DE19652169A1 - Dichteinrichtung - Google Patents
DichteinrichtungInfo
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- F16J15/02—Sealings between relatively-stationary surfaces
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16K—VALVES; TAPS; COCKS; ACTUATING-FLOATS; DEVICES FOR VENTING OR AERATING
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dichteinrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere für Behälter
oder Leitungen mit Kupplungseinrichtungen, durch die ein
Medium transferiert wird. Dabei sind Dichteinrichtungen
alle Ventile, Schieber oder andere Einrichtungen, bei
denen zwei Elemente in der Dichtstellung aneinanderliegen.
Die transferierten Medien können alle flüssigen und fließ
fähige feste Güter sein. Neben für die Umwelt relativ un
schädlichen Medien, die lediglich den Dichtbereich mit
Rückständen derart verunreinigen, daß eine sichere Ab
dichtung behindert wird, ist die Erfindung insbesondere
auch für den Transfer von Medien geeignet, von denen mög
lichst keinerlei Reste in die Umwelt gelangen sollen.
Nach dem Stand der Technik sind Einrichtungen bekannt, die
die meist relativ empfindliche elastische Dichtung in
einer entsprechenden Verschlußeinrichtung vor Beschädigun
gen schützen sollen. Bekannt sind z. B. Einrichtungen, die
im geöffneten Zustand der Verschlußeinrichtung in der Art
einer Irisblende vor die Dichtung bewegt werden. Dadurch
kann z. B. in der Vakuummetallurgie die Dichtung eines
Schieberventils vor Hitzeeinwirkungen und Spritzer von
flüssigem Metall geschützt werden.
Die bekannten Einrichtungen sind zwar geeignet, die Dich
tung und gegebenenfalls die Dichtfläche vor Beschädigungen
zu schützen, sie sind jedoch nicht geeignet, Verunreini
gungen im Dichtbereich durch transferierte Medien zu
verhindern. Insbesondere Feststoffe eines transferierten
Mediums können zwischen die Dichtung und die Dichtfläche
gelangen oder sich im äußeren Bereich des Dichtbereiches
ablagern und dort unerwünscht sein.
Der Erfindung liegt damit als Aufgabe zugrunde, eine
Dichteinrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit
der eine sichere Abdichtung der Dichteinrichtung erreicht
wird, wobei nach der Abdichtung im wesentlichen keine
Rückstände des transferierten Mediums zwischen den Dicht
elementen und/oder im Bereich außerhalb der Dichtzone
verbleiben sollen.
Die Erfindung löst die Aufgabe durch die im kennzeichnen
den Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale. Weiterbildun
gen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeich
net.
Bei der erfindungsgemäßen Dichteinrichtung wird in erfin
derischer Weise im wesentlichen kurz vor Erreichung der
Dichtstellung der Dichtelemente zueinander, hier Gehäuse
element und Schließelement, über die Spüleinrichtung ein
Spülmedium über die Dichtfläche und/oder die Dichtung
geleitet, derart daß vorhandene Verunreinigungen durch das
transferierte Medium aus dem Dichtbereich entfernt werden.
Welches Spülmedium eingesetzt wird und in welcher Richtung
das Spülmedium geleitet wird, ist abhängig von den techno
logischen Gegebenheiten. In der Regel wird ein Spülmedium
eingesetzt, welches bereits in irgendeiner Form beim
Transfer des entsprechenden Mediums beteiligt war. Das
kann bei Medien, welche in Wasser gelöst sind, z. B.
Abwässer, reines Wasser sein. Bei Medien, die mittels Luft
transportiert werden oder die in Anwesenheit von Luft
fließfähig sind, kann das Spülmedium Luft sein, welche mit
entsprechendem Überdruck durch die Spüleinrichtung gelei
tet wird.
Die konkrete Ausbildung der Auslaßspalte oder der Auslaß
öffnungen, insbesondere die Formung des Strahles des
Spülmediums wird so gewählt, das mögliche Reste des trans
ferierten Mediums in den Innenraum der Dichteinrichtung
bewegt werden.
Die Zeitdauer der Spülung und der Druck des Spülmediums
ist beim Austritt aus der Spüleinrichtung so zu wählen,
daß die Verunreinigungen möglichst mit hoher Sicherheit
beseitigt werden.
Die erfindungsgemäße Einrichtung ist gleichermaßen vor
teilhaft bei Ventilen, Schiebern oder ähnlichen speziellen
Dichteinrichtungen einsetzbar.
Die erfindungsgemäße Einrichtung gewährleistet mit hoher
Sicherheit vor der endgültigen Abdichtung der Dichtein
richtung eine Reinigung der elastischen Dichtung, der
Dichtfläche und auch der umliegenden außerhalb der Ab
dichtung befindlichen Flächen. Damit kann einerseits eine
saubere Abdichtung erzielt werden, d. h. es wird kein
transferiertes Medium zwischen der Dichtung und der Dicht
fläche eingeklemmt. Andererseits verbleibt kein trans
feriertes Medium als Rest an den äußeren Flächen der
Dichtungseinrichtung, die mit der Atmosphäre in Kontakt
stehen, wenn z. B. zwei Elemente einer Kupplungseinrich
tung nach dem Transfer des entsprechenden Gutes, vonein
ander getrennt werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend
zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung
der Erfindung (einschließlich der Zeichnung) näher darge
stellt.
Beispiele für Einsatzgebiete der Erfindung sind Anlagen in
der Abwassertechnik, Medizin- und Veterinärmedizintechnik,
im Pflanzenschutz sowie bei Transfereinrichtungen im
Lebensmittel- und Futtermittelbereich, z. B. beim Mehltrans
fer, oder bei der Handhabung von Industriestäuben und
Kohlenstaub.
Ein besonders vorteilhafter Einsatz der Erfindung kann
insbesondere überall dort erfolgen, wo Dichtelemente von
Transfereinrichtungen zeitweise oder intervallmäßig von
einander getrennt werden. Bei transferierten Medien, die
für die Umwelt oder den Menschen schädlich sein können,
wenn sie mit der Atmosphäre in Kontakt kommen, kann mit
hoher Sicherheit eine Verunreinigung der Atmosphäre durch
Reste des transferierten Gutes vermieden.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbei
spiel näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt einen Ausschnitt einer erfindungsgemä
ßen Dichteinrichtung an einer Kupplungseinrichtung zum
Verbinden bzw. Verschließen der innerhalb zweier eigen
ständiger Gehäuse befindlichen Räume.
Die Zeichnung zeigt dabei einen Schnitt durch einen seit
lichen Bereich der beiden nicht näher dargestellten eigen
ständigen Gehäuse in gekuppelter Stellung. Der Kupplungs
flansch 1 ist zugehörig zu einem der beiden Gehäuse und
der Kupplungsflansch 3 ist zugehörig zu dem anderen Gehäu
se. Innerhalb des Kupplungsflansches 1 ist die Schließ
klappe 2 schwenkbar gelagert und in äquivalenter Weise ist
innerhalb des Kupplungsflansches 3 die Schließklappe 4
gelagert.
In einer voneinander getrennten Stellung der Kupplungs
flansche 1 und 3 wirken die Schließklappen 2 und 4 jeweils
als Schließklappe zur Abdichtung des zugehörigen Gehäuses.
In der gekuppelten Stellung der Kupplungsflansche 1 und 3
liegen die beiden Schließklappen 2 und 4 in der gleichen
Drehachse und können zum Transferieren von Gütern aus
einem der Behälter in den anderen gemeinsam um diese
Drehachse geschwenkt werden.
Das beispielhafte außerhalb der Erfindung liegende Dicht
system beinhaltet an der Schließklappe 2 eine von innen
aufblasbare Dichtung 5 und an der Schließklappe 4 eine
entsprechende aufblasbare Dichtung 6.
Die Kupplungsflansche 1 und 3 sind mittels der Dichtung 7
gegeneinander abgedichtet.
Wenn die Schließklappen 2 und 4 gemeinsam in die Öffnungs
stellung bewegt werden sollen, dann werden die zugehörigen
aufblasbaren Dichtungen 5 bzw. 6 druckentlastet, wodurch
sie sich im Rahmen ihrer Eigenelastizität zusammenziehen,
und die Schließklappen 2 und 4 leicht geschwenkt werden
können.
Zum Schließen der Schließklappen 2 und 4, d. h. bevor die
beiden Kupplungsflansche 1 und 3 voneinander getrennt
werden, wird nach dem Rückschwenken der Schließklappen 2
und 4 in den Dichtungen 5 bzw. 6 ein innerer Druck einge
stellt. Dadurch werden die Dichtungen 5 und 6 mit hoher
Dichtkraft an die inneren, als Kugelfläche ausgebildeten,
Dichtflächen 8 bzw. 9 an den Kupplungsflanschen 1 und 3
angepreßt.
Die beschriebene Einrichtung wird vorzugsweise für den
Transfer von Gütern eingesetzt, die z. B. für Zwecke der
Medizin, der Veterinärmedizin oder des Pflanzenschutzes
behandelt oder verwendet werden. In aller Regel sind
derartige Güter für den Menschen und die Umwelt sehr
problematisch. Deshalb muß Sorge getragen werden, daß
möglichst keine auch noch so geringen Mengen der Güter in
die Atmosphäre gelangen.
Erfindungsgemäß weist die vorher beschriebene Einrichtung
eine Spüleinrichtung auf, die den Zweck verfolgt, Reste
des transferierten Gutes im Bereich der Dichtungen an den
Kupplungsflanschen 1 und 3, vor dem Trennen der zugehöri
gen Behälter voneinander, möglichst vollständig aus diesem
Bereich zu entfernen.
Die Spüleinrichtung ist beispielhaft im wesentlichen im
Kupplungsflansch 3 ausgebildet. Das Spülmedium wird über
den Einlaß 10, welcher mit einem Schraubanschluß versehen
ist, in den Kupplungsflansch 3 eingeleitet. Von dort
gelangt es über eine Bohrung 11 in einen Ringkanal 12 und
weiter in einen düsenartigen Ringspalt 13. Der Ringkanal
12 und der Ringspalt 13 verlaufen um die gesamte Dichtflä
che 9 am Kupplungsflansch 3.
Der Einsatz der Spüleinrichtung wird nachfolgend in der
Funktion näher beschrieben.
Nach dem Transfer des jeweiligen Gutes werden die Schließ
klappen 2 und 4 in die Schließstellung bewegt, ohne daß
die Dichtungen 5 und 6 an die Dichtflächen 8 bzw. 9 ange
preßt werden. Über den Ringspalt 13 wird Luft als Spülme
dium in den Raum zwischen den Dichtungen 5 und 6 sowie die
Dichtflächen 8 und 9 eingelassen. Dadurch werden mögliche
Reste des transferierten Gutes in den Innenraum der Be
hältnisse geblasen. Erst danach wird unter Beibehaltung
des Luftstromes erst die Dichtung 5 mittels innerem Überdruck
an die Dichtfläche 8 angepreßt und in der Folge die
Dichtung 6 an die Dichtfläche 9. Gleichzeitig wird der
Luftstrom aus dem Ringspalt 13 erst gedrosselt und danach
unterbrochen.
Zur Vermeidung eines unzulässigen Überdruckes in den
Behältern durch das eingebrachte Spülmedium, im Beispiel
Luft, ist in bekannter Weise für die Ableitung über Filter
o.a. geeignete Mittel Sorge zu tragen.
Je nach den gegebenen Verhältnissen kann ein weiterer
Ringspalt 13 auch im Kupplungsflansch 1 vorhanden sein.
Der Ringspalt 13 kann auch in anderer Weise gestaltet
sein, z. B. können im Ringspalt Leitbleche angeordnet
sein, damit der Strom des Spülmediums eine bestimmte
effektive Richtung erhält. Vorteilhaft kann es sein, einen
Strom des Spülmediums in tangentialer Richtung zum Umfang
der Dichtung 6 zu erzeugen, da dadurch das Spülmedium für
die bezweckte Reinigung effektiver genutzt wird.
Ein ähnlicher Effekt kann auch erzielt werden, wenn statt
des Ringspaltes 13 mehrerer Bohrungen mit tangentialer
Austrittsrichtung in einer Kreislinie entsprechend dem
Ringspalt 13 angeordnet werden.
Bei entsprechenden Gegebenheiten kann das Spülmedium auch
über die Schließklappen in den Dichtbereich geleitet
werden.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
nach der beschriebenen Spülgas-Reinigung die Oberflächen
im Bereich der Dichtflächen der Behälter weitgehend frei
von Resten des transferierten Gutes sind. Die Abdichtung,
im Ausführungsbeispiel zwischen den Dichtungen 5 und 6 und
den Dichtflächen 8 bzw. 9, erfolgt mit hoher Sicherheit.
Es werden keine Reste des transferierten Gutes dazwischen
eingeklemmt und nach dem Trennen der Behälter mit den
Kupplungsflanschen 1 und 3 können keine Reste des trans
ferierten Gutes in die Atmosphäre gelangen.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das be
schriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So ist es ohne
weiteres möglich, die erfindungsgemäße Einrichtung an die
vielfältigen unterschiedlichen praktischen Bauarten von
Dichteinrichtungen anzupassen. Erfindungswesentlich ist
jeweils das Vorhandensein einer Spüleinrichtung, durch
welche ein Spülmedium in beschriebener Weise über den
Dichtbereich geleitet wird.
1
Kupplungsflansch
2
Schließklappe
3
Kupplungsflansch
4
Schließklappe
5
Dichtung
6
Dichtung
7
Dichtung
8
Dichtfläche
9
Dichtfläche
10
Einlaß
11
Bohrung
12
Ringkanal
13
Ringspalt
14
15
16
17
18
19
20
Claims (4)
1. Dichteinrichtung mit einem Gehäuseelement und einem
Schließelement, wobei eines dieser Elemente eine
Dichtfläche und das andere Element eine elastische
Dichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Gehäuseelement und/oder dem Schließelement eine Spül
einrichtung vorhanden ist, die im wesentlichen den
gesamten Bereich der Dichtfläche und/oder der Dichtung
umschließt, derart daß ein Spülmedium, welches minde
stens unmittelbar vor Erreichen der Dichtstellung der
Dichteinrichtung durch die Spüleinrichtung geleitet
wird, die Dichtfläche (8, 9) und/oder die Dichtung (5,
6) umspült und dabei im Dichtbereich vorhandene Verun
reinigungen entfernt.
2. Dichteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Schließelement ein Ventilteller, ein
Schieber oder eine Schließklappe (2, 4) ist.
3. Dichteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Spülmedium eine Flüssigkeit oder
ein Gas ist.
4. Dichteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spüleinrichtung einen
linienartigen Auslaßspalt oder eine Vielzahl linien
artig angeordneter Auslaßöffnungen aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996152169 DE19652169B4 (de) | 1996-12-14 | 1996-12-14 | Spüleinrichtung an einem Dichtsystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996152169 DE19652169B4 (de) | 1996-12-14 | 1996-12-14 | Spüleinrichtung an einem Dichtsystem |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19652169A1 true DE19652169A1 (de) | 1998-06-18 |
DE19652169B4 DE19652169B4 (de) | 2006-10-26 |
Family
ID=7814792
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996152169 Expired - Lifetime DE19652169B4 (de) | 1996-12-14 | 1996-12-14 | Spüleinrichtung an einem Dichtsystem |
Country Status (1)
Country | Link |
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Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
R071 | Expiry of right |