-
Die
Erfindung betrifft ein Laufbündel einer Handfeuerwaffe,
insbesondere einer mehrläufigen Kipplaufwaffe, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Bei
mehrläufigen Handfeuerwaffen sind die Läufe vielfach über
Schienen oder Reifen zu einem Laufbündel miteinander verlötet.
Um bei derartigen Waffen auch ohne aufwändige Lötarbeiten
eine nachträgliche Justierung der Treffpunktlagen der Läufe
zu ermöglichen, sind bereits eine Vielzahl von Einstelleinrichtungen
vorgeschlagen worden, mit denen die gegenseitige Lage der beiden
Laufseelenachsen im Bereich der Laufmündungen veränderbar ist.
-
Aus
der
EP 1 092 936 B1 ist
ein Laufbündel einer doppelläufigen Handfeuerwaffe
bekannt, bei dem die beiden Läufe außer auf einer
vorgegeben Länge im Bereich der Mündung durch
einen Streifen fest miteinander verlötet sind. Der Streifen
ist auf seiner gesamten Länge am oberen Lauf festgelötet
und weist lediglich im Mündungsbereich einen Absatz zur Bildung
eines Spaltes gegenüber dem unteren Lauf auf. Der untere
Lauf ist im Bereich der Laufmündung von einem Ring und
einer Manschette umgeben, die über eine seitliche Schraube
am Streifen befestigt ist. Zwischen den Streifen und die Manschette
sind auswechselbare Zwischenstücke eingesetzt, durch deren
Dicke der horizontale Abstand der Läufe eingestellt werden
kann. Bei diesem bekannten Laufbündel wird zwar durch Auswechseln
der Zwischenstücke eine Seitenverstellung der Läufe
im Mündungsbereich ermöglicht, dennoch sind die
beiden Läufe nach erfolgter Einstellung starr miteinander
verbunden, so dass sich durch die Schussabgabe bedingte Schwingungen
oder Wärmedehnungen des einen Laufes unmittelbar auf den
anderen Lauf auswirken und dadurch die Schussleistung beeinträchtigen
können.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Laufbündel der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem eine Laufverstellung ermöglicht
und dennoch eine gegenseitige Beeinflussung der Läufe bei
der Schussabgabe vermieden wird.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Laufbündel mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Laufbündel sind
die Läufe nur an ihren hinteren Enden über das Hakenstück
fest miteinander verbunden. Im weiteren Verlauf sind die Läufe
dagegen frei gegeneinander beweglich und werden nur durch eine oder
mehrere Federn in eine justierbare Einstelllage gedrückt. Durch
die Federkraft werden die Laufmündungen zwar stabil in
der Einstelllage gehalten, können jedoch ohne wesentliche
Beeinflussung der anderen Laufmündung seitlich ausweichen,
wenn sie z. B. bei der Schussabgabe einen seitlichen Ausschlag in
Art eines Peitschenschlags erfahren. Durch die federnde Verbindung
zwischen den Läufen werden außerdem eventuell
auftretende Schwingungen gedämpft, wodurch ebenfalls eine
Verbesserung des Trefferverhaltens erreicht wird. Die Verbindung
zwischen den Läufen im Bereich der Laufmündung
ist einfach aufgebaut und ermöglicht über den
verstellbaren Anschlag eine schnelle aber dennoch präzise
Seitenverstellung.
-
Zur
gegeneinander beweglichen Anordnung weist das erste Halteteil zweckmäßigerweise
eine Ausnehmung auf, in der ein vorstehender Haltesteg des zweiten
Halteteils verschiebbar geführt ist.
-
Der
verstellbare Anschlag wird in einer einfach betätigbaren
Ausführung durch einen innerhalb einer Gewindebohrung des
zweiten Halteteils verstellbar angeordneten Gewindestift gebildet,
der sich mit seinem inneren Ende an dem ersten Halteteil seitlich
abstützt. Durch einfaches Verdrehen des Gewindestifts kann
so der seitliche Abstand der Laufseelenachsen im Mündungsbereich
justiert werden.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausführung ist das vordere
Laufende des zweiten Laufs nur über eine Linienberührung
in dem zweiten Halteteil angeordnet. Dadurch kann ein verbesserter
und spannungsfreier Ausgleich von Wärmedehnungen erreicht
werden. Wenn sich z. B. einer der Läufe bei der Abgabe
eines Schusses durch Erwärmung ausdehnt, kann dies ohne
Beeinflussung des zweiten Laufs erfolgen. Da durch die Linienberührung
zwar eine genaue Führung aber nur ein geringer Kontakt
besteht, wird eine reibungsarme Wärmedehnung unter Beibehaltung
der Einstelllage ermöglicht. Eine Linienberührung
kann dadurch erreicht werden, dass das zweite Halteteil eine ringförmige
Aufnahme mit einer zylindrischen Bohrung aufweist, in der das mit
einer balligen bzw. tonnenförmigen Außenfläche
versehene Laufende angeordnet ist. Selbstverständlich kann auch
ringförmige Aufnahme an der Innenseite ballig und das entsprechende
Laufende an der Außenseite zylindrisch ausgeführt
sein.
-
Zwischen
der vorderen Laufhalterung und dem Hakenstück befindet
sich eine hintere Laufhalterung mit einem am ersten Lauf befestigten
tunnelförmigen Aufnahmekörper, in dem der zweite
Lauf in Vertikalrichtung verschiebbar geführt und durch
mindestens eine Druckfeder gegen eine verstellbare Anlage gedrückt
wird. Auch hier ist eine federnde Verbindung zwischen den Läufen
vorgesehen. Durch die verstellbare Anlage wird eine einfache Höhenverstellung
der Läufe ermöglicht.
-
Weitere
Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
-
1:
ein Laufbündel einer doppelläufigen Kipplaufwaffe
in einer zum Teil geschnittenen Seitenansicht;
-
2:
ein oberes Teil einer vorderen Laufhalterung in einer geschnittenen
Seitenansicht;
-
3:
eine Schnittansicht entlang der Linie A-A von 3;
-
4:
eine Unteransicht des oberen Teils der Laufhalterung von 2;
-
5:
ein unteres Teil der vorderen Laufhalterung in einer zum Teil geschnittenen
Seitenansicht;
-
6:
das untere Teil der vorderen Laufhalterung in einer Vorderansicht;
-
7:
das untere Teil der vorderen Laufhalterung in einer Unteransicht;
-
8:
das untere Teil der hinteren Laufhalterung in einer geschnittenen
Seitenansicht;
-
9:
die hintere Laufhalterung in einer Ansicht von hinten;
-
10:
einen Längsschnitt durch die vordere Laufhalterung und
-
11:
einen Querschnitt durch die vordere Laufhalterung.
-
In 1 ist
ein Laufbündel 1 einer doppelläufigen
Kipplaufwaffe mit zwei übereinander angeordneten Läufen 2 und 3,
einem Hakenstück 4, einer als Laufbrille ausgeführten
vorderen Laufhalterung 5 an der Laufmündung und
einer als Verstelltunnel ausgebildeten hinteren Laufhalterung 6 zwischen
dem Hakenstück 4 und der vorderen Laufhalterung 5 in
einer zum Teil geschnittenen Seitenansicht gezeigt. Dieses Laufbündel 1 ist
in an sich bekannter Weise kippbar an einem hier nicht gezeigten
Verschlussgehäuse bzw. einer Basküle einer Kipplaufwaffe
angeordnet und wird durch einen abnehmbaren Vorderschaft gehalten.
Die beiden Läufe 2 und 3 sind mit ihren
hinteren Enden in dem Hakenstück 4 eingelötet
oder auf andere geeignete Weise in diesem befestigt. Über das
Hakenstück 4 sind die beiden Läufe 2 und 3 somit
an ihren hinteren Enden fest miteinander verbunden. An ihrer Mündung
sind die beiden Läufe 2 und 3 dagegen
durch die Laufhalterung 5 nicht fest, sondern beweglich
miteinander verbunden.
-
Die
als Laufbrille ausgeführte vordere Laufhalterung 5 enthält
ein in den 2 bis 4 in verschiedenen
Ansichten dargestelltes erstes Halteteil 7, das über
eine Bohrung 8 auf dem im Durchmesser reduzierten vorderen
zylindrischen Ende 2a des oberen Laufs 2 befestigt
ist. An dem ersten Halteteil 7 ist ein Kornsattel 9 mit
einer Aufnahme 10 für ein in 1 dargestelltes
verstellbares Korn 11 angeformt. An der Unterseite weist
das erste Halteteil 7 einen nach unten vorstehenden Ansatz 12 mit
einer Ausnehmung 13 zur Aufnahme eines in den 5 bis 7 gezeigten
zweiten Halteteils 14 auf. Quer durch den Ansatz 12 verläuft
ein Sackloch 15, das gemäß 3 durch
die eine Seitenwand des Ansatzes 12 im Bereich der Ausnehmung 13 hindurchgeht und
in der anderen Seitenwand endet.
-
Das
in den 5 bis 7 dargestellte zweite Halteteil 14 enthält
eine ringförmige Aufnahme 16 und einen nach oben
ragenden Haltesteg 17, der innerhalb der Ausnehmung 13 des Ansatzes 12 des
ersten Halteteils 7 angeordnet ist. Quer durch den Haltesteg 17 verläuft
eine durchgehende Gewindebohrung 18 zur Aufnahme eines
in 11 gezeigten Gewindestifts 19. Wie aus 11 hervorgeht, enthält
der Gewindestift 19 ein hier als Spitze ausgebildetes inneres
Ende 20, das in eine Vertiefung 21 am Ende des
quer durch den Ansatz 12 verlaufenden Sacklochs 15 eingreift.
Der Gewindestift 19 stützt sich mit seinem inneren
Ende somit gegenüber dem ersten Halteteil 7 seitlich
ab. In einem von oben in den Haltesteg 17 quer zur Gewindebohrung 18 verlaufenden
weiteren Sackloch 22 ist ein in 11 dargestellter
Sicherungsstift 23 aus Gummi oder einem anderen flexiblen
Kunststoff eingesetzt. Mit Hilfe des seitlich am Gewindestift 19 anliegenden
Sicherungsstifts 23 kann der Gewindestift 19 in
einer vorgegeben Eindrehstellung fixiert werden. Neben der Gewindebohrung 18 sind
in dem Haltesteg 17 außerdem zwei seitliche Sacklöcher 24 zur
Aufnahme zweier in 11 gezeigter Federelemente 25 in Form
von Druckfedern vorgesehen. Durch die beiden Federelemente 25 wird
der innerhalb der Gewindebohrung 18 verstellbar angeordnete
Gewindestift 19 mit seiner vorderen Spitze 20 in
die Vertiefung 21 am Ende des Sacklochs 15 gedrückt.
Durch Verstellung des Gewindestifts 19 kann so eine Horizontalverstellung
der Laufmündung des unteren Laufs 3 in Richtung
der beiden Pfeile erreicht werden. Der untere Lauf 3 wird über
die beiden Federelemente 25 in eine vorgegebene Stellung
gedrückt, ist aber nicht fixiert und prinzipiell frei bewegbar.
-
Wie
besonders aus 10 hervorgeht, weist die ringförmige
Aufnahme 16 eine zylindrische Bohrung 26 zur Aufnahme
eines vorderen Laufendes 3a des unteren Laufs 3 auf.
Das vordere Laufende 3a des unteren Laufs 3 enthält
eine ballige Außenfläche 28, so dass
sich zwischen dem unteren Lauf 3 und dem zweiten Halteteil 14 nur
ein linienförmiger Kontakt ergibt. Zwischen dem hinteren
Ende der ringförmigen Aufnahme 16 und dem Übergang
von dem schmaleren balligen Laufende 3a zum erweiterten Teil
des unteren Laufs 3 ist ein Spiel X zum Ausgleich eventueller
Wärmedehnungen vorgesehen.
-
In
den 8 und 9 ist die als Verstelltunnel
ausgeführte hintere Laufhalterung 6 gezeigt. Diese
enthält einen tunnelförmigen Aufnahmekörper 28,
der über einen halbschalenförmigen oberen Teil 29 an
den oberen Lauf 2 angelötet oder auf andere Weise
an diesem befestigt ist. In dem Aufnahmekörper 28 ist
eine Durchgangsöffnung 30 für den unteren Lauf 3 angeordnet.
Wie aus 9 hervorgeht, ist die Durchgangsöffnung 30 in
Form eines Langlochs ausgeführt, so dass der Lauf 3 in
Vertikalrichtung bewegbar ist. In einem unteren hakenförmigen
Haltesteg 31 des Aufnahmekörpers 28 ist
eine quer zur Laufsachse verlaufende Gewindebohrung 32 für
einen in 1 gezeigten Gewindestift 27 angeordnet.
Auch hier ist in dem hakenförmigen Haltesteg 31 eine Querbohrung 33 für
einen Sicherungsstift zur Fixierung des in der Gewindebohrung 32 angeordneten Gewindestifts 27 vorgesehen.
Oberhalb der Aufnahme 30 ist innerhalb einer Aussparung 34 des
Aufnahmekörpers 28 ein in 9 dargestelltes
weiteres Federelement 35 in Art einer Schenkel- oder Blattfeder untergebracht,
durch die der untere Lauf 3 gegen den in der Gewindebohrung 32 höhenverstellbar
angeordneten Gewindestift 27 vorgespannt wird. Durch Verdrehung
des in der Gewindebohrung 32 angeordneten Gewindestifts 27 kann
eine Laufverstellung in Höhenrichtung erfolgen. Das als
Druckfeder ausgeführte Federelement 35 ist gemäß 9 um
zwei Stifte 36 geführt, die innerhalb zweier in 8 angedeuteter
Bohrungen 37 angeordnet sind.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-