DD240837A1

DD240837A1 - Einrichtung zum abscheiden von feststoffen aus fluessigkeiten

Info

Publication number: DD240837A1
Application number: DD28059085A
Authority: DD
Inventors: Manfred Blach; Reiner Heinzel
Original assignee: Bergmann Borsig Veb
Priority date: 1985-09-13
Filing date: 1985-09-13
Publication date: 1986-11-19

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Abscheiden von Feststoffen aus Fluessigkeiten in einer Grossrohrleitung, insbesondere zur Grobschmutzabscheidung aus dem Kuehlwasser von Kraftwerkskondensatoren. Mit der Einrichtung soll einerseits eine Ueberlastung des Siebkoerpers verhindert und gleichzeitig das Abfuehren der abgeschiedenen Feststoffe waehrend des Betriebes der Anlage ermoeglicht werden. Dazu muss die Abscheideeinrichtung so ausgebildet sein, dass auch bei zugesetztem Siebkoerper die Versorgung der nachgeschalteten Baugruppen mit Kuehlwasser gewaehrleistet ist. Die Loesung erfolgt, indem in die Rohrleitung eine Siebkombination aus nacheinander angeordneten behaeltnisartigen Sieben eingesetzt wird, deren Siebflaechen den Rohrleitungsquerschnitt nur teilweise abdecken. Die freie Oeffnung wird dabei von der jeweils folgenden Siebflaeche ueberdeckt.

Description

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung wird nachstehend in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert und ist in der zugehörigen Zeichnung durch die Schnittdarstellung einer Siebkombination verdeutlicht.

In die Rohrleitung 1 ist die erfindungsgemäße Siebkombination eingesetzt, die im wesentlichen aus zwei großen 2; 2' und einem kleinen 3 kegelstumpfförmigen, beidseitig offenen Sieb besteht. Sie sind nacheinander, koaxial in der Rohrleitung 1 angeordnet, wobei das kleine Sieb 3 zwischen den großen Sieben 2; 2'liegt. Mit der Siebkante der großen Grundfläche sind die großen Siebe an der Rohrleitungsinnenwand befestigt. Die kleinen Grundflächen 4; 4' der großen Siebe 2; 2' zeigen gegen die Stromrichtung,· während es beim kleinen Sieb 3 umgekehrt ist. Das Maß des großen Grundflächendurchmessers 5 vom kleinen Sieb 3 ist etwas größer als die kleinen Grundflächendurchmesser der großen Siebe 2,2'.

Mit dieser Siebanordnung entstehen Stauräume 6; 6'; 6", in denen sich grober Schmutz ablagert und über dort angeschlossene Absaugeleitungen 7; 7'; 7" abgeführt werden kann. Die Absperrorgane 8; 8'; 8" werden von der vor und hinter der Siebkombination messenden Differenzdruckmeßeinrichtung 9 gesteuert.

Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung sind insbesondere darin zu sehen, daß die aktive Siebfläche, zum Teil sogar mehrfach, den Rohrleitungsquerschnitt abdeckt, jedoch gleichzeitig eine Notöffnung für plötzlich auftretende starke Verschmutzung, Ausfall der Differenzdruckmeßeinrichtung u. a. zu jeder Zeit vorhanden ist. Ist die Siebkombination, wie in der Zeichnung dargestellt, unmittelbar vor einer Steigleitung installiert, so sollte für solche Fälle im unteren Teil des Krümmers 10 ein Sammelbehälter 11 für zurückfallenden Grobschmutz eingebaut werden. Festhaftender Grobschmutz kann bei Stillständen manuell entfernt werden.

Gegenüber anderen Ausführungsarten wird bei der im Ausführungsbeispiel mit kegelstumpfförmigen Sieben beschriebenen Kombination das vorerst achsparallel strömende Wasser durch die Sieblöcher so umgelenkt, daß es direkt in den Strömungsweg der Notöffnung fließt und das ungereinigte Wasser in den Stauraum des folgenden Siebes drängt. Der gleiche positive Effekt entsteht auch bei der Erweiterung der Siebkombination auf mehr als drei Siebe. Es ist dann lediglich zu beachten, die Absaugeleitungen des kleinen Siebes 3 durch den Ringspalt des Notöffnungskanals zu verlegen.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist in der direkten Einbaumöglichkeit der Siebkombination in die Rohrleitung 1 zu sehen.

Aufwendige Ringkanäle (siehe AS 2063890) oder störungsanfällige bewegliche Klappen (siehe AS 2202759) werden nicht benötigt.

Es besteht die Möglichkeit, auch ohne Absaugeleitungen 7; 7'; 7" diese Siebkombination auszuführen. Hierbei würden sich in den Stauräumen 6; 6' die spezifisch schwereren Schmutzteile sammeln, die dann manuell bei planmäßigen Stillständen entfernt werden.

Gegenüber den Lösungen mit Ringkanälen und beweglichen Klappen stellt diese Siebkombination eine einfache, jedoch wirkungsvolle Lösung dar.

Claims

Erfindungsansprüche:

1. Einrichtung zum Abscheiden von Feststoffen aus Flüssigkeiten in einer Rohrleitung mit kegelförmigem in die Rohrleitung eingesetzten Siebkörper und Absaugeleitung, gekennzeichnet dadurch, daß in die Rohrleitung (1) eine Siebkombination eingesetzt ist, die aus mehreren, den Rohrleitungsquerschnitt teilweise abdeckenden, nacheinander angeordneten Sieben (2; 2'; 3) besteht, wobei die Siebe oder ein Teil der Siebe behältnisartig ausgebildet und so angeordnet sind, daß ihre beströmte Fläche die Öffnung des vorgestellten Siebes weit überdeckt und im Fußpunkt der behältnisartigen Siebe (2; 2'; 3) eine Absaugeleitung (7; 7'; 7") angeschlossen ist.

2. Einrichtung nach Anspruch !,gekennzeichnet dadurch, daß die Siebkombination vorzugsweise aus mehreren, koaxial aneinandergereihten, beidseitig offenen kegelstumpfförmigen großen und kleinen Sieben (2; 2'; 3) besteht, die wechselseitig große Siebe (2; 2') mit der kleinen Grundfläche (4) und kleine Siebe (3) mit der großen Grundfläche (5) gegen die Stromrichtung in der Rohrleitung (1) angeordnet sind.

Hierzu 1 Seite Zeichnung

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Abscheiden von Feststoffen aus Flüssigkeiten in einer Großrohrleitung, insbesondere zur Grobschmutzabscheidung aus dem Kühlwasser vor.den Kondensatoren im Kraftwerksbau.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Zur Abscheidung von Feststoffen aus Flüssigkeiten in Großrohrleitungen ist es bekannt, in diese Rohrleitungen Siebe einzubauen, welche die mitgeführten Feststoffe auffangen. Diese können dann über einen Stutzen in der Rohrleitung kontinuierlich oder diskontinuierlich während des laufenden Betriebes der Anlage abgeführt werden. Um ein vollständiges Zusetzen des Siebes und eine damit verbundene Verstopfung der Rohrleitung zu verhindern, sind zusätzliche Reinigungseinrichtungen für das Sieb zu installieren. Eine solche Einrichtung ist in der DE-AS 2202759 beschrieben. Das dazu in die Rohrleitung eingesetzte Trichtersieb mündet zu diesem Zweck mit seiner Spitze in die Absaugeleitung, während im vorderen Teil des offenen Trichters eine Absperrklappe eingesetzt ist. Haben sich die Sieblöcher zugesetzt, so wird die Absaugeleitung geöffnet und die Absperrklappe in Schließstellung gebracht. Das Wasser soll somit nur die Sieblöcher des vorderen Siebtrichterteiles durchströmen, so daß an der Siebaußenwand gegenüber dem Siebinnenraum ein Überdruck entsteht. Mit dem von außen in das Sieb eintretende Wasser wird der Schmutz gelöst und durch die Absaugeleitung weggespült. Neben dem zusätzlichen Aufwand einer Reinigungseinrichtung ist während des Betriebes somit auch ein kontinuierlicher Spülprozeß durchzuführen, der die Durchsatzleistung bedeutend mindert.

Der unübersehbare Fehler dieser Reinigungseinrichtung besteht jedoch darin, daß bei stark verschmutztem Sieb und geschlossener Absperrklappe auf Grund der kleinen Siebfläche eine fast vollständige Sperrung des Rohrquerschnittes eintritt, wodurch die nachfolgenden Bauteile zu Schaden kommen. In der DE-AS 2063890 ist eine Lösung beschrieben, bei der der in der Rohrleitung eingesetzte Siebkegelstumpf mit seiner Spitze gegen die Strömung zeigt. Die Abzugsleitung mündet in einem Ringkanal, der in der Nähe des Siebfußes als Rohrerweiterung ausgebildet ist. Auch dieser Siebkörper ist mit einer zusätzlichen Spülwasserleitung versehen, um das Zusetzen des Siebkörpers und den damit verbundenen vollständigen Verschluß der Rohrleitung zu vermeiden.

Eine plötzlich auftretende starke Verschmutzung des Wassers führt jedoch zur schnellen totalen Verstopfung des Siebkörpers und zur Unterbrechung des Kühlwasserstromes. Der Ausfall der Anlage bzw. eine Havarie der nachfolgenden Baugruppen ist die Folge.

Ziel der Erfindung

Die Erfindung hat zum Ziel, eine Einrichtung zum Abscheiden von Feststoffen zu entwickeln, die einerseits ein Abführen der abgeschiedenen Feststoffe während des Betriebes der Anlage ermöglicht und zugleich eine Überlastung des Siebkörpers durch Verstopfung*-bzw. eine Havarie und somit auch den Ausfall der gesamten Kühlwasseranlage verhindert.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Zur Verbesserung des Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Abscheideeinrichtung zu schaffen, die auch bei zugesetztem Siebkörper die Versorgung der nachgeschalteten Baugruppen mit Kühlwasser gewährleistet. Die Lösung der Aufgabe erfolgt, indem in die Rohrleitung eine Siebkombination aus mehreren einzelnen Sieben eingesetzt wird. Diese Siebe, die nacheinander angeordnet sind und den Rohrleitungsquerschnitt jeweils nurteilweise abdecken, können alle. oderteilweise behältnisartig gestaltet sein und überdecken labyrinthartig mit ihrer gegen die Strömung gerichteten Sieböffnung den freien Durchflußquerschnitt des vorgestellten Siebes. Im Fußpunkt dieser Siebbehälter ist eine Absaugeleitung angeschlossen, und eine vor und hinter der Siebkombination angeschlossene Differenzdruckmeßeinrichtung überwacht den Verschmutzungsgrad der Siebe. Vorzugsweise ist die Siebkombination aus mehreren, axial aneinandergereihten, beidseitig offenen, kegelstumpfförmigen, großen und kleineren Siebkörpern zu erstellen. Dazu sind die großen Siebkörper mit der kleinen Grundfläche und der kleinere folgende Siebkörper mit der großen Grundfläche gegen die Strömung ausgerichtet einzusetzen. Die Kante der großen Grundfläche des großen Siebkörpers liegt dabei an der Rohrleitungswandung an.