DE102005011557B3 - Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Ein Kraftfahrzeugsitz gattungsgemäßer Art ist aus der
DE 100 45 066 C1 bekannt. Er ist über seitlich am Sitzteilrahmen angelenkte vordere und hintere Lenker in Längsrichtung verstellbar am Fahrzeugboden gelagert. Seine Rückenlehne ist schwenkbar am Sitzteilrahmen befestigt und im Bereich ihres Kopfes über eine Anlenkung an einem chassisfesten Lager abgestützt. Die Anlenkung besteht aus einem umlaufenden elastischen Schlauchelement, welches einerseits mit dem chassisfesten Lager und anderseits mit dem Lehnenrahmen verbunden ist. Der Innenraum des Schlauchelementes ist mit aneinander liegenden Wälzkörpern ausgefüllt, die sich beim Verschieben des Rückenlehnenkopfes an den Innenseiten des Schlauchelements abwälzen. Bei einer Sitzlängsverstellung wird die Lehne über das Sitzteil "mitgeschleppt", so dass sich die Lehnenneigung ändert. Dabei wird die Rückenlehne über die Anlenkung sicher an dem Chassis gelagert. - Kraftfahrzeugsitze mit ähnlicher Kinematik sind in der
DE 40 31 568 C1 undFR 2285260 A1 DE 40 31 568 C1 besteht die Anlenkung aus einem von einem Motor antreibbaren Hebelgetriebe, während die Rückenlehne gemäßFR 2285260 A1 - Aus der
FR 2789638 A1 - Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Sitz konstruktiv zu vereinfachen und gleichzeitig ein Vorklappen der Rückenlehne zu gewährleisten.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Sitz gelöst, der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
- Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz erfüllt ein mit einer lösbaren Verriegelungsvorrichtung zusammenwirkender Schließbügel zum einen seine übliche Funktion, nämlich die Verriegelung der Rückenlehne in ihrer Gebrauchsposition an dem Chassis. Zum anderen übt der Schließbügel aufgrund seiner gelenkigen Lagerung an seinem der Verriegelungsvorrichtung abgewandten Ende gleichzeitig die Funktion eines Lenkers aus, so dass auch eine selbsttätige Nachführung der Rückenlehne bei einer Längsverstellung des Sitzteils gewährleistet ist. Nach dem Lösen der Verriegelungsvorrichtung wird der Schließbügel freigegeben, so dass die Rückenlehne nach vorn geklappt werden kann.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
-
1 einen perspektivischen Blick von schräg vorn auf die Tragstruktur eines Kraftfahrzeugsitzes nach einem ersten Ausführungsbeispiel, dessen Rückenlehne über ein Drehfallenschloss und einen Schließbügel lösbar am Chassis verriegelt ist, -
2 einen vergrößerten Ausschnitt A gemäß1 , -
3 eine vergrößerte perspektivische Darstellung des Schließbügels, -
4 eine Draufsicht auf den Schließbügel, -
5 einen Schnitt B-B gemäß4 bei in Mittelstellung seines möglichen Schwenkbereichs befindlichem Schließbügel, -
6 eine Darstellung gemäß5 bei maximal nach unten verschwenktem Schwenkbügel, -
7 eine Darstellung gemäß1 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, -
8 einen vergrößerten Ausschnitt C gemäß7 , -
9 eine vergrößerte perspektivische Darstellung des Schließbügels nach dieser Ausführungsform der Erfindung, -
10 eine Draufsicht auf den Schließbügel, und -
11 einen Schnitt D-D gemäß10 bei in Mittelstellung seines möglichen Schwenkbereichs befindlichem Schließbügel. - Der in der Zeichnung dargestellte Kraftfahrzeugsitz besitzt wie üblich ein Sitzteil
1 und eine Rückenlehne2 , von denen nur die Tragstrukturen, nämlich ein Sitzteilrahmen3 und ein Rückenlehnenrahmen4 , dargestellt sind. Der Sitzteilrahmen3 ist an seinem hinteren Ende nach oben gezogen und weist dort eine Schwenkachse5 auf, um die der Rückenlehnenrahmen4 schwenkbar ist. - Der Sitzteilrahmen
3 ist beidseitig über vordere Lenker6 und hintere Lenker7 mit dem nicht dargestellten Fahrzeugboden verbunden und kann auf diesen Lenkern6 ,7 aus einer hinteren Position (1 ,7 ) in eine vordere Position verschwenkt werden und ist in diesen Positionen verriegelbar. Bei elektromotorischer Längsverstellung des Sitzteils1 wird diese Arretierung vom Stellantrieb übernommen, und es sind dann auch Zwischenstellungen zwischen der vorderen und hinteren Position des Sitzteils1 einstellbar. - Die Rückenlehne
2 ist im Bereich ihres Kopfes lösbar am nicht dargestellten Chassis verriegelbar. Dazu ist ein lehnenrahmenfestes Drehfallenschloss8 und ein chassisfester, U-förmiger Schließbügel9 mit Schenkeln9.1 vorgesehen. Im verriegelten Zustand ist das die Schenkel9.1 verbindende Ende10 des U-förmigen Schließbügels9 im Maul einer Drehfalle (nicht dargestellt) gefangen. Soll die Rückenlehne2 nach vorn auf das Sitzteil1 geklappt werden, so wird die Verriegelung durch manuelle Betätigung, beispielsweise über einen Bowdenzug, aufgehoben, wodurch der Schließbügel9 aus dem Drehfallenmaul freikommt. Beim Zurückklappen der Rückenlehne2 in ihre Gebrauchsposition fällt der Schließbügel9 wieder in das Drehfallenmaul ein und verschwenkt die Drehfalle selbsttätig in ihre Sperrstellung, so dass die Rückenlehne2 wieder am Chassis verriegelt ist. Der Aufbau eines Drehfallenschlosses gehört zum Stand der Technik, so dass eine weitere diesbezügliche Erörterung für das Verständnis der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich ist. - In kinematischer Umkehr ist es auch möglich, das Drehfallenschloss
8 chassisfest und der Schließbügel9 lehnenrahmenfest anzuordnen. Jedoch ist die obenstehend erläuterte, umgekehrte Anordnung platzsparender, da das Drehfallenschloss8 sich besser in die Rückenlehne2 integrieren läßt als in das Chassis. - Neben seiner Verriegelungsfunktion hat der Schließbügel
9 eine weitere Funktion. Er dient gleichzeitig als Lenker, um eine selbsttätige Nachführung der Rückenlehne2 als sogenannte "Schlepplehne" bei einer Längsverstellung des Sitzteils1 zu ermöglichen. Diese Funktion wird durch eine schwenkbewegliche Lagerung des Schließbügels9 am Chassis realisiert. Nachfolgend wird diese Lagerung zunächst anhand des Ausführungsbeispiels gemäß den1 bis6 erläutert. - Der Schließbügel
9 ist über eine U-förmige Halterung11 mit dem Chassis verbunden, wobei die Halterung11 an das Chassis angeschweißt oder mit diesem verschraubt ist. Von ihrer Basis11.1 ragen beidseitig Schenkel11.2 ab, die im montierten Zustand die Schenkel9.1 des Schließbügels9 von außen übergreifen. Zur Herstellung einer Schwenkachse12 zwischen der Halterung11 und dem Schließbügel9 sind im Bereich der dem Drehfallenschloss8 abgewandten Enden der Schenkel9.1 des Schließbügels9 Durchgangsbohrungen24 vorgesehen, denen entsprechende Durchgangsbohrungen (aus der Zeichnung nicht ersichtlich) in den Schenkeln11.2 der Halterung11 zugeordnet sind. Durch die miteinander fluchtenden Durchgangsbohrungen sind Schrauben13 hindurchgesteckt, die auf der Innenseite jeweils durch eine aufgeschraubte Mutter14 gesichert werden. Zur Erleichterung der Herstellung dieser Verbindung sind die Schenkel9.1 des Schließbügels9 abweichend von ihrem ansonsten kreisrunden Querschnitt an dieser Stelle mit Abflachungen15 versehen. Es versteht sich, dass die die Schwenkachse12 bildenden Schraubverbindungen13 ,14 so eingestellt sind, dass eine Schwenkbewegung des Schließbügels9 an der Halterung11 möglich ist. - Wie am besten aus der Darstellung gemäß
5 hervorgeht, reichen die Schenkel9.1 des Schließbügels9 über die Schwenkachse12 hinaus. Die dadurch gebildeten Enden9.2 der Schenkel9.1 liegen zwischen Zungen16.1 einer Klaue16 aus einem elastischen Material. Die Klaue16 ist durch Niete bzw. Schrauben17 mit der Basis11.1 der Halterung11 verbunden. Beim Verschwenken des Schließbügels9 wird jeweils eine der Zungen16.1 , je nach Schwenkrichtung des Schließbügels9 , entweder nach oben (6 ) oder unten (nicht dargestellt) weggedrückt. - Der Schwenkweg der Zungen
16.1 und damit auch des Schließbügels9 ist durch von den Schenkeln11.2 der Halterung11 rechtwinklig einwärts gebogene Laschen18 begrenzt, wie am besten aus der Darstellung gemäß6 hervorgeht. Die Zungen16.1 verhindern dabei einen Metall-Metall-Kontakt zwischen den Enden9.2 des Schließbügels9 und den Laschen18 . Gleichzeitig dienen sie einer Dämpfung der Schwenkbewegung des Schließbügels9 , wodurch Klappergeräusche bei ver- und entriegelter Rückenlehne2 vermieden werden, sowie der Rückstellung des Schließbügels9 in seine neutrale Mittelstellung (5 ) bei entriegelter Rückenlehne 2, um ein reproduzierbares Verrasten des Schließbügels9 mit dem Drehfallenschloss8 zu gewährleisten. - Der lichte Abstand zwischen den Laschen
18 ist in Abstimmung mit den Abmessungen der Zungen16.1 so gewählt, dass der Schließbügel9 in dem aus dem Mitschleppen der Rückenlehne2 beim Längsverstellen des Sitzteils1 resultierenden Schwenkbereich frei schwenken kann. Die Laschen18 haben lediglich einen Überlastschutz, wenn die Rückenlehne2 über diesen Bereich hinaus belastet wird. - Das Ausführungsbeispiel gemäß den
7 bis11 unterscheidet sich von dem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel lediglich in der schwenkbaren Lagerung des Schließbügels9 . Nachstehend werden daher nur diese Abweichungen beschrieben. Bezüglich der anderen Merkmale wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf das oben beschriebene Ausführungsbeispiel verwiesen. - In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die schwenkbare Lagerung des Schließbügels
9 durch Gummibuchsen19 , die jeweils auf den hinteren Bereich der Schenkel9.1 bis zur Anlage an einem Bund20 aufgeschoben sind und neben ihrer „Schwenkachsen-Funktion" gleichzeitig für eine Dämpfung der Schwenkbewegung des Schließbügels9 sorgen. Auf ihrem äußeren Umfang sitzen die Gummibuchsen19 auf dem Rand einer Durchgangsbohrung21 , die in einem rechtwinklig von den Schenkeln11.2 der Halterung11 abgebogenen Bereich11.3 vorgesehen ist. Zum besseren Halt in dieser Durchgangsbohrung21 sind die Gummibuchsen19 mit einer entsprechenden Umfangsrille22 versehen. Die durch die Gummibuchsen19 hindurchragenden Enden9.2 der Schenkel9.1 des Schließbügels9 sind mit einem Gewinde versehen, auf das zur Sicherung eine Mutter23 gegen die Gummibuchse19 aufschraubbar ist. - Während bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel aufgrund der Schraubverbindungen zwischen den Schenkeln
11.2 der Halterung11 und den Schenkeln9.1 des Schließbügels9 eine definierte Schwenkachse vorliegt, verschiebt sich die Schwenkachse beim vorliegenden Ausführungsbeispiel beim Verschwenken des Schließbügels9 etwas, ohne jedoch dessen Funktion zu beeinträchtigen. Mechanische Schwenkwinkelbegrenzer, wie beim ersten Ausführungsbeispiel durch die Laschen18 gegeben, sind hier aufgrund der eingeschränkten Elastizität der Gummibuchsen19 nicht erforderlich. Zudem sorgen die an den Enden9.2 anliegenden Zungen16.1 der elastischen Klauen16 hier für eine zusätzliche Dämpfung der Schwenkbe wegung des Schließbügels9 sowie für die Rückstellung des Schließbügels9 in seine neutrale Mittelstellung (11 ) bei entriegelter Rückenlehne2 .
Claims (6)
- Kraftfahrzeugsitz mit einem längsverstellbaren Sitzteil und einer daran schwenkbar gelagerten Rückenlehne, deren oberer Bereich über eine Anlenkung mit dem Chassis verbunden ist, die beim Verstellen des Sitzteils eine selbsttätige Nachführung der Rückenlehne ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlenkung ein mit einer lösbaren Verriegelungsvorrichtung (
8 ) zusammenwirkender Schließbügel (9 ) ist, der im Bereich seines der Verriegelungsvorrichtung (8 ) abgewandten Endes um eine horizontale, quer zur Längsverstellrichtung angeordnete Schwenkachse (12 ) schwenkbar gelagert ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung ein rückenlehnenfestes Drehfallenschloss (
8 ) und der Schließbügel (9 ) schwenkbar am Chassis gelagert ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine mechanische Schwenkwinkelbegrenzung (
18 ) für den Schließbügel (9 ) vorgesehen ist. - Kraftfahrzeugsitz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass elastische Mittel (
16 ,19 ) zur Dämpfung der Schwenkbewegung des Schließbügels (9 ) vorgesehen sind. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließbügel (
9 ) ein über seine Schwenkachse (12 ) hinaus verlängertes Ende (9.2 ) aufweist, das durch ein elastisches Mittel (16 ) gekammert ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließbügel (
9 ) im Bereich seines der Verriegelungsvorrichtung (8 ) abgewandten Endes über eine aufgesteckte Buchse (19 ) aus einem elastischen Material schwenkbar am Chassis gelagert ist.
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DE200510011557 DE102005011557B3 (de) | 2005-03-10 | 2005-03-10 | Kraftfahrzeugsitz |
Publications (1)
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DE102005011557B3 true DE102005011557B3 (de) | 2006-06-22 |
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ID=36571386
Family Applications (1)
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DE200510011557 Revoked DE102005011557B3 (de) | 2005-03-10 | 2005-03-10 | Kraftfahrzeugsitz |
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- 2005-03-10 DE DE200510011557 patent/DE102005011557B3/de not_active Revoked
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