Verfahren zum Kontrollieren von Umgebungsbedingungen während des Transportes bzw. der Lagerung von Nahrungsmitteln oder musealen
Gegenständen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kontrollieren von Umgebungsbedingungen während des Transports von Nahrungsmitteln in Großcontainern, insbesondere Schiffscontainern, oder der Lagerung von Nahrungsmitteln in Räumen oder zu Restaurierungszwecken von musealen Gegenständen in Räumen. Gleichfalls betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Detektieren von Unregelmäßigkeiten bzgl. der Umgebungsbedingungen, die während eines derartigen Transportes oder Lagerung auftreten. Letztlich betrifft die Erfindung einen Behälter aus einer im wesentlichen sauerstoffdichten Folie zum Einbringen in Großcontainer oder Räume zum Transport bzw. zur Lagerung von Nahrungsmitteln oder zu Restaurierungszwecken von musealen Gegenständen.
Heutzutage werden viele Nahrungsmittel über lange Wege transportiert, bevor sie zum Endverbraucher gelangen. So werden insbesondere Früchte und andere Pflanzenprodukte in Containern über die Weltmeere gefahren, um diese zumeist in den Industrieländern zu verkaufen. Auch die Lagerung von derartigen Nahrungsmitteln im Herstellungsland oder im Zielland oder eine Zwischenlagerung erfordert eine entsprechende Logistik. Ein großes Problem sowohl beim Transport als auch bei der Lagerung ist die Gefahr des Schädlingsbefalls. Pilze, Bakterien, Insekten sowie deren Eier und Larven sollten daher möglichst vor dem Transport beseitigt werden. Üblicherweise werden die Container bzw. die Lagerräume mit zumindest in hohen Konzentrationen giftigen Gasen befüllt. Diese Gase vernichten jedoch nicht nur die Schädlinge, sondern dringen auch in die Nahrungsmittel ein und steilen ein ernsthaftes Gesundheitsproblem dar. Außerdem können Bedienpersonen beim Öffnen der Container bzw. der Räume diesem Gas ausgesetzt werden, was ebenfalls zu Vergiftungen führen kann.
Im Falle von musealen Gegenständen tritt mehr und mehr das Problem zu Tage, daß eine Restaurierung von schädlingsbefallenen Stücken schonend durchgeführt werden
muß. Die Abtötung von Eiern, Larven, Würmern etc. mittels Giftstoffen hat zu erheblichen Schäden an diesen Gegenständen geführt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, mit ungefährlichen Mitteln einen Transport bzw. eine Lagerung von Nahrungsmitteln oder die Rettung von musealen Gegenständen zu realisieren.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs genannten Art durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und 19 gelöst. Bei dem Behälter der eingangs genannten Art wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 26 gelöst.
Die unabhängigen Verfahrensansprüche decken verschiedene Aspekte desselben Erfindungsgedankens ab. Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Anspruch 1 eröffnet die Möglichkeit, in einem im wesentlichen sauerstoffdichten Behälter aus einer flexiblen Kunststoffolie, die vorzugsweise nach DIN 43122 für Sauerstoff eine Dichtigkeit von kleiner 2 cm3 / m2 x d x b und 75 % Raumfeuchte aufweist, sowohl Nahrungsmittel als auch eine Sauerstoff-Meßeinheit - umfassend zumindest einen Sauerstoffsensor, bevorzugt eine elektrochemische Sauerstoffsonde, und eine entsprechende Meßelektronik - unterzubringen und anschließend den Behälter zu verschließen. Durch mindestens eine abgedichtete Öffnung des Behälters kann dann mindestens ein ungiftiges Verdrängungsgas (einschließlich eines Gemisches aus mehreren ungiftigen Verdrängungsgasen) in den Behälter eingeleitet werden, um somit die Luft und insbesondere den darin enthaltenen Sauerstoff über mindestens eine andere Öffnung entweichen zu lassen. Wenn der Sauerstoffgehalt in dem Behälter einen vorgegebenen Grenzwert unterschreitet - was insbesondere mit der in den Behälter eingebrachten Sauerstoff-Meßeinheit überprüft werden kann -, werden auch die mindestens zwei Öffnungen verschlossen, so daß eine definierte Gasumgebung ohne wesentliche Anteile von Sauerstoff in dem Behälter resultiert.
Wenn während des üblicherweise mehrwöchigen Transports auf einem Schiff oder der längeren Lagerung ein Restsauerstoffgehalt von kleiner als 0.08 % in den Behältern eingehalten wird, werden nicht nur Schimmelpilze in ihrem Wachstum gehemmt und Larven, Puppen, Insekten und Sauerstoff-verbrauchende Bakterien abgetötet, sondern insbesondere auch Insekteneier. Es ist bekannt, daß bei einem derartigen
Sauerstoffanteil Insekten nach ca. 8 Stunden, Puppen nach ca. 24 Stunden, Larven nach ca. 48 Stunden und Eier nach ca. 96 Stunden abgetötet sind. Es bedarf also einer Gesamtzeit von mindestens 96 Stunden, um Insekten und deren Nachkommen zu vernichten, was in entsprechenden Versuchen mit den erfindungsgemäßen Behältern und darin eingebrachten Nahrungsmitteln verifiziert wurde. Bei bekannten Verfahren zur Schädlingsvernichtung vor Transport oder Lagerung werden Eier beispielsweise nicht abgetötet, so daß während des Transportes die Schädlinge aus den Eiern schlüpfen und somit doch noch Schaden anrichten. Dem gegenüber wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine umfassende, ungiftige Schädliπgsvemichtung erreicht. Gemäß dem oben Gesagten ist es bevorzugt, für ca. 100 oder mehr Stunden einen Restsauerstoffgehalt von unter 0,1%, vorteilhafterweise unter 0,08%, im Behälter aufrecht zu erhalten. Bevorzugt wird diese Zeitspanne mit einer nur einmaligen vorherigen Spülung mittels des mindestens einen Verdrängungsgases erreicht, so daß in diesem Fall der Behälter während dieser gesamten Zeitdauer verschlossen ist.
Die Messungen des Rest-Sauerstoffgehalts während des Transport- bzw. Lagerzeitraums können zeitweise, in bestimmten Intervallen oder kontinuierlich durchgeführt werden. Auch ist es möglich, nur während des oben genannten Zeitraums von ca. 100 Stunden den Rest-Sauerstoffgehalt im Behälter zu kontrollieren, um sicherzustellen, daß insbesondere alle Eier abgetötet sind. Unter dem Begriff Transportzeitraum für Container fallen hierbei auch Standzeiten des Containers am Verladeort bzw. Ort der Spülung des Behälters mit dem mindestens einen Verdrängungsgas.
Es hat sich gezeigt, daß die Erfindung auch für die Erhaltung von musealen Gegenständen erfolgreich und insbesondere kostengünstig einsetzbar ist. Das erfindungsgemäße Verfahren kann hierbei zur Abtötung allen schädlichen organischen Lebens in den Museumsstücken herangezogen werden. Wenn im folgenden insbesondere von Nahrungsmitteln die Rede ist, gelten diese Ausführungen entsprechend auch für andere Gegenstände, insbesondere museale Gegenstände. Diese werden - wie im Falle der Nahrungsmittel - ebenfalls in einen sauerstoffdichten Behälter zusammen mit einer Sauerstoff-Meßeinheit eingebracht, der Behälter sauerstoffdicht verschlossen und der Rest-Sauerstoffgehalt vorzugsweise während und insbesondere nach der Spülung gemessen, um über einen längeren Zeitraum
(beispielsweise 100 Stunden, s.o.) definierte niedrige Sauerstoffwerte in dem Behälter und somit im Gegenstand zu erzielen.
Die für den erfindungsgemäßen Einsatz verwendete Sauerstoff-Meßeinheit kann insbesondere dann kostengünstig ausgeführt sein, wenn sie - was bei bisherig bekannten ähnlichen Geräten völlig unüblich ist - genauere Meßergebnisse erst unterhalb von 3% Sauerstoffgehalt, vorzugsweise unterhalb von 2% und besonders bevorzugt unterhalb von 1,5% Meßergebnisse hinsichtlich des Sauerstoffgehalts liefert. Bisherige elektrochemische Sauerstoffsonden liefern Ergebnisse in einem Bereich von ca. 0,5 bis 21%. Die vorzugsweise hier verwendete Meßsonde zeigt oberhalb eines niedrig angesetzten Wertes, beispielsweise bei 1 ,2% Sauerstoffgehalt lediglich eine Nachricht „HIGH" an; unterhalb dieses Werte werden dann genaue Meßdaten geliefert, beispielsweise bis hinab zu 0,01%. Eine derartige Ausführung ist um ein Vielfaches kostengünstiger als die bisher bekannten Sauerstoff-Sonden.
Entsprechend einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die Meßdaten in einem Datenspeicher, vorzugsweise einem sog. Datenlogger, abgespeichert, und zwar vorzugsweise während des gesamten Transportes bzw. Lagerzeitraumes. Somit kann entsprechend vorgegebener bzw. gewählter Meßzeitabstände am Ende des Meßzeitraums (z.B. am Zielhafen) kontrolliert werden, ob der Sauerstoffgehalt zu allen Zeiten unterhalb des Grenzwerts lag, um beispielsweise dem Abnehmer der Container garantieren zu können, daß die schädlingsfeindlichen Bedingungen ständig vorgeherrscht haben. Insbesondere ist auch nachvollziehbar, ob zwischendurch der Container geöffnet wurde, um diesen zu manipulieren oder beispielsweise mit Rauschgiften oder Sprengstoffen zu bestücken. Wenn der Sauerstoff-Restgehalt den vorgegebenen Grenzwert überschritten hat, wird vorteilhafterweise ein Wamhinweis ausgegeben, wobei vorzugsweise die zusätzliche Information ablesbar, zu welchem Zeitpunkt der Grenzwert überschritten wurde.
Vorzugsweise sind Meßeinheit und Datenspeicher untrennbar miteinander gekoppelt, um Betrügereien und Vertauschungen zuvor zu kommen und somit die Beweissicherheit für die aufgenommenen Meßdaten sicher zu stellen. Es bietet sich hierbei an, die Meßeinheit und den Datenspeicher sowie vorzugsweise eine zusätzliche Eingabeeinheit in einem gemeinsamen Gerätegehäuse unterzubringen und das Gerät
in den Behälter vor dessen Verschließen einzubringen. Im Falle von beispielsweise auf Schiffen transportierten Containern kann am Zielort das Gerät entnommen und kontrolliert werden, ob der Sauerstoff-Restgehalt zu allen Zeiten unterhalb des vorgegebenen Grenzwertes lag. Vorteilhafterweise kann bei Einbringen des Geräts in den Behälter bzw. des Behälters in den Container mittels der Eingabeeinheit eine Kennung des jeweiligen Containers in den Datenspeicher eingegeben werden, so daß die Meßdaten anhand dieser abrufbaren Kennung eindeutig diesem Container zugeordnet werden können.
Es kann auch Fälle geben, in denen eine derartige Sicherheit bezüglich der Datenzuordnung zu jeweils einem bestimmten Behälter bzw. Raum nicht notwendig ist. In diesen Fällen kann der Datenspeicher außerhalb des Behälters und sogar außerhalb des Raumes angeordnet sein, wobei die Meßdaten der Sauerstoff-Meßeinheit vorzugsweise mittels drahtloser Übertragung an den Datenspeicher übermittelt werden. Für mehrere Räume kann hierfür aus Kostengründen ein einziger Datenspeicher, der in einem Computer untergebracht sein kann, Verwendung finden. Aus dem Datenspeicher sind die Meßdaten als Funktion der Zeit für den Raum oder die jeweiligen Räume ablesbar. Problematisch wird die drahtlose Datenübertragung im Falle von geschlossenen metallenen Containern, die als Faraday-Käfig wirken und somit keine elektromagnetischen Strahlen von einer in dem Container angeordneten Sendeeinheit nach außen hindurch lassen. In diesem Fall wäre es denkbar, die Meßdaten beispielsweise per Schall, z.B. Ultraschall, nach außen an den Datenspeicher zu übermitteln. Auch kann hierfür ein Kabel vorgesehen sein, der ohne Dichtungsverlust aus dem Behälter zum Datenspeicher herausgeführt ist.
Die Meßdaten sind vorteilhafterweise nicht erst am Zielort des Containers oder nach einer bestimmten Lagerzeit aus dem Datenspeicher auslesbar, sondern können gemäß einem Ausführungsbeispiel vorzugsweise auch während des Transportes oder der Lagerung an einem entfernten Ort ständig zur Verfügung gestellt werden. Hierzu ist die Meßeinheit oder der elektronische Datenspeicher vorteilhafterweise mit einer Sendeeinheit verbunden, welche die Meßdaten - ggf. nach Aufarbeitung - an eine externe Empfangseinheit überträgt. Eine derartige Übertragung kann im Falle eines Metallcontainers aufgrund seiner Wirkung als Faraday-Käfig lediglich mit Hilfe eines durch eine Tür des Containers nach außen verlegten Kabels realisiert werden, die als
Funkantenne dient oder mit einer Sendeeinheit verbunden ist. Diese Technologie ist insbesondere bei angelandeten Containern einsetzbar, also bei lagernden oder auf Straße und Schiene transportierten. Im Falle eines stationären Raumes, der nicht als Faraday-Käfig ausgebildet ist, kann die Datenübermittelung auch kabellos erfolgen.
Bei einer kabellosen Ausführung im Falle eines Behälters, der nicht in einen als Faraday-Käfig wirkenden Raum eingebracht wurde, sind verschiedene Übertragungsarten möglich. Einerseits kann eine Infrarotschnittstelle eingesetzt werden, andererseits die sogenannte „Blue Tooth"-Technologie. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Sendemodul mit beispielsweise einem GPS-Sender eingesetzt werden, so daß eine Satellitenübertragung realisiert wird. Auch ist eine Übermittlung der Meßdaten über das Internet möglich, wobei vorzugsweise diese Datenbank über eine nur den autorisierten Nutzern bekannte Kennung zugänglich ist. Somit kann von verschiedenen Orten und von verschiedenen Personen mit entsprechender Berechtigung der Sauerstoffgehalt in den Behältern kontrolliert werden. Hierbei werden zweckmäßigerweise auch behälterspezifische Informationen übertragen, so daß die Daten entsprechend zuordenbar sind. Gleichfalls ist es zweckmäßig, Daten über den Lagerraum sowie den Beginn der Lagerung und den bisher verstrichenen Zeitraum zu übertragen bzw. zu protokollieren. Eine entsprechende Software ist vorzugsweise auf einem mit dem Empfangsgerät verbundenen Rechner installiert, welche die Meßdaten von dem elektronischen Datenspeicher erhält. Alternativ kann die Software auch in einem entsprechenden Modul innerhalb des Behälters angeordnet sein. Es bietet sich vorteilhafterweise jedoch an, daß jeder Datenspeicher eine für ihn spezifische Kennung aufweist, die von dem abrufenden Gerät erkannt wird, so daß die Meßdaten jeweils dem entsprechenden Datenspeicher bzw. Datenlogger und damit dem zugehörigen Behälter zugeordnet werden können.
Als abrufendes Gerät, welches eine Empfangseinheit umfaßt bzw. mit einer solchen verbunden ist, kommen Notebooks, PDAs (Personal Digital Assistant) und entsprechend ausgerüstete Mobilfunktelefone in Frage, wobei diese Geräte vorzugsweise in unmittelbarer Nähe des Behälters die Meßdaten vom elektronischen Datenspeicher abrufen und beispielsweise über Satellit weitergeben. Bei einer stationären Lagerung der Nahrungsmittel kann auch ein Festnetz zur Datenübertragung genutzt werden.
Das zumindest die Sauerstoff-Meßeinheit und den Datenspeicher umfassende Gerät weist vorzugsweise ein Batterie- bzw. Akkuaufnahmefach auf, in welches mindestes eine Batterie oder mindestens ein Akku einlegbar sind, um das Gerät mit Strom zu versorgen. Es ist somit vorteilhafterweise keine externe Stromquelle notwendig, was Kosten und Aufwand extrem reduziert.
Neben dem Sauerstoffgehalt in dem Behälter kann vorzugsweise auch dessen Innentemperatur und/oder dessen Raumfeuchte mit entsprechenden Sensoren gemessen und ebenfalls in vorzugsweise demselben Datenspeicher abgespeichert werden. Alternativ können diese Parameter auch außerhalb des Behälters, aber innerhalb des Containers oder des Raums gemessen werden. Vorzugsweise kann hierbei jeweils der Sauerstoffgehalt, die Temperatur und/oder die Raumfeuchte zu im wesentlichen gleichen Zeiten abgefragt und abgespeichert werden. Somit wird ein konsistentes Datenprotokoll erstellt, um bei Unregelmäßigkeiten (z. B. Öffnen des Containers während des Transports) ein klares Bild zu erhalten.
Insbesondere bei der Spülung des Behälters und auch beim Öffnen ist es vorteilhaft, wenn dem Bediener unmittelbar angezeigt wird, welcher momentane Sauerstoffgehalt in dem Behälter vorherrscht. So kann insbesondere beim Befüllen festgestellt werden, ob der Spülvorgang mit dem mindestens einen Verdrängungsgas beendet werden kann, wenn der einzustellende Grenzwert unterschritten ist.
In einigen Fällen kann es bei stationären Containern oder Räumen sinnvoll sein, kontinuierlich oder in Zeitabständen den Behälter zu spülen. Dies ist insbesondere dann von Nöten, wenn keine ausreichende Dichtigkeit des Behälters erreicht werden kann. In aller Regel wird ein derartiges kontinuierliches bzw. wiederholtes Spülen, das zudem kostenintensiv ist, nicht notwendig sein.
Vorzugsweise werden zum Schutz gegen Beschädigungen der Folie bei der Beladung des Containers bzw. des Raumes sowie beim Transport des Containers zusätzliche Schutzfolien eingezogen oder andere schützende Systeme angebracht, um eine versehentliche Zerstörung der Behälterfolie und damit der kontrollierten, sauerstoffarmen Atmosphäre in dem Behälter zu vermeiden. Beispielsweise kann die
Behälterfolie innen- und/oder außenseitig mit einer Schutzschicht, beispielsweise aus GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) beschicht sein.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem unabhängigen Anspruch 19 stehen das Auslesen und die Analyse der Meßdaten bzw. von diesen Meßdaten abgeleitete
Daten im Vordergrund. Eine derartige Analyse wird insbesondere hinsichtlich nicht vorgesehener Schwankungen im Sauerstoffgehalt durchgeführt. Wie schon oben ausgeführt, kann hierbei ermittelt werden, ob während des gesamten Transportes oder der gesamten Lagerzeit der Sauerstoffgrenzwert eingehalten wurde. Ist dies nicht der Fall, sind Kontrollen der Nahrungsmittelqualität ratsam. Auch sollte der betreffende
Container auf manipulative Eingriffe von außen untersucht werden.
Der erfindungsgemäße Behälter gemäß Anspruch 26 eignet sich in besonderer Weise zum Einsatz bei den vorher diskutierten erfindungsgemäßen Verfahren. Dieser Behälter zeichnet sich dadurch aus, daß er aus einer länglichen Folienbahn hergestellt ist, die in ausgebreiteter Form mittig in Längsrichtung umgeschlagen ist. Die jeweils aufeinanderliegenden Seitenkanten an den beiden sich gegenüberliegenden Seiten werden danach mit einer vorzugsweise 6 bis 8 mm breiten Siegelnaht verschweißt oder - gemäß einer anderen Möglichkeit - mit einem Klebeband verklebt. Das Klebeband ist hierbei vorzugsweise doppelseitig klebend ausgebildet und zwischen den beiden Folienkanten angeordnet. Der entstehende Behälter weist demnach nur noch an einer seiner Stirnseiten eine Öffnung auf. Bei Verwendung eines Folienstücks - z.B. hergestellt aus einer extrudierten schlauchförmigen Folie mit einem Umfang von 4.850 mm, die längsseitig zu einem Halbschlauch aufgeschnitten ist - von demnach ca.4.850 mm Breite und beispielsweise ca. 17.000 mm Länge wird somit ein flach liegender, einseitig geöffneter Sack mit Maßen. von ca. 4.800 mm x 8.500 mm erhalten. Die Folie wird in einem Extruder bevorzugt mehrlagig, beispielsweise 5- bis 7-lagig hergestellt, um eine gute Sauerstoffdichtigkeit zu erhalten.
Dieser Sack bzw. Behälter kann nun über ein quaderförmiges Gestell gezogen werden, wobei der Behälter ebenfalls die Form dieses Quaders annimmt. Einer einfacheren Handhabung des Behälters kommt es zugute, wenn die an den zwei rückseitigen Kanten des quaderförmigen Behälters überstehenden Ecken entweder zur Rückseite oder zur Seitenfläche des Quaders umgeschlagen und dort verklebt werden. Diese
Ecken können somit bei der weiteren Verwendung, insbesondere dem Einbringen des Behälters in einen Container oder in einen Raum, nicht stören.
Insbesondere zum Festmachen und Aufspannen des Behälters in dem Container bzw. Raum sind bevorzugt Verzurrungsmittel außen am Behälter angeordnet, um insbesondere ein einfaches Beladen und Entladen des Behälters zu ermöglichen. Mittels der Verzurrungsmittel wird der Behälter in dem Container bzw. Raum derart aufgespannt, daß möglichst geringe Leerräume zwischen Container bzw. Raum und Folienwand entstehen. Als Verzurrungsmittel bieten sich insbesondere Aufhängeschlaufen und/oder Bänder an, die an entsprechenden Halterungen im Container festgemacht werden können. Die Schlaufen bzw. Bänder können an der Folie angeschweißt oder angeklebt werden und sind vorteilhafterweise an den oberen und unteren Kanten und Ecken des Behälters angeordnet.
In aller Regel liegen die zu transportierenden bzw. zu lagernden Nahrungsmittel entweder verpackt oder als Schüttgut vor. Bei Produkten in Verpackungen wird der Behälter vorteilhafterweise über die offene Stirnseite des Behälters beladen, um anschließend die stirnseitigen Folienkanten bündig aufeinanderzulegen und mit einem Bandsiegelgerät zu verschweißen oder mit einem Klebeband zu verkleben. Die Kanten werden im Falle des Verschleißens vorteilhafterweise derart aufeinandergelegt, daß sich die zwei gegenüberliegenden längsseitigen Siegelnähte der Folie mit der Querversiegelung an der zu schließenden Stirnseite endseitig kreuzen. Bei derart angebrachten Kreuzversiegelungen wird die Folie zwar zweifach an den Kreuzungsstellen erhitzt, es kommt hierbei jedoch nicht zu Überlappungen der Versiegelungsfahnen. Dies bedeutet, daß jeweils nur zwei Folienbahnabschnitte übereinanderliegen. Undichtigkeiten werden somit sicher vermieden.
Eine andere Möglichkeit des Verschließens nach der Beladung besteht darin, die Folie an ihrer offenen Stirnseite zu raffen. Für diese Art des Verschlusses sollte das zu konfektionierende Folienstück weitere ca. 1.000 mm länger sein. Das geraffte Folienende kann beispielsweise mit einem Kabelbinder oder einem Band bzw. einer Schnur kräftig zusammengezogen werden, um es anschließend in einen Beutel mit einer Kriechflüssigkeit, vorzugsweise organischem Öl oder Wasser, einzutauchen. Hierbei bleibt das geraffte Folienende bis zum Reiseeπde bzw. bis zur durchgeführten
Entwesung im Beutel. Vorzugsweise wird hierbei der Beutel um das geraffte Folienende herum mit einem Kabelbinder oder einer Schnur verschlossen, damit der Beutel nicht vom Folienende abrutschen kann. Das Öl oder Wasser steigt durch Kapilarwirkung in evtl. noch vorhandene Öffnungen der zusammengezogenen Folie und gewährleistet auf diese Art die erforderliche Dichtigkeit. Besonders bei durch die Beladung verschmutzten Folien, die sich häufig nicht mehr in hinreichendem Maße versiegeln oder verkleben lassen, ist dieser Verschluß zu empfehlen.
Bei einer Befüllung des Containers mit schüttfähigen Nahrungsmitteln werden vorteilhafterweise bereits bei der Konfektionierung der Folie die stirnseitigen
Folienkanten bündig aufeinander gelegt und vorzugsweise mit einem Bandsiegelgerät verschweißt oder verklebt, vorzugsweise mit einem doppelseitigen Klebeband zwischen den Folien. Anschließend kann in einen stirnseitigen oberen Abschnitt eine nahtlose
Schlauchfolie in vorzugsweise runder oder ovaler Form ohne Kreuzversiegelungen als Füllstutzen eingeschweißt oder angeklebt werden. Auf gleiche Weise kann ein
Entleerungsstutzen für das Schüttgut im stimseitigen unteren Abschnitt eingeschweißt oder angeklebt werden, um das Schüttgut wieder aus dem Container bzw. Raum zu entnehmen. Nach der Beladung wird der Füllstutzen durch Querversiegelung oder
Verklebung mittels Klebeband verschlossen. Anstelle von Stutzen können auch Öffnungen zum Füllen und Entleeren des Behälters dienen, die durch einfaches
Abschneiden von Behälterecken erhalten werden.
Zur Füllung des Behälters weist dieser vorzugsweise an einer Stirnseite in einem unteren Eckbereich und diagonal gegenüber im oberen Eckbereich an derselben Stirnseite einen Einlaßstutzen bzw. einen Auslaßstutzen auf, der vorzugsweise als nahtloser Folienschlauch an der besagten Behälterstimseite eingeschweißt oder eingeklebt wird. Durch den unteren Einlaßstutzen kann nun ein Spülschlauch längs durch den Behälter zur Rückwand des Containers bzw. Raumes geschoben werden, um mit diesem Schlauch den Behälter mit Stickstoff zu spülen. Durch den oberen Auslaßstutzen kann die überschüssige, verdrängte Atmosphäre abfließen. Mittels dieser Anordnung ist eine optimale Spülung realisierbar.
Eine von mehreren möglichen Alternativen sieht vor, daß der Einlaß- und/oder Auslaßstutzen jeweils durch eine schmale, durch Schnitt erhaltene Öffnung
vorzugsweise an einer Behälterstirnseite gebildet ist, wobei der Spülschlauch durch die somit erhaltene Einlaßöffnung eingeschoben werden kann. Zum Herausleiten der unerwünschten Luft samt dem darin enthaltenen Sauerstoff wird vorzugsweise ebenfalls ein Schlauch verwendet, dessen behälterfernes Ende in einen Siphon getaucht werden kann. Die behälterseitigen Schlauchenden können mit dem sie umgebenen Folienabschnitt gasdicht eingeschnürt werden.
Vorzugsweise wird der Behälter über den Spülschlauch mit Stickstoff gespült, da dieses inerte Gas relativ preiswert ist. Die Spülung wird bevorzugt so lange durchgeführt bis eine Konzentration von vorzugsweise mindestens 99,92 % Stickstoff und vorzugsweise maximal 0,08 % Sauerstoff erreicht worden ist. Nach Beendigung der Spülung werden die Einlaßöffnung und die Auslaßöffnung ebenfalls mit mindestens einer Querversiegelung verschlossen.
Es muß noch beachtet werden, daß bei verpackten Nahrungsmitteln die Verpackungen einen Austausch von Sauerstoff und Verdrängungsgas(en) ermöglichen, um eine ausreichende Ventilation zu gewährleisten. Es hat sich herausgestellt, daß mikroperforierte LDPE-Foliensäcke (low density polyethylene), beschichtete und unbeschichtete FIBCs und Jutesäcke eine ausreichende Ventilation ermöglichen.
Bevorzugtermaßen werden Stickstoff oder Kohlendioxid als Verdrängungsgase eingesetzt. Als Stickstoffquelle kann beispielsweise ein Tank mit flüssigem oder gasförmigem Stickstoff eingesetzt werden. Für Hafenanlagen bieten sich hierbei insbesondere Flüssigtanks an. Alternativ können Luftseparatoren zur Stickstoffgewinnung eingesetzt werden. Die Auswahl hängt insbesondere von Kostengesichtspunkten und hierbei vor allem von der Häufigkeit der Nutzung der Stickstoffquelle ab.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Figuren 1a-1c einen Folienschlauch in perspektivischer Darstellung vor einer längsseitigen Durchtrennung, nach Aufschneiden und im umgeschlagenen Zustand;
Figuren 2a-2c einen Container mit eingebrachtem Behälter in Seitenansicht, Vorderansicht und Aufsicht (die dem Betrachter zugewandte Containerwand ist jeweils entfernt);
Figur 3 einen beiadenen, zugeschweißten Behälter in einem Container in Aufsicht;
Figur 3a ein Blockschaltbild eines Geräts mit Meßeinheit und Datenspeicher;
Figur 4 eine Einlaßöffnung mit einem Spülschlauch an einer Behälterecke sowie eine Auslaßöffnung an einer anderen Behälterecke;
Figur 5 Querversiegelungen an der Einlaß- und Auslaßöffnung;
Figur 6 eine alternative Möglichkeit zum Verschließen eines Behälters (Ausschnitt);
Figur 7 einen mit einem Verdrängungsgas befüllten und versiegelten Behälter in einem Container in Aufsicht, und
Figur 8 einen Container in Aufsicht während eines Transportes mit zwei Möglichkeiten der Datenübermittlung.
In der Figur 1a ist eine - vorzugsweise mehrlagige, z.B. 5- bis 7-lagige - Schlauchfolie 2 abgebildet, die vorzugsweise nach DIN 53122 eine Dichtigkeit gegenüber Sauerstoff von weniger als 2 cnfVm2 x d x b bei 230C und 75 % Raumfeuchte aufweist. Die Schlauchfolie 2 wird längs der gestrichelten Linie 5 von der einen Stirnseite bis zur anderen Stirnseite aufgeschnitten und entsprechend der Figur 1b ausgerollt. Für einen 20-Fuß Container wird hierzu vorzugsweise ein Schlauchfolienstück von ca. 4.850 mm Umfang und ca. 17.000 mm Länge benötigt. Die ausgebreitete Folie 2' weist zwei
Längsseiten 4 und zwei Stirnseiten 3 auf und wird - wie in Figur 1b durch den Pfeil fi angedeutet - in Längsrichtung entlang der Linie 6 mittig umgeschlagen, so daß ein sog. Halbschlauch resultiert. Die bündig abschließenden Längskanten 4 werden jeweils mit einer vorzugsweise 6-8 mm breiten Siegelnaht 7 verschweißt, so daß ein an einer Stirnseite 3 offener Behälter 10 resultiert, der - bei flacher Ausbreitung - Innenmaße von ca. 4.800 mm x 8.500 mm aufweist. Die überstehenden längsseitigen Schweißfahnen sind mit dem Bezugszeichen 8 gekennzeichnet. Dieser zunächst flache Behälter 10 kann nun zur weiteren Vorbereitung für die Verwendung in insbesondere Containern über ein nicht dargestelltes Gestell gezogen und somit zum Quader ausgeformt werden (s. Pfeile h und f3 in Figur 1c). An der öffnungsfernen Containerstirnseite können die beiden überstehenden Ecken des Behälters 10 zur Rückseite des Quaders oder zu dessen Seitenfläche umgeschlagen und beispielsweise verklebt werden. Es bietet sich an, an den Behälter 10 entlang der oberen und vorzugsweise auch der unteren Kanten und Ecken Verzurrungsmittel 29 anzuschweißen oder anzukleben, um den Behälter 10 später im Container zu verzurren.
In den Figuren 2a-2c ist ein derartiger Behälter 10 in einem Container 20 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Verzurrungsmittel 29 als Aufhängeschlaufen 29 ausgebildet. Der Container 20 weist einen Boden 23, zwei aufragende Seitenwände 25, eine Rückwand 24 sowie eine Deckenwand 22 auf. An einer Stirnseite ist der Container 20 geöffnet, um über eine Rampe R in Säcken S verpackte Nahrungsmittel in den Behälter 10 einzubringen. Um ein großes Packvolumen zu erreichen, kleidet der Behälter 10 den Innenraum des Containers 20 nahezu vollständig aus.
An der geschlossenen Stirnseite 24 des Containers 20 sind die umgeschlagenen Ecken 11 des Behälters 10 in Figur 2a zu erkennen. An der gegenüberliegenden Stirnseite des Containers 20 mit der Öffnung 21 ragt ein geraffter Behälterabschnitt 12 über, um eine leichte Zugänglichkeit des Behälters 10 über die Rampe R zu gewährleisten.
Vor, während oder nach der Beladung des Behälters 10 in dem Container 20 wird ein Gerät 50 (s. Figuren 3 und 3a) mit einer Sauerstoff-Meßeinheit 51 mit vorzugsweise einer elektrochemischen Meßsonde und einem damit verbundenen elektronischen Datenspeicher bzw. Datenlogger 52 zur Speicherung der Meßdaten der Meßeinheit 51
im Behälter 10 plaziert. Weiterhin weist das Gerät 50 eine optische Anzeige 53, mit welcher der von der Meßeinheit 51 gemessene Sauerstoffgehalt angezeigt werden kann, sowie eine Eingabeeinheit 55, beispielsweise eine Tastatur, auf. Zudem ist ein nur in Figur 3a schematisch dargestelltes Batterie- bzw. Akkuaufnahmefach 56 angedeutet, in welches mindestes eine Batterie oder mindestens ein Akku eingelegt sind, um das Gerät 50 mit Strom zu versorgen. Dies erübrigt vorteilhafterweise eine externe Stromquelle.
Die Meßeinheit 51 ist insbesondere aus Kostengründen und der einfachen Ausführung wegen derart ausgebildet, daß sie erst unterhalb von 3% Sauerstoffgehalt, vorzugsweise unterhalb von 2% und besonders bevorzugt unterhalb von 1 ,5% genaue Meßergebnisse hinsichtlich des Sauerstoffgehalts liefert. Oberhalb dieser Werte wird beispielsweise lediglich der Hinweis ausgegeben, daß der Sauerstoffgehalt zu hoch ist.
Das Gerät 50 ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß der Datenspeicher 52 nicht ohne Wamhinweis ausgetauscht werden kann, so daß eine Beweis- und Protokollsicherheit für die Meßdaten gegeben ist.
Nachdem der Behälter 10 beladen und das Gerät 50 untergebracht worden sind, werden die Folienkanten an der Stirnseite 3 an der offenen Containerseite 21 bündig aufeinandergelegt und mit einem Bandsiegelgerät verschweißt, wie dies in Figur 3 genauer dargestellt ist. Die querversiegelnde Schweißnaht 17 ist hierbei gestrichelt dargestellt. Die längsversiegelnden Nähte 7 und die querversiegelnde Naht 17 kreuzen sich hierbei an der Stirnseite in den beiden Eckbereichen. An den Überkreuzungsstellen 13 wird die Folie zweifach erhitzt. Da jedoch die Schweißfahne nur jeweils aus zwei übereinanderliegenden Folienabschnitten besteht, können Undichtigkeiten hierdurch sicher vermieden werden.
Über die Eingabeeinheit 55 wird vor Verschweißen des Behälters 10 eine Kennung für den Container 20 in den Datenspeicher 52 des Geräts 50 eingegeben, beispielsweise eine den Container 20 individualisierende Nummer oder eine sonstige Zeichenkombination. Somit sind die mit der Meßeinheit 51 aufgenommenen Meßdaten mit dieser Kennung korrelierbar, so daß die Meßdaten beim Auslesen aus dem Gerät
50 beweissicher diesem Container 20 zuordenbar sind. Hierdurch können Betrügereien und Fälschungen vermieden werden.
In den Figuren 4 und 5 ist die Spülung und anschließende Versiegelung eines Behälters 10 ausschnittsweise dargestellt. An den beiden genannten Eckbereichen des Behälters 10 wird jeweils das letzte Stück abgeschnitten, wodurch jeweils eine Öffnung 14 bzw. 15 entsteht. In die in Figur 4 dargestellte untere Öffnung 14 kann ein Schlauch 30 eingeführt und bis zur geschlossenen Stirnseite des Behälters 10 vorgeschoben werden. Der Schlauch 30 wird anschließend im Bereich der Öffnung 14 mittels eines Kabelbiπders 34 abgedichtet. Über den Schlauch 30 wird der Behälter 10 mit Stickstoff oder Kohlendioxid oder einem anderen geeigneten Verdrängungsgas 38 (bzw. einem Gemisch aus Verdrängungsgasen) gespült (siehe Pfeile im Schlauch 30). In die obere Öffnung 15 wird gleichfalls ein Schlauch 31 eingeführt und mittels eines Kabelbinders 35 abgedichtet. Dieser Schlauch 31 dient zum Entweichen des verdrängten Atmosphärengases 39. Um ein Rückfluten des Atmosphärengases 39 in den Behälter 10 zu vermeiden, endet der Schlauch 31 in einem Siphon 32.
Der Behälter 10 wird über den Spülschlauch 30 solange gespült, bis eine Konzentration von vorzugsweise maximal 0,08% Sauerstoff erreicht ist. Nach Beendigung der Spülung werden die Schläuche 30, 31 bis knapp vor die Kabelbinder 34 bzw. 35 herausgezogen, um anschließend Querversiegelungen 18 bzw. 19 (siehe Figur 5) anzubringen. Anschließend können die Schläuche 30, 31 ganz aus den Öffnungen 14 bzw. 15 herausgezogen werden.
In der Figur 6 ist eine alternative Verschlußmöglichkeit des Behälters 10 im Ausschnitt dargestellt. An der stirnseitigen Containeröffnung 21 wird der Behälter 10 vollständig gerafft und mit vorzugsweise einem Kabelbinder oder Band 40 zusammengezogen. Für diese Art des Verschlusses ist vorzugsweise das zu konfektionierende Stück Schlauchfolie zur Herstellung des Behälters 10 ca. 1.000 mm länger zu wählen. Das Endstück wird nun in ein beutelartiges Gefäß 41 geschoben, das oberseitig mit einem Kabelbinder 43 oder einem Band festgezurrt wird. In dem Gefäß 41 ist eine Kriechflüssigkeit 42 eingebracht, vorzugsweise organisches Öl oder Wasser. Aufgrund seiner Kapilarwirkung kann die Kriechflüssigkeit 42 bzw. das Öl oder das Wasser in
evtl. noch vorhandene Öffnungen der zusammengezogenen Folie aufsteigen und somit die erforderliche Dichtigkeit erreicht werden.
Alternativ zur Einführung der Schläuche 30, 31 in die Öffnungen 14 bzw. 15 können nahtlose Folienschläuche mit geringem Durchmesser als Stutzen an den Behälter angeschweißt oder angeklebt werden. In diesem Fall werden die beiden Schläuche durch diesen Stutzen geführt.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, im Behälter beim Abschluß der Spülung einen geringen Überdruck von z.B. 2 mbar einzustellen.
Neben der genannten Sauerstoff-Meßeinheit 51 können weitere Meßeinheiten vorgesehen sein, die beispielsweise Temperatur und/oder die Atmosphärenfeuchtigkeit in dem Behälterinnenraum messen. Auch hierbei werden die Meßdaten in einem, vorzugsweise demselben, elektronischen Datenspeicher 52 bzw. Datenlogger gespeichert.
In der Figur 7 ist der Behälter 10 in allseitig verschweißter Form nach erfolgter Spülung dargestellt. Die an der Öffnungsseite 21 des Containers 20 herausragenden Behälterabschnitte werden entsprechend der Pfeile U umgeschlagen und anschließend die Containerstirnwand 26 in Richtung des Pfeiles fs auf die Öffnung 21 gesetzt (im Falle einer nicht dargestellten Schwenkverbindung geklappt).
In der Figur 8 ist ein derart verschlossener Container 20 dargestellt, der beispielsweise in einem Schiffsbauch oder auf einem Schiffsdeck transportiert wird. Hier weist Einrichtung 50 zudem optional eine Sendeeinheit 54 auf, welche von der Sauerstoff- Meßeinheit ermittelte und im Datenspeicher 52 gespeicherte Meßdaten (bzw. daraus abgeleitete Daten, falls eine Auswerteeinheit in dem Gerät 50 vorgesehen ist) und evtl. Meßdaten bzgl. Temperatur und/oder bzgl. Feuchtigkeit im Behälterinnenraum an externe Geräte übertragen kann. Dies ist jedoch nur bei geöffnetem Container möglich, da ansonsten die elektromagnetischen Strahlen den im geschlossenen Zustand als Faraday-Käfig wirkenden Container nicht verlassen können. Alternativ ist ein Kabel aus dem Container zu einer außerhalb plazierten Sendeeinheit bzw. einer Antenne herausgeführt, was jedoch im Falle eines Schifftransports wenig praktikabel ist, sondern
eher bei einem Transport auf Straße oder Schiene denkbar wäre. In Figur 8 ist gemäß einer Alternative eine Funkübertragung 61 an einen Satelliten 60 realisiert, der die Signale entsprechend dem Pfeil 65 an das Internet und/oder ein lokales Netz weitergibt. Alternativ oder zusätzlich ist eine Datenübertragung 62 an ein Notebook 63 möglich, welches in unmittelbarer Nähe des Containers 20 aufgestellt ist. Das Notebook 63 ist entweder mit einer Sendeeinheit verbunden (beispielsweise einem Mobilfunktelefon) oder weist selbst eine Sendeeinheit auf, wie in Figur 8 dargestellt. Somit können die Meßdaten aus dem Datenspeicher 52 - nach eventueller Aufbereitung im Notebook 63 - gemäß der Übertragungsrichtung 64 über den Satelliten 60 weiter an das Internet und/oder ein lokales Netz gesendet werden.
Ein Auswerterechner kann mit den empfangenen Meßdaten ein Protokoll erstellen, so daß über einen lückenlosen Zeitraum insbesondere der Sauerstoffgehalt in dem Behälter 10 sowie ggf. Meßdaten zu den anderen Meßgrößen lückenlos protokolliert werden. Eine solche Auswertung kann auch mittels des Notebooks 63 durchgeführt werden. Vorteilhafterweise können die Meßdaten aus dem Behälter 10 nach entsprechender Autorisierung von jeder beliebigen Stelle abgerufen werden.
Bei einer besonders vorteilhaften Alternative zur Kontrolle von möglicherweise aufgetretenen Unregelmäßigkeiten in Bezug auf den Sauerstoff-Restgehalt während des Transports und/oder der Lagerung der Nahrungsmittel in dem Behälter wird der
Container - beispielsweise beim Zoll - geöffnet und ein Arbeiter des Lagerhalters entnimmt den Datenspeicher 52 bzw. das gesamte Gerät 50, um die Daten aus dem
Datenspeicher bzw. Datenlogger 52 auf einem Computer abzuspeichern bzw. zu überspielen und zu analysieren, insbesondere anhand des zuvor erwähnten Protokolls.
Anhand der Figuren wurde der Transport von Nahrungsmitteln in einem Container 20 ohne den Einsatz von giftigen Befüllungsgasen beschrieben. Die Erfindung läßt sich ohne weiteres auch auf die Lagerung von Nahrungsmitteln oder die Abtötung von Eiern, Larven, Insekten, Bakterien etc. in musealen Gegenständen in entsprechenden Behältern, die in ggf. präparierte Räume eingebracht werden, anwenden, wobei ebenfalls ein oder mehrere Behälter 10 zur Auskleidung des jeweiligen Raumes verwendet werden. In den entsprechenden Figuren ist daher der Container 20 lediglich durch einen Raum zu ersetzen. Der oder die Behälter brauchen hierbei nicht den Raum
vollflächig auszukleiden. Zu bemerken ist, daß insbesondere die kabellose Übertragung von Meßdaten während der Lagerung der Nahrungsmittel oder der musealen Gegenstände einfacher ist, wenn keine Metallbegrenzungen des Raumes wie bei Containerwänden vorhanden sind.
Es sei noch angemerkt, daß unter den Begriff Meßdaten auch solche zu verstehen sind, die lediglich angeben, ob ein vorgegebener Grenzwert unter- oder überschritten wurde. In diesem Fall wäre nur zwei Signalzustände vorhanden, nämlich ein Signal für den Fall der Unterschreitung und eines für den Fall der Überschreitung des Grenzwertes des Sauerstoff-Restgehalts.