DE102005012269A1 - Verfahren und Anordnung zur Führung eines Fahrzeugs sowie ein entsprechendes Computerprogramm und ein entsprechendes computerlesbares Speichermedium - Google Patents
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Abstract
Um ein Verfahren und eine Anordnung zur Führung eines Fahrzeugs unter Verwendung von Angaben über die Fahrzeugposition sowie ein entsprechendes Computerprogramm und ein entsprechendes computerlesbares Speichermedium zu schaffen, die die Nachteile bekannter Lösungen beheben und insbesondere die Verkehrssicherheit erhöhen und den Verkehrsfluss verbessern, ist vorgesehen, dass die Position des Fahrzeugs fahrbahnspurgenau und für wenigstens einen Teil der Fahrbahnspuren (103) vorgebbarer Verkehrswege in der Umgebung des Fahrzeugs die Verkehrssituation ermittelt und anhand vorgebbarer Kriterien durch Auswertung von Fahrzeugposition und Verkehrssituation eine Bewertung von Fahrbahnspuren (103) vorgenommen wird.
Description
- Technisches Gebiet
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Führung eines Fahrzeugs unter Verwendung von Angaben über die Fahrzeugposition sowie ein entsprechendes Computerprogramm und ein entsprechendes computerlesbares Speichermedium, welche insbesondere in Verbindung mit einem Fahrzeugnavigationssystem einsetzbar sind, um die Fahrsicherheit und den Fahrkomfort zu erhöhen.
- Stand der Technik
- Es sind bereits Algorithmen bekannt zur Schätzung der Verkehrsdichte und zur Stauwarnung bzw. zur Detektion von Störungen im Straßenverkehr. Diese Algorithmen verarbeiten stationäre und/oder instationäre Verkehrsdaten, die zum Beispiel über in die Fahrbahn eingelassene Messschleifen oder durch Messungen in Einzelfahrzeugen gewonnen werden. In Einzelfahrzeugen werden beispielsweise Abstandsdaten zu vorausfahrenden oder nachfolgenden Fahrzeugen mit Hilfe von Messeinrichtungen eines intelligenten Abstandsregeltempomaten bzw. eines so genannten ACC-Systems (ACC = Adaptive Cruise Control) ermittelt, oder die Eigengeschwindigkeit des Fahrzeugs wird aufgezeichnet usw.. Derartige Algorithmen zur Auswertung der Verkehrssituation werden üblicherweise in Verkehrszentralen verwendet, können aber auch direkt im Bordcomputer eines Fahrzeugs zur Verarbeitung dieser Daten eingesetzt werden. Die Entwicklung der Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation ermöglicht hierbei den Austausch der Daten, die für derartige Berechnungen notwendig sind.
- Neben solchen zentralen Systemen zur Erfassung der Verkehrssituation sind Fahrzeugnavigationssysteme bekannt, die, in der Regel satellitengestützt, die aktuelle Position des Fahrzeugs mit hoher Genauigkeit bestimmen können.
- Darüber hinaus sind Lösungen bekannt, die als so genannte Spurassistenten bezeichnet werden, welche mit Hilfe von Sensoren das Spurverhalten eines Fahrzeugs überwachen und dem Fahrer mitteilen, wenn das Fahrzeug eine einmal benutzte Fahrbahnspur verlässt. Damit wird verhindert, dass das Fahrzeug ungewollt von der Fahrbahnspur abkommt.
- Die bekannten Systeme werden aber bisher lediglich für die Verkehrsüberwachung, nicht aber für eine Spuroptimierung eingesetzt. Ein Spurwechselmanöver in dichtem Straßenverkehr bedeutet immer einen Verlust an Sicherheit und damit eine zusätzliche Stresssituation für den Fahrzeugführer und seine Umgebung. Es wäre also wünschenswert, die bekannten Systeme in dieser Hinsicht zu erweitern.
- Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren und eine Anordnung zur Führung eines Fahrzeugs unter Verwendung von Angaben über die Fahrzeugposition sowie ein entsprechendes Computerprogramm und ein entsprechendes computerlesbares Speichermedium bereitzustellen, welche die angegebenen Nachteile der bekannten Lösungen beheben und insbesondere die Verkehrssicherheit erhöhen und den Verkehrsfluss verbessern.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale in den Ansprüchen 1, 15, 21 und 22 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zur Führung eines Fahrzeugs unter Verwendung von Angaben über die Fahrzeugposition mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen bietet demgegenüber den Vorteil, dass der Verkehrsfluss generell verbessert und insbesondere auch das Unfallrisiko gesenkt wird. Dadurch, dass die Position des Fahrzeugs fahrbahnspurgenau und für wenigstens einen Teil der Fahrbahnspuren vorgebbarer Verkehrswege in der Umgebung des Fahrzeugs die Verkehrssituation ermittelt und anhand vorgebbarer Kriterien durch Auswertung von Fahrzeugposition und Verkehrssituation eine Bewertung von Fahrbahnspuren vorgenommen wird, wird es durch geeignete Kriterien, wie beispielsweise die Durchschnittsgeschwindigkeit, ermöglicht, für einen vorgebbaren Zeitraum die günstigste Fahrbahnspur zu ermitteln. Ändert sich die Verkehrssituation über diesen Zeitraum nicht, so ist im Idealfall kein Spurwechsel nötig. Auf jeden Fall aber wird die Anzahl der Spurwechsel gegenüber herkömmlichen Lösungen erheblich verringert.
- In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass zusätzlich zu den Angaben über die Fahrzeugposition auch Angaben über ein Fahrtziel des Fahrzeugs verwendet werden und für wenigstens einen Teil der Fahrbahnspuren zwischen Fahrzeugposition und Ziel des Fahrzeugs die Verkehrssituation ermittelt und anhand vorgebbarer Kriterien durch Auswertung von Fahrtziel, Fahrzeugposition und Verkehrssituation eine Bewertung von Fahrbahnspuren vorgenommen wird.
- Als Kriterium für die Bewertung von Fahrbahnspuren kann neben der Reisezeit zu einem vorgebbaren Ziel zusätzlich die Anzahl von durchzuführenden Spurwechseln vorgegeben werden. Von Vorteil ist es dabei, wenn in Abhängigkeit der Bewertung von Fahrbahnspuren automatisch ein Spurwechsel vorgeschlagen wird. In einer bevorzugten Lösung ist dabei vorgesehen, dass die Bewertung von Fahrbahnspuren und/oder Vorschläge zum Spurwechsel akustisch und/oder optisch ausgegeben werden. Ein besonders vorteilhafter Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass herkömmliche Fahrzeugnavigationssysteme um eine Funktion zur Bewertung von Fahrbahnspuren erweitert werden.
- In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Bewertung von Fahrbahnspuren mittels einer Datenverarbeitungseinrichtung vorgenommen wird, wobei eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung und/oder eine im Fahrzeug installierte Datenverarbeitungseinrichtung genutzt wird.
- In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Verkehrssituation durch Auswertung von stationären und/oder instationären Verkehrsdaten ermittelt wird, wobei beispielsweise stationäre Verkehrsdaten durch in der Nähe von Fahrbahnspuren installierte Messschleifen gewonnen werden. Parallel oder alternativ dazu können instationäre Verkehrsdaten durch Messungen in Einzelfahrzeugen gewonnen werden. Als Vorteil erweist es sich dabei, wenn für Messungen instationärer Verkehrsdaten in Einzelfahrzeugen Messeinrichtungen eines intelligenten Abstandsregeltempomaten genutzt werden, wobei die Messungen die Ermittlung von Abstandsdaten und/oder der Eigengeschwindigkeit umfassen. Insbesondere kann die fahrbahnspurgenaue Fahrzeugposition über ein Global Positioning System (GPS), durch Videoauswertung, durch elektronische Karten und/oder durch in der Nähe von Fahrbahnspuren installierte Messschleifen ermittelt werden.
- Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass wenigstens ein Teil der für die Bewertung von Fahrbahnspuren erforderlichen Daten über zwischen Fahrzeug und einer Verkehrszentrale und/oder zwischen verschiedenen Fahrzeugen ausgetauscht werden.
- Eine Anordnung zur Führung eines Fahrzeugs unter Verwendung von Angaben über die Fahrzeugposition nach der Erfindung umfasst
- – Mittel zur Ermittlung der Position des Fahrzeugs,
- – Mittel zur Ermittlung der Verkehrssituation,
- – Mittel zur Datenein- und/oder -ausgabe und
- – Mittel zur Speicherung von Daten,
- Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung sieht dabei vor, dass die Mittel zur Ermittlung der Position des Fahrzeugs
- – ein Global Positioning System (GPS),
- – Mittel zum Datenaustausch mit Messschleifen und/oder
- – elektronische Karten,
- – Mittel zur Ermittlung der Verkehrssituation,
- – Mittel zum Datenaustausch mit zumindest einer Verkehrszentrale,
- – einen intelligenten Abstandsregeltempomaten,
- – Mittel zur Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation und/oder
- – ein Videoüberwachungssystem
- – zur Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation,
- – zum Datenaustausch mit einem Global Positioning System (GPS) und/oder mit zumindest einer Verkehrszentrale,
- – zu Sensoren,
- – für eine akustische und/oder optische Datenausgabe und/oder
- – für die manuelle und/oder akustische Dateneingabe
- Ein besonderer Vorteil ergibt sich, wenn die Anordnung mit einem herkömmlichen Fahrzeugnavigationssystem gekoppelt ist.
- Für die Verarbeitung der Daten in einzelnen Fahrzeugen selbst sieht die Erfindung vor dass die Anordnung zur Führung eines Fahrzeugs einen Onboardcomputer umfasst.
- Ein Computerprogramm zur Führung eines Fahrzeugs unter Verwendung von Angaben über die Fahrzeugposition ermöglicht es einer Datenverarbeitungseinrichtung, nachdem es in den Speicher der Datenverarbeitungseinrichtung geladen worden ist, ein Verfahren zur Führung eines Fahrzeugs durchzuführen, wobei die Position des Fahrzeugs fahrbahnspurgenau und für wenigstens einen Teil der Fahrbahnspuren vorgebbarer Verkehrswege in der Umgebung des Fahrzeugs die Verkehrssituation ermittelt und anhand vorgebbarer Kriterien durch Auswertung von Fahrzeugposition und Verkehrssituation eine Bewertung von Fahrbahnspuren vorgenommen wird.
- Solche Computerprogramme können beispielsweise (gegen Gebühr oder unentgeltlich, frei zugänglich oder passwortgeschützt) downloadbar in einem Daten- oder Kommunikationsnetz bereitgestellt werden. Die so bereitgestellten Computerprogramme können dann durch ein Verfahren nutzbar gemacht werden, bei dem ein Computerprogramm nach Anspruch 21 aus einem elektronischen Datennetz, wie beispielsweise aus dem Internet, auf eine an das Datennetz angeschlossene Datenverarbeitungseinrichtung heruntergeladen wird.
- Um das erfindungsgemäße Verfahren zur Fahrzeugführung durchzuführen, ist vorgesehen, ein computerlesbares Speichermedium einzusetzen, auf dem ein Programm gespeichert ist, das es einer Datenverarbeitungseinrichtung ermöglicht, nachdem es in den Speicher der Datenverarbeitungseinrichtung geladen worden ist, ein Verfahren zur Führung eines Fahrzeugs unter Verwendung von Angaben über die Fahrzeugposition durchzuführen, wobei die Position des Fahrzeugs fahrbahnspurgenau und für wenigstens einen Teil der Fahrbahnspuren vorgebbarer Verkehrswege in der Umgebung des Fahrzeugs die Verkehrssituation ermittelt und anhand vorgebbarer Kriterien durch Auswertung von Fahrzeugposition und Verkehrssituation eine Bewertung von Fahrbahnspuren vorgenommen wird.
- Es ist für den Fachmann vollkommen klar, dass das erfindungsgemäße Computerprogramm und das erfindungsgemäße computerlesbare Speichermedium durch Programmcodeabschnitte erweitert werden können. um besonders vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausführbar zu machen. Beispielsweise kann die Erweiterung darin bestehen, neben der Fahrzeugposition auch das Fahrtziel auszuwerten und anhand dieser Angaben für wenigstens einen Teil der Fahrbahnspuren zwischen Fahrzeugposition und Ziel des Fahrzeugs die Verkehrssituation zu ermitteln und anhand vorgebbarer Kriterien durch Auswertung von Fahrtziel, Fahrzeugposition und Verkehrssituation eine Bewertung von Fahrbahnspuren vorzunehmen.
- Durch den Einsatz der Erfindung wird dem Fahrzeugführer ein klarer Hinweis darauf gegeben, welche für einen vorgebbaren Zeitraum die "schnellste Fahrbahnspur", also die Spur mit der geringsten Reisezeit, ist. Diese Informationen bieten den Vorteil, dass der Fahrer auf die für ihn günstigste Fahrbahnspur hingewiesen wird, so dass unnötige Spurwechsel vermieden werden, weil sinnvollerweise nur die vom System vorgeschlagenen Spurwechsel durchgeführt werden müssen.
- Daraus ergeben sich folgende Vorteile für den Fahrzeugführer und für den Gesamtverkehr:
Das Unfallrisiko für den Fahrzeugführer und seine direkte Umgebung wird durch die Vermeidung unnötiger Spurwechsel verringert. - Der Fahrzeugführer hat die Möglichkeit, durch Befolgung der Hinweise seine Reisezeit zu verkürzen.
- Die Erfindung bietet dem Fahrzeugführer zusätzlichen Komfort, denn er muss sich weniger Gedanken über seine Fahrweise machen und kommt während der Fahrt in weniger durch Spurwechsel bedingte Stresssituationen.
- Darüber hinaus wird der Verkehrsfluss/die Verkehrsleistung verbessert, denn zu viele Spurwechsel wirken sich negativ auf den Gesamtverkehr aus, und die Erfindung trägt durch die Fahrbahnspurempfehlung dazu bei, die Anzahl der Spurwechsel zu verringern.
- Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
- Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Berücksichtigung von im Einzelfahrzeug gewonnenen Daten und von zusätzlichen Daten über die Verkehrssituation. - Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
- Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft an einem Ausführungsbeispiel beschrieben werden. In einer möglichen Ausführungsform kann die Erfindung als Erweiterung eines herkömmlichen Fahrzeugnavigationssystems ausgeführt sein. Eine derartige, durch die Erfindung einem herkömmlichen Navigationssystem hinzugefügte Funktion soll im Folgenden als Spurempfehlungsassistent
100 bezeichnet werden. Neben den üblichen, von Fahrzeugnavigationssystemen bereitgestellten Hinweisen über Fahrtrichtungswechsel, Einmündungen, Kreuzungen und dergleichen erhält der Fahrzeugführer101 bei Einsatz der Erfindung visuell über ein Anzeigegerät102 und/oder akustisch Hinweise zur Auswahl seiner Fahrbahnspur103 . Diese Hinweise basieren auf der Bestimmung der „schnellsten" Spur für einen zu definierenden längeren Streckenabschnitt über entsprechende Algorithmen und beruhen nicht allein auf der Notwendigkeit, sich in eine bestimmte Fahrbahnspur103 einzuordnen, um die vorgesehene, vom Fahrzeugnavigationssystem ermittelte Fahrtrichtungsänderung vornehmen zu können, wie es bereits herkömmliche Fahrzeugnavigationssysteme bereitstellen, sondern die Hinweise basieren auf der Auswertung der Verkehrssituation unter Verwendung von zusätzlichen Verkehrsdaten104 und/oder von im Einzelfahrzeug gewonnenen Daten105 , wie sie beispielsweise von ACC-Systemen geliefert werden. Darüber hinaus schließt die erfindungsgemäße Erweiterung des Fahrzeugnavigationssystems die Bewertung der Fahrbahnspuren103 hinsichtlich vorgebbarer Kriterien ein, wie beispielsweise möglichst geringe Reisezeit. - Eine Spuroptimierung unter Verwendung der Erfindung ist in unterschiedlichen Nutzungsarten durchführbar. Kennt man die Strecke, so dass man kein Navigationsgerät benötigt, so kann der Spurempfehlungsassistent
100 als Informationssystem genutzt werden, welches allgemein über die Verkehrssituation in der Umgebung des Fahrzeugs informiert, indem es Angaben zur Spursituation auf der gerade befahrenen Straße macht. Diese Informationen sind ohne eine Auswertung eines Fahrtziels möglich. Die Wahl der geeigneten Spur zur Erreichung eines bestimmten Ziels bleibt dann dem Fahrzeugführer überlassen, ohne dass dieser das Ziel ausdrücklich in ein Navigationssystem eingeben muss. - Für eine korrekte Bewertung der Fahrbahnspuren
103 ist eine spurbezogene Erfassung der Verkehrsdaten erforderlich. Diese kann über eine automatische Fahrbahnspurerkennung realisiert werden, die entweder über Videoauswertung oder hochgenaues GPS und elektronische Karten durchgeführt werden können. Neben der Verwendung von Daten, die hauptsächlich von Verkehrszentralen genutzt werden (wie zum Beispiel Schleifendaten), ist es auch durch genaue fahrzeuginterne Positionsbestimmung möglich, spurbezogene Berechnungen im Einzelfahrzeug durchzuführen und spurbezogene Daten aufzuzeichnen. Die Auswertung dieser Daten bezüglich der Bestimmung der Fahrbahnspur103 (beispielsweise derjenigen mit der geringsten Reisezeit) erfolgt in diesem Falle durch geeignete Algorithmen im Bordcomputer. - Die Hinweise bezüglich der günstigsten Fahrbahnspur
103 können auf verschiedene Arten ausgegeben werden, beispielsweise optisch, akustisch oder als Sprachausgabe. In einer speziellen Ausführungsform ist vorgesehen, die Bewertung bzw. die Hinweise auf Fahrbahnspuren103 nur optisch auszugeben, um damit dem Fahrer zu überlassen, ob er eine solche Information erhalten will. In dieser Ausführungsform macht die Erfindung keine ungewollten Vorschläge, sondern wirkt sich nur positiv auf den Komfort des Fahrzeugführers aus. - Die Daten, die zur Berechnung der Spurempfehlung notwendig sind, können beispielsweise über Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation, aber auch von einer Verkehrszentrale bereitgestellt werden. Die Aufzeichnung der Daten geschieht entweder durch Messungen in Einzelfahrzeugen oder über stationäre Messschleifen. Für die spurbezogene Messung ist eine Spurerkennung notwendig, die sich entweder über Videoauswertung oder über elektronische Karten und hochgenaues GPS realisieren lässt. Die im Einzelfahrzeug gewonnenen Daten
105 können zum Beispiel Abstände zu anderen Fahrzeugen ,dx', Eigengeschwindigkeiten ,v', Geschwindigkeiten der Fahrzeuge in der direkten Umgebung des messenden Fahrzeugs, die Positionierung zum einen bezogen auf den Streckenabschnitt ,x', zum anderen bezogen auf die Fahrbahnspur103 ,Spur' usw. beinhalten. - Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführungsform nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, die von der erfindungsgemäßen Anordnung und dem erfindungsgemäßen Verfahren auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
die Mittel zur Datenein- und/oder -ausgabe mindestens eine Schnittstelle
Claims (23)
- Verfahren zur Führung eines Fahrzeugs unter Verwendung von Angaben über die Fahrzeugposition, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Fahrzeugs fahrbahnspurgenau und für wenigstens einen Teil der Fahrbahnspuren (
103 ) vorgebbarer Verkehrswege in der Umgebung des Fahrzeugs die Verkehrssituation ermittelt und anhand vorgebbarer Kriterien durch Auswertung von Fahrzeugposition und Verkehrssituation eine Bewertung von Fahrbahnspuren (103 ) vorgenommen wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu Angaben über die Fahrzeugsposition Angaben über ein Fahrtziel verwendet werden und für wenigstens einen Teil der Fahrbahnspuren (
103 ) zwischen Fahrzeugposition und Ziel des Fahrzeugs die Verkehrssituation ermittelt und anhand vorgebbarer Kriterien durch Auswertung von Fahrtziel, Fahrzeugposition und Verkehrssituation eine Bewertung von Fahrbahnspuren (103 ) vorgenommen wird. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewertung von Fahrbahnspuren (
103 ) mittels einer Datenverarbeitungseinrichtung vorgenommen wird. - Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung und/oder eine im Fahrzeug installierte Datenverarbeitungseinrichtung genutzt wird.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkehrssituation durch Auswertung von stationären und/oder instationären Verkehrsdaten ermittelt wird.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass stationäre Verkehrsdaten durch in der Nähe von Fahrbahnspuren (
103 ) installierte Messschleifen gewonnen werden. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass instationäre Verkehrsdaten durch Messungen in Einzelfahrzeugen gewonnen werden.
- Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass für Messungen instationärer Verkehrsdaten in Einzelfahrzeugen Messeinrichtungen eines intelligenten Abstandsregeltempomaten genutzt werden, wobei die Messungen die Ermittlung von Abstandsdaten und/oder der Eigengeschwindigkeit umfassen.
- Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die fahrbahnspurgenaue Fahrzeugposition über ein Global Positioning System (GPS), durch Videoauswertung, durch elektronische Karten und/oder durch in der Nähe von Fahrbahnspuren installierte Messschleifen ermittelt wird.
- Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der für die Bewertung von Fahrbahnspuren (
103 ) erforderlichen Daten über zwischen Fahrzeug und einer Verkehrszentrale und/oder zwischen verschiedenen Fahrzeugen ausgetauscht wird. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Kriterium für die Bewertung von Fahrbahnspuren (
103 ) die Reisezeit zu einem vorgebbaren Ziel und/oder die Anzahl von durchzuführenden Spurwechseln vorgegeben wird. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit der Bewertung von Fahrbahnspuren (
103 ) automatisch ein Spurwechsel vorgeschlagen wird. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewertung von Fahrbahnspuren (
103 ) und/oder Vorschläge zum Spurwechsel akustisch und/oder optisch ausgegeben werden. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Fahrzeugnavigationssysteme um eine Funktion zur Bewertung von Fahrbahnspuren (
103 ) erweitert werden. - Anordnung zur Führung eines Fahrzeugs unter Verwendung von Angaben über die Fahrzeugposition, wobei die Anordnung – Mittel zur Ermittlung der Position des Fahrzeugs, – Mittel zur Ermittlung der Verkehrssituation, – Mittel zur Datenein- und/oder -ausgabe und – Mittel zur Speicherung von Daten, umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung weiterhin Mittel zur Bewertung von Fahrbahnspuren (
103 ) umfasst und die Anordnung derart eingerichtet ist, dass die fahrbahnspurgenaue Ermittlung der Position des Fahrzeugs, die Ermittlung der Verkehrssituation für wenigstens einen Teil der Fahrbahnspuren (103 ) vorgebbarer Verkehrswege in der Umgebung des Fahrzeugs und die Bewertung von Fahrbahnspuren (103 ) durchführbar ist, indem eine Auswertung von Fahrzeugposition und Verkehrssituation anhand vorgebbarer Kriterien erfolgt. - Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Ermittlung der Position des Fahrzeugs – ein Global Positioning System (GPS), – Mittel zum Datenaustausch mit Messschleifen und/oder – elektronische Karten umfassen.
- Anordnung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Ermittlung der Verkehrssituation – Mittel zum Datenaustausch mit zumindest einer Verkehrszentrale, – einen intelligenten Abstandsregeltempomaten, – Mittel zur Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation und/oder – ein Videoüberwachungssystem umfassen.
- Anordnung nach Anspruch 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Datenein- und/oder -ausgabe mindestens eine Schnittstelle – zur Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation, – zum Datenaustausch mit einem Global Positioning System (GPS) und/oder mit zumindest einer Verkehrszentrale, – zu Sensoren, – für eine akustische und/oder optische Datenausgabe und/oder – für die manuelle und/oder akustische Dateneingabe aufweisen.
- Anordnung nach Anspruch 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung mit einem Fahrzeugnavigationssystem gekoppelt ist.
- Anordnung nach Anspruch 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung einen Onboardcomputer umfasst.
- Computerprogramm, das es einer Datenverarbeitungseinrichtung ermöglicht, nachdem es in den Speicher der Datenverarbeitungseinrichtung geladen worden ist, ein Verfahren zur Führung eines Fahrzeugs unter Verwendung von Angaben über die Fahrzeugposition durchzuführen, wobei die Position des Fahrzeugs fahrbahnspurgenau und für wenigstens einen Teil der Fahrbahnspuren (
103 ) vorgebbarer Verkehrswege in der Umgebung des Fahrzeugs die Verkehrssituation ermittelt und anhand vorgebbarer Kriterien durch Auswertung von Fahrzeugposition und Verkehrssituation eine Bewertung von Fahrbahnspuren (103 ) vorgenommen wird. - Computerlesbares Speichermedium, auf dem ein Programm gespeichert ist, das es einer Datenverarbeitungseinrichtung ermöglicht, nachdem es in den Speicher der Datenverarbeitungseinrichtung geladen worden ist, ein Verfahren zur Führung eines Fahrzeugs unter Verwendung von Angaben über die Fahrzeugposition durchzuführen, wobei die Position des Fahrzeugs fahrbahnspurgenau und für wenigstens einen Teil der Fahrbahnspuren (
103 ) vorgebbarer Verkehrswege in der Umgebung des Fahrzeugs die Verkehrssituation ermittelt und anhand vorgebbarer Kriterien durch Auswertung von Fahrzeugposition und Verkehrssituation eine Bewertung von Fahrbahnspuren (103 ) vorgenommen wird. - Verfahren, bei dem ein Computerprogramm nach Anspruch 21 aus einem elektronischen Datennetz, wie beispielsweise aus dem Internet, auf eine an das Datennetz angeschlossene Datenverarbeitungseinrichtung heruntergeladen wird.
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