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Die
Erfindung betrifft eine Abdeckung eines in den Boden eingelassenen,
vorzugsweise betonierten Schachtes mit einem Auflagerahmen und einem in
diesen eingesetzten Schachtdeckel, der großen Belastungen in der Größenordnung
von bis zu 40 Tonnen Einzellast ausgesetzt sein kann, wenn sich der
Schacht im Bereich einer Fahrbahn befindet und Kraftfahrzeuge über den
Deckel fahren. Insbesondere betrifft die Erfindung die Abdeckung
eines Tunnelschachtes, in dem Kabel und Rohre für Gas, Wasser, Strom und Elektronik
untergebracht sein können. Derartige
Schächte
sind in Straßentunneln
häufig
in großer
Anzahl vorhanden, wobei gefordert wird, daß die Deckel der Schächte unter
rollender Last nicht klappern dürfen.
Außerdem
soll die Abdeckung den Innenraum des Schachtes wasser- und gasdicht
abdichten.
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Eine
weitgehend wasserdichte Abdichtung eines solchen Schachtes versucht
man bisher dadurch zu erreichen, daß der Deckel praktisch ohne Zwischenraum
in den Auflagerahmen eingepaßt wird.
Dies führt
häufig
dazu, daß der
Deckel nach einiger Zeit in dem Auflagerahmen so fest sitzt, daß er nur
unter Aufbringung großer
Kräfte
abgenommen werden kann. Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, den
Auflagerahmen an seiner Innenseite und den Deckel an seinem Außenumfang
alle ein bis zwei Jahre einzufetten, was einen erheblichen Wartungsaufwand
für jeden
Schacht mit sich bringt. Dennoch kommt es vor, daß der Auflagerahmen
beim Abnehmen des Schachtdeckels herausgerissen wird, da der Schacht
meist vorbetoniert ist, so daß es
beim Anbringen des Auflagerahmens nicht möglich ist, diesen mit daran
befestigten Pratzen in der Schachtwand zu verankern.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Abdeckung
eines Schachtes der betrachteten Art, insbesondere eines Tunnelschachtes, so
zu verbessern, daß die
oben angegebenen Probleme gelöst
sind.
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Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß durch
die Merkmale der Patentansprüche
1 und 4 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Nach
einem Gesichtspunkt der Erfindung ist vorgesehen, daß der Schachtdeckel
auf einer umlaufenden Dichtung aus einem gummiartigen Material wie
Silikon angeordnet ist, die an ihrer Unterseite und ihrer Oberseite
versetzt zueinander angeordnete, jeweils in Längsrichtung der Seiten des
Auflagerahmens verlaufende Vorsprünge aufweist, und daß der Schachtdeckel
mit dem Auflagerahmen verspannt ist. Diese Verspannung kann durch
Anziehen von Schrauben oder durch Riegelmechanismen erfolgen. Dadurch,
daß die
erfindungsgemäße Dichtung
nur entlang schmaler Streifen ihrer Vorsprünge an dem Schachtdeckel und
dem Auflagerahmen anliegt, kann auch bei großen Abmessungen des Deckels und
des Auflagerahmens ein ausreichender Anpreßdruck durch Anziehen von Schrauben
etc. hervorgerufen werden, der das Eindringen von Wasser und Gas
ins Innere des Schachtes sicher verhindert. Dies wäre bei einer
ebenen umlaufenden Dichtung nicht der Fall.
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Das
verwendete gummiartige Material wie insbesondere Silikon hat die
Eigenschaft, daß es nicht-kompressibel
ist und bei Belastung steinhart wird, wenn das Material keine Ausweichmöglichkeit hat.
Dadurch, daß die
Dichtung erfindungsgemäß an ihrer
Unterseite und ihrer Oberseite versetzt zueinander angeordnete Vorsprünge aufweist,
erhält
die Dichtung jedoch eine gewisse Verformbarkeit, da jedem belasteten
Vorsprung auf der gegenüberliegenden
Seite ein Freiraum zwischen zwei versetzten, beabstandeten Vorsprüngen gegenüberliegt.
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Diese
Ausbildung hat zur Folge, daß die Dichtung
auch bei großen
Schachtabmessungen die auftretenden Toleranzen ausgleichen kann,
so daß sichergestellt
ist, daß die
umlaufenden Vorsprünge so
fest an den Schachtdeckel und den Auflagerahmen angepreßt sind,
daß keine
Leckagestellen gebildet werden. Dies wird auch dadurch sichergestellt, daß an der
Unterseite und der Oberseite der Dichtung mehrere, beispielsweise
vier Vorsprünge
im Abstand voneinander angeordnet sind, die jeweils bevorzugt parallel
zueinander in Längsrichtung
der Seiten des Auflagerahmens und des Schachtdeckels verlaufen.
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Die
Verwendung von Silikon als Werkstoff der Dichtung hat zudem den
Vorteil, daß der
Schacht auch im Brandfall sicher abgedichtet ist, da das Silikon
dann zu Quarzmehl zerfällt,
das dann für
eine gute Abdichtung des Zwischenraums zwischen dem Auflagerahmen
und dem Deckel sorgt.
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Weiter
ist vorgesehen, daß die
Dichtung einstückig
ausgebildet ist, wobei sie an den Ecken des rechteckigen Schachtes
um 45° abgewinkelt
und miteinander verklebt ist.
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Die
Vorsprünge
können
querschnittlich eine Bogenform haben, wobei sie bevorzugt halbkreisförmig sind.
Dazwischen können
ebene streifenförmige Bereiche
liegen. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, daß die Vorsprünge beispielsweise
eine spitze Dreieckform haben können,
und daß die
Zwischenbereiche nicht eben, sondern z.B. muldenförmig vertieft
sind.
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Nach
einem anderen Gesichtspunkt der Erfindung ist vorgesehen, daß an den
Außenseiten
des Auflagerahmens jeweils wenigstens zwei mit einem Loch versehene
Laschen befestigt sind, durch die jeweils wenigstens ein Bewehrungseisen
verläuft,
das in eine Betonmasse eingebettet wird. Mit dieser Betonmasse wird
der den Auflagerahmen umgebende Freiraum ausgefüllt.
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Hierdurch
wird der Auflagerahmen sicher verankert, so daß ausgeschlossen ist, daß dieser
zusammen mit dem Schachtdeckel herausgerissen werden kann.
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Der
Auflagerahmen und die gelochten Laschen bestehen vorzugsweise aus
Stahl A2, während
die Bewehrungseisen bzw. Moniereisen aus ST37 bestehen. Um eine
Korrosion infolge der unterschiedlichen Materialien zu verhindern,
wird vorgeschlagen, daß in
die Löcher
der Laschen Kunststoffbuchsen eingesetzt werden, so daß die Moniereisen mit
dem A2-Stahl nicht in Berührung
kommen.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
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1 einen
schematischen Vertikalschnitt durch einen vorbetonierten Schacht
mit der erfindungsgemäßen Abdeckung;
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2A bis 2D einen
Auflagerahmen in einer Aufsicht, in zwei Seitenansichten und in
einer perspektivischen Ansicht;
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3 einen
Schnitt entlang der Linie A-A in 2B;
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4 einen
Vertikalschnitt durch die umlaufende Dichtung und
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5 einen
schematischen Vertikalschnitt durch den Auflagerahmen mit Dichtung
und Schachtdeckel in vergrößerter Darstellung
als in 1.
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1 zeigt
einen Vertikalschnitt durch einen vorbetonierten Schacht 1.
Der obere Randbereich der Schachtwand weist eine umlaufende Aussparung 2 auf,
wodurch eine Auflagefläche
für einen
Auflagerahmen 3 gebildet ist, in den ein Schachtdeckel 4 eingesetzt
wird. Der verbleibende Freiraum außerhalb des vertikalen Stegs
des Auflagerahmens 3 wird mit einer erhärtbaren Masse wie Beton ausgefüllt, was
in 1 mit dem Bezugszeichen 5 angedeutet
ist.
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Auf
dem horizontalen Steg des Auflagerahmens 3 ist eine Silikondichtung 6 angeordnet,
die in näheren
Einzelheiten im Zusammenhang mit den 4 und 5 beschrieben
wird und die sich bis zu einem am Ende des horizontalen Stegs des
Auflagerahmens 3 angeschweißten, vertikalen Flacheisen 7 erstreckt,
das sich in einem Maß nach
oben erstreckt, das etwas kleiner ist als die Dicke der Dichtung 6 in ihrem
zusammengedrückten
Zustand. Damit liegt der Deckel im Normalfall nur auf der Dichtung
auf. Im Brandfall liegt der Deckel nach Zerstörung der Dichtung auf dem Randsteg 7 auf,
wodurch der Schacht abgeschottet ist.
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An
der Außenseite
des vertikalen Stegs des Auflagerahmens sind im Abstand voneinander
Laschen 8 mit jeweils einem Loch 9 angebracht.
Durch die Löcher 9 der
Laschen 8 werden Bewehrungs- bzw. Moniereisen eingesetzt,
mit denen der Auflagerahmen 3 sicher in der Betonmasse 5 verankerbar
ist.
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An
den Außenseiten
der vertikalen Stege des Auflagerahmens 3 befinden sich
außerdem
Gewindespindeln 10, die im Gewindeeingriff mit an dem Rahmen
befestigten Gegenstücken 11 stehen.
Mit Hilfe dieser Gewindespindeln wird der umlaufende Rahmen 3 vor
dem Ausbetonieren des ihn umgebenden Freiraums in seiner Höhenlage
so eingestellt, daß die
Oberkante des Auflagerahmens 3 sowie die Oberseite des
eingesetzten und mit dem Auflagerahmen 3 mittels Schrauben
etc. verspannten Deckels mit der umgebenden fertigen Höhe beispielsweise
einer Fahrbahn exakt übereinstimmt.
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Die 2A bis 2D zeigen
einen Auflagerahmen eines Tunnelschachtes, der eine lichte Weite
von 600 × 2000
mm hat. Der aus Stahl A2 bestehende Auflagerahmen 3 ist
aus L-Profilen zusammengesetzt und in der Mitte durch eine Traverse 12 unterteilt.
Auf die unteren horizontalen Stege 13 des Auflagerahmens 3 und
der Traverse 12 werden unter Zwischenschaltung der in den 4 und 5 abgebildeten,
umlaufenden Dichtung 6 zwei Betondeckel 4 (5)
aufgelegt, die beispielsweise durch Anziehen von nicht dargestellten
Schrauben fest gegen die Dichtungen 6 gepreßt werden.
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An
den Außenseiten
der vertikalen Stege 14 des Auflagerahmens 3 sind
die Laschen 8 angebracht, die jeweils mit einem Loch 9 versehen
sind. An den beiden Kurzseiten des Auflagerahmens 3 befinden
sich zwei dieser Laschen 8, während sich an den Längsseiten
jeweils vier Laschen 8 befinden. In die Löcher 9 der
Laschen 8 wird jeweils eine Kunststoffbuchse eingesetzt.
Durch diese Kunststoffbuchsen werden Bewehrungs- bzw. Moniereisen
geführt, die
den Auflagerahmen 3 in der umgebenden Betonmasse oder einer
anderen erhärtbaren
Masse sicher verankern.
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Die 4 und 5 zeigen
einen Querschnitt durch die umlaufende Dichtung 6, die
wie aus 5 ersichtlich in dem Auflagerahmen 3 angeordnet
wird. Die bevorzugt aus Silikon bestehende Dichtung 6 enthält an dem
in den Figuren linken Abschnitt in Längsrichtung der Seiten des
Rahmens verlaufende Vorsprünge 15,
die eine Halbkreisform haben und durch ebene Abschnitte 16 voneinander
getrennt sind. Die Oberseite dieses Abschnitts der Dichtung 6 enthält vier
solche halbkreisförmigen
Vorsprünge 15, die
parallel zueinander in Längsrichtung
der jeweiligen Seite des Auflagerahmens verlaufen. Die Unterseite
enthält
drei halbkreisförmige
Vorsprünge 15,
die zu den oberen Vorsprüngen 15 derart
versetzt sind, daß sie
den ebenen Zwischenabschnitten gegenüberliegen. Am linken Ende hat
die Dichtung 6 einen querschnittlich rechteckigen Randsteg 19,
der bündig mit
den halbkreisförmigen
Vorsprüngen 15 abschließt.
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Dieser
Abschnitt der Dichtung 6 geht an der in den Figuren rechten
Seite in einen sich nach oben erstreckenden Wulst 18 über, der
weitgehend den Eckbereich des Auflagerahmens 3 ausfüllt, wie 5 zeigt.
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Wenn
der Deckel 4 gegen den unteren Steg 13 des Auflagerahmens 3 angepreßt wird,
indem beispielsweise den Deckel durchgreifende Schrauben angezogen werden,
liegt die Dichtung 6 streifenförmig mit den Kopfabschnitten
der halbkreisförmigen Vorsprünge 15 an
dem Steg 13 des Auflagerahmens 3 und an der Unterseite
des Deckels 4 an, wobei durch die versetzte Anordnung der
halbkreisförmigen Vorsprünge 15 auftretende
Toleranzen zwischen dem Auflagerahmen 3 und dem Deckel 4 ausgeglichen
werden können.
Damit ist das Innere des Schachtes wasserdicht und gasdicht abgeschlossen, auch
wenn zwischen der Außenumfangsfläche 19 des
Deckels 4 und der Innenwand 20 des vertikales Steges
des Auflagerahmens 3 ein Zwischenraum verbleibt, der ein
Festsetzen des Deckels 4 in dem Auflagerahmen 3 weitestgehend
verhindert.
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In
dem Auflagerahmen 3 der 2A bis 2D werden
demnach zwei umlaufende Dichtungen 6 für zwei Deckel 4 angeordnet.