DE19901838A1 - Elektromagnetisch aktivierbarer Sperrmechanismus - Google Patents
Elektromagnetisch aktivierbarer SperrmechanismusInfo
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Abstract
Bei einem elektromagnetisch aktivierbaren Sperrmechanismus (9) für einen Schließzylinder (1) eines Einsteckschlosses sind ein beweglicher, mit einem Sperriegel (13) verbundener Anker (15) und Polflächen (14) eines Elektromagneten (11) von einem gemeinsamen Gehäuse (21) abgeschirmt. Das gemeinsame Gehäuse (21) besteht aus magnetisierbarem Material, so daß magnetische Feldlinien um den Anker (15) herumgeführt werden. Hierdurch bietet der Sperrmechanismus (9) eine besonders hohe Sicherheit gegen ein unberechtigtes Entriegeln.
Description
Die Erfindung betrifft einen elektromagnetisch aktivier
baren Sperrmechanismus, insbesondere für einen Schließzy
linder eines Einsteckschlosses zum wahlweisen Blockieren
oder Freigeben eines in einem Gehäuse angeordneten beweg
lichen Kerns, mit einem eine bauliche Einheit mit einem
Anker bildenden, in die Bewegungsbahn des Kerns führbaren
Sperriegel, mit einem in Offenstellung zur Halterung des
Ankers in einer eine Bewegung des Kerns durch den Sperr
riegel freigebenden Stellung gestalteten Elektromagneten
und mit einer in Schließstellung zur Vorspannung des
Sperriegels in eine die Bewegung des Kerns blockierende
Stellung gestalteten Sperrfeder.
Solche Sperrmechanismen werden insbesondere in modernen
Zutrittskontrollanlagen häufig eingesetzt. Hierbei läßt
sich der Sperrmechanismus mittels eines elektrischen, den
Elektromagneten ansteuernden Impuls entriegeln. Der
Sperrmechanismus kann in einem zusätzlich mechanische
Stiftzuhaltungen zur Blockierung des Kerns aufweisenden
Schließzylinder angeordnet sein. Der Impuls wird meist
von einer frei programmierbaren Steuerelektronik erzeugt.
Die Steuerelektronik läßt sich beispielsweise von einem
in einem die Stiftzuhaltungen bewegenden Schlüssel abge
legten Codegeber ansteuern.
Aus der EP 0 600 194 B1 ist eine Zutrittskontrollanlage
bekannt, bei der ein elektromagnetisch aktivierbarer
Sperrmechanismus mit einem mechanisch sperrbaren Schließ
zylinder eine bauliche Einheit bildet. In einem Schlüssel
zum Betätigen des Schließzylinder ist ein Datenspeicher
angeordnet, der beim Einführen in den Schließzylinder
ausgelesen wird. Eine Zentrale steuert den Elektromagne
ten in Abhängigkeit von den ausgelesenen Daten an. Für
einen möglichst geringen Verkabelungsaufwand ist es er
forderlich, daß sich der Elektromagnet über einen Daten
bus von der Zentrale oder mittels einer Batterie mit
elektrischem Strom versorgen läßt.
Durch die EP 0 526 904 ist ein Schließzylinder bekannt,
bei dem eine Spule des Elektromagneten unterhalb von
Stiftzuhaltungen angeordnet ist. In dem Elektromagneten
ist ein Spulenkern parallel zu einem einen Schließkanal
für einen Schlüssel aufweisenden Kern verschieblich ange
ordnet. Der Spulenkern läßt sich von an einer der Stirn
seiten der Spule angeordneten Ankerplättchen verschieben
und dringt in Offenstellung in eine Kerbe des senkrecht
auf den Kern zulaufenden Sperriegels ein. Nachteilig bei
diesem Schließzylinder ist, daß der Spulenkern und das
Ankerplättchen von einem außerhalb des Schließzylinders
angeordneten Magneten bewegt werden können. Hierdurch
läßt sich der Sperrmechanismus von einem zum Entriegeln
des Schlosses nicht Berechtigten entriegeln.
Aus der US 5,014,030 ist ein elektromagnetisch aktivier
barer Sperrmechanismus bekannt, bei dem der Sperriegel in
Schließstellung in eine Ausnehmung eines scheibenförmigen
Kerns eindringt. Der Elektromagnet hat einen U-förmigen
Kern und an einem Schenkel des Kerns eine Spule. Der An
ker und der Sperriegel sind einteilig aus einem magneti
sierbaren Material gefertigt. In einem bestromten Zustand
des Elektromagneten liegt der Anker an den freien Enden
der Schenkel des Elektromagneten an. Der Sperriegel wird
damit gegen die Kraft der Sperrfeder in eine von dem
scheibenförmigen Kern entfernten Stellung vorgespannt.
Der scheibenförmige Kern läßt sich dadurch drehen. Dies
kennzeichnet die Offenstellung. Nachteilig hierbei ist
jedoch, daß der Elektromagnet durch den U-förmig geboge
nen Kern sehr große Abmessungen aufweist und einen sehr
hohen Energieverbrauch hat. Weiterhin läßt sich der Sper
riegel von einem außerhalb des Sperrmechanismus angeord
neten Magneten bewegen. Hierdurch kann der Sperrmechanis
mus unabhängig von einer Bestromung des Elektromagneten
von einer Schließstellung in die Offenstellung bewegt
werden.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Sperrme
chanismus der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß
er eine möglichst große Sicherheit gegen ein unberechtig
tes Entriegeln bietet.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Anker und eine zur Anlage des Ankers vorgesehene
Polfläche des Elektromagneten ein gemeinsames, aus magne
tisierbarem Material gefertigtes Gehäuse haben.
Durch diese Gestaltung werden die Feldlinien von dem von
außen aufgebrachten starken Magnetfeld um den Anker und
die Polfläche herumgeführt, so daß der Anker und der
Elektromagnet zuverlässig abgeschirmt sind. Damit ist es
für einen zum Entriegeln des erfindungsgemäßen Sperrme
chanismus nicht Berechtigten nicht möglich, ohne großen
Aufwand den Sperriegel aus der Sperrmulde zu entfernen.
Der Kern verbleibt damit in seiner unbeweglichen Positi
on. Eine Aufhebung des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus
durch ein von außen aufgebrachtes starkes Magnetfeld wird
hierdurch ebenfalls vermieden.
Der erfindungsgemäße Sperrmechanismus hat einen besonders
geringen Energieverbrauch, wenn der Elektromagnet als
Topfmagneten mit einer ebenen Polfläche zur Anlage des
ebenfalls eben gestalteten Ankers ausgebildet ist.
Der Elektromagnet hat gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung sehr hohe Haltekräfte bei be
sonders kleinen Abmessungen, wenn der Topfmagnet ein von
einer Spule umgebenes inneres Gehäuseteil und ein die
Spule umgreifendes äußeres Gehäuseteil hat. Hierdurch
kann das äußere Gehäuseteil gleichzeitig als Bestandteil
des den Elektromagneten abschirmenden Gehäuses eingesetzt
werden. Weiterhin läßt sich der Elektromagnet aus kosten
günstig herstellbaren Drehteilen zusammenstellen.
Zur weiteren Erhöhung der Haltekräfte des Elektromagneten
trägt es bei, wenn die Polfläche an dem inneren Gehäuse
teil und dem äußeren Gehäuseteil angeordnet ist.
Das den Anker und die Polfläche magnetisch abschirmende
Gehäuse gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung kostengünstig, wenn der Elek
tromagnet einen an den Topfmagneten angrenzenden, den An
ker übergreifenden, aus magnetisierbarem Material gefer
tigten Deckel hat und wenn der Deckel eine Ausnehmung zur
Durchführung des Sperriegels hat.
Das Gehäuse zur Abschirmung der Polfläche und des Ankers
erfordert gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einen besonders geringen baulichen Aufwand,
wenn der Anker, der Deckel und an den Deckel angrenzende
Bereiche des Elektromagneten aus demselben Material ge
fertigt sind.
Eine Leitung von starken, außerhalb des erfindungsgemäßen
Sperrmechanismus angeordneten Magnetfeldern zu dem Anker
läßt sich einfach vermeiden, wenn der Sperriegel und die
Sperrfeder aus einem unmagnetischen Material gefertigt
sind.
Der erfindungsgemäße Sperrmechanismus hat einen besonders
geringen Energieverbrauch, wenn der Sperriegel gegenüber
dem Anker um einen vorgesehenen Betrag in seiner Bewe
gungsrichtung und/oder quer zu seiner Bewegungsrichtung
beweglich gehalten ist. Durch diese Gestaltung werden To
leranzen in der Ausrichtung zwischen dem Elektromagneten
und dem Sperriegel durch die bewegliche Gestaltung des
Sperriegels gegenüber dem Anker ausgeglichen. Der Betrag,
um den sich Sperriegel und Anker bewegen können, läßt
sich hierfür sehr gering halten. Hierdurch liegt der An
ker zuverlässig an der vorgesehenen Fläche des Elektroma
gneten an. Da der Strombedarf beim glatten Anliegen des
Ankers an einer Polfläche des Elektromagneten wegen des
sehr geringen und gleichmäßigen Luftspaltes besonders ge
ring ist, weist der erfindungsgemäße Sperrmechanismus ei
nen besonders geringen Stromverbrauch auf. Der erfin
dungsgemäße Sperrmechanismus läßt sich deshalb besonders
lange von einer sehr kleinen Knopfzelle mit elektrischem
Strom versorgen. Dank der Erfindung können zudem der
Elektromagnet und der Anker mit sehr kleinen Abmessungen
versehen werden. Hierdurch gestaltet sich der erfindungs
gemäße Sperrmechanismus besonders platzsparend und eignet
sich damit insbesondere zum Einbau in einen Schließzylin
der eines Einsteckschlosses. Der Schließzylinder kann
hierbei neben dem erfindungsgemäßen Sperrmechanismus me
chanische Sperrmittel aufweisen.
Zur weiteren Verringerung des Energieverbrauchs des er
findungsgemäßen Sperrmechanismus trägt es bei, wenn in
einer Grundstellung der Anker von dem Kern gegen die
Polfläche vorgespannt ist. Durch diese Gestaltung wird
ein unnötiger Energieverbrauch dadurch vermieden, daß der
Anker von dem Elektromagneten nur gehalten werden muß.
Die Grundstellung ist beispielsweise bei dem in den
Schließzylinder eingesetzten Sperrmechanismus die Stel
lung, in der der Schlüssel aus dem Schließkanal abgezogen
werden kann. Bei einer fehlenden Freigabe des Sperrmecha
nismus erhält der Elektromagnet keinen elektrischen Im
puls, so daß der Sperriegel bei einer Bewegung des Kerns
in die Sperrmulde eindringt und eine weitere Bewegung
verhindert. Bei einer Freigabe des Sperrmechanismus muß
der Elektromagnet den an der Polfläche anliegenden Anker
halten, damit der Kern ohne Behinderung durch den Sper
riegel bewegt werden kann. Da der Elektromagnet hierdurch
den Anker nicht bewegen, sondern nur halten muß, benötigt
er besonders geringe Kräfte und somit eine nur sehr
geringe Feldstärke und damit einen sehr geringen Energie
bedarf.
In der Regel ist der Anker scheibenförmig gestaltet und
der Sperriegel stiftförmig. Ein Ausgleich einer Winkelab
weichung zwischen dem Elektromagneten und einer Führung
für den Sperriegel gestaltet sich gemäß einer vorteilhaf
ten Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders
einfach, wenn der Sperriegel gegenüber dem Anker ver
schwenkbar ist. Weiterhin führt diese Gestaltung zu einer
besonders einfachen Montage des Elektromagneten, da die
ser ohne aufwendige Ausrichtung in einer Aufnahme befe
stigt werden kann.
Die vormontierbare bauliche Einheit aus Sperriegel und
Anker gestaltet sich konstruktiv besonders einfach, wenn
der Sperriegel einen den Anker in einer Ausnehmung durch
dringenden Zapfen hat und wenn das freie Ende des Zapfens
zur Hintergreifung des Ankers eine Verbreiterung auf
weist. Hierdurch wird sichergestellt, daß der Betrag, um
den der Sperriegel in seiner Bewegungsrichtung gegenüber
dem Anker verschiebbar ist, das vorgesehene, für die
Funktion des Sperrmechanismus notwendige Maß nicht über
schreitet.
Störende Geräusche des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus
lassen sich einfach vermeiden, wenn der Sperriegel mit
tels einer Haltefeder von dem Anker weggespannt ist.
Ein Einrosten oder Festkleben des Sperriegels in Offen
stellung des Sperrmechanismus läßt sich einfach verhin
dern, wenn der Sperriegel in Offenstellung bei einer Dre
hung des Kerns geringfügig gegen die Kraft der Haltefeder
verschiebbar ist. Hierfür kann der Sperriegel beispiels
weise geringfügig in die Bewegungsbahn des Kerns hinein
ragen. Durch diese Gestaltung wird der Sperriegel auch
bei an der Polfläche anliegendem Anker bei jeder Umdre
hung des Kerns geringfügig bewegt und damit Verklebungen
oder Flugrost gelöst.
Der Kern könnte beispielsweise eine einzige keilförmige
Sperrmulde zur Aufnahme des Sperriegels in Schließstel
lung aufweisen, so daß er in der Schließstellung nur in
eine Richtung bewegt werden kann. Beispielsweise ließe
sich hierdurch ein mit dem erfindungsgemäßen Sperrmecha
nismus ausgestattetes Schloß nur zuschließen, aber ohne
Impuls an den Elektromagneten nicht mehr aufschließen.
Der Sperriegel wird jedoch gemäß einer anderen vorteil
haften Weiterbildung der Erfindung bei jeder Bewegung des
Kerns mehrfach bewegt, wenn der Kern zwei nebeneinander
angeordnete, jeweils an ein Residuum angrenzende Sperr
mulden zum Eindringen des Sperriegels hat. Hierdurch wird
das Einrosten oder Festkleben des Sperriegels in Offen
stellung besonders zuverlässig vermieden.
Die Fertigung des erfindungsgemäßen Sperrmechanismus ge
staltet sich besonders einfach, wenn der Elektromagnet
zylinderförmig gestaltet und in einer ebenfalls zylinder
förmigen, auf den beweglichen Kern zulaufenden Ausnehmung
angeordnet ist.
Die vorgesehene Position des Sperriegels gegenüber dem
Elektromagneten läßt sich gemäß einer anderen vorteilhaf
ten Weiterbildung der Erfindung einfach festlegen, wenn
das Residuum in einer Montagestellung des Elektromagneten
auf den Sperriegel weisend ausgerichtet ist. Zur Montage
wird einfach der Kern in die Montagestellung bewegt. An
schließend läßt sich der Elektromagnet zusammen mit dem
Anker, dem Sperriegel und der Sperrfeder bis zum An
schlag, bei dem der Sperriegel von dem Residuum gegen die
Ankerplatte und diese gegen die Polfläche gedrückt wird,
in die Ausnehmung einführen und befestigen.
Der in die Sperrmulde eindringende Sperriegel kann sich
in seiner Führung verkanten, ohne daß seine Flanken be
schädigt werden, wenn der Sperriegel eine umlaufende, in
einem in Schließstellung zwischen der Ausnehmung und dem
Kern befindlichen Bereich angeordnete Klemmnut aufweist.
Wird in Schließstellung des Sperrmechanismus versucht,
den Kern mit großer Kraft zu bewegen, verhindern zunächst
die Scherkräfte an Sperriegel und Sperrmulde eine Rotati
on des Sperriegels. Die gleichzeitig zu den radial an
greifenden Scherkräften an dem Sperriegel und senkrecht
wirkenden Kräfte auf den Sperriegel versuchen den Sperr
riegel leicht zu kippen und gegen die Kraft der Sperrfe
der aus der Sperrmulde herauszudrücken. Die senkrecht auf
den Sperriegel wirkenden Kräfte werden beispielsweise
durch Unsymmetrien in der Anordnung von Sperriegel und
Kern oder auch durch notwendiges Spiel des Sperriegels in
seiner Führung hervorgerufen. Dank der Erfindung kann
sich der Sperriegel nicht mehr aus der Sperrmulde heraus
bewegen, da der Rand der Sperrmulde in diese Klemmnut
eingreift und den Sperriegel geringfügig kippt, so daß
ein Rand der Führung des Sperriegels ebenfalls in die
Klemmnut eingreift.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur
weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine da
von in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend be
schrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 einen Teilschnitt in Längsrichtung durch ei
nen Schließzylinder mit einem erfindungsgemä
ßen Sperrmechanismus,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch den Schließ
zylinder entlang der Linie II-II in einer
Offenstellung des Sperrmechanismus,
Fig. 3 den Sperrmechanismus aus Fig. 1 in einer
Sperrstellung,
Fig. 4 den Sperrmechanismus in einer Grundstellung.
Die Fig. 1 zeigt einen Teilschnitt in Längsrichtung
durch einen für ein Einsteckschloß vorgesehenen Doppel
profil-Schließzylinder 1. Der Schließzylinder 1 weist
zwei über einen Steg 2 miteinander verbundene Gehäusetei
le 3, 4 auf. Die Gehäuseteile 3, 4 dienen jeweils zur
Aufnahme eines mittels eines nicht dargestellten Schlüs
sels drehbaren Kerns 5, 6. Zur Vereinfachung der Zeich
nung ist nur einer der Kerne 5 mit dem entsprechenden Ge
häuseteil 3 geschnitten dargestellt. Der Kern 5 läßt sich
mit einem Schließbart 7 drehbeweglich kuppeln und von
mehreren mechanischen Stiftzuhaltungen 8 blockieren. Zwi
schen den Stiftzuhaltungen 8 und dem Schließbart 7 ist
ein erfindungsgemäßer Sperrmechanismus 9 angeordnet. Der
erfindungsgemäße Sperrmechanismus 9 hat einen in einer
Ausnehmung 10 des Schließzylinders 1 befestigten Elektro
magneten 11 und einen in eine Sperrmulde 12 des Kerns 5
beweglichen Sperriegel 13.
Die Fig. 2 zeigt den Schließzylinder 1 aus Fig. 1 in
einer Schnittdarstellung entlang der Linie II-II durch
den erfindungsgemäßen Sperrmechanismus 9. Der Sperriegel
13 ist mit einem an der Polfläche 14 des Elektromagneten
11 anliegenden Anker 15 verbunden und wird von einer Hal
tefeder 16 von dem Anker 15 weggespannt. Der Elektroma
gnet 11 ist als Topfmagneten 17 mit einem inneren und ei
nem äußeren Gehäuseteil 18, 19 ausgebildet. Zwischen den
Gehäuseteilen 18, 19 ist eine Spule 20 angeordnet. Wei
terhin ist der Elektromagnet 11 von einem Gehäuse 21 ab
geschirmt. Das Gehäuse 21 setzt sich aus dem äußeren Ge
häuseteil 19 und einem mit diesem verbundenen, den Anker
15 übergreifenden Deckel 22 zusammen. Der Deckel 22 und
das äußere Gehäuseteil 19 sind aus demselben magnetisier
baren Material gefertigt. Hierdurch werden von einem
starken äußeren Magnetfeld erzeugte Feldlinien um die
Polfläche 14 herumgeführt. Damit kann der erfindungsgemä
ße Sperrmechanismus 9 nicht durch einen starken Magneten
aufgehoben werden. Der Sperriegel 13, die Haltefeder 16
und eine Sperrfeder 23 sind aus einem unmagnetischen Ma
terial gefertigt, um eine Einleitung von magnetischen
Feldlinien zu dem Anker 15 zu vermeiden.
Der Sperriegel 13 hat einen Zapfen 24, mit dem er den
scheibenförmig gestalteten Anker 15 in einer stufenförmi
gen Ausnehmung 25 durchdringt. Der Zapfen 24 ist mit ei
ner den Anker 15 hintergreifenden Verbreiterung 26 verse
hen. Die Ausnehmung 25 in dem Anker 15 ist so bemessen,
daß sich der Sperriegel 13 gegenüber dem Anker 15 gering
fügig axial verschieben und schwenken läßt. Eine in dem
Deckel 22 angeordnete Ausnehmung 31 zur Durchführung des
Sperriegels 13 ist hierfür ebenfalls geringfügig größer
gestaltet als der Sperriegel 13. Der Sperriegel 13 hat in
dem Schließzylinder 1 eine Führung 27. Weiterhin zeigt
Fig. 2, daß in dem Kern 5 zwei Sperrmulden 12, 28 einge
arbeitet sind, die jeweils eine keilförmige Gestalt auf
weisen und an ein Residuum 29 angrenzen. Die Bewegungs
bahn des Residuums 29 beim Drehen des Kerns 5 ist im Be
reich des Sperriegels 13 strichpunktiert dargestellt. Bei
einer Drehung des Kerns 5 gelangt das Residuum 29 gegen
den Sperriegel 13 und drückt diesen geringfügig gegen die
Kraft der Sperrfeder 23 und der Haltefeder 16 in Richtung
des Ankers 15. Damit wird der Sperriegel 13 zur Vermei
dung seines Einklebens oder Einrostens beim Schließen des
Schließzylinders 1 regelmäßig geringfügig bewegt. Die
Schwenkbarkeit des Sperriegels 13 gegenüber dem Anker 15
gewährleistet, daß Toleranzen beispielsweise in der
Fluchtung der Ausnehmung 10 für den Elektromagneten 11
und der Führung 27 des Sperriegels 13 nicht zu einem
Klemmen des Sperriegels 13 oder einer ungleichmäßigen An
lage des Ankers 15 an der Polfläche 14 führen.
In der eingezeichneten Stellung wird der Sperriegel 13 in
einer außerhalb der Sperrmulden 12, 28 befindlichen Posi
tion gehalten. Dies kennzeichnet die Offenstellung des
Sperrmechanismus 9. Der Elektromagnet 11 ist in dieser
Stellung bestromt und hält den Anker 15 an der Polfläche
14.
Die Fig. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Sperrmechanismus
9 in einer Sperrstellung. In dieser Stellung wird der
Sperriegel 13 durch die Sperrfeder 23 in eine der Ausneh
mungen 12 vorgespannt. Der Anker 15 befindet sich damit
in einer von der Polfläche 14 entfernten Stellung. Ein
starkes, von außerhalb auf den erfindungsgemäßen Sperrme
chanismus 9 einwirkendes Magnetfeld führt nicht zu einer
Bewegung des Ankers 15 in Richtung der Polfläche 14, da
dieser Bereich von dem Deckel 22 und dem äußeren Gehäuse
teil 19 des Elektromagneten 11 abgeschirmt ist. Der in
die Sperrmulde 12 hineinragende Bereich des Sperriegels
13 ist mit einer umlaufenden Klemmnut 30 versehen. Diese
Klemmnut 30 befindet sich in dem aneinandergrenzenden Be
reich zwischen dem Kern 5 und dem Gehäuse 3. Wird ver
sucht, den Kern 5 mit großer Kraft entgegen dem Uhrzei
gersinn weiterzudrehen, verhindern die Scherkräfte an
Sperriegel 13 und Sperrmulde 12 eine Rotation des Sperr
riegels 13. Die gleichzeitig zu den radial angreifenden
Scherkräften am Sperriegel 13 und senkrecht auf den
Sperriegel 13 wirkenden Kräfte werden den Sperriegel 13
leicht kippen und in Richtung des Elektromagneten 11 be
wegen. Ein vollständiges Herausdrücken des Sperriegels 13
aus der Sperrmulde 12 wird jedoch zuverlässig verhindert,
da durch das leichte Kippen des Sperriegels 13 der Rand
der Sperrmulde 12 in die Klemmnut 30 eingreift und der
Sperriegel 13 deshalb in der eingezeichneten Schließstel
lung verhakt.
Die Fig. 4 zeigt den erfindungsgemäßen Sperrmechanismus
9 in einer Grundstellung. In dieser Stellung läßt sich
ein Schlüssel in einen Schließkanal 32 des Kerns 5 ein
führen und aus diesem herausziehen. Hierbei drückt das
Residuum 29 des Kerns 5 den Sperriegel 13 gegen die Kraft
der Sperrfeder 23 zu dem Elektromagneten 11 hin. Der
Sperriegel 13 ist dabei seinerseits gegen den Anker 15
vorgespannt und drückt diesen gegen die Polfläche 14 des
Elektromagneten 11. Eine Bestromung des Elektromagneten
11 ist hierzu nicht erforderlich. Bei einer Schaltung des
Sperrmechanismus 9 in die Schließstellung bleibt der
Elektromagnet 11 unbestromt, so daß der Sperriegel 13 bei
einer Drehung des Kerns 5, wie in Fig. 3 dargestellt, in
die Sperrmulde 12 eindringt. Bei einer Schaltung des
Sperrmechanismus 9 in Offenstellung wird der Elektroma
gnet 11 bestromt und hält den Anker 15, wie in Fig. 2
dargestellt, an der Polfläche 14. Der Kern 5 läßt sich
anschließend drehen. Hierdurch wird ersichtlich, daß der
Elektromagnet 11 nur zum Halten des Ankers 15 und nicht
zu dessen Bewegung ausgebildet ist.
Weiterhin läßt sich der erfindungsgemäße Sperrmechanismus
9 in der eingezeichneten Grundstellung in dem Schließzy
linder 1 montieren. Der erfindungsgemäße Sperrmechanismus
9 läßt sich zusammen mit dem Elektromagneten 11, dem
Sperriegel 13 und dem Deckel 22 zu einer baulichen Ein
heit vormontieren. Anschließend wird diese bauliche Ein
heit in die Ausnehmung 10 des Schließzylinders 1 einge
führt. Dabei gelangt zunächst der Sperriegel 13 gegen das
Residuum 29. Die bauliche Einheit wird jedoch bis zum An
schlag weiterbewegt, bis der Sperriegel 13 und der Anker
15 zwischen dem Residuum 29 und dem Elektromagneten 11
eingespannt sind. Anschließend wird der Elektromagnet 11
in der Ausnehmung 10 des Schließzylinders 1 befestigt.
Diese Befestigung kann beispielsweise durch ein Verkle
ben, Verklemmen oder Verschrauben erfolgen.
Claims (17)
1. Elektromagnetisch aktivierbarer Sperrmechanismus, ins
besondere für einen Schließzylinder eines Einsteckschlos
ses zum wahlweisen Blockieren oder Freigeben eines in ei
nem Gehäuse angeordneten beweglichen Kerns, mit einem ei
ne bauliche Einheit mit einem Anker bildenden, in die Be
wegungsbahn des Kerns führbaren Sperriegel, mit einem in
Offenstellung zur Halterung des Ankers in einer eine Be
wegung des Kerns durch den Sperriegel freigebenden Stel
lung gestalteten Elektromagneten und mit einer in
Schließstellung zur Vorspannung des Sperriegels in eine
die Bewegung des Kerns blockierende Stellung gestalteten
Sperrfeder,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (15) und eine zur
Anlage des Ankers (15) vorgesehene Polfläche (14) des
Elektromagneten (11) ein gemeinsames, aus magnetisierba
rem Material gefertigtes Gehäuse (21) haben.
2. Sperrmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Elektromagnet (11) als Topfmagnet (17) mit
einer ebenen Polfläche (14) zur Anlage des ebenfalls eben
gestalteten Ankers (15) ausgebildet ist.
3. Sperrmechanismus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Topfmagnet (17) ein von einer Spule
(20) umgebenes inneres Gehäuseteil (18) und ein die Spule
(20) umgreifendes äußeres Gehäuseteil (19) hat.
4. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Polfläche
(14) an dem inneren Gehäuseteil (18) und dem äußeren Ge
häuseteil (19) angeordnet ist.
5. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektroma
gnet (11) einen an den Topfmagneten (17) angrenzenden,
den Anker (15) übergreifenden, aus magnetisierbarem Mate
rial gefertigten Deckel (22) hat und daß der Deckel (22)
eine Ausnehmung zur Durchführung des Sperriegels (13)
hat.
6. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker
(15), der Deckel (22) und an den Deckel (22) angrenzende
Bereiche des Elektromagneten (11) aus demselben Material
gefertigt sind.
7. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperriegel
(13) und die Sperrfeder (23) aus einem unmagnetischen Ma
terial gefertigt sind.
8. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperriegel
(13) gegenüber dem Anker (15) um einen vorgesehenen Be
trag in seiner Bewegungsrichtung und/oder quer zu seiner
Bewegungsrichtung beweglich gehalten ist.
9. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einer
Grundstellung der Anker (15) von dem Kern (5) gegen die
Polfläche (14) vorgespannt ist.
10. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperr
riegel (13) gegenüber dem Anker (15) verschwenkbar ist.
11. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperr
riegel (13) einen den Anker (15) in einer Ausnehmung (25)
durchdringenden Zapfen (24) hat und daß das freie Ende
des Zapfens (24) zur Hintergreifung des Ankers (15) eine
Verbreiterung (26) aufweist.
12. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperr
riegel (13) mittels einer Haltefeder (16) von dem Anker
(15) weggespannt ist.
13. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperr
riegel (13) in Offenstellung bei einer Drehung des Kerns
(5) geringfügig gegen die Kraft der Haltefeder (16) ver
schiebbar ist.
14. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern
(5) zwei nebeneinander angeordnete, jeweils an ein Resi
duum (29) angrenzende Sperrmulden (12, 28) zum Eindringen
des Sperriegels (13) hat.
15. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Elek
tromagnet (11) zylinderförmig gestaltet und in einer
ebenfalls zylinderförmigen, auf den beweglichen Kern (5)
zulaufenden Ausnehmung (10) angeordnet ist.
16. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Residu
um (29) in einer Montagestellung des Elektromagneten (11)
auf den Sperriegel (13) weisend ausgerichtet ist.
17. Sperrmechanismus nach zumindest einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperr
riegel (13) eine umlaufende, in einem in Schließstellung
zwischen der Ausnehmung (10) und dem Kern (5) befindli
chen Bereich angeordnete Klemmnut (30) aufweist.
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