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Die
Erfindung betrifft eine Visiereinrichtung für eine Handfeuerwaffe nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
derartige Visiereinrichtung ist aus der Schweizer Patentschrift
CH 134 661 bekannt. Die dort
offenbarte Visiereinrichtung enthält einen um eine Querachse
verschwenkbaren Visierträger,
an dem ein in Längsrichtung
verstellbarer Schieber zur Verstellung der Neigung des Visierträgers angeordnet
ist. In dem Schieber ist eine Stellschraube vorgesehen, die mit
ihrem abgerundeten unteren Ende auf einer schrägen oder gekrümmten Führungsbahn gleitet.
Durch Verstellung des Schiebers in unterschiedliche Positionen erfolgt
eine Höhenverstellung der
Visiereinrichtung zur Anpassung an unterschiedliche Distanzen, wobei
durch Verdrehung der Stellschraube eine Feineinstellung erreicht
werden kann. Allerdings können
für die
unterschiedlichen Distanzen auch unterschiedliche Feineinstellungen
erforderlich sein. Bei der bekannten Visiereinrichtung muss dann
bei jeder Verstellung des Schiebers eine neue Feinjustierung durch
Verdrehung der Stellschraube vorgenommen werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Visiereinrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die eine einfache und genaue Anpassung an unterschiedliche
Distanzen mit einer voneinander unabhängigen Korrektur bzw. Feineinstellung
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Visiereinrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
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Bei
der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung
ist für
jede der möglichen
Stellungen des Positionsschiebers ein eigenes Stellelement zur Feinjustierung
vorgesehen. Dadurch können
in den unterschiedlichen Stellungen des Positionsschiebers voneinander
unabhängige
Feinjustierungen vorgenommen werden. Die für eine bestimmte Schussdistanz vorgenommene
Feinjustierung wird so auch nach einer Verstellung ohne erneute
Nachjustierung wieder erreicht. Somit ist ein schnelles und präzises Wechseln
der Distanzen möglich.
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Die
erfindungsgemäße Visiereinrichtung kann
ohne großen
Montageaufwand und ohne Nacharbeit an der Waffe schnell und einfach
montiert werden. Die Höhenverstellung
wird durch den in unterschiedliche Positionen verschiebbaren Positionsschieber
erreicht. In den unterschiedlichen Positionen kann dann eine separate
Nachjustierung erfolgen.
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In
einer besonders zweckmäßigen Ausführung weist
der Positionsschieber eine Auflagefläche für ein Stellelement und Durchgangsöffnungen
für die anderen
Stellelemente auf. Dadurch wird mit einfachen Mitteln gewährleistet,
dass immer nur ein Stellelement mit dem Positionsschieber in Kontakt
gelangt, während
die anderen außer
Funktion sind.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist an dem Positionsschieber
mindestens eine Ausnehmung zum Eingriff eines an der Unterseite
des Visierträgers
befindlichen Haltestegs vorgesehen. Dadurch wird der Positionsschieber
trotz der bei einem Schuss auftretenden Massenkräfte in der gewählten Stellung
gehalten und eine unerwünschte
Bewegung des Positionsschiebers verhindert. Eine derartige Ausnehmung
kann an einer oder an beiden Seiten des Positionsschiebers vorhanden
sein.
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Der
Positionsschieber ist zweckmäßigerweise
zwischen dem Visierträger
und einem Visiergehäuse
angeordnet. Zur Vorgabe unterschiedlicher Stellungen des Positionsschiebers
ist vorzugsweise eine Kugelrastung vorgesehen.
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An
dem Visierträger
ist ein seitlich verstellbares Visierblatt angeordnet, dessen Verstellung
durch eine Seitenkorrekturschraube mit Feinrastung gewährleistet
werden kann.
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Weitere
Besonderheiten und Vorzüge
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1 einen
Verschluss einer Handfeuerwaffe mit einer erfindungsgemäßen Visiereinrichtung
in einer Seitenansicht, einem Längsschnitt
und einer Draufsicht;
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2 die
in 1 gezeigte Visiereinrichtung in einer Explosionsdarstellung;
und
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3 die
in 2 gezeigte Visiereinrichtung in einem Längsschnitt
und einer Draufsicht im Schnitt.
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In 1 ist
ein Verschluss 1 einer Pistole mit einer auswechselbaren
Visiereinrichtung in einer Seitenansicht, einem Längsschnitt
und einer Draufsicht gezeigt. Die Visiereinrichtung enthält ein Visiergehäuse 2,
einen im Visiergehäuse 2 verschwenkbar angeordneten
Visierträger 3 und
einen Visierfuß 4, über den
das Visiergehäuse 2 auswechselbar
am Verschluss 1 befestigt werden kann. Zwischen dem Visiergehäuse 2 und
dem Visierträger 3 ist
ein in Längsrichtung
verstellbarer Positionsschieber 5 angeordnet, durch den
die Neigung des Vierträgers 3, d.h.
der Neigungswinkel des Visierträgers 3 bezüglich einer
Laufachse 6 verändert
werden kann.
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Wie
besonders aus 2 hervorgeht, weist das Visiergehäuse 2 zwei
nach vorne vorstehende, voneinander beabstandete parallele Stege 7 und eine
hintere Aufnahmenut 8 auf. Zwischen den beiden Stegen 7 ist
der Visierfuß 4 eingesetzt
und durch einen Querstift 9 sowie zwei seitliche Halteschrauben 10 an
dem Visiergehäuse 2 fixiert.
Der Querstift 9 ist durch zwei radial federnde Sicherungsscheiben 11 an
dem Visiergehäuse 3 axial
gesichert. Der Visierfuß 4 weist
an seiner Oberseite eine an die Abmessungen der Aufnahmenut 8 angepasste
Längsnut 12 auf.
Die Breite der Aufnahmenut 8 und der Längsnut 12 ist so gewählt, dass
der Visierträger 3 eingesetzt werden
kann. An der Unterseite weist der Visierfuß 4 einen quer zu
seiner Längsachse
verlaufenden Quersteg 13 zur Einführung in eine dazu korrespondierende,
in 1 gezeigte Ausnehmung 14 an der Oberseite
des Verschlusses 1 auf. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Ausnehmung 14 als Schwalbenschwanznut ausgeführt und
der dazugehörige
Quersteg 13 an der Unterseite des Visierfußes 4 weist
einen entsprechenden schwalbenschwanzförmigen Querschnitt auf.
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Der
in der Draufsicht T-förmige
Visierträger 3 hat
gemäß 2 einen
innerhalb des Visiergehäuse 3 angeordneten
schlankeren vorderen Teil 3a und einen verbreiterten hinteren
Teil 3b, an dem ein Visierblatt 15 befestigt ist.
Der Visierträger 3 ist
innerhalb des Visiergehäuses 2 um
eine Querachse 16 verschwenkbar angeordnet. Die Querachse 16 ist
im vorderen Bereich des Visiergehäuses 2 eingesetzt und
ebenfalls über
endseitige Sicherungsscheiben 17 axial gesichert. Das in
Schussrichtung gesehen vordere Ende des Visierträgers 3 wird durch
eine vor der Querachse 16 angeordnete Druckfeder 18 nach oben
gedrückt.
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In 3 ist
erkennbar, dass das obere Ende der Druckfeder 18 in eine
entsprechende Vertiefung 19 an der Unterseite des Visierträgers 3 eingreift. Das
Visierblatt 15 ist mit einer nach innen ragenden Führungsnase 20 innerhalb
einer Quernut 21 an dem gegenüber dem Visiergehäuse 2 nach
hinten vorstehenden hinteren Teil 3b des Visierträgers 3 quer
zu dessen Längsachse 22 verschiebbar
geführt.
Innerhalb der Quernut 21 ist eine Feder 23 angeordnet, durch
die das Visierblatt 15 in eine Richtung vorgespannt wird. Über eine
Seitenkorrekturschraube 24 und eine entsprechende Gewindebohrung 25 in
der Führungsnase 20 kann
eine seitliche Verstellung des Visierblattes 15 durchgeführt werden.
Der Kopf 26 der Seitenkorrekturschraube 24 ist
in einem Senkloch 27 an der einen Seite des verbreiterten
hinteren Teils 3b des Visierträgers 3 eingesetzt.
In einem entsprechenden Senkloch 28 auf der anderen Seite
ist eine Kontermutter 29 für die Seitenkorrekturschraube 24 eingesetzt.
Am Kopf 26 der Seitenkorrekturschraube 24 ist
ferner eine Feinrastung mit einer Rastkugel 30 zur Seitenjustierung
des Visierblattes 15 vorgesehen.
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Der
Positionsschieber 5 enthält einen vorderen Führungsblock 31 und
eine hintere Haltezunge 32, in der seitliche Ausnehmungen 33 für den Eingriff von
Haltestegen 34 an der Unterseite des Visierträgers 3 vorgesehen
sind. An der Unterseite des Visierträgers 3 sind mehrere
Haltestege 34 angeordnet, die bei den unterschiedlichen
Stellungen des Positionsschiebers 5 in die Ausnehmungen 33 eingreifen
und so eine unerwünschte
Verstellung des Positionsschiebers 5 verhindern. Über den
vorderen Führungsblock 31 ist
der Positionsschieber 5 innerhalb der Aufnahmenut 8 des
Visiergehäuses 2 und
einer an der Unterseite des Visierträgers 3 vorgesehenen Ausnehmung 35 in
Richtung der Längsachse 22 verschiebbar
geführt.
Die hintere Haltezunge 32 liegt auf einer schrägen Bodenfläche 36 des
Visierfußes 4 auf.
Durch eine an der Unterseite des Führungsblocks 31 vorgesehene
Rastkugel 37 und dazugehörige Rastbohrungen 38 im
Visiergehäuse 2 werden unterschiedliche
Stellungen des Positionsschiebers 5 vorgegeben. Die Rastkugel 37 ist
in einer entsprechenden Bohrung angeordnet und wird durch eine Druckfeder 39 nach
unten gedrückt.
Zur Verschiebung des Positionsschiebers 5 sind in Gewindebohrungen 40 in
den beiden Seitenflächen
des Führungsblocks 31 einander
gegenüberliegende
Betätigungsstifte 41 eingeschraubt,
die durch seitliche Langlöcher 42 im
Visiergehäuse 2 ragen. Über die Betätigungsstifte 41 ist
der Positionsschieber 5 von Hand verstellbar.
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Wie
besonders aus 3 hervorgeht, sind in dem Visierträger 3 drei
hintereinander angeordnete Stellelemente 43, 44 und 45 zur
Feinjustierung des Neigungswinkels des Visierträgers 3 angeordnet.
Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Stellelemente 43, 44 und 45 als
Stellschrauben ausgeführt,
die in entsprechende Gewindebohrungen des Visierträgers 3 eingeschraubt
sind. Auf der Haltezunge 32 des Positionsschiebers 5 ist
eine Auflagefläche 47 vorgesehen,
auf der das untere Ende eines der Stellelemente 43, 44 oder 45 aufliegt.
Vor der Auflagefläche 47 sind
in der Haltezunge 32 zwei Durchgangsöffnungen 46 vorgesehen.
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Die
Einstellung der vorstehend beschriebenen Visiereinrichtung auf die
unterschiedlichen Distanzen wird im Folgenden anhand der 3 erläutert. Zur
Verstellung wird der Visierträger 3 entgegen der
Kraft der Druckfeder 18 hinten angehoben und der Positionsschieber 5 in
eine der drei durch die Rastkugel 37 und die zugehörigen Rastbohrungen 38 vorgegeben
Stellungen verschoben. Mit den als Stellschrauben ausgeführten Stellelementen 43, 44 oder 45 können die
Stellungen des Visierträgers 3 für die drei
Distanzen unabhängig
voneinander korrigiert werden.
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In 3 befindet
sich der Positionsschieber 5 in seiner mittleren Stellung.
In dieser Stellung liegt das mittlere Stellelement 44 mit
seinem unteren Ende auf der Auflagefläche 47 des Positionsschiebers 5 auf,
während
das vordere Stellelement 43 mit Spiel in eine der Durchgangsöffnungen 46 ragt.
Das hintere Stellelement 45 liegt in dieser Stellung hinter
dem Positionsschieber 5 und kann nicht mit diesem in Eingriff gelangen.
In dieser Stellung kann das mittlere Stellelement 44 zur
Neigungskorrektur verwendet werden.
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Wenn
der Positionsschieber 5 in die hintere Stellung verschoben
wird, liegt das hintere Stellelement 45 mit seinem unteren
Ende auf der Auflagefläche 47 des
Positionsschiebers 5 auf, während die beiden Stellelemente 43 und 44 mit
Spiel in die Durchgangsöffnungen 46 ragen.
In dieser Stellung kann das hintere Stellelement 45 zur
Neigungskorrektur verwendet werden.
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Wird
dagegen der Positionsschieber 5 in die vordere Stellung
verschoben, liegt das vordere Stellelement 43 mit seinem
unteren Ende auf der Auflagefläche 47 des
Positionsschiebers 5 auf, während die beiden Stellelemente 44 und 45 hinter
dem Positionsschieber 5 angeordnet sind. In dieser Stellung
wird das vordere Stellelement 43 zur Neigungskorrektur verwendet.
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Die
erfindungsgemäße Visiereinrichtung
ist nicht auf Pistolen beschränkt.
Sie kann in entsprechender Weise auch bei Langwaffen mit entsprechenden
baulichen Voraussetzungen eingesetzt werden.