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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug gemäß den oberbegrifflichen Merkmalen
des Hauptanspruchs.
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Bei
so genannten Cabriolets tritt im geöffneten Zustand des Fahrzeugdachs,
wenn der Fahrgastinnenraum freigelegt ist, beim Fahren bekanntermaßen der
Effekt von Luftverwirbelungen auf, die von den Insassen im Fahrgastinnenraum
als in der Regel unangenehmer, rückseitig
einströmender
Luftzug empfunden werden.
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Um
derartige Luftrückströmungen zu
verhindern bzw. zumindest abzumildern, ist aus dem Stand der Technik
eine Vielzahl von Ausgestaltungen von so genannten Windschotts für Cabriolets
bekannt.
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Die
einfachste Ausgestaltung bilden Windschotts aus einem netzartigen
Material, welches in einem klappbaren Rahmen eingespannt ist und
zu einer Luftregulierung sowie einer Geschwindigkeitsverminderung
der von hinten in den Fahrgastraum rückströmenden Luft führt. Gleichzeitig
wird aufgrund seiner Durchlässigkeit
ein bestimmter Druckausgleich zwischen dem hinter dem Windschott
in Fahrtrichtung sich befindlichen Heckbereich und dem Innenraum,
in welchem sich die Insassen befinden, bewirkt.
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Weiterhin
ist bekannt, eine durchgehende, in der Regel aus durchsichtigem
Material hergestellte Windschutzvorrichtung zu verwenden, welche
gleichzeitig im geschlossenen Zustand des Fahrzeugdaches als Heckscheibe
dient. Diese Heckscheibe ist bei einer geöffneten Stellung des Fahrzeugdaches separat
ausfahrbar, um einen entsprechenden Windschutz zu bieten.
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Für viersitzige
Cabriolets ist es bekannt, Windschotts bzw. Windschutzvorrichtungen
bereitzustellen, welche sich entgegen der Fahrtrichtung neigen können und
so teilweise die Köpfe
der auf den hinteren Fahrzeugsitzen befindlichen Insassen überdecken,
um eine Luftrückströmung abzuhalten.
Dies ist insbesondere von Vorteil für Kinder.
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Beispielsweise
ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 101 56 019 A1 ein derartiges Windschott
bekannt, welches in seiner Neigung entgegen der Fahrtrichtung verstellbar
ist. Hierdurch kann sich an unterschiedliche Abmessungen angepasst
werden. Werden die Köpfe
von den Insassen auf den hinteren Fahrzeugsitzen zumindest teilweise von
einem geneigten Windschott überdeckt,
kann der im Fahrbetrieb auftretende Fahrtwind über dieses Windschott geführt werden,
da zwischen Windschutzscheibe und Windschott dann eine verkürzte Dachöffnung vorhanden
ist, die imstande ist, störende
Verwirbelungen im Fahrgastinnenraum zu vermeiden.
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Ein ähnlicher
Mechanismus ist aus der deutschen Patentschrift
DE 44 30 672 C1 bekannt.
Der aus dieser Druckschrift bekannte Windschutz lässt sich
in unterschiedliche Positionen, in Abhängigkeit davon, ob sich zwei
oder vier Insassen im Fahrzeug befinden, bringen, wobei die einzelnen
Neigungen des Windschotts in den einzelnen Positionen bedarfsgerecht
einstellbar sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, dass die aus
dem Stand der Technik bekannten unterschiedlichen Lösungen zur
Verhinderung bzw. Abschwächung
der Luftrückströ mung im Wesentlichen
auf den Effekt abzielen, Verwirbelungen und Luftrückströmungen von
einem Eindringen in den Fahrgastinnenraum abzuhalten.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich jedoch auf eine andere Art der
Lösung,
bei welcher die nie vollständig
zu vermeidende Luftrückströmung nicht blockiert
werden soll.
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Daher
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug mit
einer optimierten Windschutzvorrichtung bereitzustellen, mit Hilfe
derer die Luftrückströmung geführt wird,
um ein direktes Einwirken auf den Kopf- bzw. Nackenbereich der Insassen
zu vermeiden.
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Gelöst wird
diese Aufgabe mit einem Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
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Der
Kern der Erfindung liegt demzufolge darin, dass zumindest eine Strömungsleitfläche vorgesehen
ist, welche sich bei einer geöffneten
Stellung des Fahrzeugdaches von dem heckseitigen Ende des Fahrgastinnenraums
in diesen erstreckt, wobei diese Strömungsleitfläche mit an den Fahrzeugsitzen angeordneten
Luftleitelementen kooperiert. Diese Luftleitelemente sind in dem
Bereich der Kopfstützen und/oder
in dem Bereich der Schultern an den Seiten der Fahrzeugsitze, die
einander zugewandt sind, angeordnet. Das strömungsleitende Profil dieser
Luftleitelemente an den Fahrzeugsitzen und das strömungsleitende
Profil der Strömungsleitfläche im Heckbereich
sind derart aufeinander abgestimmt, dass ein Strömungsführungskanal für die Luftrückströmung ausgebildet
ist, der die Luftrückströmung in den
Fahrgastinnenraum zwischen den beiden Fahrzeuginsassen einleitet.
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Hierbei
weist diese Strömungsleitfläche vorzugsweise
eine solche strömungsleitende
Oberfläche
auf, dass eine durch das Fahren bei geöffnetem Fahrzeugdach sich ausbildende
Luftrückströmung im Wesentlichen
verwirbelungsfrei auf Höhe
der und zwischen den Kopfstützen
der Fahrzeugsitze in den Fahrgastinnenraum geleitet, und hierdurch
dann der notwendige Druckausgleich im Innenraum hergestellt wird.
Die Luftrückströmung wird
erfindungsgemäß in Höhe des Kopfes
der Insassen gehalten, jedoch zwischen dem Kopf des Fahrers und
dem Kopf des Beifahrers hindurchgeleitet. Somit wird ein Druckausgleich
zwischen dem Fahrzeuginnenraum und der Umgebung gewährleistet.
Die Luftrückströmung wird dabei
so in den Fahrgastinnenraum geleitet, dass der Kopf- bzw. Nackenbereich
der Insassen nicht beströmt
wird und daher die Luftrückströmung von
den Insassen nur geringfügig
wahrgenommen wird.
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Die
erfindungsgemäße Strömungsleitfläche ist
vorzugsweise an einer heckseitigen Kabineninnenwand des Fahrgastinnenraumes
angeordnet und aus dieser ausklappbar oder ausziehbar. Je nachdem,
ob es sich um ein zweisitziges oder viersitziges Cabriolet handelt,
können
die Ausgestaltung der Strömungsleitfläche einerseits
und das Ausmaß ihrer Erstreckung
andererseits unterschiedlich gewählt sein.
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Die
Strömungsleitfläche lässt sich
auf einfachste Weise per Hand betätigen, jedoch ist auch eine
motorische individuelle Ansteuerung denkbar. Hierbei lässt sich
einerseits die Erstreckung der Strömungsleitfläche in den Fahrgastinnenraum
und andererseits die Neigung der Strömungsleitfläche individuell ansteuern,
so dass von den Insassen der für sie
als angenehmsten empfundene Zustand eingestellt werden kann.
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In
einer Ausführungsform
können
diese Parameter bordseitig in Abhängigkeit der jeweils vorherrschenden
Fahrtgeschwindigkeit eingestellt werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann die Strömungsleitfläche gleichzeitig
zumindest teilweise eine obere Verschlussfläche eines hinter den Fahrzeugsitzen
befindlichen Stauraums bilden.
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Außerdem kann
die Strömungsleitfläche zumindest
teilweise von einem an das heckseitige Ende des Fahrgastinnenraums
angrenzenden Karosseriebauteil, insbesondere von einem Verdeckkasten- oder
Kofferraumdeckel gebildet sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist diese Strömungsleitfläche aus
einem zumindest teilweise luftdurchlässigen Material hergestellt, wodurch
die Luftrückströmung weiter
abschwächt werden
kann.
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Für den Fall,
dass diese Strömungsleitfläche entgegen
der Fahrtrichtung nach oben geneigt werden soll, ist diese aus einem
transparenten Material hergestellt, um einen einwandfreien Blick
nach hinten sicherzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung soll nun anhand der in den beiliegenden Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 ausschnittsweise
eine perspektivische Darstellung eines zweisitzigen Cabriolets in
geöffneter
Stellung des Fahrzeugdaches;
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2 schematisch
eine seitliche Querschnittsdarstellung eines Fahrgastinnenraums
in geöffneter
Stellung des Fahrzeugdaches;
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3 ausschnittsweise
eine perspektivische Ansicht des Fahrgastinnenraums eines solchen Fahrzeugs
in einer weiteren Ausführungsform;
und
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4 ausschnittsweise
eine perspektivische Ansicht des Fahrgastinnenraums eines Fahrzeugs
in einer dritten Ausführungsform.
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In 1 ist
exemplarisch und im Ausschnitt ein Fahrgastinnenraum 1 eines
Cabriolets gezeigt.
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Wie
zu erkennen ist, handelt es sich hierbei um ein zweisitziges Cabriolet
mit auf den Fahrzeugsitzen 2 befindlichen Insassen 3.
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Im
heckseitigen Bereich des Fahrgastinnenraums ist eine Strömungsleitfläche 4 angeordnet.
Die Position der Strömungsleitfläche 4 ist
hier exemplarisch angedeutet.
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Je
nach Ausgestaltung des Fahrzeugs, hinsichtlich dem Profil der Karosserie,
welches den Luftwiderstand bestimmt, und hinsichtlich den Abmessungen
des Fahrgastinnenraums 1, und sich damit ergebender strömungsdynamischer
Verhältnisse weist
diese Strömungsleitfläche 4 ein
strömungsleitendes
Profil auf, welches sich einerseits aus den Abmessungen in der Breite
und Länge
und andererseits aus der Neigung ergibt, unter Umständen mit
zusätzlichen
strömungsleitenden
Elementen, wie beispielsweise Finnen, auf dessen Oberfläche, so
dass eine gezielte Führung
der Luftrückströmung zwischen
den beiden Fahrzeugsitzen 2 hindurch in den Fahrgastinnenraum 1 sichergestellt
werden kann.
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Im
Kopfstützen-
und Schulterbereich der Fahrzeugsitze 2 ist jeweils ein
weiteres Luftleitelement 5 angeordnet, welches die durch
die Strömungsleitfläche 4 in
den Fahrgastinnenraum 1 eingeleitete Luftrückströmung aufnimmt
und weiter von dem Kopf- bzw. Nacken- und Schulterbereich der Insassen 3 weg
führt.
Das strömungsleitende
Profil der Strömungsleitfläche 4 und
die strömungsleitenden Profile
der Luftleitelemente 5 sind dabei so aufeinander abgestimmt,
dass eine einwandfreie Führung
der Luftrückströmung gewährleistet
ist, so dass diese von den Insassen 3 in der Regel kaum
verspürt
wird.
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2 zeigt
im Querschnitt exemplarisch die Anordnung der Strömungsleitfläche 4 an
der heckseitigen Kabineninnenwand 6 des Fahrgastinnenraums 1.
Die Strömungsleitfläche 4 ist
dabei so angeordnet, dass sie von dieser Kabineninnenwand 6 auf
einfache Art und Weise, entweder manuell oder motorisch angesteuert,
ausklappbar ist. Die Windschutzscheibe ist mit dem Bezugszeichen 8 gekennzeichnet.
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In 3 ist
exemplarisch eine weitere Ausführungsform
der Erfindung gezeigt. In dieser bildet die Strömungsleitfläche 4 die obere Verschlussklappe
oder Fläche
eines hinter den Fahrzeugsitzen 2 befindlichen Stauraums 7 aus.
In dieser Ausführungsform
muss allerdings der Stauraum 7 und die Abmessungen der
Strömungsleitfläche 4 hinsichtlich
der zu erzielenden Strömungsdynamik
im Vorfeld aufeinander abgestimmt werden, so dass bei einem geöffneten
Fahrzeugdach ein bereits vorgegebenes Strömungsverhalten eintritt.
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4 zeigt
schließlich
eine dritte Ausführungsform
der Erfindung. Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß 1 erstreckt
sich die Strömungsleitfläche 4 über die
gesamte Breite des Fahrzeuginnenraums. Dabei ist die der heckseitigen
Kabinenwand 6 zugewandte Seite der Strömungsleitfläche 4 an deren Verlauf
angepasst. Nach vorne hin endet die Strömungsleitfläche 4 entlang einer
gerade verlaufenden Schmalseite. Gleichfalls wäre es jedoch auch denkbar,
dass die Strömungsleitfläche 4 nach
vorne hin gekrümmt,
gestuft oder dgl. verläuft. Die
Strömungsleitfläche 4 verläuft dabei
in der hier gezeigten Ausführungsform
in einer Erstreckungsrichtung mit dem heckseitig an den Fahrzeuginnenraum 1 angrenzenden
Kofferraumdeckel. Die Strömungsleitfläche 4 kann
dabei zumindest teilweise von dem Kofferraumdeckel, einem Verdeckkastendeckel
oder einem sonstigen Außenbeplankungsteil
der Karosserie gebildet werden.