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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmepumpenkreis einer Lüftungsanlage
mit einem im Hochdruckbereich überkritischen
Kältemittel,
der einen Wärmeübertrager
aufweist, der von einem Außenluftstrom
oder von einer Fortluft Wärme
aufnimmt und auf das Kältemittel überträgt.
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Derartige
Lüftungsanlagen
sind beispielsweise aus der
DE 197 02 903 A1 ,
DE 199 13 861 C1 oder der
DE 101 03 150 A1 bekannt.
In besonders vorteilhafter Weise ist gemäß der Lehre der letztgenannten
DE 101 03 51 A1 auch
die zusätzliche
Nutzung der aus dem ersten Wärmeübertrager
austretenden Fortluft durch eine Abwärmepumpe vorgesehen. Der Nutzung
von Abwärme
aus Abluft und/oder Abwasser kommt seit dem Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung
EnEV im Februar 2002 besondere Bedeutung zu. Eine auf der Nutzung
von Abwärme aufbauende
Heizungsanlage senkt deren Primärenergiebedarf
für Trinkwassererwärmung, Lüftung und Heizung
sehr deutlich. So kann die eingesetzte Anlagentechnik sogar Einfluss
auf die Erteilung oder Nicht-Erteilung einer Baugenehmigung Auswirkung haben.
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Unter
den vorstehend genannten Rahmenbedingungen ist es die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, bei einer Vorrichtung der vorstehend genannten
Art eine thermodynamische Verbesserung des Wärmepumpen-Kreisprozesses zu
erreichen.
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Die
vorliegende Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche erfüllt. Demgemäss ist eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass in dem Wärmepumpenkreis
ein Wärmeübertrager
oder ein Wärmeübertrager
und ein zweiter Wärmeübertrager
für die Überhitzung
des zumindest teilweise verdampften Kältemittels vorgesehen ist,
wobei der Wärmeübertrager,
der wenigstens von Außenluft
durchströmt
ist, in Strömungsrichtung
des Kältemittels
bei Heizbetrieb vor dem zweiten Wärmeübertrager liegt, in dem von
der Fortluft der Lüftungsanlage
Wärme auf
das Kältemittel übertragen
wird und/oder dass zusätzlich
zu einem Wärmeübertrager ein
Wärmeübertrager
als Gaskühler
im Außenluftstrom
(AU) vor der Lüftungsanlage
angeordnet ist, bei dem Wärme
vom in einem Hochdruckbereich überkritischen
Kältemittel
auf den Außenluftstrom übertragen
wird.
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Die
vorstehend genannte Lösung
umfasst mithin die drei Alternativen einer zweistufigen Unterkühlung des
Kältemittels,
einer zweistufigen Überhitzung
des Kältemittels
sowie einer Kombination aus zweistufiger Unterkühlung und zweistufiger Überhitzung
desselben Kältemittels.
Im Fall einer zweistufigen Unterkühlung des Kältemittels wird das Ziel einer thermodynamischen
Verbesserung des Kreisprozesses des Wärmelüftungskreises dadurch erreicht, dass
einem ersten Wärmeübertrager
als Gaskühler ein
zweiter Wärmeübertrager
nachgeschaltet wird. Dieser zweite Wärmeübertrager dient dazu, die verbleibende
Wärme des überkritischen
Kältemittels beispielsweise
auf die Außenluft
zu übertragen,
so dass diese Außenluft
nunmehr Temperaturen von 0°C
oder mehr erreicht.
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Zum
weiteren Erwärmen
der Zuluft kann damit insbesondere ein Einfrieren eines Luft-Luftwärmeübertragers,
der in vorteilhafter Weise als Kreuz-Gegenstrom-Luft-Luft-Wärmeübertrager ausgebildet ist,
vermieden werden. Daneben bewirkt der zweite Wärmeübertrager jedoch vorteilhafterweise gleichzeitig
auch eine signifikante Verringerung der Wärmeübertrager-Austrittstemperatur
des Kältemittels.
Dies führt
bei Wärmepumpen-
oder Kältekreisen zu
einer deutlichen Erhöhung
der als Quotient aus Heizleistung und Verdichter-Antriebsleistung definierten Leistungszahl ε, weil sich
die nutzbare Wärme-
bzw. Kälteleistung
erhöht,
ohne dass dazu zusätzliche
elektrische Verdichterleistung aufgewendet werden muss.
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Bei
der Alternative einer zweistufigen Überhitzung wird ein wesentlicher
Nachteil einer Überhitzung
in einem einstufigen Kältemittelverdampfer
vermieden, wonach die Wärmequelle
an sich ein recht niedriges Temperaturniveau haben kann und bei
einem sehr effizient arbeitenden Verdampfer unter Umständen keine
zuverlässige Überhitzung
realisiert werden kann. Erfindungsgemäß beinhaltet ein Wärmpumpenkreislauf
an einem Verdampfer des Kältemittels
anschließend
einen weiteren Wärmeübertrager,
in dem das Kältemittel
zum Schutz des Verdichters sicher überhitzt bzw. nachverdampft wird,
wobei das Kältemittel
im Hochdruckbereich des Wärmepumpenkreislaufs
in einem überkritischen
Bereich und der Wärmepumpenkreislauf
mit gesteigerte Effizient betrieben wird.
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Bei
der dritten Alternative werden die beiden vorstehend genannten Alternativen
miteinander kombiniert, so dass sich eine zweistufige Überhitzung und
eine zweistufige Unterkühlung
des Kältemittels in
demselben Wärmepumpenkreislauf
ergibt. Die vorstehend aufgeführten
Vorteile addieren sich hierbei bei thermodynamischer Effizienzsteigerung
des Kälte mittelkreises
sowie bei einer Erhöhung
der Sicherheit des Betriebes, die sich insbesondere durch eine längere Lebensdauer
des Verdichters auszeichnet.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Demnach
ist bei jeder der vorstehend genannten drei Alternativen ein Betrieb
des jeweiligen zweiten Wärmeübertragers
gegen die Außenluft
vorgesehen. Im Fall einer Unterkühlung
des Kältemittels
ist der zweite Wärmeübertrager
vorzugsweise dem Außenluft-Eingang
als Luft-Luft-Wärmeübertrager
ausgebildeten Wärmeübertragers
vorgeschaltet. Damit wird die Außenluft durch die von dem zweiten
Wärmeübertrager
abgegebene Wärme
vorerwärmt,
während
gleichzeitig das Kältemittel
des Wärmeübertragerkreises
weiter abgekühlt
wird. Dies ist für
den Wärmepumpenbetrieb
günstig,
weil dadurch die Verflüssigung
des Kältemittels
unterstützt
wird.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist der zweite Wärmeübertrager
im Fall einer Überhitzung
des Kältemittels
dem für
die Erhitzung vorgesehenen Wärmeübertrager
in Kältemittel-Flussrichtung
vorgeschaltet angeordnet. Der zweite Wärmeübertrager ist mit Außenluft
beaufschlagt, während
der eigentlich für
die Überhitzung vorgesehene
Wärmeübertrager
mit Fortluft beaufschlagt wird. Die Temperatur der Fortluft ist
größer als
die der Außenluft.
Aufgrund der im Vergleich zur Außenluft höheren Feuchte der Fortluft
ist in Verbindung mit ihrer höheren
Temperatur der Energieinhalt der Fortluft auch größer als
der der Außenluft.
Zudem ist wegen des vergleichbar kleineren Volumenstromes der Fortluft
und wegen der hohen verfügbaren externen
Pressung von mechanischen Wohnungslüftungsanlagen eine sehr kompakte
Gestaltung des Wärmeübertragers
für die Überhitzung
oder Nachverdampfung des Kältemittels
möglich.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine mechanische
Lüftungsanlage
an den Abluft-Eingang eines Wärmeübertragers
gekoppelt. Gerade bei den gemäß der Energieeinsparverordnung
EnEV geforderten hoch wärmegedämmten und quasi
luftdichten Neubauten mit einer geforderten Gebäudedichtigkeit von einem 0,2-fachen
freien Luftwechsel über
Gebäudeundichtigkeiten
bietet sich insbesondere der Einsatz einer mechanischen Lüftungsanlage
in Kombination mit einer Abluftwärmepumpe
an. Für
eine ausreichende Raumluftqualität sowie
die notwendige Abfuhr von Feuchte aus den Räumen ist ein etwa 0,5-facher
Luftwechsel benötigt, also
ein 0,5-maliger
Austausch des in den Räumen enthaltenen
Luftvolumens pro Stunde, wie er auch nach DIN 1946 für Wohnungen
gefordert ist. Zur Erreichung des erforderlichen Luftwechsels ist
die derzeit noch übliche
Fensterlüftung
in Neubauten nach dem durch die EnEv definierten Niedrigenergiehaus-Standard
ungeeignet. Als einige wesentliche Nachteile der Fensterlüftung sind
zu nennen, dass der Luftwechsel in Abhängigkeit von der Windstärke wesentlich
variiert und in der Größe schwer
einzuschätzen
ist, wobei die Durchströmungsrichtung
innerhalb der Wohnung auch häufig
ungünstig
ist. Die theoretisch sinnvolle Stoßlüftung ist mindestens nachts
nicht praktikabel, da mindestens zur Schlafenszeit die Fenster nicht
alle zwei Stunden für
10 Minuten geöffnet
werden können.
Somit wird derzeit im Endeffekt entweder deutlich zu wenig oder
viel zu viel gelüftet.
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Im
Zuge der EnEV wird also fast zwangsläufig ein mechanisches Lüftungssystem
in entsprechenden Neubauten vorzusehen sein, durch die vorteilhafter
Weise die hier erforderlichen Luftwechsel zuverlässig und sicher eingestellt
werden können, wobei
eine effiziente Querlüftung
unter Verhinderung eines Eindringens von Staub, Pollen und Insekten
in die Woh nung durch entsprechende Filterungen gewährleistet
werden kann. Zudem wird durch eine mechanische Lüftungsanlage eine Schalldämmung der Wohnung
gegenüber
der Außenwelt
wesentlich verbessert.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bildet R744 bzw. CO2 das Kältemittel.
Gegenüber
Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen
(FCKW) und Ersatzstoffen oder einer Verwendung von Propan als Kältemittel
zeichnet sich CO2 durch seine gute Verfügbarkeit
bei vergleichsweise geringeren Preisen und seine Umweltverträglichkeit aus.
Nachteilig bei Verwendung von Kohlendioxid als Kältemittel ist jedoch, dass
Kohlendioxid keine klaren Phasenübergänge zeigt.
Daher ist es gerade bei der Verwendung von Kohlendioxid als Kältemittel
vorteilhaft, den Wärmepumpenprozess
erfindungsgemäß klar in
einem überkritischen
Bereich zu führen.
Dementsprechend ist im Fall einer überkritischen Prozessführung des
Kältemittels
im Hochdruckbereich der vorgesehene Wärmeübertrager für eine Verdampfung und eine
teilweise Überhitzung
des Kältemittels
ausgelegt. Vorzugsweise wird im diesem Fall der jeweils zweite Wärmeübertrager
für eine
Verdampfung und eine sichere Überhitzung
des Kältemittels
ausgelegt.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Betreiben eines Wärmepumpenkreises
einer Lüftungsanlage
mit einem im Hochdruckbereich des Wärmepumpenkreises im überkritischen
Zustand betriebenen Kältemittel,
wird das Kältemittel
zwischen einer Gaskühlung und
einer Wärmeaufnahme
einer Druckdifferenz zwischen ca. 40 und ca. 90 bar ausgesetzt.
Bei Hochdruck von über
70 bar im überkritischen
Zustand fällt getrennt
hintereinander zunächst
in einer ersten Gaskühlung
(2a–2b)
die Enthalpie um ca. 150 bis ca. 300 kJ/kg und in einer zweiten,
auf die erste nachfolgende, Gaskühlung
(3a–3b)
fällt die
Enthalpie um weniger als ca. 100 kJ/kg, und/oder bei einem Druck zwischen
ca. 20 und ca. 60 bar bei einer ersten Wärmeaufnahme (5a–5b)
steigt die Enthalpie um ca. 150 bis ca. 250 kJ/kg an und in einer
nachfolgenden zweiten Wärmeaufnahme
(6a–6b)
steigt die Enthalpie des Kältemittels
um weniger als ca. 100 kJ/Kg an.
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Vorteilhaft
ist weiterhin, dass die erste Enthalpiesteigerung durch Wärmeaufnahme
(5a–5b) aus
der Außenluft
erfolgt und die zweite Enthalpiesteigerung durch Wärmeaufnahme
(6a-6b)
einer Fortluft eines Raumes, die eine höhere Temperatur als die Außenluft
besitzt und/oder dass das erste Fallen der Enthalpie durch Wärmeabgabe
(2a–2b)
von Wärme
an ein Heizungs-, Warmwasser- oder Lüftungssystem erfolgt und das
zweite Fallen der Enthalpie durch Wärmeabgabe (3a–3b)
an einen Außenluftstrom
erfolgt.
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Das
Kältemittel
wird in einer vorteilhaften Verfahrens- oder Prozessführung mittels
eines Verdichters auf eine Druck von ca. 90–100 bar, bei einer Temperatur
von ca 80 °C
verdichtet. Von diesem Zustand aus erfolgt eine Wärmeabgabe,
wobei die Enthalpie des Kältemittels
von ca. 470 kJ/kg auf etwa 250 kJ/kg fällt, was isobar bei einem Druck
von ca. 95 bar erfolgt. In einem zweiten Wärmeabgabeprozess erfolgt dann
beim gleichen Druck ein weiterer Enthalpieabfall von etwa 250 kJ/kg
auf 200 kJ/kg. Das Kältemittel
wird dann auf einen Druck von ca. 35 bar entspannt, zumindest soweit
entspannt, dass das Kältemittel
im Nassdampfgebiet gehalten wird. Nun folgt eine in vorteilhafter
Weise isobare zweistufige Erwärmung
mit einem ersten Anstieg der Enthalpie von ca. 200 kJ/kg auf etwa
400 kJ/kg, insbesondere über
400 kJ/kg, jedoch in vorteilhafter Weise noch im Nassdampfgebiet.
Hierauf folgt beim gleichen Druck eine weitere isobare Energieaufnahme,
bei der das Kältemittel
eine Enthalpie annimmt, die einem Wert außerhalb des Nassdampfgebietes
entspricht, im speziellen eine Enthalpie von ca. 440 kJ/kg. Bei
höheren Drücken kann
die Enthalpie auch etwas kleiner sein, z.B. ca. 420 kJ/kg bei 50
bar, je nachdem bei welchem Druck die Wärmeaufnahme erfolgt. Von diesem
Zustand aus erfolgt wieder eine Drucksteigerung im Verdichter auf
ca. 95 bar und einer Temperatur von etwa 80 °C, was einer Enthalpie im Bereich um
470 kJ/kg entspricht und womit der Kältemittelprozess geschlossen
ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen der
Erfindung unter Bezugnahme auf Abbildungen der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
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1:
ein schematisches Schaltbild einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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2:
ein zu dem Wärmepumpenkreis
von 1 gehöriges
Druck-Enthalpie-Diagramm;
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3:
ein schematisches Schaltbild einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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4:
ein zu dem Wärmepumpenkreis
gemäß 3 gehöriges Druck-Enthalpie-Diagramm;
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5:
ein schematisches Schaltbild einer dritten Ausführungsform der Erfindung und
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6:
ein Druck-Enthalpie-Diagramm, das zu dem Wärmepumpenkreis von 5 gehört.
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In
den Abbildungen der Zeichnung werden über die verschiedenen Ausführungsformen
hinweg gleiche Bezugzeichen für
gleiche oder gleichartige Elemente verwendet.
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In
der Abbildung von 1 ist ein schematisches Schaltbild
einer ersten Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, wobei eine mit gestrichelter Linie umschlossene
Lüftungsanlage
A zusammen mit einem Solarwärme-Kreis
B an eine Heizungs- und/oder Brauchwasseranlage C gekoppelt ist.
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Soweit
die Lüftungsanlage
A einen Wärmeübertrager
WT aufweist, der als Luft-Luft-Kreuzstrom-Wärmeübertrager oder Luft-Luft-Gegenstrom-Wärmeübertrager
ausgebildet ist, kann über eine
zeichnerisch nicht weiter dargestellte mechanische Lüftungsanlage
ein Abluftstrom AB aus zu beheizenden Räumen an den Abluft-Eingang
des ersten Wärmeübertragers
WT geleitet werden. Nach der Übertragung
von Wärmeenergie
auf einen Zuluftstrom ZU wird der Abluftstrom AB als Fortluft FO
weitergeleitet.
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Die
im Fortluftstrom FO noch enthaltene sensible Wärme wird in einem Wärmepumpenkreis
WPK genutzt. Dazu umfasst dieser Wärmepumpenkreis WPK einen Verdichter 1 zum
Verdichten eines gasförmigen
Kältemittels,
einen ersten Wärmeübertrager 2 und
einen zweiten Wärmeübertrager 3,
die beide als Gaskühler
für das
verdichtete Kältemittel
und mithin zu dessen Verflüssigung
dienen. Schließlich
gelangt das flüssige
Kältemittel über ein
steuerbares Expansionsventil 4 zu einem Verdampfer 5.
Hinter dem Verdampfer 5 schließt sich der Wärmepumpenkreis
WPK, wobei der Fortluftstrom FO nach dem Durchlaufen des Verdampfers 5 dann
endgültig
an die Umgebung abgegeben wird. Der Wärmeübertrager 2 kann in
vorteilhafter Weise als Heizkörper
für die
Erwärmung
von Zuluft verwendet sein, wobei er im Zuluft- oder Außenluftstrom
liegt.
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Der
Verdampfer 5 dient also dem weitgehenden Entziehen der
noch im Fortluftstrom FO enthaltenen sensiblen Wärme. Er ist dazu so dimensioniert, dass
das Kältemittel
mindestens beim Eintritt in den nachgeschalteten Verdichter 1 in
einem überkritischen
Bereich betrieben wird. In vorteilhafter Weise wird das Kältemittel
in einem Hochdruckbereich (WPKH) des Wärmepumpenkreises (WPK) zwischen dem
Verdichter 1 und dem Expansionsventil 4 in einem überkritischen
Zustand betrieben. Mit Kohlendioxid CO2 als
Kältemittel
ist eine Chemikalie mit guter Verfügbarkeit, hoher Umweltverträglichkeit
und vergleichsweise geringem Gefahrenpotential verwendet.
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Die
von dem Fortluftstrom FO im Verdampfer 5 aufgenommene Wärme wird
dann in zwei Stufen über
den ersten Wärmeübertrager 2 und
einen zweiten Wärmeübertrager 3 wieder
abgegeben. Dem Wärmeübertrager 2 als
ersten Verflüssiger
ist in Strömungsrichtung
des Kältemittels
des Wärmepumpenkreises
WPK der zweite Wärmeübertrager 3 nachgeschaltet,
der in diesem Beispielfall als Lamellenrohr-Wärmeübertrager ausgebildet ist.
Dieser zweite Wärmeübertrager 3 wird
einerseits vom Kältemittel des
Wärmepumpenkreises
WPK und andererseits vom Außenluftstrom
AU durchströmt,
bevor der Außenluftstrom
AU zur weiteren Erwärmung
in den ersten Wärmeübertrager
WT eintritt.
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Das
verflüssigte
Kältemittel
hat an einem Ausgang 2b des Verflüssigers 2 eine Temperatur
in der Größenordnung
von beispielsweise 30°C.
Es wurde gefunden, dass bei niedrigen Umgebungstemperaturen, d.h.
niedrigen Temperaturen des Außenluftstroms
AU von insbesondere unter 0°C,
die Gefahr besteht, dass der erste Wärmeübertrager WT bereift oder vereist
und damit großteils
seine Wirkung verliert. In diesem Fall einer Unterkühlung des
Kältemittels
ist der zweite Wär meübertrager 3 dem
Außenluft-Eingang
des als Luft-Luft-Wärmeübertrager
ausgebildeten ersten Wärmeübertragers
WT vorgeschaltet, wobei das im Hochdruckbereich (WPKH) überkritische
Kältemittel
im ersten Wärmeübertrager 2 einen
größeren Teil
Q der Wärme
auf eine erste Wärmesenke,
die Heizungs- und/oder Brauchwasseranlage C, überträgt und ein weiterer Wärmeübertrager 3 einen
kleineren Teil q der Wärme
des Kältemittels
auf niedrigem Temperaturniveau auf einen Außenluftstrom AU als zweite
Wärmesenke überträgt, so dass
das Einfrieren des anschließend
von der Außenluft
durchströmten
Luft-Luft-Wärme-übertragers
WT unterbunden wird. Durch die Abgabe einer bestimmten Wärmemenge
q durch den zweiten Wärmeübertrager 3 wird
der Außenluftstrom
AU vorerwärmt,
was einer Bereifung und/oder Vereisung des ersten Wärmeübertragers 1 entgegenwirkt. Gleichzeitig
wird dabei das im Hochdruckbereich des (WPKH) befindliche Kältemittel
des Wärmepumpenkreises
(WPK) noch weiter abgekühlt.
Dies ist für
den Wärmepumpenbetrieb
günstig,
weil die Heizleistung ohne Erhöhung
der elektrischen Leistungsaufnahme im Verdichter 1 gesteigert
wird.
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Der
Solarwärme-Kreis
B umfasst einen Sonnenkollektor S, eine Pumpe P und einen Wärmeübertrager
WTS, der durch seine Dimensionierung an die in einem Solar-Kreis
auftretenden Wärmemengen angepasst
ist. Über
den sog. Solar-Wärmeübertrager WTS
wird in dem Sonnenkollektor S gewonnene Wärme in den Heizungs- und/oder
Brauchwasseranlage C übertragen,
der neben einer elektrischen Nacherwärmung N auch noch den Wärmeübertrager 2 des
Wärmepumpenkreises
WPK der Lüftungsanlage
A als Wärmequelle
umfasst. Zur Nutzung beispielsweise von Geothermie-Wärmequellen
etc. können
hier im Wärmekreis
der Heizungs- und/oder Brauchwasseranlage C weitere Wärmeübertrager vorgesehen
werden.
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Die
an den dargestellten drei Wärmeübertragern
WTS,2,N eingespeiste Wärme
kann nun wahlweise über
Pumpen und steuerbare Ventile auf einen Heizkreis HK und einen Warmwasserkreis
mit einem Warmwasserbehälter
WB aufgeteilt werden. Der Heizkreis HK versorgt Radiatoren und/oder
Fußbodenheizungen
mit Heizwasser. Die über
einen Wärmeübertrager
in den Warmwasserbehälter
WB eingeleitete Wärme
kann gespeichert werden und über nicht
weiter dargestellte zusätzliche
Wärmeübertrager
nach Bedarf zur Erwärmung
oder wenigstens zur Vorerwärmung
von Trinkwasser genutzt werden. Trinkwasser kann auch durch ein
Umlaufsystem für Warmwasser
auf einer voreingestellten Temperatur gehalten werden.
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Analog
zum Aufbau der vorstehend beschriebenen Lüftungsanlage A kann auch eine
in der 1 nicht dargestellte Abwärme-Rückgewinnung aus Abwasser bei
Vorerwärmung
von Frischwasser zusätzlich
oder alternativ betrieben werden.
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2 zeigt
ein zu dem Wärmepumpenkreis von 1 gehöriges Druck-Enthalpie-Diagramm
für Kohlendioxid
CO2 bzw. R744 als Kältemittel. Verdichter 1,
erster Wärmeübertrager 2,
zweiter Wärmeübertrager 3,
steuerbares Expansionsventil 4 und Wärmeübertrager 6 sind als
Elemente des Wärmepumpenkreises
WPK durch ihre jeweiligen Eingänge
a und Ausgänge
b im Kreislauf innerhalb des p-h-Diagramms gekennzeichnet. Im p-h-Diagramm ist deutlich
zu erkennen, dass sich der Arbeitspunkt im Übergang vom Ausgang 6b des
Verdampfers 5 hin zum Eingang 1a des Verdichters 1 klar
jenseits der Taulinie befindet.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung eine zweite Ausführungsform der Erfindung. Demgemäss werden
nun Wärmequellen
unterschiedlicher Eigenschaften ökonomisch
optimal genutzt, indem zur Wärmeaufnahme
zwei jeweils angepasste Wär meübertrager
als Verdampfer eingesetzt werden. In Flussrichtung des überkritischen
Kältemittels
ist dem mit Fortluft FO beaufschlagten Verdampfer 6 ein
Verdampfer 5 vorgeschaltet. Der Verdampfer 5 nutzt
ein kälteres
Temperaturniveau zur zusätzlichen
Aufnahme von Wärme,
wozu dieser als Wärmeübertrager mit
Außenluft
AU beaufschlagt wird.
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Zum
Hintergrund für
diese Besonderheit: Eine Sauggasüberhitzung
oder eventuelle Nachverdampfung wird bei Wärmepumpen innerhalb des Kältemittelverdampfers
gegen eine Wärmequelle
oder durch einen inneren Wärmeübertrager
gegen ein flüssiges
Kältemittel
realisiert. Als Nachteil bei der Überhitzung im Kältemittelverdampfer
kann auftreten, dass bei einem effizienten Verdampfer unter Umständen keine
zuverlässige Überhitzung
des Kältemittels
realisiert werden kann, wenn die Wärmequelle an sich ein recht
niedriges Temperaturniveau hat.
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Die
zweite Ausführung
gemäß der vorliegenden
Erfindung beinhaltet daher einen Wärmepumpenkreislauf in Verbindung
mit einem Lüftungsgerät, wo das
Kältemittel
nach dem Wärmeübertrager 5 in einem
weiteren Wärmeübertrager 6 gegen
die Fortluft des Lüftungsgerätes überhitzt
oder nachverdampft wird. Die Temperatur der Fortluft FO ist größer als
die der Außenluft
AU. Aufgrund der im Vergleich zur Außenluft AU höheren Feuchte
der Fortluft FO ist in Verbindung mit ihrer höheren Temperatur der Energieinhalt
der Fortluft FO größer als
der Energieinhalt der Außenluft
AU. Zudem ist wegen des vergleichbar kleinen Luftvolumenstroms der
Fortluft FO und wegen der durch die hohen verfügbaren externen Pressung von
mechanischen Wohnungslüftungsanlagen
eine sehr kompakte Gestaltung des Wärmeübertragers 6 zur Überhitzung
oder Nachverdampfung des Kältemittels
möglich.
Also ist nun in dem Wärmepumpenkreislauf
hinter dem Wärmeübertrager 5 ein
weiterer Wärmeübertrager 6 als Überhitzer
angeordnet, in dem das Kältemittel
CO2 überhitzt
oder nachverdampft wird. Die Überhitzung
oder Nachverdampfung erfolgt gegen die Fortluft FO des ersten Wärmeübertragers
WT, in dem die Zuluft ZU eines Gebäudes gegen die Abluft AB erwärmt wird.
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In
dem nach 3 vorliegenden Fall einer Überhitzung
des Kältemittels
ist der zweite Wärmeübertrager 6 für eine Verdampfung
und Überhitzung des
Kältemittels
ausgelegt, und ein betriebssicheres Nachverdampfen oder Überhitzen
ist mit einer Wärmequelle
sichergestellt, die stets ein höheres
Temperaturniveau als die Wärmequelle
des primären
Verdampfers 5 hat. Damit kann das Kältemittel nun in dem zweiten
Wärmeübertrager 6 als Überhitzer
zum Teil verdampft und sicher überhitzt
werden, es kann aber auch bereits in dem ersten Wärmeübertrager 5 als
Verdampfer verdampft und zum Teil überhitzt werden. 4 zeigt
ein zu dem Wärmepumpenkreis
gemäß 3 gehöriges Druck-Enthalpie-Diagramm,
in dem der entsprechende Übergabepunkt
zwischen Ausgang 5b des zusätzlichen Wärmeübertragers 5 und dem
Eingang 6a des Verdampfers bzw. Überhitzers 6 noch
im Nassdampfgebiet dargestellt ist. Der Arbeitspunkt im Übergang
vom Ausgang 6b des Wärmeübertragers 6 hin
zum Eingang 1a des Verdichters 1 befindet sich
wiederum klar jenseits der Taulinie.
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Zur
Verbesserung des thermodynamischen Wirkungsgrades des Kreisprozesses
der CO2-Wärmepumpe bzw. des Wärmepumpenkreises
WPK wurde in der ersten Ausführungsform
dem Wärmeübertrager 2 als
Gaskühler 1 der
Wärmepumpe,
in dem hier das Heizungswasser u.a. in der Heizungs- und Brauchwasseranlage
C erwärmt
wird, ein zweiter Wärmeübertrager 3 als
zusätzlicher
Gaskühler
nachgeschaltet. Dieser dient dazu, die verbleibende Wärme des überkritischen
CO2-Kältemittels
auf die Außenluft
AU zu übertragen.
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Der
zusätzliche
Gaskühler 3 bewirkt
neben einer signifikanten Verringerung der Gaskühler-Austrittstemperatur des
Kältemittels
gleichzeitig auch eine Vorerwärmung
der Außenluft
AU, so dass diese Temperaturen von 0°C oder mehr erreicht, so dass ein
Einfrieren des Kreuz-Gegenstrom-Wärmeaustauschers
vermieden wird. Dies führt
neben einer unterbrechungsfreien Verfügbarkeit der Anlage bei CO2-Wärmepumpen-
oder Kältekreisen
zu einer deutlichen Erhöhung
der Leistungszahl, weil sich die nutzbare Wärme- bzw. Kälteleistung erhöht, ohne dass
dazu zusätzliche
Verdichterleistung aufgewendet werden muss. Bei einem CO2-Wärmepumpenprozess
mit –10°C Verdampfungstemperatur
und einem Gaskühlerdruck
von 80 bar kann so die Heizleistungszahl von 2,7 bei einer Gaskühleraustrittstemperatur
von 30°C
auf 3,2 bei einer Gaskühleraustrittstemperatur
von 20°C
verbessert werden.
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Diese
erstbeschriebene Vorrichtung kann jedoch gut mit einer Kältemittelnachverdampfung
mittels Fortluft FO gemäß der zweiten
Ausführungsform der
Erfindung kombiniert werden. In beiden Fällen ist eine Kombination aus
Lüftungsgerät und Wärmepumpe
vorgesehen. Bei der ersten Ausführungsform der
Erfindung wird die Wärme
des zweiten Gaskühlers
bei niedrigem Temperaturniveau auf die vom Lüftungsgerät angesaugte Außenluft übertragen
und damit die Leistungszahl des Wärmepumpenkreises erhöht; bei
der zweiten Ausführungsform
der Erfindung wird die verbleibende Energie der Fortluft des Lüftungsgerätes genutzt,
um eine sichere Nachverdampfung des aus dem saugseitigen Sammler
kommenden Kältemittels
zu gewährleisten
und damit einen regelungstechnisch stabilen Kältekreis und eine lange Verdichterlebensdauer
zu ermöglichen.
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Diese
Kombination ist als dritte Ausführungsform
der Erfindung in 5 als schematisches Schaltbild
dargestellt. 6 zeigt ein Druck-Enthalpie-Diagramm,
das zu dem Wärmepumpenkreis
von 5 gehört.
Hierin sind die vorstehend zu den ersten beiden Ausführungsformen
beschriebenen Eigenschaften exakt übernommen worden.
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Verdichter
- 1a
- Eingang
des Verdichters
- 1b
- Ausgang
des Verdichters
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Gaskühler/Wärmeübertrager
- 2a
- Eingang
des Gaskühlers
- 2b
- Ausgang
des Gaskühlers
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Gaskühler/Wärmeübertrager
- 3a
- Eingang
des Gaskühlers
- 3b
- Ausgang
des Gaskühlers
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Expansionsventil
- 4a
- Eingang
des Expansionsventils
- 4b
- Ausgang
des Expansionsventils
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Verdampfer/Wärmeübertrager
- 5a
- Eingang
des Verdampfers
- 5b
- Ausgang
des Verdampfers
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Nachverdampfer/Wärmeübertrager
- 6a
- Eingang
des Nachverdampfers
- 6b
- Ausgang
des Nachverdampfers