-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Handhabung
von Werkstücken, insbesondere
von Ventilsitzringen oder Ventilführungen eines Verbrennungsmotors,
mit einer Beschickungseinrichtung zum Einführen der Werkstücke in einen
Einlass eines gekrümmten,
an einer Werkstück-Behandlungseinrichtung
zur Temperaturbehandlung der Werkstücke und/oder zum Behandeln der
Werkstücke
mit einem flüssigen
und/oder gasförmigen
Medium vorbei führenden
Werkstück-Führungskanals,
durch den die Werkstücke
zu einem Auslass des Werkstück-Führungskanals
hin gefördert
werden, und mit einer Entnahmeeinrichtung an dem Auslass zum Entnehmen
der vorgeförderten Werkstücke aus
dem Werkstück-Führungskanal.
-
Eine
Transportvorrichtung dieser Art gemäß der deutschen Offenlegungsschrift
DE 24 46 808 fördert Werkstücke, z.B.
Aerosoldosen oder Tuben, durch ein Trocknungsmedium, ein Heizmedium
oder dergleichen. Die Transportvorrichtung hat siebartig durchbrochene,
drehbare Trommeln mit Fächern
zur Aufnahme der Werkstücke.
-
Die
deutsche Patentschrift DE PS 310957 beschreibt eine Sterilisierungsvorrichtung
mit einem Elektromagneten, der in einer Rinne befindliche Werkstücke anzieht
und so zu einem Hebewerk hin fördert.
Die teilweise gekrümmte
Rinne ist mit einer Sterilisierungsflüssigkeit gefüllt. Das
Hebewerk hat ein Gliederband zur Förderung der Werkstücke.
-
Die
DE 24 27 448 betrifft eine
Trocknungsvorrichtung für
bedruckte Kunststoffwerkstücke,
insbesondere Kunststoffbecher. Die Trocknungsvorrichtung hat Förderbänder zum
Fördern
der Kunststoffbecher von einer Aufgabe- zu einer Abgabestelle, wobei
die Kunststoffbecher in einem kastenartigen, gekrümmten Führungskanal
an UV-Lampen vorbeigeführt
werden. Aus dem Führungskanal
werden Dämpfe
und Gase abgesaugt.
-
Eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art wird von der Anmelderin beispielsweise
zur Temperaturbehandlung von Ventilsitzringen oder Ventilführungen
verwendet. Die Werkstück-Behandlungseinrichtung
enthält
z.B. eine Wanne mit einem Bad, das flüssigen Stickstoff enthält. Einer
oder mehrere Werkstück-Führungskanäle sind im wesentlichen innerhalb
dieser Wanne angeordnet. Die Beschickungseinrichtung, beispielsweise
ein Greifer, führt
die Ventilsitzringe in den Führungskanal
ein, so dass bereits in dem Führungskanal
befindliche Werkstücke
nach vorn geschoben werden und die Entnahmeeinrichtung, beispielsweise
ein zweiter Greifer, ein durch das Vorschieben der Werkstücke aus dem
Auslass herausgefördertes
Werkstück
entnehmen kann. Das jeweils entnommene Werkstück ist durch den flüssigen Stickstoff
abgekühlt
und kann beispielsweise in eine Aufnahme, z.B. an einem Zylinderkopf
eines Verbrennungsmotors, eingesetzt und/oder eingepresst werden.
-
Die
Vorwärtsförderung
der Werkstücke
in dem Werkstück-Führungskanal
geschieht also durch Nachschieben eines neuen, noch unbehandelten Werkstückes in
den Einlass des Führungskanales. Ein
Wechsel der Werkstücke
ist auf diesem Wege nicht möglich.
Man müsste
bei einem Produktionsprozess beispielsweise schon lange vorher wissen, wann
ein Werkstückwechsel
ansteht, um rechtzeitig mit der Einspeicherung von anderen Werkstück-Typen
in den Führungskanal
zu beginnen. Dies ist allerdings nicht ohne weiteres möglich, da
man während des
Produktionsprozesses noch nicht genau voraussehen kann, ob die in
dem Werkstück-Führungskanal gespeicherten
Werkstücke
ausreichen, um einen Produktionsprozess zuverlässig abzuschließen, für den die
gespeicherten Werkstücke
vorgesehen sind. Beispielsweise kann eines der Werkstücke in dem Führungskanal
defekt sein, so dass es nicht weiterverarbeitbar ist. Ferner kann
bei der Weiterverarbeitung von Werkstücken ein Werkstück beschädigt werden,
so dass auch in diesem Falle ein Ersatz-Werkstück notwendig ist. Hat bereits
ein Werkstückwechsel
bei der Beschickung des Werkstück-Führungskanals stattgefunden,
sind dort möglicherweise
nicht ausreichend Ersatz-Werkstücke
eines aktuell benötigten
Typs vorhanden. Dann muss der Produktionsprozess unterbrochen werden,
was zeitraubend und somit kostspielig ist.
-
Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
und ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
dass eine flexible Fertigung möglich
ist, das heißt
ein Werkstückwechsel
innerhalb kurzer Zeit realisierbar ist.
-
Zur
Lösung
der Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art
vorgesehen, dass sie zum Vorschieben von in dem Werkstück-Führungskanal
befindlichen Werkstücken
in Richtung des Auslasses eine in den Werkstück-Führungskanal oder einen neben
dem Werkstück-Führungskanal
angeordneten, durch einen Verbindungsdurchgriff mit dem Werkstück-Führungskanal
verbundenen Vorschubkanal einführbare
zumindest abschnittsweise flexible und schiebesteife Vorschubeinrichtung
aufweist, die beim Vorschieben der Werkstücke durch den gekrümmten Werkstück-Führungskanal oder den Vorschubkanal
geführt
wird und sich zumindest abschnittsweise an die Innenkontur des jeweiligen Kanals
anpasst, wobei bei der Bauart mit dem Vorschubkanal mindestens ein
Mitnehmer der Vorschubeinrichtung zum Mitnehmen der Werkstücke in Richtung
des Auslasses des Werkstück-Führungskanals den Verbindungsdurchgriff
durchgreift. Ferner ist zur Lösung
der Aufgabe ein erfindungsgemäßes Verfahren
durch einen weiteren unabhängigen
Anspruch angegeben.
-
Die
Vorschubeinrichtung kann den Werkstück-Führungskanal bei Bedarf, z.B.
bei einem Werkstück-Wechsel,
sozusagen freiräumen,
indem sie die in dem Werkstück-Führungskanal
befindlichen Werkstücke
nach vorn, das heißt
in Richtung des Auslasses vorschiebt. Es ist im Unterschied zum Stand
der Technik nicht mehr erforderlich, Werkstücke von hinten, das heißt vom Einlass
her, nachzuschieben, um weiter vorn im Führungskanal befindliche Werkstücke aus
diesem herauszufördern.
Die Vorschubeinrichtung ist ganz oder teilweise flexibel, in jedem
Fall aber in einem solchem Maß schiebesteif,
dass sie die Vorwärtsförderung,
das heißt das
Vorschieben der Werkstücke
in Richtung des Auslasses ermöglicht
bzw. die dafür
erforderliche Schub-Kraft übertragen
kann. Die Vorschubeinrichtung wird durch den Werkstück-Führungskanal, der auch die Werkstücke führt, geführt und
passt sich zumindest abschnittsweise an dessen Innenkontur an, bei spielsweise
durch ein flexibles Verformen, Abknicken oder dergleichen.
-
Die
Erfindung eignet sich auch für
einen Werkstück-Führungskanal, neben dem ein
Vorschubkanal angeordnet ist. Der Vorschubkanal ist entsprechend
dem Werkstück-Führungskanal
gekrümmt
und mit diesem durch einen Verbindungsdurchgriff, z.B. eine Nut
oder einen Schlitz, verbunden. Die Vorschubeinrichtung wird in den
Vorschubkanal eingeführt,
wobei ein Mitnehmer, z.B. ein Dorn, ein Stift oder dergleichen,
den Verbindungsdurchgriff durchgreift und die Werkstücke zum
Auslass des Werkstück-Führungskanals mitnimmt und vorfördert.
-
Die
Werkstück-Behandlungseinrichtung
enthält
beispielsweise ein Bad mit flüssigem
Stickstoff zum Abkühlen
der in dem Werkstück-Führungskanal befindlichen Werkstücke. In
diesem Zusammenhang könnte
man auch formulieren, dass die Werkstücke in dem Werkstück-Führungskanal
durch die Behandlungseinrichtung "hindurch" geführt
werden. Die Werkstück-Behandlungseinrichtung
kann den Werkstück-Führungskanal
vollständig
räumen.
Ferner ist es möglich,
dass in der Werkstück-Behandlungseinrichtung
die Werkstücke
auch mit einem anderen flüssigen
und/oder gasförmigen
Medium als mit flüssigem
Stickstoff behandelt werden, beispielsweise mit Öl, einer Schneidflüssigkeit
oder dergleichen. Es versteht sich, dass mehrere Beschickungseinrichtungen,
Vorschubeinrichtungen und Entnahmeeinrichtungen sowie mehrere Werkstück-Führungskanäle bei einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
optional vorhanden sein können.
Eine Bauvariante mit mehreren Werkstück-Führungskanälen wird später noch erläutert.
-
Die
Vorschubeinrichtung ist ganz oder teilweise flexibel, vorzugsweise
ist zumindest ein vorderer Abschnitt der Vor- Schubeinrichtung entsprechend der Länge des
Werkstück-Führungskanals
flexibel. Dann kann die Vorschubeinrichtung in einer zum vollständigen Räumen des
Werkstück-Führungskanals erforderlichen
Länge in
diesen eingeschoben werden, auch wenn dieser bereits an seinem Einlass
gekrümmt
ist. Wenn der Werkstück-Führungskanal beginnend an seinem
Einlass jedoch einen längeren geraden
Abschnitt hat, genügt
es, wenn der flexible vordere Abschnitt der Vorschubeinrichtung
lediglich so lang ist, wie ein sich an den einlassseitigen geraden
Abschnitt in Richtung des Auslasses hin anschließender, sich bis zum Auslass
erstreckender Abschnitt des Werkstück-Führungskanals, um den Werkstück-Führungskanal vollständig zu
räumen.
-
Besonders
bevorzugt ist bei der Vorschubeinrichtung eine kettenartige Gestalt.
Die Vorschubeinrichtung kann ganz oder teilweise als eine Kette ausgestaltet
sein. Die Geometrie, d.h. z.B. Länge
und Breite, der Kettenglieder ist zweckmäßigerweise so gewählt, dass
sich die Kette der maximalen Krümmung
des Werkstück-Führungskanals
anpassen kann.
-
Es
versteht sich, dass für
manche Anwendungsfälle
die Vorschubeinrichtung anstelle einer Kette auch beispielsweise
ein flexibles, im wesentlichen schubsteifes Gummimaterial enthalten
kann.
-
Zweckmäßigerweise
ist die Vorschubeinrichtung durch eine Führung geführt, die gegenüber dem Einlass
des Werkstück-Führungskanals
positionierbar ist. In dieser Stellung kann die Vorschubeinrichtung
beim Vorschieben aus der Führung
unmittelbar in den Werkstück-Führungskanal
eintreten. Zwischen der Führung
und dem Einlass ist zweckmäßigerweise
kein Zwischenraum oder allenfalls ein so kleiner Zwischenraum vorhanden,
dass die Vorschubeinrichtung nicht durch diesen Zwischenraum hindurchtreten
kann und sozusagen gezwungen ist, in den Werkstück-Führungskanal einzutreten, wenn
sie nach vorn vorgeschoben wird.
-
Für die besonders
bevorzugte Anwendung der Vorrichtung im Zusammenhang mit der Abkühlung von
Werkstücken
ist eine Temperaturresistenz, insbesondere eine Resistenz gegenüber Temperaturschwankungen,
bei der Vorschubeinrichtung bevorzugt.
-
Beispielsweise
hat sich keramisches Material als zweckmäßig herausgestellt. Prinzipiell
wäre es aber
auch möglich,
beispielsweise geeignete metallische Werkstoffe, die gegenüber Temperaturschwankungen
unempfindlich sind, bei der Vorschubeinrichtung einzusetzen.
-
Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Dabei
zeigen:
-
1 eine
schematische Vorderansicht eines 1. Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei der eine Beschickungseinrichtung Werkstücke in einen Werkstück-Führungskanal einführt,
-
2 die
Vorrichtung gemäß 1,
wobei jedoch anstelle der Beschickungseinrichtung eine erfindungsgemäße Vorschubeinrichtung
am Einlass des Werkstück-Führungskanals positioniert ist,
-
3 die
Vorrichtung gemäß 2,
wobei die Vorschubeinrichtung nach vorn, in den Werkstück-Führungskanal
vorgeschoben ist,
-
4 eine
schematische Ansicht von oben der Vorrichtung gemäß 1 bis 3,
-
5 einen
als Kette ausgestalteten Abschnitt der Vorschubeinrichtung gemäß 1 bis 3 in
Seitenansicht,
-
6 einen
Abschnitt der Vorschubeinrichtung gemäß 1 bis 3 von
oben,
-
7 eine
schematische Ansicht von oben, etwa entsprechend 4,
eines 2. Ausführungsbeispiels
der Erfindung als Variante der Vorrichtung gemäß 1 bis 4,
und
-
8 einen
als Kette ausgestalteten Abschnitt einer Variante der Vorschubeinrichtung
gemäß 1 bis 3 in
Seitenansicht, die für
die Vorrichtung gemäß 7 geeignet
ist.
-
In
den 1 bis 4 ist eine Vorrichtung 10 zur
Handhabung von Werkstücken 11, 12, 13,
beispielsweise in Gestalt von Ventilsitzringen unterschiedlicher
Größe dargestellt.
In den 1 bis 3 sind unterschiedliche Betriebszustände der Vorrichtung 10 gezeigt.
Die Ventilsitzringe werden mittels eines Bades 34 mit flüssigem Stickstoff 33 stark
abgekühlt,
beispielsweise auf etwa Minus 200 Grad Celsius, so dass
sie in einen Zylinderkopf 14 eines Verbrennungsmotor 15 eingepresst
werden können.
-
Eine
Beschickungseinrichtung 16, z.B. ein Greifer, entnimmt
die Werkstücke 11 beispielsweise aus
einem Behälter 17 und
führt die
Werkstücke 11 jeweils
einzeln in einen Einlass 18 eines Werkstück-Führungskanals 19 ein.
Ein in 4 schematisch dargestellter Arm 20 bewegt
den Greifer bzw. die Beschickungseinrichtung 16 dazu beispielsweise in
einer gemäß einem
Pfeil 21 angedeuteten Bewegung zwischen dem Behälter 17 und
dem Einlass 18 hin und her.
-
Durch
das Einführen
eines Werkstückes 11 in
den Einlass 18 werden sich bereits in dem Werkstück-Führungskanal 19 befindliche
Werkstücke 11 nach
vorn in Richtung eines Auslasses 22 vorgeschoben, so dass
eine Entnahmeeinrichtung 23 in Gestalt eines zweiten Greifers 24 ein
zumindest teilweise aus dem Auslass 22 herausgeschobenes Werkstück 11 ergreifen
und zu einer weiteren Bearbeitung vorfördern kann. Beispielsweise
bewegt ein Arm 25 den zweiten Greifer 24 in Richtung
des aufnehmenden Werkstückes,
des Zylinderkopfes 14, was in 1 durch
einen Pfeil 35 angedeutet ist. Die Werkstücke 11 werden
dort beispielsweise mit einer nicht dargestellten Einpresseinrichtung
in Bohrungen 27 an dem Zylinderkopf 14 eingepresst.
-
Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die in 4 schematisch angedeutet ist, sieht vor, dass
bereits eine Einpressvorrichtung, beispielsweise eine Pinole 28 oder
ein sonstiger Einpress-Dorn, die Werkstücke 11 an dem Auslass 22 aufnimmt
(gestrichelte dargestellte Stellung der Pinole 28) und
in das aufnehmende Werkstück,
z.B. den Zylinderkopf 14, einpresst. Beispielsweise bewegt
ein zweckmäßigerweise
gelenkiger Arm 29 die Pinole 28 entlang eines durch
einen Pfeil 30 angedeuteten Verstellweges zwischen dem
Auslass 22 und dem aufnehmenden Werkstück 14 hin und her.
-
Der
Werkstück-Führungskanal 19 verläuft im wesentlichen
innerhalb einer Wanne 31 einer Werkstück-Behandlungseinrichtung 32.
In der Wanne 31 befindet sich beispielsweise flüssiger Stickstoff 33 oder
ein sonstiges Behandlungsmedium zur Be handlung der Werkstücke 11.
Der Stickstoff 33 dient zur Abkühlung der Werkstücke 11 bis 13.
-
Der
Werkstück-Führungskanal 19 ist
beispielsweise U-förmig,
wobei der Einlass 18 und der Auslass 22 sich oberhalb
des Spiegels der Behandlungsflüssigkeit,
vorliegend des flüssigen
Stickstoffs 33, befinden.
-
Der
Werkstück-Führungskanal 19 ist
im Bereich der Wanne 31 geschlossen, so dass die Werkstücke 11 bis 13 mit
dem flüssigen
Stickstoff 33 nicht unmittelbar in Berührung kommen, aber abgekühlt werden.
Es versteht sich, dass auch eine offene oder teilweise offene Bauvariante
eines erfindungsgemäß verwendeten
Führungskanals
möglich
ist, bei der ein Behandlungsmedium die in dem Führungskanal befindlichen Werkstücke unmittelbar
berührt,
beispielsweise zur Oberflächenbehandlung
oder dergleichen.
-
Der
vorliegend röhrenartige
Werkstück-Führungskanal 19 weist
eine an die jeweils einzuspeichernden und hindurchzufördernden
Werkstücke 11 angepasste
Innenkontur auf, um die jeweils zu fördernden und behandelnden Werkstücke so zu
führen,
dass sich die Werkstücke
nicht verkanten können.
Beim Ausführungsbeispiel
hat der Führungskanal 19 beispielsweise
einen rechteckförmigen
Querschnitt, wobei auch quadratische mehreckige, gerundete oder
sonstige Querschnitte möglich
sind.
-
Die
Wanne 31 ist zweckmäßigerweise
thermisch isoliert und weist zweckmäßigerweise einen in der Figur
aus Vereinfachungsgründen
nicht dargestellten Deckel auf, so dass der Stickstoff nicht unnötig erwärmt wird.
Ferner kann eine nicht dargestellte Kühlungsvorrichtung zur Abkühlung des
Stickstoffes 33 bei der Vorrichtung 10 vorhanden
sein.
-
Wenn
der Werkstück-Führungskanal 19 von Werkstücken 11 geräumt werden
soll, beispielsweise wenn Werkstücke
anderer Geometrie oder sonstiger anderer Eigenschaften in den Werkstück-Führungskanal 19 eingeführt werden
sollen, kann dies mit Hilfe der Beschickungseinrichtung 16 nicht
durchgeführt werden.
Ferner kann es gewünscht
sein, dass beispielsweise während
der Arbeitspausen keine Werkstücke
in dem Führungskanal 19 sind.
In solchen Szenarien kommt eine erfindungsgemäß ausgestaltete Vorschubeinrichtung 40 zum
Einsatz, wie nachfolgend anhand der 2 und 3 näher erläutert wird.
-
Die
Vorschubeinrichtung 40 ist z.B. Bestandteil einer Vorschubanordnung 41,
die an Stelle der Beschickungseinrichtung 16 an dem Einlass 18 positionierbar
ist. Beispielsweise positioniert ein zweckmäßigerweise gelenkiger Arm 42,
z.B. in der Art des Arms 29, oder eine sonstige Positioniereinrichtung die
Vorschubeinrichtung 40 gegenüber dem Einlass 18.
Die Vorschubeinrichtung 40 ist flexibel und enthält beispielsweise
eine Kette 43, die in Richtung der Krümmung des Führungskanals 19 gelenkig
ist. Der flexible vordere Teil der Vorschubeinrichtung 40,
der durch die Kette 43 gebildet ist, weist etwa die Länge des
Führungskanals 19 auf,
so dass die Vorschubeinrichtung 40 soweit in den Führungskanal 19 einführbar ist,
dass sie diesen vollständig
von Werkstücken 11 räumen kann.
-
Die
Vorschubanordnung 41 enthält einen beispielsweise als
Linearantrieb ausgestalteten Antrieb 44 zum Vorschieben
der Vorschubeinrichtung 40 in den Werkstück-Führungskanal 19 hinein.
Der Antrieb 44 ist z.B. ein pneumatischer Antrieb, wobei eine
elektrische oder hydraulische Variante auch möglich ist. Die Vorschubeinrichtung
ist beispielsweise am vorderen, in der Zeichnung unteren Ende einer Kraftabgriffseinrichtung
in Gestalt einer Kolbenstange 45 angeordnet. Wenn die Kolben stange 45 aus
einem Gehäuse 46 des
Antriebs 44 ausfährt,
beispielsweise durch Beaufschlagung mit Druckluft, schiebt sie die
Vorschubeinrichtung 40 nach vorn, in der Zeichnung nach
unten, aus einer Führung 47 vor,
so dass sie, wie in 3 gezeigt, in den Werkstück-Führungskanal 19 eindringt
und dort befindliche Werkstücke 11 in
Richtung des Auslasses 22 vorschiebt. Aus dem Auslass 22 austretende
Werkstücke 11 können jeweils
von der Entnahmeeinrichtung 23 ergriffen werden.
-
Der
Werkstück-Führungskanal 19 wirkt
als eine Führung
für die
Vorschubeinrichtung 40, so dass diese sich nicht in dem
Führungskanal 19 verkanten kann.
Die Querschnitts-Außenkontur
der Vorschubeinrichtung 40 ist an die Querschnitts-Innenkontur des Führungskanals 19 angepasst.
Beispielsweise weist die Vorschubeinrichtung 40 einen im
wesentlichen rechteckförmigen
Querschnitt auf, der mit dem rechteckförmigen Innen-Querschnitt des
Führungskanals 19 korreliert.
-
Außerhalb
des Werkstück-Führungskanals 19 wird
die Vorschubeinrichtung 40 durch die Führung 47 geführt. Die
Führung 47 hat
beispielsweise die Gestalt einer Hülse oder eines Rohres. Die
Führung 47 ist
vorn am Antrieb 44, beispielsweise unterhalb des Antriebs 44 angeordnet.
Der Arm 42 positioniert die Führung 47 unmittelbar
an dem Einlass 18 des Führungskanals 19.
Beispielsweise kann am Einlass 18 eine Aufnahme für die Führung 47 vorhanden
sein. Prinzipiell kann aber auch ein Zwischenraum 57 zwischen
der Führung 47 und
dem Einlass 18 vorhanden sein, wenn der Zwischenraum 57 so klein
ist, dass die Vorschubeinrichtung 40 nicht durch den Zwischenraum 57 hindurchpasst.
-
In 3 ist
die Vorschubeinrichtung 40 bis zu einer durch eine Linie 48 angedeuteten
Stellung vorgeschoben, bei der sich noch Werkstücke 48 in dem Führungskanal 19 befinden.
-
Wenn
die Kolbenstange 45 vollständig ausgefahren ist und somit
die Vorschubeinrichtung 40 die am weitesten nach vorne
reichende Stellung erreicht hat, ist die Kette 43 soweit
in den Werkstück-Führungskanal 19 eingeschoben,
dass die Kette 43 sämtliche
in dem Führungskanal 19 befindlichen
Werkstücke 11 aus
dem Auslass 22 herausgeschoben hat.
-
Nachdem
der Werkstück-Führungskanal 19 vollständig von
Werkstücken 11 geräumt ist,
könnte die
Beschickungseinrichtung 16 nunmehr z.B. Werkstücke 11b aus
einem Behälter 17b in
den Werkstück-Führungskanal 19 einführen. Dazu
wird der Behälter 17 beispielsweise
gegen den Behälter 17b ausgetauscht.
Die Werkstücke 11b sind
z.B. Ventilsitzringe mit einem etwas größeren oder kleineren Durchmesser
als die Ventilsitzringe 11. Mit den Werkstücken 11b wird
beispielsweise ein Zylinderkopf 14b eines anderen Typs
als der Zylinderkopf 14 bestückt.
-
Dem
Werkstück-Führungskanal 19 sind
beispielsweise die Werkstücke 11, 11b sowie
eventuell weitere, nicht dargestellte Werkstück-Typen einer ersten Werkstück-Gruppe
mit einem ersten geometrischen Maßbereich zugeordnet. Mit Hilfe
der Vorrichtung 10 können
aber auch Werkstücke 12 und 13 bearbeitet
werden, die anderen Maßgruppen
angehören
und z.B. für
den Werkstück-Führungskanal 19 zu
groß sind.
-
Die
Beschickungseinrichtung 16 entnimmt beispielsweise die
Werkstücke 12 einem
Behälter 49 und
führt sie
in einen Werkstück-Führungskanal 51 ein
und entnimmt die Werkstücke 13 einem
Behälter 50 und
führt diese
in einen Werkstück-Führungskanal 52 ein.
Die Werkstück-Führungskanäle 51, 52 und 19 sind
vorliegend parallel nebeneinander in der Wanne 31 angeordnet.
Die Beschickungseinrichtung 16 und die Entnahmeinrichtung 23 sind
relativ zu den Führungskanälen 19, 51, 52 positionierbar,
beispielsweise mit Hilfe der Arme 20, 25.
-
Die
Vorschubeinrichtung 40 bzw. die Vorschubanordnung 41 sind
ebenfalls relativ zu den Führungskanälen 19, 51, 52 positionierbar.
Dazu wird die Vorschubeinrichtung 40 beispielsweise mit Hilfe
des Arms 42 positioniert. Aber auch wenn die Vorschubeinrichtung 40 ortsfest
ist, was eine nicht dargestellte bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vorsieht,
könnte
man die Werkstück-Führungskanäle 19, 51, 52 relativ
zu der Vorschubeinrichtung 40 positionieren, so dass die
Vorschubeinrichtung 40 in den Werkstück-Führungskanälen 19, 51, 52 befindliche
Werkstücke
nach vorn zu deren jeweiligem Auslass hin vorschieben könnte. Hierfür ist nämlich eine
Positioniereinrichtung 53 vorgesehen, an der die Führungskanäle 19, 51, 52 angeordnet
sind. Die Positioniereinrichtung 53 enthält beispielsweise
einen nicht dargestellten Antrieb sowie Schienen, um die Werkstück-Führungskanäle 19, 51, 52 gemäß einem exemplarisch
dargestellten Pfeil 54 hin und her zu bewegen. Prinzipiell
wäre es
auch möglich,
die Wanne 31, in der die Führungskanäle 19, 51, 52 angeordnet
sind, relativ zu der Vorschubeinrichtung 40 zu positionieren.
Bei der Vorrichtung 10 ist nur eine einzige Vorschubeinrichtung 40 erforderlich,
um die Werkstück-Führungskanäle 19, 51, 52 von
Werkstücken frei
zu räumen.
-
Prinzipiell
ist auch eine nicht dargestellte Bauart möglich, bei der mehrere Vorschubeinrichtungen
vorgesehen sind, die jeweils einem oder mehreren Werkstück-Führungskanälen zugeordnet
sind.
-
Die
in den 5 und 6 detaillierter dargestellte
Kette 43 der Vorschubeinrichtung 40 enthält beispielsweise
Kettenglieder 55, die einander übergreifen und mittels Bolzen 56 gelenkig
miteinander verbunden sind. Die Kette 43 besteht zweckmäßigerweise
aus keramischem Material, so dass sie ge genüber Temperaturschwankungen,
insbesondere schockartigen Temperaturschwankungen, resistent ist.
-
Mit
der Vorschubeinrichtung 40 können auch in dem jeweiligen
Werkstück-Führungskanal 19, 51, 52 befindliche
Werkstücke
hin- und her bewegt werden, um ein Festsitzen zu verhindern. Dies
geschieht beispielsweise durch Kondenswasser, das sich an dem Einlass 18 und/oder
dem Auslass 22 niederschlägt und gefriert.
-
In 6 ist
erkennbar, dass die Kette 43 sich flexibel an unterschiedlich
gekrümmte
Werkstück-Führungskanäle anpassen
kann. Dementsprechend ist es auch nicht erforderlich, dass der jeweilige
Werkstück-Führungskanal
die oben beschriebene U-förmige
oder bogenförmige
Gestalt aufweist. Es können
bei einem Werkstück-Führungskanal
auch Gegenbögen,
gerade Abschnitte oder dergleichen in beliebiger Aneinanderreihung
vorhanden sein, ohne die Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen Vorschubeinrichtung
einzuschränken.
-
In 7 ist
mit einer Vorrichtung 100 eine Variante der Vorrichtung
gemäß 1 bis 4 dargestellt,
deren Komponenten, soweit sie funktionsgleich sind, dieselben Bezugszeichen
haben wie die der Vorrichtung 10. Neben Werkstück-Führungskanälen 119, 151, 152,
die analog zu den Werkstück-Führungskanälen 19, 51, 52 zur
Förderung
von Werkstücken 11–13 dienen,
sind jeweils Vorschubkanäle 160 angeordnet.
Die Vorschubkanäle 160 sind entsprechend
den Werkstück-Führungskanälen 119, 151, 152 gekrümmt und
mit diesen durch einen Verbindungsdurchgriff verbunden, z.B. in
Gestalt je eines seitlichen Schlitzes 161 in einer seitlichen
Zwischenwand zwischen dem jeweiligen Werkstück-Führungskanal 119, 151, 152 und
dem Vorschubkanal 160. Eine Vorschubeinrichtung 140,
die eine Kette 143 enthält,
wird in den jeweiligen Vorschubkanal 160 eingeführt. Ein
Mitnehmer 162, z.B. ein Vorsprung 163, ein Dorn,
ein Stift oder dergleichen an einem vorderen Kettenglied 155 durchgreift den
Schlitz 161 und nimmt z.B. ein Werkstück 11 in Richtung
des Auslasses 22 mit bzw. fördert oder schiebt ein Werkstück 11 in
Richtung des Auslasses 22 vor. Als Mitnehmer 162 kann
z.B. auch ein jeweils in den Werkstück-Führungskanal 119, 151 oder 152 vorstehender
und den Schlitz 161 durchdringender Bolzen 156 vorgesehen
sein, der zwei Kettenglieder 55 miteinander verbindet.
-
Die
Vorschubeinrichtung 40 könnte bei einer in der Zeichnung
nicht dargestellten Bauform der Vorrichtung 10 auch mittels
eines Drehantriebes, der z.B. mittels eines Ritzels die Kette 43 antreibt,
in den Werkstück-Führungskanal 19 hineingeschoben und/oder
herausgezogen werden. Das Ritzel ist zweckmäßigerweise am Einlass 18 angeordnet.
Vorteilhafterweise bewirkt eine radial wirkende Umlenk-Führung, dass
die Kette zuverlässig
in den Werkstück-Führungskanal 19 eingeführt wird.