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Die Erfindung bezieht sich auf ein verstellbares Fahrzeugdach
für ein Cabriolet-Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Ein derartiges Fahrzeugdach wird in der Druckschrift DE 198 05 477 C1
beschrieben. Das in dieser Druckschrift dargestellte
Fahrzeugdach ist als zweiteiliges Hardtop mit einer vorderen
und einer hinteren starren Dachschale ausgeführt, wobei die
Dachschalen über eine Dachkinematik zwischen einer den
Fahrzeuginnenraum überdeckenden Schließposition und einer
Ablageposition zu verstellen sind, in welcher die Dachschalen in einem
heckseitigen Stauraum abgelegt sind. In der Schließposition des
Fahrzeugdaches ist die vordere Dachschale an einem
Windschutzscheibenrahmen verriegelt, wobei das vordere Dachteil über
seine gesamte Breite an einer oberen Querstrebe des
Windschutzscheibenrahmens anliegt.
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Bei dem dargestellten Cabriolet-Fahrzeug handelt es sich um ein
zweisitziges Fahrzeug, bei welchem der Fahrzeuginnenraum in
Fahrzeuglängsrichtung gesehen sich im Wesentlichen auf den
vorderen Sitzbereich erstreckt, zuzüglich einer verhältnismäßig
schmalen Ablage hinter den Vordersitzen. In Öffnungs- bzw.
Ablageposition des Fahrzeugdaches ist bei derartigen Cabriolet-
Fahrzeugen üblicherweise ein hinter den Fahrzeugsitzen
angeordnetes Windschott in seine Betriebsstellung hochgefahren, so
dass der windanfällige, offene Dachbereich sich zwischen der
Querstrebe des Windschutzscheibenrahmens und der Oberkante des
Windschottes erstreckt. Dieser verhältnismäßig kurze, offene
Dachbereich wird im Fahrbetrieb vom Fahrtwind überstrichen,
wobei störende Verwirbelungen im Fahrzeuginnenraum in der Regel
aufgrund der kurzen Dachöffnung und des hochgefahrenen
Windschottes vermieden werden können.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein verstellbares
Fahrzeugdach für ein Cabriolet-Fahrzeug zu schaffen, das in
geöffneter Position auch bei einem großen Fahrzeuginnenraum ein
Überleiten des Windstromes über die Dachöffnung hinweg
ermöglicht, so dass Windverwirbelungen im Fahrzeuginnenraum
vermieden werden.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige
Weiterbildungen an.
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Das verstellbare Fahrzeugdach für ein Cabriolet-Fahrzeug weist
im Bereich des Windschutzscheibenrahmens eine zusätzliche
Scheibenrahmenplatte auf, die fest und unbeweglich mit der
oberen Querstrebe des Windschutzscheibenrahmens verbunden ist. An
dieser zusätzlichen Scheibenrahmenplatte liegt das vordere
Dachteil des Fahrzeugdaches in Schließposition an. Die
zusätzliche Scheibenrahmenplatte verlängert den von der schräg
gestellten Windschutzscheibe überdeckten Abschnitt des
Fahrzeuginnenraumes, so dass in Öffnungs- bzw. Ablagestellung des
Fahrzeugdaches die nach oben offene Dachöffnung reduziert ist.
Dadurch werden auch bei großräumigen Fahrzeuginnenräumen
Strömungsverhältnisse geschaffen, bei denen der Windstrom über die
Windschutzscheibe und den um die zusätzliche
Scheibenrahmenplatte verlängerten Windschutzscheibenrahmen im Wesentlichen
vollständig über den Fahrzeuginnenraum hinweg geleitet wird, so
dass die Fahrzeuginsassen vor Verwirbelungen geschützt sind.
Insbesondere bei Cabriolet-Fahrzeugen mit zwei hintereinander
angeordneten Sitzreihen, also bei vier- oder fünfsitzigen
Cabriolets, werden aufgrund dieser Ausführung auch die auf der
hinteren Sitzreihe sitzenden Fahrzeuginsassen vor Windzug
geschützt. Zugleich wird das Cabriolet-Gefühl durch die
zusätzliche Scheibenrahmenplatte nicht oder nur unwesentlich
eingeschränkt.
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Die Scheibenrahmenplatte, deren dem Fahrzeugheck zugewandte
Kante in Öffnungsstellung des Daches frei liegt, kann Träger
eines Windabweisers sein, der zwischen einer ausgefahrenen
Betriebsstellung und einer eingezogenen Außerbetriebsstellung
verstellbar ist. Der Windabweiser verbessert in
Betriebsstellung zusätzlich die Strömungsverhältnisse im Dachbereich des
Fahrzeuges, wodurch eine weitere Verbesserung im Hinblick eines
Schutzes der Insassen vor Fahrtwind erreicht wird. Bei dem
Windabweiser handelt es sich um ein verstellbares Dachelement,
welches in geschlossener Position des Daches in seiner
Außerbetriebsstellung steht, so dass bei geschlossenem Dach die äußere
Dachhaut nicht durch den Windabweiser beeinträchtigt wird.
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Die Scheibenrahmenplatte kann beispielsweise eine Ausnehmung
aufweisen, in welcher der Windabweiser in seiner
Außerbetriebsstellung aufgenommen ist. In dieser Ausführung ist bei
geschlossenem Dach auch auf der Innenseite des Daches ein
einheitlicher, undurchbrochener Fahrzeuginnenhimmel gegeben. Die
Ausnehmung in der Scheibenrahmenplatte kann sich beispielsweise
im Bereich der Schmalseite der Scheibenrahmenplatte befinden,
an der bei geschlossenem Dach das vordere Dachteil anliegt.
Gemäß einer weiteren Ausführung kann es auch zweckmäßig sein, auf
der Unterseite, welche dem Fahrzeuginnenraum zugewandt ist, der
Scheibenrahmenplatte eine Ausnehmung zur Aufnahme des
Windabweisers in dessen Außerbetriebsstellung vorzusehen.
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Die zusätzliche Scheibenrahmenplatte kann entweder an die
Querstrebe des Windschutzscheibenrahmens angesetzt und mit dieser
verbunden sein, wobei in dieser Ausführung keine konstruktiven
Änderungen am Windschutzscheibenrahmen erforderlich sind, oder
zusätzlich von seitlich verlängerten A-Säulen, welche die
seitlichen Rahmenteile des Windschutzscheibenrahmens bilden,
eingefasst sein, wobei diese Ausführung sich durch eine erhöhte
Steifigkeit auszeichnet. Schließlich kann es auch zweckmäßig
sein, auch die Querstrebe des Windschutzscheibenrahmens nach
hinten in Richtung Fahrzeugheck zu versetzen und mit den
Endabschnitten der verlängerten A-Säulen zu verbinden, wobei in
dieser Ausführung die Scheibenrahmenplatte zwischen der versetzten
Querstrebe und der Windschutzscheibe bzw. einer zusätzlichen,
unmittelbar an der Oberkante der Windschutzscheibe geführten
Querstrebe angeordnet ist.
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Hinter den Sitzreihen des Fahrzeuges kann ein Windschott
vorgesehen sein, das zwischen einer Wirkstellung und einer
Ruhestellung zu verstellen ist. Insbesondere in Kombination mit dem
Windabweiser wird hierdurch eine Dachkonfiguration geschaffen,
die angewandt auf vier- oder fünfsitzige Cabriolet-Fahrzeuge
auch einen ausreichenden Windschutz der hinteren
Fahrzeuginsassen bietet.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren
Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu
entnehmen. Es zeigen:
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Fig. 1 eine Seitenansicht auf ein Cabriolet-Fahrzeug mit
zwei hintereinander angeordneten Sitzreihen,
dargestellt in Öffnungsstellung des Fahrzeugdaches,
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Fig. 2 das Cabriolet-Fahrzeug in Draufsicht.
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Das in Fig. 1 dargestellte Cabriolet-Fahrzeug 1 besitzt
zweckmäßig ein Hardtop-Fahrzeugdach 2, welches in der gezeigten
Öffnungsstellung des Daches in einem heckseitigen Verdeckkasten 3
abgelegt ist und eine Mehrzahl starrer Dachteile, insbesondere
drei starre Dachteile aufweist, nämlich ein vorderes Dachteil
4, ein mittleres Dachteil 5 sowie ein hinteres Dachteil 6.
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Das vordere Dachteil 4 liegt in Schließposition des
Fahrzeugdaches an einem Windschutzscheibenrahmen 8 bzw. einer damit
verbundenen zusätzlichen Scheibenrahmenplatte 7 an. Der
Windschutzscheibenrahmen 8 fasst eine Windschutzscheibe 11 ein und
besteht aus seitlichen Streben 9, die A-Säulen bilden, sowie
einer die A-Säulen verbindenden, die Oberkante der
Windschutzscheibe 11 einfassenden Querstrebe 10. Unmittelbar an die
Querstrebe 10 schließt sich die zusätzliche Scheibenrahmenplatte 7
an, welche fest und unbeweglich mit dem
Windschutzscheibenrahmen verbunden ist und gegebenenfalls auch einen Bestandteil des
Windschutzscheibenrahmens bilden kann.
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Wie der Draufsicht nach Fig. 2 zu entnehmen, kann es zweckmäßig
sein, die seitlichen A-Säulen 9 soweit über die
Windschutzscheibe 11 hinaus zu verlängern, dass die Scheibenrahmenplatte
7 vollständig, gegebenenfalls auch nur teilweise, seitlich von
den A-Säulen 9 begrenzt und gehalten ist.
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Die Scheibenrahmenplatte 7 weist zweckmäßig die gleiche oder
annähernd gleiche Bombierung wie die Windschutzscheibe 11 auf,
wodurch sowohl aerodynamisch als auch optisch eine durchgehende
Fläche, bestehend aus Windschutzscheibe, Querstrebe 10 und
Scheibenrahmenplatte 7, gebildet ist.
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An der Scheibenrahmenplatte 7 kann ein Windabweiser 12
angeordnet sein, welcher zwischen einer Betriebsstellung, in welcher
der Windabweiser 12 ausgestellt ist, und einer
Außerbetriebsstellung zu verstellen ist, wobei die Betriebsstellung der
Öffnungsposition des Fahrzeugdaches und die Außerbetriebsstellung
der Schließposition des Fahrzeugdaches zugeordnet ist. Der
Windabweiser 12 ist an der freien Querseite der
Scheibenrahmenplatte 7 angeordnet. Der Windabweiser 12 ist zweckmäßig in
seiner Außerbetriebsstellung in eine Ausnehmung in der
Scheibenrahmenplatte 7 eingefahren, welche sich entweder an der
Schmalseite oder auf der Unterseite der Scheibenrahmenplatte 7
befindet. Die Überführung in Außerbetriebsstellung erfolgt
beispielsweise unter Zuhilfenahme des sich schließenden
Fahrzeugdaches, wobei die Überführung aus der Außerbetriebsstellung in
die Betriebsstellung mit Hilfe von Kraftelementen erfolgen
kann.
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Des Weiteren ist im hinteren Bereich des Fahrzeuginnenraumes
ein Windschott 13 angeordnet, welches zwischen der
dargestellten Wirkstellung, in welcher das Windschott ausgefahren bzw.
angehoben ist, und einer Ruhestellung zu verstellen ist, in
welcher das Windschott außer Betrieb gesetzt ist. Die
Ruhestellung kann zweckmäßig durch Verschwenken des Windschotts in der
in Fig. 1 dargestellten Pfeilrichtung erreicht werden, wodurch
das Windschott horizontal flach abzulegen ist. In der
Wirkstellung ist das Windschott schräg, gegebenenfalls auch vertikal
aufgestellt. Das Windschott ist in Fahrzeuglängsrichtung
gesehen vor dem Windauftreffpunkt der das Fahrzeugdach
überstreichenden Windströmung angeordnet, so dass in Wirkstellung des
Windschotts Rückströmungen in den Fahrzeuginnenraum vermieden
werden.