DE102005007428A1 - Fahrzeugsitz für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz (1) für ein Fahrzeug, insbesondere
für ein
Kraftfahrzeug, mit einem Sitzteil (2) und einem relativ zum Sitzteil
(2) um eine Lehnenteil-Schwenkachse (3) verschwenkbaren Lehnenteil
(4). Erfindungsgemäß ist dem
Fahrzeugsitz (1) eine Energieabsorptionseinrichtung (6) mit wenigstens
einem Energieabsorptionselement (7; 12; 14) so zugeordnet, dass
bei einem in eine Liegeposition verschwenkten Lehnenteil (4) und
einer auf das Lehnenteil (4) und/oder auf einen Oberkörper eines
Sitzbenutzers (5) einwirkenden, insbesondere kollisionsbedingten
Aufrichtekraft die Aufrichtebewegung des Lehnenteils (4) und/oder
des Oberkörpers
unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt erfolgt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus der
DE 102 03 668 A1 ist ein gattungsbildender Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug bekannt, der ein Sitzteil und ein relativ zum Sitzteil um eine Lehnenteil-Schwenkachse verschwenkbares Lehnenteil aufweist. Konkret ist zwischen dem Sitzteil und dem Lehnenteil ein die Lehnenteil-Schwenkachse bildendes drehbares Verbindungselement vorgesehen. Zudem ist ein Linearversteller einerseits am Sitzteil und andererseits am Lehnenteil befestigt, so dass mittels des Linearverstellers ein Verschwenken des Lehnenteils um das Verbindungselement erfolgen kann. Zudem ist im Linearversteller ein Energieabsorptionselement mit integriert. Bei einer kollisionsbedingten Krafteinwirkung auf das Lehnenteil, insbesondere bei einem Heckaufprall an das Kraftfahrzeug, erfolgt eine daraus resultierende Verschwenkung des Lehnenteils unter Energieabsorption. - Bei dem in der
DE 198 07 581 A1 beschriebenen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug ist zwischen einem Sitzteil und einem relativ dazu verschwenkbaren Lehnenteil ein Neigungsbeschlag angeordnet, so dass das Lehnenteil um eine im Neigungsbeschlag ausbildbare Lehnenteil-Schwenkachse verschwenkt werden kann. Zudem ist im Neigungsbeschlag ein Deformationselement integriert, das bei einer kollisionsbedingten Krafteinwirkung auf den Fahrzeugsitz unter Energieabsorption deformieren kann. - Aus der
DE 296 23 932 U1 ist ein Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug bekannt, der Bestandteil einer Rücksitzbank ist. Ein Lehnenteil dieser Rücksitzbank ist einerseits mit einem Schwenklager und andererseits mit einem Schloss so befestigt, dass nach Lösen des Schlosses das Lehnenteil um eine im Schwenklager angeordnete Lehnenteil-Schwenkachse verschwenkt werden kann. Bei einer kollisionsbedingten Krafteinwirkung auf das Lehnenteil verformen sich das Schwenklager und/oder das Schloss unter Energieabsorption. - In der
DE 196 39 610 A1 ist eine an einer Rücksitzbank als Fahrzeugsitz integrierte Beladungsrückhaltevorrichtung beschrieben, die eine Rückenlehnenhemmung aufweist, die ein Verschwenken der Rückenlehne in eine horizontale Position nur freigibt, wenn ein Sitzteil in eine vertikale Position hochgeschwenkt ist. Durch das in vertikaler Position befindliche Sitzteil kann ein Ladungsteil bei einer darauf einwirkenden kollisionsbedingten Verlagerungskraft rückgehalten werden. - Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fahrzeugsitz für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, so auszubilden, dass ein Sitzbenutzer, insbesondere ein in einer Liegeposition befindlicher Sitzbenutzer, optimal rückhaltbar ist.
- Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Gemäß Anspruch 1 ist dem Fahrzeugsitz ist eine Energieabsorptionseinrichtung mit wenigstens einem Energieabsorptionselement so zugeordnet, dass bei einem in eine Liegeposition verschwenkten Lehnenteil und einer auf das Lehnenteil und/oder auf einen Oberkörper eines Sitzbenutzers einwirkenden, insbesondere kollisionsbedingten Aufrichtekraft die Aufrichtebewegung des Lehnenteils und/oder des Oberkörpers unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt erfolgt.
- Vorteilhaft bei diesem Fahrzeugsitz ist, dass aufgrund der Energieabsorptionseinrichtung die Aufrichtebewegung des Lehnenteils und/oder des Oberkörpers des Sitzbenutzers, insbesondere bei einer Kollision des Fahrzeuges, unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt erfolgt, so dass dadurch eine Reduzierung der auf den Sitzbenutzer einwirkenden Belastungen als Insassenbelastungen möglich ist. Durch die Energieabsorptionseinrichtung wird der Verzögerungsweg für den Oberkörper des Sitzbenutzers zeitlich verlängert, so dass dadurch die Reduzierung der maximalen Insassenbelastung erfolgt. Das Energieabsorptionselement der Energieabsorptionseinrichtung kann auch in der Art eines Kraftbegrenzungselementes ausgebildet sein, so dass die Aufrichtebewegung des Oberkörpers unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt erfolgen kann. Der Fahrzeugsitz kann dabei einen allgemein bekannten Aufbau aufweisen, bei dem das Lehnenteil zwischen einer vorgebbaren Lehnenteil-Sollposition, der eine Sollsitzposition eines Sitzbenutzers zugeordnet ist, und wenigstens einer Lehnenteil-Liegeposition verschwenkbar ist.
- In einer konkreten Ausführungsform kann am Fahrzeugsitz eine Sicherheitsgurteinrichtung angeordnet sein, die wenigstens einen den Oberkörper eines Sitzbenutzers am Lehnenteil haltenden Gurtabschnitt, der bevorzugt durch einen Schultergurt gebildet ist, aufweist. Mittels des Schultergurts ist eine Art Kopplung zwischen dem Oberkörper des Sitzbenutzers und dem Lehnenteil herstellbar, so dass bei der Aufrichtebewegung des Oberkörpers das Lehnenteil mittelbar über den Gurtabschnitt unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt mitverschwenkt wird. Damit richten sich bei Einwirkung der Aufrichtekraft auf den Oberkörper des Sitzbenutzers der Oberkörper und das Lehnenteil im Wesentlichen parallel zueinander verlaufend in Richtung einer Soll-Sitzposition bzw. Lehnenteil-Sollposition auf. Dieses gemeinsame Aufrichten von Oberkörper und Lehnenteil erfolgt unter Energieabsorption und/oder Kraftbegrenzung mittels der Energieabsorptionseinrichtung, so dass insgesamt eine optimale Sicherung des Sitzbenutzers auch bei in der Lehnenteil-Liegeposition befindlichem Lehnenteil mit darauf liegendem Sitzbenutzer möglich ist. Die Sicherheitsgurteinrichtung kann beispielsweise durch einen allgemein bekannten Dreipunkt-Sicherheitsgurt gebildet sein, bei dem mittels des Schultergurts der Oberkörper des Sitzbenutzers am Lehnenteil gehalten wird. Um die gemeinschaftliche Aufrichtebewegung von Lehnenteil und Oberkörper bei einer wirkenden Aufrichtekraft zu ermöglichen, ist ein wenigstens dem Gurtabschnitt zugeordneter Retraktor am Lehnenteil anzubringen. Weitere Bestandteile der Sicherheitsgurteinrichtung, wie z. B. ein Gurtschloss, können auch fahrzeugfest angeordnet sein. Eine beispielsweise in der Lehnenteil-Schwenkachse angeordnete Verstell-/Verschwenkmechanik, mittels der das Lehnenteil relativ zum Sitzteil zwischen der Lehnenteil-Sollposition und der Lehnenteil-Liegeposition verschwenkt werden kann, wird bei der Aufrichtebewegung des Oberkörpers zusammen mit dem Lehnenteil selbstverständlich gelöst, so dass die Aufrichtebewegung nur unter Wirkung der Energieabsorptionseinrichtung und damit unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt erfolgt. Eine Lösung der Verstell-Nerschwenkmechanik kann beispielsweise durch einen Löse-Schaltvorgang bewirkt werden, der z. B. bei Erfassung einer bevorstehenden Kollision mittels einer Sensoreinrichtung aktiviert wird. Grundsätzlich könnte die Verstell-/Verschwenkmechanik auch eine Sollbruchstelle aufweisen, die bei Vorliegen eines vorgebbaren und durch die Aufrichtekraft bewirkten Kraftniveaus zerstört wird.
- In einer bevorzugten Ausführungsform kann das wenigstens eine Energieabsorptionselement in und/oder an der Lehnenteil-Schwenkachse angeordnet sein. Um einen bevorzugt kompakten Aufbau erhalten zu können, kann das Energieabsorptionselement in der Lehnenteil-Schwenkachse integriert angeordnet sein. Beispielsweise kann das Energieabsorptionselement als Drehstabfeder ausgebildet sein, so dass bei der durch die Aufrichtekraft bewirkte Aufrichtebewegung durch Torsion der Drehstabfeder eine Energieabsorption bzw. eine Kraftbegrenzung stattfindet.
- In einer weiteren Ausgestaltung kann das wenigstens eine Energieabsorptionselement einerseits fahrzeugseitig unmittelbar oder mittelbar an der Fahrzeugkarosserie und andererseits lehnenteilseitig am Lehnenteil angeordnet sein. Konkret kann ein derartiges Energieabsorptionselement durch eine Zylinder-Kolben-Einheit gebildet sein, wobei beispielsweise ein Zylinder der Zylinder-Kolben-Einheit fahrzeugfest und die aus dem Zylinder herausgeführte Kolbenstange lehnenteilseitig befestigt ist. Grundsätzlich könnte auch ein Federelement als Energieabsorptionselement zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Lehnenteil angeordnet sein. Auch eine Anordnung einer Mehrzahl von Energieabsorptionselementen am Fahrzeugsitz ist denkbar, so z. B. eine Kombination eines in der Lehnenteil-Schwenkachse integrierten Energieabsorptionselementes mit einem zwischen dem Lehnenteil und der Fahrzeugkarosserie angeordneten Energieabsorptionselements.
- In einer weiteren konkreten Ausführung kann dem Fahrzeugsitz eine Sicherheitsgurteinrichtung zugeordnet sein, die wenigstens einen Schultergurt aufweist, der mit einem Retraktor gekoppelt ist. Das wenigstens eine Energieabsorptionselement kann durch den Retraktor gebildet sein, so dass bei der Aufrichtebewegung des Oberkörpers des Sitzbenutzers der Schultergurt unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt vom Retraktor abwickelbar ist. Durch dieses kraftbegrenzte Abwickeln des Schultergurtes vom Retraktor wird die Aufrichtebewegung zeitlich gesehen verlängert, so dass dadurch die Reduzierung der Belastung des Sitzbenutzers erfolgt. Der Retraktor kann dabei in der Art eines Gurtkraftbegrenzers ausgebildet sein, d. h. der Retraktor lässt eine geregelte Ausrollbewegung des Schultergurtes zu, so dass im Verlauf der Aufrichtebewegung des Oberkörpers die Energieabsorption im Retraktor stattfindet.
- In einer Weiterbildung kann der Retraktor am Lehnenteil angeordnet sein. Damit ist ein insgesamt kompakter Aufbau des Fahrzeugsitzes mit der Sicherheitsgurteinrichtung einfach möglich, wobei dann alle zur Sicherheitsgurteinrichtung gehörigen Bauteile vorteilhaft am Fahrzeugsitz angeordnet werden können. Grundsätzlich könnte der Retraktor auch fahrzeugfest an der Fahrzeugkarosserie angeordnet werden.
- In einer weiteren konkreten Ausgestaltung des Fahrzeugsitzes, bei dem das Lehnenteil zwischen einer vorgebbaren Lehnenteil-Sollposition, der eine Sollsitzposition eines Sitzbenutzers zugeordnet ist, und wenigstens einer Lehnenteil-Liegeposition verschwenkbar ist, ist dem Fahrzeugsitz eine Sicherheitsgurteinrichtung zugeordnet, die wenigstens einen Beckengurt aufweist, der mit einem Gurtstraffer gekoppelt ist. Zudem kann im Sitzteil des Fahrzeugsitzes ein Rückhaltemittel, vorzugsweise eine Rückhaltebarriere, vorgesehen sein. Ist das Lehnenteil aus der Lehnenteil-Sollposition heraus verschwenkt erfolgt bei einer auf den auf den Fahrzeugsitz liegenden Sitzbenutzer einwirkenden, insbesondere kollisionsbedingten Verlagerungskraft in Fahrtrichtung nach vorne eine Straffung des Beckengurtes, so dass ein Beckenbereich des Sitzbenutzers am Rückhaltemittel rückhaltbar ist. Durch diese Straffung des Beckengurtes wird der Sitzbenutzer im Beckenbereich tief in das Sitzteil vor das Rückhaltemittel gezogen, so dass dadurch ein Durchrutschen in Fahrtrichtung unter dem Beckengurt hindurch funktionssicher verhindert ist. Das Rückhaltemittel im Sitzteil kann beispielsweise durch einen im Sitzteil integrierten Einleger gebildet sein, der eine derartige Mulde aufweist, in die bei der Straffung des Beckengurtes der rückseitige Beckenbereich des Sitzbenutzers zur Rückhaltung desselben hineingezogen wird. Der Gurtstraffer kann bevorzugt in einem Retraktor integriert sein, so dass damit in einem einzigen Bauteil einerseits das Auf- bzw. Abrollen des Gurtbandes des Beckengurtes und andererseits die Gurtstraffung stattfinden kann.
- Gemäß einer Weiterbildung kann bei einer Straffung des Beckengurtes zudem das Sitzteil an einem in Fahrtrichtung vorne liegenden Sitzteil-Randbereich anhebbar sein. Durch diese Neigungsveränderung des Sitzteiles wird ebenfalls ein Durchrutschen unter dem Beckengurt hindurch verhindert.
- In einer weiteren Ausgestaltung kann die Sicherheitsgurteinrichtung zusätzlich wenigstens einen Schultergurt aufweisen. Der Schultergurt ist bevorzugt einem separaten Retraktor zugeordnet, so dass je ein Retraktor für den Beckengurt und den Schultergurt vorgesehen sind. Auch im Retraktor des Schultergurtes kann eine Gurtstrafffunktion integriert sein, so dass der Oberkörper des Sitzbenutzers funktionssicher rückgehalten werden kann.
- Grundsätzlich kann die dem Fahrzeugsitz zugeordnete Sicherheitsgurteinrichtung, unabhängig von der Ausführungsart des Fahrzeugsitzes ob einerseits mit Energieabsorptionseinrichtung oder andererseits mit einem im Sitzteil angeordneten Rückhaltemittel, in der Art eines regelmäßig verwendeten Dreipunkt-Sicherheitsgurtes ausgebildet sein, der sowohl einen Schultergurt als auch einen Beckengurt aufweist. Durch die erfindungsgemäßen Ausführungen des Fahrzeugsitzes ist ein optimaler Schutz für den Sitzbenutzer auch in der Liegeposition möglich.
- In einer konkreten Ausführung kann der Fahrzeugsitz ein Beifahrersitz sein. Bevorzugt wird ein erfindungsgemäßer Fahrzeugsitz beifahrerseitig im Fahrzeug eingebaut, so dass auf diesem Beifahrersitz ein Sitzbenutzer während des Fahrbetriebes bei in der Lehnenteil-Liegeposition befindlichen Lehnenteil eine Liegeposition einnehmen kann. Durch die Energieabsorptionseinrichtung und/oder das Rückhaltemittel ist auch bei einer kollisionsbedingt einwirkenden Aufrichtekraft auf den Sitzbenutzer, insbesondere auf den Oberkörper des Sitzbenutzers eine optimale Schutzfunktion für den Sitzbenutzer gegeben.
- Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einer Energieabsorptionseinrichtung in einer ersten Ausführung, wobei ein Lehnenteil in der Lehnenteil-Liegeposition befindlich ist, -
2 eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugsitzes von1 , wobei das Lehnenteil in die Lehnenteil-Sollposition aufgerichtet ist, -
3 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einer Energieabsorptionseinrichtung in einer zweiten Ausführung, wobei ein Lehnenteil in der Lehnenteil-Liegeposition befindlich ist, -
4 eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugsitzes von3 , wobei das Lehnenteil in die Lehnenteil-Sollposition aufgerichtet ist, -
5 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einer Energieabsorptionseinrichtung in einer dritten Ausführung, wobei ein Lehnenteil in der Lehnenteil-Liegeposition befindlich ist, -
6 eine schematische Seitenansicht des Fahrzeugsitzes von5 , wobei das Lehnenteil in die Lehnenteil-Sollposition aufgerichtet ist, -
7 eine schematische Detailvergrößerung der Einzelheit A von1 , wobei im Sitzteil ein Rückhaltemittel angeordnet ist, und -
8 eine schematische Detailvergrößerung der Einzelheit A von1 , wobei das Sitzteil neigbar ist. - In den
1 bis6 ist jeweils in einer schematischen Seitenansicht ein Fahrzeugsitz1 dargestellt, der ein Sitzteil2 und ein relativ zum Sitzteil2 um eine Lehnenteil-Schwenkachse3 verschwenkbares Lehnenteil4 aufweist. Das Lehnenteil4 kann zwischen einer vorgegebenen Lehnenteil-Sollposition, der eine Sollsitzposition eines Sitzbenutzers5 zugeordnet ist, und einer Lehnenteil-Liegeposition, die in den1 ,3 und5 gezeigt ist, verschwenkt werden. Dem Fahrzeugsitz1 ist eine Energieabsorptionseinrichtung6 mit einem Energieabsorptionselement zugeordnet. - Befindet sich das Lehnenteil in der Lehnenteil-Liegeposition und liegt der Sitzbenutzer
5 auf dem Fahrzeugsitz1 (1 ,3 und5 ), so kann bei einer etwaigen Kollision des Fahrzeuges, in dem der Fahrzeugsitz1 eingebaut ist, eine Aufrichtekraft in Richtung Sollsitzposition insbesondere auf den Oberkörper des Sitzbenutzers5 einwirken. Die Aufrichtebewegung des Oberkörpers erfolgt aufgrund der Energieabsorptionseinrichtung6 unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt, wobei der jeweilige aufgerichtete Zustand des Sitzbenutzers5 in den2 ,4 und6 dargestellt ist. - Bei der Ausführung des Fahrzeugsitzes
1 in den1 und2 ist das Energieabsorptionselement7 der Energieabsorptionseinrichtung6 in der Lehnenteil-Schwenkachse3 integriert. Das Energieabsorptionselement7 kann beispielsweise durch eine Drehstabfeder gebildet sein. Zudem ist am Fahrzeugsitz1 eine Sicherheitsgurteinrichtung8 mit einem Schultergurt9 und einem Beckengurt10 angeordnet. Durch den Schultergurt9 kann eine Kopplung zwischen dem Oberkörper des Sitzbenutzers5 und dem Lehnenteil4 hergestellt werden, so dass bei der Aufrichtebewegung des Oberkörpers das Lehnenteil4 mit in die Lehnenteil-Sollposition verschwenkt wird. Wirkt beispielsweise eine kollisionsbedingte Aufrichtekraft auf den Oberkörper des Sitzbenutzers5 in Richtung Sollsitzposition, so erfolgt die Aufrichtebewegung des Oberkörpers zusammen mit dem Lehnenteil4 unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt (Pfeil11 ). Die geregelte Aufstell- bzw. Aufschwenkbewegung des Lehnenteils4 und damit des Oberkörpers wird unter Energieabsorption des Energieabsorptionselements7 durchgeführt. - In den
3 und4 ist eine zweite Ausführungsvariante des Fahrzeugsitzes1 gezeigt, wobei das funktionelle Grundprinzip dem im Zusammenhang mit den1 und2 beschriebenen entspricht. Im Unterschied zu der Ausführung des Fahrzeugsitzes1 von1 und2 ist hier ein Energieabsorptionselement12 als Zylinder-Kolben-Einheit ausgebildet, die einerseits fahrzeugfest an einer Fahrzeugkarosserie13 und andererseits lehnenteilfest am Lehnenteil4 befestigt ist. Auch hier wird die Aufrichtebewegung des Oberkörpers zusammen mit dem Lehnenteil4 unter Energieabsorption durch das Energieabsorptionselement12 durchgeführt. Anstelle der Zylinder-Kolben-Einheit kann das Energieabsorptionselement12 auch beispielsweise durch ein Federelement, das einerseits an der Fahrzeugkarosserie13 und andererseits am Lehnenteil4 befestigt ist, ausgebildet sein. - Bei beiden oben beschriebenen Ausführungsvarianten des Energieabsorptionselementes
7 bzw.12 wird ein Verschwenk-/Verstellmechanismus, mittels dem das Lehnenteil4 gegenüber dem Sitzteil2 um die Lehnenteil-Schwenkachse3 , im Fall der kollisionsbedingt bewirkten Aufrichtebewegung des Oberkörpers des Sitzbenutzers5 gelöst, so dass der Oberkörper zusammen mit dem Lehnenteil4 unter Energieabsorption bzw. durch Kraftbegrenzung des Energieabsorptionselementes7 bzw.12 erfolgen kann. - In den
5 und6 ist eine weitere Ausführung des Fahrzeugsitzes1 gezeigt, wobei hier ein Energieabsorptionselement14 der Energieabsorptionseinrichtung6 als Retraktor des Schultergurtes9 ausgebildet ist. Wirkt hier auf den in der Lehnenteil-Liegeposition befindlichen Lehnenteil4 aufliegenden Sitzbenutzer5 eine Aufrichtekraft, so erfolgt die Aufrichtebewegung ebenfalls unter Energieabsorption durch das Energieabsorptionselement14 . Hierbei findet die Energieabsorption durch ein kraftbegrenztes Abwickeln des Schultergurtes9 vom Retraktor14 statt. Das Lehnenteil4 verbleibt hier in der Lehnenteil-Liegeposition, so dass sich nur der Oberkörper des Sitzbenutzers in die Sollsitzposition verlagert. - In den
7 und8 sind jeweils Detailvergrößerungen der Einzelheit A von1 dargestellt. Zusätzlich oder alternativ zu den in den1 bis6 beschriebenen Möglichkeiten, die Aufrichtebewegung des Oberkörpers des Sitzbenutzers mittels der Energieabsorptionseinrichtung6 unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt stattfinden zu lassen, ist in7 ein in das Sitzteil2 integriertes Rückhaltemittel15 gezeigt. Der Beckengurt10 ist mit einer hier nicht näher dargestellten Gurtstraffereinrichtung gekoppelt, so dass bei Straffung des Beckengurtes der Beckenbereich des Sitzbenutzers5 in Richtung Rückhaltemittel15 verlagert wird (Pfeil16 ). Damit erfolgt mittels dem im Sitzteil2 integrierten Rückhaltemittel15 eine Rückhaltung des Sitzbenutzers5 , so dass ein ungewolltes Durchrutschen des Sitzbenutzers5 unter dem Beckengurt der Sicherheitsgurteinrichtung8 funktionssicher verhindert ist. - In
8 ist schematisch die Möglichkeit einer Neigungsverstellung des Sitzteiles2 an einem in Fahrtrichtung gesehene vorderen Sitzteil-Randbereich17 gezeigt. Neben der oben beschriebenen Möglichkeit der Gurtstraffung des Beckengurtes10 kann zusätzlich oder alternativ das Sitzteil 2 am in Fahrtrichtung vorne liegenden Sitzteil-Randbereich17 angehoben werden, so dass auch hier ein Durchrutschen des Sitzbenutzers5 unter dem Beckengurt10 hindurch verhindert ist. Mit einem Pfeil18 ist die Anhebung des Sitzteil-Randbereiches17 schematisch in8 eingezeichnet. Zur Anhebung des Sitzteil-Randbereiches17 sind hier nicht näher dargestellte Anhebemittel beispielsweise in der Lehnenteil-Schwenkachse3 vorgesehen. - Unabhängig von der Ausführung des Fahrzeugsitzes
1 entweder mit Energieabsorptionseinrichtung6 oder mit Rückhaltemittel15 bzw. der Neigungsmöglichkeit des Sitzteil-Randbereiches17 ist eine optimale Rückhaltung für einen in einer Liegeposition befindlichen Sitzbenutzer5 gegeben. Insbesondere bei den Ausführungen der1 bis6 kann durch den zeitlich verlängerten Verzögerungsweg eine Reduzierung der Belastung des Sitzbenutzers5 bei der durch eine kollisionsbedingt einwirkende Aufrichtekraft bewirkte Aufrichtebewegung erfolgen. -
- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 3
- Lehnenteil-Schwenkachse
- 4
- Lehnenteil
- 5
- Sitzbenutzer
- 6
- Energieabsorptionseinrichtung
- 7
- Energieabsorptionselement
- 8
- Sicherheitsgurteinrichtung
- 9
- Schultergurt
- 10
- Beckengurt
- 11
- Pfeil
- 12
- Energieabsorptionselement
- 13
- Fahrzeugkarosserie
- 14
- Energieabsorptionselement
- 15
- Rückhaltemittel
- 16
- Pfeil
- 17
- Sitzteil-Randbereich
- 18
- Pfeil
Claims (11)
- Fahrzeugsitz für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einem Sitzteil und einem relativ zum Sitzteil um eine Lehnenteil-Schwenkachse verschwenkbaren Lehnenteil, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fahrzeugsitz (
1 ) eine Energieabsorptionseinrichtung (6 ) mit wenigstens einem Energieabsorptionselement (7 ;12 ;14 ) so zugeordnet ist, dass bei einem in eine Liegeposition verschwenkten Lehnenteil (4 ) und einer auf das Lehnenteil (4 ) und/oder auf einen Oberkörper eines Sitzbenutzers (5 ) einwirkenden, insbesondere kollisionsbedingten Aufrichtekraft die Aufrichtebewegung des Lehnenteils (4 ) und/oder des Oberkörpers unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt erfolgt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Fahrzeugsitz (
1 ) eine Sicherheitsgurteinrichtung (8 ) angeordnet ist, die wenigstens einen den Oberkörper eines Sitzbenutzers (5 ), insbesondere in einer Kollisionssituation, am Lehnenteil (4 ) haltenden Gurtabschnitt, insbesondere einen Schultergurt (9 ), aufweist, so dass bei der Aufrichtebewegung des Oberkörpers das Lehnenteil (4 ) mittelbar über den Gurtabschnitt unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt mitverschwenkt wird. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Energieabsorptionselement (
7 ) in und/oder an der Lehnenteil-Schwenkachse (3 ) angeordnet ist, vorzugsweise integriert angeordnet ist. - Fahrzeugsitz, nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Energieabsorptionselement (
12 ) einerseits fahrzeugseitig unmittelbar oder mittelbar an der Fahrzeugkarosserie (13 ) und andererseits lehnenteilseitig am Lehnenteil (4 ) angeordnet ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Energieabsorptionselement (
12 ) durch eine Zylinder-Kolben-Einheit gebildet ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fahrzeugsitz (
1 ) eine Sicherheitseinrichtung (8 ) zugeordnet ist, die wenigstens einen Schultergurt (9 ) aufweist, der mit einem Retraktor (14 ) gekoppelt ist, und dass das wenigstens eine Energieabsorptionselement (14 ) durch den Retraktor gebildet ist, so dass bei der Aufrichtebewegung des Oberkörpers des Sitzbenutzers (5 ) der Schultergurt (9 ) unter Energieabsorption und/oder kraftbegrenzt vom Retraktor (14 ) abwickelbar ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Retraktor (
14 ) am Lehnenteil (4 ) angeordnet ist. - Fahrzeugsitz, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fahrzeugsitz (
1 ) eine Sicherheitsgurteinrichtung (8 ) zugeordnet ist, die wenigstens einen Beckengurt (10 ) aufweist, der mit einem Gurtstraffer gekoppelt ist, dass im Sitzteil ein Rückhaltemittel (15 ), vorzugsweise eine Rückhaltebarriere, vorgesehen ist, und dass bei einem in eine Liegeposition verschwenkten Lehnenteil (4 ) und einer auf den Sitzbenutzer (5 ) einwirkenden, insbesondere kollisionsbedingten Verlagerungskraft in Fahrtrichtung nach vorne eine Straffung des Beckengurtes (10 ) erfolgt, so dass ein Beckenbereich des Sitzbenutzers (5 ) am Rückhaltemittel (15 ) rückhaltbar ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Straffung des Beckengurtes (
10 ) zudem das Sitzteil (2 ) an einem in Fahrtrichtung vorne liegenden Sitzteil-Randbereich (17 ) anhebbar ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsgurteinrichtung (
8 ) zusätzlich wenigstens einen Schultergurt (9 ) aufweist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugsitz (
1 ) ein Beifahrersitz ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200510007428 DE102005007428A1 (de) | 2005-02-18 | 2005-02-18 | Fahrzeugsitz für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug |
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