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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschließen der Öffnung eines Großcontainers, insbesondere eines Schiffscontainers, mittels einer Tür. Gleichfalls betrifft die Erfindung einen derartigen Container mit einem Türrahmen, der eine Öffnung zum Containerinneren definiert, und mit einer die Öffnung verschließenden Tür mit einem Türblatt.
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Heutzutage werden viele Nahrungsmittel über lange Wege transportiert, bevor sie zum Endverbraucher gelangen. So werden insbesondere Früchte und andere Pflanzenprodukte in Containern über die Weltmeere gefahren, um diese zumeist in den Industrieländern zu verkaufen. Die Lagerung von derartigen Nahrungsmitteln im Herstellungsland oder im Zielland oder eine Zwischenlagerung erfordert eine entsprechende Logistik. Ein großes Problem sowohl beim Transport als auch bei der Lagerung ist die Gefahr des Schädlingsbefalls. Pilze, Bakterien, Insekten sowie deren Eier und Larven sollten daher möglichst vor dem Transport beseitigt werden. Üblicherweise werden die Container bzw. die Lagerräume mit zumindest in hohen Konzentrationen giftigen Gasen befüllt. Diese Gase vernichten jedoch nicht nur die Schädlinge, sondern dringen auch in die Nahrungsmittel ein und stellen ein ernsthaftes Gesundheitsproblem dar. Außerdem können Bedienpersonen beim Öffnen der Container bzw. der Räume diesem Gas ausgesetzt werden, was ebenfalls zu Vergiftungen führen kann.
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Es ist vor kurzem diskutiert worden, den Sauerstoffgehalt in einem Container zu reduzieren, um Schädlinge bzw. deren Vorstufen abzutöten. Allerdings sind die bekannten Container nicht sauerstoffdicht, weshalb Sauerstoff sehr schnell durch die vorhandenen Ritzen wieder in den Container gelangen würde.
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In der
DE 33 34 145 A1 ist ein Kühlcontainer beschrieben, in dem eine abdichtende Durchgangstür in einer auf Rollen verfahrbaren Trennwand vorgesehen ist.
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Die
WO 2004/053277 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Abdichten von Gebäudeöffnungen mit einem Rahmen und einer mit dem Rahmen fest verbundenen Abschottplatte, wobei der Rahmen ein umlaufendes, aufblasbares Dichtelement aufweist. Das Dichtelement ist als im Querschnitt offener, gummielastischer Mantel ausgebildet und bildet mit wenigstens einem Rahmenteil eine geschlossene Kammer.
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Die
DE 196 52 169 A1 betrifft eine Dichteinrichtung mit einem Gehäuseelement und einem Schließelement, z. B. einem Ventilteller, einem Schieber oder einer Schließklappe, wobei eines der Elemente eine Dichtfläche und das andere Element eine elastische Dichtung aufweist. An der Dichteinrichtung ist an dem Gehäuseelement und/oder am Schließelement eine Spüleinrichtung vorhanden, die im Wesentlichen den gesamten Bereich der Dichtfläche und/oder der Dichtung umschließt. Dies geschieht derart, dass ein Spülmedium, welches unmittelbar vor Erreichen der Dichtstellung der Dichteinrichtung durch die Spüleinrichtung geleitet wird, die Dichtfläche und/oder die Dichtung umspült und dabei im Dichtbereich vorhandene Verunreinigungen entfernt. Das Spülmedium kann eine Flüssigkeit oder ein Gas sein.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Container derart zu verschließen, dass dieser über einen Zeitraum von mehreren Tagen im wesentlichen kontrollierbar sauerstoffdicht ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Die Vorteile der Erfindung sind insbesondere darin zu sehen, dass Sauerstoff in nennenswertem Maße nicht durch die Türritzen in den mit der Tür verschlossenen Container eindringen kann. Es ist somit möglich, nach Entfernen des Sauerstoffs aus dem Container auch über mehrere Tage Bedingungen im Container einzustellen, die jegliche Schädlinge abtöten lässt. Unter dem Begriff „im wesentlichen sauerstoffdicht” ist zu verstehen, dass durch die Dichtung derart wenig Sauerstoff gelangt, dass im Container (nach Entfernung des Sauerstoffs und entsprechender Abdichtung des Containers auch an anderen Stellen als der Türöffnung, s. u.) über mehrere Tage der Sauerstoffgehalt unterhalb 0,1% bleibt.
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Erfindungsgemäß wird zwischen Türrahmen und Dichtung in einem noch nicht vollständig expandierten Zwischenzustand der Dichtung eine Sperrflüssigkeit eingebracht. Erst anschließend wird die Dichtung in den vollständig aufgeweiteten Endzustand aufgepumpt. Die Dichtung presst hierbei die Sperrflüssigkeit – vorteilhafterweise Wasser – teilweise aus dem Raum zwischen Türrahmen und Dichtung wieder heraus. Es ist dann nur noch ein dünner Flüssigkeitsfilm in sehr geringen Volumina vorhanden, der als Barriere gegen ein Sauerstoffeindringen wirkt.
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Vorteilhafterweise wird die Dichtung in einer Aufnahme eingebettet, die außenseitig mittels zweier Seitenschenkel gehalten wird. Insbesondere bietet sich hierbei ein als zum Türrahmen offenes U-Profil an. Auf diese Weise ist eine lagefeste Positionierung der Dichtung sowohl in deren gasentleertem als auch aufgepumptem Zustand gewährleistet.
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Damit Sauerstoff nicht durch andere Ritzen als im Türbereich in den Container eindringt, wird der Container vor Verschließen der Tür bevorzugt mit sauerstoffdichter Folie ausgekleidet. Vorteilhafterweise findet zum Auskleiden des Containers ein nur zur Türseite offener Foliensack Verwendung, der dementsprechend außer im Türbereich an allen Innenwänden des Containers anliegt. Die Folie entspricht vorzugsweise DIN 43122.
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Auch die Innenseite der Tür wird vor Verschließen des Containers im wesentlichen ganzflächig mit einer sauerstoffdichten Folie der vorgenannten Art bespannt. Der gesamte Innenraum ist somit mit Folie ausgekleidet, wobei der Übergangsbereich von der Folie an der Türinnenseite zur Folie an den übrigen Wänden von den erfindungsgemäßen Dichtungen abgedichtet wird.
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Gemäß einem unabhängigen, aber ergänzendem Erfindungsaspekt wird vor dem wie oben beschriebenen Verschließen des Containers eine Sauerstoff-Messeinheit – umfassend zumindest einen Sauerstoffsensor, bevorzugt eine elektrochemische Sauerstoffsonde, und eine entsprechende Meßelektronik – in dem Container plaziert. Mittels der Messeinheit wird zumindest zeitweise während des Transports und/oder der Lagerung der Nahrungsmittel in dem Container eine Überprüfung des Sauerstoffgehalts vorgenommen, um insbesondere festzustellen, ob die schädlingsfeindlichen Bedingungen eingehalten wurden.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verschließen wird der Container mit einem ungiftigen Verdrängungsgas (einschließlich eines Gemisches aus mehreren ungiftigen Verdrängungsgasen) gespült, um die Luft und insbesondere den darin enthaltenen Sauerstoff über mindestens eine Öffnung in dem Container entweichen zu lassen und somit den Sauerstoffgehalt in dem Container unter einen vorgegebenen Grenzwert zu reduzieren. Wenn der Sauerstoffgehalt in dem Container einen vorgegebenen Grenzwert unterschreitet – was insbesondere mit der in dem Container eingebrachten Sauerstoff-Messeinheit überprüft werden kann –, werden die noch vorhandenen Öffnungen, d. h. die Einlassöffnung(en) für das Verdrängungsgas und die Auslassöffnung(en) für die Luft, verschlossen, so dass eine definierte Gasumgebung ohne wesentliche Anteile von Sauerstoff in dem Container resultiert.
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Wenn während des üblicherweise mehrwöchigen Transports auf einem Schiff oder der längeren Lagerung ein Restsauerstoffgehalt von kleiner als 0.08% in den Containern eingehalten wird, werden nicht nur Schimmelpilze in ihrem Wachstum gehemmt und Larven, Puppen, Insekten und Sauerstoffverbrauchende Bakterien abgetötet, sondern insbesondere auch Insekteneier. Es ist bekannt, dass bei einem derartigen Sauerstoffanteil Insekten nach ca. 8 Stunden, Puppen nach ca. 24 Stunden, Larven nach ca. 48 Stunden und Eier nach ca. 96 Stunden abgetötet sind. Es bedarf also einer Gesamtzeit von mindestens 96 Stunden, um alle Insekten und deren Nachkommen zu vernichten, was in entsprechenden Versuchen verifiziert wurde. Bei bekannten Verfahren zur Schädlingsvernichtung vor Transport oder Lagerung werden Eier beispielsweise nicht abgetötet, so dass während des Transportes die Schädlinge aus den Eiern schlüpfen und somit doch noch Schaden anrichten. Dem gegenüber wird bei dem vorgestellten Verfahren eine umfassende, ungiftige Schädlingsvernichtung erreicht. Gemäß dem oben Gesagten ist es bevorzugt, für ca. 100 oder mehr Stunden einen Restsauerstoffgehalt von unter 0,1%, vorteilhafterweise unter 0,08%, im Container aufrecht zu erhalten. Bevorzugt wird diese Zeitspanne mit einer nur einmaligen vorherigen Spülung mittels des mindestens einen Verdrängungsgases erreicht, so dass in diesem Fall der Container während dieser gesamten Zeitdauer verschlossen ist.
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Die Messungen des Rest-Sauerstoffgehalts während des Transport- bzw. Lagerzeitraums können zeitweise, in bestimmten Intervallen oder kontinuierlich durchgeführt werden. Auch ist es möglich, nur während des oben genannten Zeitraums von ca. 100 Stunden den Rest-Sauerstoffgehalt im Container zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass insbesondere alle Eier abgetötet sind. Unter dem Begriff Transportzeitraum für Container fallen hierbei auch Standzeiten des Containers am Verladeort bzw. Ort der Spülung des Containers mit dem mindestens einen Verdrängungsgas.
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Entsprechend einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die Messdaten der Messeinheit in einem Datenspeicher, vorzugsweise einem sog. Datenlogger, abgespeichert, und zwar vorzugsweise während des gesamten Transportes bzw. Lagerzeitraumes. Somit kann entsprechend vorgegebener bzw. gewählter Messzeitabstände am Ende des Messzeitraums (z. B. am Zielhafen) kontrolliert werden, ob der Sauerstoffgehalt zu allen Zeiten unterhalb des Grenzwerts lag, um beispielsweise dem Abnehmer der Container garantieren zu können, dass die schädlingsfeindlichen Bedingungen ständig vorgeherrscht haben. Insbesondere ist somit auch nachvollziehbar, ob zwischendurch der Container geöffnet wurde, um diesen zu manipulieren oder beispielsweise mit Rauschgiften oder Sprengstoffen zu bestücken. Wenn der Sauerstoff-Restgehalt den vorgegebenen Grenzwert zu mindestens einem Zeitpunkt überschritten hat, wird bei der Auswertung der Daten vorteilhafterweise ein Warnhinweis ausgegeben, wobei vorzugsweise die zusätzliche Information ablesbar, zu welchem Zeitpunkt der Grenzwert überschritten wurde.
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Vorzugsweise sind Messeinheit und Datenspeicher untrennbar miteinander gekoppelt, um Betrügereien und Vertauschungen zuvor zu kommen und somit die Beweissicherheit für die aufgenommenen Messdaten sicher zu stellen. Es bietet sich hierbei an, die Messeinheit und den Datenspeicher sowie vorzugsweise eine zusätzliche Eingabeeinheit in einem gemeinsamen Gerätegehäuse unterzubringen und das Gerät in den Container vor dessen Verschließen einzubringen. Im Falle von beispielsweise auf Schiffen transportierten Containern kann am Zielort das Gerät entnommen und kontrolliert werden, ob der Sauerstoff-Restgehalt zu allen Zeiten unterhalb des vorgegebenen Grenzwertes lag.
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Bei einer alternativen Ausführungsform ist der Datenspeicher außerhalb des Containers angeordnet, wobei die Messdaten der Sauerstoff-Messeinheit vorzugsweise mittels drahtloser Übertragung an den Datenspeicher übermittelt werden. Aus dem Datenspeicher sind die Messdaten als Funktion der Zeit für den oder die Container auslesbar. Obwohl geschlossene Metallcontainer im wesentlichen als Faraday-Käfig wirken, können – wie Versuche gezeigt haben – Messdaten der Sauerstoff-Messeinheit über Funk von einer in dem Container angeordneten und mit der Messeinheit verbundenen Sendeeinheit nach außen übermittelt werden. Alternativ kann hierfür ein Kabel vorgesehen sein, der ohne Dichtungsverlust aus dem Container zum Datenspeicher herausgeführt ist. Demgemäß können die Messdaten während des Transportes oder der Lagerung an einem entfernten Ort ständig zur Verfügung gestellt werden.
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Für die drahtlose Datenübermittlung kann beispielsweise eine Infrarotschnittstelle eingesetzt werden, in einer Alternative die sogenannte „Blue Tooth”-Technologie. Als abrufendes Gerät, welches eine Empfangseinheit umfasst bzw. mit einer solchen verbunden ist, kommen Notebooks, PDAs (Personal Digital Assistant) und entsprechend ausgerüstete Mobilfunktelefone in Frage, wobei diese Geräte vorzugsweise in unmittelbarer Nähe des Containers die Messdaten vom elektronischen Datenspeicher abrufen. Vom außerhalb des Containers plazierten Empfangsmodul können die Messdaten – evtl. nach Aufbereitung – mit beispielsweise einem GPS-Sender per Satellit zu einer Zentrale übermittelt werden. Bei einer stationären Lagerung der Nahrungsmittel kann auch ein Festnetz zur Datenübertragung genutzt werden. Auch kann das Internet genutzt werden, wobei die Daten vorzugsweise über eine nur den autorisierten Nutzern bekannte Kennung zugänglich sind. Somit kann von verschiedenen Orten und von verschiedenen Personen mit entsprechender Berechtigung der Sauerstoffgehalt in den Containern kontrolliert werden. Hierbei werden zweckmäßigerweise auch containerspezifische Informationen übertragen, so dass die Daten entsprechend zuordenbar sind.
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Gleichfalls ist es zweckmäßig, Daten über den Transport- bzw. Lagerraum sowie den Beginn des Transports bzw. der Lagerung und den bisher verstrichenen Zeitraum zu übertragen bzw. zu protokollieren.
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Die Protokollier- und -auswertesoftware ist vorzugsweise auf einem die Messdaten empfangenden Rechner installiert. Alternativ kann die Software auch in einem entsprechenden Modul innerhalb des Containers angeordnet sein.
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Vorteilhafterweise kann bei Einbringen des Geräts in den Container mittels einer bzw. der oben genannten Eingabeeinheit eine Kennung des jeweiligen Containers in den Datenspeicher bzw. Datenlogger eingegeben werden, so dass die Messdaten anhand dieser abrufbaren bzw. auslesbaren Kennung eindeutig diesem Container zugeordnet werden können.
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Das zumindest die Sauerstoff-Messeinheit und den Datenspeicher umfassende Gerät weist vorzugsweise ein Batterie- bzw. Akkuaufnahmefach auf, in welches mindestes eine Batterie oder mindestens ein Akku einlegbar sind, um das Gerät mit Strom zu versorgen. Es ist somit vorteilhafterweise keine externe Stromquelle notwendig, was Kosten und Aufwand extrem reduziert.
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Neben dem Sauerstoffgehalt in dem Container kann vorzugsweise auch dessen Innentemperatur und/oder dessen Raumfeuchte mit entsprechenden Sensoren gemessen und ebenfalls in vorzugsweise demselben Datenspeicher abgespeichert werden. Vorzugsweise kann hierbei jeweils der Sauerstoffgehalt, die Temperatur und/oder die Raumfeuchte zu im wesentlichen gleichen Zeiten abgefragt und abgespeichert werden. Somit wird ein konsistentes Datenprotokoll erstellt, um bei Unregelmäßigkeiten (z. B. Öffnen des Containers während des Transports) ein klares Bild zu erhalten.
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Der erfindungsgemäße Container weist zwischen Türblatt und Türrahmen eine Aufnahme auf, in welche eine aufpumpbare oder aufgepumpte und hierdurch aufgeweitete, sauerstoffdichte Dichtung einsetzbar bzw. eingebracht ist. Somit wird zuverlässig der Spalt zwischen Türblatt und Türrahmen gegen ein Sauerstoffeindringen abgedichtet.
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Bevorzugt ist die Aufnahme in Form eines als zum Türrahmen offenen, umlaufenden Profils mit zwei äußeren Seitenschenkeln ausgebildet (vorzugsweise U-Profil), in welches die Dichtung in einfacher Weise eingesetzt werden kann. Ein seitliches Wegrutschen der Dichtung wird hierdurch wirksam verhindert.
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Die Aufnahme ist vorteilhafterweise am Umfang des Türblatts angeordnet, wobei bevorzugt eine Schweißverbindung gewählt wird. Die Aufnahme ist daher vorzugsweise aus einem Blech- oder Stahlprofil hergestellt.
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Besonders bevorzugt weist die Dichtung mindestens zwei nebeneinander plazierte, separate Dichtungsschläuche auf, die umfangseitig um das Türblatt verlaufen. Sauerstoffmoleküle müssen dann mindestens zwei Barrieren überwinden, um ins Containerinnere zu gelangen.
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Vorzugsweise ist bzw. sind die Dichtung bzw. die Dichtungsschläuche einstückig und um den gesamten Umfang des Türblatts endlos umlaufend ausgebildet.
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Besonders bevorzugt ist des weiteren eine Sperrflüssigkeit zwischen Türrahmen und Dichtung vorgesehen, da in diesem Fall Sauerstoffmoleküle die Sperrflüssigkeit passieren müssten, um in den Containerinnenraum zu gelangen. Es hat sich gezeigt, dass sich durch diese Maßnahme eine noch höhere Dichtigkeit der Sauerstoffbarriere ergibt.
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Es hat sich herausgestellt, dass sich eine hervorragende Sauerstoffdichtigkeit ergibt, wenn dass die Dichtung bzw. die Dichtungsschläuche aus Silikon bestehen. Weiterhin wurde in Versuchen herausgefunden, dass ein Überdruck in der Dichtung bzw. den Dichtungsschläuchen von mehr als 2,0 bar ausreicht, um – bevorzugt im Zusammenspiel mit der zuvor genannten Sperrflüssigkeit – eine ausreichende Dichtigkeit gegenüber Sauerstoff zu erhalten.
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Der erfindungsgemäße Container ist vorzugsweise mit sauerstoffdichter Folie ausgekleidet, wobei die Folie mit Vorteil als einstückiger, zur Türseite offener Foliensack ausgebildet ist. Zusätzlich ist vorzugsweise an der Türinnenseite eine im wesentlichen ganzflächig gespannte sauerstoffdichte Folienbahn vorgesehen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1a, 1b einen Container in Aufsicht mit abgenommener Deckenwand und in Vorderansicht ohne Tür;
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2a–2e verschiedene Schritte zum sauerstoffdichten Verschließen des Containers in Ausschnittdarstellungen;
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3a, 3b einen Container in Aufsicht mit abgenommener Deckenwand bzw. ein Blockschaltbild eines Geräts mit Messeinheit und Datenspeicher, und
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4 einen Container in Aufsicht während eines Transportes mit zwei Möglichkeiten der Datenübermittlung.
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In den 1a, 1b ist ein üblicher Schiffscontainer 20 in Aufsicht und von vorne schematisch dargestellt. Der Container 20 weist eine Bodenwand 23, ein Rückwand 24, zwei Seitenwände 25 und eine Deckenwand 22 auf. Der Rückwand 24 gegenüber liegt die mit einer Tür 1 verschließbare Öffnung, wobei die Tür 1 Teil des Containers 20 ist. In der 1a ist die Deckenwand 22 und in der 1b die Tür 1 nicht abgebildet. In den Container 20 sind schematisch als in übereinander gestapelten Säcken S abgefüllte Nahrungsmittel eingebracht.
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Der Container 20 ist an seinen Wänden 22, 24, 25 mit einer sauerstoffundurchlässigen Folie 29 verkleidet, wobei die Folie 29 lose an nicht dargestellten Haltemitteln, z. B. an den Wänden festgemachten Schlaufen, entlang der Containerwände aufgespannt sein kann oder – in einer weiteren von mehreren möglichen Alternativen – flächig an den Containerwänden 22, 24, 25 befestigt ist. Auch an der Innenseite der Tür 1 ist eine sauerstoffdichte Folie 19 angeordnet.
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Die Tür 1 ist an einer der vier Umlaufkanten der Containeröffnung mit Scharnieren (nicht dargestellt) angelenkt und vorzugsweise einteilig (einflügelig) ausgebildet.
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In den 2a–2e sind stets die gleichen Ausschnittsvergrößerungen der 1a abgebildet, wobei die Abbildung der 2a der Deutlichkeit halber einen größeren Maßstab aufweist als diejenigen der 2b–2e. Die 2a–2e zeigen die Schrittabfolge zum erfindungsgemäßen Verschließen des Containers 20.
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Gemäß der 2a weist die noch nicht geschlossene Tür 1 zwei parallele Wände 2, 3 auf, welche ein Türblatt 5 bilden. Die zur Außenseite A des Containers 20 gerichtete Wand 3 weist einen längeren Endabschnitt 4 auf als die Wand 2, wobei der Endabschnitt 4 einem umlaufenden Innenrahmen 27 des Containers 20 gegenüber angeordnet ist. Der Innenrahmen 27 ist an einem ebenfalls umlaufenden Außenrahmen 26 angeschweißt. An dem Außenrahmen 26 sind die ein- oder mehrwändigen Wände 22, 24, 25 angeschweißt (in der Aufsichtsdarstellung gemäß den 2a–2e ist lediglich die Seitenwand 25 wiedergegeben).
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Ein U-förmiges, zum Innenrahmen 27 offenes Profil 6 ist umlaufend umfangseitig am Türblatt 5 angeschweißt. In dem Profil 6 ist ein ebenfalls umlaufender doppelseitiger Klebestreifen 14 angeordnet, auf welchen zwei separate Dichtungsschläuche 11 aus Silikon nebeneinander verlaufend aufgesetzt sind. Die beiden einstöckigen Dichtungsschläuche 11, die endlos umlaufend in dem U-Profil 6 angeordnet sind, sind in der 2a im drucklosen Zustand dargestellt, in welchem zum Innenrahmen 27 des Containers 20 hin wellenartig ausgebildet sind. Zusammen bilden die beiden Dichtungsschläuche 11 die erfindungsgemäße Dichtung 10.
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In der 2b ist die Tür 1 im geschlossenen Zustand dargestellt, in welchem der Endabschnitt 4 außenseitig an dem Innenrahmen 27 anliegt.
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Nun werden gemäß der 2c die Innenkammern der Dichtungsschläuche 11 aufgepumpt, welche zu diesem Zweck Ventile aufweisen, beispielsweise ähnlich den bekannten Fahrradschläuchen. Allerdings werden die Dichtungsschläuche 11 nicht vollständig aufgepumpt, sondern beispielsweise nur bis ca. 0,8 bar.
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Entsprechend der 2d wird im nächsten Schritt eine Sperrflüssigkeit 12, vorzugsweise Wasser, in den Spalt zwischen den beiden Dichtungsschläuchen 11 eingebracht. Hierfür kann beispielsweise eine an einem Wasserreservoir angeschlossene Pumpeinrichtung verwendet werden.
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Anschließend werden die Dichtungsschläuche 11 weiter aufgepumpt, beispielsweise 2,5 bar, wobei die Sperrflüssigkeit 12 zum Teil wieder aus dem nun kleiner werdenden Spalt herausgedrängt wird. Es resultiert ein sehr dünner Flüssigkeitsfilm zwischen den sich berührenden Oberflächen der Dichtungsschläuche 11 und des Innenrahmens 27. Die Kapillarwirkung des Wassers sorgt für eine ausreichende Sauerstoff-Sperre.
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Wie der 3a entnehmbar ist, wird vor, während oder nach der Beladung des Containers 20 mit den Säcken S ein Gerät 50 mit einer Sauerstoff-Messeinheit 51 (mit vorzugsweise einer elektrochemischen Messsonde) und einem mit dieser – vorzugsweise untrennbar – verbundenem elektronischen Datenspeicher bzw. Datenlogger 52 zur Speicherung der Messdaten von der Messeinheit 51 im Container 20 plaziert. Die aktuellen Messdaten werden vorzugsweise in bestimmten Zeitintervallen in dem Datenspeicher 52 abgelegt, wodurch ein protokollierter Verlauf der Sauerstoff-Konzentration als Funktion der Zeit erhalten wird. Weiterhin weist das Gerät 50 (s. auch 3b) eine optische Anzeige 53, mit welcher der von der Messeinheit 51 gemessene Sauerstoffgehalt angezeigt werden kann, sowie eine Eingabeeinheit 55, beispielsweise eine Tastatur, auf. Zudem ist ein nur in 3b schematisch dargestelltes Batterie- bzw. Akkuaufnahmefach 56 vorgesehen, in welches mindestes eine Batterie oder mindestens ein Akku eingelegt sind, um das Gerät 50 mit Strom zu versorgen. Dies erübrigt eine externe Stromquelle.
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Die Messeinheit 51 kann vorzugsweise, insbesondere aus Kostengründen und der einfachen Ausführung wegen, derart ausgebildet sein, dass sie erst unterhalb von 3% Sauerstoffgehalt, vorzugsweise unterhalb von 2% und besonders bevorzugt unterhalb von 1,5% genaue Messergebnisse hinsichtlich des Sauerstoffgehalts liefert. Oberhalb dieser Werte wird beispielsweise lediglich der Hinweis ausgegeben, dass der Sauerstoffgehalt zu hoch ist.
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Das Gerät 50 ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass der Datenspeicher 52 nicht ohne Warnhinweis (beispielsweise Blinken einer Anzeige, andere Farbdarstellung von ausgelesenen Messdaten, ...) ausgetauscht werden kann, so dass eine Beweis- und Protokollsicherheit für die Messdaten gegeben ist.
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Über die Eingabeeinheit 55 wird vor Verschließen des Containers 20 eine containerspezifische Kennung in den Datenspeicher 52 des Geräts 50 eingegeben, beispielsweise eine den Container 20 individualisierende Nummer oder eine sonstige Zeichenkombination. Somit sind die mit der Messeinheit 51 aufgenommenen Messdaten mit dieser Kennung korrelierbar, so dass die Messdaten beim Auslesen aus dem Gerät 50 beweissicher diesem Container 20 zuordenbar sind. Hierdurch können Betrügereien und Fälschungen vermieden werden.
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Neben der genannten Sauerstoff-Messeinheit 51 können weitere Messeinheiten vorgesehen sein, die beispielsweise Temperatur und/oder die Atmosphärenfeuchtigkeit in dem Containerinnenraum messen. Auch hierbei werden die Messdaten in einem, vorzugsweise demselben, elektronischen Datenspeicher 52 bzw. Datenlogger gespeichert.
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Der Container 20 wird nach seinem Verschließen über einen (nicht dargestellten) Spülschlauch und einen (ebenfalls nicht dargestellten) Ablassschlauch, die beide bevorzugt zwischen Türinnenrahmen 27 und dem Türblatt 5 im Bereich der Dichtung 10 verlaufen, solange mit mindestens einem Verdrängungsgas (beispielsweise Stickstoff oder Kohlendioxid) gespült, bis eine Konzentration von vorzugsweise maximal 0,08% Sauerstoff erreicht ist. Nach Beendigung der Spülung werden die beiden Schläuche herausgezogen.
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In der 4 ist ein erfindungsgemäß verschlossener Container 20 dargestellt, der beispielsweise in einem Schiffsbauch oder auf einem Schiffsdeck transportiert wird. Hier weist das Gerät 50 zudem optional eine Sendeeinheit 54 auf, welche von der Sauerstoff-Messeinheit 51 ermittelte und im Datenspeicher 52 gespeicherte Messdaten (bzw. daraus abgeleitete Daten, falls eine Auswerteeinheit in dem Gerät 50 vorgesehen ist) und evtl. Messdaten bzgl. Temperatur und/oder bzgl. Feuchtigkeit im Containerinneren an externe Geräte übertragen kann. Trotz seiner Wirkung als Faraday-Käfig ist es möglich, dass eine drahtlose Datenübertragung aus dem Container 20 realisiert wird. Alternativ ist ein Kabel aus dem Container 20 zu einer außerhalb plazierten Sendeeinheit bzw. einer Antenne herausgeführt, was jedoch im Falle eines Schifftransports wenig praktikabel ist, sondern eher bei einem Transport auf Straße oder Schiene denkbar wäre.
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In 4 ist gemäß einer Alternative eine Funkübertragung 61 an einen Satelliten 60 realisiert, der die Signale entsprechend dem Pfeil 65 an entsprechende, mit dem Internet und/oder einem lokalen Netz 66 verbundene Empfänger weitergibt. Alternativ oder zusätzlich ist eine Datenübertragung 62 an ein Notebook 63 möglich, welches in unmittelbarer Nähe des Containers 20 aufgestellt ist. Das Notebook 63 ist entweder mit einer Sendeeinheit verbunden (beispielsweise einem Mobilfunktelefon) oder weist selbst eine Sendeeinheit auf, wie in 4 dargestellt. Somit können die Messdaten aus dem Datenspeicher 52 – nach eventueller Aufbereitung im Notebook 63 – gemäß dem Übertragungsweg 64 über den Satelliten 60 weiter an das Internet und/oder ein lokales Netz 66 gesendet werden.
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Ein Auswerterechner kann mit den empfangenen Messdaten ein Protokoll erstellen, so dass über einen lückenlosen Zeitraum insbesondere der Sauerstoffgehalt in dem Container 20 sowie ggf. Messdaten zu den anderen Messgrößen protokolliert werden. Eine solche Auswertung kann auch mittels des Notebooks 63 durchgeführt werden. Vorteilhafterweise können die Messdaten aus dem Container 20 nach entsprechender Autorisierung von jeder beliebigen Stelle abgerufen werden.
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Bei einer besonders vorteilhaften Alternative zur Kontrolle von möglicherweise aufgetretenen Unregelmäßigkeiten in Bezug auf den Sauerstoff-Restgehalt während des Transports und/oder der Lagerung der Nahrungsmittel wird der Container – beispielsweise beim Zoll – geöffnet und ein Arbeiter des Lagerhalters entnimmt den Datenspeicher 52 bzw. das gesamte Gerät 50, um die Daten aus dem Datenspeicher bzw. Datenlogger 52 auf einem Computer abzuspeichern bzw. zu überspielen und zu analysieren, insbesondere anhand des zuvor erwähnten Protokolls.