DE102005012263A1 - Vefahren zum Betreiben einer Beleuchtungsanlage eines Kraftfahrzeugs und Kraftfahrzeug mit einer entsprechenden Beleuchtungsanlage - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Beleuchtungsanlage eines Kraftfahrzeugs mit Fahrzeugleuchten und Fahrtrichtungsanzeigern sowie auf ein Kraftfahrzeug mit einer Beleuchtungsanlage mit Fahrzeugleuchten, Fahrtrichtungsanzeigern und einem Steuergerät.
- Kraftfahrzeuge verfügen über eine Beleuchtungsanlage, die üblicherweise von einem Steuergerät nach den Vorgaben des Nutzers des Kraftfahrzeugs oder mit Hilfe von Sensorsignalen, wie Hell-/Dunkel-Sensoren oder Sichtweiten-Sensoren, angesteuert wird. Die Beleuchtungsanlage umfasst dabei verschiedene Fahrzeugleuchten, wie Abblendlichter, Fernlichter, Nebelscheinwerfer und Parkleuchten an einer Fahrzeugfront sowie Nebelschlussleuchten, Parkleuchten, Bremsleuchten und Rückfahrleuchten an einem Fahrzeugheck. Darüber hinaus verfügt ein Kraftfahrzeug über Fahrtrichtungsanzeiger, die in der Regel an den vier Ecken einer Karosserie angeordnet sind. Zusätzlich können an einer Seite des Kraftfahrzeugs oder an seitlichen Außenspiegeln weitere Fahrtrichtungsanzeiger vorgesehen sein. Derartig ausgestattete moderne Kraftfahrzeuge verfügen über insgesamt sechs Fahrtrichtungsanzeiger.
- Die Fahrtrichtungsanzeiger werden nach den Vorgaben eines Nutzers des Kraftfahrzeugs von dem Steuergerät ange steuert. Hierzu betätigt der Nutzer beispielsweise einen Lenkstockhebel am Lenkrad des Kraftfahrzeugs, wobei durch das Niederdrücken des Lenkstockhebels die Fahrtrichtungsanzeiger auf der linken und durch das Anheben des Lenkstockhebels die Fahrtrichtungsanzeiger auf der rechten Seite des Kraftfahrzeugs aktiviert werden. Im eingeschalteten Zustand blinken die Fahrtrichtungsanzeiger jeweils mit einer bestimmten Frequenz.
- Als Leuchtmittel werden sowohl für die Fahrzeugleuchten als auch die Fahrtrichtungsanzeiger Glühbirnen, Halogenleuchten oder lichtemittierende Dioden (LEDs) verwendet, wobei die Fahrtrichtungsanzeiger meist orange eingefärbt sind.
- Trotz der Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der elektrischen Einrichtungen sowie der Leuchtmittel kann ein Fahrtrichtungsanzeiger bzw. eines der Leuchtmittel auf einer Seite des Kraftfahrzeugs ausfallen. Dies führt üblicherweise dazu, dass wenn z. B. der Fahrtrichtungsanzeiger vorne rechts ausfällt, der Nutzer zwar den Fahrtrichtungsanzeiger auslöst, eine sich rechts vor diesem Kraftfahrzeug befindliche Person aufgrund des ausgefallenen Leuchtmittels aber die tatsächliche Absicht des Nutzers nicht erkennen kann.
- Zur Warnung des Nutzers oder Lenkers des Kraftfahrzeugs ist es gesetzlich vorgeschrieben, in einem solchen Fall eine Kontrollleuchte am Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs mit der doppelten Taktzahl aufleuchten bzw. blinken zu lassen, wie dies bei einem korrekt arbeitenden Fahrtrichtungsanzeiger üblich ist. Somit wird der Nutzer auf den Defekt aufmerksam gemacht und kann ihn beheben lassen.
- Die
DE 103 25 618 A1 offenbart eine Fahrzeugbeleuchtungseinrichtung mit einer Beleuchtungseinheit, die aus einer Vielzahl lichtemittierender Elemente zusammengesetzt ist. Dies ist beispielsweise bei Fahrtrichtungsanzeigern der Fall, bei denen das optische Signal nicht über eine einzelne Glühbirne oder Halogenleuchte erzeugt wird, sondern über eine Vielzahl orange leuchtender LEDs. Hierbei würde lediglich der Ausfall einer einzigen LED nicht zur Ausgabe eines Warnsignals an den Nutzer des Kraftfahrzeugs führen, obwohl hierdurch bereits die von diesem Fahrtrichtungsanzeiger abgegebene Lichtmenge reduziert wird. Es ist eine Fahrzeugbeleuchtungseinrichtung beschrieben, bei der bereits ein Ausfall einer einzigen LED und nicht erst das Versagen des ganzen Fahrtrichtungsanzeigers die Ausgabe eines Warnsignals hervorruft. - Im Weiteren beschreibt die
EP 0 813 995 A2 eine Schaltungsanordnung zur Verbindung der Blinklichtanlage eines Fahrzeuganhängers mit der Blinklichtanlage eines Zugfahrzeugs. Dabei wird auch ein Ausfall einer Anhängerblinkleuchte zuverlässig angezeigt und eine Rückleuchte des Zugfahrzeugs zeitverzögert zu einer vorderen Blinkleuchte angesteuert, um die Betriebssicherheit des Zugfahrzeugs weiterhin zu gewährleisten. - Dies ist insofern nachteilig, als während des Betriebs des Kraftfahrzeugs ein Ersetzen eines ausgefallenen Fahrtrichtungsanzeigers nicht möglich ist und das Kraftfahrzeug bei einem Defekt unmittelbar abgestellt werden müsste, um die Verkehrssicherheit wieder herzustellen.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer Beleuchtungsanlage eines Kraftfahrzeugs der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem ein verkehrssicherer Betrieb des Kraftfahrzeugs auch bei einem ausgefallenen Fahrtrichtungsanzeiger möglich ist. Des Weiteren soll ein entsprechend ausgestattetes Kraftfahrzeug geschaffen werden.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei dem Verfahren dadurch gelöst, dass bei Ausfall eines Fahrtrichtungsanzeigers auf einer Seite des Kraftfahrzeugs eine Fahrzeugleuchte auf dieser Seite entsprechend dem Fahrtrichtungsanzeiger angesteuert wird. Bei dem Kraftfahrzeug wird dies von einem hierfür ausgelegten Steuergerät der Beleuchtungsanlage im Kraftfahrzeug geleistet.
- Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, bei einem Ausfall eines beliebig ausgestalteten Fahrtrichtungsanzeigers des Kraftfahrzeugs, der selbstverständlich nach wie vor z. B. mit einer verdoppelten Taktfrequenz der Kontrollleuchte im Armaturenbrett dem Nutzer angezeigt wird, eine weitere am Kraftfahrzeug vorhandene Fahrzeugleuchte auf der Seite des ausgefallenen Fahrtrichtungsanzeigers blinkend anzusteuern. Somit wird die Funktionalität des Fahrtrichtungsanzeigers, nämlich das blinkende optische Signal, von einer anderen Fahrzeugleuchte übernommen, wodurch andere Verkehrsteilnehmer auch bei einem ausgefallenen Fahrtrichtungsanzeiger zuverlässig über die Absichten des Nutzers des Kraftfahrzeugs informiert werden. Hierbei versteht es sich, bei einem Ausfall des Fahrtrichtungsanzeigers vorne rechts auch eine Fahrzeugleuchte an dieser Ecke der Karosserie, z. B. das Abblendlicht, blinkend anzusteuern. Ebenso ist es offensichtlich, dass in diesem Fall die Fahrzeugleuchten hinten rechts, z. B. die Rückleuchte, weiterhin im Normalbetrieb betrieben werden.
- Die derartige Ansteuerung wird von einem Steuergerät der Beleuchtungsanlage übernommen, wobei dieses Steuergerät auch in ein Steuergerät zur Steuerung aller Funktionen des Kraftfahrzeugs integriert sein kann. Dabei ist im Rahmen der Erfindung das Erkennen eines Defekts eines Fahrtrichtungsanzeigers, egal ob in einer elektrischen Zuleitung zu seinem Leuchtmittel oder im Leuchtmittel selbst, in beliebiger Weise feststellbar. Üblicherweise sind die Fahrzeugleuchten sowie die Fahrtrichtungsanzeiger mit einem zentralen Steuergerät über in der Kraftfahrzeugtechnik bekannte Datenbus-Architekturen verbunden, so dass ein Defekt unmittelbar an das Steuergerät zurückgemeldet wird. Wird von diesem Steuergerät ein Defektfestgestellt, dann wird eine andere Fahrzeugleuchte auf dieser Seite des Kraftfahrzeuges entsprechend blinkend angesteuert. Es werden nur dann die Fahrzeugleuchten auf einer Seite des Kraftfahrzeugs vorne und hinten gemeinsam blinkend angesteuert, wenn auf dieser Seite beide Fahrtrichtungsanzeiger vorne und hinten ausgefallen sein sollten.
- Ebenso ist es möglich, beim Anschalten der Warnblinkanlage, d. h. wenn alle Fahrtrichtungsanzeiger auf beiden Seiten des Kraftfahrzeugs aktiviert sind, ausgefallene Fahrtrichtungsanzeiger ebenfalls jeweils durch andere Fahrzeugleuchten zu ersetzen.
- Selbstverständlich werden die gesetzlichen Vorschriften eingehalten, die es beispielsweise verbieten können, eine bestimmte Fahrzeugleuchte blinkend anzusteuern.
- Der Vorteil der Erfindung liegt darin, dass das Verfahren praktisch ohne zusätzlichen Aufwand hard- und/oder softwaremäßig in dem zentralen Steuergerät umgesetzt werden kann, so dass bei der Realisierung kein zusätzlicher Aufwand anfällt. Des Weiteren ist die Verkehrssicherheit des Kraftfahrzeugs erhöht, da auch bei einem Defekt eines Fahrtrichtungsanzeigers eine beabsichtigte Änderung der Fahrtrichtung oder Fahrspur dennoch nach außen hin angezeigt wird.
- Vorteilhafterweise wird an einer Fahrzeugfront entweder ein Nebelscheinwerfer, eine Parkleuchte oder ein Abblendlicht des Kraftfahrzeugs entsprechend dem Takt des Fahrtrichtungsanzeigers vom Steuergerät blinkend angesteuert, falls dieser auf der Seite des Kraftfahrzeugs ausfallen sollte. Prinzipiell ist es auch möglich, mehrere Fahrzeugleuchten auf dieser Seite entsprechend anzusteuern.
- Nach einer Weiterbildung wird an einem Fahrzeugheck eine Nebelschlussleuchte, eine Parkleuchte, eine Bremsleuchte, ein Rücklicht oder eine Rückfahrleuchte in gleicher Weise bei einem Auftreten eines Defekts angesteuert. Auch hier können mehrere Fahrzeugleuchten gleichzeitig angesteuert werden.
- Um eine mögliche Verwirrung anderer Verkehrsteilnehmer, beispielsweise durch einen blinkenden Nebelscheinwerfer, der üblicherweise ein weißes Licht aussendet, zu vermeiden, wird eine Lichtfarbe der Fahrzeugleuchte verändert, insbesondere nach orange. Dies kann vom Fachmann in an sich beliebiger Weise vorgenommen werden, beispielsweise mit LEDs, die zur Abgabe unterschiedlicher Lichtfarben in der Lage sind und derart angesteuert werden können, dass sie anstatt weißes orangefarbenes Licht abgeben. Ebenso ist es möglich, im Nebelscheinwerfer bzw. einer anderen Fahrzeugleuchte weitere Leuchtmittel zur Abgabe orangefarbenen Lichts vorzusehen oder einem weißen Leuchtmittel einen orangefarbenen Filter zwischen Leuchtmittel und Scheinwerferglas mechanisch vorzuschalten.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
Claims (8)
- Verfahren zum Betreiben einer Beleuchtungsanlage eines Kraftfahrzeugs mit Fahrzeugleuchten und Fahrtrichtungsanzeigern, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall eines Fahrtrichtungsanzeigers auf einer Seite des Kraftfahrzeugs eine Fahrzeugleuchte auf dieser Seite entsprechend dem Fahrtrichtungsanzeiger angesteuert wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Fahrzeugfront ein Nebelscheinwerfer und/oder eine Parkleuchte und/oder ein Abblendlicht angesteuert wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Fahrzeugheck eine Nebelschlussleuchte und/oder eine Parkleuchte und/oder eine Bremsleuchte und/oder ein Rücklicht und/oder eine Rückfahrleuchte angesteuert wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lichtfarbe der angesteuerten Fahrzeugleuchte verändert wird.
- Kraftfahrzeug mit einer Beleuchtungsanlage mit Fahrzeugleuchten, Fahrtrichtungsanzeigern und einem Steuergerät, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall eines Fahrtrichtungsanzeigers auf einer Seite des Kraftfahrzeugs eine Fahrzeugleuchte auf dieser Seite entsprechend dem Fahrtrichtungsanzeiger vom Steuergerät ansteuerbar ist.
- Kraftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Fahrzeugfront ein Nebelscheinwerfer und/oder eine Parkleuchte und/oder ein Abblendlicht ansteuerbar ist.
- Kraftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Fahrzeugheck eine Nebelschlussleuchte und/oder eine Parkleuchte und/oder eine Bremsleuchte und/oder ein Rücklicht und/oder eine Rückfahrleuchte ansteuerbar ist.
- Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lichtfarbe einer angesteuerten Fahrzeugleuchte veränderbar ist.
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- 2005-03-17 DE DE200510012263 patent/DE102005012263A1/de not_active Withdrawn
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