DE4325945C2 - Klimakühlturm - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Klimakühlturm für Anlagen zur Kaltwas
sererzeugung, in welchem durch Außenluft und/oder Wasserverrieselung Wär
me aus dem Kalt- und Kühlwasserkreislauf einer Kältemaschine abgeführt wird.
Bei den bislang vorgesehenen Trocken-/Naßkühltürmen der vorstehend be
schriebenen Art wird Wasser in einem Turm von oben nach unten verrieselt, in
welchem Rohrschlangen angeordnet sind, in denen das Kühlwasser für die
Kältemaschine zirkuliert. Entgegen dem verrieselten Wasser kann dabei im
Trockenbetrieb auch Luft durch den Turm und damit an den Rohrschlangen
vorbeigeblasen werden. Hinsichtlich dieser vorbekannten Trocken-
/Naßkühltürme verweisen wir auf folgende Quellen:
- 1. Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik 92/93, Recknagel, Sprenger, Höhnmann, R.Oldenbourg Verlag München, 647 Wasserrückkühlung, Seite 1619-4 Geschlossene Rückkühlwerke
- 2. Lehrbuch der Kältetechnik, Verlag C.F. Müller, Karlsruhe, Abs. 9.2.2.2, Verdunstungskühlung
- 3. Wärmeaustauscherhandbuch, Vulkan-Verlag 1991, 9.6 Kühlwassersy steme unter Absatz 4.1, Geschlossene Kühlsysteme
- 4. Sonderdruck aus "Technische Mitteilungen", 81. Jahrgang, Heft 2/1988, Vulkan-Verlag Essen "Einsatz von Serienkühltürmen", Dipl.-Ing. S.Sommer.
Diese bekannte Anordnung hat jedoch eine Reihe von Nachteilen. Zum einen
kann man mit ihr entweder nur Naßbetrieb oder nur im Trockenbetrieb fahren,
während ein sinnvoller kombinierter Trocken-Naßbetrieb in den Übergangs
jahreszeiten nicht vernünftig möglich ist. Darüber hinaus ergibt sich bei dieser
Art der Führung des Kühlwassers in vom verrieselten Wasser umströmten
Rohrschlangen stets eine Kühlwasserablauftemperatur, die um wenigstens 3°C
über der Kühlwasserablauftemperatur bekannter Naßkühltürme liegt, so daß
ein erheblicher Teil an Kühlwirkung verloren geht, die dann über eine erhöhte
elektrische Leistung der Kältemaschine aufgebracht werden muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Trocken-/Naß-Kühlturm
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß im Naßbetrieb eine Kühl
wasserablauftemperatur nahe der Feuchtlufttemperatur und in der kalten Jah
reszeit im Trockenteil eine ausreichend tiefe Kaltwasseraustrittstemperatur im
Freikühlerbetrieb möglich ist
und andererseits die Möglichkeit besteht, den Kühlturm gle
ichzeitig zur Reduzierung der Heizkosten in die Gebäudekli
matisierung mit einzubeziehen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß der Klimakühlturm in einen Freikühler mit einem eige
nen, vorzugsweise mit einem Wasser-Glykol-Gemisch betriebe
nen, Kaltwasserkreislauf und einen über einen Ventilator an
den Luftaustritt des Freikühlers angeschlossenen Naßturm
unterteilt ist, in dem das Kühlwasser des Kühlwasserkreis
laufs der Kältemaschine direkt durch Verrieselung abgekühlt
wird.
Durch diese erfindungsgemäße Trennung des Trockenteils und
des Naßteils des erfindungsgemäßen Klimakühlturms ergibt
sich zunächst die Möglichkeit im Naßbetrieb eine
Kühlwasserablauftemperatur nahe der Feuchtlufttemperatur zu
erreichen, da beim erfindungsgemäß direkt verrieselten
Kühlwasser nicht erst ein zusätzlicher Wärmeübergang statt
finden muß, wie er zwischen dem verrieselten Wasser im
Naßkühlturm und den metallischen Wandungen der Rohrschlange
zum eigentlichen Kühlwasser der Kältemaschine bei herkömm
lichen Anlagen erforderlich ist. Die Trennung des Trocken
teils und des Naßteils ermöglicht neben der Erzielung einer
ausreichend tiefen Kaltwasseraustrittstemperatur im
Freikühlerbetrieb auch einen vorteilhaften Kombinationsbe
trieb, der in den Übergangsjahreszeiten in denen ein reiner
Freikühlerbetrieb nicht mehr möglich ist, eine erhebliche
zusätzliche Einsparung gegenüber dem reinen Naßbetrieb mit
sich bringen kann.
Neben dem Vorsehen eines an sich bekannten Luftfilters vor
dem Lufteinlaß des Freikühlers ist in Weiterbildung der
Erfindung vorgesehen, daß hinter dem Freikühler ein erster
Luftnacherhitzer angeordnet ist. Dieser Luftnacherhitzer
ermöglicht eine besonders vorteilhafte Ausnutzung der im
Trocken- bzw. Naßteil des Klimaturms erwärmten Kühlluft,
die im Naßteil nahezu bis 100% relative Feuchte befeuchtet
wird, zur vollen Nutzung der rückgewonnenen Wärme und Be
feuchtung zur Klimatisierung. Über den genannten ersten
Luftnacherhitzer kann im Teillastbetrieb des Naßteils, wenn
also nicht ausreichend viel Wärme von der Kältemaschine an
den Naßteil des Kühlturms und damit an die Kühlluft
abgegeben wird, die fehlende Wärme aus dem Heizsystem
nachgeführt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann dabei vorgese
hen sein, daß an den Luftauslaß des Naßturms eine mit einem
vorgeschalteten zweiten Luftnacherhitzer versehene Zu
luftkammer für die Gebäudeklimatisierung angeschlossen ist,
wobei mit besonderem Vorteil dem Naßturm und der Zuluftkam
mer eine mit einem zusätzlichen Fortluftauslaß versehene
Mischkammer zugeordnet ist, in die neben dem Luftauslaß des
Naßturms eine direkt mit dessen Lufteinlaßseite verbundene
Bypassleitung mit regelbarem Luftdurchsatz einmündet, so
daß je nach der Luftmengenbilanz die aufbereitete Kühlluft
als Zuluft, als Mischluft oder als Fortluft über geeignete
Klappensteuerungen verteilt werden kann. Über den erwähnten
zweiten Luftnacherhitzer kann jeder gewünschte Endzustand
im Behaglichkeitsbereich durch Zufuhr fehlender Wärme aus
dem Heizsystem erreicht werden.
Weitere Vorteile, und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger
Ausführungsbeispiele, sowie anhand der Zeichnung. Dabei
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines als Klimaturm
zur gleichzeitigen Verwendung bei der Gebäude
klimatisierung verwendbaren Trocken-/Naß-
Kühlturms für Anlagen zur Erzeugung von Kalt
wasser.
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Kaltwasser
erzeugungsanlage mit indirekter
Prozeßwasserkühlung mit einem Kühlturm nach
Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Kaltwasser
erzeugung mit direkter Prozeßwasserkühlung
unter Verwendung eines Klimakühlturms nach Fig.
1,
Fig. 4 ein i-x- (Enthalpie-Temperatur-) Diagramm für
feuchte Luft zur Ausnutzung bei der Gebäudekli
matisierung im Winterbetrieb,
Fig. 5 ein der Fig. 4 entsprechendes i-x-Diagramm für
Sommerbetrieb,
Fig. 6 ein i-x-Diagramm für den Übergangsbetrieb im
Frühling und Herbst,
Fig. 7 eine Darstellung der Freikühlerleistung am
Beispielfall einer Kältemaschinenleistung von
654 kW,
Fig. 8 ein Diagramm der Erhöhung der Freikühlung, bzw.
die Ersparnis an elektrischer Antriebsarbeit,
wiederum am Beispielfall einer Kältemaschinen
leistung von 654 kW,
Fig. 9 ein Diagramm der maximal erzielbaren Wärmerück
gewinnungsleistung und
Fig. 10 ein Diagramm der maximalen Wärmerückgewinnung.
Der in Fig. 1 gezeigte wegen seiner zusätzlichen Einset
zbarkeit bei der Gebäudeklimatisierung als Klimakühlturm
bezeichnete Trocken-/Naßkühlturm besteht aus einem Freiküh
ler 1 mit vorgeschaltetem Luftfilter 2 und einem ersten
nachgeschalteten Luftnacherhitzer 3. Der Freikühler 1 weist
dabei einen eigenen Kaltwasserkreislauf auf, dessen Ein-
und Auslässe mit 4 bzw. 5 angedeutet sind, wobei zur Ver
hinderung eines Einfrierens bei reinem Freikühlerbetrieb
anstelle von reinem Wasser ein Wasser-Glykol-Gemisch für
den Kühlwasserkreislauf verwendet wird. Die in Richtung des
Pfeils 6 eintretende Frischluft wird nach Durchsetzen des
Freikühlers 1 und des ersten Luftnacherhitzers über einen
Ventilator 7 einmal durch den Naßturm 8 geblasen und zum
anderen wahlweise durch Klappen 9 gesteuert direkt über
eine Bypassleitung 10 zu einer hinter dem Naßturm angeord
neten Mischkammer 11. Die Bezugszeichen 12 und 13 bezeich
nen die Zuführöffnung bzw. die Abführöffnung für das
Kühlwasser des Kühlwasserkreislaufes einer Kältemaschine,
wobei dieses Kühlwasser direkt im Naßturm 8 von oben nach
unten quer zur Kühlluft verrieselt wird, so daß Kühlluft
und das Kühlwasser in direkten Kontakt miteinander treten
und nicht ein Phasenübergang über Rohrwandungen von
Wärmetauscherschlangen erforderlich ist. Die aus dem Naß
teil austretende Kühlluft kann, wie im nachfolgenden noch
näher beschrieben werden soll, in der Mischkammer 11 mit
der vom Freikühler kommenden Kühlluft vermischt werden, um
entweder gegebenenfalls nochmals durch einen zweiten Luft
nacherhitzer 14 der Luftkammer 15 nachgeheizt und von dort
aus der Gebäudeklimatisierung als Zuluft 16 zugeführt zu
werden, oder aber um als Fortluft über Dach über einen
Luftauslaß 17 abgegeben zu werden.
Die Fig. 2 zeigt schematisch eine Möglichkeit der Kalt
wassererzeugung mit indirekter Prozeßwasserkühlung mit
Hilfe eines Klimakühlturms nach Fig. 1,
wobei selbstverständlich für die eigentliche Kaltwasser
erzeugung die Luftmischeinrichtungen sowie der zweite Luft
nacherhitzer und die Zuluftkammer nicht von Bedeutung sind,
so daß sie zur Vereinfachung der Darstellung in Fig. 2,
ebenso wie bei der abgewandelten Kaltwassererzeugungsanlage
nach Fig. 3 gar nicht erst mit dargestellt sind.
Im reinen Sommerbetrieb erfolgt die Kaltwassererzeugung bei
der Anlage nach Fig. 2 über den Verdampfer einer
wassergekühlten Kältemaschine 20, deren Kondensator 21 mit
Kühlwasser aus dem Naßteil des kombinierten Trocken-Naß-
Kühlturms auf 25 bis 27°C gekühlt wird. Bei allen Trocken
temperaturen der Umgebungsluft bis herab zu ca. 10°C kann
die vorteilhafte tiefe Kühlwassertemperatur durch den
bekannten Einsatz eines elektronisch geregelten Kältemit
telexpansionsventils 22 genutzt werden. Dies ergibt über
die Jahreszeit eine entsprechende Ersparnis am Antrieb des
Kompressors 23 der Kältemaschine infolge der tieferen
Kühlwassertemperatur des Kühlwassers am Ausgang des
Naßturms 8 gegenüber sonstigen bekannten Systemen, wie z. B.
berieselter, geschlossener Kühltürme, deren Ablauftemper
atur in der Regel um 3°C höher liegt.
In der kalten Jahreszeit kann mit dem Trockenteil des
Kühlturms bekanntermaßen Kaltwasser ohne Einsatz der Käl
temaschine gewonnen werden. Hierzu mußte bisher aber der
Kaltwassersatzbetrieb abgeschaltet werden. Die Trennung in
Trockenteil, also den Freikühler 1 und Naßteil, also den
Naßturm 8, wie sie vorgesehen ist, erlaubt
demgegenüber auch den gleichzeitigen Betrieb beider Sys
teme, so daß bereits eine geringe Freikühlerleistung die zu
erzeugende Kältemaschinenleistung verringert. Das Kühlsys
tem des Trockenteils, also des Freikühlers 1 wird aus
Frostschutzgründen mit Glykol-Wasser-Gemisch gefahren,
damit ein Einfrieren verhindert wird. Um Umweltschädigungen
durch den Glykolanteil zu vermeiden, wird in dem in Fig. 2
dargestellten Ausführungsbeispiel einer Kaltwassererzeu
gungsanlage die Kälte vom Freikühler über einen
Wärmetauscher 24 auf einen Primär-Kaltwasserkreislauf 25
mit dem eigentlichen Kaltwasserverbraucher 26 übertragen.
Die Fig. 3 zeigt eine Abwandlung der Kaltwassererzeu
gungsanlage mit indirekter Prozeßwasserkühlung nach Fig. 2
für geschlossene Systeme, bei denen eine Umweltbelastung
durch Glykol auszuschließen ist, so daß es des Wärmetausch
ers 24 nicht bedarf. Ansonsten sind in Fig. 3 die mit den
Bauteilen der Anlage nach Fig. 2 übereinstimmenden Teile
mit den gleichen Bezugszeichen versehen worden, insbeson
dere auch das Kühlwasserbecken 18a für den Kühlwasserkreis
lauf 18 und die in diesen Kühlwasserkreislauf angeordnete
Pumpe 18b. Über motorgesteuerte Armaturen 27a des Kalt
wasserkreises 27 bzw. 25 kann über die Abhängigkeit der
Umgebungstemperatur der Freikühlerkreis 27 abgetrennt wer
den, um eine ungewollte Aufheizung durch den Freikühler 1
zu vermeiden.
Fig. 7 zeigt für den Beispielfall einer Kälteleistung von
654 kW die erzielbare Freikühlerleistung in Abhängigkeit
der Trockenlufttemperatur der Umgebung für 6°C bzw. 10°C
Kaltwasseraustritt und die statistisch ermittelte Häu
figkeitsverteilung der Jahresstunden.
Fig. 8 zeigt in Abhängigkeit der Trockenlufttemperatur der
Umgebung für 6°C bzw. 10°C Kaltwasseraustritt für den
Beispielfall mit 654 kW Kälteleistung die erzielbare Arbeit
durch Freikühlung im Trockenteil des Klimaturmes. Der An
teil WF′ ist der mit bekannten Systemen erzielbare Anteil
der Freikühlung ab einer gewissen ausreichenden Kälteleis
tung. Der Anteil WF′′ ist der Gewinn an Arbeit durch
Freikühlung, wenn wie beschrieben, der kombinierte Betrieb
im Trocken- und Naßteil des Klimaturmes ermöglicht wird.
Über die Leistungsziffer der Kältemaschine ist die Erspar
nis an elektrischer Arbeit zu ermitteln.
Die Ersparnis an elektrischer Arbeit durch Nutzung der
tieferen Kühlwasserablauftemperatur im Naßteil über die
gesamte Jahreszeit stellt den Anteil WN dar.
Fig. 9 zeigt für den Beispielfall mit 654 kW Kälteleistung
die erzielbare maximale Wärmerückgewinnungsleistung in Ab
hängigkeit der Freikühlerablauftemperatur von 6 bzw. 10°C,
aufgetragen über der Trockentemperatur der Umgebung, wenn
mit einer nutzbaren Kühlluftmenge von 72.560 m³/h ausgelegt
wird.
Aus Fig. 10 geht die Wärmerückgewinnung in MWh/a aus der
Frei- und Naßkühlung für den Beispielfall, aufgetragen über
die Trockentemperatur der Umgebung hervor.
Die Außenluft wird vor Eintritt über ein Luftfilter filtri
ert, um Leistungsminderungen durch Verschmutzung des
Freikühlers und des nachgeschalteten Berieselungsteiles des
Kühlturmes zu vermeiden und um die erforderliche Reinheit
für die Verwendung zur Gebäudeklimatisierung aufzuweisen.
Vorteilhafterweise wird im Winterbetrieb die Kühlluft im
Trockenteil bereits erwärmt, so daß das Einfrieren des
nachgeschalteten Naßturmes bis herab zu ca. 10°C Wasser
ablauftemperatur sicher vermieden wird.
Der Naßturm des Klimaturmes muß bekanntermaßen zur Vermei
dung von Ablagerungen und Bakterien- bzw. Algenwachstum
durch eine entsprechende Wasseraufbereitung versorgt wer
den.
Die zusätzliche Ausnutzbarkeit des
mit einem getrennten Trockenteil an einem getren
nten Naßteil ausgebildeten Klimakühlturms für die Gebäude
klimatisierung wird im nachfolgenden anhand der Fig. 4
bis 6 beschrieben.
Im Winterbetrieb wird die Frischluft vom Zustand A im
Trockenteil des Klimaturms, dem sog. Freikühler 1, auf den
Zustand B erwärmt, wobei gleichzeitig ein Wasser-Glykol-
Gemisch (34% Glykolanteil als Frostschutz) in der kalten
Jahreszeit auf entsprechend tiefe Temperaturen abgekühlt
wird. Um den Anteil dieser im Freikühler 1 erzeugten Käl
teleistung sinkt die Kälteleistung, die sonst über einen
Kaltwassersatz erzeugt werden muß und mindert die um die
Leistungsziffer verminderte elektrische Antriebsleistung
des Kältemittelkompressors 23.
Bei Vollast des Naßteiles vom Klimaturm, also des Naßturms
8, wird die Kühlluft vom Zustand B durch den direkten
Stoff- und Wärmeaustausch und der damit übertragenen sensi
blen und latenten Wärme auf den Austrittszustand D ge
bracht. Das Temperaturniveau liegt hierbei um ca. 10 bis 15°C
höher als bei bekannten Wärmerückgewinnungssystemen
unter gleichzeitiger Befeuchtung der Kühlluft auf ca. 10 g
Wasser pro kg Luft. Die so gewonnene Kühlluft kann z. B.
durch Nacherhitzen vorteilhaft auf Zustände im gestrichelt
umrahmten Behaglichkeitsbereich, z. B. auf Zustand E, ange
hoben werden.
Bei Teillastbetrieb des Naßturms, je nach angeforderter
Kälteleistung am Kaltwassersatz, wird die aus dem Freikühler
aus tretende vorgewärmte Kühlluft vom Zustand B über den
Nacherhitzer 1 auf den Zustand C′ in Abhängigkeit der Aus
trittstemperatur des Zustandspunktes D angehoben, während
die Zustandsänderung von C′ nach D über die Teillast des
Naßteiles vom Kühlturm erfolgt. Bei fehlender Kühlleistung
im Naßteil wird die Kühlluft vom Zustand B bis auf den Zus
tand C durch den Nacherhitzer 1 nachgewärmt. Der Naßteil
des Kühlturmes arbeitet dann nur noch als adiabatischer Be
feuchter und befeuchtet die Kühlluft bis zum Zustand D, na
hezu bis 100% r. F.
Der Austrittszustand D aus dem Naßturm kann durch Beimis
chen der trockenen Kühlluft vom Zustand B über eine Bypass-
Steuerung in Abhängigkeit der relativen Feuchte von Punkt
E′ in den Mischzustand D′ überführt werden, so daß durch
den zweiten Luftnacherhitzer 14 der gewünschte Endpunkt E′
erreicht werden kann. Der Ventilator 7 und der Freikühler 1
sind für diese zusätzliche Luftmenge auszulegen.
Wird keine Freikühlung benötigt und auch keine Kälteleis
tung erzeugt, übernimmt der erste Luftnacherhitzer 3 die
Zustandsänderung der Luft von A bis C.
Auf diese Weise wird die über den Freikühler 1 am Kalt
wassersatz zu erzeugende Kälteleistung reduziert, die über
tragene Wärme am Freikühler und im nachgeschalteten Naßteil
bei gleichzeitiger Befeuchtung der Kühlluft zurückgewonnen
und kann idealerweise zur Gebäudeklimatisierung genutzt
werden.
Im Sommerbetrieb (vgl. Fig. 5) wenn keine Freikühlung
genutzt werden kann, wird die Luft vom Umgebungszustand A =
B im Naßteil des Kühlturmes auf den Zustand D gebracht. Die
Kühlluft mit diesem Zustand wird in die Umgebung abgeführt.
Über ein entsprechend dimensioniertes Sommer-Zu- und
Abluftgerät wird die angesaugte Außenluft von Zustand A mit
dem Raumluftzustand R zu Mischluftzustand A′ überführt, von
dort durch Kühlung D′ erreicht und durch Nachheizung der
Zuluftzustand Z erzeugt.
Die Fig. 6 zeigt das i-x-Diagramm für Übergangsbetrieb. In
der Übergangszeit, z. B. bei + 10°C, wird keine Freiküh
lerleistung für Wasser von z. B. 6°C möglich. Der Außen
luftzustand A = B wird im Naßteil des Kühlturms auf Zustand
D angehoben. Über die Bypass-Steuerung wird durch Beimis
chen der trockenen Kühlluft in Abhängigkeit der relativen
Feuchte der Mischzustand D′ oder D′′ erreicht. Nicht
benötigte Kühlluft vom Zustand D wird ins Freie geführt.
Zusammengefaßt ergeben sich durch die Aus
bildung eines Klimakühlturms und seine aufgrund des beson
deren Aufbaus bestehenden Betriebsmöglichkeiten folgende
Vorteile:
- 1. Einsparung an elektrischer Energie durch kombinierten Freikühlerbetrieb zur Erzeugung von Kaltwasser.
- 2. Einsparung an elektrischer Energie durch tiefere Kon densationstemperaturen bei der Naßkühlung.
- 3. Einsparung an Heizwärme, dadurch, daß die sensible Freikühlerleistung im Trockenteil des Kühlturmes und die sensible und latente Wärme im Naßteil des Kühlturmes voll zurückgewonnen werden, wenn die Küh lluft zur Gebäudeklimatisierung verwendet wird. Vorteilhafterweise wird im Naßteil des Kühlturmes die Befeuchtung der Kühlluft sozusagen kostenlos vorgenom men.
- 4. Durch die Vor- und Nachwärmung sowie durch die Bypass führung kann jeder Betriebszustand im Behaglichkeits bereich erreicht werden.
Claims (5)
1. Klimakühlturm für Anlagen zur Kaltwassererzeugung in
welchem durch Außenluft und/oder Wasserverrieselung
Wärme aus dem Kalt- und Kühlwasserkreislauf einer Käl
temaschine abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
er in einen Freikühler (1) mit einem eigenen
vorzugsweise mit einem Wasser-Glykol-Gemisch be
triebenen, Kaltwasserkreislauf (27) und einen über
einen Ventilator (7) an den Luftaustritt des Freiküh
lers (1) angeschlossenen Naßturm (8) unterteilt ist,
in dem das Kühlwasser des Kühlwasserkreislaufs (18)
der Kältemaschine (20) direkt durch Verrieselung
abgekühlt wird.
2. Klimakühlturm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Lufteinlaß des Freikühlers (1) ein Luft
filter (2) angeordnet ist.
3. Klimakühlturm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß hinter dem Freikühler (1) ein er
ster Luftnacherhitzer (3) angeordnet ist.
4. Klimakühlturm nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Luftauslaß des Naß
turms (8) eine mit einem vorgeschalteten zweiten Luft
nacherhitzer (14) versehene Zuluftkammer (15) für die
Gebäudeklimatisierung angeschlossen ist.
5. Klimakühlturm nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Naßturm (8) und der Zuluftkammer (15) eine mit
einem zusätzlichen Fortluftauslaß (17) versehene Misch
kammer (11) zugeordnet ist, in die neben dem Luftaus
laß des Naßturms (8) eine direkt mit dessen Luftein
laßseite verbundene Bypassleitung (10) mit regelbarem
Luftdurchsatz einmündet.
Priority Applications (1)
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DE4325945A DE4325945C2 (de) | 1993-08-03 | 1993-08-03 | Klimakühlturm |
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DE4325945A1 DE4325945A1 (de) | 1995-02-09 |
DE4325945C2 true DE4325945C2 (de) | 1996-12-19 |
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Family Applications (1)
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DE4325945A Expired - Fee Related DE4325945C2 (de) | 1993-08-03 | 1993-08-03 | Klimakühlturm |
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- 1993-08-03 DE DE4325945A patent/DE4325945C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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DE4325945A1 (de) | 1995-02-09 |
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