DE102004062560A1 - Schließzylinder - Google Patents
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Abstract
Ein Schließzylinder mit einem elektromagnetisch aktivierbaren Sperrmechanismus (3) hat ein in einer nach oben hin offenen Tasche (11) angeordnetes Sperrelement (12) aus einem magnetisierbaren Material. Der Tasche (11) gegenüberstehend ist in einem Kern (2) des Schließzylinders ein Kranz von Sperrtaschen (9) angeordnet. Bei einem äußeren Magnetfeld wird das Sperrelement (12) teilweise in die Sperrtasche (9) gezogen und blockiert die Bewegung des Kerns (2) gegenüber dem Gehäuse (1).
Description
- Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem in einem Gehäuse drehbaren Kern und mit einem elektromagnetisch aktivierbaren Sperrmechanismus zur wahlweisen Blockierung oder Freigabe der Bewegung des Kerns.
- Solche Schließzylinder werden in heutigen Schließanlagen häufig eingesetzt und sind beispielsweise aus der
DE 199 01 838 A1 bekannt. Bei dem bekannten Schließzylinder ist ein Sperrriegel in einer Bohrung des Gehäuses verschieblich angeordnet und wird von einem Federelement in Richtung Kern vorgespannt. Der Kern weist Taschen zur Aufnahme des Sperrriegels auf. In Grundstellung des Schließzylinders wird ein mit dem Sperrriegel verbundener Anker gegen einen Elektromagneten des elektromagnetisch aktivierbaren Sperrmechanismus gedrückt. Bei einer vorliegenden Schließberechtigung wird der Elektromagnet bestromt und hält den Anker. Damit wird der Sperrriegel innerhalb des Gehäuses gehalten, und der Kern kann gegenüber dem Gehäuse verdreht werden. Bei fehlender Schließberechtigung wird der Sperrmechanismus nicht bestromt und der Sperrriegel gelangt durch die Kraft des Federelementes bei einer Drehung des Kerns in eine der Taschen des Kerns und blockiert dessen weitere Bewegung. Wenn man jedoch ein starkes Magnetfeld an dem Sperrmechanismus anlegt, kann unter Umständen der Elektromagnet derart magnetisiert werden, dass der Sperrriegel innerhalb des Gehäuses gehalten wird und die Bewegung des Kerns freigibt. - Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, den Schließzylinder der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass dessen Entriegelung auch bei Vorhandensein eines starken Magnetfeldes zuverlässig verhindert wird.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Gehäuse oder der Kern eine auf das gegenüberstehende Bauteil hin offene Tasche zur vollständigen Aufnahme eines Sperrelementes aufweist, dass das gegenüberstehende Bauteil in seinem der Tasche in zumindest einer Drehstellung des Kerns gegenüberstehenden Bereich zumindest eine das Sperrelement teilweise aufnehmende Sperrtasche aufweist, dass die Tasche in vorgesehener Montageposition nach oben hin offen ist und dass das Sperrelement aus einem magnetisierbaren Material gefertigt ist.
- Durch diese Gestaltung führt das Vorhandensein eines starken Magnetfeldes zu der Bewegung des Sperrelementes in die Sperrtasche. Da die Sperrtasche das Sperrelement jedoch nur teilweise aufnimmt, befindet sich das Sperrelement in der Trennebene zwischen Gehäuse und Kern und blockiert die Bewegung des Kerns unabhängig von der Stellung des Sperrriegels des elektromagnetisch aktivierbaren Sperrmechanismus. Ohne das äußere Magnetfeld wird das Sperrelement durch die Schwerkraft in der Tasche gehalten. Daher wird ohne äußeres Magnetfeld bei dem erfindungsgemäßen Schließzylinder wie bei dem bekannten Schließzylinder die Bewegung des Kerns ausschließlich über den elektromagnetisch aktivierbaren Sperrmechanismus gesteuert.
- Ein Herausfallen des Sperrelementes aus der Tasche bei einer Drehung des Kerns lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach verhindern, wenn die Tasche im Gehäuse und die Sperrtasche im Kern angeordnet ist.
- Der Kern weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine Sollbruchstelle auf, wenn mehrere Sperrtaschen als unterbrochene Nut auf dem Umfang des Kerns angeordnet sind. Diese Sollbruchstelle führt bei einem Zugversuch des Kerns zu dessen Bruch, so dass der hinter der Sollbruchstelle angeordnete Sperrmechanismus den erfindungsgemäßen Schließzylinder zuverlässig in seiner Schließstellung hält.
- Auch bei einem ungerichteten Magnetfeld wird das Sperrelement gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zuverlässig in die Sperrtasche gezogen, wenn der Kern zumindest im Bereich der Tasche oder der Sperrtasche aus einem magnetisierbaren Material gefertigt ist. Durch diese Gestaltung wird bei der Anlage eines Magnetfeldes der aus magnetisierbarem Material gefertigte Bereich ebenfalls magnetisiert und zieht das Sperrelement in die Sperrtasche.
- Der erfindungsgemäße Schließzylinder wird bereits bei geringen Magnetfeldern zuverlässig blockiert, wenn die Tasche eine zu der Stirnseite des Gehäuses hin weisende Rampe hat. Im einfachsten Fall hat die Tasche eine trichterförmige Erweiterung als umlaufende Rampe.
- Bei einer versuchten Drehung des Kerns nach der Einleitung eines Magnetfeldes wird das Sperrelement besonders zuverlässig in der Sperrtasche gehalten, wenn die Sperrtasche der Rampe gegenüberstehende, tangential zum Kern weisende Verbreiterungen aufweist.
- Ein versehentliches Eindringen des Sperrelementes in die Sperrtasche lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn die Sperrtasche einen in Richtung der tiefsten Stelle der Tasche weisenden Vorsprung hat.
- Der erfindungsgemäße Schließzylinder lässt sich besonders kostengünstig fertigen, wenn das Sperrelement als Kugel ausgebildet ist.
- Die Drehbarkeit des Kerns bei einem äußeren Magnetfeld lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach durch einen Kranz von Sperrtaschen begrenzen.
- Ein Anziehen des Sperrelementes in die Sperrtaschen lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sicherstellen, wenn einzelne Sperrtaschen über Einschnürungen voneinander getrennt sind. Hierdurch bilden die Einschnürungen bei einem äußeren Magnetfeld Magnetpole, die das Sperrelement zuverlässig anziehen.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
-
1 eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Schließzylinders, -
2 eine Schnittdarstellung durch den erfindungsgemäßen Schließzylinder aus1 entlang der Linie II-II, -
3 den Schließzylinder aus2 in einer Sperrstellung, -
4 einen Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schließzylinders, -
5 einen Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schließzylinders. -
1 zeigt einen Schließzylinder mit einem in einem Gehäuse1 drehbaren Kern2 in einem Längsschnitt. Der Schließzylinder hat einen elektromagnetisch aktivierbaren Sperrmechanismus3 mit einem im Gehäuse1 axial verschieblich angeordneten und von einem Federelement4 in Richtung des Kerns2 vorgespannten Sperrriegel5 . Weiterhin hat der Sperrmechanismus3 einen Elektromagneten6 , welcher den Sperrriegel5 in einer in das Gehäuse1 eingedrückten Stellung zu halten vermag. In der dargestellten Stellung befindet sich der Sperrriegel5 teilweise in einer Ausnehmung7 des Kerns2 und blockiert damit die Bewegung des Kerns2 gegenüber dem Gehäuse1 . Dies kennzeichnet die Grundstellung des Schließzylinders. Der Sperrriegel5 lässt sich beispielsweise über einen in einen Schließkanal8 des Kerns2 eingeführten Schlüssel oder durch eine geringfügige Drehung des Kerns2 in das Gehäuse1 drücken. Bei Vorliegen einer Schließberechtigung des Schlüssels hält der Elektromagnet6 den Sperrriegel5 in einer vollständig im Gehäuse1 befindlichen Stellung und ermöglicht daher die Drehung des Kerns2 gegenüber dem Gehäuse1 . Der Schließzylinder und die Funktion des Sperrmechanismus3 sind ausführlich in derDE 199 01 838 A1 beschrieben, so dass zur Offenbarung der Funktion der Bauteile des Schließzylinders ausdrücklich auf diese Schrift verwiesen wird. - Weiterhin hat der Kern
2 neben der Ausnehmung7 einen umlaufenden Kranz Sperrtaschen9 . Die Sperrtaschen9 sind durch Einschnürungen10 voneinander getrennt. Die Einschnürungen10 sind als Verengungen einer umlaufenden, die Sperrtaschen9 bildenden Nut ausgebildet. Das Gehäuse1 weist dem Kranz Sperrtaschen9 gegenüberstehend eine Tasche11 zur Aufnahme eines Sperrelementes12 auf. Das Sperrelement12 ist dabei höher als die Sperrtasche9 , so dass die Sperrtasche9 das Sperrelement12 nur teilweise aufnehmen kann. Der Kranz der Sperrtaschen9 ist in einem aus einem magnetischen Material gefertigten Einsatz13 des Kerns2 angeordnet. Das Sperrelement12 ist ebenfalls aus einem magnetischen Material gefertigt. An der tiefsten Stelle der Tasche11 schließen sich in Richtung der Stirnseite des Kerns2 weisende und von der Stirnseite weg weisende Rampen14 an. In der dargestellten Stellung wird das Sperrelement12 von der Schwerkraft in der Tasche11 gehalten. Die Bewegbarkeit des Kerns2 gegenüber dem Gehäuse1 ist damit ausschließlich von der Ansteuerung des Sperrmechanismus3 abhängig. Wenn man versucht durch ein Aufbringen eines starken Magnetfeldes den Sperrmechanismus3 außer Kraft zu setzen und damit den Sperrriegel5 aus der Ausnehmung7 des Kerns2 herauszuziehen, wird gleichzeitig das Magnetfeld in den Einsatz13 des Kerns2 und in das Sperrelement12 eingeleitet. Hierdurch wird das Sperrelement12 in eine der Sperrtaschen9 des Kerns2 hineingezogen. Da das Sperrelement12 größer ist als die Sperrtasche9 tief ist, kommt das Sperrelement12 in der Trennebene zwischen Gehäuse1 und Kern2 zum Liegen und blockiert die Bewegung des Kerns2 . -
2 zeigt den Schließzylinder aus1 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie II-II in der dargestellten Grundstellung, in der das Sperrelement12 in der Tasche11 liegt.3 zeigt den Schließzylinder aus2 bei Anliegen eines äußeren Magnetfeldes und anschließendem Drehen des Kerns2 . Hierbei ist zu erkennen, dass das Sperrelement12 durch das Magnetfeld in eine der Sperrtaschen9 hineingezogen und in der Trennebene zwischen Gehäuse1 und Kern2 gehalten ist. Damit wird die weitere Bewegung des Kerns2 blockiert. -
4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schließzylinders im Teilschnitt, bei der die Sperrtaschen9 an ihren in Längsrichtung des Kerns2 weisenden Enden tangentiale Verbreiterungen15 aufweisen. Weiterhin haben die Sperrtaschen9 einen in Richtung der tiefsten Stelle der Tasche11 weisenden Vorsprung16 . Bei Einwirkung eines äußeren Magnetfeldes wird das Sperrelement12 entweder von der Stirnseite des Kerns2 weg gedrückt oder zu dieser angezogen und rollt dabei die Rampe14 der Tasche11 entlang. Dabei gelangt es in die Sperrtasche9 und wird bei einer Drehung des Kerns2 in den tangentialen Verbreiterungen15 gefangen. Zur Verdeutlichung der Zeichnung sind der Kern2 und der Einsatz13 mit den Sperrtaschen9 ungeschnitten dargestellt. -
5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schließzylinders, bei dem die Sperrtaschen9 in axialer Richtung des Kerns2 gerade ausgebildet sind und ebenfalls einen in Richtung der tiefsten Stelle der Tasche11 weisenden Vorsprung17 haben. Die Tasche11 und das Sperrelement12 sind wie bei der Ausführungsform nach4 beschrieben ausgebildet.
Claims (10)
- Schließzylinder mit einem in einem Gehäuse drehbaren Kern und mit einem elektromagnetisch aktivierbaren Sperrmechanismus zur wahlweisen Blockierung oder Freigabe der Bewegung des Kerns, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
1 ) oder der Kern (2 ) eine auf das gegenüberstehende Bauteil hin offene Tasche (11 ) zur vollständigen Aufnahme eines Sperrelementes (12 ) aufweist, dass das gegenüberstehende Bauteil in seinem der Tasche (11 ) in zumindest einer Drehstellung des Kerns (2 ) gegenüberstehenden Bereich zumindest eine das Sperrelement (12 ) ausschließlich teilweise aufnehmende Sperrtasche (9 ) aufweist, dass die Tasche (11 ) in vorgesehener Montageposition nach oben hin offen ist und dass das Sperrelement (12 ) aus einem magnetisierbaren Material gefertigt ist. - Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche (
11 ) im Gehäuse (1 ) und die Sperrtasche (9 ) im Kern (2 ) angeordnet ist. - Schließzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Sperrtaschen (
9 ) als unterbrochene Nut auf dem Umfang des Kerns (2 ) angeordnet sind. - Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (
2 ) zumindest im Bereich der Tasche (11 ) oder der Sperrtasche (9 ) aus einem magnetisierbaren Material gefertigt ist. - Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche (
11 ) eine zu der Stirnseite des Gehäuses (1 ) hin weisende Rampe (14 ) hat. - Schließzylinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrtasche (
9 ) der Rampe (14 ) gegenüberstehende, tangential zum Kern (2 ) weisende Verbreiterungen (15 ) aufweist. - Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrtasche (
9 ) einen in Richtung der tiefsten Stelle der Tasche (11 ) weisenden Vorsprung (16 ,17 ) hat. - Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (
12 ) als Kugel ausgebildet ist. - Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 3, gekennzeichnet durch einen Kranz von Sperrtaschen (
9 ). - Schließzylinder nach Anspruch 3 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass einzelnen Sperrtaschen (
9 ) über Einschnürungen (10 ) voneinander getrennt sind.
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