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Die
Erfindung betrifft eine Leitplankenanordnung gemäß den Merkmalen im Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Durch
die
EP 1 184 515 A1 ,
8, zählt
eine Leitplankenanordnung zum Stand der Technik, die sowohl aufprallenden
Kraftfahrzeugen als auch zu Fall gekommenen Zweiradfahrern den jeweils
gewünschten
Schutz bieten soll. Sie weist am Boden festgelegte Pfosten, von
den oberen Enden der Pfosten zu einer Fahrbahn vorkragende Abstandshalter, einen
an den Abstandshaltern lösbar
befestigten Leitplankenstrang aus schussweise aneinander gesetzten
Leitplanken und einen unterhalb des Leitplankenstrangs vorgesehenen
Gleitwandstrang aus schussweise aneinander gesetzten Gleitwänden auf, die über trapezförmige Bügel mit
nach oben und unten weisenden Schenkeln an den Abstandshaltern aufgehängt sind.
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Prallt
bei der bekannten Leitplankenanordnung ein zu Fall gekommener Zweiradfahrer
gegen den Gleidwandstrang, so kann dieser in Richtung auf die Pfosten
begrenzt nachgeben. Der Zweiradfahrer wird aufgefangen und entlang
des Gleitwand strangs geführt.
Er kann nicht gegen einen Pfosten prallen und sich hier gegebenenfalls
Gliedmaßen
abreißen.
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Prallt
hingegen ein Kraftfahrzeug gegen die Leitplankenanordnung, so besteht
aufgrund der von der Fahrbahn weg knickenden Pfosten die Gefahr, dass
durch den Gleitwandstrang eine Rampe gebildet wird, über die
das Kraftfahrzeug die Leitplankenanordnung passieren kann.
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Der
Erfindung liegt – ausgehend
vom Stand der Technik – die
Aufgabe zugrunde, eine Leitplankenanordnung mit einem Leitplankenstrang
und einem Gleitwandstrang zu schaffen, bei welcher unter Sicherstellung
der Belange eines zu Fall gekommenen Zweiradfahrers eine Rampenbildung
bei einem Aufprall eines Kraftfahrzeugs vermieden wird.
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Diese
Aufgabe wird mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Die
Verschiebbarkeit der Bügel
in Längsrichtung
der Abstandshalter ist mit dem Vorteil verbunden, dass in Abhängigkeit
von den jeweiligen örtlichen
Verhältnissen
der Gleitwandstrang sowohl dem Leitplankenstrang als auch den Pfosten
gezielt zugeordnet werden kann. Hiermit wird in erster Linie den Belangen
von zu Fall gekommenen Zweiradfahrern Rechnung getragen. Prallen
diese gegen den Gleitwandstrang, so bilden die Kopplungsstellen
der Bügel
mit den Abstandshaltern eine Art Gelenke, wodurch die Gleitwände des
Gleitwandstrangs in Richtung zu den Pfosten ausweichen können und
die Aufprallwucht der Zweiradfahrer abbauen. Außerdem ist gewährleistet,
dass die Zweiradfahrer sicher in Längsrichtung des Gleitwandstrangs
entlang geführt werden.
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Prallt
hingegen ein Kraftfahrzeug auf die Leitplankenanordnung, so wird
durch die Reibkraft zwischen insbesondere einem Rad des Kraftfahrzeugs und
dem Gleitwandstrang der Bruchwiderstand der Sollbruchstellen zwischen
den Bügeln
und den Gleitwänden überwunden,
weil der Gleitwandstrang als Zugband erhalten bleibt, die Bügel jedoch
in Längsrichtung
der Abstandshalter verschoben werden. Hiermit wird jegliche Rampenbildung
mit der Gefahr unterbunden, dass ein Kraftfahrzeug die Leitplankenanordnung überfahren
kann.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Grundgedankens sind nach
Anspruch 2 die Sollbruchstellen zwischen den Bügeln und den Gleitwänden durch
Schraubbolzen und Muttern gebildet. Hierbei kann über die
Größe der Schraubbolzen
den jeweiligen örtlichen
Bedürfnissen gezielt
Rechnung getragen werden.
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Vorteilhaft
sind gemäß Anspruch
3 die Abstandshalter über
Sollbruchstellen mit dem Pfosten verbunden, indessen ist der Bruchwiderstand
der Sollbruchstellen zwischen den Bügeln und den Gleitwänden kleiner
als der zwischen den Abstandshaltern und den Pfosten bemessen. Folglich
löst sich
zunächst
die Verbindung zwischen den Bügeln
und den Gleitwänden,
ehe dann die Abstandshalter beim Umknicken der Pfosten sich nach
oben von den Pfosten lösen.
Die Führung
für ein
Kraftfahrzeug, gebildet durch den Leitplankenstrang und den Gleitwandstrang,
bleibt ohne Rampenbildung sicher erhalten.
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Entsprechend
den Merkmalen des Anspruchs 4 ist es von besonderem Vorteil, wenn
die Abstandshalter jeweils einen im wesentlichen vertikalen Steg
und zwei im wesentlichen horizontal verlaufende muldenartige Schenkel
aufweisen, die an einem freien Längsrand
einander zugewandte Flansche besitzen und über ihre anderen Längsränder mit den
oberen und unteren Längsrändern des
Stegs über
je einen S-förmig gekrümmten Übergangsabschnitt
einstückig
verbunden sind. Hierbei sind die den Abstandshaltern benachbarten
oberen Schenkel der Bügel
mit an den Querschnitt der unteren Schenkel der Abstandshalter und
der dortigen Übergangsabschnitte
angepassten Aussparungen versehen.
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Derartige
Abstandshalter werden je nach Zuordnung zu einer Fahrbahn oder zu
zwei Fahrbahnen mit einem Ende oder mit ihrem mittleren Längenabschnitt über Sollbruchstellen
an den Pfosten festgelegt. Vor dem Anschrauben der Leitplanken an
die Abstandshalter werden die Bügel
mit ihren oberen Schenkeln von den freien Stirnseiten her auf die
unteren Schenkel der Abstandshalter geschoben. Sie hängen dann
frei nach unten. Anschließend
kann der Gleitwandstrang an den Bügeln befestigt werden, wobei
die Bügel
in dem gewünschten
Abstand zum Gleitwandstrang und/oder zu den Pfosten entlang der
Abstandshalter verschoben werden können.
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Diese
Bauart von Abstandshaltern ermöglicht
auch eine problemlose Nachrüstung
von bereits im Einsatz befindlichen Leitplankenanordnungen ohne
Gleitwandstrang.
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Damit
die Leitplanken des Leitplankenstrangs einwandfrei an den Abstandshaltern
befestigt werden können,
weisen nach Anspruch 5 die Stege der Abstandshalter fahrbahnseitig
zum Leitplankenstrang parallel abgekantete Plankenlaschen auf. Diese
Plankenlaschen erstrecken sich zwischen den oberen und unteren Schenkeln
der Abstandshalter. Weisen die Leitplanken einen W-förmigen Querschnitt
mit zu den Pfosten hin offenen Mulden auf, so fassen die Schenkel
der Abstandshalter in diese Mulden und bewirken eine zusätzliche
Abstützung
der Leitplanken an den Abstandshaltern.
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Sind
die Abstandshalter einseitig an den Pfosten befestigt, so ist es
gemäß den Merkmalen des
Anspruchs 6 von Vorteil, dass die Stege der Abstandshalter an den
der Fahrbahn abgewandten Enden parallel zum Leitplankenstrang abgekantete Gurtlaschen
für einen
Abspanngurt aufweisen. Dieser Abspanngurt verspannt die Leitplankenanordnung
zusätzlich
auf der der Fahrbahn abgewandten Seite der Pfosten.
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Es
ist entsprechend Anspruch 7 von Vorteil, dass die Gleitwände des
Gleitwandstrangs wannenförmige
Querschnitte aufweisen. Diese setzen sich aus sich parallel zu den
Pfosten erstreckenden Prallstegen sowie aus an die oberen und unteren
Längsränder der
Prallstege in Richtung auf die Pfosten schräg angesetzten Schenkeln zusammen.
Die nach unten gerichteten Schenkel der Bügel werden in den etwa mittleren
Höhenbereichen
der Gleitwände über die
Sollbruchstellen mit den Prallstegen verbunden. Dazu sind zweckmäßig in den
nach unten gerichteten Schenkeln der Bügel vertikale Langlöcher vorgesehen,
um die Höhe
des Gleitwandstrangs relativ zum Boden bzw. zum Leitplankenstrang
exakt einstellen zu können.
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Nach
Anspruch 8 ist es denkbar, dass die Gleitwände aus Stahlblech oder Kunststoff
bestehen.
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Auch
die Bügel
können
entsprechend Anspruch 9 aus Stahlblech oder Kunststoff bestehen.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen veranschaulichten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 in
der Frontalansicht eine Leitplankenanordnung von einer Fahrbahn
her gesehen;
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2 die
Leitplankenanordnung der 1 in der Draufsicht, in Richtung
des Pfeils II gesehen;
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3 in
vergrößertem Maßstab eine
Ansicht auf die Darstellung der 1, in Richtung
des Pfeils III gesehen;
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4 eine
Ansicht auf die Darstellung der 3, in Richtung
des Pfeils IV gesehen, ohne Leitplanken- und Gleitwandstrang;
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5 eine
perspektivische Ansicht auf einen Pfosten und einen Abstandshalter
und
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6 eine
perspektivische Darstellung eines Bügels.
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In
den 1 bis 3 ist mit 1 eine Leitplankenanordnung
bezeichnet, die aus in den Boden 2 gerammten Pfosten 3 sigmaförmigen Querschnitts, aus
von den oberen Enden 4 der Pfosten 3 zu einer Fahrbahn 5 vorkragenden
Abstandshaltern 6, aus einem an den Abstandshaltern 6 lösbar befestigten, aus
schussweise zusammengesetzten Leitplanken 7 gebildeten
Leitplankenstrang 8 und aus einem unterhalb des Leitplankenstrangs 8 vorgesehenen
Gleitwandstrang 9 aus ebenfalls schussweise aneinander gefügten Gleitwänden 10 besteht.
Aufeinander folgende Leitplanken 7 sind in Überlappungsbereichen 11 und
aufeinander folgende Gleitwände 10 in Überlappungsbereichen 12 lösbar miteinander
verbunden. Hierbei ist in den 1 und 2 die
Fahrtrichtung auf der Fahrbahn 5 mit FR bezeichnet.
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Wie
bei gemeinsamer Betrachtung der 3 bis 5 zu
sehen ist, weist jeder Abstandshalter 6 einen im wesentlichen
vertikalen Steg 13 und zwei im wesentlichen horizontal
verlaufende muldenartige Schenkel 14, 15 auf.
Diese besitzen an ihren freien Längsrändern 16 einander
zugewandte Flansche 17. Über ihre anderen Längsränder 18 sind
die Schenkel 14, 15 mit den oberen und unteren
Längsrändern 19, 20 des
Stegs 13 über
je einen S-förmig
gekrümmten Übergangsabschnitt 21 einstückig verbunden.
Somit besitzen die Abstandshalter 6 einen im Großen und Ganzen
Doppel-T-förmigen
Querschnitt.
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Die
Abstandshalter 6 kragen von den Pfosten 3 einseitig
vor. Mit den oberen Enden 4 der Pfosten 3 sind
sie mittelbar über
Schraubverbindungen 22 gekuppelt. Mittelbar heißt, dass
zwischen den Pfosten 3 und den Abstandshaltern 6 Klauen 46 vorgesehen
sind (3), die über
Sollbruchstellen 44 (s. auch 1 und 2)
mit den Pfosten 3 verbunden sind.
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Den 3 bis 5 ist
ferner zu entnehmen, dass die Stege 13 der Abstandshalter 6 fahrbahnseitig
zum Leitplankenstrang 8 parallel abgekantete Plankenlaschen 23 aufweisen.
Diese sind mit einer Bohrung 24 versehen. Die Plankenlaschen 23 dienen
der Schraubbefestigung des im Querschnitt W-förmige Leitplanken 7 aufweisenden
Leitplankenstrangs 8. Die Schraubverbindungen 25 bestehen
jeweils aus einem Schraubbolzen 26 und einer Mutter 27.
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Aufgrund
des W-förmigen
Querschnitts besitzen die Leitplanken 7 zu den Pfosten 3 hin
gerichtete Mulden 28, in welche die freien Enden 29 der Schenkel 14, 15 der
Abstandshalter 6 abstützend eingreifen.
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An
den der Fahrbahn 5 abgewandten Enden weisen die Stege 13 der
Abstandshalter 6 parallel zum Leitplankenstrang 8 abgekantete
Gurtlaschen 30 auf. Diese erstrecken sich entgegengesetzt
zu den Plankenlaschen 23. Sie dienen der Schraubbefestigung
eines Abspanngurts 31 (siehe auch 2).
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Der
untere Schenkel 15 jedes Abstandshalters 6 dient
der hängenden
Aufnahme eines trapezförmigen
Bügels 32 (3 bis 6).
Der nach oben weisende Schenkel 33 des Bügels 32 besitzt
eine Aussparung 34, die an den Querschnitt des unteren Schenkels 15 des
Abstandshalters 6 und des entsprechenden Übergangsabschnitts 21 angepasst
ist. Der Bügel 32 kann
somit von der Fahrbahnseite her auf den unteren Schenkel 15 des
Abstandshalters 6 geschoben werden und hängt frei
an dem unteren Schenkel 15.
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An
den oberen Schenkel 33 des Bügels 32 schließt sich
ein zum Pfosten 3 gerichteter Schrägschenkel 35 an. Diesem
folgt ein Steg 36, ein weiterer Schrägschenkel 37 sowie
ein nach unten gerichteter Schenkel 38. Der untere Schenkel 38 dient
der Schraubbefestigung mit einer einen wannenartigen Querschnitt
aufweisenden Gleitwand 10 des Gleitwandstrangs 9.
Die Schraubbefestigung ist als Sollbruchstelle 39 in Form
eines Schraubbolzens und einer Mutter gestaltet. Die Sollbruchstelle 39 weist
einen geringeren Bruchwiderstand auf als die Sollbruchstelle 44 zwischen
einem Abstandshalter 6 und einem Pfosten 3.
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Jede
Gleitwand 10 setzt sich aus einem vertikalen, sich im wesentlichen
parallel zu den Pfosten 3 erstreckenden Prallsteg 40 sowie
an die oberen und unteren Längsränder 41 des
Prallstegs 40 angesetzten, in Richtung auf die Pfosten 3 schräg verlaufenden
Schenkeln 42 zusammen.
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Um
den Gleitwandstrang 9 sowohl zum Leitplankenstrang 8 als
auch zum Boden 5 ausrichten zu können, sind in die nach unten
gerichteten Schenkeln 38 der Bügel 32 vertikale Langlöcher 43 eingearbeitet (4 und 6).
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Prallt
ein zu Fall gekommener Zweiradfahrer gegen den Gleitwandstrang 9,
so kann dieser um die Gelenkstellen 45 zwischen den Bügeln 32 und
den unteren Schenkeln 15 der Abstandshalter 6 in
Richtung des Pfeils PF ausweichen (3). Der
Zweiradfahrer wird sanft entlang des Gleitwandstrangs 9 geführt und
kommt nicht mit den Pfosten 3 in Kontakt.
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Gelangt
hingegen ein Kraftfahrzeug (PKW oder LKW) in einen Kontakt mit der
Leitplankenanordnung 1, so wird zunächst der Leitplankenstrang 8 in
Richtung des Pfeils PF1 der 3 ausweichen, wobei
die Pfosten 3 von der Fahrbahn 5 wegknicken. Kommt
anschließend
ein Rad des Kraftfahrzeugs mit dem Gleitwandstrang 9 in
Berührung,
so werden durch den Reibungskontakt die Sollbruchstellen 39 reißen und
der Gleitwandstrang 9 bleibt als Zugverband unterhalb des
Leitplankenstrangs 8 erhalten. Diese Situation verbleibt
auch dann, wenn die Sollbruchstellen 44 zwischen den Pfosten 3 und
den Klauen 46 reißen,
sich dadurch die Abstandshalter 6 von den weiter abknickenden
Pfosten 3 nach oben lösen
und hierbei die Bügel 32 mitnehmen.
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- 1
- Leitplankenanordnung
- 2
- Boden
- 3
- Pfosten
v. 1
- 4
- obere
Enden v. 3
- 5
- Fahrbahn
- 6
- Abstandshalter
- 7
- Leitplanken
- 8
- Leitplankenstrang
- 9
- Gleitwandstrang
- 10
- Gleitwände
- 11
- Überlappungsbereiche
v. 7
- 12
- Überlappungsbereiche
v. 10
- 13
- Steg
v. 6
- 14
- oberer
Schenkel v. 6
- 15
- unterer
Schenkel v. 6
- 16
- Längsränder v. 14, 15
- 17
- Flansche
v. 14, 15
- 18
- Längsränder v. 14, 15
- 19
- oberer
Längsrand
v. 13
- 20
- unterer
Längsrand
v. 13
- 21
- S-förmiger Übergangsabschnitt
- 22
- Schraubverbindung
zw. 3 u. 6
- 23
- Plankenlaschen
v. 6
- 24
- Bohrung
in 23
- 25
- Schraubverbindung
zw. 23 u. 8
- 26
- Schraubbolzen
v. 25
- 27
- Mutter
v. 25
- 28
- Mulden
v. 8
- 29
- freie
Enden v. 14, 15
- 30
- Gurtlaschen
an 6
- 31
- Abspanngurt
- 32
- Bügel
- 33
- obere
Schenkel v. 32
- 34
- Aussparung
in 33
- 35
- Schrägschenkel
v. 32
- 36
- Steg
v. 32
- 37
- Schrägschenkel
v. 32
- 38
- untere
Schenkel v. 32
- 39
- Sollbruchstelle
zw. 38 u. 10
- 40
- Prallsteg
v. 10
- 41
- Längsränder v. 40
- 42
- Schenkel
v. 40
- 43
- Langlöcher in 38
- 44
- Sollbruchstellen
- 45
- Gelenkstellen
zw. 32 u. 15
- 46
- Klauen
zw. 3 u. 6
- FR
- Fahrtrichtung
- PF
- Pfeil
- PF1
- Pfeil