere
Besonderheiten und Vorzüge
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1:
den Laufteil einer doppelläufigen Kipplaufwaffe
in einer geschnittenen Seitenansicht und einer Vorderansicht;
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2:
den vorderen Bereich des im 1 gezeigten
Laufteils mit Laufschiene; Läufen
und einem Kornsattel in einem Längsschnitt
und einer Vorderansicht;
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3:
den vorderen Teil der Laufschiene in einer Draufsicht;
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4:
eine vergrößerte Schnittansicht
entlang der Linie A-A von 3 und
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5:
eine vergrößerte Schnittansicht
entlang der Linie A-A von 3.
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In 1 ist
ein Laufteil 1 einer doppelläufigen Kipplaufwaffe mit zwei
nebeneinander angeordneten Läufen 2 und 3 in
einer geschnittenen Seitenansicht und einer Vorderansicht gezeigt.
Dieser Laufteil 1 ist in an sich bekannter Weise kippbar
an einem hier nicht gezeigten Verschlussgehäuse bzw. einer Basküle der Kipplaufwaffe
angeordnet und wird durch einen abnehmbaren Vorderschaft gehalten. Der
Laufteil 1 umfasst eine in Waffenlängsrichtung verlaufende Laufschiene 4 und
ein so genanntes Hakenstück 5,
an denen die beiden Läufe 2 und 3 befestigt
sind. In dem Hakenstück 5 sind
die hinteren Enden der beiden Läufe 2 und 3 eingelötet oder
auf andere geeignete Weise befestigt. Die Läufe 2 und 3 sind
ferner auf der gesamten Länge
der von dem Hakenstück 5 bis
zum vorderen Ende der Läufe 2 und 3 verlaufenden
Laufschiene 4 fest mit dieser verbunden. Bei der gezeigten
Ausführung
sind die beiden Läufe 2 und 3 z.B.
an den beiden konkav ausgeführten,
an die Krümmung
der Läufe 2 und 3 angepassten
Seitenflächen 6 und 7 der
Laufschiene 4 angelötet.
Auf dem hinteren Teil der Laufschiene 4 und dem Hakenstücks 3 ist
eine Visierschiene 8 und auf dem vorderen Ende der Laufschiene 2 ein
Kornsattel 9 mit einem Korn 10 über Schrauben
lösbar
befestigt.
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Wie
besonders aus den 2 und 3 ersichtlich,
weist die Laufschiene 4 in ihrem vorderen Bereich, d.h.
an ihrem in Schussrichtung gesehen vordere Ende, einen durch Drahterosion
oder ein anderes geeignetes Verfahren hergestellten Längsschlitz 11 auf.
Durch den zum vorderen Ende der Laufschiene 4 hin offenen
Längsschlitz 11 wird
der in Schussrichtung gesehen vordere Bereich der Laufschiene 4 in
zwei voneinander getrennte Abschnitte 4a und 4b geteilt.
Zwischen den beiden Abschnitten 4a und 4b ist
eine erste Verstelleinrichtung 12 für die Seitenverstellung der
beiden Läufe 2 und 3 vorgesehen.
Durch die Verstelleinrichtung 12 kann der seitliche Abstand
zwischen den beiden Abschnitten 4a und 4b und
damit der seitliche Abstand der beiden vorderen Laufenden verändert werden.
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Wie
aus den 2 und 3 hervorgeht,
ist die Verstelleinrichtung 12 für die Seitenverstellung der
beiden Läufe 2 und 3 beim
gezeigten Ausführungsbeispiel
als Keilverstellung mit einem durch eine Stellschraube 13 verschiebbaren
Verstellkeil 14 ausgeführt,
der in einer zum Längsschlitz 11 offenen keilförmigen Aussparung 15 im
Abschnitt 4a der Laufschiene 4 angeordnet ist.
Wie aus der Draufsicht der Laufschiene 4 in 4 hervorgeht,
weist der Verstellkeil 14 eine schräge Keilfläche 16 auf, die zur
Anlage an einer dazu korrespondierenden schrägen Gegenfläche 17 im Inneren
der keilförmigen
Aussparung 15 gelangt. Der Verstellkeil 14 enthält ferner eine
zum Längsschlitz 11 weisende
gerade Anlagefläche 18,
die zur Anlage an einer Auflagefläche 19 eines in dem
Abschnitt 4b angeordneten Gegenstücks 20 kommt. Das
Gegenstück 20 ist
in eine an dessen Form angepasste Ausnehmung 21 im Abschnitt 4b der
Laufschiene 4 eingesetzt. Sowohl der Verstellkeil 14 als
auch das Gegenstück 20 sind
einfach auswechselbar und bestehen zweckmäßigerweise aus gehärtetem Stahl,
Hartmetall oder aus einem anderen verschleißfesten Material. Die Aussparung 15 und
die Ausnehmung 21 in der Laufschiene 4 sind auch
nach oben offen, so dass der Verstellkeil 14 und das Gegenstück 20 bei
abgebautem Kornsattel 9 einfach ausgetauscht werden können. Die
Stellschraube 13 ist in einer von der vorderen Stirnseite des
Abschnitts 4a zugänglichen
Gewindebohrung 22 angeordnet, die in Längsrichtung der Laufschiene 4 verläuft und
in die Aussparung 15 mündet.
Durch Verstellung der Stellschraube 13 wird der Verstellkeil 14 infolge
der Keilwirkung auch quer zur Längsachse 23 der
Laufschiene 4 verschoben, wodurch die beiden vorderen Abschnitte 4a und 4b der
Laufschiene 4 und damit die beiden vorderen Laufenden auseinandergespreizt
bzw. wieder aufeinander zu bewegt werden können.
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Wie
in 3 erkennbar, ist an der zum Längsschlitz 11 weisenden
inneren Seitenfläche
des Abschnitts 4b der Laufschiene 4 eine halbrunde
Ausbuchtung 24 vorgesehen, die in eine entsprechende Vertiefung 25 an
der gegenüberliegenden
Seitenfläche
des Abschnitts 4a eingreift. Die Ausbuchtung 24 dient
zur Aufnahme einer quer zur Laufschiene 4 verlaufenden
Gewindebohrung 26, die auf der Längsachse 23 liegt. Über die
Gewindebohrung 26 ist der Kornsattel 9 mit Hilfe
einer Schraube 27 auf der Laufschiene 4 befestigbar.
Zur lagegenauen Anordnung des Kornsattels 9 auf der Laufschiene 4 sind
in dem Abschnitt 4b der Laufschiene 4 noch Bohrungen 28 für Passstifte 29 angebracht.
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Neben
der Seitenverstellung der beiden Läufe ist über den Längsschlitz 11 mit
Hilfe einer in 4 erkennbaren zweiten Verstelleinrichtung 30 auch eine
Einstellung der Höhenlage
der beiden Läufe 2 und 3 zueinander
möglich.
Wie in 4 ersichtlich, verläuft hierzu durch den Abschnitt 4a der
Längsschiene 4 eine
senkrecht zu deren Längsachse 23 angeordnete
Gewindebohrung 31 mit einer darin angeordneten Stellschraube 32.
Die Stellschraube 32 liegt mit ihrer inneren Stirnfläche 33 an
der Unterseite 34 des über
die in 2 gezeigte Schraube 27 und die Stifte 29 mit
dem Abschnitt 4b fest verbundenen Kornsattels 9 an,
so dass der Abschnitt 4a der Laufschiene 2 durch
Verstellung der Stellschraube 32 gegenüber dem Abschnitt 4b senkrecht
zur Längsachse 23 verstellt
und damit die Höhenlage
des Laufs 2 gegenüber
dem Lauf 3 verändert
werden kann. Über eine
in den 2 und 5 dargestellte Konterschraube 35,
die von der Unterseite der Laufschiene durch ein entsprechendes Senkloch 36 der
Laufschiene 2 in eine Gewindebohrung 37 an der
Unterseite des Kornsattels 9 eingreift, kann die durch
die Stellschraube 32 gewählte Einstellung gesichert
werden.
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Die
Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene und in den Zeichnungen
dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
So ist die Erfindung z.B. auch bei Handfeuerwaffen anwendbar, bei
denen die Läufe
nicht nebeneinander, sondern übereinander
angeordnet sind.