DE102004061578A1 - Klemmschutzeinrichtung für Fahrzeuge - Google Patents
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Abstract
Klemmschutzeinrichtung für Fahrzeuge mit mindestens zwei Sensoranordnungen (16, 16n, 17, 17n) zum Erkennen einer Gefahr für ein Einklemmen durch mindestens ein Fahrzeugteil (10, 10a, 10b), das mittels einer Antriebseinrichtung (12, 13, 14, 14a, 14b) verstellbar ist, und zur Abgabe von Einklemmgefahrensignalen an eine beiden Sensoranordnungen gemeinsam zugeordnete Auswerteeinrichtung (18). Die Auswerteeinrichtung (18) ist derart ausgelegt, dass sie über eine Antriebssteuerung (15) die Antriebseinrichtung in einen ein Einklemmen verhindernden Betriebsmodus umschaltet, wenn sich die Einklemmgefahrensignale der beiden Sensoranordnungen um einen vorbestimmten Mindestwert voneinander unterscheiden.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Klemmschutzeinrichtung für Fahrzeuge zum Verhindern eines Einklemmens von Fremdkörpern, insbesondere gefährdeten Körperteilen von Fahrzeuginsassen, durch motorisch verstellbare Fahrzeugteile.
- Solche Klemmschutzeinrichtungen sind in unterschiedlicher Bauweise bekannt. Zum Beispiel ist in
DE 35 27 405 A1 eine Einrichtung zum Schutz gegen Einklemmen in motorisch verschließbaren Fahrzeugöffnungen beschrieben, bei welcher ein Sensor in Form einer an der Schließkante der Öffnung angeordnete Elektrode vorgesehen ist, die sich über die Länge der Schließkante erstreckt und Teil eines kapazitiven Detektors ist, der bei drohendem Einklemmen ein Steuersignal zum Ausschalten des Antriebes des Schließgliedes abgibt. - Klemmschutzeinrichtungen dieser Art sind Einflüssen ausgesetzt, die nichts mit einer Einklemmgefahr zu tun haben und Fehlauslösungen bewirken können. Zu solchen Einflüssen gehören insbesondere toleranzbedingte Abstandsänderungen und Umwelteinflüsse wie Feuchte und Niederschlagsbeläge. Man hat versucht, dem dadurch zu begegnen, dass fortlaufend oder vor Beginn der Bewegung des Fahrzeugteils der Arbeitspunkt (das heißt die Auslöseschwelle) der Klemmschutzeinrichtung entsprechend nachgeführt wird. Kapazitätsänderungen des kapazitiven Detektors, die durch die Bewegung des Fahrzeugteils selbst hervorgerufen werden, hat man in ihrem typischen Verlauf grob korrigiert.
- Es zeigte sich jedoch, dass nur langsame Veränderungen der Umweltbedingungen wirkungsvoll kompensiert werden können und entweder ein erhöhtes Risiko von Fehlauslösungen toleriert oder die Empfindlichkeit des Systems entsprechend herabgesetzt werden muss. Hinzu kommt, dass möglicherweise bereits vor Aktivierung der Sensorauswertung vorliegende Gefährdungssituationen als geänderte Umweltbedingungen fehlinterpretiert und damit ausgeblendet werden können, soweit sie sich nicht durch Plausibilitätsprüfungen erkennen lassen. Auch eine Korrektur von Einflüssen aus der Eigenbewegung des verstellbaren Fahrzeugteils gelingt selbst bei erheblichem Korrekturaufwand nicht vollständig, weil dazu abhängig von den jeweils herrschenden Umweltbedingungen unterschiedliche Korrekturverläufe erforderlich sind.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Klemmschutzeinrichtung für Fahrzeuge zu schaffen, die mit vergleichsweise geringem Aufwand eine sichere Erkennung von Einklemmgefahr auch bei wechselnden Umwelteinflüssen und den in der Praxis unvermeidbaren Toleranzen gestattet.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Klemmschutzeinrichtung für Fahrzeuge mit mindestens zwei Sensoranordnungen zum Erkennen einer Gefahr für ein Einklemmen durch mindestens ein Fahrzeugteil, das mittels einer Antriebseinrichtung verstellbar ist, und zur Abgabe von Einklemmgefahrensignalen an eine beiden Sensoranordnungen gemeinsam zugeordnete Auswerteeinrichtung, die derart ausgelegt ist, dass sie über eine Antriebssteuerung die Antriebseinrichtung in einen ein Einklemmen verhindernden Betriebsmodus umschaltet, wenn sich die Einklemmgefahrensignale der beiden Sensoranordnungen um einen vorbestimmten Mindestwert voneinander unterscheiden.
- Mit der erfindungsgemäßen Klemmschutzeinrichtung wird der Umstand genutzt, dass sich wechselnde Umweltbedingungen und auf die Eigenbewegung des oder der verstellbaren Fahrzeugteils/Fahrzeugteile zurückzuführende Einflüsse auf alle Sensoranordnungen im wesentlichen gleich auswirken und damit bei der erfindungsgemäßen Anordnung unausgewertet bleiben, während Gefährdungssituationen sich typisch zu einem Zeitpunkt an den Sensoranordnungen unterschiedlich bemerkbar machen und so erfasst werden.
- Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- So kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Antriebseinrichtung mindestens einen Stellantrieb aufweisen, der mit zwei Stellanordnungen in Antriebsverbindung steht, die jeweils einer von zwei gegenüberliegenden Seiten ein und desselben verstellbaren Fahrzeugteils zugeordnet sind, wobei vorzugsweise die beiden Stellanordnungen mindestens näherungsweise symmetrisch zueinander ausgelegt sind und jeweils eine der beiden Sensoranordnungen an jeweils einer der beiden Stellanordnungen angeordnet ist.
- Entsprechend einer abgewandelten Ausgestaltung der Erfindung kann die Antriebseinrichtung aber auch mindestens zwei Stellantriebe aufweisen, die mit mindestens zwei Stellanordnungen in Antriebsverbindung stehen, die jeweils einem von mehreren verstellbaren Fahrzeugteilen zugeordnet sind.
- Das mindestens eine verstellbare Fahrzeugteil kann zum wahlweisen Verschließen oder mindestens teilweisen Öffnen einer Fahrzeugöffnung ausgelegt sein, und die Sensoranordnungen können jeweils mindestens einen kapazitiven Geber aufweisen.
- Die Auswerteeinrichtung ist zweckmäßig mit einem Vergleicher zum Vergleichen der Einklemmgefahrensignale der Sensoranordnungen ausgestattet.
- Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
-
1 ein schematisches Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Klemmschutzeinrichtung, und -
2 ein schematisches Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Klemmschutzeinrichtung. - In
1 ist mit10 ein Fahrzeugteil, beispielsweise der Deckel eines Schiebe/Hebedachs bezeichnet, das in Richtung eines Doppelpfeils11 über Stellanordnungen12 ,13 verstellt werden kann, die an gegenüberliegenden Seiten des Fahrzeugteils10 angreifen. Bei den Stellanordnungen12 ,13 handelt es sich zum Beispiel um die üblichen Schiebe/Austellmechanismen zu beiden Seiten des Deckels10 . Die Stellanordnungen12 ,13 werden ihrerseits mittels eines vorzugsweise elektrischen Stellantriebs14 betätigt, der unter dem Einfluss einer Antriebssteuerung15 steht. Schließbewegungen des Deckels10 , die zum Einklemmen gefährdeter Körperteile führen könnten, werden mittels zweier Sensoren16 ,17 überwacht, von denen der eine16 der Stellanordnung12 und der andere17 der Stellanordnung13 zugeordnet ist. Zwischen die Ausgänge der Sensoren16 ,17 und einen Signaleingang der Antriebssteuerung15 ist eine Auswerteeinrichtung18 geschaltet, die im veranschaulichten Ausführungsbeispiel einen Vergleicher19 und ein diesem nachgeordnetes Schwellwertglied20 beinhaltet. Der Ausgang der Auswerteeinrichtung18 ist an einen Stelleingang der Antriebssteuerung15 angeschlossen. - Durch Verstellbewegungen des Fahrzeugteils (zum Beispiel Deckels)
10 verursachte systematische Einflüsse wirken ebenso wie allgemeine Umwelteinflüsse gleichsinnig auf beide Sensoren16 ,17 . Sie führen infolgedessen zu gleich gerichteten und gleich großen Änderungen der Ausgangssignale der Sensoren16 und17 . Daher werden sie bei dem mittels des Vergleichers19 durchgeführten Vergleich kompensiert, und sie bleiben ohne Auswirkung auf die Antriebssteuerung15 und den Stellantrieb14 , weil das Schwellwertglied20 nicht anspricht. - Zu Gefährdungssituationen, insbesondere drohendem Einklemmen von Körperteilen, kommt es dagegen in aller Regel zu einem Zeitpunkt nur an einer Seite des Fahrzeugteils
10 oder jedenfalls in unsymmetrischer Weise. Infolgedessen sprechen dabei die Sensoren16 und17 ungleich an, so dass in einem solchen Fall die Ausgangssignale der Sensoren16 und17 deutlich unterschiedlich sind und über das Schwellwertglied20 ein Gefahrensignal an die Antriebssteuerung15 geht. Mittels der Antriebssteuerung15 wird der Stellantrieb dann gestoppt oder auf Rückwärtslauf umgesteuert. - Die in
2 dargestellte Klemmschutzeinrichtung unterscheidet sich von derjenigen der1 nur darin, dass die Antriebssteuerung15 zwei Stellantriebe14a und14b für zwei gleichzeitig verstellbare Fahrzeugteile10a und10b , zum Beispiel ein Paar von versenkbaren Frontscheinwerfern, ansteuert. Auch in einem solchen Fall tritt eine Einklemmgefahr typisch nur an der einen Seite, das heißt entweder an dem Fahrzeugteil10a oder dem Fahrzeugteil10b , auf, und sie wird mit den vorstehend geschilderten Mitteln klar von Umwelteinflüssen und/oder gleichlaufenden Verstellbewegungen der Fahrzeugteile10a und10b unterschieden. - Den gegenüberliegenden Seiten des verstellbaren Fahrzeugteils
10 der1 oder den verstellbaren Fahrzeugteilen10a und10b der2 können beliebig viele weitere Sensorpaare mit jeweils nachgeschalteter, an die Antriebssteuerung15 angeschlossener Auswerteeinrichtung zugeordnet sein, wie dies in1 mit den Blöcken16n ,17n und18n angedeutet ist. - Die Sensoren
16 bis16n ,17 bis17n können je nach der Art des Fahrzeugteils10 paarweise zum Beispiel an Ausstellhebeln, Verdeckgelenken und sonstigen Klemmstellen angeordnet sein. Sie sind vorzugsweise als kapazitive Geber ausgebildet, obwohl grundsätzlich auch beliebige andere Sensoren wie Induktiv-, Infrarot-, Ultraschall- oder Hallsensoren in Betracht kommen. - Die Auswerteschaltung
18 kann auch in anderer als der in1 schematisch angedeuteten Weise implementiert werden, zum Beispiel unter Verwendung einer Messbrücke. Der Vergleich der Ausgangssignale der Sensoren16 bis16n ,17 bis17n kann vor – beispielsweise mittels einer Messbrücke -, während (zum Beispiel mit einem entsprechenden Messwandler) oder nach – in einer Auswerte-Software oder einem Hardware-Vergleicher wie in1 bei19 angedeutet – einer zweckentsprechenden Aufbereitung der Sensormesswerte erfolgen. - Die erläuterte Klemmschutzeinrichtung zeichnet sich insbesondere durch ein im Vergleich zu bekannten Anordnungen stark verringerte Empfindlichkeit gegen Umwelteinflüsse bei gleichzeitig erhaltener oder verbesserter Empfindlichkeit für tatsächliche Annäherung von Körperteilen an Sensoren aus. Gleichwohl kann die Klemmschutzeinrichtung relativ einfach, robust und zuverlässig aufgebaut sein.
- Derzeit übliche Korrekturmittel können parallel zu der vorstehend geschilderten Anordnung vorgesehen werden, um möglicherweise verbleibende Restfehler, beispielsweise verursacht durch kleine Unsymmetrien, zu eliminieren und damit die Robustheit des Systems weiter zu verbessern.
-
- 10, 10a, 10b
- Fahrzeugteil
- 11
- Doppelpfeil
- 12, 13
- Stellanordnung
- 14, 14a, 14b
- Stellantrieb
- 15
- Antriebssteuerung
- 16, 16n, 17, 17n
- Sensor
- 18
- Auswerteeinrichtung
- 19
- Vergleicher
- 20
- Schwellwertglied
Claims (8)
- Klemmschutzeinrichtung für Fahrzeuge mit mindestens zwei Sensoranordnungen (
16 ,16n ,17 ,17n ) zum Erkennen einer Gefahr für ein Einklemmen durch mindestens ein Fahrzeugteil (10 ,10a ,10b ), das mittels einer Antriebseinrichtung (12 ,13 ,14 ,14a ,14b ) verstellbar ist, und zur Abgabe von Einklemmgefahrensignalen an eine beiden Sensoranordnungen gemeinsam zugeordnete Auswerteeinrichtung (18 ), die derart ausgelegt ist, dass sie über eine Antriebssteuerung (15 ) die Antriebseinrichtung in einen ein Einklemmen verhindernden Betriebsmodus umschaltet, wenn sich die Einklemmgefahrensignale der beiden Sensoranordnungen um einen vorbestimmten Mindestwert voneinander unterscheiden. - Klemmschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (
12 ,13 ,14 ) mindestens einen Stellantrieb (14 ) aufweist, der mit zwei Stellanordnungen (12 ,13 ) in Antriebsverbindung steht, die jeweils einer von zwei gegenüberliegenden Seiten ein und desselben verstellbaren Fahrzeugteils (10 ) zugeordnet sind. - Klemmschutzeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stellanordnungen (
12 ,13 ) mindestens näherungsweise symmetrisch zueinander ausgelegt sind. - Klemmschutzeinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine der beiden Sensoranordnungen (
16 ,16n ,17 ,17n ) an jeweils einer der beiden Stellanordnungen (12 ,13 ) angeordnet ist. - Klemmschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (
12 ,13 ,14a ,14b ) mindestens zwei Stellantriebe (14a ,14b ) aufweist, die mit mindestens zwei Stellanordnungen (12 ,13 ) in Antriebsverbindung stehen, die jeweils einem von mehreren verstellbaren Fahrzeugteilen (10a ,10b ) zugeordnet sind. - Klemmschutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine verstellbare Fahrzeugteil (
10 ,10a ,10b ) zum wahlweisen Verschließen oder mindestens teilweisen Öffnen einer Fahrzeugöffnung ausgelegt ist. - Klemmschutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnungen (
16 ,16n ,17 ,17n ) jeweils mindestens einen kapazitiven Geber aufweisen. - Klemmschutzeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (
18 ) einen Vergleicher (19 ) zum Vergleichen der Einklemmgefahrensignale der Sensoranordnungen (16 ,16n ,17 ,17n ) aufweist.
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